Gebete und Erwägungen

Adolf Hümmer




Gebete

und

Erwägungen



Dieses Buch widme ich allen Menschen, die den dreifaltigen Gott aufrichtig lieben und ihre Zuflucht bei Ihm suchen





Einführung



In diesem Buch geht es um unser Gebet. Das Gebet ist die Mitte unseres christlichen Glaubens, es ist absolut notwendig. Ohne Gott vermögen wir nichts, wir sind schwache und sündige Menschen, die immer die Hilfe Gottes brauchen. Ohne Ihn können wir nicht lieben, ohne Ihn können wir nicht in den Himmel kommen. Ohne Gott verbleiben wir in der Sünde, fern von Ihm. Wir wollen nicht ohne Gott leben, wir wollen eine lebendige Beziehung zu Ihm, wir wollen immer mit Ihm vereint bleiben, unser ganzes Vertrauen auf Ihn setzen, in dem Wissen, dass Gott immer nur unser Bestes will, nämlich unser ewiges Heil. Gott will uns heimführen in Sein himmlisches Vaterhaus. Dort hat Er schon für jeden von uns eine himmlische Wohnung vorbereitet. Paulus sagt uns, dass der Himmel unsere Heimat sein soll. Im Herzen Jesu wollen wir uns bergen. Jesus allein kann und will uns retten. Er will uns im Heiligen Geist zum ewigen Vater führen. Seien wir fügsam und lassen wir uns von Ihm führen.

Ein Teil dieses Buches stammt aus meinem im Lins Verlag erschienenen Buch „Wer kann mein Herz auf ewig erfüllen?“, der andere Teil stammt aus meinem Buch „Ewige Liebe nur in Gott“, welches ich im Internet veröffentlicht habe:

einmal auf books.google.de (dort im Suchfeld meinen Namen eingeben), dann auf meiner Website: sites.google.com/view/ewige-liebe-nur-in-gott/startseite









 

Inhaltsverzeichnis









1. Das Wesen des Gebets



Im Gebet suchen wir die Nähe zu unserem guten Gott, der uns

erschaffen und erlöst hat und der uns heiligen will. Entscheidend ist, dass unser Gebet authentisch ist, ansonsten ist unser Gebet ein Geplapper. Aber lassen wir uns nicht entmutigen, wir haben in unserem Leben schon viel geplappert. Gott schenkt uns immer wieder die Gnade des Neuanfangs.

Nehmen wir es in die Beichte mit hinein, wenn wir schlecht gebetet

haben! Dann schenkt uns Gott neue Gnaden, um besser beten zu

können. Wenn wir nicht wissen, ob unser Gebet Gott wohlgefällig ist,

schauen wir auf die Früchte unseres Gebetes. Kommen wir voran im

geistlichen Leben oder herrscht Stillstand? Bei Stillstand werden wir vom

Zeitgeist infiziert. Und sich vom Zeitgeist wieder zu befreien, ist nicht so

einfach. Wir müssen zuerst den Heiligen Geist bitten, Er möge es uns

zeigen, wo wir vom Zeitgeist infiziert sind, Er möge uns die wahre Reue

schenken und uns helfen, allem loszusagen, was uns auf unserem Weg

zu Gott behindert. Unser Gebet ist gut, wenn wir in den drei göttlichen

Tugenden Glaube, Hoffnung und Liebe zunehmen. Beten wir mit dem

Mann aus dem Evangelium, der Jesus anfleht: „Herr, ich Glaube, hilf

meinem Unglauben!“ Die Demut ist die Voraussetzung, dass unser

armseliger Glaube wachsen kann. Das ewige Leben bei Gott muss unsere

ganze Hoffnung werden, aber allzu oft setzen wir unsere Hoffnung auf

irdische Entwicklungen, auf Entscheidungen von Politikern oder auf

andere vergängliche Dinge. Unsere Heimat soll im Himmel sein, wie uns

Paulus zuruft! Hier auf Erden können wir keine wahre Heimat finden.

Bitten wir also den Heiligen Geist, Er möge unsere Hoffnung auf unsere

ewige Heimat im Innersten der Heiligsten Dreifaltigkeit stärken, ohne

aber zu glauben, wir seien schon sicher gerettet. Denken wir wieder an

das Wort des heiligen Paulus: „Wirkt euer Heil mit Furcht und Zittern!“

Und wenn wir in der Liebe nicht wachsen, wie könnte dann unser Gebet

gut sein! Zuerst muss unsere Liebe zu Gott immer mehr zunehmen, mit

all unseren Kräften sollen wir Ihn über alles lieben. Er muss wirklich den

ersten Platz in unserem Leben einnehmen. Wenn wir hingegen in die

Sünde bewusst einwilligen, vertreiben wir Gott vom ersten Platz auf den

letzten Platz, dann schließen wir faule Kompromisse. Beten wir darum

zum Heiligen Geist mit den Worten der Mutter Maria Theresia Meyer-

Bernhold: „Heiliger Geist, erhelle meine Seele, erleuchte meinen

Verstand, erwärme mein Herz, beherrsche meinen Willen!“ Beherzigen

wir den tiefen Inhalt dieses Gebetes, suchen wir in allen Dingen unseres

Alltags nur den heiligen Willen Gottes! Können wir in unserem Leben die

Früchte des Heiligen Geistes erkennen? Wenn unser Gebet gut ist,

werden diese Früchte immer deutlicher hervortreten: Liebe, Freude,

Friede, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Langmut, Sanftmut, Treue,

Bescheidenheit, Selbstbeherrschung und Keuschheit! Wie gut ist es, sich

vor der Beichte zu fragen, ob diese Früchte in unserem Leben sichtbar

werden. Ein guter Baum bringt gute Früchte hervor, ein schlechter

schlechte, wie uns unser Meister sagt. Wie wunderbar ist ein Baum, der

so gute Früchte hervorbringt. In der Apokalypse heißt es, dass im

Himmel nichts Unreines ist. Bitten wir darum den geliebten Heiligen

Geist, Er möge uns reinigen, läutern, erleuchten, führen, heiligen und

regieren! Gott ist reinstes Licht!

Wenn unser Gebet gut sein soll, dann müssen wir uns in das Gebet

vertiefen. Novenen sind neuntägige Andachten, die dabei eine sehr große

Hilfe sein können. Ich möchte dazu anregen, Novenen möglichst mit

eigenen Worten zu beten. Ich bete zur Zeit eine Novene zum Kostbaren

Blut Jesu Christi, die mir sehr hilft, mich ins Gebet zu vertiefen. Ich

benütze dazu ein Gebet, dass der hl. Pfarrer von Ars sehr empfohlen hat:

Ewiger Vater, ich opfere Dir das Kostbare Blut Jesu Christi auf, durch die

makellosen Hände der unbefleckten Jungfrau und Gottesmutter Maria.

Gib mir dafür diese Gnade...,falls sie Dir zur größeren Ehre und mir

zum Heil der Seele gereicht!“ Um welche Gnaden wir den ewigen Vater

bitten, hängt von jedem Einzelnen von uns ab. Wenn ich z.B. 10min lang

dieses Gebet intensiv bete und mir immer wieder neue Gnaden von Gott

erbitte, so kommt man ganz von selbst tief ins Gebet! Nun ein paar

Beispiele, um die ich Gott bitte: Ich bitte Ihn zuerst um meine Reinigung

und Heiligung, darum, dass ich mich entschieden von jeder Sünde

abwende, darum, dass er mir alle Sünden meines Lebens vergeben

möge, darum, dass Er mir zeigen möge, ob ich Ihn durch eine schwere

Sünde beleidige, ohne, dass mir dies voll bewusst ist, um Beharrlichkeit

im Guten, um eine gute heilige Sterbestunde mit dem Empfang der

heiligen Sakramente der Krankensalbung, der Beichte und der

Kommunion, ich bitte Ihn darum, dass mein Gebet besser wird, ich bitte

Ihn um Keuschheit, um Wahrhaftigkeit, darum, dass ich Seinen heiligen

Willen erkennen und erfüllen darf, ich bitte Ihn um gute Begegnungen,

Beziehungen und Freundschaften, ich bitte Ihn um die Gnade des

rechten Wortes, der rechten Tat zur rechten Zeit, ich bitte Ihn um die

Gnade des rechten Apostolats, um die Gnade, mit meiner Zeit und

meinem Geld gut umzugehen, um die Gnade, anderen Menschen in ihrer

Not beizustehen, um die Gnade, immer vergeben zu können, um die

Gnade, mein Leben für die hl. Kirche einsetzen zu dürfen, um die Gnade,

die heiligen Sakramente würdig zu empfangen, um die Gnade des

inneren Friedens und der Freude in Fülle, um die Gnade, mein Kreuz

geduldig zu tragen und in weiteren persönlichen Anliegen.



Das Gebet sollte ein liebender Austausch zwischen Gott und dem Menschen sein. Wir müssen möglichst aufmerksam beten und uns der Gegenwart unseres guten Gottes bewusst sein. Der hl. Johannes vom Kreuz spricht von liebender Aufmerksamkeit. Gut beten können wir aber nur dann, wenn wir Gott über alles lieben, wenn wir nur Seinen Willen erfüllen wollen, wenn wir uns Ihm ganz zur Verfügung stellen, ohne Vorbehalte, wenn wir Ihm restlos vertrauen, wenn wir all unsere Sünden, auch die lässlichen, bereuen und uns fest vornehmen, nicht mehr zu sündigen, wenn wir uns dessen bewusst sind, dass wir ohne unseren guten Gott nichts Gutes vermögen. In dieser Liebesbeziehung zwischen Gott und uns gibt es oft Hindernisse, die wir verschuldet haben. Wir müssen gewillt sein, diese Hindernisse so schnell und so gut wie möglich aus dem Weg zu räumen, v.a. durch die regelmäßige hl. Beichte. Wenn wir beten, sind wir oft zerstreut, andere Dinge nehmen zu viel Raum in uns ein. Das liegt meist daran, dass wir Gott noch nicht genug lieben, Er muss in uns wachsen, immer mehr Raum einnehmen. Übergeben wir Ihm den ganzen Raum unserer Seele, Er möge uns mit Seinem Heiligen Geist erfüllen, so dass unser Herz vor Liebe überfließt. „Wo euer Schatz, da euer Herz!“ Solange aber Gott nicht unser wahrer Schatz ist, finden wir nicht zur vollen Gottesliebe. Sünde ist immer eine ungeordnete Anhänglichkeit an irdische Dinge, in der Sünde lassen wir uns von der Habgier anstatt vom Heiligen Geist leiten. Achten wir auf uns, dass wir nicht aus Habgier heraus handeln. Solange wir noch habgierig sind, können wir Gott nicht wirklich lieben. Was ist eine Liebe zu Gott, die mit der Habgier vermischt ist? Hüten wir uns vor dieser Habgier, die unser Herz in Beschlag nehmen will! Wenn wir merken, dass wir zur Habgier neigen, müssen wir diese Begier mit allen Mitteln bekämpfen, so wie es ein hl. Franz von Assisi getan hat. Wir dürfen diesen Feind in unserem Herzen nicht dulden, er stiftet nur Unfrieden und Verwirrung, er bringt uns vom guten Weg ab, er leitet uns in die Irre, er will uns ins ewige Verderben hinabziehen. Die Sünde ist eine Abkehr von Gott, vom wahren Leben, von der ewigen Liebe. In der Sünde erhebt sich der Mensch über Gott, über Seine heiligen Gebote, die Er uns zu unserem Heil und zu unserem Schutz gegeben hat. Gott will immer nur das Beste für uns. Wenn wir aber sündigen, sagen wir dadurch zu Gott, dass wir es besser wissen, was für uns gut ist. Wir sehen, die Sünde ist auch immer ein Akt des Unglaubens. Die Todsünde trennt uns von Gott. Wenn wir uns vom ewigen Leben getrennt haben, hilft nur Reue und Umkehr. Gott wartet in größter Liebe auf unsere Umkehr. Aber bedenken wir, dass wir die Umkehr nicht aufschieben dürfen. Sobald wir erkannt haben, dass wir auf den falschen Weg geraten sind, müssen wir sofort umkehren. Wehe dem, der zu sich spricht, dass er ja noch lange genug Zeit für die Umkehr hat! So ein Mensch liebt Gott nicht.

Beachten wir auch die drei Kräfte unserer Seele, den freien Willen, die Vernunft und die Empfangsbereitschaft. Diese drei Kräfte sollten immer zusammenwirken, immer gleich ausgerichtet sein, immer auf Gott hin ausgerichtet sein. Die Seele muss zuerst immer offen für Gott sein, damit sie von Gott alles Gute empfangen kann, Seine Eingebungen und Seine Gnaden! Zuerst kommt also der Wille, die Seele will offen sein für Gott. Dann erst kann sie von Gott etwas Gutes empfangen. Dann kann die Vernunft die Wahrheit der empfangenen Gaben erkennen. Zuerst kommt immer der gute Wille. Das Gebet besteht auch wesentlich aus Willensakten: Ich will Gott über alles lieben, ich will Ihm dienen, ich will Ihn ehren, ich will Ihm danken, ich will mich an Ihm erfreuen, ich will die Wahrheit erkennen, ich will Ihn erkennen, ich will offen sein für alles Gute, für all die Gaben Gottes, für Seine Weisungen, für Seinen Auftrag an mich, ich will Gott anbeten, Ihm restlos vertrauen, an Ihn glauben, auf Ihn hoffen, mich von Ihm führen lassen, ich will mein ganzes Leben Ihm übergeben, ich will nur Seinen heiligen Willen in meinem ganzen Leben erfüllen, ohne Ausnahme, ich will niemals auf die Stimme des Versuchers hören, sondern immer nur auf die sanfte Stimme meines geliebten Gottes, ich will den Namen Gottes heilig halten, ich will zu Ihm in den Himmel und ewig in Ihm leben. Nun könnte ich z.B. sagen, heute konzentriere ich mich auf einen einzigen Willensakt, den ich oftmals wiederhole, z.B. immer wieder das kurze Gebet: „Dein Wille geschehe!“ oder „Komm Heiliger Geist!“ oder „Gütiger Vater!“ oder „Mein Herr und mein Gott!“ oder „Mein Gott und mein Alles“ oder „Mein Jesus, Verzeihung und Barmherzigkeit!“ Das könnte der Beginn eines guten kontemplativen Gebetes sein. Denn nach diesen Wiederholungen könnte ich nun den Verstand zur Ruhe kommen lassen und meinen Willen dahin ausrichten, dass ich nur noch schweigend und liebend auf Gott schaue und in Ihm ganz zur Ruhe komme. Ich stelle meine Seele ganz auf Empfangsbereitschaft, ich versuche im Inneren Gottes zu ruhen, ich schaue in Liebe auf Ihn und bin mir bewusst, dass Er in Liebe auf mich schaut. Soweit die Hindernisse (meine Sünden) vor diesem Gebet aus dem Weg geräumt wurden, führt diese Schau Gottes zu einer immer tiefer werdenden Vereinigung mit Gott. In diesem Zustand kann mir Gott Eingebungen schenken, wenn Er dies für gut hält. Und mit meiner Vernunft kann ich dann die Wahrheit dieser Eingebungen erkennen. Auch im normalen Alltag sollten wir immer wieder in Liebe auf Gott schauen und uns bewusst machen, dass Er in Liebe auf uns schaut, dass Er auf uns achtet, dass Er immer nur das Beste für uns will. Je öfters und inniger wir dies tun, umso tiefer wird unsere Vereinigung mit unserem unendlich erhabenen Gott. Je inniger wir mit Gott vereinigt leben, umso weniger Sorgen machen wir uns. Haben wir grenzenloses Vertrauen auf unseren gütigen Gott! Lassen wir uns von Ihm leiten! Gott ist gut!

Im kontemplativen Gebet können wir die Nähe und Liebe Gottes am tiefsten erfahren, dieses Gebet ist eine reine Tätigkeit unserer Seele. In der Betrachtung benützen wir auch noch unsere leiblichen Fähigkeiten, unseren Verstand, unser Gedächtnis, unsere Gefühle und unser Vorstellungsvermögen. Die Betrachtung ist eine gute Vorbereitung für das rein kontemplative Gebet. Sie hilft uns, uns unsere Gedanken auf Gott hin auszurichten. Aber erst in der Kontemplation findet der Liebesaustausch und die Liebesvereinigung zwischen Gott und der Seele statt. Bei diesem Liebesaustausch wäre unser Verstand, unser Gedächtnis und unser Vorstellungsvermögen nur hinderlich. Nach der Betrachtung sollten wir im Angesicht Gottes in ein liebendes Schweigen eintreten. In der Betrachtung durften wir erkennen, dass wir ohne Gott nichts Gutes vermögen, dass wir ohne Ihn nichts sind, nur Böses vermögen, dass wir Ihn brauchen, um leben zu können. In der Kontemplation werfen wir nun unser Nichts in das unendliche Meer der Göttlichen Liebe. In diesem Meer der Liebe werden wir ganz umhüllt mit Gottes Liebe. Wir erfreuen uns dieser Liebe und können darauf nur mit Liebe antworten. Schmerz und Freude begegnen sich in der Kontemplation. Zum einen die große Freude über Gottes unendliche Liebe, aber gleichzeitig auch der Schmerz unserer Reue, weil wir erkennen, dass wir Gott nie genug lieben, dass wir oft undankbare Kinder sind. Diese unendliche Kluft zwischen Gott und uns kann nur die unendliche Liebe Gottes überbrücken. Und Gott wird dies auch tun, falls wir im Stande Seiner heiligmachenden Gnade leben. Dank sei Gott! Das kontemplative Gebet ist ein schweigendes Verweilen in der Liebe Gottes. Gott ist der Urgrund unseres Seins und nur in Ihm können wir wahrhaft zur Ruhe kommen, nur in Ihm können wir Frieden finden, nur durch Seine Liebe können wir zu Liebenden werden, nur Er kann uns retten und uns das ewige Leben schenken. Wir suchen oft so rein weltliche Freuden, die in sich nicht schlecht sein müssen, aber die wahre Freude, den wahren Frieden und die wahre Liebe können wir nur in Gott finden. Und in der Kontemplation dürfen wir eben in Gott sein! Gibt es etwas Schöneres? Ist nun die Kontemplation nur möglich, wenn wir davor längere Zeit betrachtet haben? Gewiss ist die Betrachtung notwendig, aber wir können uns zu jeder Stunde des Tages mit unserem guten Gott vereinigen. Bitten wir Ihn, Er möge unsere Seele zu sich emporheben, Er möge unsere Seele in Seinem innersten Heiligtum bergen. Nur in Gott können wir geborgen sein! Unser Alltag sollte eine Einübung sein, um in der Gegenwart Gottes zu leben. Tun wir alles im Angesicht Gottes, alles zu Seiner Ehre, alles zum Heil der Seelen! So wird unser Leben immer kontemplativer werden, auch wenn wir äußerlich sehr aktiv sind. Kontemplation und Aktion sind kein Widerspruch. Entscheidend ist, dass unsere Seele immer in Gottes Liebe bleibt. Das ist nicht eine Sache des Verstandes, denn ich kann nicht den ganzen Tag über Gott nachdenken, sondern dies ist eine Sache des Willens, der Liebe. Gott möchte ja, dass wir uns voll auf unsere jeweilige Aufgabe konzentrieren. Wenn ich Mathematik lerne, kann ich nicht gleichzeitig über Gott nachdenken, aber ich kann in Ihm bleiben! Tun wir alles aus Liebe zu Gott! Bitten wir Gott um diese Liebe, denn ohne Ihn können wir nicht lieben!

Im kontemplativen Gebet versuche ich, ganz dem Willen Gottes zu entsprechen, ich lege meinen Willen in die Hände des Heiligen Geistes, so dass dieser meinen Willen durchdringe und lenke. Dennoch betätige ich sehr wohl und sehr stark meinen eigenen Willen, aber eben hoffentlich im Einklang mit dem Heiligen Geist. Zu Beginn befiehlt mein Wille meinem Leib mit all seinem Tun, mit alle seiner Unruhe, mit seinen Gedanken, Vorstellungen und Gefühlen zur Ruhe zu kommen. Die Geistseele soll ja den Leib beherrschen, ohne ihn zu unterdrücken, ohne ihn zu tyrannisieren. Der Unterschied zwischen beherrschen und tyrannisieren ist ein grundlegender und nicht ein gradueller. Auch im Menschen soll es eine Hierarchie geben. Die Geistseele soll eine gute Autorität über den Leib ausüben. Der Leib soll spüren, dass die Seele es gut mit ihm meint, denn es ist ja gut, wenn der Leib zur Ruhe kommt, vor allem in unserer heutigen, hektischen und friedlosen Zeit. Früher, als fast alle Menschen ohne Maschinen in der Landwirtschaft hart gearbeitet haben, konnte der Leib trotz der Härte der Arbeit leichter zur Ruhe kommen, das Leben war viel beschaulicher, der Geist konnte sich viel leichter zu Gott emporheben. Darum müssen wir ja Gott bitten, Er selbst möge unsere Seele zu sich emporheben. Das ist nun also die Aufgabe unseres Willens, Einfluss auf unseren Leib auszuüben, damit er zur Ruhe findet. Entscheidend ist dabei, dass wir die wahre Ruhe nur in Gott selbst finden können. Darum müssen wir uns mit unserem Willen ganz auf Gott hin ausrichten. Dazu hilft uns die Betrachtung, die ja der Kontemplation vorausgeht. Also erst die Betrachtung, Aufgabe des Verstandes, dann das Schweigen im Angesicht Gottes, dann der Liebesaustausch zwischen Gott und der Seele. Nun kommt das Hören auf den Willen Gottes. Dies ist erst jetzt richtig möglich, weil die Seele ganz in Liebe und im Schweigen auf Gott ausgerichtet ist. Die Seele hat ja diese Empfangsfähigkeit. Aber es besteht immer die Gefahr, dass wir auch auf falsche Stimmen hören, auf die Einflüsterungen der Dämonen. Darum müssen wir Gott innig um die Gabe der Unterscheidung der Geister bitten. Wenn unsere Seele im Stande der heiligmachenden Gnade ist, kann die Vernunft normalerweise die Wahrheit erkennen. Somit kann die Vernunft im Zusammenwirken mit dem Heiligen Geist erkennen, ob eine Stimme, eine innere Eingebung von Gott oder von einem Dämon stammt. Wir sehen hier, wie wichtig und notwendig die Kontemplation ist. Die Kontemplation als reine Tätigkeit der Geistseele im Zusammenwirken mit dem Heiligen Geist. Beten wir immer zu Beginn unseres Gebets innig zum Heiligen Geist, denn ohne Ihn vermögen wir nicht zu beten, vor allem nicht kontemplativ zu beten. Der Heilige Geist möge unsere Seelenkräfte lenken, leiten und führen, Er möge uns ganz mit Seiner Liebe durchdringen und uns heiligen, so dass wir den Weg in die ewige Heimat finden! Freunde Gottes können wir nur sein oder werden, wenn wir die Gebote Gottes befolgen, wenn wir Gott über alles lieben und unseren Nächsten wie uns selbst. Nur wenn wir solche Freunde Gottes sind, werden wir auch gut beten können. Es geht im geistlichen Leben darum, immer tiefer mit Gott verbunden zu sein. Gott seinerseits tut alles dafür, aber wir sind meist noch zu irdisch gesonnen. Darum müssen wir uns immer mehr von den irdischen, vergänglichen, geschaffenen Dingen losschälen. Wenn unser Inneres zu sehr von den vergänglichen Dingen eingenommen ist, ist es von diesen Dingen abhängig und somit unfrei. Wir können aber Gott nur dann richtig lieben und anbeten, wenn unser Inneres ganz frei ist. Wir sollen ja Gott aus ganzem Herzen lieben, mit all unserer Kraft, mit unserer Seele und mit unserem Leib, mit ungeteiltem Herzen, ohne Vorbehalte, mit ganzer Hingabe und in immerwährender Freude. Nur wenn unser Inneres losgeschält von den vergänglichen Dingen ist, können wir gut und wahrhaft kontemplativ beten. Das muss unsere Absicht sein, alles andere wäre halbherzig. Der hl. Paulus beschreibt dies besonders gut in 1Kor 7. Wir sollen uns nicht an die geschaffenen Dinge hängen, auch nicht an die Menschen, wer verheiratet ist, lebe so, als ob er nicht verheiratet wäre, wer etwas hat, lebe so, als ob er nichts hätte. Es kommt darauf an, Gott mit ungeteiltem Herzen zu lieben. Darum empfiehlt der hl. Paulus die Ehelosigkeit. Für einen Verheirateten ist es viel schwerer, Gott mit ungeteiltem Herzen zu lieben, denn der Mann will einerseits Gott gefallen, andererseits seiner Frau und umgekehrt. Aber wir müssen bedenken, dass Gnade immer auf Natur aufbaut. Die natürliche Berufung des Menschen ist die Ehe. Die übernatürliche Berufung ist die Ehelosigkeit um des Himmelreiches willen. Wer sich gut genug geprüft hat und gut genug geprüft wurde, wer glaubt, dass er auf die Ehe verzichten kann, sollte sich für die Ehelosigkeit in der Nachfolge Jesu Christi entscheiden. In einer guten geistlichen Ordensgemeinschaft hat man die besten Voraussetzungen, um unserem Herrn nachzufolgen, um Ihm immer ähnlicher zu werden. Die drei Ordensgelübde Armut, Keuschheit und Gehorsam sind im allgemeinen der beste Weg, um sich von den vergänglichen Dingen loszuschälen. Die Armut soll uns helfen, von der Anhänglichkeit an materielle Güter frei zu werden, die Keuschheit soll uns helfen, von der Anhänglichkeit an andere Menschen frei zu werden, der Gehorsam soll uns helfen, von der Anhänglichkeit ans eigene Ich frei zu werden. Wie schön ist es doch, frei und unbeschwert im Angesicht Gottes zu wandeln, vor Ihm wie ein kleines Kind zu spielen! Unser Leben ähnelt doch einem Spiel. Es soll aber ein zweckfreies Spiel der Liebe sein und nicht ein Wettkampf, in welchem ich meinen eigenen Vorteil suchen muss, um gewinnen zu können. In gewisser Weise müssen natürlich auch wir gewinnen, unser Siegespreis ist der Himmel. Aber es ist kein Spiel gegeneinander, sondern miteinander. Hassen und bekämpfen sollen wir nur die Sünde. Denn die Sünde führt dazu, dass wir dieses Spiel verlieren und in die ewige Hölle kommen, wenn wir uns nicht rechtzeitig bekehren. Sich zu bekehren bedeutet ja nichts anderes, als sich auf Gott und Seine Gebote hin auszurichten. Nur bei Ihm können wir wahren Frieden, wahre Freude, wahre Freiheit, wahre Liebe finden. So müssen wir das Gebet sehen. Suchen wir im Gebet Gott und Seine Ehre und nicht unsere eigene Ehre, nicht unseren eigenen Vorteil! Gott zu lieben, Ihm zu dienen, Ihn anzubeten, vor Seinem Angesicht zu spielen, in Seinem Schoß auszuruhen ist das wahre Glück, das wir im Himmel vollkommen genießen dürfen, wenn wir hier auf Erden den rechten Weg gehen. Jesus Christus ist dieser Weg! Folgen wir Ihm nach!







Gut beten

Gut beten kann nur, wer ein Freund Jesu ist. Jesus sagt: „Ihr seid meine Freunde, wenn Ihr tut, was ich Euch sage.“ Jesus ist der Gesandte Seines Vaters, Er übermittelt uns alles, was Sein Vater Ihm mitgeteilt hat. Der Vater hat uns klar Seinen Willen offengelegt. Wir sollen die Gebote Gottes in Liebe halten, wir sollen Gott über alles lieben, mit all unseren Kräften und unseren Nächsten wie uns selbst. Jesus bekräftigt dies immer wieder in Seinen Lehren. Er sagt uns, wir sollen einander lieben, so wie Er uns geliebt hat. Und wie hat Er uns geliebt? Er hat alles für uns hingegeben, Sein ganzes gottmenschliches Leben bis zum letzten Tropfen Seines kostbaren Blutes zur Vergebung unserer Sünden. Jesus sagt uns: „Nicht der wird gerettet werden, wer zu mir Herr! Herr! sagt, sondern der, der den Willen meines Vaters im Himmel erfüllt.“ Wenn wir Freunde Jesu sein wollen, wenn wir in den Himmel zu Gott wollen, müssen wir die Gebote Gottes in Treue und Liebe halten, alles andere ist reiner Selbstbetrug. Und der Apostel Johannes sagt, dass es nicht schwer ist, die Gebote Gottes zu halten. Dies ist wahr, denn Gott schenkt uns dazu Seine Gnade. Ohne Gott vermögen wir nichts, aber mit Ihm besiegen wir die Welt mit all ihren Versuchungen und Verwirrungen.

Nun sehen wir die Voraussetzungen dafür, gut beten zu können. Wir müssen Freunde Jesu sein, denn Gebet ist ein freundschaftlicher, liebevoller Dialog. Derjenige betet gut, der im Stande der heiligmachenden Gnade lebt und der mit viel Liebe und Hingabe betet. Es sind zu einem guten Gebet also nicht viele Worte notwendig, sondern viel Liebe, Hingabe und Treue. Wir müssen innerlich werden, uns von allem Äußeren loslösen, um gut beten zu können! Denken wir stets daran, dass Gott in uns wohnt, in unserer Seele und dass Er dort auf uns und auf unsere Liebe wartet, so wie Er auch im Tabernakel auf uns wartet! Jesus sagt, wir sollen immer wachen und beten. Dies können wir mithilfe des Heiligen Geistes, wenn wir im Stande der heiligmachenden Gnade und in der Gegenwart Gottes leben. Denken wir immer daran, dass Gott unser Leben und unsere Liebe ist, dass wir nur durch Ihn leben und lieben können, dass nur Er unser Herz mit ewiger Liebe erfüllen kann, dass nur Er uns zu Liebenden umgestalten kann! Wenn wir dies erkannt haben, sehen wir deutlich, dass es kein anderes Glück geben kann, als in Gott zu leben. Gott schenkt uns alles, Er will uns an Seinem innergöttlichen, trinitarischen Leben Anteil schenken, Er will uns zu Liebenden umgestalten und uns so vergöttlichen. Wobei dies bedeutet, dass wir Ihm ähnlich werden, wir bleiben natürlich Menschen und werden nicht zu Göttern. Gott kann uns nicht mehr schenken! Dennoch lehnen Ihn viele Menschen ab. Nehmen wir Gott in uns in Liebe und Dankbarkeit auf! Wie sehr hat Jesus am Ölberg darunter gelitten, dass so viele Menschen der ewigen Liebe gegenüber gleichgültig sind! Diese Gleichgültigkeit ist das gleiche wie die Lauheit, sie ist der Tod der Seele. Jesus ist das Leben und Er will uns Sein Leben schenken! Öffnen wir uns für Ihn! Und bleiben wir in Seiner Liebe!







2. Eigene Gebete





Ewiger Vater, ich liebe Dich, ich weiß, dass Du gut bist und dass alles Gute allein von Dir kommt. Ich will nur noch, dass Dein Wille in meinem Leben geschehen möge. Dein heiliger Wille geschehe an mir, in mir und durch mich! Hilf mir, heilig zu werden, immer nach Deinem Willen zu leben! Dein Name werden geheiligt! Hilf, dass immer mehr Menschen Deinen Namen durch ein heiliges Leben heiligen! Dein Reich komme, Dein Reich der ewigen Liebe. Im ersten Kommen Jesu auf Erden hat Dein Reich schon begonnen, in Seinem zweiten Kommen wird Dein Reich vollendet und auf ewig weiter bestehen. Hilf uns, dass wir Dir helfen, Seelen zu retten! Amen.



Herr Jesus, Du bist das Haupt der Kirche, Du bist unser Gott und König! Wir beten Dich an! Wir bitten Dich, sende uns Heilige, besonders heilige Bischöfe, die unsere Kirche wieder nach Deinem Willen erneuern! Herr, erbarme Dich unser! Rette uns, wir gehen zugrunde!



Danke mein guter Gott für all Deine wunderbaren Gaben, für Deine Güte und Barmherzigkeit. Du schenkst mir Deine ganze Liebe, Dich selbst in der hl. Kommunion.

Du bist das Licht der Welt. Dieses reinste Licht

schenkst Du mir, Du erleuchtest und erwärmst mein Inneres damit. Hilf

mir, es rein zu bewahren und treu zu behüten, damit ich es nicht

leichtfertig verliere! Verzeih mir all meine Leichtfertigkeit und

Oberflächlichkeit, all meine Sünden! Wie sehr, wie oft habe ich Dein

wunderbares Licht getrübt und verdunkelt. Wie unglaubwürdig bin ich

gewesen, wie wenig habe ich Deine Liebe verkündigt, wie wenig habe ich

Deine Liebe gelebt, wie wenig habe ich mit Deiner Gnade mitgewirkt!

Wie oft bin ich gefallen, aber Du hast mich wieder aufgehoben. Mit Dir

kann ich immer wieder aufstehen, immer wieder neu anfangen, Du

schenkst mir immer wieder Deine Vergebung, wenn ich bereue und

beichte. Dank sei Dir, o großer Gott! Ziehe Du mich ganz an Dich und

lass nie mehr zu, dass ich eine schwere Sünde begehe! Hilf mir, Dein

Licht, Deine Liebe, Deine Freude, Deinen Frieden in mir heilig zu

bewahren und an meine Mitmenschen weiter zu geben! Dazu berufst Du

mich und einen jeden Christen. Wir dürfen Dir helfen, Seelen für die

Ewigkeit zu retten! Wir dürfen Deine Mitarbeiter sein, wir dürfen an der

Ausbreitung Deines Reiches mitwirken! Wie schön und sinnerfüllt ist das

Leben mit Dir! Dank sei Dir, o gütiger Gott! Hilf uns, Dir in Treue zu

dienen! Vergib uns all unsere Untreue und belebe uns neu mit Deinem

Geist, entzünde uns mit Deiner Liebe! Amen.



Gepriesen seist Du, mein geliebter Gott, mein König und mein Herr, mein ein und mein alles! Du bist gütig und sanftmütig, reinste Liebe, kein Schatten ist in Dir, Dein Licht ist lauter und rein, Du erhellst alles, auch die Finsternis meines Herzens. Wie kann ich Dir genug danken für all Deine Gaben? Du hast mich erschaffen, mich erlöst, Du hast mir Dein Herz geöffnet, in ihm finde ich meine Ruh. Aus Deinem Inneren fließen alle Gnaden. Öffne mein Herz mit Deiner Liebe, verwunde es mit Deiner Liebe, damit Deine Gnaden mich durchtränken, mich erfüllen, mich heiligen! Ich sehne mich nach Dir! Führe mich heim in Dein Vaterhaus, lass mich wohnen in Deinem Heiligtum, in Deinem Innersten! Du allein bist meine wahre Heimat, meine Liebe, meine Sehnsucht, meine Freude und mein Frieden. Ich fürchte mich, weil ich ein Sünder bin, ich weiß, dass ich noch nicht gerettet bin, ich befinde mich in großer Gefahr, für immer verloren zu gehen. Aber ich vertraue auf Dich, auf Dein große Güte, ich weiß, dass Du mich retten willst, weil Du mich liebst. Bitte vergib mir meine Sünden und verwandle mein Inneres, so dass ich Dir in Treue und Liebe diene! Amen.



Ewiger Vater, Du bist der Seiende, das ewige Leben, der ursprungslose Ursprung, ohne Dich gäbe es nichts. Du bist die Liebe, ohne Dich gibt es keine Liebe, keine Freude, keinen Frieden, keine Hoffnung. Du hast uns Menschen nach Deinem Ebenbild erschaffen, aus reinster Liebe. Du hast uns einen freien Willen geschenkt, ohne diesen könnten wir nicht lieben. Du hast uns eine hohe Vernunft geschenkt, nur mit dieser können wir die Wahrheit erkennen, Dich erkennen. Wir haben es erkannt, Du bist die ewige Liebe! Wir haben erkannt, dass wir arme Sünder sind, Deiner nicht würdig. Manchmal entscheiden wir uns für das Gute, manchmal für das Böse. Wir haben erkannt, dass wir das Gute nur mit Deiner Gnade vollbringen können. Du schenkst uns ständig Deine ganze Liebe, damit wir Dir ähnlich werden und so zu Liebenden werden. Die Liebe ist unsere Berufung, die Liebe bleibt in Ewigkeit, alles andere vergeht. Wenn wir uns von Dir trennen, werden wir unfähig zur Liebe. Du willst nicht, dass wir uns von Dir für immer trennen und verloren gehen. Wenn wir uns auf dem falschen Weg befinden, unternimmst Du alles, um uns wieder auf den rechten Weg zurück zu bringen, Deine Liebe unterlässt keine Anstrengung. Schenke uns wahre Reue, führe uns zum Sakrament der hl. Beichte und lass uns dort die Vergebung all unserer Sünden finden, stärke uns auf unserem Pilgerweg, damit wir nicht mehr abirren, Dir nicht mehr untreu werden, sondern Dich nur noch loben und preisen, Dich anbeten und lieben, Dir danken in Ewigkeit für all die Wohltaten Deiner unendlichen Liebe! Amen.



Gütiger, dreieiniger Gott, der Du alles gut erschaffen hast, vergib uns

bitte all unsere Sünden! Du hast uns die Erde anvertraut, damit wir sie

behüten und bewahren. Aber was machen wir daraus? In unserer

Habgier beuten wir die Erde und unsere Mitmenschen aus, weil wir oft

nur an unseren eigenen Vorteil denken. Die Liebe sucht aber nicht den

eigenen Vorteil, die Liebe will dem anderen Gutes tun, so wie Du uns

Gutes tut, Liebe will sich hingeben, sich verschenken, sich verzehren. Ohne Dich vermögen wir nichts, o guter Gott. Aber Du schenkst uns

ja Deine Liebe. Öffnen wir unsere Herzen weit genug für Deine Liebe? Sind wir wirklich bereit, in allem Deinen Willen zu wollen und zu tun? Wollen wir uns Dir vorbehaltlos hingeben, uns Dir ganz zur Verfügung stellen, da wir ja doch von Natur aus Dein Eigentum sind? Obwohl wir Dein Eigentum sind, respektierst Du unseren freien Willen, unsere

Entscheidungen mit all ihren Konsequenzen. Wie eigenwillig und

ungehorsam sind wir doch oft, wir widerstreben eigensinnig, trotzig und

besserwisserisch Deinem heiligen Willen. Wie dumm! Denn Du willst ja

immer nur das von uns, was das Beste für uns ist, unser ewiges Heil.

Gewiss bedeutet dies, dass Du nicht immer das Bequemste und

Angenehmste für uns willst, der Weg zum ewigen Heil ist oft sehr eng,

schmal, dornig, steil, mühsam, ermüdend, aufzehrend, verschleißend, erschöpfend. Es ist uns bewusst, wenn wir Deinen Willen wirklich in allen Dingen tun würden, würden uns viele verlachen, verspotten, bekämpfen, verachten, erniedrigen, demütigen...Wir müssen uns entscheiden, ob wir Dir oder den Menschen wohlgefallen wollen, ob wir Dir oder dem Mammon dienen wollen, ob wir Deine Ehre suchen oder unsere eigene. Du gibst uns alles, damit wir gerettet werden können. Aber öffnen wir in der Stille die Ohren unseres Herzens, um Deine Eingebungen zu vernehmen? Und selbst wenn wir sie vernehmen, sind wir wirklich bereit, Deinen Eingebungen gemäß zu handeln? Übergeben wir unser Herz unserem guten Gott!

Bereuen wir unsere Sünden und beichten wir, dann dürfen wir wieder

neu anfangen. O Herr, wir bitten Dich, schenk uns wieder unsere

kindliche Unschuld und vermehre Deine Liebe in uns! Gib uns Freude und

Starkmut, damit wir entschlossen Deinen Willen in allem erfüllen! Ziehe

Du uns immer mehr an Dich, damit wir uns immer mehr nach Dir allein

sehnen, damit wir Dich mehr als alles andere lieben! Amen.



Heiliger, dreifaltiger Gott, ich bete Dich an. Du großer, unerforschlicher Gott, Du ewig Seiender, Du ewiges Leben, Du ewige Liebe, Du ewige Wahrheit.

Du bist reiner, lauterer Geist, unabhängig von Raum und Zeit.

Raum und Zeit hast Du aus dem Nichts erschaffen, die unsichtbare und

die sichtbare Welt, die geistige und die materielle Welt. Alles hast Du gut

erschaffen, alles aus reiner Liebe. Die Engel und die Menschen hast Du

als Personen erschaffen, Du hast sie zur Freiheit berufen, zur Liebe, denn

ohne Freiheit gibt es keine Liebe. Du schenkst uns Deine Gnade, damit

wir mit ihr mitwirken und unser ewiges Heil bei Dir erlangen. Wir, die wir

hier auf Erden leben, haben unser Heil noch nicht erreicht. Paulus ruft

uns zu, wir sollen unser Heil mit Furcht und Zittern wirken. Erfülle uns

mit Ehrfurcht, o guter Gott! Lass es uns bewusst werden, dass wir nur

kleine, aus Staub geschaffene Geschöpfe sind, dass der Abstand zu Dir

unendlich groß ist! Dennoch wagen wir es, zu Dir zu rufen. Warum? Weil

Du uns Deine unendliche Liebe zu uns geoffenbart hast. Nur Deine Liebe

kann diesen unendlichen Abstand überbrücken. Deine väterliche Liebe

schenkt uns Zuversicht, ermutigt uns, erfüllt uns mit Hoffnung und

Vertrauen. Wir dürfen Deine Kinder sein, o Vater! Danke! Berge uns in

Deinen Händen! Umschließe uns mit Deiner zärtlichen Liebe! Erbarme

Dich unser, wenn wir Deine Liebe vergessen und verraten. Zeige uns

immer, dass Du mit offenen Armen auf uns wartest! Ermutige uns zur

Umkehr! Lass uns nicht versinken im Schlamm der Sünde! Ziehe uns

heraus aus diesem Morast! Wasche uns rein mit dem kostbaren Blute

Jesu Christi! Heilige uns durch Deinen Geist, Du Gott des Trostes! Du

berufst uns zum ewigen Leben im Innersten Deiner Gottheit, zur

Anteilnahme an Deinem trinitarischen Leben! Durch Deinen Sohn

hast Du uns Deine Liebe geoffenbart. Er hat uns Seine ganze, göttliche

Liebe geschenkt, ohne jeden Vorbehalt, am Kreuz hat Er Sein kostbares

Blut gänzlich für uns vergossen. So hat Er uns gezeigt, dass auch wir zu

dieser Liebe berufen sind, zur Hingabe unseres eigenen Lebens. Herr

lehre uns, unser Kreuz froh gesinnt zu tragen! Herr, lehre uns die wahre,

innere Freude in den Leiden dieser Zeit! Herr, schenke uns Deinen

wahren, inneren Frieden in dieser friedlosen Zeit! Herr Jesus Christus,

durch Dein Kreuz hast Du das Leiden verwandelt, weil Du es mit Sinn

erfüllt hast. Durch Dein Leiden hast Du uns erlöst! Durch unser Leiden

dürfen wir mitwirken am Heil der Seelen. Du hast uns diese neue

Sichtweise auf das Leiden geschenkt. Dadurch nimmst Du uns die

existenzielle Angst vor Leid und Tod! Durch Dein Ja zum Kreuz

ermöglichst Du unser Ja zu unserem Kreuz. Hilf uns, immer unser Kreuz

zu bejahen, unsere Leiden geduldig und froh zu ertragen! Wir können

hier auf Erden nicht immer fröhlich sein, aber doch immer froh. Nur dank

Deiner Gnade! Verlass uns nicht, o guter Gott in den Zeiten unserer

größten Not! Berge uns in Deiner Liebe! Vor allem bitten wir Dich um

eine gute, heilige Sterbestunde! Amen.



