Am 15.06.2024 und 16.06.2024 sind der Akku Zug Flirt und der Diesel Zug der AKN an zwei Tagen anlässlich eines Jubiläums in Geesthacht zur Probe gefahren.
Wie haben wir den Tag erlebt?
Wir haben an dem Tag vielfache Flaggen entlang der Strecke aufgestellt und unseren Protest entlang der Strecke sichtbar gemacht.
Nur der Akku Zug Flirt schien mit geladenen Gästen voll besetzt, die nach unserer Kenntnis in erster Linie durch Politiker und Verbände belegt waren. Merkwürdig war das auffallend aggressive Verhalten der Bahnbefürworter: Diverse Stinkefinger wurden uns aus der Bahn gezeigt, unsere privaten Plakate auf unseren Grundstücken wurden mit Aufkleber "Pro Bahn" mit Sekundenkleber überklebt, so dass diese nicht mehr vollständig abzulösen waten. Es wurde sogar versucht einer unserer Banner anzuzünden aber diese sind nicht brennbar (Siehe unten Foto). Vorher wurden unsere WA Gruppe vollgespammt mit 100 sinnlosen Bildern an einem Tag. Ein Dialog scheint jedoch nicht gewollt zu sein - Eigentlich schade, da unsere Ziele gar nicht so weit weg sind voneinander, denn auch wir wollen einen zukunftsfähigen ÖPNV.
Viele Verkehrsteilnehmer waren nicht vorbereitet und liefen über Schienen oder fuhren trotz Schranken über die Schienen und hatten von der Bahnreaktivierung noch nie gehört. Die Absicherung der Schienen sollte unbedingt berücksichtigt werden.
Wir haben entlang der Strecke die Lärmbelastung gemessen (Siehe Filme unten), diese lagen über den gesetzlichen erlaubten Limiten - dabei fuhren die Züge sehr langsam mit ca. 40 kmH. Im finalen Betrieb sollen 80 -100 kmH erreicht werden, um die Zeitersparnis zu erbringen. Da Lärmschutz in der Machbarkeitsstudie quasi nicht berücksichtigt wurde, sind wir gespannt, was die aktuellen Vorplanungen vorsehen.
Die Erschütterungen waren trotzdem im inneren einiger Häuser zu spüren. Vor Ausbau der Schienen, Baumaßnahmen und Betrieb müssten als ein Gutachter beauftragt werden, um möglich Schäden an der Bausubstanz dann auch professionell nachweisen zu können.
Welche Fragen bleibt offen?
Wir sollen mit einem Akku Flirt der 150 Sitzplätze hat und zunächst im 20 Minuten Takt fahren soll (450 Plätze pro Stunde), die angeblichen 7.000 Fahrgäste nach Hamburg transportieren? Entweder wird man von einer Sardinenbüchse in die nächste Büchse (S2) umsteigen oder die Diesellok wird eingesetzt. Soll uns also mit dem Konzept Akkuflirt Sand in die Augen gestreut werden, und am Ende donnern dreckige Diesellocks entlang der Strecke?
Warum wird die Prüfung und Evaluierung der Alternativen kategorisch ausgeschlossen? In keinem Wirtschaftsbetrieb wird so ein Vorgehen geduldet und wäre unmöglich umzusetzen. Man fragt sich einmal mehr, ob wir als Steuerzahler nicht mehr von unseren gewählten Vertreter erwarten können und akzeptieren sollten.
Ist es opportun, wenn Politiker eine Privatgruppe "Pro Bahn" gründen, um ihre politischen Ziele zu verfolgen und so den Eindruck erwecken, dass es sich um einen Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürger handelt? Die sich dann auch noch in Räumen einer Partei treffen, die vermutlich von Steuergeldern finanziert werden? Siehe Lauenburger Zeitung 14.04.2024 Max Hansen (Grüne) will Bahnanschluß und gründet Netzwerk.
Impressionen:
Lärmmessung
Siehe auch Zeitungsartikel: Bergedorfer Zeitung: Kampf um die Bahn wird härter (17.06.2024)