Was ist geplant
Nach jahrelanger Diskussion soll die Bahnstrecke Bergedorf Geesthacht tatsächlich reaktiviert werden. Geplant sind final Züge im 10 Minutentakt in beide Richtungen. Abwechselnd mit Halt in Bergedorf und später mit einer direkte Durchbindung zum Hauptbahnhof. Dabei sind 8 Haltestellen in Geesthacht, Düneberg, Geesthacht-West, Escheburg, Börnsen, Innovationspark (neue HAUNI), Bergedorf OST (Pollhof) und S Bahn Bergedorf geplant.
Was im Detail genau geplant werden soll, dazu lassen sich die Verantwortlichen bisher wenig in die Karten schauen. Der Hamburger Verkehrsbehörde ließ sich nur entlocken, dass zunächst auch zweigleisige Verbindungsstrecke Bahnhof Bergedorf (Nordseite) – Bahnhof Bergedorf Süd mit anschließender zweigleisiger Trassierung Bergedorf Süd – Bergedorf Innovationspark – Geesthacht“ geplant werde. Langfristig soll eine zweigleise Strecke angestrebt werden inkl Neubauplanung der Brücke für Umgehungstrasse Geesthacht
Dazu soll in der zweiten Ausbaustufe ein Regionalexpress eingesetzt werden, der in Geesthacht und am Innovationspark Bergedorf hält und alle 20 Minuten direkt zum Hauptbahnhof fährt.
Dabei ist es geplant viele, der zu kreuzende Straßen (in Bergedorf: Neuer Weg, Curslacker Heerweg und in Geesthacht: Düneberger Straße, Neuer Krug) per Signal zu "sperren" bis die Züge mit bis zu 80 - 100 km/h durchgerauscht sein sollen. Weidenbaumsweg und Vierlandenstrasse sollen ggf. aufgeständert werden. Sicherungsmaßnahmen, Schallschutz, Brücken wurden im Budget der Machbarkeitsstudie kaum bzw. gar nicht berücksichtigt.
Nun würde man vielleicht denken, dass das nicht realistisch ist aber fast alle Parteien in Hamburg und Schleswig Holstein sind dafür. Die Umsetzung steht im Koalitionsvertrag und wird aktuell ausgearbeitet. Also wird ohne Alternativen und Details zu prüfen umgesetzt, da es dem politischen Zeitgeist entspricht. Einfach schon mal machen, Geld wird ausgegeben ohne vorher ein valides Konzept zu entwickeln.
Für weniger Bürger aus Geesthacht (5.000), wird die Lebensqualität vieler Anwohner (ca. 7.000) entlang der Strecke herabgesetzt und die negativen Auswirkungen auf die Stadt Bergedorf in Kauf genommen, obwohl sich keine Zeitersparnis ggü. dem Bus ergibt.
Im Februar 2020 wurde eine Machbarkeitsstudie vorgelegt. Die Annahmen darin sind gewagt und man merkt beim aufmerksamen durchlesen, dass die Gutachter über keine lokale Expertise verfügen. Die Kalkulationen sind äußert optimistisch (siehe Kosten). Im Moment wird die Mittelbeschaffung des Bundes geprüft, denn wie praktisch, dass Schleswig Holstein kaum Kosten tragen muss und die wesentlichen Umbaumaßnahmen auf Bergedorfer Seite liegen. Die AKN bereitet aktuell den Förderantrag vor.
Stand: 04.07.2024
Lärmschutz und Erschütterungsschutz
Lärmschutz und Erschütterungsschutz ist laut der Machbarkeitsstudie bisher kaum vorgesehen.
Sollte es Lärmschutzwände geben, könnten diese wie bei der neuen S4 aussehen. Hier werden 6m hohe Wände errichtet.
An der geplanten Streckenführung Geesthacht - Bergedorf sind die Häuser/Wohnungen teilweise keine 5m von den Gleisen entfernt. Wie mag sich solch ein Lärmschutz und die Erschütterung wohl auf die Lebensqualität auswirken? Das kann man sich wohl sehr gut vorstellen....
Das allgemeine Erscheinungsbild von Bergedorf wäre durch die Brücken und die Lärmschutzwände ruiniert.