Guter dreieiniger Gott, ich liebe Dich. Du bist ein einziger Gott.

Du bist die Liebe, darum bist Du dreipersonal. Denn Liebe ist immer

Beziehung zwischen Personen. In Dir gibt es eine dreifache

Liebesbeziehung, die Liebe zwischen Vater und Sohn, die Liebe zwischen

Vater und Heiliger Geist und die Liebe zwischen Sohn und Heiliger Geist.

Der Vater zeugt in Ewigkeit den Sohn als Ausdruck Seiner Liebe. Die

unendliche Liebe zwischen Vater und Sohn ist unendlich fruchtbar, weil

Liebe immer fruchtbar ist. Die Frucht dieser Liebe ist der Heilige Geist,

die Liebe in Person. Göttliche Liebe ist göttlich fruchtbar.

Und in diese unendliche, ewige Liebe willst Du, o Gott uns mit

einbeziehen. Du hast uns ja aus Liebe geschaffen, um uns an Deiner

Liebe anteilnehmen zu lassen. Unsere Berufung ist die Liebe. Wenn wir

auf Deine unendliche Liebe mit unserer armseligen Liebe antworten,

dann heiligst Du uns und führst uns zu Dir in Deine innergöttliche Liebe

hinein. Herr, vermehre Deine Liebe in uns! Wenn Du sie nicht vermehrst,

erkaltet sie immer mehr in uns, weil wir Sünder sind. Vermehre Deine

Liebe in uns immer mehr, damit wir unseren Nächsten mit Deiner Liebe

lieben. Denn wir können Dich nur lieben, wenn wir unseren Nächsten

lieben. Herr, erbarme Dich unser! Amen.



Ewiger Dreieiniger Gott, hocherhaben bist Du, Du thronst über allem, Du durchwaltest alles. Dich bete ich an. Ich trete vor Dich, ich wage es, obwohl ich nur Staub vor Dir bin. Aber Du hast mir auch eine unsterbliche Seele verliehen und diese kann nicht leben ohne Dich, ohne Deine Liebe. Du allein bist mein Leben und meine Liebe. Ich möchte eintreten in den Raum Deiner heiligen Stille. Dieser Raum steht mir immer offen, solange ich im Stande Deiner heiligmachenden Gnade lebe. Bewahre mich immer in diesem heiligen Stande! Lass mich immer bei Dir meine Zuflucht finden! Weise mich nicht ab, auch wenn ich wieder sündige! Lehre mich das heilige Schweigen, das innere Schweigen. Denn nur wenn ich innerlich schweige, kann ich Dir nahe kommen, darf ich eintreten in den heiligen Raum Deiner Stille. Nimm alles von mir, was mich hindert zu Dir, entferne den Schmutz und den Lärm aus meiner Seele, nimm alle Sorgen und Ängste von mir, lass mich geborgen sein in Deinem Schoß! Ich sehne mich nach Dir, ich möchte Dich lieben mit meinem ganzen Sein. Aber Du allein bist die Liebe, nur Du kannst mir die Fähigkeit verleihen, Dich würdig zu lieben, aus mir vermag ich nichts. Ich bitte Dich inniglich um Deine Liebe und um Deine Gnade, o gütigster Gott! Amen.



Heiligste Dreifaltigkeit, wir beten Dich an. Du bist die ewige Güte, Wahrheit und Liebe. Ewiger Vater, Du bist reinste, unendliche Güte, ewiger Sohn, Du bist die Wahrheit, Heiliger Geist, o ewige Liebe, Heiligste Dreifaltigkeit, Du bist der eine, unendliche, ewige Gott! Guter Vater, Dein Wort ist lauterste Wahrheit, Dein Wort ist Dein vielgeliebter Sohn, Du offenbarst uns Dein innerstes Wesen durch Deinen Sohn, Du zeugst Deinen Sohn in Ewigkeit. Dein Sohn ist kein Geschöpf, sondern Ausdruck Deines Seins, Ausdruck Deiner Liebe, Dein Abbild. Aus Dir und Deinem Sohn geht die ewige Liebe hervor, der Heilige Geist. Die Liebe zwischen Dir und Deinem Sohn kann nur Liebe hervorbringen, Liebe in Person. Heiligste Dreifaltigkeit, Dein ganzes Wesen ist nur Güte, Wahrheit und Liebe, in Dir ist keine Finsternis, Du bist das ewige Licht, Du willst uns mit Deinem Licht den Weg zu Dir erleuchten, Du willst unsere Herzen mit Deinem Licht erwärmen, Du willst uns durch Dein Licht das ewige Leben in Dir schenken. Wir loben Dich, wir preisen Dich, wir beten Dich an. Du hast uns erschaffen, wir sind Dein Eigentum. Aber Du hast uns einen freien Willen geschenkt, damit wir uns für Dich entscheiden können, damit wir durch Dich zu Liebenden werden. Ohne Dich vermögen wir nichts Gutes. Erbarme Dich unser und rette uns! Amen.



Guter Vater, Du bist die ewige Liebe, ich lobe und preise Dich. Voll Erbarmen und Mitleid schaust Du auf uns. Du schenkst uns Deine ganze Liebe, damit wir arme Sünder den rechten Weg zu Dir finden. Jesus Christus, Dein Sohn, Er allein ist dieser rechte Weg. Du hast Ihn uns gesandt, damit wir in Ihm Dich und Deine Liebe erkennen, damit wir an Ihn und an Dich glauben, um so gerettet zu werden. Dein geliebter Sohn hat unendliches Leid aus reinster Liebe auf sich genommen, Er ist für uns am Kreuz gestorben, Er ließ Seine Seite von einer Lanze durchbohren, aus dieser flossen Blut und Wasser, alle Gnaden zu unserem Heil. Lieber Heiland, Du hast Dein Herz für uns geöffnet, Du hast uns Dein Herz geschenkt. Ich setze mein ganzes Vertrauen auf Dich, auf Dein gütiges Herz, aus dem alle Gnaden strömen, aus dem der Heilige Geist strömt. O Heiliger Geist, Du Geist unendlicher Liebe, erbarme Dich meiner, komm mir zu Hilfe, hilf mir, damit auch ich mein Herz öffne, für Deine Liebe, damit sie mich ganz erfülle und damit ich Deine Liebe treu in mir bewahre und behüte und sie an meine Brüder und Schwestern weitergebe! O Heiliger Geist, verwandle und erneuere mich, damit ich unserem Herrn Jesus immer ähnlicher werde, damit auch ich mein Leben aus Liebe ganz hingebe! Amen.



Ewiger Vater, Du ursprungsloser Ursprung, Du bist der ewig Seiende, das ewige Leben, die ewige Liebe. Öffne mein Herz für Deine Liebe, nimm alles hinweg, was mein Herz verschließt, schenke mir wahre Reue über meine Sünden und gewähre mir die Vergebung, o guter Vater!

Wie gütig bist Du, Du erlaubst mir, mich Dir anvertrauen zu dürfen, mein Leben in Deine Obhut zu geben. Vater, ohne Dich kann ich nicht leben, lasse nicht zu, dass ich mich von Dir abwende und für immer verlorengehe! Ohne Dich gehe ich zugrunde, erstarre ich in Kälte, versinke ich in die äußerste Finsternis. Hier auf Erden gibt es so viele Gefahren, so viel Verführung, Manipulation, Lüge, Heuchelei, Stolz, Habsucht, Verderbnis, Sittenlosigkeit, Herzenskälte und Bosheit.

Vater, ich vertraue Dir, ich vertraue auf Deine liebende Vorsehung, ich weiß, dass denen, die Gott lieben, alles zum Besten gereicht. Nimm meine Ängste und berge mich in Deiner Liebe! Vater hilf, dass ich mich nicht anstecken lasse von all dem Bösen, sondern dass ich immer mehr allein bei Dir meine Zuflucht und Liebe suche! Du allein kannst die Sehnsucht meines Herzens mit Deiner Liebe erfüllen. Verlasse mich nicht, mein guter Vater und führe mich heim zu Dir! Amen.



Unendlicher Gott, ewiger Vater, Du bist die reinste Liebe, hocherhaben und uns doch so nah. Erbarme Dich unser! Du kennst unser Elend, unsere Neigungen zum Bösen. Verwandle unser Inneres, hilf uns, nur noch das Gute zu wollen und zu tun! Aus Liebe hast Du jeden von uns erschaffen, durch die Sünde Adam und Evas hat sich die Menschheit von Dir abgewandt, aber Du hast Dich nie von uns abgewandt. Um uns zu erlösen, hast Du uns Deinen eigenen Sohn gesandt, als reinstes Opferlamm. Er kam in die Welt, in Sein Eigentum, aber nur wenige haben Ihn aufgenommen, obwohl Er nur Gutes tat, obwohl Er die Werke vollbracht hat, die allein Gott vollbringen kann. Er wollte es uns leicht machen zu glauben, aber viele haben ihr Herz verhärtet und verschlossen. O guter Gott, wenn wir gerettet werden wollen, ist es notwendig, offen zu sein für Deine Liebe, Deine Liebe zu erkennen und anzunehmen, uns von allem Bösen loszusagen, so dass Du in uns wohnen kannst, uns verwandeln kannst, damit wir selber durch Dich zu Liebenden werden, Dir ähnlich werden durch Deine Gnade. Du schenkst uns reichlich Deine Gnade, aber wie gehen wir mit Deinen Geschenken um, wirken wir gut genug mit Deiner Gnade mit oder achten wir sie gering, weil sie uns keinen irdischen Vorteil bringt? O gütiger Gott, erbarme Dich unser, erfülle uns mit Deinem Heiligen Geist, damit wir nur noch das wollen, was Du willst! Dein Wille möge geschehen! Amen.



Barmherziger Vater, Du hast uns Dein Wort gesandt, Deinen geliebten

Sohn, um uns arme Sünder zu erlösen. Mit Deinem Sohn hast Du uns

den Heiligen Geist gesandt, um uns zu heiligen, damit wir zu Dir in den

Himmel kommen. Dank sei Dir, o guter Vater! Dein Sohn und Dein Geist

offenbaren uns Dein innerstes Wesen, Deine Liebe. Dein geliebter Sohn

hat die hl. Kirche gegründet. In ihr wirkt der Heilige Geist unser Heil,

soweit wir mit Seinen Gnaden mitwirken. In den heiligen Sakramenten

schenkst Du, o guter Gott, uns Deine göttliche Liebe. In der hl.

Kommunion schenkst Du uns Deinen eigenen Sohn, der für uns am

Kreuz Sein kostbares Blut vergossen hat. Mit diesem kostbaren Blut

vereinigen wir unser armseliges Leben und opfern es Dir auf, zur Sühne für unsere Sünden. Erbarme Dich unser! Amen.



Gütiger Vater, unendlicher Gott, allmächtig und barmherzig, Du bist heilig und erhaben, hoch thronst Du über uns und bist uns doch ganz nahe. Wir brauchen Dich, Dein Vatersein, Deine Güte und Deine Liebe. Möge Dein Reich des ewigen Friedens kommen durch Deinen Sohn, unseren Herrn Jesus Christus! Möge Dein Wille geschehen in all unserem Tun! Dein Wille ist heilig und gut, Du willst nur unser ewiges Heil. Wir bitten Dich um Deinen Heiligen Geist, lass Ihn wohnen in unserem Inneren, damit Er unsere Herzen mit Liebe erfülle, so dass auch wir Dich lieben können! Du weißt, wie sehr wir zur Sünde neigen, bitte hilf uns, dass wir nicht sündigen, uns nicht von Dir trennen! Was haben wir denn außer Dir? Ohne Dich sind wir verloren. Du bist doch alles, was wir ersehnen, Du allein bist unser ewiges Heil! Lass uns doch immer daran denken, besonders in der Versuchung! Bewahre uns vor dem Bösen! Hilf uns, immer in Dir zu bleiben, an Deinem Vaterherzen zu ruhen! Vater, erbarme Dich unser, rette uns durch Deinen Sohn! Amen.



Guter Vater im Himmel, im Namen Deines Sohnes Jesus Christus bitte ich Dich um Dein Erbarmen, Deine Hilfe und um Deinen Heiligen Geist, damit Er mein Inneres mit Deiner unendlichen Liebe erfüllen möge! Obwohl Du mich mit Deiner Liebe überhäufst, bin ich immer noch ein armseliger, sündiger Mensch. Meine Liebeskraft ist sehr schwach. Ich bin Dein Eigentum und das erste Gebot lautet, Dich über alles zu lieben, mit all meinen Fähigkeiten, mit aller Kraft, aus ganzem Herzen. Du bist die Liebe, Dir gebührt alle Ehre und Liebe. Hilf mir in meiner Schwachheit, dass ich mich ganz auf Dich hin ausrichte, dass ich Dich mit ungeteiltem Herzen liebe, dass ich nicht irdische Vergnügungen suche, dass ich die Sünde hasse! In dieser Welt herrscht Hochmut, Fleischeslust, Augenlust, so viele Menschen suchen zuerst ihren eigenen Vorteil. Befreie mich von dieser hässlichen Habsucht, reinige mein Herz von jeder ungeordneten irdischen Anhänglichkeit und erfülle es ganz mit Deiner Liebe! Erst dann kann ich mich ganz mit Dir vereinigen. Ja, das ist meine Sehnsucht, ganz mit Dir vereinigt zu sein, in Deiner Liebe zu leben, in Deinem Innersten für immer geborgen zu sein. Bereite Du mein Inneres, dass es nur noch Deinen heiligen Willen erfüllen möchte, dass ich Dir in Freude diene! Amen.



Lieber Vater im Himmel, ich danke Dir mit all meinem Sein. Deine Liebe allein kann all mein Sehnen, mein Verlangen nach Liebe und Wahrheit stillen. Du bist die Liebe, Du bist die Wahrheit, ich kann diese nur in Dir finden. Wie oft habe ich diese leider nicht in Dir gesucht, sondern in geschaffenen Dingen. Dies bereue ich. Verzeih mir bitte, mein guter Vater! Ich will die Liebe und die Wahrheit nur noch in Dir suchen. Ich war oft leichtfertig in meinem Leben, habe so manche Sünde nicht ernst genommen, sondern verharmlost. Ich habe mich mit gewissen Gewohnheitssünden abgefunden, habe mir eingeredet, dass diese Sünden Teil meines Lebens sind, dass ich gar nicht in der Lage bin, diese abzustellen. Es ist wahr, aus mir selbst konnte ich diese nicht abstellen. Ich habe mich zu wenig an Dich gewandt und Dir zu wenig vertraut, o guter Vater. Das tut mir sehr leid. Jetzt glaube ich es zu wissen, dass ich ohne Dich nichts Gutes vermag. Bitte hilf mit in all meinen Nöten, erinnere mich immer wieder von Neuem daran, dass ich Dich brauche, Deine Hilfe, Deine Liebe, Deine Güte, Deine Führung! Du hast mir meine Sünden aufgezeigt, hast mich erkennen lassen, dass die Sünde allein das wahre Hindernis zwischen Dir und mir ist, dass die Sünde allein meine wahre Berufung und Erfüllung verhindert. Du hast mir gezeigt, dass ich jede Sünde, auch die lässliche, verabscheuen und mit aller Kraft vermeiden muss. Du hast mir aber auch gezeigt, dass meine eigene Kraft nicht ausreicht, sondern dass ich Dich brauche. Guter Vater, ich liebe Dich, erfülle mein Inneres immer mehr mit Deiner Liebe. Heilige mich, o guter Vater, verwandle mein Inneres, so dass in mir immer mehr Deine Liebe wirksam und sichtbar wird! Hilf mir mit Deiner Liebe, meinen Nächsten so zu lieben wir mich selbst! Ich habe meine Berufung gefunden. Meine Berufung ist, Dich über alles zu lieben, mit meinem ganzen Sein und meinen Nächsten wie mich selbst, ohne den eigenen Vorteil zu suchen. Ich erkenne diese meine Berufung zur selbstlosen Liebe, aber ich erkenne auch, dass es mir oft noch an dieser selbstlosen Liebe und Hingabe mangelt. Dein Sohn hat mir diese selbstlose, uneigennützige Liebe vorbildlich vorgelebt, Er hat Sein Leben aus Liebe für uns hingegeben, Er hat nichts für sich zurückbehalten, Er hat uns Sein Herz geschenkt, Sein kostbares Blut, Seine heiligen Wunden. Vater, ich vereinige meine Leiden mit den unendlich wertvollen Leiden Deines Sohnes und opfere sie Dir auf, für meine Heiligung und für die Heiligung aller Menschen guten Willens. Meine Leiden allein zählen nichts, aber meine Leiden in Verbindung mit den Leiden Deines Sohnes zählen viel. Dein Sohn hat uns am Kreuz erlöst. Ohne Seinen Tod und Seine Auferstehung wäre alles wertlos, wir könnten nicht in den Himmel kommen. Ich danke Dir aus ganzem Herzen, o guter Vater! Erbarme Dich unser! Amen.



Mein Herr und mein Gott, ich bete Dich an! Du bist der Allmächtige und der Allgütige! Du bist unendlich groß und hast Dich aus reinster Liebe zu uns unendlich klein gemacht, im Mutterleib Mariens, im Stall zu Bethlehem, als Zimmermann in Nazareth, als armer Wanderprediger, als Verlachter, Verspotteter, als Angespiener, als Gegeißelter, als Dornengekrönter, als Kreuztragender, als Gekreuzigter, als Auferstandener, als Verborgener in der hl. Hostie! Deine Demut kennt keine Grenzen. Du verbirgst Deine Größe, Deine Gottheit, weil Du unsere Herzen allein durch Deine Liebe erobern willst. Du bist der König der Herzen. Du wirkst Im Stillen, im Verborgenen, im Kleinen. Wenn wir Dich und Deine Liebe finden wollen, müssen auch wir ganz klein werden, müssen wir uns verbergen, schweigen, auf Deine Stimme hören und ihr gehorchen! Im Lärm dieser Welt und in den irdischen Begierden unserer Herzen können wir Dich nicht finden. Herr, ich bitte Dich um Deine Demut! Du bist gekommen, um zu dienen. Lehre mich, Dir und den Menschen zu dienen! Lehre mich, die kleinen Dinge des Alltags aus Liebe zu Dir zu tun, lehre mich die Treue im Kleinen! Vergib mir all meinen Stolz und Hochmut! Gestalte mein Herz um, so dass es Deinem immer ähnlicher werde! Nur dann kann ich Dir helfen, Seelen zu gewinnen. Herr, ich bitte Dich um die Gnade, nicht mehr meinen eigenen Vorteil zu suchen, mich nicht mehr von meiner Habgier leiten zu lassen, sondern nur noch von Deinem Heiligen Geist! Bitte gib, dass ich alles zu Deiner Ehre tue, und nicht, um vor anderen Menschen gut da zu stehen und von ihnen anerkannt zu werden. Hilf mir, Dir wohlgefällig zu leben! Amen.



Herr Jesus Christus, gelobt seist Du, unser Gott! Du hast Dein Leben am Kreuz für uns hingegeben, aus reinster Liebe, um uns zu erlösen und zu retten, um uns heimzuführen ins himmlische Vaterhaus. Aus Deiner Seitenwunde flossen Blut und Wasser als Zeichen Deiner Gnaden, die Du uns durch Deine Kirche in den heiligen Sakramenten schenken möchtest.

In Deinem Inneren hast Du die Kirche gezeugt, Deinen mystischen Leib,

Deine heilige, makellose Braut. Nur durch Deinen geheimnisvollen Leib

können wir durch das verborgene Wirken des Heiligen Geistes unser

ewiges Heil erlangen. Durch Deine Kirche willst Du uns ganz mit Dir

vereinigen, denn ohne Dich vermögen wir nichts, ohne Dich können wir

nicht leben, nicht atmen, nicht lieben, ohne Dich gehen wir hoffnungslos

zugrunde, stürzen wir in den tiefsten Abgrund der Hölle. Herr, erbarme

Dich unser, ziehe uns an Dich, berge uns in Deinem Herzen, lass nicht

zu, dass wir uns von Dir durch eine schwere Sünde trennen! Überall

lauern die Gefahren der Sünde, böse Mächte wollen uns verführen,

täuschen, verderben, in die Irre leiten, uns von Dir wegbringen, uns vom

ewigen Leben abtrennen. Diese Gefahren nehmen immer mehr zu. Du

weißt dies, darum nimmt auch Deine Hilfe immer mehr zu, denn Du

liebst uns und willst uns retten. Der Fürst der Finsternis, der Satan, will

die totale Macht auf dieser Welt, viele Menschen haben sich ihm

angeschlossen, sie arbeiten für ihn als seine Sklaven, sie errichten eine

neue Weltordnung, sie erbauen eine künstliche Stadt ohne Dich, ohne

Deine Kirche, ohne Deine Gnade, ohne Deine Liebe, ohne Deine

Wahrheit, ohne Deine Gebote, ohne Schönheit, gegen das Naturrecht.

Ihre Worte sind aalglatt, aber ihr Inneres ist eine Mördergrube. Deine

Feinde haben sich verbündet, sie tragen geheime, böse Pläne in sich. Sie

wollen die Stadt Gottes, die heilige Kirche zerstören, von außen und von

innen. Sie haben ihre Zerstörer in das Innere der Kirche eingeschleust

und verrichten dort ihr Unheilswerk. Die Macht dieser Zerstörer innerhalb

Deines mystischen Leibes scheint immer größer zu werden, nicht wenige

unter ihnen sind Priester und Bischöfe. Herr, Deine Feinde sind in das

Innere Deines Heiligtums eingedrungen und entweihen es, viele unserer

Hirten haben es ihnen nicht verwehrt, manche Hirten haben sogar die

Feinde aktiv unterstützt. Sie nennen das Böse nicht mehr böse und das

Gute nicht mehr gut, von Sünde, Reue, Beichte und Umkehr sprechen sie

kaum noch, ebenso wenig von Himmel, Hölle und Fegefeuer. Wo sind

unsere Hirten, die uns himmelwärts führen sollen? Gewiss gibt es noch

gute Hirten, aber es werden scheinbar immer weniger. Die Gabe der

Unterscheidung der Geister nimmt immer mehr ab und die Liebe erkaltet

immer mehr. Herr, Deine Braut, unsere Mutter Kirche scheint nun Deine

Leiden auf dem Ölberg zu erleben. Verrat aus den eigenen Reihen!

Oftmals werden die Treuen systematisch verraten und verfolgt! Sie

nehmen teil an Deinen heiligen Leiden! Manchmal könnte es uns

erscheinen, als ob Du zu schlafen scheinst, aber dem ist nicht so, denn

wir wissen gewiss, dass Du bei uns bleibst, bis zum Ende der Welt. Wir

vertrauen Dir! Du erträgst in Geduld und Liebe diese Übeltäter, Du

möchtest ihre Umkehr. Ihre Feindschaft richtet sich gar nicht in erster

Linie gegen die treuen Katholiken, sondern gegen Dich selbst. Herr, rette

alle Menschen, die gerettet werden möchten, alle, die wissen, dass sie

sich nicht selbst retten können! Zeige ihnen, dass Du alleine sie erlösen

und retten kannst. Herr, lass uns erkennen, dass es eine große Gnade

ist, an Deinen Leiden Anteil nehmen zu dürfen! Wer Dir treu bleibt, wer

in Deiner Liebe bleibt, der ist in Deinem Herzen geborgen und niemand

kann ihn von Deiner Liebe trennen. Dank sei Dir, o heiligstes Herz Jesu!

Wir bitten Dich auf die Fürsprache Deiner und unserer Mutter Maria für

unsere heilige Kirche! Herr der Heerscharen, sende uns Deine heiligen

Engel! Herr erbarme Dich unser und rette uns! Amen.



Herr Jesus Christus, mein Gott und Erlöser, ich bete Dich an, ich danke Dir für all Deine Liebe. Du hast mich erlöst, mich befreit von dem Bösen. Ich liebe Dich. Ich möchte es wagen, Dir dies zu sagen, obwohl Du ja weißt, dass ich ein armseliger Sünder bin, der Dir schon so oft untreu geworden ist. Bitte hilf mir, ohne Dich kann ich nicht leben, ohne Dich geh ich zugrunde, versinke ich im Schlamm der Sünde! Rette mich,

mein geliebter Heiland, vergib mir all meine Sünden! Ziehe mich an Dein

göttliches Herz, hilf mir, in Dir zu bleiben, ohne Unterbrechung! Denn nur

dort, in Deinem Innersten bin ich wahrhaft geborgen, nur dort kannst Du

mich umwandeln, mich Dir ähnlicher machen. Ja, ich weiß, ich müsste

schon längst umgewandelt sein, schon längst von Dir geheiligt sein, aber

ich war Dir so oft untreu, habe meine Freude außerhalb von Dir gesucht,

habe mich in irdischen Vergnügungen und Scheinfreuden verloren. Nur in

Dir kann ich die wahre Freude, den wahren Frieden, die wahre Liebe

finden und genießen. Warum vergesse ich dies nur so oft? Du sagst uns ja deutlich, dass wir immer wachen und beten sollen, denn der Geist ist

zwar willig, aber das Fleisch ist schwach. Wie recht hast Du! Lass mich

immer daran denken, hilf mir zu wachen und zu beten, in Dir zu ruhen,

in Deiner Liebe zu verbleiben, in Dir mich zu verlieren! Danke, mein

geliebter Heiland und Erlöser! Auf Dich setze ich mein ganzes Vertrauen.

Amen.



Mein Heiland und Erlöser, ich vertraue auf Dich, auf Deine liebende

Vorsehung, auf Dein heiligstes Herz, aus dem alle Gnaden strömen, ohne

die wir nicht leben können. Ich bereue all meine Sünden! Erbarme Dich

meiner! Durch meine Sünden habe ich allein Hindernisse zwischen Dir

und mir gelegt. Du hast mir vergeben, Du allein hast die Hindernisse aus

dem Weg geräumt. Ich danke Dir! Vergib mir meine Undankbarkeit! Ich

denke viel zu wenig an all Deine Wohltaten, an Deine unendliche Liebe,

an Dich. Ich glaube an Dich, vergib mir meinen Unglauben, vermehre

meinen armseligen Glauben! Ich hoffe auf Dich, stärke meine Hoffnung!

Ich liebe Dich, entzünde Deine Liebe in mir und erfülle mich ganz mit

Deiner heiligen Liebe, so dass in meinem Herzen nur noch Deine Liebe

brennen möge! Verbanne aus meinem Herzen alle irdischen

Leidenschaften, sei Du allein meine Leidenschaft! Vergib mir all die

Lieblosigkeit und Hartherzigkeit meines Lebens! Du bist die

Barmherzigkeit, erbarme Dich meiner! Herr, rette mich, ich gehe

zugrunde! Amen



Mein geliebter Erlöser, hilf mir, Dir für alles zu danken, ich weiß gewiss, dass Du alles in meinem Leben zum Besten fügst! Du schenkst mir Deine Gnade. Hilf mir, mit Deiner Gnade gut mitzuwirken! Ohne Dich vermag ich nichts. Ich vermag nur dann mit Deiner Gnade mitzuwirken, wenn ich in Dir bleibe. Lass mich immer in Dir bleiben! Steh mir in der Versuchung bei, halte mich davon ab, mich von Dir durch eine Todsünde zu trennen! Lass mich erkennen, wie abscheulich jede Sünde ist, lass mich jede Sünde hassen, lass nicht zu, dass ich etwas Sündhaftes begehre, lass mich nur Heiliges begehren! Es tut mir sehr leid, dass ich Dich schon so oft beleidigt habe, mich so oft durch Sünden beschmutzt habe. Ich danke Dir, dass Du mir wahre Reue und Vergebung in der hl. Beichte geschenkt hast! Bitte lass mich immer gut beichten und gewähre mir eine heilige Sterbestunde! Nur Deine Vergebung ermöglicht mir das wahre Leben, nur in Dir kann ich leben, denn Du bist das Leben. Ich übergebe Dir mein armseliges Leben und bitte Dich um das ewige Leben in Dir, in Deinem Vater und im Heiligen Geist! Bitte gib, dass der Himmel schon jetzt meine wahre Heimat sei, dass ich mich nur noch nach Dir sehne, dass ich meine ganze Freude in Dir suche! Ich bitte Dich um Deinen ewigen Frieden, den die Welt mir nicht geben kann! Amen.



Geliebter Herr Jesus Christus, Du sagst, dass Du der Weg, die Wahrheit und das Leben bist. Du bist der einzige Weg zum Vater, der einzige Weg in den Himmel, nur der lebendige Glaube an Dich öffnet uns die Pforte des Himmels. Lass mich diesen Weg gehen, ohne nach rechts oder links abzuweichen, lass mich Dir nachfolgen, lass mich immer nur auf Dich blicken, lass mich Dir in all Deinen Gesinnungen ähnlich werden und läutere mein ganzes Sein, damit es sich nur noch nach der wahren Liebe sehnt! Du mein Gott allein bist diese Liebe! Lass mich leben und sterben für Dich und Dein Reich! Du, mein Ein und Alles! Du allein bist das Leben, ohne Dich nur Tod! Amen.



Sanftmütiger Herr Jesus Christus, ziehe mich an Dich, halte mich fest und lass mich nicht mehr los! Denn Du bist das Leben, ohne Dich kann ich nicht leben und lieben! Lass nicht zu, dass ich mich je wieder von Dir trenne! Bewahre mich in Deiner Gnade, in Deiner Liebe, in Deinem Frieden, in Deiner Freude, in Deinem göttlichen Herzen! Entzünde mein kaltes Herz an der Liebesglut Deines brennenden Herzens! Amen!



Demütiger Herr Jesus Christus, ich möchte Dir dienen, aber ich bin nur ein armer, sündiger Mensch, der Deiner nicht würdig ist. Du möchtest aber, dass ich Dir diene. Darum bitte ich Dich um Deine Hilfe, um Deine Kraft und vor allem um Deine Liebe! Zeige mir durch Deinen Heiligen Geist, wie ich Dir am besten dienen kann! Du selbst bist mein Vorbild, Du bist gekommen, um uns zu dienen, um Dein Leben für uns hinzugeben, damit wir gerettet werden können. Hilf mit, mit Deiner Gnade treu mitzuwirken, damit ich tatsächlich gerettet werde! Hilf mir, Deinen Willen immer und in allen Dingen zu erfüllen, in Treue, in Demut, in Sanftmut, in Liebe, in Beharrlichkeit, mit Ausdauer bis an mein Lebensende, ohne irdischen Lohn zu erwarten! Lass mich nicht nach irdischem Glück streben, sondern nach dem himmlischen, ewigen Glück! Glück kann ich ja nur in Dir finden. Du sagst, dass derjenige, der Dir dienen will, dort sein soll, wo Du bist. Da Du Gott bist, bist Du überall gegenwärtig und Du willst, dass ich Dir überall diene, eben dort, wo Du mich hinstellst. Es gibt aber einen ganz besonderen Ort Deiner Gegenwart, es ist der Tabernakel, in dem Du ganz unscheinbar unter der Gestalt der Hostie gegenwärtig bist. Dort wartest Du auf mich, um mich reich zu beschenken. Du wartest geduldig auf meine Liebe, die ich Dir schulde. Nicht weil Du meine Liebe bräuchtest, sondern weil es für mein ewiges Heil nötig ist, dass ich Dich liebe. Du hast Dein Leben für mich armen Sünder hingegeben, aus reinster Liebe. So ist es notwendig, dass ich Dir mit meiner Liebe antworte. Aber auch dies kann ich nur, weil Du mir Deine Liebe schenkst. Ich vermag eben nichts ohne Dich. Du, ewiger Gott, hocherhaben, bietest mir Deine Freundschaft an! Da kann ich nur staunen. Ich darf Dein Freund sein, wenn ich Deinen Willen erfülle, wenn ich liebe, wie Du liebst. Danke, Danke, Danke! Gegenwärtig bist Du auch, wo zwei oder drei sich in Deinem Namen versammeln. Hilf mir, die Gemeinschaft mit Christen zu suchen! Denn auch dies brauche ich, um im Glauben wachsen zu können. Ich brauche die Kirche, die Gemeinschaft der Heiligen. Lass mich Deine Kirche immer inniger lieben, sie ist ja Dein geheimnisvoller Leib! Du sagst uns auch, dass Du besonders in den Notleidenden gegenwärtig bist. Hilf mir, Dir in diesen mit Hingabe zu dienen! Auch ich selbst bin ja ein Notleidender und brauche die Liebe meiner Brüder und Schwestern. Herr, rette mich, ich gehe zugrunde! Du bist mein Retter, ich danke Dir! Amen.



Gütiger Herr Jesus Christus, Du allein kannst mich retten, Du bist der Weg ins ewige Glück. Ich möchte Dich immer mehr lieben, denn Du bist die Liebe. Ohne Dich kann ich aber nicht lieben. Ich brauche Dich und Deinen Geist, Deinen immerwährenden Beistand. Ich begehe den Fehler, dass ich mir viel zu viele Sorgen um die irdischen Dinge mache, anstatt auf Deine gütige Vorsehung zu vertrauen. Diese irdischen Sorgen bewirken in mir oft eine große innere Unruhe, einen inneren Lärm. Aber gerade das innere Schweigen ist notwendig, um mich in Deine Liebe versenken zu können. Bitte hilf mir, dass ich Dir immer mehr vertraue, dass ich mir keine unnützen Sorgen mehr mache, dass ich mich immer tiefer in Deine Liebe versenke und Dir so immer ähnlicher werde! Ich übergebe Dir meine Seele, erfülle sie allein mit Deinem Heiligen Geist, hilf mir, den irdischen Dingen abzusterben! Oft weiß ich nicht, worum ich Dich bitten soll, was gut ist für mich und was schlecht ist für mich. Du aber weißt es, so möcht ich Dich nur um eines bitten: Dein Wille möge immer in mir und mit mir und durch mich geschehen! Führe Du mich zu Dir, zum Vater und zum Heiligen Geist! Ziehe Du mich immer tiefer in Dein innerstes Wesen, nimm alles von mir, was mir schadet, was mich hindert auf dem Weg zu Dir und gib mir alles, was ich brauche, um Dich immer mehr zu lieben, gib mit Deine Liebe, Dich selbst, denn ohne Dich kann ich nicht leben! Amen.



Mein Heiland, mein Retter! Oft tappe ich in der Finsternis herum, statt in Deinem hellen Licht. Du bist das einzig wahre Licht dieser Welt, nur Du kannst uns erleuchten, uns heiligen. Was wünschst Du von mir, wie soll ich meinen Tag heute gestalten, was soll ich denken, an wen soll ich denken, was soll ich begehren, was soll ich fühlen, wohin soll ich mich wenden, wonach soll ich mich ausrichten, was soll ich tun? Ich sage Dir oft, dass ich Dir dienen will, dass ich Deinen heiligen Willen erfüllen will, dass ich Dich liebe, dass mein Herz an Dir hängt, aber hängt es wirklich an Dir, oder hängt es noch viel zu sehr am Geschöpflichen? Suche ich wirklich in allem Deinen Willen, oder lass ich mich von meinen irdischen Begierden leiten und treiben? Suche ich die Ruhe und den Frieden in Dir, in Deinem göttlichen Herzen? Denn dort allein kann ich den Frieden und die Freude finden. Nur wenn ich in Dir ruhe, kann ich auch wahrhaft alles in rechter Weise genießen, was Du mir schenkst. Du willst mich ja täglich erfreuen in diesem oft so widrigen Leben. Aber nur wenn Du selbst meine erste Freude, meine einzige wahre Liebe bist, kann ich auch die irdischen Freuden in rechter Weise genießen, ohne mein Herz an diese Dinge zu hängen. Wenn ich mein Herz an die irdischen Dinge hänge, kann ich sie in Wirklichkeit gar nicht genießen, wenn ich mein Herz daran hänge, wird aus der von Dir gewollten Freude eine blinde Leidenschaft, die nur Leiden statt Freuden schafft. Hilf mir, dass ich mein Herz nur an Dich hänge! Du allein bist die Liebe, jede Liebe kommt nur von Dir! Du allein schenkst wahre Gemeinschaft, ohne Dich nur Isolierung, Leere, Öde, Langeweile, Stumpfsinn, Oberflächlichkeit, Hektik, Streit und Unfrieden, Tod und ewiges Unheil! Du alleine bist das Leben, nur Du kannst mich retten! Rette mich, o Herr, ich gehe sonst zugrunde! Schenke mir Deinen Heiligen Geist, Er ist das Wasser des Lebens, ohne Ihn verdurste ich, verschmachte ich, ohne Ihn kann ich nicht leben, nicht lieben. Amen.



Gütiger Gott, ich liebe Dich,

auf Dich allein vertraue ich.

Dir will ich mich schenken,

ohne all Bedenken.

Du, meine Hoffnung und mein Licht,

Du, meine Freud und Zuversicht.

Du, mein himmlisch Vater bist,

behüt mich vor des Teufels List!

Bewahre mich vor Sünd und Schuld,

behüte mich in Deiner Huld!

Führ mich durch diese Welt,

in der ich nicht viel gelt,

führ mich durch Deinen starken Arm,

birg mich in Deinen Händen warm!

Umhüll mich mit der Liebe Dein,

Dein Geist erfüll das Herze mein!

O Gott, ich sehne mich nach Dir,

o nimm mein Herz, ich schenk es Dir! Amen.



Heiliger Geist, Du erhabene Liebe, Du strömende Liebe vom Vater zum Sohn und vom Sohn zum Vater, ströme Deine Liebe in mein Herz aus, bis es überfließt! Hilf, dass ich nur noch Deine heilige, unbefleckte Liebe ersehne! Leite, heilige und regiere mein ganzes Sein, meinen Willen, meine Vernunft, meinen Verstand, meine Gefühle, meinen Leib! Hilf mir, alles Unreine aus meinem Inneren zu verbannen! Unser Herr Jesus Christus lehrt uns, dass wir uns Gewalt antun müssen, um nicht mehr zu sündigen. Wir müssen jede Sünde ernst nehmen, leider sind wir oft leichtfertig und leichtsinnig! Hilf mit, Heiliger Geist, mich selbst zu überwinden, mich selbst zu verleugnen, mich selbst zu erniedrigen, mich selbst zu entäußern, mich selbst zu verlieren, um Dich und das ewige Leben zu gewinnen! Hilf mir zu erkennen, wo ich zur Sünde neige, wo ich mir selbst Gewalt antun muss, wo ich mich selbst nicht schonen darf! Gib mir die Stärke, mir diese notwendige Gewalt anzutun! Lehre mich die wahre Selbstbeherrschung und befähige mich dazu! Ohne Dich, o ewige Liebe, vermag ich nichts, bin ich hoffnungslos verloren. Lass mich immer tiefer erkennen, dass ich nichts Gutes aus mir selbst vollbringen kann! Erfülle mich ganz mit Deiner ewigen Liebe, mit Deinem ganzen Sein! Amen.



O Heiliger Geist, erfülle mich mit Deiner Liebe, mit Deiner Freude, mit Deinem Frieden, mit Deinem Leben! Ohne Dich bin ich nichts, Du bist meine Liebe, mein Gott und mein alles! Amen.



Gütiger dreifaltiger Gott, Du alleiniger Urheber unseres ewigen Heils, wir beten Dich an, wir preisen Dich für alle Deine Ratschlüsse, für all Deine Fügungen, für Deine gütige Vorsehung. Du bist die ewige Barmherzigkeit. Wenn Du siehst, dass ein Mensch in Seinem Innersten aufrichtig das Gute will und sucht, dann kommst Du ihm mit all Deiner Liebe entgegen, Du lässt ihn immer mehr erkennen, dass Du der ewig Seiende bist und dass Du die ewige Liebe bist. Du unternimmst alles, um uns zu erretten, ohne dass Du Dich uns aufdrängst. Wie könnte sich auch die Liebe jemandem aufdrängen wollen? Die Liebe spricht für sich selbst und aus sich selbst. Die Liebe kann nur lieben. Wenn sich ein Mensch nach der reinen Liebe sehnt, wird er diese gewiss in Dir finden, anderswo kann er sie so wie so nicht finden. Wir bitten Dich, offenbare allen Menschen guten Willens Deine Liebe, ziehe Du uns durch Deine heilige Liebe an Dich, fessle uns mit den Fesseln Deiner Liebe, lass uns nie mehr los, lass uns auf ewig in Dir wohnen! Nur in Dir können wir wahrhaft leben und glücklich werden.

