This article derives the optimal wholesale tariff that is proposed by the monopolistic manufacturer of a branded product to a monopolistic retailer if the retailer also sells a private label whose quality is unobserved by the brand manufacturer. The focus is on market-share contracts where the manufacturer controls the quantities of both products. To learn the quality of the private label and diminish the retailer’s information rent, it distorts the quantity of the branded product downwards and that of the private label upwards. The manufacturer can control the quantity of the private label if it combines an excess payment with an end-of-year repayment.
Paha, J. (2024), Forthcoming: Review of Industrial Organization
Ökonometrische Gutachten, die von den Parteien in Schadensersatzverfahren eingebracht wurden, waren jüngst Kritik durch Gerichte ausgesetzt. Dieser Beitrag analysiert, welcher Beweiswert Regressionsanalysen beizumessen ist. Hierzu werden aus juristischer Sicht zunächst die Darlegungs- und Beweisanforderungen inkl. der Anforderungen an die Überzeugung des Gerichts nach § 287 ZPO dargestellt. Um beide Seiten der Geschichte zu beleuchten, werden im Anschluss aus ökonomischer Sicht Herausforderungen bei der ökonometrischen Bestimmung der Preisüberhöhung dargestellt, die nahezu zwangsläufig zu unterschiedlichen Ergebnissen von Kläger- und Beklagtengutachten führen und ebenso aber auch bei einer freien Schätzung zu berücksichtigen wären.
Klumpe, G. and Paha, J. (2024a), Wirtschaft und Wettbewerb. Ausgabe 09-2024, 447-454.
In Anbetracht der von Gerichten geäußerten Kritik an ökonometrischen Gutachten in Kartellschadensersatzverfahren verweisen manche Gerichte nun auf die sprichwörtliche Breitaxt zur Urteilsfindung, während Ökonomen die Notwendigkeit belastbarer Gutachten betonen. Dieser Beitrag zeigt Gerichten Möglichkeiten auf, die Güte ökonometrischer Gutachten zu beurteilen und bei Bedarf zu erhöhen. Im Idealfall werden die Ergebnisse der Parteigutachten auf diese Weise aneinander angenähert, wodurch die Orientierungspunkte für richterliche Schätzungen klarer zutage treten. Zur Beurteilung der Parteigutachten kann es sinnvoll sein, ökonomische Gerichtssachverständige häufiger mit einer peer review zu beauftragen, wodurch zumindest in manchen Fällen die Erstellung eines Gerichtsgutachtens obsolet wird.
Klumpe, G. and Paha, J. (2024b), Wirtschaft und Wettbewerb. Ausgabe 10-2024, 522-530.
Der Glasfaserausbau ist ein bedeutendes politisches Ziel und hat in jüngerer Zeit spürbar an Fahrt aufge-nommen. Insbesondere kleinere Anbieter sehen ihre Chance, ihre Marktposition durch das Besetzen der letzten Meile zu den EndkundInnen zu stärken. Diese Unternehmen sind nun besorgt, der angedrohte oder tatsächlich durchgeführte Doppelausbau durch große Wettbewerber wie die Deutsche Telekom könne nicht nur ihren privatwirtschaftlichen Zielen im Wege stehen, son-dern auch den Glasfaserausbau verlangsamen und volkswirtschaftliche Ineffizienzen hervorrufen. In Konse-quenz solle ein gesetzliches Verbot des Doppelausbaus erlassen werden, sofern dieser durch Unternehmen mit beträchtlicher Marktmacht erfolgt. Der vorliegende Bei-trag analysiert die Wirkungen eines solchen Verbots aus ökonomischer Sicht und argumentiert, dass eine Behin-derung von Wettbewerbern und negative Wirkungen des Doppelausbaus auf EndkundInnen bereits heute durch das kartellrechtliche Verbot des Missbrauchs einer marktbeherrschenden Stellung eingehegt werden kön-nen.
Paha, J. (2023), Neue Zeitschrift für Kartellrecht, Heft 9-2023, 467-472.
A monopolistic manufacturer produces a branded good that is sold to final consumers by a monopolistic retailer who also sells a private label. The costs of the private label are unobserved by the manufacturer, which affects the terms of the contract offered by the manufacturer to the retailer. Given the revelation principle, the manufacturer distorts the quantity of the branded product downwards to learn those costs. The manufacturer can further reduce the retailer's information rent by distorting the quantity of the private label upwards -- but this quantity is typically beyond its control. The optimum can nonetheless be achieved when combining a quantity discount with an end-of-year repayment.
Paha, J. (2023), The Journal of Industrial Economics. Vol. 71 No. 4, pp. 1121-1145.
Die insbesondere im Lebensmittelmarkt seit Jahrzehnten zu beobachtende Verschiebung von Verhandlungsmacht von Markenherstellern zu Einzelhandelsunternehmen wirft Fragen sowohl zur Leistungsgerechtigkeit als auch zu den Effizienzwirkungen der erzielten Verhandlungsergebnisse auf. Der Beitrag präsentiert Ergebnisse der ökonomischen Analyse zu den Wirkungen der Verhandlungsergebnisse sowohl auf die Verhandlungspartner als auch auf die Endverbraucher. Die daraus ersichtliche (zumindest teilweise) Unverbundenheit von Gerechtigkeits- und Effizienzüberlegungen zeigt Spannungsfelder sowohl im Regelungsbereich als auch in der konkreten Beurteilung des Anzapfverbots der §§ 19 und 20 GWB auf, die auch nach der wegweisenden Entscheidung des BGH im Fall Hochzeitsrabatte weiter bestehen.
Paha, J. (2022), Wirtschaft und Wettbewerb, Vol. 06-2022, 320-327
The European food retail industry has been characterized by a trend towards greater concentration that caused an increase in the bargaining power of retail chains. On these grounds, some vertical agreements between powerful retailers and their suppliers and some mergers of food retail chains were considered anti-competitive by competition authorities. This article shows how economic reasoning can be used to assess the pro- and the anti-competitive effects of buyer power. The food retail markets in Austria and Germany are used to exemplify these concepts.
Griesinger, M., Paha, J. (2017), Austrian Competition Journal, April 2017, 43-50
This study explores determinants of customer choice behaviour in passenger rail competition on two cross-border routes, Cologne–Brussels and Cologne–Amsterdam. It fills a gap in the literature on competition in commercial passenger rail by relying on newly collected stated preference data from about 700 on-train interviews. Our multinomial Logit estimations reveal two important effects that are closely connected to (psychological) switching costs. First, the customers on the route Cologne–Amsterdam, for whom competition is a purely hypothetical situation, value a competitive market structure lower than customers on the already competitive route Cologne–Brussels. Second, travellers show a status quo bias with a preference for the service provider on whose trains they were interviewed. This effect goes beyond the impact exercised by explanatory variables capturing the observable differences of the services and customers, including loyalty-enhancing effects like the possession of customer cards. Our results imply that entry into the commercial passenger rail market may be more difficult than often thought. Thus, the study contributes to explaining the low level of competition in these markets in Europe.
Paha, J., Rompf, D., Warnecke, C. (2013), Transportation Policy Part A. Vol. 50, 209-227
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