Heute bitten wir Dich besonders für die Armen Seelen im Fegefeuer. Diese lieben Dich sehr, sie wissen, dass Du sie bereits errettet hast. Sie danken Dir, weil sie an diesem Ort der Läuterung ihre Unreinheit, ihre Untreue, ihre Nachlässigkeit, ihre Mittelmäßigkeit, ihre Leichtfertigkeit, ihre Oberflächlichkeit, ihre Habgier, ihren verborgenen Hochmut abbüßen dürfen. Wie sehr sehnen sie sich nach Reinheit und Heiligkeit, um mit Dir vollkommen eins werden zu dürfen. Im Himmel, in Dir gibt es nichts Unreines. Wer mit Dir vollkommen eins werden will, muss wie Du vollkommen heilig sein, heilig durch Dich, durch Deine Gnade. Die Armen Seelen sind unsere Brüder und Schwestern, vereint mit uns und mit den Engeln und Heiligen im Himmel. Wenn ein Glied Deiner Kirche leidet, dann leiden alle anderen mit. So leiden wir mit den Armen Seelen und bitten Dich für sie, damit Du sie trösten mögest und ihre Zeit der Läuterung abkürzen mögest. Wir bitten Dich um Deine Barmherzigkeit für die Armen Seelen und für uns arme Sünder auf Erden. Vergib uns unsere Sünden und führe uns in Dein ewiges Reich der Liebe! Amen.

Guter, dreifaltiger Gott, ich liebe Dich, ich setze mein ganzes Vertrauen auf Dich. Du allein bist gut, Du allein die Liebe, Du allein kannst mich retten, Du allein kannst mein Herz mit Deiner Liebe erfüllen und Du willst dies auch. Ich danke Dir aus ganzem Herzen, ich preise Dich mit all meiner Kraft, ich möchte für Dich leben, mit Dir leben, in Dir leben. Nur in Dir finde ich meinen Frieden, nur in Dir kommt mein Herz zur Ruhe. Lenke mich durch Deinen Heiligen Geist, ebne mir den rechten Weg, öffne mir die Augen, lass nicht zu, dass ich mich von Dir abwende und auf den Weg ins ewige Verderben abirre! Die Gefahren sind groß, in dieser Welt ist der Satan der Fürst, er ist der Lügner von Anbeginn, er will nur unser ewiges Verderben. Du, Herr Jesus, hast den Satan am Kreuz besiegt. Lass auch uns an Deinem Sieg anteilnehmen! Du hast uns erlöst, Du willst allen Menschen die Gnade der Erlösung schenken. Aber Du drängst Dich uns nicht auf. Liebe drängt sich niemals auf. Wenn ein Mensch Deine Liebe, Deine Gnade, Dich selbst nicht annehmen und aufnehmen will, dann ist dies allein die Entscheidung dieses Menschen. Du kannst für uns nicht mehr tun, Du hast alles für uns getan und Du tust es weiterhin. Du schenkst Dich uns selbst, vor allem in der heiligen Kommunion! Aber wehe dem, der unwürdig kommuniziert. Wer sich von Dir durch die schwere Sünde getrennt hat und dennoch kommuniziert, ist ein Lügner. Man kann sich nicht gleichzeitig von Dir trennen und sich mit Dir in der Kommunion total vereinigen, weder real noch geistig. Deine Kirche muss das Heilige hüten und bewahren. Aber leider tut sie das oft nicht. Wie sehr haben wir Deine Kirche beschmutzt, wie sehr haben wir das Heilige beschmutzt! Herr, reinige uns, reinige Deine heilige Kirche, erneuere sie durch Deinen Geist, leite und lenke sie, schenke uns heilige Hirten und heilige Gläubige! Herr, ich bitte Dich, reinige und heilige mich, hilf mir, authentisch den katholischen Glauben zu leben, hilf mir, gut zu beten, ohne viele Worte, aber aus ganzem Herzen, hilf mir, das Gute durch Dich zu tun, gib mir Kraft, um mit meinem ganzen Leben für Dich Zeugnis abzulegen! Ich danke Dir für alles, mein guter Gott! Amen.





Allmächtiger Gott, ich liebe Dich und ich bete Dich an! Ohne Dich vermag ich das nicht, so wie ich nichts Gutes ohne Dich vermag. Ich flehe Dich an, komm Du mir zu Hilfe in all meinem Wollen, Beten, Erkennen und Tun. Ich brauche Dich mehr als alles andere auf dieser Welt, ohne Deine Liebe verhungert meine Seele, nur Du kannst mein Herz erfüllen. Ohne Dich bin ich verloren, ohne Dich lebe ich nach meinen bösen Neigungen und nicht nach Deinem Heiligen Geist, ohne Dich kann ich nicht lieben. Wenn Du mir mit Deiner Gnade und Liebe nicht zuvor kommst, gehe ich zugrunde. Hilf mir o guter Gott! Ich weiß, dass Du die ewige Liebe bist. Wärest Du dies nicht, könnte ich nicht bestehen, auch wenn ich Dich um Deine Hilfe anflehen würde. Aber Du bist die Liebe und Du liebst mich armen Sünder, Du hast mich in Liebe erschaffen, in Liebe erlöst und willst mich in Liebe heiligen. Hilf mir, mir selbst zu misstrauen und mein ganzes Vertrauen allein auf Dich zu setzen! Lass mich immer Deinen heiligen Willen erkennen und erfüllen! Hilf mir, dass ich nichts anderes mehr in meinem Leben begehre! Es tut mir sehr leid, dass ich in meinem Leben schon so viel schlechte Dinge begehrt habe. Sicherlich, weil ich Dich zu wenig um Deine Hilfe angefleht habe, weil mein Leben zu wenig auf Dich hin ausgerichtet gewesen ist. Aber ich weiß nun, dass Du mir all meine Sünden vergeben hast! Ich danke Dir aus ganzem Herzen! Nun bitte ich Dich, mein guter Gott, mahne mich immer zur rechten Zeit, lass mich Deine Stimme immer in meinem Inneren vernehmen, lass nicht zu, dass ich mich von Dir trenne, indem ich eine schwere Sünde begehe! Hilf mir, das Wesen der Sünde immer zu erkennen, gib mir eine Abscheu vor der Sünde, lass mich jede Sünde hassen und Dich über alles lieben! Ich möchte für Dich leben, aber ich fürchte mich vor meinen sündhaften Neigungen. Es ist gut, wenn ich mich vor diesen fürchte, denn wenn ich mich nicht vor ihnen fürchten würde, würde ich leichtsinnig werden und die große Gefahr nicht ernst nehmen. Ja, die Gefahren sind groß, die bösen Mächte sind listig und verlogen, sie wollen uns zur Sünde verführen, sie wollen nur eines, unser ewiges Unheil. Hilf mir, mein ganzes Vertrauen auf Dich zu setzen, hilf mir, immer in Dir zu bleiben, denn nur in Dir bin ich vor den listigen Anschlägen der Dämonen sicher! Du allein bist meine feste Burg, Du allein mein Erlöser und Retter, Dich liebe ich. Erbarme Dich meiner! Amen.





Mein Herr und mein Gott! Mein Gott und mein Alles! Nach Dir sehne ich mich, in Dir will ich auf ewig leben. Ich danke Dir für alles. Wie oft war ich in meinem Leben schon undankbar! Ich bereue es. Du siehst mein ganzes Elend, meine Sündhaftigkeit, mein Klammern an Irdisches. Befreie mich von allen unguten irdischen Abhängigkeiten und hilf mir, dass ich mich ganz an Dich klammere, dass ich zu Dir allein meine Zuflucht nehme, denn Du bist mein Gott und mein Alles. Ich liebe Dich! Komm mir immer mit Deiner Liebe entgegen, denn ohne Dich kann ich nicht leben und nicht lieben! Du hast mich zur Liebe berufen. Hilf mir, alles aus reinster Liebe zu tun, hilf mir, Dich über alles zu lieben und meinen Nächsten wie mich selbst! Gib mir einen guten Willen, denn nur ein Mensch mit einem guten Willen kann von Dir gerettet werden! Hilf mir, nur noch das Gute zu wollen, das Böse aber zu verabscheuen!

Hilf mir, das Gute immer zu erkennen! Nimm alles Blendwerk von mir, erleuchte meine Vernunft durch Deinen Heiligen Geist, damit sie immer die Wahrheit erkennt. Öffne mein Herz nur noch für das Gute! Nichts Unreines soll in mein Inneres dringen, nichts Unreines mein Herz verschmutzen! Du bist der Heilige, Dir allein gebührt alle Ehre, Du sollst in meinem Herzen auf ewig wohnen und thronen, Du sollst in meinem Herzen nach Deinem Willen wirken. Hilf mir, nur noch das zu wollen, was Du willst! Dein Wille geschehe in allen Dingen wie im Himmel bei den Engeln und Heiligen, so auch auf Erden! Ich will Deinen Willen erfüllen, ich will mein Herz für Deine guten Gaben weit öffnen, ich will das Gute erkennen und entschlossen tun. Aber ohne Dich vermag ich es nicht. O Gott, komm mir armen Sünder zu Hilfe! Amen.



3.12.2018

Wenn wir aufrichtig beten, dann ist es immer die Bitte um unsere Heiligung. Bitten wir unseren guten Gott, Er möge uns unsere Sünden erkennen lassen, uns helfen, sie zutiefst zu bereuen und zu verabscheuen, sie in der hl. Beichte aufrichtig zu bekennen und uns fest vorzunehmen, sie nie wieder zu begehen! Bitten wir unseren guten Gott immer darum, dass Er uns läutern, reinigen, heiligen und führen möge! Und bitten wir Ihn um Mut, Kraft und Freude, damit wir den Schmerz der Reue geduldig, stark und froh ertragen. Der Reueschmerz ist ein guter, reinigender Schmerz. Gott liebt ein zerknirschtes und gebrochenes Herz, Er möchte es behutsam heilen. Wir haben uns durch die Sünde gegen unser eigenes Herz gewandt, haben uns in böser Weise Schaden zugefügt, haben uns von unserem guten Gott entfernt. Er aber hat großes Mitleid mit uns, Er sucht den Sünder und bietet ihm all Seine unendliche Liebe an, Er möchte den Sünder heiligen und heilen. Wie gut ist unser Gott, Seine Pläne mit uns sind nur Pläne des Heils! Dank sei Ihm!





10.12.2018

Allgütiger Gott, ich danke Dir aus ganzem Herzen, Du bist mein Leben und meine Freude, mein Ein und mein Alles!

Ich lege alles in Deine gütigen Hände und bitte Dich darum, dass Du es nach Deinem Willen benützen mögest! Bitte hilf, dass es nur gute Früchte hervorbringen möge! Bitte mache Du wieder gut, was ich schlecht gemacht habe! Bitte heilige alle Menschen, die das Gute mit einem aufrichtigen Herzen suchen! Du allein bist gut, Du allein kannst uns das ewige Heil schenken. Hilf uns, mit Deiner Gnade treu mitzuwirken, alles zu Deiner Ehre und zum Heil der Seelen zu tun! Amen.





Geliebter Herr Jesus Christus, öffne mein Inneres für Dich, für Deine Güte, Weisheit und Liebe, forme mein Herz nach Deinem Willen, wandle es um, damit es Deinem Herzen immer ähnlicher werde! Amen





Herr Jesus Christus, Du allein bist der Schlüssel zum ewigen Leben, Du allein kannst uns zum Vater führen. Öffne mein armes Herz durch Deine ewige Liebe, erfülle es ganz mit Deinem Heiligen Geist, mit Deiner unendlichen Liebe, führe es heim zum ewigen Vater! Amen.





Gütigster Herr Jesus Christus, mein Erlöser und Retter, erbarme Dich meiner! Du bist der ewige Sohn Gottes, eines Wesens mit dem Vater und dem Heiligen Geist, Dich bete ich an. Ohne Dich vermag ich nichts. Darum bitte ich Dich um alles, was ich brauche, um Deinen heiligen Willen gehorsam, treu und in Liebe erfüllen zu können. Schenke mir Deine ganze Liebe, Deinen Heiligen Geist, damit Er mich ganz durchdringe, mein Herz ganz erfülle! Aber Dein Geist kann mein Inneres nur dann ganz erfüllen, wenn Er davor alles Sündhafte und Unheilige beseitigt. Dein Heiliger Geist möge dies tun, Er möge mich läutern und reinigen, auch wenn dies schmerzen wird! Er möge in mir Ordnung schaffen und dann mein Herz mit Seiner unendlichen Liebe ganz erfüllen! Sodann möge Er gut darauf achten, dass nie wieder etwas Sündhaftes und Unheiliges in mein Herz eindringen möge. O Heiliger Geist, hilf mir zu wachen und zu beten, wache Du über mich, leite und heilige Du mich zu jeder Stunde meines Lebens, denn ohne Dich, ohne Deine göttliche Hilfe versinke ich sofort im Chaos der Sünde. Erbarme Dich meiner! O ewiger Vater, ich bete Dich an, ich liebe Dich in der Kraft des Heiligen Geistes. Du bist mein Ziel, Dich suche ich, nach Dir verlangt mein armseliges Herz, ziehe Du mich an Dich! Erbarme Dich meiner! Amen.



Herr, rette uns, ohne Dich gehen wir zugrunde, ohne Dich versinken wir in der Sünde, ohne Dich kann es keine Liebe geben! Der Mensch sehnt sich nach wahrer Liebe, aber er sucht sie leider oft nicht bei Dir, sondern im Irdischen. Siehe auf die Verblendung so vieler Menschen und hilf uns, damit wir immer klarer erkennen, dass Du allein die Liebe bist! Du bist das Licht und das Leben, Du bist die Auferstehung! Erbarme Dich unser, Herr Jesus Christus und rette uns!



Guter Vater im Himmel, nur Dein heiliger Wille möge in meinem Leben geschehen! Gib mir immer die Gnade, nur das Gute zu wollen, nur das zu wollen, was Du willst! Du weißt alles, Du weißt, was für mein Leben gut ist! Wirke es in mir und an mir, wirke es durch mich und mit mir! Amen.



Herr Jesus Christus, Du hast in Liebe für uns gelebt, Du bist gekommen, um uns zu dienen, um uns am Kreuz zu erlösen, um uns mit Deinem Heiligen Geist ganz zu erfüllen, damit wir ins ewige Reich Deines Vaters gelangen. Wir danken Dir! Bitte verleihe uns die Kraft und die Liebe, um Dir in Treue nachzufolgen, um Dich in Deinen innersten Gesinnungen treu nachzuahmen!

Herr, hilf mir, nicht in ängstlicher und kleinlicher Sorge auf meine eigenen Probleme und Verwundungen zu schauen, sondern beflügle mich mit Mut, Liebe und Ausdauer, hilf mir, mein Leben in Liebe für meinen Nächsten hinzugeben, hilf mir, Dir zu helfen, Seelen zu retten!

Erbarme Dich meiner, ich bin nur ein armer Sünder, ein unnützer Knecht! Ich liebe Dich, wenngleich meine Liebe oft viel zu schwach ist, aber ich vertraue auf Deine Liebe, auf Deine gütige Vorsehung. Ich weiß, dass Du mich liebst, dass Du mich durch Deinen Heiligen Geist führen und heiligen willst. Ich danke Dir, lobe Dich und preise Dich! Amen.



Geliebter Herr Jesus Christus, ich bitte Dich für … (Namen einfügen)! Zeige ihr/ihm, dass Gott wahrhaft existiert, dass Er der ewig Seiende ist, reiner Geist, ewige Liebe, Ursprung allen Seins! Schenke ihr/ihm Deinen Heiligen Geist, lass sie/ihn erkennen, dass Du wahrer Gott bist, wesensgleich mit dem ewigen Vater und mit dem Heiligen Geist, dass Du aus reinster Liebe zu uns Mensch geworden bist, um Dein Leben für uns arme Sünder am Kreuz hinzugeben und dass Du in Deiner göttlichen Macht von den Toten auferstanden bist und ewig lebst! Lass sie/ihn erkennen, wie sehr Du sie/ihn liebst! Amen.



Vater und Sohn, ich bitte Euch um Euren Heiligen Geist, damit Er mich führe und heilige!



Geliebter Herr Jesus Christus, Du hast Dein Leben für mich am Kreuz hingegeben, um die Vergebung meiner Sünden zu erlangen. Meine Schuld war so groß! Ich danke Dir, ich bete Dich an, hilf mir, Dich immer mehr zu lieben, hilf mir, mein Leben ganz für Dich hinzugeben, indem ich es für meine Brüder und Schwestern hingebe. Die Schuld, die Du mir vergeben hast, ist unendlich mal größer als die Schuld, die andere mir gegenüber haben. Wie könnte ich anderen nicht vergeben wollen! Ich habe mich Dir gegenüber schuldig gemacht, Du aber bist mein Gott, die unendliche Liebe, Du bist der Heilige, unendlich gut. Und ich, was bin ich? Ich bin ein sündiger Mensch, ein schwaches und erbärmliches Geschöpf. Wer Dich beleidigt, beleidigt den unendlich guten Gott, wer hingegen mich beleidigt, beleidigt nur einen sündigen Menschen. Welch ein unendlicher Unterschied! Ich sollte nicht sehr darunter leiden, wenn ich beleidigt werde, aber ich sollte sehr darunter leiden, wenn Du durch eine Sünde beleidigt wirst. Jede Sünde beleidigt Dich, jede Sünde richtet sich eindeutig zuerst gegen Dich, auch wenn wir das bestreiten sollten. O guter Gott, ich bitte Dich inniglich, habe Geduld mit uns armen Sündern und vergib uns immer wieder, wenn wir voller Reue zu Dir kommen! Schenke uns immer die wahre Reue über unsere Sünden! Ohne Dich, ohne Deine Vergebung gehen wir auf ewig verloren. Erbarme Dich unser! Amen.



Heiliger, dreifaltiger Gott, ich bete Dich an! Du bist der Allheilige, der Allmächtige und der Allgütige. Du bist es, der mich armen Sünder zuerst liebt. Du schenkst mir all Deine Liebe, Dein ganzes Sein. Ohne Dich könnte ich nicht leben, nicht atmen, nicht lieben. Du bist meine größte Freude, nach Dir sehnt sich meine Seele, Dich zu lieben, ist meine Lust. Es kann nichts Schöneres geben als Dich zu lieben. Ich danke Dir aus ganzem Herzen und bitte Dich darum, meine Schritte auf den Wegen Deiner Liebe zu lenken! Amen.



Guter Gott, wie groß und stark und schön bist Du! Du hast uns Menschen wunderbar erschaffen, unseren Leib und noch viel mehr unsere Seele. Wir danken Dir! Unsere Herzen sehnen sich nach ewiger Liebe. Hilf uns, dass wir uns immer nur an Dich wenden, damit Du unsere Herzen mit Deiner Liebe erfüllen kannst! Oft suchen wir Menschen die Sehnsucht unserer Herzen dort zu stillen, wo es keine wahre Liebe gibt. Bitte vergib uns, läutere unsere Herzen und führe sie zu Dir! Ziehe uns fest an Dich und halte uns in Deinem Inneren geborgen! Hilf uns, dass wir uns nur von Deiner Liebe anziehen lassen!







Gütiger Gott, Du bist die ewige Liebe, nach der ich mich sehne. Du bist der Ort der Ruhe, nur bei Dir kann meine Seele zur Ruhe finden. Du bist die Stadt des Friedens, nur Du kannst uns den wahren Frieden schenken. Du bist meine Stärke, ohne Dich vermag ich nichts. Du bist meine Freude, ohne Dich gibt es keine wahre Freude. Du bist heilig, nur durch Dich kann ich heilig werden. Du bist die ewige Schönheit, ziehe Du mich immer mehr an Dich, hilf mir, Dir immer ähnlicher zu werden! Sei Du mein Alles! Erfülle Du meine Seele ganz mit Deinem Sein! Du bist das ewige Sein, das ewige Leben, die ewige Liebe. Leben gibt es nur durch Dich. Du hast alles aus dem Nichts erschaffen. Du hast alles gut erschaffen. Wer die Schöpfung in rechter Weise betrachtet, erkennt auch Dich. Wer hingegen meint, alles sei rein zufällig entstanden, ist verblendet. Denn Deine Güte wird sichtbar und greifbar in Deiner Schöpfung, vor allem in den Wesen mit einer rein geistigen Seele, in den Engeln und Menschen. Engel und Menschen können sich für das Gute entscheiden, weil sie einen freien Willen haben, sie können dank Deiner Gnade lieben. Wer offen ist für die Liebe, wer die Liebe suchen und finden will, wird sie in Dir finden. Die Spuren Deiner Liebe in der Schöpfung sind unübersehbar. Dein Werk ist ein dreifaches: Das Werk der Schöpfung, das Werk der Erlösung und das Werk unserer Heiligung. Dieses dreifache Werk offenbart uns Deine Liebe, eindeutig für den, der sehen will. Viele wollen aber weder sehen noch lieben, sie denken nur an ihren eigenen Vorteil. Sie werden auf ewig verloren gehen, wenn sie nicht umkehren, wenn sie nicht anfangen, das Gute und die Wahrheit zu suchen. Hilf uns, o guter Gott, dass wir Dir treu bleiben und nicht verloren gehen. Erbarme Dich unser! Amen.





Guter Herr Jesus Christus, nichts vermag ich ohne Dich, ohne Deine Liebe, ohne Deinen Heiligen Geist! Komm mir zu Hilfe! Hilf mir, das Gute zu wollen und zu vollbringen! Hilf mir, Dich über alles zu lieben, Dir in Treue zu folgen, Dir zu dienen! Ich brauche Dich, ich brauche Deine Liebe! Komm in mein Inneres und leite mich durch Deinen Heiligen Geist! Erfülle mein Herz mit Deinem Heiligen Geist! Mir Dir will ich leben und sterben, leiden und lieben! Hilf mir, Dir helfen zu dürfen, um Seelen zu retten. Du bist für uns gestorben, Du hast Dein Leben für uns Sünder hingegeben. Hilf mir, damit auch ich mein Leben für Dich hingebe! Ich bitte Dich, lass meine Leiden fruchtbar werden, indem Du sie mit den Deinigen vereinigst und sie so dem himmlischen Vater in unendlicher Liebe darbringst! Verwandle meine Leiden in Liebe! Läutere mein Inneres und schenke mir ein Herz aus Fleisch, ein Herz, das zur Liebe fähig wird, ein Herz, das nicht mehr seinen eigenen Vorteil sucht, ein Herz, das sich in Liebe verzehrt, ein Herz, das dem Deinen immer ähnlicher wird! Dank sei Dir, mein Herr und Gott, mein Ein und mein Alles! Hilf mir, ganz für Dich zu leben! Amen.



Ewiger Vater, Du bist nur gut! In Dir sind wir geborgen. Du hast uns in diese Welt gestellt. Bewahre uns vor dem Bösen! Führe uns durch diese schlimmen Zeiten! Der Satan ist der Fürst dieser Welt, er versucht, die Menschen zu belügen, zu manipulieren, zu verführen, zu betäuben, zu lähmen, zu verderben, zu beherrschen. Seine Absicht ist es, die Menschen von Dir fern zu halten, ihren Glauben an Dich zu zerstören. Um dies zu erreichen, will er die heilige Kirche zerstören. In der Kirche befinden sich alle Gnaden, die Dein Sohn für uns am Kreuz erworben hat, alle Gnaden, um uns zu heiligen, um uns mit Dir zu vereinen. Der Satan und seine Helfer sind zwar intelligent, aber ihre Vernunft ist verblendet, sie sehen nicht, dass die Kirche unzerstörbar ist, da sie auf Felsen gebaut ist, da Christus ihr Haupt und der Heilige Geist ihre Seele ist. Unser Leben auf Erden ist meist nicht angenehm, wir leben hier nicht im Paradies, die ständigen Angriffe unserer Feinde ermüden uns, die Feinde wollen uns zermürben, uns einschüchtern, uns verängstigen, uns entmutigen, uns zum Zorn reizen, uns zur Lieblosigkeit verführen, uns zur Verzweiflung führen. Ohne Dich, ohne Deine stete Hilfe, ohne Deine unendliche Liebe könnten wir keinen Augenblick bestehen, aber mit Dir werden wir siegen, weil wir Deinem Sohn in Treue und Liebe nachfolgen. Unser Glaube ist es, der die Welt überwindet. Diesen Glauben hast Du in unsere Herzen eingegossen, ebenso die Hoffnung und die Liebe. Ohne diese drei göttlichen Tugenden gehen wir verloren. Guter Vater, lass nicht zu, dass wir verloren gehen, stärke uns mit Deinen drei göttlichen Tugenden, vermehre diese in uns! Dein Sohn hat Sein Leben für uns am Kreuz ganz hingegeben, Er behielt nichts für sich zurück, Er wollte nur unser ewiges Heil. In jeder heiligen Kommunion dürfen wir uns ganz mit Ihm und mit Dir, Vater und mit dem Heiligen Geist vereinigen. Dreifaltiger, Du bist unser wahres, ewiges Glück, nach Dir sehnen wir uns in diesen dunklen Zeiten, Du bist unser Licht, Du bist unsere Liebe! Nur Du kannst uns zu Liebenden umwandeln. Darum bitten wir Dich! Hilf uns, den Menschen Gutes zu tun, auch wenn sie uns Böses tun, hilf uns, ihnen immer wieder zu vergeben! Hilf uns, Deine Liebe und Größe den Menschen durch unsere gegenseitige Liebe zu verkünden! Hilf uns, uns einzusetzen für Liebe, Wahrheit und Gerechtigkeit! Hilf uns, den Hilfsbedürftigen nahe zu sein, hilf uns, uns für die Rechte der Armen und Schwachen, der Kranken und Alten, der Behinderten, der Ungeborenen einzusetzen, hilf uns, uns für die einzusetzen, die am meisten hilfsbedürftig sind! Die Regierungen beschließen Gesetze, die gegen Dein Gebot stehen, das Recht auf Leben wird vor allem den Ungeborenen oft nicht mehr gewährt. So viele Menschen lassen sich nur noch von der Gier ihrer Herzen leiten, sie suchen nur noch ihren eigenen Vorteil, von der Liebe haben sie sich verabschiedet, sie hören nicht auf Dich, sie lassen sich nicht vom Heiligen Geist leiten. Wenn sie nicht umkehren, gehen sie auf ewig verloren. Viele lassen sich von solch bösen Menschen verführen. Diese bösen Menschen sind Knechte des Satans. Denn dieser verspricht den Menschen zeitliche Reichtümer, Genüsse und Macht, wenn sie ihm dienen. Solche Menschen glauben nicht an Dich. Wir brauchen Heilige, Vorbilder im Glauben, die die Menschen wieder zum Guten führen. Denn in diesen Heiligen wirkt Dein Geist mächtig, da sie ganz für Dich leben, da sie ganz für das Wirken des Heiligen Geistes offen sind, da sie nicht ihren eigenen Vorteil suchen, sondern Deinen heiligen Willen, Deine Liebe. Die Heiligen sind bereit, ihr Leben in Vereinigung mit dem Leben Deines Sohnes aus Liebe hinzugeben. Sie wollen Deinem Sohn helfen, Seelen zu retten. Guter Vater im Himmel, wir bitten Dich um unsere Heiligung! Hilf uns, gegen unsere bösen Neigungen entschieden anzukämpfen, denn diese hindern uns immer wieder daran, heilig zu werden! Lehre uns, mutig und entschlossen, mit innerer Freude, mit inneren Frieden in Liebe für das Gute zu kämpfen! Amen.



Geliebter Herr Jesus Christus, Du bist mein Herr und mein Gott! Ich darf Dein Knecht und Dein Diener sein und hoffentlich auch Dein Freund. Ich glaube, dass es Dein Wille ist, dass ich über unseren katholischen Glauben schreibe. Hilf mir dabei, dass ich nur zu Deiner Ehre und für das Heil der Seelen schreibe und dass ich keinen eigenen Ruhm suche, dass ich nicht schreibe, um vor anderen Menschen gut da zu stehen, um angesehen zu sein! Du sagst uns ja, dass wir, wenn wir alles getan haben, was uns aufgetragen wurde, sagen sollen, dass wir nur unnütze Knechte sind, die nur ihre Pflicht getan haben. Ja, es ist meine Pflicht, mit Deiner Gnade mitzuwirken und alles mit Deiner Hilfe gut zu tun, mit einem frohen und dankbaren Herzen. Leider habe ich in meinem Leben schon oft nicht meine Pflicht erfüllt, habe mit Deiner Gnade nicht oder nicht gut genug mitgewirkt. Ich bin ein sündiger Mensch, nicht würdig, Dir nachfolgen zu dürfen. Aber ich weiß, dass Du für mich Dein Leben am Kreuz hingegeben hast, zur Vergebung meiner Sünden. Darum bitte ich Dich um Deine Vergebung! Ich möchte Dir dienen, ich möchte Deinen Willen treu erfüllen. Bitte hilf mir dabei! Du sagst uns, dass wir Deine Freunde sind, wenn wir tun, was Du uns sagst. Bitte hilf uns immer dabei, denn ohne Dich vermögen wir dies nicht. Du bist die Liebe und die Wahrheit, hilf uns, das Gute in Freude zu tun! Schenke uns immer all Deine Liebe und gestalte uns um zu wahrhaft Liebenden! Amen.





Gütiger Gott, ich liebe Dich, hilf mir in meiner Schwachheit, hilf mir in meinem Elend, lass mich nicht zugrunde gehen! Du bist die ewige Liebe und Du hast uns Menschen nach Deinem Ebenbild erschaffen, auch wir sind zur Liebe berufen. Du gibst uns die Chance, Dir ähnlich zu werden, Du bietest uns immer wieder Deine Gnaden an, ja Du bietest Dich selbst uns an, Du gibst Dich uns hin. Die Frage ist, wie gut arbeite ich mit Deiner Gnade mit, wie antworte ich auf Deine unendliche Liebe. Du möchtest, dass ich ein Liebender werde und so Dir immer ähnlicher werde. Ja, mein Gott, das will ich, hilf mir jeden Tag aufs Neue, stärke mich, führe mich durch Deinen Heiligen Geist!

Du sagst zu Adam, es ist nicht gut, wenn der Mensch allein ist. Liebe ist immer auf Gemeinschaft angelegt, der Mensch ist zu einer Liebesbeziehung berufen, sein innerstes Wesen sehnt sich nach einer gelebten Liebesbeziehung. Du bist die Liebe, ohne Dich kann es keine wahre Liebe geben, ohne Dich gibt es keine echte Gemeinschaft. Wer glaubt, ohne Dich lieben zu können, irrt sich sehr. Es ist nicht gut, dass ich allein bin. Ich lebe zwar allein, aber ich bin nicht allein, denn Du bist bei mir, Du liebst mich ganz, ohne Vorbehalte, mit voller Hingabe. Hilf mir, Dich auf gleicher Weise zu lieben! Dies ist meine erste Berufung, mit Dir eine wahre Liebesbeziehung zu leben. Je inniger ich Dich liebe, umso mehr erfüllst Du mein Innerstes mit Deiner Liebe. Nur Du kannst mein Herz auf ewig erfüllen! Mein Leben hier auf Erden ist nicht vollkommen, ich vermisse die Gemeinschaft mit anderen Menschen, ich habe mich immer nach dieser Gemeinschaft gesehnt, in einem Orden oder in einer Familie, aber es ist nicht so gekommen. Einerseits habe ich viele Fehler gemacht, andererseits ist meine Gesundheit sehr schwach. Aber diese Dinge sind nebensächliche Dinge. Entscheidend ist nur eines, dass ich heilig werde und dass ich anderen helfe, heilig zu werden. Die Frage ist, wen oder was suche ich wirklich. Hilf mir, Dich zuerst zu suchen! Oft bin ich in meinem Leben abgeirrt, weil ich viel zu sehr Irdisches gesucht habe. Bitte vergib mir all meine Sünden! Lass mich erkennen, dass ich nur in Dir zur Ruhe kommen kann! Schenke Du mir wahre Geborgenheit in Dir! Meine Heimat soll der Himmel sein! Lass mich leben in Dir, in Deiner Liebe! Dank sei Dir, mein guter Gott! Ich vertraue auf Dich, auf Deine Vorsehung! Leite mich durch Deinen Heiligen Geist! Amen.



Beichtvorbereitung:

Es mangelt mir an wahrer Gottes- und Nächstenliebe. Zu wenig Innerlichkeit, zu viel Äußerlichkeit, Veräußerlichung. Zu oberflächlich, zu wenig Tiefe. Mein Herz hängt noch zu sehr an irdischen Dingen.

Habgier. Ich habe mir zu viele Dinge gekauft.

Meine Blicke sind nicht immer keusch und rein, ab und zu auch unkeusche Gedanken.

Viel Gutes, das ich hätte tun können, aber nicht tat.

Zeitvergeudung: manchmal habe ich mäßige bis schlechte Filme geschaut.

Ich unterscheide manchmal nicht zwischen subjektiver und objektiver Wahrheit. Ich sage manchmal, etwas ist so und so, weil ich subjektiv davon überzeugt bin, obwohl ich weiß, dass ich dies rein objektiv nicht mit voller Sicherheit behaupten kann. Ich will wahrhaftiger werden! Oft habe ich auch unbedacht gesprochen, mit zu wenig Liebe. Es geht um Liebe und Wahrheit.

Mangelnde Liebe, Anteilnahme, Geduld und Sanftmut gegenüber meinen Mitmenschen, zu wenig Opferbereitschaft, zu wenig Einsatz.

Gebet oft mittelmäßig, zu wenig authentisch, zu wenig in der Gegenwart Gottes. Sogar bei der heiligen Messe und beim Kommunionempfang. Zu viel Zerstreuungen.

Zu wenig inneres Schweigen, zu wenig Hinhören auf die leise und sanfte Stimme Gottes, zu wenig Fragen und Forschen nach dem Willen Gottes, zu wenig auf Gott ausgerichtet.

Zu schwankend in der Nachfolge Christi, zu wenig Konsequenz im Kampf gegen die Sünde, zu viel Mittelmäßigkeit und Oberflächlichkeit, zu irdisch ausgerichtet, zu viel Trost, Liebe und Anerkennung bei Menschen gesucht anstatt bei Gott.

Die Heilige Schrift zu wenig innerlich betrachtet, zu oberflächlich, zu wenig darüber nachgedacht, wie ich das Gelesene in mein Leben übertragen sollte.

zu wenig Jesu Leiden betrachtet, zu wenig Zwiesprache mit Ihm gehalten.

Zu viel Menschenfurcht und zu wenig Gottesfurcht, oft auch Feigheit.

Unnütze Sorgen und Zukunftsängste, was zeigt, dass ich zu wenig auf Gott und Seine gütige Vorsehung vertraue.

Hochmut, denn hinter jeder Sünde verbirgt sich Hochmut, jede Sünde ist Ungehorsam gegen Gott.

Zu wenig Anteilnahme am Leben meiner Mitmenschen, zu wenig Liebe, Mitleid und Mitfreude, zu wenig Zugehen und Eingehen auf den Nächsten.

Zu wenig Einsatz für Gerechtigkeit, für die Benachteiligten, für die ungerecht Behandelten, für die Verlachten und Verfolgten, zu wenig Einsatz gegen das Verbrechen der Abtreibung.

Zu wenig Großmut und Güte, zu viel Selbstbezogenheit.

Zuweilen stelle ich mich einseitig in ein gutes Licht, hebe nur meine guten Seiten hervor und nicht die schlechten, nicht meine Schattenseiten.

Jesus sagte zu einer Ordensschwester: „Denke nicht an Dich, denke an das Werk der Erlösung!“ Ich denke noch zu viel an mich, zu wenig an unseren Erlöser und Retter Jesus Christus, zu wenig an Seinen Opfertod am Kreuz. Paulus sagt, er kennt nur noch Jesus Christus und zwar als den Gekreuzigten. Er sagt, dass nicht mehr er lebt, sondern Christus in ihm.

Ohne Christus und Seine Liebe vermag ich nichts. Darum will ich Ihn immer um Seine Liebe bitten, um all Seine Gnaden, die ich brauche, um heilig zu werden, um all Seine Gnaden, die ich brauche, um anderen helfen zu dürfen, heilig zu werden.

Herr Jesus Christus, erbarme Dich meiner! Hilf mir, mein ganzes Vertrauen auf Dich und Deine unendliche Güte zu setzen. Lass mich immer tiefer erkennen, dass ich mir selbst nur misstrauen kann, aber Dir voll vertrauen kann! Hilf mir, mein Herz immer tiefer für Dich und Deine Gnade zu öffnen! Führe Du mich durch Deinen Heiligen Geist zum ewigen Vater! Dank sei Dir! Du hast Dein Leben für mich hingegeben, hilf mir, auch mein Leben für Dich hinzugeben! Amen.




Heiliger Geist, Du bist die ewige Liebe, ohne Dich kann ich nicht leben, ohne Dich nicht lieben. Reinige, läutere, ordne und führe meine Seele! Befreie sie von allem, was sie belastet, damit sie ganz offen und weit wird für Deine unendliche Liebe! Stärke sie zum guten Kampf gegen die Angriffe des Bösen! Hilf mir, mich von allen ungeordneten Anhänglichkeiten völlig zu lösen! Mein ganzes Sein möge nur noch an Dir hängen! Hilf mir, nicht in irdischen Dingen aufzugehen, nicht in irdischen Dingen meinen Trost und meine wahre Freude zu suchen! Du allein mögest mein Trost, meine Freude und mein Friede sein!Hilf mir, nur noch das zu wollen, zu denken und zu tun, was Dir wohl gefällt! Hilf mir, jede Sekunde meines Lebens gut zu nutzen! Schenke mir Deine sieben Gaben und zwölf Früchte! Hilf mir, durch Deine Gnade ein Liebender zu werden! Nur wer sich selbst verleugnet, kann ein Liebender werden. Denn ein Liebender kann nur werden, wer nicht mehr seinen eigenen Vorteil sucht. Ein Liebender will sich hingeben, will ganz für Dich leben und sich für das ewige Heil der Seelen einsetzen. Hilf mir, ganz hellhörig für Deine Eingebungen zu werden! Dies kann ich nur werden, wenn ich in meinem Inneren in Liebe schweige. Meine Seele kann nur dann schweigen, wenn auch mein Gemüt und meine Gedanken schweigen. Wenn aber mein Gemüt und meine Gedanken ganz von irdischen Dingen eingenommen sind, kann auch meine Seele nicht schweigen und somit Dich nicht hören. Wenn ich mich mit Deiner Hilfe von irdischen Anhänglichkeiten immer mehr befreie, können mein Gemüt und meine Gedanken schweigen und meine Seele zur Ruhe kommen. Ich kann nur schweigen und hören, wenn ich mein Leben ganz auf Dich hin ausrichte. Ich bitte Dich, nimm alles von mir, was mich auf diesem Weg der Entäußerung hindert, gib alles mir, was mich Dir näher bringt, nimm mein ganzes Leben und wirke frei in mir, denn ich liebe Dich und will für Dich leben! Hilf mir, denn ich bin nur ein armer Sünder, der ohne Deine Liebe zugrunde gehen würde. Erfülle mein armes Herz mit Deiner unendlichen Liebe und Güte! Amen.



Heiliger Geist, Du bist die ewige Liebe, ohne Dich kann ich nicht leben, ohne Dich nicht lieben. Reinige, läutere, ordne und führe meine Seele! Befreie sie von allem, was sie belastet, damit sie ganz offen und weit wird für Deine unendliche Liebe! Stärke sie zum guten Kampf gegen die Angriffe des Bösen! Hilf mir, mich von allen ungeordneten Anhänglichkeiten völlig zu lösen! Mein ganzes Sein möge nur noch an Dir hängen! Hilf mir, nicht in irdischen Dingen aufzugehen, nicht in irdischen Dingen meinen Trost und meine wahre Freude zu suchen! Du allein mögest mein Trost, meine Freude und mein Friede sein!Hilf mir, nur noch das zu wollen, zu denken und zu tun, was Dir wohl gefällt! Hilf mir, jede Sekunde meines Lebens gut zu nutzen! Schenke mir Deine sieben Gaben und zwölf Früchte! Hilf mir, durch Deine Gnade ein Liebender zu werden! Nur wer sich selbst verleugnet, kann ein Liebender werden. Denn ein Liebender kann nur werden, wer nicht mehr seinen eigenen Vorteil sucht. Ein Liebender will sich hingeben, will ganz für Dich leben und sich für das ewige Heil der Seelen einsetzen. Hilf mir, ganz hellhörig für Deine Eingebungen zu werden! Dies kann ich nur werden, wenn ich in meinem Inneren in Liebe schweige. Meine Seele kann nur dann schweigen, wenn auch mein Gemüt und meine Gedanken schweigen. Wenn aber mein Gemüt und meine Gedanken ganz von irdischen Dingen eingenommen sind, kann auch meine Seele nicht schweigen und somit Dich nicht hören. Wenn ich mich mit Deiner Hilfe von irdischen Anhänglichkeiten immer mehr befreie, können mein Gemüt und meine Gedanken schweigen und meine Seele zur Ruhe kommen. Ich kann nur schweigen und hören, wenn ich mein Leben ganz auf Dich hin ausrichte. Ich bitte Dich, nimm alles von mir, was mich auf diesem Weg der Entäußerung hindert, gib alles mir, was mich Dir näher bringt, nimm mein ganzes Leben und wirke frei in mir, denn ich liebe Dich und will für Dich leben! Hilf mir, denn ich bin nur ein armer Sünder, der ohne Deine Liebe zugrunde gehen würde. Erfülle mein armes Herz mit Deiner unendlichen Liebe und Güte! Amen.



Was ist ein schlecht gebeteter Rosenkranz wert?

Diese Frage stelle ich und will ich näher untersuchen, da ich vor kurzem von jemandem gelesen habe, dass ein schlecht gebeteter Rosenkranz besser sei als kein gebeteter Rosenkranz.

Die Frage ist die, was jemand darunter versteht, wenn er sagt, dass er schlecht gebetet hat. Wenn sich jemand selbst eingesteht, dass er schlecht gebetet hat, ist das ja schon ein sehr gutes Zeichen. Denn Selbsterkenntnis und Demut sind der beste Weg zur Gotteserkenntnis. Wenn jemand Gott aufrichtig liebt und Seine Nähe und Liebe sucht, hat er schon die entscheidende Grundlage für die Qualität seines Betens gelegt. So ein Mensch betet prinzipiell gut, auch wenn er an manchen Tagen mehr zerstreut ist als an anderen, denn so ein Mensch hat die richtige Ausrichtung seines Lebens auf Gott hin. Das ist ganz natürlich, wenn man an manchen Tagen mehr zerstreut ist als an anderen, das hängt von vielen äußeren Umständen ab, wie z.B. von der Gesundheit oder den Ereignissen. Aber entscheidend ist ja nicht das Äußere, sondern das Innere. Wenn unser Inneres auf Gott hin ausgerichtet ist, ist es gut. Unser Glaube und unser Beten müssen echt sein, authentisch, wir dürfen nicht wie die Heiden plappern, wir müssen mit unserem ganzen Sein beten, Gott lieben, Ihn in wahrer Gottesfurcht anbeten. Er ist unser Schöpfer und Erlöser, wir dürfen Seine kleinen Kinder sein, wir dürfen Ihn lieben, wir dürfen in Seine Nähe kommen, wir dürfen mit Ihm wie mit einem guten Freund ganz frei und ungezwungen sprechen. Dank sei Ihm!

Leider aber beten viele weniger gut. Weil sie Gott weniger lieben, weil ihr Herz voller irdischer Dinge ist, weil sie innerlich nicht schweigen. Unser Inneres muss frei werden von irdischen Dingen, von den Sorgen und Nöten unseres Alltags, es muss frei sein von Begierden, von Habgier und von Hochmut. Bitten wir den Heiligen Geist, Er möge in unserem Inneren Ordnung schaffen, uns frei machen von allen irdischen Abhängigkeiten! Er hilft uns dabei, aber wir müssen es selbst wollen und alle Kraft daran setzen, uns von diesen ungeordneten irdischen Abhängigkeiten zu befreien. Jesus spricht hier von der Selbstverleugnung, die die notwendige Voraussetzung ist, um Ihm wahrhaft nachfolgen zu können. Wir müssen uns selbst „Gewalt“ antun, um von diesen Abhängigkeiten frei zu werden. Jesus spricht bildhaft zu uns, wenn Er uns sagt, dass wir unser Auge ausreißen sollen, wenn es uns zum Bösen verführt. Es ist klar, was Er damit sagen will, nämlich dass wir alles tun müssen, um nicht zu sündigen. Wir müssen also die Sünde hassen, wenn wir Gott lieben wollen. Wir neigen zum Bösen, darum ist es gut, wenn wir uns selbst misstrauen.

Wenn jemand nun den Rosenkranz betet, aber dabei nicht innerlich schweigt, nicht innerlich auf Gott hin ausgerichtet ist, weil sein Herz nicht frei ist von diesen ungeordneten irdischen Abhängigkeiten, dann betet er wirklich nicht gut, dann müsste dieser Beter zuerst umkehren, sein Inneres reinigen, sein Leben neu und radikal auf Gott hin ausrichten. Sein Rosenkranzgebet hat sonst wenig Sinn, es ist tatsächlich nur ein Plappern wie bei den Heiden. Es ist ähnlich so wie bei den Menschen, die im Zustand der schweren Sünde leben und darum nicht zur heiligen Kommunion gehen dürfen. Wenn diese nun denken, dass sie ja dann geistiger Weise kommunizieren können, täuschen sie sich schwer. Denn wie könnten sie sich mit unserem geliebten Herrn Jesus Christus wahrhaft vereinigen, wenn sie sich freiwillig und bewusst von Ihm durch eine Todsünde getrennt haben? Sie müssten also zuerst umkehren. Gott ist gut und barmherzig. Kehren wir darum zur rechten Zeit um, bevor es zu spät ist! Gelobt und gepriesen sei unser Herr Jesus Christus!



Jesus Christus allein kann uns den wahren Frieden, den inneren Frieden schenken, denn Er ist der Friede! Ohne Ihn gibt es keinen Frieden. Er schenkt uns Seinen Frieden durch Sein heiliges Erlösungswerk am Kreuz, durch Seinen Tod und Seine Auferstehung. In den heiligen Sakramenten empfangen wir Seine Gnaden. Neben der heiligmachenden Gnade schenkt Er uns aber auch die aktuellen Gnaden, die wir für unseren Alltag benötigen, um Seinen Willen erfüllen zu können. Denn ohne Ihn vermögen wir nichts. Jesus schenkt uns vor allem die Vergebung unserer Sünden. Nur durch diese Vergebung ist wahrer innerer Frieden möglich. Wenn wir nun in Seiner Gnade leben dürfen, hängt es sehr von uns ab, wie wir damit umgehen. Richten wir unser ganzes Leben ohne Vorbehalte auf Gott hin aus, oder hängen wir unser Herz an rein irdische Dinge in einer ungeordneten Weise, also in sündhafter Weise? Wenn wir innerlich schweigen wollen, muss unser Herz frei sein von diesen ungeordneten irdischen Anhänglichkeiten. Den inneren Frieden finden wir also nur dann, wenn wir im Stand der heiligmachenden Gnade leben und wenn unser Inneres ganz frei für Gott ist, um uns Ihm ganz hinzugeben. In 1 Kor 7 sagt uns der heilige Paulus, die Eheleute mögen so leben, als ob sie nicht miteinander verheiratet wären. Er möchte uns damit sagen, dass wir ganz für Gott leben sollen, dass wir Ihn mit ungeteiltem Herzen lieben sollen. Er allein kann unser Herz mit Seiner unendlichen Liebe erfüllen, denn Er ist die Liebe! Dank sei Ihm!



Herr Jesus Christus! Du bist mein Erlöser, mein Heiland und mein Retter! Dir will ich nachfolgen, Dir will ich dienen. Du bist das Leben und die Auferstehung. Ohne Dich, ohne Deine Liebe kann ich nicht leben. Du bist meine Freude, mein Frieden, mein Leben und meine ganze Liebe. Dir vertraue ich. Heilige mich durch Deinen Heiligen Geist und führe mich so zum himmlischen Vater! Amen.



Jesus, ich liebe Dich. Vermehre Deine Liebe in mir, heilige mich durch Deinen Heiligen Geist und führe mich so zum himmlischen Vater! Amen.





Geliebter Herr Jesus Christus, Du bist das Licht dieser Welt. Ohne Dich tappen wir im Dunklen, ohne Dich erkennen wir die Wahrheit nicht, ohne Dich können wir nicht lieben. Du bist die Wahrheit und die Liebe! Auf Dich vertrauen wir. In unserer Welt, in unserem persönlichen Leben, in unserem Inneren gibt es viel Dunkles, wir neigen zum Bösen. Wir brauchen Dich, Deine Wahrheit und Deine Liebe. Führe Du uns durch Dein Licht, erwärme Du unsere Herzen, lass uns zu Liebenden werden! So wie Du die drei Weisen aus dem Morgenland zu Dir nach Bethlehem durch das Licht des Sternes geführt hast, so führe uns nun durch Dein eigenes Licht, durch Deinen Heiligen Geist heim zum ewigen Vater! Denn nur in Dir, dreifaltiger Gott, ist unsere Heimat. Solange wir hier auf Erden wandeln, haben wir unser ewiges Ziel noch nicht erreicht, aber schon jetzt ist Dein Reich angebrochen, schon jetzt dürfen wir in Dir leben und lieben. Hilf, dass wir uns nie mehr von Dir trennen, ziehe uns durch die Bande Deiner Liebe an Dich, lass uns ruhen in Deinem heiligsten Herzen! Amen.





Mein Jesus, Du schenkst uns Deine Liebe, Du gibst Dich selbst uns ganz hin. Wir danken Dir. Bitte vergib uns, wenn wir oftmals zu wenig dankbar sind!

Du willst uns immer nur ermutigen, uns aufbauen. Du versprichst uns, dass derjenige, der sucht, finden wird, der bittet, erhört wird, der anklopft, dem wird geöffnet. Ich suche Dich, Deine Nähe, Deine Liebe, Dein Herz. Ich klopfe an der Pforte Deines Herzens. Öffne mir diese heilige Pforte! Lass mich für immer in Deinem Herzen wohnen! Hilf mir, Dich nie wieder durch eine Sünde zu beleidigen! Vermehre Deine Liebe in mir! Hilf mir, frei von ungeordneten irdischen Anhänglichkeiten zu werden! Hilf mir, für Dich zu leben, mich Dir in ewiger Liebe hinzugeben! Hilf mir, Dir zu helfen, Seelen zu retten! Hilf uns, in Dir mit allen Menschen guten Willens eins zu werden! Hilf uns, den schmalen, dornigen Weg zum ewigen Heil zu gehen! Du selbst bist ja dieser Weg zum Vater. Ohne Dich können wir nicht zum Vater kommen. Wer Dich nicht liebt, liebt auch den Vater nicht. Wer an Dich glaubt, Dich liebt, Dir nachfolgt, wird sicher vom Heiligen Geist geführt. Er braucht keine Angst zu haben, verloren zu gehen. Aber hilf mir, immer wachsam zu sein, denn ich weiß ja, dass ich zum Bösen neige und auch zu allem Bösen fähig bin, wenn ich mich von Dir trenne! Warne mich immer wieder, wenn ich in Gefahr bin, mich von Dir durch die Sünde zu trennen! Sende mir Deine heiligen Engel zur Hilfe, damit sie gut auf mich aufpassen!

Die Wahrheit kann ich nur in Dir suchen, denn Du bist die Wahrheit. Die Liebe kann ich nur in Dir suchen, denn Du bist die Liebe! Das ewige Leben kann ich nur in Dir suchen, denn Du bist das Leben und die Auferstehung.

Ich danke Dir, ich lobe Dich und preise Dich, den Vater und den Heiligen Geist in Ewigkeit. Amen.





Geliebter Herr Jesus Christus, Du bist die Wahrheit! Hilf uns, diese ewige Wahrheit immer zu suchen, zu finden, zu lieben, zu leben, zu bewahren, zu verkünden und zu bezeugen!

Jesus, Du bist der Weg! Führe uns auf diesem Weg zum ewigen Vater durch Deinen Geist! Lass nicht zu, dass wir vom einzig wahren Weg abirren! Hilf uns, Dir immer treu nachzufolgen! Heute gibt es unzählige Wege in den ewigen Abgrund. Bewahre uns vor allem Bösen!

Jesus, Du bist die Auferstehung und das Leben! Schenke uns durch Deine Auferstehung das ewige Leben in Gott! Nur in Dir und durch Dich können wir wahrhaft leben und lieben. Amen.





Heiliger Geist, wahrer Gott, ewige Liebe, ich bete Dich aus ganzem Herzen an. Meine Seele sehnt sich nach Deiner ewigen Liebe, nach Dir selbst. Du bist die Gabe Gottes, die Liebe, Du schenkst Dich uns selbst ganz und gar. Liebe verschenkt sich, Liebe gibt sich hin. Ohne Dich, ohne Deine Liebe kann ich nicht leben und nicht lieben. Wahre Liebe kommt immer von Dir, ohne Dich gibt es keine Einheit, keine Gemeinschaft, keine Freundschaft. Ich flehe Dich um Deine Liebe an, komm und wohne in mir, bleibe in mir mit Deiner Gnade, erfülle mein Herz mit Deiner ewigen Liebe! Nimm alles von mir, was der Liebe zwischen Dir und mir hinderlich ist, vergib mit all meine Sünden, all meine Lieblosigkeiten, all meine Herzenskälte und Lauheit, mein mangelndes Mitgefühl und meine mangelnde Anteilnahme, all meine Eigensucht und Eigenwilligkeit, all meine Undankbarkeit, all meine Unlauterkeit und Unreinheit! Ich möchte mich Dir ganz hingeben, aber oft bin ich zu halbherzig, zu weichlich, zu lau, zu träge, zu ichbezogen, zu irdisch, zu sinnlich. Mit Deiner Hilfe und Gnade will ich mich bessern. Hilf mir, ein Liebender zu werden, der sich ganz hingibt, der sich in Liebe verzehrt! Hilf mir, Dich aus ganzem Herzen mit all meinem Sein über alles zu lieben und meinen Nächsten wie mich selbst! Hilf mir, mich anzunehmen wie ich bin, hilf mir, meine Leiden mit Freude und Dank zu tragen, hilf mir, mich selbst und meinen Nächsten in Liebe und Geduld zu ertragen, richte mich ganz auf Dich aus! Du bist meine Liebe, mein Trost, meine Freude, mein Frieden, meine Stärke. Wenn ich Dich liebe, dank Deiner Liebe, die Du mir täglich schenkst, wirst Du mich sicher führen. Ich vertraue auf Dich, auf Deine Führung, auf Deine weise Vorsehung, ich glaube fest, dass Du immer nur das Beste für mich willst. Was Du mir sendest, ist gut, ich muss nicht den Sinn verstehen. Wie könnte ich auch den Sinn aller Dinge verstehen, mein Verstand ist nicht hoch, im Vergleich zu Deiner unendlichen Weisheit ist mein Denken und Verstehen fast ein Nichts. Mit Deiner Gnade will ich alles annehmen, was Du für mich in Deiner Liebe vorgesehen hast. Ich will keine Menschenfurcht haben. Was können mir Menschen schon antun? Sie können meinem Leib schaden, falls Du dies zulässt, aber meiner Seele nicht. Nur durch meine eigene Sünde kann ich meiner Seele großen Schaden zufügen. Hilf mir, nicht mehr zu sündigen! Hilf mir, immer in Dir zu bleiben, in Dir zu leben, zu lieben und zu beten. Wenn ich in Dir bleibe, kann ich ja gar nicht sündigen, denn wenn ich in Dir bleibe, bleibe ich in der Liebe. Wer liebt, sündigt nicht. Wer nicht liebt, ist fern von Dir. Du bist meine wahre Heimat, nach der ich mich sehne, Du bist meine Freude und mein Friede! Bewahre mich in Dir! Amen.





O Heiliger Geist, Du bist die ewige Frucht der Liebe zwischen dem Vater und dem Sohn. Du bist die heilige Gabe Gottes, auf ewig gehst Du aus dem Vater und dem Sohn hervor. Liebe bringt Liebe hervor. Ohne Dich kann ich nicht lieben. Du schenkst Dich mir ganz, mir Sünder, Du erfüllst mein Inneres mit Deiner unendlichen Liebe. Ohne Dich vergeht meine Seele, nur Du kannst sie auf ewig beleben. Du bist die ewige Sonne meines Lebens. Erleuchte, belebe, führe und heilige mich! Komm in mein Inneres und bleibe immer bei mir! Hilf mir, dass ich Dich nie wieder betrübe, hilf mir im Kampf gegen die Sünde, gegen meine bösen Neigungen! Du bist die Frucht Gottes, die Frucht, die sich mir ganz schenkt. Du verströmst Deine Liebe in mir ohne Maß, Deine Liebe kennt keine Grenzen. Auch ich will mich Dir ganz hingeben, will ein Liebender werden. Hilf mir dabei, dieses hohe Ziel zu erreichen. Ich weiß sehr wohl, dass ich es nur erreichen kann, wenn ich immer in Dir bleibe, in Dir lebe, in Dir liebe, durch Dich liebe. Nur zusammen mit Dir kann ich gute Früchte hervorbringen, Deine 12 heiligen Früchte: Liebe, Freude, Frieden, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Langmut, Sanftmut, Treue, Bescheidenheit, Enthaltsamkeit und Keuschheit. Hilf mir, immer in Dir zu bleiben, Du bist mein Leben! Ich liebe Dich! Vermehre Deine Liebe in mir! Führe Du mich auf dem einzig wahren Weg zum ewigen Vater! Dieser Weg ist unser Herr Jesus Christus, Ihm will ich nachfolgen. Wer Ihm nachfolgen will, muss auch bereit sein zu leiden, so wie Er gelitten hat. Heiliger Geist, stärke mein Inneres, damit es beharrlich im Guten bleibt! Hilf mir, mich selbst zu verleugnen, mein Kreuz täglich auf mich zu nehmen und dem Sohne Gottes in Liebe und Treue nachzufolgen! Wer Jesus nachfolgt, darf Ihm helfen, Seelen für die Ewigkeit zu retten. Danach dürstet mich. „Alles vergeht, nur die Liebe bleibt!“ Erfülle mich mit Deiner Liebe! Amen.



Mein Gott, Du allein bist gut, Du bist die ewige Liebe. Du hast unseren Leib aus dem Erdenstaub gemacht und Du hast uns eine unsterbliche Seele geschenkt. Ohne diese Seele wären wir wie die Tiere, aber nun können wir mit unserer Vernunft die Wahrheit erkennen und mit unserem freien Willen lieben. Wir sind zwar nun dazu fähig, dennoch sind wir oft blind und lieblos, weil wir allzu oft glauben, dass wir ohne Dein Licht die Wahrheit erkennen können und ohne Deine Liebe lieben können. Lehre uns die wahre Demut, damit wir immer klarer erkennen, dass wir ohne Dich nichts vollbringen können. Das, was wir ohne Dich können, ist die Sünde, aber die Sünde ist ein absolutes Nichts, sie ist ein Nicht-Werk, ein Unwerk. Du, Herr Jesus Christus hast das Werk vollbracht, unsere Erlösung am Kreuz. Hilf uns, dass wir mit Dir wirken, denn ohne Dich können wir nicht wirken, ohne Dich bleibt unser Leben fruchtlos, schal, nutzlos! Du bist das Leben, ohne Dich können wir nicht leben, ohne Dich kommen wir in die Hölle, in der es kein wahres Leben gibt. Nur in Dir können wir das ewige Leben, die ewige Freude, das ewige Glück, den ewigen Frieden, die ewige Liebe finden, fern von Dir sind wir ewig tot, fern von Dir leiden wir die ewige Qual, weil wir in der Hölle ständig daran denken müssen, dass unser ganzes Leben absolut verfehlt ist, absolut unnütz und sinnlos. Herr, bewahre uns vor diesem schrecklichen Ort, vor diesem Unleben, vor diesem grausigen, eiskalten Nichts! Du hast uns eine so hohe Würde geschenkt, indem Du uns nach Deinem Ebenbild erschaffen hast. Hilf uns, dass wir mit Deinem Geschenk gut umgehen, dass wir uns Deiner würdig erweisen, dass wir Dich lieben, dass wir einander lieben und helfen! Du bist es, der uns immer zuerst liebt, aber wir müssen auf diese Liebe mit Liebe antworten, wenn wir nicht in die ewige Finsternis eingehen wollen. Du willst unser ewiges Heil! Hilf uns, immer auf Deine Stimme zu hören, Dir immer zu gehorchen, immer nur Deinen heiligen Willen zu erfüllen! Bitte richte uns immer wieder auf, wenn wir fallen, wenn wir uns von Dir entfernen! Lass uns nicht im Schmutz der Sünde liegen! Du bist ja für uns am Kreuz gestorben zur Vergebung unserer Sünden!

Niemals können wir Dir dafür genug danken. Herr, schenke uns immer eine tiefe Reue, ein zerknirschtes Herz! Du siehst unsere gebrochenen Herzen. Heile sie durch Deine heiligen Wunden!

Herr Jesus Christus, ich hoffe allein auf Dich, ich sehne mich nach Dir, lass mich eingehen in Dein Reich der Liebe und des Friedens! Ich bitte Dich um eine heilige Sterbestunde! Amen.



Liebster Herr Jesus Christus, Du hast Dich vollständig entäußert, Du bist Mensch geworden und hast die bittersten Leiden erfahren, Du hast sie aus Liebe zu uns auf Dich genommen, Du hast Deinen heiligen Leib am Kreuz für uns hingegeben, um uns zu erlösen, um uns von der Sünde zu befreien. Wir danken Dir aus ganzem Herzen für all Deine Liebe! Lob und Preis sei Dir, Du Allheiliger! Hilf uns immer besser zu erkennen, was Du alles für uns getan hast und sporne uns an, so zu handeln wie Du es getan, hilf uns, alles aus Liebe zu tun, hilf uns, in Dir zu bleiben, uns von niemandem von Dir abbringen zu lassen! Wir dürfen Glieder Deiner heiligen Kirche sein, sie ist Dein mystischer Leib, durch sie gehören wir zu Dir, durch sie sind wir hineingenommen in das erhabene Geheimnis unserer Erlösung. Die Erlösung wird uns zuteil durch die heilige Taufe. Wir als Erlöste sind dazu berufen, unser Leben, unsere Freuden und unsere Schmerzen aus Liebe mit Deinem Leben zu vereinigen, uns mit Dir dem ewigen Vater als Opfer darzubringen, zur Ehre Gottes, zum Heil der Seelen und zur Hilfe der Armen Seelen im Fegefeuer. Du starbst ein einziges Mal für uns, doch in jeder heiligen Messe ist Dein Kreuzesopfer und Deine Auferstehung, ja Dein ganzes heiliges Leben gegenwärtig. So können wir unser Leben mit Deinem, unsere Leiden mit Deinen vereinigen und uns so dem himmlischen Vater hingeben. Auch wenn das Ganze ein Opfer ist, so ist es doch reinste Freude, denn wo ist unser armseliges Leben besser aufgehoben als bei Dir, mein guter, dreifaltiger Gott! In Dir wollen wir leben und sterben, aus Liebe, in Freude, in ewiger Dankbarkeit. Du bist nur gut, mein Gott, Du kennst all unsere Schwachheiten und Unzulänglichkeiten, Du kennst unsere Neigungen zum Bösen, Du siehst aber vor allem unseren guten Willen. Du überforderst uns nicht, Du erfüllst uns mit Deiner Freude, mit Deiner unendlichen Liebe, mit Deinem ewigen Frieden, den die Welt nicht geben kann. Schlimm ist es nur, wenn wir keinen guten Willen haben, wenn wir aufhören, die Wahrheit und die Liebe zu suchen und zu verwirklichen. Bitte hilf uns, dass wir nie auf diesen Irrweg gelangen! Denn dieser Weg führt in die ewige Verdammnis. Kehren wir um, solange noch Zeit ist! Wenn wir Dein Leiden betrachten, dann erkennen wir Deine Liebe. Wenn wir Deine Liebe erkennen, können wir nur mit unserer armseligen Liebe darauf antworten. Die Liebe kann man nur mit Liebe erwidern. Aber heute erkaltet die Liebe immer mehr, bei vielen Menschen geht sie scheinbar ganz verloren. Woran liegt das, mein guter Gott? Sicher daran, dass sich viele Menschen nicht mehr um Dich kümmern, dass sie Dein Leben, Deine Leiden, Deine unendliche Liebe nicht mehr in Stille und Demut betrachten. Der Teufel will die Menschen mit rein irdischen Dingen anlocken und sie immer mehr verführen und gefangen nehmen, er will nicht, dass die Menschen die Stille suchen. Herr, hilf uns, still zu werden, uns auf Dich hin auszurichten, hilf uns, in Dir allein unsere Ruhe, unseren Frieden zu suchen! Die Verwirrung in der Welt und in letzter Zeit auch in der Kirche wird immer größer, die Menschen werden immer unruhiger, immer unzufriedener, immer gleichgültiger und oberflächlicher, weil sie nur noch auf das Irdische aus sind, aber sehen, dass dies ihr Herz, ihre innerste Sehnsucht nicht erfüllen kann. Herr Jesus, rette uns, komm uns zu Hilfe und zerstöre die Werke des Satans zur rechten Zeit! Öffne unsere Augen, unsere Ohren und unsere Herzen für die Wahrheit und für die Liebe, für Dich! Amen.





Gütiger Dreifaltiger Gott, ich liebe Dich. Du bist die unendliche Liebe, die ewige Wahrheit, die verborgene Schönheit. Bitte vergib mir, dass ich mich so sehr von irdischen Dingen gefangen nehmen lasse, dass ich so sehr nach irdischer, vergänglicher Schönheit ausschaue und verlange! Deine Schönheit, Deine Liebe ist mit nichts Irdischem zu vergleichen, sie ist unendlich erhaben. Hilf mir, dass ich mich nur noch nach Deiner Liebe, nach Deiner Schönheit, Güte und Wahrheit sehne, dass ich mich nur noch nach Dir selbst sehne. Locke Du mich mit Deiner ewigen Liebe! Hilf mir, die Stille zu suchen, um mich im inneren Schweigen liebend und staunend an Dich zu wenden! Oft noch locken mich die irdischen Dinge. Allzu leicht gebe ich diesem Locken nach. Deine Liebe und Deine Schönheit sind verborgen. Ich kann diese unendlichen Schätze nur entdecken, wenn ich mich von den irdischen Dingen lossage, mich innerlich von ihnen loslöse, mich nicht mehr von ihnen gefangen nehmen lasse, wenn ich in die Stille gehe, in das schweigende Lieben, um mit Dir eins werden zu können. Ohne Dich vermag ich das nicht. Hilf mir und befreie mich von jeglicher ungeordneten, irdischen Abhängigkeit! Ich danke Dir, ich lobe Dich, ich preise Dich. Du bist unendlich gut, Du willst mein ewiges Heil. Hilf mir, nicht irdisches Glück zu suchen, sondern Dich allein unentwegt zu suchen, zu finden und zu lieben! Du bist mein Alles, ohne Dich kann ich nicht wahrhaft leben. Du bist das Leben, ohne Dich nur Tod. Ziehe Du mich mit den Fesseln Deiner ewigen Liebe an Dich und lass mich nicht mehr los! Lass mich immer tiefer erkennen, dass jede Freude ohne Dich keine wahre Freude sein kann! Schenke Du mir die wahre Freude, die ich nur finden kann, wenn ich Dich über alles liebe! Amen.





Liebe Maria, meine Mutter, ich weihe mich Deinem unbefleckten Herzen. Führe Du mich durch diese Welt, durch dieses oft so finstere Tag der Tränen, durch diese oft so glaubenslose, hoffnungslose, lieblose Welt! Du bist die Braut des Heiligen Geistes. Bitte bei Ihm für mich armen Sünder, denn Er allein kann mir wahren Trost schenken, Er allein kann mir den Mut und die Kraft geben, in Treue und Schlichtheit durchzuhalten, Er allein kann es bewirken, dass ich im Stande der heiligmachenden Gnade verbleibe, dass ich in Christus bleibe, denn Er ist die Wahrheit, der Weg und das Leben! Wer Christus gesehen hat, hat den Vater gesehen, denn Er ist im Vater und der Vater ist in Ihm. Maria, Du bist die Vermittlerin aller Gnaden. Bitte bei unserem guten Gott für mich, dass Er sich meiner erbarmen möge, dass Er mich einst in Sein ewiges Reich der Liebe aufnehmen möge! Amen.





Gebet zu unserem Herrn Jesus Christus, der für uns Blut geschwitzt hat



Mein Heiland und Erlöser, rette mich, ich gehe ohne Dich zugrunde! Du hast alles für mich getan, um mich zu retten und Du hörst nie auf, mich zu lieben und mir zu helfen.

Am Ölberg, am Abend vor Deinem Sterben am Kreuz hast Du für uns Blut geschwitzt. Du hattest Angst am Ölberg, weil Du wusstest, welch übermenschliche Leiden auf Dich zukommen. Du batest Deinen Vater, diesen bitteren Kelch an Dir vorübergehen zu lassen, wenn es im Willen Deines Vaters liegen sollte. Aber Du wusstest auch, dass es für Dich notwendig sein wird, diesen Kelch ganz auszutrinken. Du bist immer ganz eins mit Deinem Vater gewesen, Du wolltest immer nur Seinen heiligen Willen erfüllen. Du wolltest alles für uns tun, um uns zu retten, Deine Liebe sollte absolut vollkommen sein, obwohl Du wusstest, dass Dich diese Leiden zermalmen werden.

An jeden von uns hast Du gedacht, während Deiner Ölbergleiden. Wie sehr hast Du gelitten, weil Du unsere Undankbarkeit, unsere Treulosigkeit im voraus gesehen hast! Du hast im voraus gesehen, dass viele Deine Liebe für immer ablehnen und in die ewige Hölle kommen. Dies war gewiss Dein größtes Leid, denn Du hast ja jeden einzelnen Menschen mit Deinem eigenen Blut teuer erkauft. Wie sehr hast Du durch den Verrat des Judas Iskariot gelitten. Du hast ihm Deine ganze Liebe geschenkt, Du hast ihn zum Apostel erwählt, weil Du in ihm ein hohes Potential zum Guten gesehen hast, Du hast ihn reich beschenkt mit hohen Gaben, er durfte Dir ganz nahe sein, er hat Deine heiligen Worte gehört, Deine mächtigen Taten gesehen, dennoch hat er sein Herz verschlossen, sein Glaube an Dich war nicht echt. Er glaubte nicht, dass Du der Sohn Gottes bist, er hoffte auf irdische Vorteile. Er war ein Dieb, ein Lügner, ein Heuchler, ein Verräter. Du wusstest es, Du warst immer bereit, ihm zu vergeben, aber er glaubte ja nicht an Dich, darum blieb ihm nur die endgültige Verzweiflung, die im Selbstmord endete. Kurz nach Deinen Ölbergleiden kam er, um Dich mit einem Kuss zu verraten. Auch in dieser Situation nanntest Du ihn noch Deinen Freund. Welch ein Schmerz für Dein armes, zutiefst gequältes und erschüttertes Herz! Judas und all die anderen Menschen der gesamten Menschheitsgeschichte, die Deine Erlöserliebe endgültig ablehnen, haben Dich niedergedrückt. Du wolltest ihnen vergeben, aber sie verschlossen ihr Herz.

Aber nicht nur diejenigen, die Dich endgültig ablehnen, haben Dir große Schmerzen bereitet, auch diejenigen, die wirklich an Dich glauben und dennoch immer wieder untreu werden. O Herr, erbarme Dich unser, hilf uns, dass wir Dich immer mehr lieben und die Sünde immer mehr erkennen und hassen! Nur noch Dein Wille möge in uns und durch uns geschehen! Ohne Dich vermögen wir nichts Gutes, schenke uns Deine Gnade, Deine Liebe, Deine Freude, Deine Stärke! Auch wenn Du am Ölberg große Angst hattest, wolltest Du immer nur den Willen Deines Vaters erfüllen. Und Du hast Ihn erfüllt, aus Liebe zu uns. Hilf uns, dass auch wir unser Leben für unsere Freunde hingeben und rette alle Menschen guten Willens! Wer keinen guten Willen hat und nicht umkehrt, kann nicht gerettet werden. Du kennst die Herzen der Menschen, wir hingegen täuschen uns oft. Wir urteilen oft zu hart, weil wir den verborgenen guten Willen vieler Menschen nicht erkennen, weil wir oft blind sind, da wir Sünder sind. Die Sünde verblendet das Licht unserer Vernunft. Je mehr wir uns durch Deine Gnade von der Sünde abkehren, umso heller leuchtet das Licht unserer Vernunft, umso klarer können wir zwischen Gut und Böse unterscheiden und die Wahrheit erkennen. Du allein bist die Wahrheit. Lass uns Dich immer besser erkennen und Dich immer mehr lieben in alle Ewigkeit! Amen.





Du ewige Güte, allmächtiger Gott, ich liebe Dich und bete Dich an! Ich setze mein Vertrauen auf Dich allein. Du bist die ewige Liebe, Du lässt mich erkennen, dass ich ohne Dich nichts bin, nichts Gutes vermag. Du liebst mich so sehr, trotz all meiner Erbärmlichkeit. Ich danke Dir. Erbarme Dich meiner! Dein Gebot ist die Liebe. Du schenkst uns Deine Liebe, damit wir diese in reinster Weise weitergeben, damit wir unseren Nächsten lieben wie uns selbst, damit wir unser Leben hingeben, um Dir zu helfen, Seelen für die Ewigkeit zu retten. Aber wie wenig rein und uneigennützig ist doch oft meine Liebe, wie sehr befleckt ist sie durch Eitelkeit, Selbstgefälligkeit, Selbstdarstellung, Selbstbezogenheit, Egoismus, Unkeuschheit, Stolz, Hochmut, Gleichgültigkeit, Lauheit, Mittelmäßigkeit, Oberflächlichkeit, Trägheit, Opferscheu. Ich will in reiner Weise lieben, aber ich erkenne in mir immer wieder auch verborgene, böse Neigungen. Ich bitte Dich, nimm diese von mir und erfülle mich ganz mit Deiner Liebe, schenke Du Dich selbst mir, denn ich brauche Dich, ohne Dich kann ich nicht leben und nicht lieben! Befreie mich von irdischen Anhänglichkeiten, hilf mir, dass ich nur noch Dich ersehne, denn Du bist mein Alles, meine ganze Liebe. Amen.





Dankgebet:

Gütiger Dreifaltiger Gott! Ich glaube an Dich! Aber wie wenig lebe ich bewusst in Deiner heiligen Gegenwart, wie wenig danke ich Dir, wie wenig lobe ich Dich, wie wenig liebe ich Dich. Sieh auf meine große Armut. Ich bin ja Dein Geschöpf, aus mir selbst habe ich nichts, bin ich nichts, kann ich nichts. Ich kann Dich nicht lieben, wenn Du mir nicht Deine Liebe schenkst. Aber Du schenkst mir ja all Deine Liebe. Es liegt nun an mir, wie gut ich mit Deiner Gnade in meinem Leben mitwirke. Entzünde Du immer wieder neu Deine unendliche Liebe in meinem kleinen Herzen! Mein Herz ist zugleich klein und groß. Es ist klein, weil es ohne Deine Liebe nicht lieben kann, es ist groß, weil nur Du es mit Deiner unendlichen Liebe erfüllen kannst. Mein Herz ist solange unerfüllt, bis es ganz von Deiner Liebe erfüllt ist. Ein Geschöpf kann mein Herz nicht im Geringsten erfüllen. Wie könnte das auch sein?

Ich danke Dir mein guter Gott!

Ich danke Dir, dass Du mich in Liebe erschaffen hast, Du hast mir einen Leib geschenkt und eine unsterbliche Seele, die Du nach Deinem Ebenbild erschaffen hast, fähig zur Liebe und zur Erkenntnis der Wahrheit.

Ich danke Dir für das unaussprechliche Geschenk der heiligen Taufe. Durch sie durfte ich Dein geliebtes Kindlein werden. Durch sie wohnst Du nun in mir Unwürdigem. Hilf mir, Dir eine schöne Wohnung zu bereiten! Hilf mir, in Deiner heiligen Gegenwart zu leben! Hilf mir, mit Dir in Liebe vereint zu leben! Rette meine arme Seele! Ohne Dich gehe ich verloren. Durch die heilige Taufe wurde ich zu einem lebendigen Glied Deiner heiligen Kirche. Du hast ja diese Kirche als Deinen mystischen Leib gegründet. Du bist für uns am Kreuz gestorben, um die Kirche zu gründen und um uns arme Sünder durch die Kirche zu erlösen und zu retten.

Ich danke Dir für das heilige Sakrament der Firmung. Schon in der hl. Taufe durfte ich den Heiligen Geist empfangen, nun aber hast Du mich mit der Fülle der Gaben des Heiligen Geistes ausgestattet, so dass ich nun gerüstet bin für den geistlichen Kampf gegen meine bösen Neigungen und gegen alles Böse. Mein Auftrag ist nun, ein Zeuge Gottes zu sein, mit meinem ganzen Leben Zeugnis für Dich abzulegen. Welch ein hoher Auftrag, welch eine Würde für mich.

Ich danke Dir für das heilige Sakrament der Beichte. Wie viel habe ich seit meiner Taufe gesündigt, bin von Dir und Deiner Liebe abgefallen, aber Du hast mich nie aufgegeben, hast Dich meiner immer wieder von Neuem erbarmt, hast mich nach meinem Fall immer wieder aufgehoben und an Dein Herz gedrückt. Hilf mir, dass auch ich immer wieder vergebe, wenn mir Unrecht geschieht!

Ich danke Dir für das heilige Sakrament der Eucharistie. Die heilige Messe ist die Gegenwärtigsetzung Deines heiligen Kreuzesopfers, geliebter Herr Jesus Christus. Du hast Dein Leben aus reinster Liebe für uns hingegeben. Hilf mir, auch mein Leben aus Liebe hinzugeben, zu Deiner größeren Ehre und für die Rettung der Seelen! Wie wunderbar hast Du alles gefügt, auch ich darf Dir helfen, Seelen für die Ewigkeit zu retten!

Ich danke Dir für das heilige Sakrament der Weihe. Ohne dieses Sakrament könnte die Kirche nicht existieren. Wir brauchen Bischöfe, Priester und Diakone, wir bitten Dich um heilige Geweihte!

Ich danke Dir für das heilige Sakrament der Ehe. Du hast die Ehe geheiligt, sie soll ein Abbild Deiner Liebe zur Kirche sein. Sie soll fruchtbar sein in der Liebe. Wahre Liebe kommt allein von Dir, da nur Du die Liebe bist. Lass Deine Liebe in vielen Ehen hell aufleuchten, damit viele Menschen Dich erkennen und lieben!

Ich danke Dir für das heilige Sakrament der Krankensalbung, durch das Du uns stärkst, wenn wir sterbenskrank sind. Du bist uns nahe in all unseren Lebenssituationen, Du verlässt uns nie, Du bist der treue Gott!

Deine Gnaden sind unsagbar, unzählbar, unergründlich, unerschöpflich, unauslotbar. Nie kann ich Dir dafür genug danken. Ich kann nur versuchen, unserem Herrn Jesus Christus treu nachzufolgen und wie Er mein Leben aus Liebe hinzugeben, aber nicht aus eigener Kraft, denn ohne Christus vermag ich nichts Gutes.

Mein Gott, Du allein bist gut. Und Du hast uns berufen, Dir nachzufolgen, an Deinem göttlichen Leben Anteil zu nehmen. Du schenkst uns alles, was Du hast, obwohl wir so undankbar sind. Bitte vergib uns immer wieder neu und hilf uns, heilig zu werden!

Ich werde dieses Gebet nun beenden, obwohl es kein Ende hat, denn Deine Gnaden sind unendlich und mein Dank müsste auch unendlich sein. Herr, erbarme Dich unser! Amen.





Geliebter Herr Jesus Christus, ich danke Dir aus ganzem Herzen für alles, für Deine unendliche Liebe zu mir armem Sünder! Du weißt, wie schwach und elendig ich bin, ich neige zur Sünde, ohne Dich vermag ich nichts. Ohne Dich, ohne Deine gütige Hilfe vermag ich nicht, mein Herz zu Dir zu erheben. Darum bitte ich Dich, erhebe Du mein Herz zu Dir empor, ziehe es an Dich, an Dein liebendes, weit geöffnetes Herz, schließe mich fest in Dein heiligstes Herz ein, lass mich darin geborgen sein, zur Ruhe kommen, erfülle mein armes Herz mit Deiner unendlichen Liebe und hilf mir, immer in Dir zu bleiben! Du bist meine einzige Hoffnung. Ich möchte ganz für Dich leben. Hilf mir bitte dabei! Ermahne mich immer zur rechten Zeit, damit ich mich nicht von Dir trenne, damit ich Dir nie wieder untreu werde! Dank, Lob, Ruhm und Ehre sei Dir!





2.8.2023

Gütiger Gott, Du bist die ewige Liebe! Dir danke ich für alles aus ganzem Herzen! Du thronst in meiner Seele, Du bist mir unendlich nah, Du kennst mich besser als ich mich selbst kenne, Du weißt, was das Beste für mich ist, Du willst das Beste für mich und Du fügst alles nach Deinem weisen Willen. Ich vertraue Dir ganz, ich lege mein Leben in Deine guten Hände, Deinem Willen bin ich ergeben, verfüge Du über mich nach Deinem Wohlgefallen! Ich mache mir keine Sorgen um meine Zukunft, da ich weiß, dass Dein Wille geschehen wird. Ich habe nur eine Bitte: Hilf mir, heilig zu werden, bewahre mich vor dem Bösen, hilf mir, dem Bösen mit all meiner Kraft Widerstand zu leisten, hilf mir, gegen meine bösen Neigungen entschlossen anzukämpfen. Erfülle mich mit Deiner Liebe und Kraft, damit ich den Versuchungen nicht nachgebe, damit ich immer in Dir und in Deiner Liebe bleibe! Du bist die Liebe, Dir habe ich mich ganz geweiht. Dir vertraue ich ganz, mir aber misstraue ich, da ich oft zum Bösen neige. Bewahre mich vor allem Bösen, vor der Täuschung, vor allem vor der Selbsttäuschung! In unserer Welt gibt es so viel Täuschung, Betrug, Lüge und Manipulation. Ohne Dich wäre ich restlos verloren, ohne Dich gehe ich zugrunde, ohne Dich kann ich nicht leben. Du bist das Leben, der ewig Seiende, die ewige unendliche Liebe. Du willst das ewige Heil aller Menschen und Du gibst uns alles, was wir dazu brauchen. Aber so viele Menschen lehnen Dich ab, glauben nicht an Dich oder glauben in ihrem Hochmut, dass sie Dich nicht brauchen. Aber wie sehr brauchen wir Dich! Du bist die Liebe und ohne Dich können wir nicht lieben. Unsere Berufung ist die Liebe! Wenn wir durch Dich zu Liebenden werden, werden wir Dir ähnlich. Du willst, dass wir in Dir vollkommen eins werden. Frieden, Freude und Liebe kann es nur geben, wenn wir in Dir und durch Dich eins werden. Durch Deine Kirche willst Du uns eins machen. Sammle uns in Deiner Herde und vereinige uns in Deiner Liebe! Amen.



5.9.2023

Gütiger Herr Jesus Christus, wie viel hast Du meinetwegen leiden müssen! Du hast für mich Blut geschwitzt, meinetwegen wurdest Du misshandelt und für mich wurdest Du gekreuzigt. All dies hast Du für mich getan, um mich zu retten, um mich zum Vater heimzuführen. Ich bereue zutiefst alle meine Sünden und bitte Dich um Vergebung! Bitte hilf mir, nie mehr schwer zu sündigen, mich nie mehr von Dir zu trennen! Du allein bist die Quelle ewigen Lebens! Ohne Dich geht mein Inneres zugrunde. Du bist mein Lebensatem. Du bist meine Freude und mein Frieden. Du bist meine große Liebe, für Dich will ich leben, Dir will ich mich hingeben, Dir will ich dienen, Dir will ich nachfolgen.

Ohne Dich vermag ich nichts! Hilf mir und rette mich! Amen!


Herr Jesus Christus, Du willst uns im Heiligen Geist zum Vater führen. Du bist der einzige Weg zum Vater. Hilf uns, dass wir immer auf diesem geraden Weg bleiben, dass wir nie mehr von ihm abweichen! Führe, leite, stärke, erleuchte uns auf diesem Weg durch Deinen Heiligen Geist! Unser Leben kann nur mit Dir gelingen, nur mit Dir, nur in Deiner Nachfolge können wir unser ewiges Heil erlangen. Viele Menschen glauben, dass ihr Leben gelungen sei, weil sie hier auf Erden scheinbar Großes geleistet haben, aber Du sagst uns: „Was nützt es einem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt, dabei aber seine Seele verliert?“ Nur Du kannst unsere Seelen retten. Herr, rette uns, wir gehen zugrunde! Lass uns in Dir wohnen, in Deinem heiligsten Herzen, denn Dein Herz ist der Quell aller Gnaden, allen Heils. Ich liebe Dich, mein Herr! Hilf mir, immer in Deiner Liebe zu bleiben! Amen.












3. Der heilige Rosenkranz mit Seinen 15 Geheimnissen



Der heilige Rosenkranz ist ein betrachtendes Gebet. Mit der allerseligsten Jungfrau Maria betrachten wir die 15 Geheimnisse des hl. Rosenkranzes. Maria ist die Mutter Gottes, weil sie die Mutter Jesu ist und Jesus eine göttliche Person ist. Er ist keine menschliche Person, er hat die menschliche Natur angenommen. Er kann nicht zugleich eine göttliche und eine menschliche Person sein. Wir Katholiken und auch die Orthodoxen verehren Maria als die größte Heilige, als unsere liebe Mutter, die stets bereit ist, uns zu helfen. Wir vertrauen auf Ihre Fürsprache bei Ihrem Sohn. Maria ist diejenige, die Jesus am besten gekannt und am meisten geliebt hat. Sie will uns helfen, dass auch wir Jesus besser kennenlernen und tiefer lieben lernen.

Wenn wir diese Geheimnisse nun betrachten, wollen wir dies als Glieder des mystischen Leibes Jesu tun. Die Kirche ist dieser mystische Leib Jesu. Jesus ist das Haupt dieses Leibes, der Heilige Geist ist die Seele dieses Leibes, Maria ist die Mutter dieses Leibes und wir alle sind die Glieder dieses Leibes, die aufs innigste miteinander verbunden sind. Jesus und Sein mystischer Leib bilden eine Einheit. Wir auf Erden, die wir zu diesem Leib gehören, können aber auch zu toten Gliedern dieses Leibes werden, wenn wir eine Todsünde begehen. Durch eine gültige Beichte werden wir wieder zum Leben erweckt. Aber ohne diese Sündenvergebung gehen wir auf ewig verloren. Achten wir aufeinander, dass niemand von uns verlorengeht! Helfen wir einander und bitten wir Maria, denn sie ist die Mutter von der immerwährenden Hilfe.

Im Mittelpunkt des hl. Rosenkranzes steht immer unser Herr Jesus Christus und mit Ihm der Vater und der Heilige Geist, auch wenn dies nicht immer so zu sein scheint. Maria will uns immer auf ihren Sohn verweisen, sie sagt uns immer, wir sollen das tun, was Er uns sagt.



Unser Alltag ist oft sehr hektisch und laut, wir kommen in dieser friedlosen Welt kaum zur Ruhe, die Gedanken schießen uns oft durch den Kopf, unsere Atmung ist oberflächlich so wie auch unser ganzes Sein immer oberflächlicher zu werden droht. Den inneren Frieden können wir allein in Gott finden. Der Rosenkranz will uns helfen, in Gott zur Ruhe zu finden. Die Wiederholungen des Ave Maria haben einen beruhigenden Charakter. Wenn wir mitten im weltlichen Leben eingespannt und gefordert sind, ist es nicht so einfach, plötzlich innerlich zu werden. Ich kann nicht auf Knopfdruck innerlich werden. Um von der äußeren Hektik zum inneren Leben und Beten zu gelangen, bedarf es eines gewissen Zeitraumes, den uns der hl. Rosenkranz bieten will. In diesem Gebet kommt nicht ständig etwas Neues, wir haben die Möglichkeit, bei einem Heilsgeheimnis längere Zeit betrachtend und sinnend zu verweilen. Dieses Gebet ist also keine Zeitverschwendung, im Gegenteil, es hilft uns sehr, uns auf das Wesentliche zu besinnen, auf Gott und auf unser ewiges Heil.

Dieses Gebet beginnt mit dem Kreuzzeichen, dann folgt das Glaubensbekenntnis, dann das „Ehre sei dem Vater...“, dann das „Vater unser“, dann drei „Ave Maria“, nach dem Wort Jesus kommen die Einschaltbitten: „Jesus, der in uns den Glauben vermehre“, „Jesus, der in uns die Hoffnung stärke“, „Jesus, der in uns die Liebe entzünde“. Dann kommt wieder ein „Ehre sei dem Vater“... Nach diesen Einleitungsgebeten kommen die verschiedenen Rosenkranzgesätze, immer zuerst ein „Vater unser“, dann für jedes Geheimnis 10 „Ave Maria“ mit den jeweiligen Geheimnissen, am Ende eines jeden Gesätzes ein „Ehre sei dem Vater...“





1. Rosenkranzbetrachtung:



Der freudenreiche Rosenkranz



1.Jesus, den Du o Jungfrau vom Heiligen Geist empfangen hast

Die zweite göttliche Person, der Sohn des ewigen Vaters, das Wort Gottes wollte Mensch werden, um uns zu erlösen. Ohne diese Erlösung könnte kein Mensch in den Himmel kommen. Gott Vater hat Maria erwählt, die Mutter Seines Sohnes zu werden, da sie das vollkommenste, reinste und heiligste Geschöpf Gottes gewesen ist und immer sein wird. Maria war wahrhaft demütig, sie sah sich als die Magd des Herrn, ihr einziger Wunsch war es, Gott zu dienen. Sie wusste, dass derjenige Gott wahrhaft dient, der immer bereit ist, sein eigenes Leben für das Heil der Seelen hinzugeben. Maria war immer dazu bereit, sie lebte voller Hingabe. Sie liebte das Schweigen, weil sie immer offen für den Willen Gottes sein wollte. Nur wer schweigen kann, kann den Willen Gottes hören und erkennen. Im Gebet versunken, erschien ihr der hl. Erzengel Gabriel und fragte sie, ob sie bereit sei, die Mutter des Retters zu werden. Maria sagte ihr freudiges Ja. Sie wollte nur den Willen Gottes erfüllen. Sogleich nach ihrem Ja nahm das Wort Gottes in ihr durch das Wirken des Heiligen Geistes Fleisch an. Gott erniedrigte sich und wurde ein schwacher Mensch, nur aus Liebe zu uns. Gott wusste, das Maria ihr Ja sagen wird, weil sie das lebendige Ja zum Willen Gottes ist. So wie Maria Jesus vom Heiligen Geist empfangen hat, dürfen auch wir Jesus in der hl. Kommunion empfangen. Wenn wir im Stande der heiligmachenden Gnade Gottes verbleiben, dann bleiben wir in Gott und Gott bleibt in uns. So wie Maria das Heilige heilig bewahrt hat, sollen auch wir es tun. Nicht aus eigener Kraft, sondern durch die Kraft Gottes!



2.Jesus, den Du o Jungfrau zu Elisabeth getragen hast

Maria, die Dienerin Gottes wollte auch unsere Dienerin sein. Sie wusste, dass sie Gott am besten dient, wenn sie auch uns dient. Als Maria vom Engel vernahm, dass ihre Base Elisabeth einen Sohn erwartet, eilte sie zu ihr, um sie zu unterstützen, obwohl sie ja selbst auch schwanger war. Sie suchte nicht ihre eigene Bequemlichkeit. Im Heiligen Geist erkannte Elisabeth, dass Maria den Sohn Gottes in sich trug. Sie pries die Mutter des Herrn. Auch wir haben erkannt, dass Maria die Mutter unseres Herrn ist. Preisen auch wir Maria! Und dienen auch wir einander in Demut und Bescheidenheit, ohne den eigenen Vorteil zu suchen! Suchen wir nur den Willen Gottes! Suchen wir zuerst das Reich Gottes, dann wird uns Gott alles andere hinzugeben, dann wird Gott selbst uns dienen. Schauen wir auf die Demut Gottes!



3.Jesus, den Du o Jungfrau geboren hast

Maria wird Braut des Heiligen Geistes genannt, weil sie den Heiligen Geist innig liebte und mit Ihm zu tiefst verbunden lebte. Maria hat nie eine Sünde begangen. Darum konnte sie auch die Fülle der Früchte des Heiligen Geistes hervorbringen. Sie gebar Jesus, die schönste Frucht. Sie gebar Ihn real in Bethlehem vor über 2000 Jahren, aber geistiger weise gebar sie Ihn immer wieder und gebärt Ihn auch heute noch, in dem Sinne, dass sie Ihn den Gläubigen schenkt. Gewiss ist es der Vater, der uns Seinen Sohn schenkt, damit Er uns erlöst. Aber der Vater hat Maria dazu erwählt, Jesus zu empfangen, Ihn im Schoße zu tragen und Ihn zu gebären. Maria wirkte immer getreu mit der Gnade Gottes mit. Sie wollte immer nur das, was der ewige Vater wollte. Und der ewige Vater wollte uns Seinen Sohn schenken, weil wir nur durch Seinen Sohn gerettet werden können. Und Maria will uns als die Magd Gottes immer nur den Sohn Gottes anbieten. Bedenken wir, dass auch unser Leben fruchtbar sein muss! Denken wir an den unfruchtbaren Feigenbaum, den Jesus verflucht hat! So wie Maria Jesus empfangen und geboren hat, sollen auch wir Jesus empfangen und gebären. Gott schenkt uns in Jesus Seine ganze Liebe. Behüten wir diese und tragen wir sie in die ganze Welt! Allen Menschen, denen wir begegnen, mit denen wir zu tun haben, dürfen wir die Liebe Gottes weiterschenken! Wir dürfen Mitarbeiter Gottes sein! Welch eine Gnade, welch eine Berufung! Die hl. Therese von Lisieux erkannte, dass ihre Berufung die Liebe inmitten der Kirche ist. Dies ist auch unsere Berufung.



4.Jesus, den Du o Jungfrau im Tempel aufgeopfert hast

In ihrer Hingabebereitschaft hat Maria Gott Vater alles aufgeopfert, alles Vergangene, alles Gegenwärtige und alles Zukünftige, sie hat ihren Sohn aufgeopfert und mit Ihm sich selbst. Sie vertraute auf die Liebe des Vaters, sie wusste, dass der ewige Vater nur gute Pläne des Heils hat. Simeon sagte ihr, dass ein Schwert ihr Herz durchdringen wird und dass Jesus das Zeichen sein wird, dem widersprochen wird. Maria wusste also sehr wohl, dass ihr Opfer viele Schmerzen und Tränen mit sich bringen wird. Aber das hat sie nicht von ihrem Ja abgebracht. Ihr Ja ist ein ewiges Ja, ein treues Ja, ein standhaftes Ja. Sie sagte Ja zum Willen des himmlischen Vaters und sie sagt Ja zu ihrer Aufgabe als unsere Mutter. Sie ist die Schmerzensmutter. Jetzt leidet sie nicht mehr, da sie mit Leib und Seele bei Gott ist. Sie hat während ihres Lebens freiwillig für uns alle mitgelitten, weil sie ihre Berufung erkannte, unser aller Mutter zu sein, um uns zu helfen, das ewige Heil in Gott zu erlangen. Wir sollten nicht hochmütig sein und nicht denken, wir bräuchten die Hilfe Mariens nicht. Auch bei uns soll es so sein! Niemand darf uns gleichgültig sein! Sind auch wir bereit, für das Seelenheil unserer Mitmenschen mit zu opfern, mit zu leiden. Wahre Liebe ist auf Erden immer mit Schmerzen verbunden, im Himmel nicht mehr, weil es dort keine Sünden, keine Leiden und keinen Tod mehr geben wird. Maria ist unser großes Vorbild, ihre tiefe, heroische Liebe ist einmalig. Sie war bereit, die Mutter Jesu und unsere Mutter zu werden, obwohl sie wusste, dass dies mit sehr viel Schmerzen verbunden sein wird. Als sie Jesus im Tempel dem Vater aufopferte, hat sie ihr bewusstes Ja für alle ihre zukünftigen Leiden unwiderruflich gesprochen.



5.Jesus, den Du o Jungfrau im Tempel gefunden hast

Als Jesus mit 12 Jahren mit seinen Eltern und vielen anderen Pilgern nach Jerusalem zum Tempel pilgerte, vertrauten Seine Eltern darauf, dass Er in dieser Pilgergruppe gut aufgehoben war. Es ist anzunehmen, dass Jesus mit Gleichaltrigen in einer betreuten Gruppe zusammen gewesen ist. Auf dem Heimweg nach Galiläa entdeckten Seine Eltern, dass Jesus nicht dabei war. Voll Sorge und Schmerz gingen sie zurück nach Jerusalem und suchten Ihn drei Tage lang. Welch eine schwere Prüfung für Maria und Josef! Dann fanden sie Ihn im Tempel, wo Er mit Schriftgelehrten diskutierte. Diese waren erstaunt über Seine Weisheit. Seine Eltern konnten nicht verstehen, warum Jesus das getan hat, ohne es ihnen zu sagen. Aber Er antwortete Seinen Eltern nur: „Wusstet Ihr nicht, dass ich in dem sein muss, was meines Vaters ist?“ Ja, Jesus ist keine menschliche Person, sondern eine göttliche. Sein Vater ist nicht Josef, sondern Sein Vater im Himmel. Die Lehre, die Jesus Seinen irdischen Eltern geben musste, war hart, aber notwendig. Maria und Josef mussten lernen, dass Jesus nicht von dieser Welt ist, dass Er nicht ihr Eigentum ist, sondern dass Er der König des Universums ist, der eingeborene, ewige Sohn des ewigen Vaters.

Auch wir müssen dies lernen. Wenn wir mit Jesus sprechen, müssen wir uns dessen bewusst sein, wer Er ist und wo wir Ihn finden können. Auch wir scheinen manchmal Jesus nicht finden zu können. Suchen wir Ihn im Tempel Gottes, in der Kirche im Tabernakel und auf dem Altar bei der hl. Messe. Und wenn wir im Zustand der heiligmachenden Gnade leben, dann dürfen auch wir Tempel Gottes sein, so können wir Jesus auch in uns finden und in unseren Brüdern und Schwestern, soweit sie im Zustand der heiligmachenden Gnade Gottes leben. Dort können wir mit unserem Herrn vertrauten Umgang der Liebe pflegen. Dort können wir uns ganz mit unserem Geliebten vereinigen.

Der Mensch ist von Natur aus ein Suchender, Fragender und Forschender. Jeder Mensch sucht das ewige Glück, die ewige Liebe. Das Problem ist, dass viele Menschen nur ihren eigenen Vorteil suchen, dies aber ist genau das Gegenteil von Liebe. Liebe verschenkt sich, gibt sich ganz hin. Wir können aber nur Liebende werden, wenn wir zuerst die Liebe von unserem guten Gott empfangen. Darum ist es absolut notwendig, unser Herz für Seine unendliche Liebe ganz zu öffnen, so dass Gott uns in Seiner Fülle beschenken und begnaden kann, so dass Er in uns wirken kann, so wie Er es für gut hält. Wir sind meist sehr eigensinnig und wollen nicht, dass ein Anderer über uns verfügt. Aber Gott sollten wir über uns verfügen lassen, denn Er ist nur Liebe und Er allein weiß, was für uns das Beste ist, Er allein kann uns das ewige Heil schenken.

Die heutigen Menschen suchen ihr Heil an verschiedensten Stellen, aber nur selten beim einzig wahren Gott. Sie sind wie verirrte Schafe, die sich nicht von der ewigen Liebe finden lassen wollen, die sich nicht der ewigen Liebe ausliefern wollen. Wenn sie doch wüssten, wie gut unser Gott ist! Ohne Ihn vermögen wir nicht zu lieben, aber nur in der Liebe können wir uns selbst wahrhaft verwirklichen, die Liebe ist unsere Berufung. Nur die Liebe bleibt, alles andere vergeht.

Der Mensch muss immer ein Suchender bleiben, auch wenn er Gott schon gefunden hat, denn Gott ist unendlich. Es geht darum, Gott immer tiefer zu finden, Ihm immer ähnlicher zu werden. Gott ist die unendliche Liebe und wir können nur in Ihm zu Liebenden werden. Je tiefer wir Ihn erkennen und lieben, umso ähnlicher dürfen wir Ihm werden. So wie Maria und Josef Jesus gesucht, gefunden und geliebt haben, sollen auch wir es fortwährend tun. Dringen wir immer tiefer in die unendliche Liebe Gottes ein!



Der schmerzhafte Rosenkranz



1.Jesus, der für uns Blut geschwitzt hat

Unser Herr Jesus Christus wusste, dass die Zeit Seiner bittersten Leiden gekommen ist, Er wusste, welche Leiden auf Ihn zukommen. Seinen Jüngern hat Er mehrfach vorausgesagt, dass Er gekreuzigt werden wird und von den Toten auferstehen wird. Am Gründonnerstag feierte Jesus mit Seinen Aposteln das letzte Abendmahl. In diesem gab Er Sein Leben in sakramentaler Weise schon im voraus Seinen Aposteln hin. Er wusste und bestätigte, dass Judas Iskariot Ihn verraten wird. Danach ging Er mit dreien Seiner Apostel, mit Petrus, Jakobus und Johannes auf den Ölberg, um zu beten. Er entfernte sich einige Meter von den Dreien, um alleine zu beten. Es überfiel Ihn in Seiner menschlichen Schwachheit eine große Angst, so dass Er Blut schwitzte. Er bat Seinen Vater, Er möge diesen Kelch des Leidens an Ihm vorübergehen lassen, wenn es möglich ist, aber nicht sein Wille möge geschehen, sondern der Wille Seines Vaters. Hier muss man gut bedenken, dass der Sohn Gottes eine menschliche, schwache Natur mit einem eigenen Willen angenommen hat. Diesen freien Willen ordnete Er in Liebe dem Willen des Vaters unter. Er wusste, dass Sein Vater alles gut machen wird, auch wenn Er sich dieser unermesslichen Leiden nicht gewachsen fühlte. Jesus hätte diesen Leiden aus dem Weg gehen können, wenn Er es gewollt hätte, aber Er dachte an jeden Einzelnen von uns, Er wollte uns alle erlösen. Darum hat Er in den Willen Seines Vaters mit ganzer Hingabe eingewilligt. Obwohl Jesus für die Erlösung aller Menschen aller Zeiten gestorben ist, wusste Er sehr wohl, dass nicht alle Menschen diese Erlösungsgnade annehmen werden, dass viele Menschen auf ewig verloren gehen werden. Und gerade dies schmerzte Ihn besonders. Die Leiden Jesu sind für uns absolut unvorstellbar, weil die geistigen Leiden noch viel größer als die körperlichen Leiden gewesen sind. Jesus hat für jeden von uns Blut geschwitzt, denn Er sah im voraus geistiger weise all unsere Untreue, all unsere Sünden, all unsere Undankbarkeit, all unsere Lieblosigkeit. Aber genauso sah Er den Glauben und die guten Werke der Heiligen, was Ihn wiederum stärkte. Wir wissen nicht, was wir in Zukunft alles tun und unterlassen werden, aber Jesus wusste es im voraus. Wenn wir also heute etwas Gutes tun, haben wir Jesus damals bei Seinen Leiden getröstet. Und vergessen wir nicht, dass Jesus in uns leidet, denn Er ist das Haupt des mystischen Leibes, eins mit uns in unseren Freuden und Leiden. Trösten wir Jesus, indem wir die Menschen trösten, die dessen besonders bedürfen! Achten wir auf die Leiden unserer Mitmenschen und nehmen wir uns dieser Leiden an! Ebenso wollen wir an den Freuden der Menschen Anteil nehmen! Niemand darf uns gleichgültig sein, wir wollen jeden Menschen ernst nehmen! Wenn wir Liebende werden wollen, dann müssen wir wollen, dass jeder Mensch gerettet wird. So wie Gott wollte, dass jeder Mensch gerettet wird. Jesus litt für uns alle, obwohl Er wusste, dass es bei Vielen vergeblich sein wird. Er wusste im voraus, wer verloren gehen wird. Aber Er schenkte allen Menschen Seine ganze Liebe. Ahmen wir Ihn nach!



2. Jesus, der für uns gegeißelt worden ist

Stellen wir uns dies bildlich vor, wie Jesus auf grausamste Art und Weise gegeißelt wird! Er, der Heilige Gottes, der Allreine und Allgütige, der barmherzige Heiland wird auf schändlichste Weise verspottet, bespuckt, geschlagen und gegeißelt, für jeden von uns aus reinster Liebe. All diese Schmach hat Er freiwillig für unser Seelenheil auf sich genommen. Er erweist uns Seine ganze Liebe im Leiden. Schulden wir Ihm nicht auch unsere ganze Liebe und Hingabe? Müssten wir nicht Vieles wiedergutmachen, was wir durch unsere Sünden schlecht gemacht haben? Wir sind doch mitschuldig an diesem unermesslichen Leiden! Jesus wurde zutiefst verachtet, mit unserer Beteiligung! Wie sind wir beteiligt an Seinen Leiden? Entweder durch unsere sündhaften Taten oder durch unsere sündhaften Unterlassungen. Wenn Jesus gegeißelt wird, dann auch für unsere Sünden der Unkeuschheit. Und haben wir es nicht schon manchmal unterlassen, jemanden zu verteidigen, dem Unrecht angetan wird? Keiner hatte den Mut, Jesus während Seiner Geißelung zu verteidigen. Wir schließen oft unsere Augen, wenn Menschen verachtet und verspottet werden, wenn sie grausam misshandelt werden, wenn sie zu Unrecht verurteilt werden. Denken wir an die Abtreibung und an die Christenverfolgung! Es gibt Situationen, in denen man nicht schweigen darf. Pontius Pilatus hat die Geißelung und die Kreuzigung Jesu angeordnet. Aber er hatte sehr viele Helfer.

Gott ist die Barmherzigkeit, Er vergibt uns unsere Mitschuld, wenn wir unsere Sünden aufrichtig bereuen und Ihm bekennen. Nachdem Er uns unsere Sünden vergeben hat, dürfen wir nun Vieles wiedergutmachen! Hüten wir uns zukünftig vor allen Sünden, besonders vor den Sünden der Unkeuschheit, denn diese sind oft der Ausgangspunkt von vielen weiteren Sünden. Wenn man diese Sünden belächelt und verharmlost, dann freuen sich die Dämonen, weil wir nun schon ein Stück weit in ihrer Gewalt sind. Wenn wir dann nicht rechtzeitig umkehren, gelangen wir bald ganz in die Gewalt der Dämonen. Diese Sünden sind oft der Ausgangspunkt für den Glaubensabfall oder für die Verzweiflung. Jesus sagt es uns am Ölberg deutlich, wir sollen wachen und beten, denn der Geist ist zwar willig, aber das Fleisch schwach. Glauben wir nicht, dass wir aus eigener Kraft den Versuchungen des Satans widerstehen können!

Leben wir ab heute immer mit Gott! Suchen wir unsere Zuflucht im heiligsten Herzen Jesu! Und verehren wir das unbefleckte Herz Mariä!



3. Jesus, der für uns mit Dornen gekrönt worden ist

Er, der König des Universums, der Sohn Gottes wurde für uns mit Dornen gekrönt! Ihm gebührt alle Ehre des Himmels und der Erde! Alle Menschen schulden Ihm Ehre, Anbetung und Liebe. Auf Erden verbarg Er Seine Allmacht, sanftmütig und demütig wandelte Er auf Erden, allen hat Er nur Gutes getan, weil Er alle retten wollte. Und wieviel Undank hat Er dafür geerntet! Es waren gewiss nicht sehr viele, die Ihm die schuldige Ehre und den schuldigen Dank dargebracht haben. Zu welcher Gruppe von Menschen gehören wir? Wenn wir bisher auf der falschen Seite waren, wechseln wir nur mutig die Seite, auch wenn wir dafür viel Spott von den Menschen erfahren werden! Wenn sie Jesus verspottet und verunehrt haben, werden sie auch uns, die wir Ihm von nun an nachfolgen wollen, verspotten und verunehren. Nach der Auferstehung Jesu wurden die Apostel und die anderen Jünger Jesu oft verfolgt und misshandelt. Aber die Apostel nach Pfingsten waren nicht mehr die Apostel vor Pfingsten, denn der Heilige Geist hat sie innerlich umgewandelt. Ja, die Apostel freuten sich, nachdem sie von den führenden Juden ausgepeitscht wurden. Sie priesen Gott! Haben wir also keine Menschenfurcht! Kein Mensch und kein Ereignis kann uns von unserem geliebten Gott abbringen! Nur wir selbst können von unserem guten Gott abfallen, wenn wir nicht immer wachen und beten. Es ist gut, uns selbst gegenüber misstrauisch zu sein. Wir sind ohne Gott zu allem Übel fähig. Wenn wir aber in Gott bleiben, sind wir sicher geborgen und behütet. Die Dornenkrönung Jesu steht vor allem für die Sünden des Hochmuts. Bleiben wir demütig!



4. Jesus, der für uns das schwere Kreuz getragen hat

Der Kreuzweg Jesu war der schlimmste Leidensweg, den es je gab und den es je geben wird. Denn unser guter Heiland hat die Sünden und Leiden aller Menschen mitgetragen. Darum fiel Er auch öfters hin. Unsere Sünden haben Ihn zu Fall gebracht. Er hat nie im Geringsten gesündigt. Unsere Sünden sind immer ein Angriff auf die Ehre Gottes, sind immer eine Gottesbeleidigung, aber sie sind immer auch ein Angriff auf den gesamten mystischen Leibe Jesu. Sie schaden immer uns selbst und unseren Nächsten, auch wenn sie im Geheimen geschehen und keine anderen Menschen direkt davon betroffen sind. Unsere Berufung ist ja die Liebe, die Heiligkeit. Wenn wir unheilig leben, verdunkeln wir dadurch das Licht Christi und Seiner Kirche, zu der ja auch wir gehören. Wir sind berufen, ganz licht und rein zu werden, so dass alle Menschen, die uns begegnen näher zu Gott geführt werden. Wenn wir im Zustand der heiligmachenden Gnade leben, tragen wir das Licht Christi in uns. Unsere Aufgabe ist es, den anderen Menschen die Liebe Gottes zu schenken. Über diese Berufung sollten wir Tag und Nacht staunen, danken wir Gott innig dafür! Helfen wir unserem lieben Heiland, Sein überaus schweres Kreuz zu tragen, so wie Simeon von Cyrene Ihm helfen durfte. Wir helfen Ihm, wenn wir Seiner Leiden dankbar gedenken und wenn wir unserem Nächsten beiseite stehen, vor allem demjenigen, der unseren Beistand besonders nötig hat. Wir finden in unserer Umgebung, in unseren Familien, unter unseren Freunden und Bekannten immer Menschen, die gerade besonders Hilfe und Gebet benötigen. Heute nimmt die Gleichgültigkeit, der Egoismus, die Lieblosigkeit immer mehr zu. Die Familien zerfallen immer mehr. Böse Kräfte sind am Wirken, sie wollen spalten und zerstören. Bleiben wir treu! Unser Kreuzweg ist meist unser Alltag. Leben wir im Alltag mit Gott in jeder Sekunde, erledigen wir alles in großer Liebe. Ob ich nun putze oder einen Vortrag halte oder sonst irgendetwas tue, ich kann es immer in Liebe tun, aber nicht aus eigener Kraft, sondern nur in der Kraft Jesu Christi, denn Er ist die Liebe. Wenn wir in Christus bleiben, können auch wir immer mehr wahrhaft Liebende werden. Ein Liebender gibt sein Leben für seinen Nächsten hin, er scheut sich nicht vor Opfer, Schmerzen, Tränen, Leiden. Gewiss, wir haben alle unsere Grenzen, unsere Kraft ist sehr beschränkt, aber wahre Liebe verdoppelt die Kräfte, wie der Märtyrerpriester P. Engelmar Unzeitig gesagt hat. Unsere Liebe darf kein Aktionismus sein, sondern sie muss bescheiden und demütig sein. Ich brauche täglich genügend Erholung, um Kraft für meine Aufgaben zu tanken, aber wenn ich mich erhole, heißt das ja nicht, dass ich in dieser Zeit nicht liebe. Nur sollten wir gut darauf Acht geben, in welcher Weise wir uns erholen.

Die französische Mystikerin Marthe Robin sagte, dass das Leben eines jeden Menschen ein Kreuzweg ist. Der hl. Paulus sagt uns ja dasselbe, wenn er meint, dass wir mit Christus gekreuzigt werden müssen, um mit Ihm aufzuerstehen. Und Jesus sagt: „Wer mir nachfolgen will, verleugne sich selbst, nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach!“ Ein wahrer Christ geht dem Leiden nicht aus dem Weg, er trägt sein Kreuz in tiefem inneren Frieden und in tiefer innerer Freude. Denn dieses Kreuz, das wir tragen müssen, ist von Gott für jeden Einzelnen von uns genau ausgewählt, Christus hat es jedem von uns exakt angepasst. Nur wenn wir uns selbst verleugnen und unser Kreuz tragen, können wir im Reiche Gottes fruchtbar mit der Gnade Gottes mitwirken. Um Jesus bei der Rettung der Seelen zu helfen, müssen wir Ihm ähnlich werden, müssen auch wir unser Leben in Liebe hingeben, meist nicht in blutiger Weise, sondern in unserem dornenvollen Alltag. Wir können den Dornen auch aus dem Weg gehen, aber dann gehen wir dem Heilsplan Gottes aus dem Weg. Überprüfen wir uns, ob wir in unserem Alltag auf Gott schauen, oder ob wir selbstmitleidig und empfindlich auf uns selbst schauen! Frei und froh kann der Mensch nur werden, wenn er sich für die Liebe Gottes ganz öffnet, wenn er sein Leben auf Gott hin ausrichtet und wenn er nicht ein Gefangener seiner selbst wird, ein Gefangener seiner eigenen Begierden. Wir müssen den festen Willen haben, alle Sünden zu vermeiden, auch die lässlichen, die wir oft verharmlosen. Solange wir dies nicht tun, werden wir keine wahren Fortschritte in unserer Heiligung erzielen. Jede Sünde ist ein Hindernis zwischen uns und Gott, jede Sünde verunmöglicht die Liebesvereinigung zwischen uns und Gott. Wenn wir nicht ernsthaft unsere Neigung zur Sünde bekämpfen, öffnen wir dem Satan und seinem Wirken ein Stück weit die Tür, so dass dieser seinen Einfluss auf uns ausweiten kann. Wollen wir etwa laue, mittelmäßige und oberflächliche Christen sein? Nein, das wollen wir nicht! Wir haben die große Chance, Heilige zu werden. Die Heiligen haben eine enorme Ausstrahlung, sie sind die Hoffnungszeichen in dieser sinnentleerten und lieblosen Welt für viele Menschen. Nur wenn wir uns selbstverleugnen, wenn wir also unsere sündhaften Neigungen bekämpfen, besonders unsere Gewohnheitssünden, können wir Heilige werden. Das ist gar nicht so schwer, wie es uns die Welt und der Satan oft einreden, mit der Hilfe Gottes schaffen wir das!

Wie eng ist doch das Leben, wenn wir uns ständig um uns selbst sorgen, wenn wir ängstlich auf unseren eigenen Vorteil aus sind, wenn wir ständig glauben, wir könnten in dieser durcheinander geratenen Welt zu kurz kommen! Diese Welt will uns zur Habgier erziehen, aber Gott möchte uns zur Großzügigkeit und zur Hingabe unseres eigenen Lebens erziehen und befähigen. Bleiben wir im Inneren immer froh und ruhig, setzen wir unser ganzes Vertrauen in jeder Not auf unseren guten Gott! Schauen wir in Dankbarkeit, Liebe und Freude auf unseren Herrn Jesus Christus, der für uns Sein Kreuz getragen hat und für uns am Kreuz gestorben ist! Staunen wir über diese erhabene Liebe!



5.Jesus, der für uns gekreuzigt worden ist

Hocherhoben am Kreuz gab Jesus in größter Liebe Sein Leben für uns hin! Nichts behielt Er für sich zurück! Diese inneren und äußeren Qualen, die Er aus freiem Willen für uns erlitten hat, sind unvergleichlich und unergründbar. Er ließ sich sogar Seiner Kleider berauben, Er übergab Seine Mutter dem hl. Johannes als Mutter und somit auch uns allen als Mutter, als Mutter der Kirche. Er erlitt für uns sogar das Gefühl der Gottverlassenheit. Er konnte die Nähe Seines Vaters nicht mehr wahrnehmen. Der dreifaltige Gott wollte dies so, damit wir gerettet werden können. Seine unermessliche Liebe dachte nur an uns. Der Hirte gab Sein eigenes Leben für Seine Schafe hin. Wir alle waren verlorene Schafe, aber unser guter Hirte gab uns nicht auf, Er suchte uns und Er fand uns. Laufen wir Ihm nicht davon! Bitten wir Jesus, den Gekreuzigten, Er möge uns an sich ziehen, an Sein weit geöffnetes Herz und uns nicht mehr loslassen! Werden wir freiwillig die Gefangenen Seiner göttlichen Liebe! Aus Seinem Herzen entspringen alle Gnaden. Ohne diese Gnaden gehen wir zugrunde, verdursten und verhungern wir.

Jesus gab Sein kostbares Blut für uns hin. Lassen wir es an uns nicht verloren gehen! Sein Blut steht für Sein Leben. Vereinigen wir unser Leben, unsere Leiden, unser Sterben mit Seinem Leben, mit Seinem Leiden und mit Seinem heiligen Sterben und opfern wir so alles dem himmlischen Vater auf, für das ewige Heil der Seelen. So wie Jesus am Kreuz ausgerufen hat: „Mich dürstet!“, sollen auch wir Durst nach Seelen haben, Durst haben, Jesus zu helfen, Seelen zu retten! Was gibt es Höheres, als Jesus helfen zu dürfen, Seelen zu retten! Hier finden wir den tiefen Sinn unseres Lebens! Wenn unser Leben nur darauf ausgerichtet wäre, unser eigenes Leben zu retten, wäre es verloren, wäre es sinnlos und unfruchtbar. Darum sagt uns unser Herr: „Wer sein Leben gewinnen will, wird es verlieren. Wer es aber um meinetwillen verliert, wird es gewinnen!“ Verstehen wir nun, was das bedeutet, sich selbst zu verleugnen, sein Leben zu verlieren, sein Leben hinzugeben? Denken wir hier auch an das Gleichnis vom Sämann. Der Sämann ist Gott, er sät den guten Samen, das ist das Wort Gottes. Der Samen, der in die Dornen fällt, erstickt. Die Dornen sind die Sorgen, Reichtümer und Genüsse des Lebens. Diese Drei entsprechen der dreifachen Begierde, von der der Apostel Johannes schreibt: Hochmut, Augenlust und Fleischeslust. Die Sorgen entsprechen dem Hochmut. Denn wenn sich jemand zu viele Sorgen um Irdisches macht, vertraut er nicht wirklich auf Gott, sondern glaubt, dass alles von ihm selber abhängt. Viele Menschen sagen heute, sie glauben an sich selbst. Ist das nicht ein großer Hochmut? Diese Menschen suchen ihre eigene Ehre und nicht die Ehre Gottes. Die Augenlust entspricht dem Streben nach Reichtümern, nach rein irdischen Gütern, nach Wohlstand. Jesus sagt uns aber klar, wir können nicht Gott und zugleich dem Mammon dienen. Wir können nur einem von beiden dienen. Wie sinnlos wäre doch unser Leben, wenn wir dem Mammon dienen würden! Die Fleischeslust entspricht dem Streben nach Genüssen. Solche Menschen versuchen, ihrem Leib alles zu geben, wonach er begehrt, sie wollen ihre fleischlichen Begierden befriedigen. Sehen wir nun, wie die „Dornen“ den guten Samen, das Wort Gottes in uns ersticken können? Darum müssen wir immer wachen und beten, mit Maria zum Gekreuzigten aufschauen, Ihn um Seinen Beistand, um Seine Gnaden, um Seinen Heiligen Geist bitten. Ohne den Heiligen Geist vermögen wir nichts, ohne Ihn gehen wir verloren. Ohne Ostern gäbe es kein Pfingsten. Erst der Tod und die Auferstehung Jesu Christi ermöglichen das Herabkommen des Heiligen Geistes am Pfingsttag. Nun leben wir in der Zeit des Heiligen Geistes. Christus ist beim Vater. Aber Er ist auch bei uns. Und wir dürfen Tempel des Heiligen Geistes sein. Wir sehen, dass wir mit Christus leiden müssen, um mit Ihm auferweckt zu werden. Christus ist das Leben und die Auferstehung, Er hat den Tod, die Sünde und den Satan überwunden, für uns! Ahmen wir Seine Liebe nach! Das ist unsere Berufung. Nur so können wir frei und froh werden. Nur so werden wir keine Sklaven unserer eigenen Gier. Nur so werden wir Freunde Gottes.



Der glorreiche Rosenkranz



1.Jesus, der von den Toten auferstanden ist

Jesus ist in Seiner göttlichen Kraft von den Toten auferstanden. Ich kann auch sagen, der Vater hat Ihn auferweckt. Denn der Sohn Gottes ist ja nicht am Kreuz gestorben, Gott kann ja nicht sterben. Die menschliche Natur Jesu starb am Kreuz. Seine menschliche Seele trennte sich von Seinem menschlichen Leib. Der dreifaltige Gott vereinigte aufs Neue die Seele und den Leib Jesu, nun aber den verklärten Leib Jesu. Jesus hat all unsere Sünden ans Kreuz geheftet. Wenn wir uns bewusst von allem Bösen lossagen, wenn wir unsere Sünden gebeichtet haben, dann sind sie endgültig vernichtet, so als ob sie nie gewesen wären, dank der Auferstehung Jesu Christi. Die Auferstehung unseres Herrn ist das zentrale Geheimnis unseres Glaubens. Ohne diese wäre alles nichtig, alles sinnlos und hoffnungslos. Wenn die Auferstehung nicht real geschehen ist, ist unser Glaube wertlos, ein schlimmer Selbstbetrug. Aber wir glauben fest an die Auferstehung Jesu Christi, denn wir haben die Kraft Seiner Auferstehung in uns erfahren dürfen. Wenn ein sündiger Mensch nach vielen Jahren wieder zum Beichten geht, oder vielleicht das erste Mal in seinem Leben, dann ist er nach der Beichte ein neuer Mensch. Fragen sie solche Leute, sie werden es Ihnen bestätigen! Bei der Kreuzigung Jesu waren viele Menschen zugegen, bei der Auferstehung niemand. Dennoch gibt es nicht wenige Zeugen der Auferstehung Jesu Christi. Unser Herr ist vielen erschienen, der hl. Maria Magdalena, Seinen Aposteln, den Emmausjüngern, mit Sicherheit auch Seiner Mutter Maria und vielen anderen. Diese Zeugen hatten nach diesen Erscheinungen keinerlei Zweifel mehr. Man schaue auf den Apostel Thomas, der erst geglaubt hat, nachdem Er den Auferstandenen mit Seinen verklärten Wunden gesehen hat und seine Hand in die Seitenwunde Jesu legen durfte. Thomas rief staunend aus: „Mein Herr und mein Gott!“ Welch ein wunderbares Glaubenszeugnis haben wir von ihm! Alle Apostel außer Johannes starben den grausamen Märtyrertod für ihren festen Glauben, von dem sie nicht mehr abgewichen sind, trotz schlimmster Verfolgungen. Sie blieben Ihrem Herrn treu bis in den bitteren Tod. Das hätten sie niemals getan, wenn sie nicht ganz fest von der Auferstehung Jesu überzeugt gewesen wären. Besonders würde es sich lohnen, auf den hl. Paulus zu schauen. Auch ihm ist der Auferstandene erschienen, und Paulus bekehrte sich ohne Zögern, obwohl er davor ein Christenverfolger gewesen ist. Jesus sagte zu ihm: „Warum verfolgst Du mich?“ Da könnte man ja sagen, Paulus habe Jesus gar nicht verfolgt, sondern Seine Jünger. Aber die Kirche ist der mystische Leib Jesu Christi, wer die Christen verfolgt, verfolgt auch Jesus Christus. Wir gehören zu Jesus. Bleiben wir in Ihm, in Seiner Liebe! Trennen wir uns nie wieder von Ihm! Nur in Ihm können wir bestehen, können wir gerettet werden.



2. Jesus, der in den Himmel aufgefahren ist

Nach Seiner glorreichen Auferstehung erschien unser Herr vielen Menschen, insbesondere aber Seinen Aposteln, um sie zu belehren, damit sie die Kirche nach Seinem Willen leiten und ausbreiten können. Vor Seiner Himmelfahrt beauftragte Er sie, das Evangelium auf der ganzen Welt zu verbreiten und alle Menschen, die glauben im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes zu taufen. Diese vierzig Tage von Ostern bis Christi Himmelfahrt sind von sehr großer Bedeutung. Die vielen Lehren, die Jesus Seinen Aposteln und Jüngern mitgegeben hat, sind nicht alle in der Heiligen Schrift aufgezeichnet. Es gibt eben neben der schriftlichen Tradition die gleichberechtigte mündliche Tradition. Dies zeigt sich in vielen heiligen, liturgischen Handlungen, die die Apostel vollzogen haben, vor allem die Handauflegung bei der Weihe zum geistlichen Amt. Die Apostel haben die Lehre Christi treu bewahrt und weitergegeben. Durch die heilige Weihe haben sie ihre Nachfolger bestimmt. Nachdem nun Christus Seine Apostel ausreichend belehrt und ausgerüstet hatte, fuhr Er vor Ihren Augen in den Himmel hinauf. Von dort wird Er am Ende der Welt auch wiederkommen, wie ein heiliger Engel verkündigte. Christus belehrte die Apostel darüber, dass Er in den Himmel auffahren muss, zum Vater heimkehren muss, damit der Heilige Geist herabkommen kann. Der Vater und der Sohn senden an Pfingsten den Heiligen Geist. Jesus kehrt zum Vater zurück, ohne uns als Waisen zurückzulassen. Er bleibt bis zum Ende der Welt bei uns, besonders im allerheiligsten Sakrament des Altares und in unserem Inneren, falls wir im Zustand der heiligmachenden Gnade verbleiben. Können wir erkennen, wie vollkommen Christus alles vollbracht hat, aus reinster Liebe zu uns? All Seine heiligen Worte und Taten bezeugen uns Seine göttliche Liebe! Seinen Zuhörern fiel immer wieder auf, mit welcher Vollmacht Christus spricht und handelt. Zum Beispiel, wenn Er Menschen ihre Sünden vergibt, was ja nur Gott kann. Oder bei Seiner Gefangennahme am Ölberg. Eine ganze Horde kam, um Ihn gefangenzunehmen und Er sprach zu ihnen: „Wen sucht Ihr?“ Sie antworteten: „Jesus von Nazareth.“ Und Jesus sprach: „Ich bin es!“ (Joh 18,6). Diese Worte verursachten, dass sie alle zu Boden stürzten. In diesen Worten klingt nämlich wieder der Name Gottes auf: „Ich bin der Ich-Bin!“ Gott ist der ewig Seiende, das ewige Leben. Wenn Jesus sagt, dass Er das Leben und die Auferstehung ist, dass der Vater und Er eines Wesen sind, dann bezeugt er damit eindeutig Seine Gottheit. Schenken wir unserem allzeit gütigen Gott all unsere Liebe!



3. Jesus, der uns den Heiligen Geist gesandt hat

Vom Vater aus, mit dem Vater, sandte uns Jesus den Heiligen Geist. Die Apostel empfingen Ihn am heiligen Pfingsttag, am 50. Tag nach Ostern.

Wir haben den Heiligen Geist in unserer Taufe empfangen dürfen. In unserer Firmung wird dann die Taufgnade vollendet, da rüstet uns der Heilige Geist mit all Seinen Gaben aus, damit wir im heiligen Kampf unseres Lebens bestehen können und gerettet werden können. Die armen evangelischen Christen haben keine Firmung. Die hl. Firmung spendet der Bischof oder ein vom Bischof beauftragter Priester. Bedenken wir immerzu, was Gott uns hier schenkt! Er schenkt uns die Fülle Seines Heiligen Geistes, der Heilige Geist selbst kommt in unser Inneres, Er wohnt in uns, wir dürfen Tempel des Heiligen Geistes sein. Der Heilige Geist will in uns wirken, Er will uns heiligen. Er kann aber nur in uns wirken, uns nur heiligen, wenn wir mit Seinem Wirken mitwirken, wenn wir im Stande der heiligmachende Gnade bleiben. Bitten wir den Heiligen Geist, dass Er uns erleuchten möge, dass Er uns auch unsere verborgenen Sünden offenbaren möge, vielleicht nicht gleich alle auf einmal, damit wir nicht entmutigt werden und dass Er uns die Kraft verleihen möge, dass wir all unsere Sünden abstellen! Wenn uns der Heilige Geist eine verborgene Sünde offenbart, sollten wir sehr froh und dankbar sein! Weil wir nun sehen, was in uns nicht gut ist. Wir sollen vollkommen werden, darum ist es gut, wenn uns das Schlechte in uns gezeigt wird. Selbsterkenntnis ist der beste Weg zum Neuanfang. Wenn wir alte Sünden entdecken und abstellen, ist das sehr gut, wenn wir hingegen neue Sünden begehen, ist das sehr schlecht. Seien wir also auf der Hut! Der Heilige Geist will unsere Geistseele leiten, damit unsere Geistseele unseren Leib, all unser Denken, Fühlen und Tun in gottgewollter Weise leiten kann. Der Heilige Geist ist die Liebe! Ohne diese Liebe vermögen wir nichts Gutes! Lieben wir diesen hochheiligen Gast unserer Seele mit all unseren Kräften! Widerstehen wir Seinen Eingebungen nicht! Wenn wir in Seiner Liebe bleiben, sind wir fähig, die Werke Gottes zu vollbringen, dann werden wir fähig sein, wie Christus zu lieben, unser Leben aus Liebe hinzugeben, das Licht unserer Vernunft wird hell sein und wir werden die Wahrheit erkennen können, das Gute vom Bösen unterscheiden können. Ist es nicht das, was wir in unserem Innersten erstreben? Nur nützt es nichts, dies ohne Gott erstreben zu wollen, denn aus eigener Kraft vermögen wir dies nicht! Bitten wir darum immerzu den Heiligen Geist, dass Er in uns bleiben möge, dass Er uns reinigen, leiten und heiligen möge, dass Er uns die Fülle Seiner Gaben schenken möge!

Schauen wir nochmal kurz auf die Apostel, lesen wir die Apostelgeschichte im Neuen Testament! Da sehen wir, wie die Apostel nach Pfingsten innerlich umgewandelt gewesen sind. Vor Pfingsten waren sie oft ängstlich und feige, danach waren sie mutig, haben ihre Leiden mit innerer Freude getragen, haben ihre Menschenfurcht abgelegt. Sie sind unsere Vorbilder.

Verkündigen auch wir mutig das Evangelium, in der Liebe des Heiligen Geistes!



4. Jesus, der Dich o Jungfrau in den Himmel aufgenommen hat

Wir wissen nicht, ob Maria wirklich gestorben ist, aber wir wissen, dass sie mit Leib und Seele in den Himmel aufgenommen wurde. Theologisch spricht einiges dafür, dass sie nicht gestorben ist, da der Tod die Folge der Ursünde ist, Maria aber im voraus erlöst wurde, sie wurde unbefleckt, also ohne Makel der Erbsünde empfangen. Ein zweiter Grund ist, dass sie so innig mit Ihrem Sohn vereinigt gewesen ist, dass sie geistiger weise mit ihrem Sohn gestorben ist. Kein Geschöpf hat mehr mit unserem Herrn Jesus Christus mitgelitten als Seine Mutter. Ihr Inneres wurde wahrhaft von einem Schwert durchdrungen, als ihr Sohn am Kreuz starb. Da nun die Seele und der Leib Mariens von der Erbsünde bewahrt blieben, musste sie nicht sterben. Und wenn sie doch gestorben wäre, so sollte dann ihr ganz reiner Leib nicht verwesen, Gott nahm Maria mit Leib und Seele in den Himmel auf, er verklärte ihren Leib. Kein Geschöpf hat mehr gelitten als Maria, die Schmerzensmutter. Es war ihre freie Entscheidung, sie hat sich für die Liebe entschieden, auch wenn sie wusste, dass große Leiden auf sie zukommen werden. Da sie aus Liebe so viel gelitten hat, man kann wie bei ihrem Sohn sagen, aus Liebe zu uns, ist ihre Freude im Himmel nun unbeschreiblich. Sie lebt im Innersten der heiligsten Dreifaltigkeit und betet unseren guten Gott in größter Liebe und Hingabe an. Ihre Gotteserkenntnis ist für uns unvorstellbar groß, dennoch nimmt diese noch stetig zu, genauso nimmt ihre Freude stetig zu. Obwohl sie so sehr in Gott lebt und liebt, vergisst sie niemanden von uns. Maria ist ja unsere Mutter und sie bleibt dies in Ewigkeit. Sie bittet ihren Sohn um Seine Gnaden für uns Sünder, damit wir alle gerettet werden. Das ist ihre mütterliche Aufgabe, wenngleich sie weiß, dass nicht alle Menschen gerettet werden.

An Maria wird offenbar, was auch wir für uns erhoffen dürfen, wenn wir im Stande der heiligmachenden Gnade Gottes verbleiben. Der Unterschied ist aber der, dass wir unseren Auferstehungsleib erst am Ende der Welt bei der Wiederkunft Christi bekommen.



5. Jesus, der Dich o Jungfrau im Himmel gekrönt hat

Unser Herr Jesus Christus hat Seine Mutter im Himmel gekrönt. Sie ist das vollkommenste Geschöpf, sie blieb ihr ganzes Leben ohne Sünde und wurde mit Leib und Seele in den Himmel aufgenommen. Sie ist zugleich unsere liebenswürdige Mutter und unsere Königin, genau so wie sie die Königin aller heiligen Engel ist. Gewiss könnten wir nun einwenden, dass unser Herr Jesus Christus allein unser wahrer König ist. Dies ist ja auch wahr, aber wir gehören zu Ihm, da wir zu Seinem mystischen Leib gehören. Christus bleibt natürlich das Haupt dieses mystischen Leibes. Doch auch wir dürfen an Seiner Königswürde anteilnehmen, je nach dem Grad unserer Heiligkeit. Und Maria ist und bleibt eben das heiligste Geschöpf. Im Neuen Testament wird uns mehrfach verheißen, dass die Heiligen mit Christus herrschen werden. Wenn wir mit Christus aus Liebe leiden und sterben, werden wir auch mit Ihm auferweckt und dürfen wir mit Ihm herrschen. Ein Heiliger herrscht über sich selbst, er kann im Himmel keine Sünde mehr begehen, er herrscht über den Tod, über die unbeseelte Schöpfung, er herrscht mit Christus über die Bösen beim Endgericht (vgl. Weish 3,1-9) und über die Hölle mit ihren Bewohnern. Wenn ein Heiliger über die Dämonen und Verdammten herrschen wird, dann bedeutet dies aber nicht, dass es irgendeine Art von Beziehung zwischen den Himmels- und den Höllenbewohnern geben würde. Es ist vielmehr so zu verstehen, dass die Höllenbewohner auf ewig in der Hölle gefangen sein werden und die Himmelsbewohner auf ewig in Gott in der wahren Freiheit leben werden. Wenn nun Maria unsere Königin ist, dürfen wir nicht denken, dass wir durch sie in irgendeiner Weise eingeengt oder gar unterdrückt werden. Das Gegenteil ist der Fall, sie wird unsere Freude und Freiheit vergrößern, weil sie immer nur das Beste für ihre Kinder will. So wie Maria die Mutter Jesu ist, so ist sie auch unsere liebe Mutter und Königin. Seien wir ihr dankbar und ehren wir sie! Wenn wir Maria ehren und lieben, freut sich ihr Sohn sehr, denn sie ist ja Sein Meisterwerk. Wenn wir Maria ehren und lieben, dann ehren und lieben wir ihren Sohn, denn Maria führt uns immer zu ihrem Sohn. Sie behält keine Ehre für sich. Alle Ehre, die ihr erwiesen wird, leitet sie weiter an ihren Sohn. Wir brauchen keine Angst zu haben, Maria in übetriebener Weise zu ehren und zu lieben, solange wir die Seinsordnung beachten. Wir dürfen nie vergessen, dass Gott unendlich weit über allem Geschaffenen steht. Gott allein ist die Liebe, Gott allein ist gut! Ihn allein sollen wir über alles lieben, Ihn allein dürfen wir anbeten, Er allein kann uns heiligen und retten. Es gibt Menschen, die diese Seinsordnung nicht beachten, die Folge davon kann eine falsche Marienverehrung sein, die aber nichts mit unserem wahren katholischen Glauben zu tun hat. Bleiben wir in der Ordnung und in der Liebe Gottes und hören wir auf die Kirche, dann gehen wir nicht in die Irre! Der Heilige Geist allein kann uns heiligen, Maria ist die Braut des Heiligen Geistes, Seine Helferin.

Maria, Du Mutter der immerwährenden Hilfe, bitte für uns!

Komm Heiliger Geist, erfülle die Herzen Deiner Gläubigen und entzünde in ihnen das Feuer Deiner Liebe! Sende aus Deinen Geist und alles wird neu geschaffen und Du wirst das Angesicht der Erde erneuern!

Heilige uns, o Heiliger Geist und sende uns in diese Welt, damit wir Deine Liebe verkünden und bezeugen! Amen.















Dieses einfache und zugleich tiefe Gebet wird leider sehr oft missverstanden und leider oft auch nicht sehr gut gebetet. Beim guten Rosenkranzgebet bitten wir unsere Mutter Maria um ihre Hilfe. Sie ist ein Mensch wie wir auch, aber kein Mensch und kein Engel gleicht ihr, sie ist die Königin der Engel und Heiligen. Niemand kennt Jesus besser als sie. Darum bitten wir sie, uns zu helfen, Jesus besser kennen und lieben zu lernen. An der Seite Mariens wollen wir das Heilswirken unseres Erlösers in Liebe betrachten. Wir betrachten hier kurz die traditionellen 15 Heilsgeheimnisse des freudenreichen, des schmerzvollen und des glorreichen Rosenkranzes. Am Anfang eines jeden Gesätzes wenden wir uns an unseren guten himmlischen Vater und beten das Vater Unser. In Ihm wollen wir leben und lieben, Er ist immer unser Anfang und unser Ziel. All unsere Gebete richten sich an Ihn, immer wollen wir im Namen Jesu beten, immer in der Liebe des Heiligen Geistes. Maria ist unsere Fürsprecherin und Helferin, sie ist die Mutter von der immerwährenden Hilfe, sie ist unsere Mutter. Zu Beginn eines jeden Ave Maria rufen wir sie mit den Worten des Erzengels Gabriel und mit den Worten Elisabeths an, in der Mitte des Ave Maria steht immer Jesus, am Ende bitten wir Maria um ihre Fürsprache, besonders bitten wir sie um eine gute Todesstunde. Maria will uns immer auf ihren Sohn verweisen, sie will nur, dass wir auf Ihn hören, dass wir Ihm nachfolgen, dass wir Ihn lieben. Im guten Rosenkranzgebet betrachten wir darum immer das Leben und Wirken Jesu. Maria will uns zu Jesus führen. Und vergessen wir unseren heiligen Schutzengel nicht. Bitten wir ihn immer darum, er möge mit uns beten, er möge uns helfen, aufmerksam und in Liebe zu beten! Denn was nützt ein Gebet ohne Liebe?





2. Rosenkranzbetrachtung:



Der freudenreiche Rosenkranz

1. Jesus, den Du, o Jungfrau, vom Heiligen Geist empfangen hast

Alle Menschen sind erlösungsbedürftig, auch Maria. Aber unser guter Gott hat Maria schon vor ihrer Empfängnis von der Erbsünde befreit, sie kam also gar nicht mit der Erbsünde in Berührung, sie kam überhaupt nie mit der Sünde in Berührung, obwohl sie wie wir versucht wurde. Sie blieb immer standhaft, weil sie immer in der Liebe Gottes blieb. Maria wurde unbefleckt empfangen, weil Gott sie dafür auserwählt hatte, die Mutter Jesu zu werden. Jesus ist der Sohn Gottes, eines Wesens mit dem Vater und dem Heiligen Geist. Aber Gott wollte in Jesus Mensch werden, um uns zu erlösen und zu retten. Ohne Zutun eines Mannes, allein durch das Wirken des Heiligen Geistes empfing Maria Jesus. Jesus wollte in ihr leben, weil sie die Reinste unter allen Menschen ist. Maria lebte immer innig mit Gott verbunden, ohne ihre irdischen Aufgaben zu vernachlässigen. Ja gerade weil sie so innig mit Gott verbunden lebte, konnte sie all ihre irdischen Aufgaben mit großer Liebe vollrichten. Denn alle Liebe kommt allein von unserem guten Gott, der die ewige Liebe ist. Maria wusste immer sehr wohl, dass sie ohne Gott nichts vermag. Sie ist die demütige Magd des Herrn! Lernen wir von ihr! Aber die Demut unseres guten Gottes übertrifft alles bei weitem, sie übersteigt unser Verstehen. Wir können uns nicht vorstellen, was es bedeutet, wenn Gott Mensch wird und in Seiner menschlichen Natur das Bitterste für uns erleidet. Vertiefen wir uns in die Demut Jesu Christi!

2. Jesus, den Du, o Jungfrau, zu Elisabeth getragen hast

Kurze Zeit, nachdem Maria Jesus empfangen hatte, machte sie sich auf den Weg zu Elisabeth, um ihr bei der bevorstehenden Geburt ihres Sohnes Johannes beizustehen. Hier sehen wir gut, welchen Geist Maria hat, sie ist eine mutige, tatkräftige, apostolische Frau. Kein Geschöpf ist innerlicher als sie, aber das hindert sie keineswegs daran, aktiv mitten im Leben im Geist Gottes, also in der Liebe zu wirken. Maria hätte sich ja auch denken können, dass sie nun den Sohn Gottes empfangen hatte und dass es nun ihre eigentliche Aufgabe sei, sich zu schonen, um das Leben Jesu in ihr nicht zu gefährden und sich auf die Geburt ihres Sohnes vorzubereiten, sowohl innerlich als auch äußerlich, z.B. dadurch, dass sie Kleider für Jesus näht. Aber so ist Maria nicht, die Liebe Gottes drängt sie, sich aufzumachen, um Elisabeth zu helfen. Maria wusste sehr wohl, wen sie in ihrem Inneren tragen durfte und sie wusste auch, dass sie von Gott auserwählt wurde, Jesus zu den Menschen zu tragen. Sie hatte ein hohes Sendungsbewusstsein. Wir dürfen dies auch haben, denn auch uns hat Gott auserwählt, Jesus in uns zu empfangen, Ihn in uns zu behüten und Ihn zu den Menschen zu tragen. Wahre Nächstenliebe zielt immer auf das ewige Seelenheil des Nächsten, wahre Liebe ist freigebig und opferfreudig. Lernen wir von Maria! Wer Jesus zu den Menschen bringt, bringt ihnen die Liebe, denn Jesus ist der Sohn Gottes, Er ist die ewige Liebe. Aber wir können es auch umgekehrt sagen: Wer die Menschen liebt, bringt ihnen Jesus. Wenn wir wahrhaft lieben, vermögen wir dies nur durch unseren Herrn Jesus Christus, ohne Ihn vermögen wir nichts. Bitten wir darum unseren Herr, Er möge uns zu Liebenden umformen, die Jesus nicht nur mit den Worten verkündigen, sondern mit der Tat, mit wahrer Nächstenliebe! Gottesliebe und Nächstenliebe sind untrennbar miteinander verbunden. „Alles vergeht, nur die Liebe bleibt!“ (Paulus)

3. Jesus den Du, o Jungfrau, geboren hast

Nachdem Maria nach Nazareth zu ihrem Gemahl Josef zurückgekehrt ist, hatte sie auch keine Zeit, um sich von ihrer anstrengenden Reise zu erholen. Denn sie musste mit Josef und ihrem ungeborenen Kind nach Bethlehem reisen, um sich dort für die Volkszählung zu registrieren. Welch eine weite und mühsame Reise! Dann konnten sie in Bethlehem keine Unterkunft finden, obwohl die Geburt Jesu kurz bevorstand. Schließlich wurde ihnen erlaubt, in einem Stall außerhalb der Stadt zu übernachten. Dort empfing sie in größter äußerer Armseligkeit den König der Welt, den Schöpfer des Universums, unseren Herrn und Gott Jesus Christus. Jesus, Maria und Josef, vereint in Demut und Liebe. Welch ein Vorbild für alle Familien und für alle Menschen! Wenn wir Jesus nachfolgen wollen, dürfen wir unsere Herzen nicht an Äußeres hängen, unsere Herzen müssen sich von den irdischen Dingen immer mehr lösen, um sich ganz an unseren Herrn und Gott binden zu können. Lieben wir die Armut und vertrauen wir darauf, dass unser guter Gott für uns sorgen wird! Gott lässt es in Seiner unendlichen Weisheit oft zu, dass es uns an äußeren Sicherheiten mangelt, damit wir lernen, nur auf Ihn zu vertrauen.

4.Jesus, den Du, o Jungfrau, im Tempel aufgeopfert hast

40 Tage nach der Geburt Jesu reisten Josef, Maria und Jesus nach Jerusalem, um Jesus im Tempel Gott aufzuopfern. Wir können gewiss sagen, dass sich die heilige Familie gemeinsam Gott Vater aufgeopfert hat. Sie waren bereit, alles für Gott aufzuopfern, ohne Vorbehalte. Sie wollten sich Gott ganz zur Verfügung stellen, so dass nur der Wille Gottes an ihnen und durch sie geschehen möge. Sie waren und sind in Gott vereint. Die wahre Einheit können wir immer nur in Gott finden. Schenken auch wir uns unserem guten Gott, in hingebungsvoller Liebe, leben wir zu Seiner Ehre! Vor allem in der heiligen Messe können wir unser Leben und Sterben mit dem Leben und Sterben Jesu vereinigen und es so dem himmlischen Vater aufopfern. Wenn wir hier von Aufopfern sprechen, dürfen wir dies nicht missverstehen. Für viele klingt das so, als ob unser ganzes Leben ein freudloses Opfer sein soll. Und es ist leider wahr, dass auch viele Christen diesen großen Fehler begehen. Diese denken, dass es Gott wohl gefällt, wenn sie aus ihrem Leben ein einziges Opfer machen, sie denken, dass es Gott wohl gefällt, wenn sie hier auf Erden auf jede Freude verzichten. Das ist aber eine Täuschung. Denn Gott möchte etwas ganz anderes von uns. Er will uns selbst, Er will, dass wir ganz mit Ihm in tiefster innerer Freude vereint leben, Er will, dass wir mit unserem Nächsten in Liebe und Freude vereint leben. Hier auf Erden gibt es keine wahre Liebe, keine wahre Einheit ohne Schmerzen. Um Jesus nachzufolgen, müssen wir uns ja selbstverleugnen. Aber das ist ganz logisch. Wir müssen unseren Eigensinn, unseren Hochmut überwinden, um mit dem Geliebten eins werden zu können. Ohne Demut, ohne Selbstverleugnung ist hier auf Erden keine Liebe möglich. Durch die Erbsünde neigen wir zum Bösen, diese Neigung müssen wir mithilfe der Gnade Jesu Christi überwinden. Die heilige Taufe nimmt die Erbsünde von uns weg, aber die bösen Neigungen bleiben uns noch, damit wir lernen, um das Gute zu kämpfen. Unser Leben soll ein froher Kampf sein, vereint mit unserem geliebten Erlöser, der uns immer alles geben will, was wir brauchen, um heilig zu werden. Bitten wir Ihn demütig und ausdauernd um Seine Gnaden!

5. Jesus, den Du, o Jungfrau im Tempel gefunden hast

Als Jesus 12 Jahre alt war, pilgerte die heilige Familie von Nazareth nach Jerusalem, zusammen mit einer größeren Pilgergruppe. Auf dem Rückweg dachten Josef und Maria, dass sich Jesus in einer Gruppe mit Gleichaltrigen befindet. Aber nach einiger Zeit bemerkten sie, dass das nicht so ist und dass Jesus nicht unter den übrigen Pilgern ist. Darum kehrten sie voller Sorge zurück nach Jerusalem und suchten Jesus dort drei Tage lang, bis sie Ihn endlich im Tempel fanden. Dort fanden sie Jesus in theologischen Gesprächen mit Schriftgelehrten, welche über das Wissen und die Weisheit Jesu staunten. Maria und Josef konnten nicht verstehen, warum Jesus in Jerusalem blieb, ohne es ihnen mitzuteilen. Jesus aber fragte sie, ob sie es nicht wussten, dass Er im Hause Seines Vaters sein muss.

Jesus ist zwar Mensch geworden, aber Er ist eine göttliche Person, Er steht unendlich über uns. Beten wir Ihn in Demut und Liebe an! Wir können die Wege Gottes nur demütig und in Liebe annehmen, auch wenn wir sie oft nicht verstehen. Gott will immer nur das Beste für uns, unser ewiges Heil. Gott muss auch von uns Leiden fordern, nur wenn wir mit Jesus leiden, können wir auch mit Ihm auferstehen. Leiden läutern. Ohne Läuterung keine Heiligung! Maria war immer ohne Sünde. Dennoch musste auch sie geläutert werden. Selbst die menschliche Natur Jesu bedurfte einer gewissen Läuterung. Im Hebräerbrief heißt es ja, dass Jesus durch Sein Leiden den Gehorsam lernte. Wenn wir also zu leiden haben, dürfen wir darüber nicht traurig sein, denn unser geliebter Vater im Himmel will uns läutern, reinigen, veredeln. Wir sollen uns freuen, wenn Gott in uns Sein Heil bewirkt, auch wenn es dabei schmerzt! Je reiner wir werden, umso tiefer können wir mit Gott vereint leben. Lernen auch wir durch unsere Leiden den Gehorsam! Suchen auch wir Jesus immer in Seinem Tempel, in unseren Kirchen, besonders bei der Anbetung und in der heiligen Messe! Wenn wir Jesus dienen wollen, müssen wir Seine Gegenwart suchen! Er ist der verborgene Schatz im Acker. Jesus ist immer bei Seinem Vater und beim Heiligen Geist. Der Tempel Gottes ist Seine katholische Kirche als Ganzes, der Tabernakel in einer konkreten Kirche und die Seele eines Getauften. Jesus sagt aber auch: „Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen.“ Dort ist dann auch der Tempel. Oder denken wir an die Gerichtsrede Jesu in Mt 25. Dort sagt uns Jesus: „Wahrlich, ich sage euch: Was ihr einem dieser meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.“ Wenn wir also Kranke und Gefangene besuchen, oder andere Werke der Barmherzigkeit ausüben, befinden wir uns auch im geistigen Tempel Gottes. Oder wenn sich zwei Brautleute das Sakrament der heiligen Ehe spenden, dann ist auch dort Gott mitten unter ihnen. Gott ist das Band der Liebe.

Beten wir unseren guten Gott im Geist und in der Wahrheit an! Unsere Anbetung muss authentisch sein, ungekünstelt, ohne Maske. Beten wir Gott so an, wie wir sind, Er kennt uns ja!



Der schmerzhafte Rosenkranz

1. Jesus, der für uns Blut geschwitzt hat

Am Tag vor Seinem Tod am Kreuz hat unser Herr Jesus Christus Seinen Aposteln die Füße gewaschen und das heilige Messopfer eingesetzt, dabei die Apostel geweiht, indem Er ihnen auftrug, dieses Messopfer zu Seinem Gedächtnis zu vollziehen. Danach ging Er mit ihnen zum Ölberg. Er wählte drei Apostel aus, mit Ihm zu beten, Petrus, Jakobus und dessen Bruder Johannes. Aber diese waren zu müde, zu wenig opferbereit, sie schliefen ein. Jesus betete allein zu Seinem Vater, Er wusste genau, welche Leiden auf Ihn zukommen werden, da Er sich ja Seinem Vater als Sühneopfer für die Sünden aller Menschen dargeboten hatte. Jesus wusste auch, dass Seine unermesslichen Leiden für viele vergebens sein werden, weil sie Ihn als ihren Erlöser nicht annehmen werden, Er wusste, dass diese in die ewige Hölle kommen werden. Wie sehr litt Er gerade darunter! Wie sehr litt Er unter dem Verrat des Judas Iskariot, den Er als Seinen Freund angesehen hatte! Er wusste, dass dieser Apostel auf ewig verloren gehen wird. Wir können uns das nicht vorstellen, wie sehr Jesus jeden einzelnen Menschen liebt. Jesus hat für jeden einzelnen Menschen Sein ganzes Leben hingegeben. Er wollte jeden retten, aber Er wusste genau, welche Menschen verloren gehen werden. Wie sehr muss es einen Liebenden schmerzen, wenn die geliebte Person auf ewig verdammt wird! Unser Herr fühlte sich so sehr überfordert, Er geriet in große Angst und bat Seinen Vater, diese schweren Leiden nicht auf Ihn zukommen zu lassen, aber nur wenn dies dem Willen des Vaters entsprechen würde. Jesus war immer bereit, all diese Leiden aus Liebe zu uns zu tragen, auch in Seiner größten inneren Not, in tiefster Angst. Er hatte gehofft, dass Seine Apostel Ihn in Seinen Leiden unterstützen würden, dass sie mit Ihm beten würden, aber sie waren zu schwach. Es war ja auch noch die Zeit vor Pfingsten. Nach Pfingsten waren die Apostel durch die Kraft des Heiligen Geistes wie verwandelt. Sind wir bereit, mit Jesus zu leiden, mit Ihm zu beten für die Rettung der Seelen? Wie stehen wir unserem Nächsten in seiner Not bei? Hören wir die lauten und leisen Hilfeschreie unserer Nächsten? Wollen wir diese überhaupt hören oder überhören wir diese lieber aus Bequemlichkeit? Bemühen wir uns wirklich darum, die verborgenen und geheimen Nöte unserer Mitmenschen zu entdecken? Und wie wichtig ist es, miteinander und füreinander zu beten! Stehen wir unserem Nächsten in seiner Not bei, seien wir bereit zu helfen und zu beten! Bringen wir all unsere Nöte, unser ganzes Leben, unsere Vergangenheit, unsere Gegenwart und unsere Zukunft mit vollem Vertrauen vor unserem guten Gott! Bei Ihm ist alles gut aufgehoben. Er ist unser guter Vater, der sich immer um uns sorgt, auch wenn wir das nicht spüren. Es kommt nicht auf unser Gefühl an, sondern auf unseren Glauben.

2. Jesus, der für uns gegeißelt worden ist

Pontius Pilatus war ein schwacher und feiger Mann, er übergab den unschuldigen Jesus der grausamen Geißelung. Unser Herr wurde verlacht, verspottet, verhöhnt, verachtet, bespuckt, geschlagen und gegeißelt. Er ließ es zu, aus reinster Liebe zu uns erlitt Er all dies mit übermenschlicher Geduld und Demut. Er dachte an uns, Er wollte uns erlösen, dafür gab Er alles. Besinnen wir uns und fragen wir uns, wie sehr wir die Würde des menschlichen Leibes achten! Wie gehen wir mit unserem eigenen Leib um und wie mit dem Leib anderer? Bei Seiner Geißelung litt unser Herr gewiss besonders für alle Sünden der Unkeuschheit, der rohen Gewalt, der Verachtung anderer Menschen. Wir können nicht begreifen, was dies alles bedeutet, wenn der menschgewordene Gott all dies durch sündige Menschen aus reinster Liebe für uns erleidet! Wie gehen wir damit um, wenn man uns in ungerechter Weise verachtet, verhöhnt und misshandelt?

3. Jesus, der für uns mit Dornen gekrönt worden ist

Unser Herr Jesus Christus, wahrer Gott und wahrer Mensch, Er allein ist unser König, Ihm schulden wir unsere ganze Liebe. Alle Ehre, aller Ruhm, alle Macht gebührt Ihm allein. Aber wie wenig Ehre erweisen wir Ihm oft, wie wenig ist unser Alltag auf Ihn hin in Liebe ausgerichtet! Wie oft haben wir Jesus schon mit Dornen gekrönt, statt mit unserer Liebe? Wenn wir unseren Nächsten lieben, wenn wir ihm respektvoll begegnen, wenn wir uns dessen bewusst werden, dass unser Herr für jeden Menschen Sein heiliges Leben hingegeben hat, dann lieben wir damit auch unseren Herrn und Gott und erweisen Ihm die Ehre, die Ihm allein gebührt. Hier, bei diesem Geheimnis der Dornenkrönung sollten wir uns fragen, ob wir Gott allein die Ehre geben, oder ob wir nicht doch unsere heimlichen Götzen haben und in wie weit wir hochmütig sind! Es gibt heute unzählige Götzen, denen die Menschen hinter her laufen, denen sie ihre Opfer bringen, für die sie leben. Wir aber sind dazu berufen, unseren guten Gott mit ungeteiltem Herzen zu lieben und zu ehren. Die Demut ist immer die Voraussetzung für die Liebe.

4. Jesus, der für uns das schwere Kreuz getragen hat

Mit wieviel Liebe und Geduld hat Jesus Sein schweres Kreuz für uns Sünder getragen! Betrachten wir immer wieder in Liebe und inniger Anteilnahme Seinen heiligen Kreuzweg. Gehen wir mit Ihm von Station zu Station, lassen wir Ihn nicht allein, Er wartet in Liebe auf uns, Er sehnt sich nach unserer Liebe, Er dürstet nach unseren Seelen, für die Er alles hingab! Jesus versank nicht in Selbstmitleid, Er ließ sich nicht entmutigen, Er gab nicht auf, Er wollte den Auftrag Seines Vaters vollbringen. Der Auftrag Seines Vaters ist das Werk unserer Erlösung. Dieses Werk musste Jesus durch Seinen Tod am Kreuz für uns vollbringen. Dies wusste Er, dies gab Ihm die Kraft. Seine göttliche Liebe gab Ihm die Kraft und die Ausdauer. Denken wir daran, wenn wir zu leiden haben! Wir können nur gut leiden, wenn wir in Liebe leiden. Die Liebe aber haben wir nicht aus uns selbst. Gott allein ist die Liebe, nur Er kann sie uns schenken. Bitten wir Ihn um Seine Liebe, öffnen wir unsere Herzen weit für Seine Liebe, damit Er unsere Herzen mit Seiner unendlichen Liebe ganz erfüllen kann! Und vergessen wir nicht, dass unsere Leiden einen tiefen Sinn haben, wir dürfen Jesus helfen, Seelen zu retten! Hier sind aber nicht die Leiden gemeint, die wir uns selbst zufügen. Viele Menschen leben wie in einem traurigen und verlassenen Gefängnis, nur weil sie sich das Leben selbst schwer machen. Der wahre Glaube an unseren Herrn Jesus Christus führt immer zur wahren Freude, auch im Leid. Erst im Himmel werden wir frei von Leiden sein. Hier auf Erden wollen wir Jesus nachfolgen, wollen wir unseren Kreuzweg mit Jesus zusammen gehen, zur Ehre Gottes und zum Heil der Seelen.

5. Jesus, der für uns gekreuzigt worden ist

Nun ist es soweit. Jesus hat die letzte Station Seines Kreuzwegs erreicht. Nun kommt es zum Höhepunkt, zum Höhepunkt Seiner Leiden, zum Höhepunkt Seiner Liebe. Er ließ sich entkleiden, Er ließ sich ans Kreuz annageln, Er litt drei bittere Stunden am Kreuz für uns, Er gab uns Maria zu unserer Mutter, Er bat Seinen Vater, den Peinigern zu vergeben, Er gab Sein Leben in die Hände Seines Vaters uns starb mit einem Schrei. Er hat nun alles gegeben, das Werk Seiner Erlösung ist vollbracht. Jesus ist der Weg, die Wahrheit und das Leben. Er gab Sein Leben für uns, damit wir das ewige Leben erlangen können. Wir können das ewige Leben nur durch Jesus, nur durch Sein Erlösungswerk erlangen. Wir müssen an Ihn glauben und uns taufen lassen, denn durch die Taufe wird uns die Gnade der Erlösung zuteil, wir müssen unseren Schuldigern vergeben, damit auch wir die Vergebung erlangen können. Wer nicht vergibt, dem wird nicht vergeben. Jesus ist gestorben zur Vergebung der Sünden. In jeder heiligen Beichte vergibt Er uns von Neuem unsere Sünden, immer wieder schenkt Er uns Sein göttliches Leben, wenn wir unsere Sünden bereuen und bekennen und wenn wir Ihn mit einem gereinigten Herzen in der heiligen Kommunion empfangen. Kehren wir ab von unseren bösen Werken und leben wir ganz für Christus, leben wir in Ihm, bleiben wir in Seiner Liebe! Wie sollten wir lieben können, wenn wir nicht in Seiner Liebe bleiben würden? Lieben wir unseren Nächsten, indem wir innig an seinem Leben Anteil nehmen! Niemand darf uns gleichgültig sein! Es geht um das ewige Seelenheil! Auch wir sollen darunter leiden, wenn sich Menschen auf dem falschen Weg Richtung Hölle befinden. Diese Leiden können wir mit den unendlich wertvollen Leiden Jesu vereinigen und sie so dem himmlischen Vater für die Bekehrung der Sünder aufopfern. So dürfen wir unserem Herrn helfen, Seelen zu retten. Wir dürfen durch Seine Gnade zu Liebenden werden, die ihr Leben für ihren Nächsten hingeben. Wollen wir unserem Herrn Jesus Christus dienen?



Der glorreiche Rosenkranz

1. Jesus, der von den Toten auferstanden ist

Jesus Christus ist das Leben und die Auferstehung, da Er eine göttliche Person ist. Er hat eine menschliche Natur angenommen, um uns ganz nahe zu sein, um uns zu lieben, um Sein Leben für uns am Kreuz hinzugeben, damit wir erlöst und gerettet werden können. Durch Seinen Opfertod am Kreuz hat Er die Sünde, den Satan und den Tod besiegt. Nur durch Ihn können wir leben, nur durch Ihn und Seine Auferstehung können wir zum ewigen Vater gelangen. Wäre Jesus nicht von den Toten auferstanden, wäre all unser Glaube vergeblich, nutzlos, wertlos. Aber Er ist auferstanden! Seine Apostel und Jünger haben es uns glaubwürdig verkündigt. Ebenso verkündigen uns dies all Seine Heiligen! Wenn wir Glaubenszweifel haben, sollten wir die Evangelien tiefer betrachten und das Leben der Heiligen intensiv studieren.Der Apostel Thomas hatte auch Glaubenszweifel, aber dann erschien Ihm der Auferstandene mit Seinen verklärten Wunden und Thomas konnte nur noch staunend anbeten: „Mein Herr und mein Gott!“ Die Welt wäre ohne das Licht der Auferstehung Jesu unendlich finster. Jesus ist das Licht der Welt, Er muss das Licht unserer Seelen sein, wenn auch wir mit Ihm auferstehen wollen. Verkündigen wir aller Welt die frohe Botschaft der Auferstehung Jesu!

2. Jesus, der in den Himmel aufgefahren ist

40 Tage nach Seiner Auferstehung fuhr Jesus in den Himmel auf, heim zu Seinem Vater. Da Er die zweite göttliche Person ist, war Jesus natürlich immer daheim beim Vater, aber seit Seiner Himmelfahrt ist Er nun auch mit Seiner menschlichen Natur beim Vater. Und Er sagte Seinen Aposteln, dass sie sich darüber freuen sollten, denn die Himmelfahrt Jesu ist die Voraussetzung für die Sendung des Heiligen Geistes. Denn der Heilige Geist geht ja aus dem Vater und dem Sohn hervor und der Vater und der Sohn senden uns Ihren Geist der ewigen Liebe.

3. Jesus, der uns den Heiligen Geist gesandt hat

10 Tage nach Christi Himmelfahrt sendeten uns der Vater und der Sohn den Heiligen Geist. Viele durften Ihn in ihrem Inneren empfangen. Der Heilige Geist der Liebe hat diese Menschen innerlich verwandelt. Davor waren sie ängstlich und oft auch feige, danach waren sie mutig und stark, erfüllt mit den sieben Gaben des Heiligen Geistes: mit Gottesfurcht, Erkenntnis, Wissenschaft, Rat, Stärke, Frömmigkeit und Weisheit. Auch wir dürfen diesen Heiligen Geist in der Taufe und in der Firmung empfangen. In wie weit wir durch den Heiligen Geist verwandelt werden, hängt davon ab, wie weit wir unsere Herzen für Seine unendliche Liebe öffnen, in wie weit wir mit Seiner Gnade mitwirken, wie sehr wir uns in allem von Ihm führen lassen. Nun wohnt unser dreifaltiger Gott in unseren Seelen. Wenn wir in der Todsünde leben sollten, kann Er in uns und durch uns nicht wirken. Leben wir aber im Stande der heiligmachenden Gnade, so kann Gott mächtig in uns und durch uns wirken, unabhängig davon, ob wir das merken oder nicht. Gott will durch uns wirken. Er sendet uns! Dank sei Ihm!

4. Jesus, der Dich, o Jungfrau, in den Himmel aufgenommen hat

Als Jesus am Kreuz hing, vertraute Er Seine Mutter dem Johannes an. Maria sollte nun die geistige Mutter des Johannes sein und auch unsere Mutter, in so weit wir mit unserem Herrn Jesus Christus vereint leben. Wenn wir mit Jesus nicht vereint leben wollen, kann uns Maria auch keine rechte Mutter sein. Und Johannes war der Apostel, der die innigste Liebe zu Jesus hatte, weil er Ihn am tiefsten erkannt hatte. Maria wiederum ist das Geschöpf mit der größten Liebe zu Jesus und mit der tiefsten Erkenntnis. Das Evangelium nach Johannes ist das tiefste Evangelium, was sicher daran liegt, dass Maria bei Johannes wohnte. Wir wissen nicht, ob Maria gestorben ist. Da sie nie mit der Erbsünde in Berührung kam und auch sonst immer frei von jeder Sünde blieb, musste sie nicht sterben. Wir können darum annehmen, dass sie gar nicht gestorben ist, sondern, noch lebend in den Himmel aufgenommen wurde. Das Dogma lehrt uns, dass Maria mit Leib und Seele im Himmel bei Gott ist. Die anderen Verstorbenen müssen bis zum Ende der Welt warten, bis ihre Seelen wieder mit ihren Leibern vereint werden. Wer in den Himmel kommen wird, wird seinen Leib in verklärter, vergeistigter Form erhalten. Auch die Verdammten in der Hölle werden ihren Leib wieder erhalten, nicht in verklärter Form, sondern vielleicht in einer verdunkelten Form. Bitten wir Maria um ihre Hilfe, damit wir so wie sie immer auf Gott schauen und um eine gute heilige Sterbestunde!

5. Jesus, der Dich, o Jungfrau, im Himmel gekrönt hat

Unsere Berufung ist es, aufs Innigste mit unserem Herrn Jesus Christus vereint zu sein, jetzt in dieser Zeit, in unserer Sterbestunde und in alle Ewigkeit. Christus ist der König des Universums, Ihm ist alles unterstellt. Wenn wir zu Ihm in den Himmel kommen, dürfen wir auch mit Ihm an Seiner Herrschaft Anteil nehmen. Dies gilt in ganz besonderer Weise für Maria, für die ganz reine und sündenlose Jungfrau. Da kein Geschöpf demütiger und heiliger als sie ist, gebührt es sich, dass sie in besonderer Weise mit ihrem Sohn herrschen darf. Denken wir dabei an ihr Magnifikat. Dort betet Maria: „Meine Seele preist die Größe des Herrn, / und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter. / Denn auf die Niedrigkeit seiner Magd hat er geschaut. / Siehe, von nun an preisen mich selig alle Geschlechter. / Denn der Mächtige hat Großes an mir getan und sein Name ist heilig. / Er erbarmt sich von Geschlecht zu Geschlecht über alle, die ihn fürchten. / Er vollbringt mit seinem Arm machtvolle Taten: / Er zerstreut, die im Herzen voll Hochmut sind; / er stürzt die Mächtigen vom Thron und erhöht die Niedrigen. / Die Hungernden beschenkt er mit seinen Gaben und lässt die Reichen leer ausgehen. / Er nimmt sich seines Knechtes Israel an und denkt an sein Erbarmen, / das er unsern Vätern verheißen hat, Abraham und seinen Nachkommen auf ewig.“





3. Rosenkranzbetrachtung:



Die freudenreiche Geheimnisse:

Wir Katholiken feiern am 21.11. den Gedenktag „Unsere liebe Frau von Jerusalem“, früher „Mariä Opferung“ genannt. Denn nach der Überlieferung hat sich Maria als Kind oder Jugendliche, vielleicht im Alter von 12 Jahren, im Tempel zu Jerusalem dem ewigen Vater aufgeopfert und ewige Jungfräulichkeit gelobt. Maria wollte immer nur ganz für Gott leben, sich in allem Seinen heiligen Willen in Demut und Liebe fügen. Sie war ganz offen für Gott, für das Wirken des Heiligen Geistes in ihrer Seele. Darum hat Gott sie auserwählt, die Mutter Jesu zu werden, Er hat sie schon vor ihrer Geburt, ja sogar vor ihrer Empfängnis auserwählt, Er hat sie im voraus von der Erbschuld befreit, damit ihr Leben von der Sünde nicht im geringsten berührt sei. Dies ist angemessen, wenn man bedenkt, dass sie die Mutter Jesu Christi sein sollte, die Mutter des Sohnes Gottes. Gott und Sünde haben nichts miteinander zu tun. Und Maria blieb immer ganz rein und heilig, sie blieb frei von jeder Sünde. Kein Geschöpf ist heiliger als sie, sie ist die Königin aller Engel und Heiligen, sie ist unser großes Vorbild und unsere große Helferin und Fürsprecherin, alle Gnaden fließen durch ihre Hände.

Maria hat Jesus durch den Heiligen Geist empfangen, sie hat eingewilligt in alle Pläne Gottes, auch wenn sie diese nicht kannte. Sie hat aber sehr wohl gewusst, dass es keine wahre Liebe ohne Opfer gibt. Sie wollte sich Gott ganz zur Verfügung stellen, ohne jeglichen Vorbehalt. Ahmen wir Maria nach, indem wir unser ganzes Vertrauen auf unseren guten Gott setzen! Er will immer nur das Beste für uns. Wenn Gott uns Leiden schickt, dann nur, weil es so gut ist. Nehmen wir alles dankbar und froh aus Seinen Händen an! So viele Menschen lieben Gott nicht wirklich, sie glauben besser zu wissen als Gott, was für sie gut ist und was nicht. Ist das nicht Hochmut? Der demütige Mensch freut sich über alles, was Gott ihm schickt, über jede Freude, über jeden Schmerz. Hier auf Erden geht es nicht ohne Schmerzen, ohne Leiden. Wenn wir uns hier bewähren, kommen wir in den Himmel, dürfen wir in Gott leben, im ewigen Glück, frei von jedem Leid. Hier auf Erden bedürfen wir der Läuterung, der Reinigung, der Buße und wir dürfen Sühne leisten, Sühne für die vielen Sünden. So dürfen wir Gott helfen, Seelen zu retten. Welch eine hohe Erwählung Gottes! Gott baut auf unser Mitwirken, Er will, dass wir Liebende werden und Ihm auf diese Weise ähnlich werden! Dank sei Ihm!

Maria hat Jesus zu Elisabeth getragen, sie will Ihn zu allen Menschen tragen, sie ist ja die demütige Dienerin Gottes, die nie ihren eigenen Vorteil, nie ihre eigene Ehre sucht. Sie bringt uns Jesus, damit Er uns retten kann.

Maria hat Jesus geboren, in aller Stille und Armut. Maria wusste, wer Jesus ist, sie wusste, dass Er der eingeborene, ewige Sohn des Höchsten ist. Sie wusste um ihre hohe Verantwortung. Sie war aber nicht allein, Gott hat ihr den heiligen Josef zur Seite gestellt, auf ihn konnte sie sich immer verlassen. Gott schickt auch uns Menschen und Engel, die uns helfen.

Maria hat Jesus im Tempel zu Jerusalem aufgeopfert, zusammen mit dem heiligen Josef. So wie sie sich selbst Gott aufgeopfert hat, hat sie auch ihren Sohn dem Vater aufgeopfert und gewiss hat sich auch der heilige Josef dem ewigen Vater aufgeopfert. Maria und Josef haben den Allerheiligsten dem ewigen Vater im Tempel aufgeopfert und sich selbst mit Ihm, für uns! Die heilige Familie hat nicht für sich selbst gelebt, nein sie hat sich ganz in den Dienst Gottes gestellt. Denken wir immer daran und versuchen wir, unsere Selbstbezogenheit und unsere Selbstzufriedenheit zu überwinden! Leben wir ganz für Gott, vereinigen wir unser Leben, unser Leiden und Sterben mit dem Leben, den Leiden und dem Sterben Jesu Christi und opfern wir alles dem himmlischen Vater auf, für die Bekehrung der Sünder! Wir selbst sind ja auch Sünder. Wie sehr bedürfen wir des Erbarmens Gottes!

Maria hat Jesus im Tempel gefunden, zusammen mit dem heiligen Josef. Jesus sagte ihnen: „Wusstet ihr nicht, dass ich in dem sein muss, was meines Vaters ist?“ Maria und Josef haben Jesus im Tempel dem Vater aufgeopfert, darum mussten sie Ihn auch dort wiederfinden. Jesus gehört nicht ihnen, Er gehört Seinem Vater. Das wahre Heiligtum ist die allerheiligste Dreifaltigkeit! Auch wir sind dazu berufen, in Gott zu leben, ganz mit Ihm vereinigt zu sein. Wir in Gott und Gott in uns. Wir können uns das gar nicht vorstellen, welch eine Gnade! Bleiben wir in der Gnade Gottes, bleiben wir in Seiner Liebe! Durch die Todsünde trennen wir uns von Gott, um eines scheinbaren irdischen Vorteils willen. Wir können aber ohne Gott nicht wahrhaft leben, ohne Ihn gibt es kein Leben und keine Liebe. Bleiben wir in Ihm!



Die schmerzhaften Geheimnisse:

Maria hat Jesus im Tempel dem Vater aufgeopfert und sich mit Ihm. Sie kann uns helfen, die Leiden Jesu tiefer zu verstehen. In Wahrheit geht es darum, die Liebe Jesu tiefer zu verstehen und somit Jesus selbst und mit Jesus den Vater und den Heiligen Geist. Jesus offenbart uns Gott. Schauen wir darum immer auf Ihn!

Jesus, der für uns Blut geschwitzt hat

Wie sehr hat Jesus auf dem Ölberg am Gründonnerstag gelitten! Er hat für uns gelitten, Er wusste, was Er für und zu erleiden hat. Eine große Angst überfiel Ihn. Er bat Petrus, Jakobus und dessen Bruder Johannes, mit Ihm zu beten, aber diese schliefen vor Müdigkeit ein, in ihnen hatte Er keine Stütze. Jesus wusste, dass es Seine Aufgabe war, all die Leiden zu ertragen. Er dachte dabei an jeden von uns und Er wusste, dass Er für viele umsonst leiden wird, weil diese auf ewig verloren gehen werden. Wie sehr hat Er gerade darunter gelitten. Im mystischen Leib Jesu sind wir ein Leib, der Leib Jesu. Darum darf uns kein Glied dieses Leibes egal sein. Wenn einer leidet, leiden alle, wenn sich einer freut, freuen sich alle. Seien wir darum uns gegenseitig eine Stütze! Setzen wir uns füreinander ein, helfen wir einander durch unsere Gebete und unsere Taten. Wenn wir heute unseren Brüdern und Schwestern im Leibe Jesu wahre, uneigennützige Liebe erweisen, dann haben wir damals auch Jesus im Ölgarten getröstet. Es geht immer nur um die wahre Liebe. Bitten wir Jesus um Seine Liebe! Ohne Ihn vermögen wir nichts.

Wer liebt, ist auch bereit, für seinen Nächsten zu leiden.

Wer liebt, steht seinem Nächsten in der Not bei.

Wer liebt, tut seinem Nächsten nur Gutes.

Wer liebt, hasst die Sünde und alles Böse.

Wer liebt, wacht und betet immer, weil er weiß, dass er ein Sünder ist.

Wer liebt, leistet dem Teufel Widerstand.

Wer liebt, bleibt standhaft und treu in jeder Versuchung.

Wer liebt, hält die Gebote Gottes, dient Gott und sucht Gottes Ehre.

Wer liebt, setzt sich für Gerechtigkeit und Barmherzigkeit ein.

Wer liebt, überwindet sich selbst und jede Menschenfurcht.

Wer liebt, lässt sich nicht entmutigen.

Wer liebt, ist nicht wankelmütig.

Wer liebt, entscheidet sich konsequent für das Gute und gegen das Böse.

Wer liebt, ist immer froh und dankbar.

Wer liebt, vertraut auf die stets gütige Vorsehung Gottes.

Wer liebt, lässt sich vom Heiligen Geist leiten und nicht von der Habgier.

Wer liebt, bringt die Früchte des Heiligen Geistes im Leben zum Vorschein.

Wer liebt, ist demütig, sanftmütig, geduldig, treu, langmütig und milde.

Wer liebt, hört auf Jesus und auf Seine Kirche.

Wer liebt, folgt Jesus nach und dient Ihm.

Wer liebt, bleibt im Herzen Jesu geborgen.

Alles vergeht, nur die Liebe bleibt!“ (Paulus)

Wer seinen Bruder nicht liebt, den er sieht, liebt auch Gott nicht.“ (Johannes)

Gott ist die Liebe.“ (Johannes)

Mensch, entscheide Dich für die Liebe, denn ohne sie gehst Du verloren!

Die Liebe verleiht Flügel, mit ihr überwindet man alles Böse.

Nur die Liebe führt uns zu Gott.



Jesus, der für uns gegeißelt worden ist

Aus reinster Liebe erduldete unser lieber Heiland all diese Schmach, all diese Erniedrigung, all diese fürchterlichen Leiden. Die Sünden aller Menschen zu allen Zeiten verursachten diese schlimmen Leiden unseren Herrn, bei der Geißelung vor allem auch die Sünden gegen die Keuschheit. Herr, erbarme Dich unser!

Jesus, der für uns mit Dornen gekrönt worden ist

Unser Herr Jesus Christus ist unser Gott, unser König, unser Erlöser. Er hat Sein allerheiligstes Leben für uns arme Sünder hingegeben, Er hat sich aus freier Entscheidung den Menschen ausgeliefert, um sich für unser ewiges Heil hinopfern zu lassen, Er ist das wahre Schlacht- und Sühneopfer. Wir schulden Ihm all unsere Liebe, unsere Anbetung. Ihm müssen wir huldigen! Ihm unser Leben darbringen!

Jesus, der für uns das schwere Kreuz getragen hat

Alles Leiden hat Jesus auf sich genommen und für uns getragen. Er, unser Gott und König, hat sich erniedrigt, sich Seiner selbst entäußert, um ganz für uns Sein Leben hinzugeben. Er hat uns alles geschenkt. Helfen wir Ihm, Sein Kreuz zu tragen, indem wir unseren Schwestern und Brüdern helfen, ihr Kreuz zu tragen. „Einer trage des anderen Last!“ (Paulus)

Jesus, der für uns gekreuzigt worden ist

Geliebter Herr Jesus Christus, ich bete Dich aus tiefstem Herzen an! Erbarme Dich meiner und rette mich! Führe mich durch Deinen Heiligen Geist zum ewigen Vater! Du bist der Weg, die Wahrheit und das Leben. Ohne Dich gibt es kein Leben und keine Auferstehung. Du bist das Licht meines Lebens, erleuchte meine Seele und begnade sie! Amen.



Die glorreichen Geheimnisse



Jesus, der von den Toten auferstanden ist

Jesus Christus, wahrer Gott vom wahren Gott, ewige Liebe, ewiges Leben. Er ist eine göttliche Person, Er hat eine menschliche Natur angenommen, um uns durch Seine Leiden und Seine Auferstehung zu erlösen und zu retten. Die Menschen konnten nur Seinen Leib töten, aber sie konnten Ihm nicht sein göttliches Leben nehmen. Die ewige Liebe kann nicht überwunden werden, sie aber überwindet alles, den Tod, den Teufel, die Sünde und die Welt, niemand kann sie aufhalten. Jesus Christus ist der glorreiche Sieger, Er ist von den Toten auferstanden. Wenn wir Ihn annehmen, Sein armes Leben mit Ihm in wahrer Liebe teilen, mit Ihm zu leiden bereit sind, werden wir auch mit Ihm und durch Ihn auferstehen. Er ist das Leben und die Auferstehung. Legen wir darum alle Menschenfurcht ab und setzen wir unser ganzes Vertrauen auf Ihn!

Jesus, der in den Himmel aufgefahren ist

Jesus ist mit Seiner menschlichen Natur zu Seinem Vater aufgefahren, mit Seiner göttlichen Natur war Er ja nie von Ihm getrennt. Die drei göttlichen Personen bilden immer eine untrennbare Einheit. Nun ist Jesus auch mit Seiner menschlichen Natur beim Vater. Seine menschliche Natur ist verherrlicht, vergöttlicht. Mit dieser vergöttlichten Natur wird Er am jüngsten Tag auch wiederkommen, als Richter.

Jesus, der uns den Heiligen Geist gesandt hat

Nach der Himmelfahrt Jesu sandte Er uns den Heiligen Geist von Seinem Vater. Wir dürfen nun Tempel des Heiligen Geistes sein. Bitten wir immer um diesen Geist der Liebe, denn nur Er kann uns heiligen! Bitten wir Ihn um alles Gute!

Jesus, der Dich, o Jungfrau in den Himmel aufgenommen hat

Jesus hat Seine heilige Mutter, die Er auch uns als Mutter gegeben hat, mit Leib und Seele in den Himmel aufgenommen. Bitten wir sie um ihre stete Fürsprache und Hilfe bei ihrem Sohn! Bitten wir sie um eine gute heilige Sterbestunde! Auch wir hoffen darauf, eines Tages mit Leib und Seele bei unserem guten Gott zu sein.

Jesus, der Dich, o Jungfrau im Himmel gekrönt hat

Maria ist unsere Mutter und Königin. Da sie immer ohne Sünde blieb. Lieben wir unsere Mutter! Sie liebt uns sehr, sie steht uns immer bei. Fliehen wir unter ihren Schutzmantel! Unter diesem Mantel sind wir vor feindlichen Angriffen sicher. Bitt für uns, o heilige Königin!






Das Gebet des heiligen Rosenkranzes bringt dann gute Früchte hervor, wenn wir ihn innerlich beten, wenn wir mit Maria und Josef auf Jesus schauen, wenn wir unser ganzes Leben auf Ihn hin ausrichten, wenn dieses Gebet unseren Glauben, unsere Hoffnung und unsere Liebe vermehrt. Im freudenreichen Rosenkranz steht dabei der Glaube Mariens und Josefs im Mittelpunkt, ebenso die unendliche Demut unseres guten Gottes, der sich selbst völlig entäußert und ein kleiner, verletzlicher Mensch wird. Im schmerzhaften Rosenkranz steht die Liebe im Mittelpunkt, die unendliche Liebe unseres geliebten Erlösers, der Sein Leben für uns am Kreuz dahingibt. Im glorreichen Rosenkranz steht die Hoffnung im Mittelpunkt, unsere Hoffnung, dass wir mit Christus zur Auferstehung gelangen werden. Wenn wir wahrhaft an Jesus glauben, dann werden wir versuchen, Ihm nachzufolgen, Ihn nachzuahmen, um zu Liebenden zu werden, die gute Früchte des ewigen Lebens hervorbringen. Wenn wir diese guten Früchte hervorbringen, dann dürfen wir voller Hoffnung auf das ewige Leben in Gott sein. Nur der Baum, der gute Früchte hervorbringt, ist gut, der unfruchtbare Feigenbaum hingegen wird verdorren. Überprüfen wir täglich unser Leben und schauen wir, ob unser Leben die 12 Früchte des Heiligen Geistes hervorbringt: Es sind die Früchte der Liebe, der Freude, des Friedens, der Geduld, der Freundlichkeit, der Güte, der Langmut, der Sanftmut, der Treue, der Bescheidenheit, der Enthaltsamkeit und der Keuschheit. Wenn wir es nicht wissen, fragen wir doch offen die Menschen, die uns nahestehen! Wer verheiratet ist, kann seinen Ehepartner fragen und ihn bitten, ihm zu helfen. Wir müssen uns gegenseitig helfen, um diese guten Früchte hervorzubringen. Wir brauchen einander. Das Gebet des heiligen Rosenkranzes kann uns dabei gut helfen. Entscheidend für uns ist immer, dass wir lernen, gut zu beten. Wer gut betet, wird sicher auch gute Früchte hervorbringen. Dank sei Gott! Ohne Ihn, ohne Seine Liebe vermögen wir nichts. Bitten wir demütig Gott um Seine Liebe, Er wird sie uns nicht verweigern.



Der heilige Rosenkranz ist eine bewährte Art unseres Betens. Wertvoll ist er aber nur, wenn wir ihn gut beten, authentisch, in Liebe. Die allgemeine Regel lautet immer: Qualität statt Quantität! Ich sage mir nicht, dass ich jeden Tag den Rosenkranz beten muss, weil sonst bei mir die Gefahr besteht, dass ich ihn nicht andächtig bete. Ich sage mir, ich möchte andächtig beten, authentisch beten, mein Gebet soll ein echtes Gespräch mit Gott sein, aber auch mit Maria, den Engeln und Heiligen, die mir helfen wollen, heilig zu werden. Entscheidend ist immer die Innerlichkeit, die Liebe beim Gebet. Ein Gebet ist niemals in erster Linie ein äußerer Vollzug, sondern in seinem Wesen eine innere Begegnung mit Gott, mit dem Ziel der Vereinigung mit Ihm. Der betende Mensch will mit Gott eins sein. Aber nur der Mensch kann mit Gott eins werden, dem Gott all seine Sünden vergibt. Wir beten mit unserer rein geistigen Seele, unser Leib wird dabei mit hineingenommen. Sie Seele drückt sich im Leib aus. Unsere Liebe zu Gott ist ein Akt unseres freien Willens. Und wir lieben Ihn, weil wir mit unserer Vernunft erkannt haben, dass Er allein die ewige Liebe ist. Er allein schenkt uns Seine göttliche Liebe, ohne Ihn sind wir unfähig zu lieben. Um heilig zu werden, müssen wir beten, aber es ist nicht so, dass jeder von uns täglich den ganzen Rosenkranz beten muss. Der Sinn unseres Gebetes ist die Vereinigung mit Gott. Die Menschen sind sehr unterschiedlich, darum ist auch unser Gebet sehr unterschiedlich und das ist gut so. Hier gilt: Vielfalt in der Einheit unseres Glaubens. Ein Gott, ein Glaube und eine Kirche! Christus hat uns frei gemacht, unsere Kirche knechtet niemanden. Wer die Schönheit der Kirche wirklich kennt, erfährt in ihr eine grenzenlose Freiheit, denn Christus befreit uns von der Sklaverei dieser Welt durch Seine Kirche, die Sein mystischer Leib ist. Die Kirche sagt uns, wir müssen betende Menschen werden, um Gott nahe zu kommen. Ein Mensch, der nicht betet, kann innerlich sicher nicht froh werden. Denken Sie an die 4 „f“: frisch, frei, fröhlich, fromm. Befreien wir unseren Glauben von altem Staub (Damit meine ich aber keineswegs, dass wir uns von guten Traditionen befreien sollen. Denn gerade diese helfen uns, dass unser Glaube wieder in neuem Glanz erstrahlen kann)! Wir haben oft falsche Vorstellungen vom Glauben. Der wahre christliche Glaube ist niemals veraltet, niemals langweilig, niemals einengend, niemals freudlos, niemals lieblos, niemals traurig. Denken wir daran, wenn wir beten! Beten wir mit Freude und Liebe, singen wir unserem guten Gott in unseren Herzen Hymnen und Lieder, lobpreisen wir Ihn mit all unserer Kraft und Liebe! Er ist gut, alles, was Er tut, ist gut. Er will immer das Beste für uns, unser ewiges Heil, Er will unsere Herzen mit Seiner unendlichen Liebe ganz erfüllen. Öffnen wir unsere Herzen im Gebet und im Alltag für Ihn! Das tiefste Gebet ist das kontemplative Gebet. Ich würde sagen, dass man ganz einfach sagen kann, was kontemplatives Beten bedeutet: Es ist ein staunendes und liebendes Anbeten, ein inneres Ausgerichtetsein auf unseren guten Gott, ein Aufblicken zu Ihm, ein Bei-Ihm-Sein, ein Sich-Sehnen nach Ihm! Im Gebet sollten wir natürlich immer Gott suchen, uns immer nach Ihm sehnen. Im kontemplativen Gebet sollten wir aber auch Gott finden, bei Ihm ankommen, in Ihm ruhen! Die Voraussetzung ist eine innere Stille, ein inneres Schweigen. Um zum inneren Schweigen zu gelangen, sollten wir auch äußerlich das Schweigen üben. Um innerlich beten zu können, müssen wir innerlich zur Ruhe kommen, müssen wir von den irdischen Dingen Abstand nehmen, müssen wir unsere Sorgen in die Hände unseres himmlischen Vaters legen. Alles zu seiner Zeit, es gibt eine Zeit des Redens und eine Zeit des Schweigens! Wichtig ist nur der Wille Gottes! Achten wir gut auf unsere Worte. Auch hier gilt die Regel: Qualität statt Quantität! Jesus sagt, wir sollen nicht wie die Heiden plappern, wenn wir beten. Dies gilt für das Gebet, aber auch für unsere sonstigen Worte. Unsere Worte müssen echt sein, authentisch, wahrhaftig und liebend. Wir wissen alle, welch großen Schaden Worte anrichten können. Wir wissen aber auch, wie heilsam gute Worte sein können. Wenn z.B. ein Arzt in Liebe auf seinen Patienten eingeht und ihm gute Worte zuspricht, ist dies schon einmal ein erster, wichtiger Schritt auf dem Weg der Heilung. Gute Worte können heilen. Jesus ist das Wort Gottes, Er ist unser Heiland, Er will nur unser ewiges Heil. Hören wir gut auf Ihn, auf all Seine Worte! Unser ewiger Vater drückt sich in Seinem Sohn ganz aus. Er sagt: „Mein Sohn!“ und Er spricht Sein Wort zu uns, indem Er uns Seinen Sohn sendet, damit dieser uns erlöst und rettet. Und durch die heilige Kirche dürfen wir aufs innigste mit Jesus Christus, mit dem Vater und dem Heiligen Geist verbunden werden. Wir dürfen Glieder des mystischen Leibes Jesu Christi werden, dadurch werden wir gleichsam in das Innerste der heiligsten Dreifaltigkeit erhoben, um dort geheiligt zu werden. Wir können nur in und durch Gott heilig werden. Bleiben wir darum in Ihm, in Seiner ewigen Liebe! Ohne Gott gehen wir zugrunde. Er ist das Leben und die Auferstehung.

Falls wir nach unserem Tod in den Himmel eingehen sollten, werden wir dort unendlich glücklich sein und unser Glück wird dort stetig wachsen, weil wir Gott schauen werden wie Er ist und Ihn darum immer tiefer erkennen und immer inniger lieben werden. Im Himmel werden wir staunen, anbeten und lieben, wir werden im Innersten der heiligsten Dreifaltigkeit vollkommen vereint leben und lieben. Diese Einheit mit unserem guten Gott und auch untereinander sollen wir aber schon hier auf Erden erstreben. Wobei es ja in erster Linie Gott selbst ist, der uns diese Einheit schenken will. Wir müssen aber mit Seinen Gnaden mitwirken, weil Gott uns mit einem freien Willen erschaffen hat. Öffnen wir unsere Herzen weit für unseren Gott, lassen wir Ihn in uns frei wirken, lassen wir uns von Ihm in allen Dingen führen, entscheiden wir uns mit unserem freien Willen nur noch für Seinen göttlichen Willen, übergeben wir all unser Sein Ihm und setzen wir unser ganzes Vertrauen auf Ihn! Wenn wir wirklich in Gott leben, ist unser Leben erfüllt. Manche denken, das Leben in Gott ist langweilig, sie haben kein Interesse daran. Aber das Leben in Gott ist reinste Dynamik. Die Liebe ist das Eigentliche im Leben, die wahre Antriebskraft! Und Gott ist diese Liebe! Ohne Ihn gibt es keine Liebe. Dank, Lob und Anbetung sei unserem guten Gott, jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit! Amen.



Liebe Mutter Maria, Dir will ich immer danken, denn Du bist der Liebe des dreifaltigen Gottes ganz hingegeben, Du lebst ganz in Gott und lebst zugleich auch ganz für uns, Du bist uns immer eine gute Mutter, Du kümmerst Dich um jeden von uns mit Hingabe! Du hast Jesus vom Heiligen Geist empfangen, weil Du ganz offen für Gott warst. Dein Inneres war so sehr von den irdischen Dingen losgelöst und auf Gott hin ausgerichtet, so dass Dein Herz frei war von allen irdischen Anhänglichkeiten. Darum konntest Du innerlich schweigen wie sonst kein Geschöpf. In Gott ist Deine Seele still geworden, in Ihm lebst Du. Und in dieser großen Stille konntest Du eine Hörende, eine Horchende und eine Gehorchende sein. Du hast die Stimme des Heiligen Geistes in Deinem Inneren klar und deutlich vernommen. Und Du wolltest nur das, was Gott will. Gott hat Dich auserwählt, Er wollte, dass Du die Mutter unseres Herrn Jesus Christus wirst. Du hast eingewilligt und hast durch den Heiligen Geist unseren Herrn in großer Liebe empfangen. Dabei hast Du nie Deine eigene Ehre gesucht, immer nur die Ehre Gottes. Du hast für Ihn gelebt. Du hast Jesus in großer Demut empfangen, Du hast Ihn in Dir getragen, Du hast Ihn in Dir behütet, Du hast den Heiligen und das Heilige in Dir treu behütet, Du hast Jesus in Dir angebetet. Du hast Ihn geboren, Du wolltest Ihn nicht für Dich allein behalten, Du wolltest Ihn in den Mittelpunkt stellen, Du wolltest Ihn der Welt offenbaren, Du wolltest, dass Sein Licht in der ganzen Welt hell aufleuchtet, damit die Menschen der ganzen Welt erkennen können, dass Er allein unser Heiland ist. Du wolltest die Magd des Herrn sein, Ihm dienen, Ihn den Menschen bringen, damit sie zum Glauben an Ihn finden, damit sie Ihn lieben, so wie Du Ihn liebst. Du bist unsere Mutter und unser unerreichbares Vorbild. Hilf uns, o Mutter, Jesus zu lieben, Ihm zu dienen, Ihn in uns zu empfangen, Ihn in uns heilig zu tragen, Ihn zu gebären, Ihn den Menschen zu bringen, Ihm in selbstloser Liebe treu in Leid und Freud nachzufolgen! Du bist die Mittlerin aller Gnaden, die Hilfe der Christen, die Trösterin der Betrübten, unsere gute Mutter, wir vertrauen auf Deine Hilfe, auf Deine mächtige Fürsprache, wir wissen, dass Du uns nicht vergisst, uns niemals aufgibst, auch wenn uns all unsere Freunde auf Erden verlassen sollten, auch wenn uns alle Menschen auf Erden verachten und verfolgen sollten. Du stehst uns bei, Du führst uns zu Deinem Sohn, wenn wir in Seiner Liebe bleiben. Hilf uns, in Seiner Liebe zu bleiben! Amen.





















4. Das Gebet des hl. Bruders Klaus



Aus einer E-Mail von mir an einen Bekannten:

Wir nähern uns Pfingsten. Am Tag seiner Himmelfahrt beauftragte Jesus

seine Apostel, sich im Gebet zu versammeln, um sich auf das Kommen

des Heiligen Geistes vorzubereiten. Der Heilige Geist will uns die Fülle

der Liebe Gottes schenken, unser Inneres ganz mit der Liebe Gottes

erfüllen. Jeder Mensch sehnt sich nach der Fülle der Liebe! Diese können

und dürfen wir nicht von unseren Mitmenschen erwarten, denn damit

überfordern wie sie. Nur Gott alleine kann uns diese Liebe schenken,

denn Er ist ja die Liebe. Ich möchte Dir ein kurzes Gebet des hl. Bruders

Klaus vorstellen:

Es beinhaltet drei Bitten, die aufeinander aufbauen.

1. Mein Herr und mein Gott, nimm alles von mir, was mich hindert zu

Dir!

2. Mein Herr und mein Gott, gib alles mir, was mich fördert zu Dir!

3. Mein Herr und mein Gott, o nimm mich mir und gib mich ganz zu

eigen Dir!

Diese Gebet bete ich sehr oft, weil es mir sehr wichtig ist.

Die erste Bitte bezieht sich auf unsere Sünden, denn nur diese sind die

Hindernisse zwischen uns und Gott. Gott möchte all diese Hindernisse

durch die Beichte wegnehmen. Die Beichte ist schlicht und einfach, sie

ist nicht schwer, aber ihre Wirkung ist unbeschreiblich, denn Gott

vernichtet all unsere Sünden, wenn wir aufrichtig bereuen und beichten

und uns vornehmen, diese Sünden nicht wieder zu begehen.

In der zweiten Bitte bitten wir Gott, Er möge uns alles Gute geben, was

wir brauchen, um unser ewiges Heil zu erlangen, aber auch all die

irdischen Dinge, die wir brauchen, um hier auf Erden zurecht zu

kommen, vor allem die menschliche Liebe. Die wichtigste übernatürliche

Gabe Gottes ist die hl. Kommunion, die wir nur empfangen können,

wenn wir frei sind von schwerer Sünde. Denn in der hl. Kommunion

empfangen wir Gott selbst. Wir würden Gott schwer beleidigen, wenn wir

Ihn im Zustand der Todsünde empfangen würden. Es ist unvorstellbar, dass Gott sich selbst uns schenken will, ohne irgendeinen Vorbehalt. Dies führt uns nun zur dritten Bitte. In der hl. Kommunion hat sich Gott uns geschenkt, nun bitten wir Ihn, dass wir uns Ihm ganz schenken dürfen, dass wir uns ganz mit Ihm vereinigen dürfen. Denn was kann es Schöneres geben, als mit der ewigen Liebe innigst vereint zu sein. Wir bitten Gott, dass wir nur noch Seinen Willen in unserem Leben erfüllen mögen, denn Sein Wille ist immer das Beste, auch wenn wir Seinen Willen nicht immer verstehen können.





5. Der heilige Johannes Klimakos über das Gebet



Hl. Johannes Klimakos (um 575-um 650), Mönch auf dem Sinai
Die Himmelsleiter, Kap. 28:



Erbarme dich meiner, des Sünders!“

Euer Gebet sei ganz einfach; ein einziges Wort genügte dem Zöllner und dem verlorenen Sohn, um von Gott Vergebung zu erlangen (Lk 15,21) […] Macht keine ausgesuchten Worte, wenn ihr betet; wie oft betören die einfachen und kurzen Stammeleien der Kinder ihren Vater! Verstrickt euch also nicht in lange Ausführungen, um nicht euren Geist zu zerstreuen durch die Suche nach Worten. Ein einziges Wort des Zöllners hat die Barmherzigkeit Gottes erweicht. Ein einziges Wort voller Glauben hat den guten Schächer gerettet (Lk 23,42). Die Weitschweifigkeit im Gebet füllt oft den Geist mit Bildern an und zerstreut ihn, wo häufig ein einziges Wort ihn zur Sammlung führen könnte. Fühlt ihr euch getröstet, ergriffen durch ein Wort des Gebets? Dann haltet inne, denn unser Engel betet dann mit uns. Keine zu große Sicherheit, selbst wenn ihr die Reinheit erlangt habt, sondern eher eine große Demut soll euch erfüllen, und ihr werdet ein noch größeres Vertrauen fühlen. Selbst wenn ihr die Leiter der Vollkommenheit hinaufgestiegen seid, so betet darum, dass euch eure Sünden verziehen werden. Hört den Ausruf des heiligen Paulus: „Von den Sündern bin ich der erste.“ (vgl. 1Tim 1,15) […] Wenn ihr euch der Sanftmut bemächtigt habt und frei von jedem Zorn seid, wird es euch nicht mehr viel kosten, um euren Geist von der Gefangenschaft zu befreien.
Solange wir nicht das wahre Gebet erlangt haben, gleichen wir denen, die ihre Kinder die ersten Schritte lehren. Arbeitet daran, eure Gedanken zu erheben, oder besser gesagt: sie einzuschließen in die Worte eures Gebets. Wenn die kindliche Schwäche sie zu Fall kommen lässt, dann lasst sie wieder aufstehen. Denn der Geist ist von Natur aus unruhig; Derjenige aber, der alles festigen kann, Er kann auch euren Geist beruhigen […] Die erste Stufe des Gebets besteht darin, durch ein einfaches Wort die Einflüsterungen des Geistes zu verjagen, sobald sie vorstellig werden. Die zweite Stufe besteht darin, unsere Gedanken einzig bei dem ausharren zu lassen, was wir sagen und denken. Die dritte Stufe ist das Ergriffenwerden der Seele vom Herrn.




6. Ein paar bekannte Gebete


Gebet des Hl. Philipp Neri (1515-1595)
Ich möchte dir dienen, und ich finde den Weg nicht.
Ich möchte das Gute tun, und ich finde den Weg nicht.
Ich möchte dich finden, und finde den Weg nicht.
Ich möchte dich lieben, und ich finde den Weg nicht.
Ich kenne dich noch nicht, mein Jesus, weil ich dich nicht suche.
Ich suche dich und ich finde dich nicht.
Komm zu mir, mein Jesus!
Ich werde dich niemals lieben, wenn du mir nicht hilfst, mein Jesus.
Zerschneide meine Fesseln, wenn du mich haben willst, mein Jesus.
Jesus sei mir Jesus!



Gebet des Sel. Pater Rupert Mayer SJ (1876-1945)
Herr, wie Du willst, soll mir gescheh´n,
und wie Du willst, so will ich geh´n,
hilf Deinen Willen nur versteh´n.
Herr, wann Du willst, dann ist es Zeit;
und wann Du willst, bin ich bereit,
heut und in alle Ewigkeit.
Herr, was Du willst, das nehm´ ich hin,
und was Du willst, ist mir Gewinn;
genug, dass ich Dein Eigen bin.
Herr, weil Du´s willst, drum ist es gut;
und weil Du´s willst, drum hab´ ich Mut.
Mein Herz in Deinen Händen ruht!



Komm, o Geist der Heiligkeit

Komm, o Geist der Heiligkeit, aus des Himmels Herrlichkeit sende deines Lichtes Strahl! Komm, der Armen Vater du, komm, der Herzen Licht und Ruh', mit der Gaben Siebenzahl!

Tröster in Verlassenheit, Labsal voll der Lieblichkeit, komm, o guter Seelenfreund! In Ermüdung schenke Ruh', in der Glut hauch Kühlung zu, tröste den, der trostlos weint!

O du Licht der Seligkeit, mach dir unser Herz bereit, dring in unsre Seelen ein! Ohne dein belebend Wehn nichts im Menschen kann bestehn, nichts kann in ihm schuldlos sein.

Wasche, was beflecket ist; heile, was verwundet ist; tränke, was da dürre steht; beuge, was verhärtet ist; wärme, was erkaltet ist; lenke, was da irre geht!

Schenke deiner Gläub'gen Schar, die auf dich hofft immerdar, deiner Gaben Siebenzahl! Gib Verdienst der Frömmigkeit, gib im Heil Beharrlichkeit und des Himmels Freudenmahl! Amen.

(altes Gebet zum Heiligen Geist).

Jungfrau Mutter Gottes mein,

lass mich ganz Dein eigen sein.



Dein im Leben, Dein im Tod,

Dein in Unglück, Angst und Not,

Dein in Kreuz und bittrem Leid,

Dein für Zeit und Ewigkeit.



Mutter auf Dich hoff und baue ich,

Mutter zu Dir ruf und seufze ich.

Mutter Du gütigste, steh mir bei,

Mutter Du mächtigste, Schutz mir verleih



O Mutter, so komm, hilf beten mir.

O Mutter so komm, hilf streiten mir.

O Mutter so komm, hilf leiden mir.

O Mutter so komm und bleib bei mir.



Du kannst mir ja helfen, o Mächtigste,

Du willst mir ja helfen, o Gütigste,

Du musst mir nun helfen, o Treueste,

Du wirst mir auch helfen, Barmherzigste .

O Mutter der Gnade, der Christen Hort,

Du Zuflucht der Sünder, des Heiles Port,

Du Hoffnung der Erde, des Himmels Zier ,

Du Trost der Betrübten, ihr Schutzpanier.



Wer hat je umsonst Deine Hilf angefleht ?

Wann hast Du vergessen ein kindlich Gebet?

Drum ruf ich beharrlich, in Kreuz und in Leid,

Maria hilft immer, sie hilft jederzeit



Ich ruf voll Vertrauen im Leiden und Tod,

Maria hilft immer, in jeglicher Not.

So glaub' ich und lebe und sterbe darauf,

Maria hilft mir in den Himmel hinauf



Jungfrau, Mutter Gottes mein,

lass mich ganz Dein eigen sein. Amen.







Ein Gebet des hl. Franz von Sales, welches sich gut als Novenengebet eignet:

Glorreicher heiliger Josef, Bräutigam Mariens, gewähre uns deinen väterlichen Beistand! Wir bitten dich darum um des Herzens Jesu willen. O du, dessen unbeschränkte Macht sich auf alle unsere Bedürfnisse erstreckt und der für uns das Unmögliche möglich machen kann, richte deine väterlichen Blicke auf die Anliegen deiner Kinder. In der Bedrängnis und der Not, die uns bedrücken, nehmen wir vertrauensvoll unsere Zuflucht zu dir: Wir bitten dich, nimm unter deinen liebevollen Schutz diese wichtige und schwierige Angelegenheit an, die uns so viel Sorge bereitet. Mach, dass ihr glückliches Ende zur Ehre Gottes und zum Wohle Seiner Ihm ergebenen Kinder gereiche! Amen“.



Sieben Gebete der heiligen Elisabeth von der Dreifaltigkeit



O mein Gott, Dreifaltiger, den ich anbete, hilf mir, mich ganz zu vergessen, um in dir begründet zu sein, unbewegt und friedvoll, als weilte meine Seele schon in der Ewigkeit. Nichts vermöge meinen Frieden zu stören, mich herauszuverlocken aus dir, o mein Wandelloser! Jeder Augenblick trage mich tiefer hinein in deines Geheimnisses Grund! Stille meine Seele, bilde deinen Himmel aus ihr, deine geliebte Bleibe und den Ort deiner Ruhe. Nie will ich dort dich allein lassen, sondern als ganze anwesend sein, ganz wach im Glauben, ganz Anbetung, ganz Hingabe an dein erschaffendes Wesen.



O Christus, Geliebter, aus Liebe Gekreuzigter, gern wäre ich eine Braut für dein Herz, wollte mit Verherrlichung dich überhäufen, dich so lieben, dass ich daran stürbe. Doch ich fühle mein Unvermögen, und so bitte ich dich: bekleide mich mit dir selber, eine meine Seele allen Regungen der deinen, überflute mich, setze dich an meine Stelle, dass mein Leben nur noch ein Strahlen des deinen sei. Komme in mich als Anbeter, Erneuerer und Erlöser. O ewiges Wort, Sprache meines Gottes, ich will mein Leben lang auf dich lauschen, mich in allem belehrbar machen, um alles von dir zu erfahren, und durch alle Nacht, alle Leere, alle Ohnmacht hindurch immer unbeweglich auf dich schauen und unter deinem großen Lichte verharren; o mein geliebtes Gestirn, schlage mich in deinen Bann, damit ich nie mehr aus deinem Strahlenkreis heraustreten kann.



O allverzehrendes Feuer, Geist der Liebe, falle auf mich herab, damit sich in meiner Seele wie eine Menschwerdung des Wortes vollziehe, ich ihm eine zusätzliche Menschennatur sei, in der es sein ganzes Geheimnis erneuern kann. Und du, Vater, neige dich her zu Deinem armen kleinen Geschöpf, decke es mit deinem Schatten, erblicke in ihm nur den Vielgeliebten, in den du dein ganzes Wohlgefallen gesetzt hast.



O mein Gott, Dreifaltiger, den ich anbete, hilf mir, mich ganz zu vergessen, um in dir begründet zu sein, unbewegt und friedvoll, als weilte meine Seele schon in der Ewigkeit. Nichts vermöge meinen Frieden zu stören, mich herauszuverlocken aus dir, o mein Wandelloser jeder Augenblick trage mich tiefer hinein in deines Geheimnisses Grund! Stille meine Seele, bilde deinen Himmel aus ihr, deine geliebte Bleibe und den Ort deiner Ruhe. Nie will ich dort dich allein lassen, sondern als ganze anwesend sein, ganz wach im Glauben, ganz Anbetung, ganz Hingabe an dein erschaffendes Wesen.



O Christus, Geliebter, aus Liebe Gekreuzigter, gern wäre ich eine Braut für dein Herz, wollte mit Verherrlichung dich überhäufen, dich so lieben, dass ich daran stürbe. Doch ich fühle mein Unvermögen, und so bitte ich dich: bekleide mich mit dir selber, eine meine Seele allen Regungen der deinen, überflute mich, setze dich an meine Stelle, dass mein Leben nur noch ein Strahlen des deinen sei. Komme in mich als Anbeter, Erneuerer und Erlöser.



O ewiges Wort, Sprache meines Gottes, ich will mein Leben lang auf dich lauschen, mich in allem belehrbar machen, um alles von dir zu erfahren, und durch alle Nacht, alle Leere, alle Ohnmacht hindurch immer unbeweglich auf dich schauen und unter deinem großen Lichte verharren; o mein geliebtes Gestirn, schlage mich in deinen Bann, damit ich nie mehr aus deinem Strahlenkreis heraustreten kann. O allverzehrendes Feuer, Geist der Liebe, falle auf mich herab, damit sich in meiner Seele wie eine Menschwerdung des Wortes vollziehe, ich ihm eine zusätzliche Menschennatur sei, in der es sein ganzes Geheimnis erneuern kann. Und du, Vater, neige dich her zu Deinem armen kleinen Geschöpf, decke es mit deinem Schatten, erblicke in ihm nur den Vielgeliebten, in den du dein ganzes Wohlgefallen gesetzt hast.



O meine Drei, mein All, meine Wonne, unendliche Einsamkeit, Unermesslichkeit, in der ich mich verliere: als Beute bin ich euch preisgegeben, begrabt euch in mir, auf dass ich mich begrabe in euch, bis ich endlich in eurem Lichte schauen darf die Abgründigkeit eurer Größe.














7. Kreuzwegbetrachtungen:



Wir betrachten nun den heiligen Kreuzweg unseres geliebten Erlösers Jesus Christus. Zu Beginn jeder Station beten wir das Gebet „Wir beten Dich an, Herr Jesus Christus und preisen Dich, denn durch Dein heiliges Kreuz hast Du die Welt erlöst!“ Am Ende jeder Station beten wir „Gekreuzigter Herr Jesus Christus, erbarme Dich unser und der Armen Seelen im Fegefeuer!“ Diese Kreuzwege habe ich im April 2019 verfasst, angeregt von anderen Kreuzwegen, die ich in meinem Leben schon betrachtet habe.





1.Kreuzweg



1.Station: Jesus wird zum Tode verurteilt

Herr Jesus Christus, Du bist unser Herr und Gott, wir lieben Dich und beten Dich an. Wir preisen Deine Demut und Sanftmut! Wie sehr hast Du Dich erniedrigt! Du, unser Gott, hast Dich von Pontius Pilatus, von einem Deiner armseligen, schwachen Geschöpfen zum Tode verurteilen lassen, obwohl Du frei von jeglicher Sünde gewesen bist. Du wurdest zum Tode verurteilt, weil Du die Wahrheit gesagt hast, weil Du selbst die Wahrheit bist. Du hast gesagt, dass Du der Sohn Gottes bist. Dies konnten die Anführer der Juden nicht akzeptieren, obwohl all Deine Werke und Worte von größter Lauterkeit, Wahrhaftigkeit und Liebe gewesen sind. Nicht das geringste Unrecht konnte man Dir nachweisen. Du bist der Eckstein, den die Bauleute verwarfen. Ohne diesen Stein kann das Gebäude nicht bestehen, ohne Dich kann kein Mensch bestehen, Du allein bist der Weg, die Wahrheit und das Leben. Du bist in Dein Eigentum gekommen, aber die Führer Deines Volkes nahmen Dich nicht an, sie konnten Dich nicht ertragen, sie konnten die Wahrheit nicht ertragen, weil sie sich durch die Wahrheit angeklagt sahen, weil sie sich durch die Wahrheit durchschaut und überführt fühlten. Sie konnten Dich nicht widerlegen, Deiner Weisheit und Liebe waren sie unterlegen. Ihr Hochmut ließ es nicht zu, Dich als den wahren Gott anzuerkennen und anzubeten, sie wollten Dir nicht dienen, sie wollten sich von Dir nicht erlösen lassen, sie wiesen Deine Liebe ab.

Überprüfen auch wir uns, ob wir die ewige Liebe annehmen und aufnehmen, ob wir bereit sind, in allem nur den heiligen Willen Gottes zu erfüllen, ob wir unserem Herrn Jesus Christus in ungebrochener Treue dienen wollen! Wenn wir wirklich an Jesus glauben, wenn wir glauben, dass Er mit dem Vater und dem Heiligen Geist unser wahrer, einziger Gott ist, dann können wir doch nicht anders, als Ihn in Liebe in unsere Herzen aufzunehmen, Ihn in uns nach Seinem Willen wirken zu lassen. Je mehr wir Ihn in uns wirken lassen, um so mehr wird Er uns mit Seinem Heiligen Geist erfüllen, wird Er unser ganzes Leben himmelwärts lenken. Wenn wir Ihm dienen wollen, müssen wir auch unserem Nächsten dienen. Sind wir bereit, allen Menschen zu dienen, weisen wir Niemanden ab, leben wir die Liebe, die Gott uns schenkt? Verurteilen wir Niemanden? Sind wir barmherzig? Setzen wir uns zu Genüge für die Wahrheit, die Gerechtigkeit, den Frieden und die Liebe ein? Unterstützen wir diejenigen, die ungerecht behandelt werden? Setzen wir uns für das menschliche Leben ein, kämpfen wir für das Recht auf Leben? Setzen wir uns für die Ungeborenen, die sich in Gefahr befinden, abgetrieben zu werden ein? Setzen wir uns für die verfolgten und benachteiligten Christen ein? Setzen wir uns für die Schwächsten ein? Nehmen wir es an, wenn andere uns in ungerechter Weise verurteilen? Nehmen wir den heiligen Willen Gottes immer in Liebe an? Sind wir innerlich immer froh und dankbar, auch wenn uns Unrecht geschieht? Wir können nicht immer lustig sein, aber wenn Gott uns Seinen Frieden schenkt, können wir in unserem Herzen froh und dankbar sein. Alles Gute vermögen wir nur durch die Gnade unseres Herrn Jesus Christus. Bitten wir den ewigen Vater im Namen Jesu um alle Gnaden, die wir brauchen, um unser ewiges Heil zu erlangen!





2.Station: Jesus nimmt das schwere Kreuz auf Seine Schultern

Herr Jesus Christus, Du hast nicht gezögert, um das schwere Kreuz auf Dich zu nehmen, Dein Vater wollte es so und Du wolltest es auch, weil Du uns erlösen wolltest. Wir danken Dir und preisen Dich! Du bist auf die Welt gekommen, um den Willen Deines Vaters in aller Treue, in letzter Konsequenz zu erfüllen. Trotz dieser unbeschreiblichen Leiden, hast Du Dein Kreuz in innerer Freude auf Dich genommen, weil Du immer an unsere Erlösung dachtest, weil Du wusstest, dass viele Menschen zu allen Zeiten Dich und Dein Erlösungswerk annehmen und sich von Dir erretten lassen. Sicher hattest Du Angst, wie auch auf dem Ölberg, aber Deine unendliche Liebe hat Deine Angst überwunden.

Du möchtest, dass wir Dir in Deiner Liebe und Opferbereitschaft nachfolgen. Wer Dir nachfolgen will, muss sich zuerst selbst verleugnen, dann wie Du sein Kreuz auf sich nehmen und dann mutig, geduldig und in Liebe Dir nachfolgen. Herr, gibt es viele, die Dir nachfolgen? Folge ich Dir nach? Verleugne ich mich selbst? Verzichte ich in Freude und Liebe auf die irdischen Anhänglichkeiten? Ich weiß, wie sehr es mir an Demut, an Opferbereitschaft, an Liebe und Hingabe mangelt. Bitte hilf mir auf diesem Weg! Ohne Dich gehe ich zugrunde. Ohne Dich, ohne Deine Liebe, Deine Gnade vermag ich nichts. Sieh auf mein Elend, auf mein Versagen, auf meine bösen Neigungen, erbarme Dich meiner, schaff mir ein neues, reines und liebendes Herz! Hilf mir, die Sünde zu hassen und immer in Deiner Liebe zu bleiben! Nimm von mir alle Halbherzigkeit, alle Lauheit, alle Oberflächlichkeit, entzünde mein Herz mit dem Feuer Deines Heiligen Geistes! Hilf mir, mein Kreuz in Liebe zu tragen! Das Kreuz, das Du für mich vorgesehen hast, ist genau das richtige für mich. Es kommt ja nicht darauf an, dass ich all meine Leiden verstehe, es kommt nur darauf an, auf Dich zu vertrauen, auf Deine gütige Vorsehung. Du willst immer nur das Beste für mich. Stärke mein schwaches Vertrauen, ich flehe Dich an!



3.Station: Jesus fällt zum ersten Mal unter dem Kreuze

Mein Herr und mein Gott, Dein heiliges Kreuz war so schwer für Dich aufgrund unserer Sünden. Du bist für uns gefallen, damit wir von Dir die Kraft erhalten, wieder aufzustehen, wenn wir durch unsere Sünden gefallen sind, damit wir lernen, die Sünde zu hassen und zu meiden. Herr hilf mir, keine faulen Kompromisse mit dem Satan und der Sünde einzugehen! Hilf mir, immer nur auf Dich und Deinen heiligen Willen zu hören, nie wieder auf die verführerische Stimme des Bösen! Ich neige immer wieder zum Bösen, aber Du hast mir die Kraft und die Liebe erworben, damit ich die bösen Neigungen in mir überwinde. Du bist die ewige Liebe und Du willst, dass auch ich ein Liebender werde, ein Liebender, der sein Leben aus Liebe hingibt. Diese Deine Liebe erflehe ich von Dir. Allein aus mir heraus kann ich nicht lieben, nur Deine Liebe kann mich zur Liebe befähigen. Hilf mir, mir immer selbst zu misstrauen, erinnere mich immer daran, dass ich ohne Dich nichts vermag! Du bist ja mein Gott und mein alles, ich setze mein ganzes Vertrauen auf Dich. Nimm hin mein armes Leben und forme es nach Deinem Willen, auch wenn es weh tut. Läuterung muss ja weh tun. Du bist so gut, so milde, Du wirst mich nicht überfordern. Hilf mir, die Kraft zu erlangen, entschieden gegen meine bösen Neigungen vorzugehen! Hilf mir, mein ganzes Leben auf Dich hin auszurichten, immer mit meinem Herzen auf Dich zu blicken!



4.Station: Jesus begegnet Seiner betrübten Mutter

Mein Herr Jesus, auf Deinem Kreuzweg bist Du Deiner geliebten Mutter begegnet. Ihr habt Euch mit größter Liebe angeblickt. Deine Mutter ist Dir auf Deinem Kreuzweg nachgefolgt, sie hat Dich nicht allein gelassen, sie wollte mit Dir leiden, Dich trösten, Dir beistehen, obwohl sie bitter darunter litt, Dich in diesem Zustand sehen zu müssen. Du hast allen Menschen immer nur Gutes getan und hast so einen großen Undank von vielen Menschen erfahren müssen. Wie sehr litt auch Deine Mutter darunter, dass viele Menschen so undankbar und gleichgültig gewesen sind. Deine Mutter ist nie gleichgültig, sie hat innig an Deinem ganzen Leben Anteil genommen und sie will auch an unserem Leben innig Anteil nehmen. Du hast sie uns ja auch zu unserer Mutter gegeben und sie ist die beste Mutter, die man sich nur vorstellen kann. Wenn wir Dir treu auf dem Kreuzweg unseres Lebens nachfolgen werden, dann wird auch uns Maria treu zur Seite stehen, mit uns mitleiden und uns trösten. Sie wird uns helfen, dass wir weiter mutig und ausdauernd unser Kreuz tragen werden, so dass wir unser ewiges Ziel erreichen werden. Wir brauchen die Hilfe Mariens, wir sind ja ihre kleinen Kinder. Danke, mein geliebter Herr Jesus Christus für diese Mutter! Hilf uns, damit auch wir anderen in ihren Leiden beistehen, damit wir mit ihnen leiden, damit wir ihnen Deinen Trost spenden, Deine Liebe schenken!



5.Station: Simon von Cyrene hilft Jesus, das Kreuz zu tragen

Simon von Cyrene wurde von den Römern gezwungen, Dir beim Kreuztragen zu helfen, weil sie erkannten, dass Du es alleine nicht mehr schaffst. Die Last unserer Sünden, die Du für uns in Liebe trugst, wurde Dir zu schwer. Herr Jesus, Deine Liebe ist so unbegreiflich, Du hast ja die Sündenlast aller Menschen zu allen Zeiten in größter Liebe getragen. Bin ich bereit, Dir dabei zu helfen? Du suchst Menschen, die Dir dabei helfen. Bitte erfülle mich ganz mit Deiner Liebe, damit auch ich mit Liebe mein Kreuz trage und anderen helfe, ihr Kreuz zu tragen! Denn einer trage des anderen Last. In Deiner geliebten Kirche sind wir als Getaufte in Dir vereint, wenn ein Glied leidet, leiden alle anderen mit, wenn ein Glied sich freut, freuen sich alle anderen mit. Herr, schenke mir bitte ein mitfühlendes, mitleidendes Herz und befähige es, die Liebe in die Tat umzusetzen, damit ich mich für die Schwächsten tatkräftig einsetze, besonders für die Ungeborenen, deren Leben so sehr gefährdet ist, besonders für die verfolgten und verachteten Christen auf der ganzen Welt! Wenn ich den Schwächsten helfe, dann habe ich auch Dir damals geholfen, Dein Kreuz zu tragen, denn Du hast ja alles im voraus gewusst. Du hast meine guten und meine schlechten Werke vorausgeschaut. Meine guten Werke haben Dir geholfen, Dein Kreuz zu tragen, meine schlechten Werke haben Dein Kreuz noch schwerer gemacht. Herr, vergib mir, ich bin ein armer Sünder! Erbarme Dich meiner und verwandle mein träges und laues Herz, entzünde es mit Deiner Liebe!



6.Station: Veronika reicht Jesus das Schweißtuch dar

Herr Jesus Christus, die heilige Veronika war eine mutige Frau, die Dich sehr geliebt hat, die aus Liebe zu Dir die Angst vor den Römern überwunden hat. Sie hat nur auf Dich geschaut, sie sah Dein Leid und wollte Dir einen Dienst erweisen, sie reichte Dir ihr Schweißtuch und Du hast Dein blutendes heiliges Angesicht in dieses Tuch eingeprägt. Wer Dich wahrhaft liebt, möchte Dir ähnlich werden, möchte Deine Demut, Deine Sanftmut, Deine Keuschheit, Deine Wahrhaftigkeit, Deine Liebe nachahmen. Je mehr wir Dich lieben und Dir dienen, umso ähnlicher dürfen wir Dir werden, allein durch Deine Gnade. Du willst uns Dir ähnlich machen, Du willst Dein heiligstes Antlitz unserer Seele einprägen. Dein Wunsch ist, dass wir heilig werden, Dir immer ähnlicher werden, mit Dir vollkommen eins werden. Auch ich will dies, aber es mangelt mir leider oft noch an der nötigen Selbstverleugnung. Bitte hilf mir, mich selbst zu verleugnen, damit auch ich wie der heilige Paulus ausrufen kann: „Nicht mehr ich lebe, sondern Christus lebt in mir.“ Verwandle mein Inneres immer mehr! Hilf mir, mein Leben für meinen Nächsten in Deiner Liebe hinzugeben!



7.Station: Jesus fällt zum zweiten Mal unter dem Kreuz

Geliebter Herr Jesus Christus, was hast Du für uns alles gelitten! Deine Kräfte nahmen immer mehr ab, aber Du hast nicht aufgegeben, Du bist wieder aufgestanden. Gib mir bitte die Kraft, immer wieder aufzustehen, wenn ich gesündigt habe, wenn ich aufgeben möchte! Ermutige Du mich, lass nicht zu, dass mich der böse Feind entmutigt, denn das ist immer seine Absicht! Du allein bist meine Hoffnung, auf Dich allein setze ich mein Vertrauen. Bitte stärke mein Vertrauen auf Dich! Ich vermag ja nichts ohne Dich.

Bitte hilf mir, anderen beizustehen, wenn sie in Not sind, wenn sie gesündigt haben, damit sie nicht mutlos werden und nicht aufgeben!

Du hast jedem von uns besondere Talente gegeben, jedem von uns einen besonderen Auftrag gegeben, Du sendest uns aus. Hilf uns, dass wir Deinen Auftrag treu erfüllen und nicht auf halbem Wege stehen bleiben und aufgeben!



8.Station: Jesus tröstet die weinenden Frauen

Gütiger Herr Jesus, Du hast zu diesen Frauen gesagt, dass sie nicht über Dich, sondern über sich und ihre Kinder weinen sollten. Warum sollten sie über sich und ihre Kinder weinen, wenn nicht ihrer Sünden wegen? Wir können Dich nur dann wahrhaft trösten, wenn wir Dich lieben und die Sünde hassen. Wenn wir aber nicht wirklich bereit sind, mit aller Kraft und Entschiedenheit umzukehren, können wir Dich niemals trösten. Liebe zu Dir muss sich in der Abkehr vom Bösen zeigen.

Herr, hilf mir, mich von allem Bösen radikal abzukehren, hilf mir, dass ich mich nie wieder auf das Böse einlasse, auch nicht im Geringsten! Hilf mir, nie wieder faule Kompromisse einzugehen, nie wieder auf die Stimme des Verführers zu hören, sondern nur noch auf Deine sanfte Stimme, die mich ruft, Dir nachzufolgen! Herr, ich bitte Dich inniglich, vergib mir all meine Sünden, lass mich immer gut und aufrichtig beichten und gib mir die Kraft und die Liebe, denen zu vergeben, die sich an mir schuldig gemacht haben! Wenn ich meinen Schuldigern nicht vergeben würde, könntest auch Du mir nicht vergeben. Die Bereitschaft zur Vergebung ist so wesentlich. Du bist ja für uns am Kreuz gestorben zur Vergebung unserer Sünden. Wir danken Dir und preisen Dich!



9.Station: Jesus fällt zum dritten Mal unter dem Kreuz

Mein Heiland, wie sehr leidest Du! Deine körperlichen Leiden sind extrem, aber noch viel mehr leidest Du an unserer Gleichgültigkeit, an unserer Lauheit, an unserer Lieblosigkeit. Erbarme Dich unser und erwärme unsere Herzen mit Deiner Liebe! Hilf uns, niemandem gegenüber lieblos und gleichgültig zu sein! Du bist für alle Menschen gestorben, Du willst, dass alle Menschen gerettet werden. Wenn ich sehe, dass ein Mensch, den ich kenne, in schwerer Sünde fern von Dir liebt, bin ich von Dir dazu berufen, ihm zu helfen, damit dieser Mensch seine verkehrten Wege verlässt und den einzig wahren Weg beschreitet. Du bist der einzig wahre Weg zum ewigen Vater! Nur durch Dich können wir gerettet werden, nur wenn wir an Dich glauben und auf Deine Stimme hören.

Du bist gefallen, aber Du bist wieder aufgestanden, Du bist ein Kämpfer für das ewige Heil unserer Seelen. Nur aus Liebe zu uns bist Du wieder aufgestanden und bist Deinen Kreuzweg zu Ende gegangen, Dein Ziel stand Dir vor Augen. Du wolltest uns durch den Tod am Kreuz und Deine glorreiche Auferstehung erlösen. Dafür gabst Du alles. Du hast niemals aufgegeben, weil Du uns nicht aufgeben wolltest. Gib auch uns die Kraft, niemals aufzugeben, lass uns kämpfen für Dein Reich der Liebe und der Wahrheit! Und hilf uns, dass wir auch niemals einen anderen Menschen aufgeben, denn Du willst alle retten! Jeder Mensch bekommt von Dir die Chance zur Umkehr, solange er hier auf Erden lebt. Wie sehr betrübt es Dich, wenn wir über jemanden sagen, dass dieser niemals umkehren wird. Jeder Mensch hat die Chance zur Umkehr. Aber es gilt auch umgekehrt, dass jeder Mensch, der sich auf dem rechten Weg befindet, diesen einzig guten Weg verlassen kann. Herr bewahre uns davor, uns von Dir abzuwenden, denn nur Du bist die Quelle des Lebens! Wir sind nur arme und schwache Sünder, die zum Bösen neigen. Ohne Deine stete Hilfe kommen wir mit Sicherheit vom wahren Weg, von Dir ab. Bewahre uns davor!



10.Station: Jesus wird Seiner Kleider beraubt

Ärmster Herr Jesus! Wie sehr haben Dich viele Menschen verachtet, verspottet, verlacht, verhöhnt, sie haben Deinen Leib geschlagen und bespuckt, sie haben Dich gedemütigt und Deine Kleider von Deinem blutenden Leib gerissen, sie haben Dich entblößt, haben Deinen heiligen Leib durch ihre unkeuschen Blicke entweiht. All dies hast Du aus reinster Liebe zu uns ertragen. Du wolltest all unsere Schamlosigkeit sühnen, Du wolltest uns von Deinem Vater die wahre Keuschheit erflehen. Wir bitten Dich inniglich um diese Keuschheit, um wahre Schamhaftigkeit. Zeige uns, wie wir uns in rechter Weise kleiden sollen und hilf uns in all unseren Blicken! Reinige unsere Herzen und unsere Blicke, lass uns mit Deinen Augen auf die Menschen blicken! Sende uns Deinen Heiligen Geist, dass Er all unser Tun nach Deinem Willen lenken und leiten möge! Herr, schaffe uns ein neues und reines Herz! Erbarme Dich unser, bewahre uns vor jeder Unkeuschheit!



11.Station: Jesus wird ans Kreuz genagelt

O mein Jesus, erbarme Dich unser, vergib uns unsere Sünden! Wie grausam können wir Menschen sein, wenn wir uns von Dir trennen! Du allein bist das Leben, wir können das wahre, ewige Leben nur durch Dich erlangen. Du hast Dich für uns ans Kreuz annageln lassen. Die grausamen Menschen haben Dir Deine ganze Freiheit genommen. Sie haben Dich abgelehnt, Deine Liebe, all Deine Wohltaten. Du hast Dich nicht gewehrt, Du hast diese unsagbaren Leiden aus Liebe zu uns angenommen, immer im Hinblick auf unsere Erlösung.

Und wie sieht es mit uns aus, wenn wir leiden, wenn wir krank sind? Nehmen wir unsere Leiden auch in Liebe an? Danken wir Gott für alles oder murren wir gegen Ihn und gegen Seine gütige Vorsehung? Denken wir daran, dass auch unsere dankbar angenommenen Leiden für die Bekehrung der Sünder fruchtbar werden können! Vereinigen wir unsere Leiden mit den unendlichen Leiden Jesu Christi und opfern sie so dem himmlischen Vater für die Bekehrung der Sünder auf! Wenn wir im Stande der heiligmachenden Gnade leben dürfen, dann können unsere dankbar angenommenen Leiden durch die Gnade Gottes reiche Früchte hervorbringen. Darauf kommt es an, dass unser Leben und Sterben gute Früchte hervorbringt. Herr, mache unser Leben fruchtbar!



12.Station: Jesus stirbt am Kreuz

Barmherziger Herr Jesus Christus, stundenlang leidest Du qualvoll am Kreuz, Du bittest Deinen Vater um Vergebung für Deine Peiniger. Dort hast Du Deinen Vater auch um Vergebung für uns alle gebeten, denn wir alle sind durch unsere Sünden an Deinem Tod mitschuldig geworden. Herr, erbarme Dich unser, rette uns, wir gehen zugrunde!

Aus reinster Liebe hast Du Dein heiliges Leben für uns am Kreuz hingegeben, nichts hast Du für Dich zurückbehalten, denn die Liebe sucht nie den eigenen Vorteil. Du bist für mich gestorben, damit ich das wahre Leben erlange. Du allein bist das ewige Leben. Hilf mir, ganz für Dich zu leben, hilf mir, meinen Eigenwillen loszulassen, mich selbst zu verleugnen, hilf mir, nur noch das zu wollen, was Du willst! Dein Wille ist heilig und gut, er wird mich nie in die Irre führen. Dir will ich ganz vertrauen. Wie sollte ich Dir nicht vertrauen, Du allein bist mein Leben, meine Hoffnung, meine ganze Liebe. Ziehe Du mich ganz an Dich und lass mich nie wieder los! An Dich will ich mich ganz und für immer binden. Aber mir selbst kann ich nur misstrauen, denn mir mangelt es so sehr an Liebe. Erfülle Du mein Herz mit Deiner Liebe! Nur dank Deiner Liebe kann ich Dich lieben, nur wenn Du mir hilfst, kann ich Dir treu bleiben, kann ich Dir dienen. Hilf mir, mein Herr, ohne Dich gehe ich verloren! Du hast mich am Kreuz erlöst, nur Du kannst mich auch retten, nur Du kannst mich zu Deinem Vater führen! Dank sei Dir!

Bitte lass mich immer daran denken, dass Dein heiliges Opfer am Kreuz in jeder heiligen Messe gegenwärtig ist! Welch eine Gnade! Dein Ganzopfer geschah in der Zeit, aber es ist zugleich überzeitlich. In der heiligen Messe stirbst Du für mich am Kreuz, erwirbst Du mir die Vergebung all meiner Sünden, schenkst Du Dich mir in der heiligen Kommunion. Du gibst Dich mir ganz hin. Gib, dass auch ich mich ganz Dir hingebe! Mit Dir will ich vereint sein und vereint bleiben. Bitte hilf mir, nicht mehr zu sündigen! Die Sünde allein entfernt mich von Dir. Erbarme Dich meiner!

Nach Deinem Tod am Kreuz wurde Deine Seite mit einer Lanze durchbohrt. Aus Deiner Seite strömten Blut und Wasser, aus Deiner Seitenwunde ging die heilige Kirche mit ihren sieben Sakramenten hervor. Wenn das Weizenkorn nicht stirbt, bringt es keine Frucht. Dein Leben und Sterben waren unendlich fruchtbar. Deine Früchte sind das ewige Heil vieler Seelen. Dank sei Dir!



13.Station: Der Leichnam Jesu wird in den Schoß Seiner Mutter gelegt

O mein Jesus, nun sind Deine Leiden zu Ende! Die Menschen konnten nur Deinen Leib töten. Du lebst, denn Du bist das ewige Leben. Deine Mutter weiß dies, wenngleich sie bis aufs Äußerste mitgenommen ist. Wir können uns nicht vorstellen, wie sehr sie an Deinen Leiden Anteil genommen hat. Kein anderer Mensch kann so sehr an Deinen Leiden Anteil nehmen, denn niemals kann ein Geschöpf inniger mit Dir vereinigt sein. Maria ist die Schmerzensmutter und sie ist unser aller Mutter. Sie nimmt auch innig an unseren Leiden Anteil und sie erbittet alle Gnaden für uns arme Sünder, damit wir gerettet werden. Gehen wir immer zu ihr, in Leid und Freud, sie liebt uns in der Liebe ihres Sohnes, sie will nur eines, uns zu ihrem Sohne führen, uns zu helfen, unser ewiges Heil im dreifaltigen Gott zu erlangen. Sie ist die mächtigste Fürbitterin und Helferin der Christenheit.



14.Station: Der Leichnam Jesu wird ins Grab gelegt

Geliebter Herr Jesus Christus, nun ruht Dein heiliger Leib im Grabe. Du hast Deinen Jüngern vorausgesagt, dass Du am dritten Tage von den Toten auferstehen wirst. Sie hatten dies nicht so recht verstanden und geglaubt. Deine Mutter hatte es geglaubt. Du bist ja Gott, der die menschliche Natur angenommen hat, Du hast einen menschlichen Leib und eine menschliche Seele. In Deinem Tod am Kreuz trennte sich Deine Seele von Deinem Leib. In Deiner herrlichen Auferstehung vereinigte sich Deine Seele mit Deinem nunmehr verklärten, vergeistigten Leib. Deine Auferstehung ist unsere Hoffnung. Wenn wir Dich hier auf Erden wahrhaft lieben, wenn wir mit Dir den Kreuzweg unseres Lebens gehen, dann werden wir auch von Dir auferweckt werden, um mit Dir, dem Vater und dem Heiligen Geist auf ewig in Liebe vereint zu leben. Dank sei Dir, mein geliebter Gott!





2.Kreuzweg



1.Station: Jesus wird zum Tode verurteilt

Unser Herr und Gott wird von einem Menschen zum Tode verurteilt. Jesus Christus ist die ewige Wahrheit, nur Er kann uns von unseren Sünden befreien. Er ließ sich freiwillig und ohne Widerstand aus Liebe zu uns zum Tode verurteilen, Er wollte für uns am Kreuz sterben, um uns zu erlösen.

Betrachten wir Seine Demut und Liebe und ahmen wir Ihn nach! Auch heute werden viele ungeborene Kindlein durch die grausame Abtreibung zum Tode verurteilt. Es regt sich kaum Widerstand gegenüber diesem himmelschreienden Unrecht. Wie viel Gleichgültigkeit, Lieblosigkeit und Gemeinheit unter den Menschen! Erflehen wir die Vergebung unserer Sünden und die wahre Liebe von unserem Erlöser! Nur Er kann sie uns geben.



2.Station: Jesus nimmt das schwere Kreuz auf Seine Schultern

Unser Herr Jesus Christus nimmt dieses schwere Kreuz an, Er scheut sich nicht davor, Er weigert sich nicht, Er murrt nicht, Er klagt nicht an. Schweigend nimmt Er das Kreuz aller Sünden aller Menschen in Liebe an. Er will nur eines, Er will Sein Leben aus Liebe zu uns hingeben, um uns die Erlösung zu erwirken.

Schauen wir auf Seine Liebe, auf die Gesinnungen Seines Herzens, lernen wir von Ihm! Nehmen auch wir unser Kreuz auf uns! Gott schenkt uns die Kraft und die Freude, wenn wir Ihn darum bitten, wenn wir Ihn lieben. Wer Gott nicht lieben will, kann auch sein Kreuz nicht in Liebe tragen. Wer Gott liebt, weiß wie wertvoll das Kreuz ist.



3.Station: Jesus fällt zum ersten Mal unter dem Kreuz

Ja, das Kreuz unserer Sünden ist sehr schwer, Jesus fällt unter dieser Last. Sein heiliger Leib ist sehr geschwächt, die Wunden der Geißelung und der Dornenkrone schmerzen sehr, auch Seine Schulter schmerzt sehr. Aber Jesus versinkt nicht im Selbstmitleid, nein, Er denkt an uns, Er will uns all Seine Liebe schenken, Er will nur unser ewiges Heil. Seine Liebe gibt Ihm die Kraft, um wieder aufzustehen und weiterzugehen.

Was motiviert uns am meisten in unserem Leben? Ist es auch die Liebe zu Gott und zum Nächsten, oder suchen wir zuerst unseren eigenen Vorteil? Wie reagieren wir darauf, wenn wir unter dem Kreuz fallen? Werden wir missmutig, lassen wir uns niederdrücken oder gar entmutigen? Oder schauen wir in Liebe auf Christus? Er kennt unsere Leiden, Er liebt uns und Er will uns immer helfen.



4.Station: Jesus begegnet Seiner betrübten Mutter

Maria ist ganz mit ihrem Sohn vereint, sie verlässt Ihn nicht, Sie begleitet Ihn, Sie schaut nicht auf sich selbst, sondern auf Ihren Sohn, da Sie unerschütterlich daran glaubt, dass Er der Mensch gewordene Gott ist, sie setzt ihr ganzes Vertrauen auf Ihn. Jesus und Maria blicken sich in reinster Liebe an, sie trösten sich gegenseitig. Ja, so ist es. Obwohl Jesus wahrer Gott ist, konnte Maria Ihn in Seinem Leiden trösten. Denn unser geliebter Herr wollte ein schwacher und leidensfähiger Mensch werden. Er wollte für uns leiden.

Wenn wir jetzt die Leiden Jesu in Liebe betrachten, wenn wir bereit sind, mit Ihm den Kreuzweg zu gehen, wenn wir im Stande der heiligmachenden Gnade leben, dann dürfen auch wir uns dessen gewiss sein, dass wir Jesus damals trösten durften. Aber bedenken wir, es ist immer zuerst unser Herr, der uns Seine Liebe schenkt, denn ohne Ihn, ohne Seine Liebe, können wir nicht lieben.



5.Station: Simon von Cyrene hilft Jesus, das Kreuz zu tragen

Jesus ist zu schwach, sein Kreuz allein zu tragen. Darum zwingen die Römer den Simon, Jesus zu helfen. Wenn wir heute durch die Gnade Gottes Gutes tun, dann haben wir unserem Herrn geholfen, Sein Kreuz zu tragen. Helfen wir unseren Mitmenschen, ihr Kreuz zu tragen und lassen wir uns auch von anderen helfen! Jeder von uns braucht Hilfe und jeder von uns ist dazu berufen, anderen zu helfen. „Einer trage des anderen Last!“ Helfen wir vor allem dem Sünder, indem wir ihn zur Umkehr aufrufen, indem wir Ihn ermutigen, indem wir Ihm zeigen, wie sehr Jesus ihn liebt! Wir schulden die Liebe einander. Bitten wir Gott um die wahre Liebe!



6.Station: Veronika reicht Jesus das Schweißtuch dar

Diese mutige Frau sieht mit ihrem mitfühlenden Herz die Not Jesu und versucht, Ihm einen Dienst zu erweisen. Und Jesus beschenkt sie, indem Er Sein heiligstes Antlitz ihrem Schweißtuch einprägt. Jesus will Sein heiligstes Antlitz auch unseren Seelen einprägen. Er wird es umso mehr tun, je mehr wir Ihm ähnlich werden wollen. Wenn wir wirklich nach Seinem Vorbild heilig werden wollen, müssen wir uns zuerst selbst verleugnen, müssen wir bereit sein, den Willen Gottes in allem getreu zu erfüllen. Dann kann Gott unser Inneres nach Seinem Willen formen. Lassen wir unseren guten Gott in uns schalten und walten, denn Er weiß, was für uns das Beste ist, denn Er kennt uns und liebt uns!



7.Station: Jesus fällt zum zweiten Mal unter dem Kreuz

Jesus fällt wieder und es ist unsere Schuld. Aber Er liebt uns und denkt nicht ans Aufgeben. Seine Liebe schenkt Ihm immer wieder neue Kräfte. Er schaut voraus, bald ist Sein Werk der Erlösung vollendet. Er schaut voraus, Er sieht all die Seelen, die durch Sein Leiden das ewige Heil erlangen werden. Es sind viele. Wenn auch wir zu diesen zählen wollen, müssen wir fest an Jesus glauben, müssen wir Seinen Willen erfüllen, müssen wir unser Herz von Ihm umformen lassen, was nicht ohne Schmerzen gehen wird. Wollen wir mit Jesus den Kreuzweg Seiner Liebe gehen? Wollen wir Ihm mit unserem ganzen Leben dienen? Wollen wir Ihm den ersten Platz in unserem Leben einräumen? Gott allein ist die Liebe und die Wahrheit. Wem sonst sollten wir dienen!



8.Station: Jesus tröstet die weinenden Frauen

Jesus möchte diesen Frauen zeigen, dass Er den einzig wahren Weg geht, den Weg des Gehorsams, des Leidens, der Wahrheit und der Liebe. Wollen wir mit Ihm diesen Weg gehen? Wenn ja, dann müssen wir uns von allen Sünden trennen, denn die Sünde allein trennt uns von unserem guten Gott, von der ewigen Liebe. Wer den Weg der Nachfolge Jesu gehen will, muss mutig und entschlossen sein, Halbherzigkeit, Lauheit und Oberflächlichkeit helfen uns hierbei nicht. Auch keine falsche Gefühlsduselei, keine Sentimentalität. Viele Menschen sind sehr empfindlich und gefühlsüberbetont. Diese kommen im geistlichen Leben nicht richtig voran. Wenn es hart auf hart kommt, bleiben sie stecken, verlieren sie den Mut zum Weitergehen, zum Weiterkämpfen. Wer heilig werden will, muss bereit sein, ein Held zu werden, nicht ein Held vor der Welt, sondern ein Held vor Gott. Jesus kennt unsere Herzen, Er sieht es, wenn wir uns aus Liebe zu Ihm selbst überwinden, selbst verleugnen, Er sieht all unsere Taten und Er sieht, ob wir sie in Liebe tun. Wer auch die kleinen Dinge in echter Liebe tut, wer sein Kreuz in Liebe trägt, ist vor Gott ein Held.



9.Station: Jesus fällt zum dritten Mal unter dem Kreuz

Jesus, wahrer Gott und wahrer Mensch, unser großes Vorbild. Sein Kreuzweg ist ein Weg der Demut, des Kampfes und der Liebe. Ein Fallen, ein Wieder-Aufstehen, ein Kämpfen und Durchhalten bis zum Ende. Ist Sein Ende ein Sieg oder eine Niederlage? Es ist ein Sieg über den Tod, den Satan und die Sünde. Jesus hat für uns gesiegt, damit auch wir mit Ihm siegen können. Wenn wir mit Jesus den Kreuzweg unseres Lebens gehen, werden auch wir immer wieder fallen. Lassen wir uns nie entmutigen! Wir sind ja nur schwache Geschöpfe, die zur Sünde neigen. Jesus liebt uns so sehr. Wenn wir sündigen, wartet Er bereits voll Liebe auf unsere Reue und Umkehr. Er bietet uns all Seine Gnaden an, damit wir die Kraft zur Umkehr erhalten. Er schenkt sich restlos uns selbst. Wenn Jesus dreimal unter dem Kreuz fällt, dann sicher auch wegen der drei Hauptsünden: Hochmut, Habgier und Unkeuschheit. Wir neigen zu diesen Sünden, nur Jesus kann uns helfen, diese zu überwinden! Bitten wir Ihn stetig um Seine Hilfe! Vertrauen wir Ihm!



10.Station: Jesus wird Seiner Kleider beraubt

Jesus gibt alles für uns. Er liefert sich uns vollständig aus. Er lässt es sogar zu, dass man Ihn entkleidet und dass Ihn einige in unanständiger, begehrlicher Weise anblicken. Er leistet Sühne für alle Sünden der Unkeuschheit. Wenden wir uns an Ihn, damit Er unsere Herzen reinigen, läutern und umwandeln möge. Wenn wir mit Jesus leiden, denken wir daran, dass dies eine Gnade ist! Gehen wir gut um mit diesen Gnaden, lehnen wir unsere Leiden nicht ab, sie haben einen tiefen Sinn. Wir bedürfen immer der Läuterung. Und Leiden läutern immer, wenn wir sie in Liebe annehmen. Und wenn wir sie in Liebe annehmen, dann vermehren sie sogar unsere innere Freude. Wenn wir den Kreuzweg Jesu betrachten, sollten wir immer auf die innere Gesinnung Jesu und auf unsere eigene innere Gesinnung schauen. Jesus wusste, warum Er leidet, Er litt aus Liebe zu uns, Er wollte Sein heiliges, makelloses Leben für uns hingeben, um uns zu erlösen. Jesus ist das Sühneopfer. Sind auch wir bereit, mit Ihm Sühne für die vielen Sünden in dieser Welt zu leisten?



11.Station: Jesus wird ans Kreuz genagelt

Jesus, der Schöpfer des Universums, lässt sich von römischen Soldaten grausam ans Kreuz annageln, aus reinster Liebe. Betrachten wir Seine Demut und Liebe, die sich uns nun in besonderer Weise in Seinen heiligen Wunden und in Seinem kostbaren Blut offenbaren. Schauen wir auf Seine Wunden und Sein kostbares Blut, sie können uns helfen, Seine Demut und Liebe immer tiefer zu verstehen! Vereinigen wir uns mit Seinen Wunden, legen wir unsere Wunden in die Seinen und opfern wir sie so dem himmlischen Vater auf. So wird unser Gebet wertvoll. Nur durch die unendlichen Verdienste Jesu kann auch unser armseliges Gebet wertvoll werden. Jesus hat Sein Leben ja für uns hingegeben, Er schenkt sich uns ganz. Darum dürfen wir unsere Leiden mit den Seinen vereinigen und sie so dem ewigen Vater in Liebe aufopfern, besonders für die Bekehrung der Sünder und für die Armen Seelen im Fegefeuer. Was vermögen wir ohne unseren Heiland? Nichts! Darum darf unser Ziel nur eines sein, mit Ihm ganz eins zu werden.



12.Station: Jesus stirbt am Kreuz

Jesus hängt unter bittersten Leiden am Kreuz, dort offenbart Er uns Seine Liebe in unübertrefflicher Weise. Erhoben über der Erde, hängend am Kreuz, will Er unsere Seelen mit Seiner Liebe an sich ziehen. Aber leider gibt es nicht wenige, die sich nicht von Seiner Liebe anziehen lassen wollen, die Ihm nicht ihre Herzen zuwenden wollen, die Ihn nicht anbeten wollen. Überprüfen wir uns gut, was wir wollen! Denken wir darüber nach, wer unser Herz mit ewiger Liebe erfüllen kann! Nur die ewige Liebe kann unser Herz mit ewiger Liebe erfüllen. Die ewige Liebe hängt sterbend am Kreuz. Jesus stirbt am Kreuz, aber die Menschen konnten nur Seinen Leib töten. Und kraft Seiner Gottheit überwand Er den Tod und stand am dritten Tag von den Toten auf. Seine Liebe bleibt. Bleiben auch wir in Seiner Liebe! Nur Er kann uns das ewige Heil schenken! Kein Mensch kann sich selbst erlösen, wir brauchen Jesus, wir brauchen Seine Liebe.



13.Station: Der Leichnam Jesu wird in den Schoß Seiner Mutter gelegt

Maria ist die Mutter Jesu, sie hat Ihn vom Heiligen Geist empfangen, sie hat Ihn geboren und aufgezogen, sie liebte Ihn tiefer als jedes andere Geschöpf. Jesus hat sie uns am Kreuz zu unserer Mutter gegeben. Nun nimmt sie den heiligen Leichnam Jesu in Liebe in ihren Schoß auf. Sie weiß, dass die Menschen nur Seinen Leib töten konnten und sie weiß auch, dass Jesus am dritten Tag von den Toten auferstehen wird, denn sie weiß, dass Er das ewige Leben ist. Ihr Glaube ist felsenfest. Nehmen wir zu ihr unsere Zuflucht, sie ist unsere Mutter, die uns mit der Liebe Jesu liebt, die uns immer nur zu Jesus führen will.



14.Station: Der Leichnam Jesu wird ins Grab gelegt

Die Jünger Jesu legten den heiligen Leichnam Jesu in das Grab des Josef von Arimathäa. Dort ruhte Sein Leib bis zum Ostermorgen. Der Sabbat ist im Judentum der Ruhetag, es ist der siebte Tag der Schöpfungsgeschichte, an welchem Gott Vater von Seinem Werk der Schöpfung ausruhte. Und am siebten Tag ruhte Gott Sohn von Seinem Werk der Erlösung aus. Das Werk des Heiligen Geistes ist das Werk unserer Heiligung. Wann wird der Heilige Geist von Seinem Werk ausruhen? Am letzten Tag unserer Welt, gewiss wieder an einem Sabbat, vor der herrlichen Wiederkunft Jesu Christi?

Das finstere Grab konnte Jesus nicht festhalten. Jesus ist das ewige Leben und das ewige Licht, Er ist die Auferstehung. Am Ostermorgen stand Jesus von den Toten auf. Wenn wir mit Jesus leiden und lieben, wird auch Er uns von den Toten auferwecken. Vertrauen wir Ihm und folgen wir Ihm nach! Er füllt unsere Herzen mit Seinem Heiligen Geist und führt uns zum Vater. Dank sei dem dreifaltigen Gott! Amen.



















8. Das Ziel unseres geistlichen Lebens ist die Vereinigung mit Gott. Aber wie ereignet sich diese? Was bedeutet Kontemplation?







Wir leben heute größtenteils in einer materialistischen Zeit, in einer seelenlosen, gottlosen und lieblosen Zeit. Die Menschen bedenken nur noch selten, dass es Gott gibt und dass jeder Mensch eine rein geistige, unsterbliche Seele besitzt. Der Mensch bemüht sich in erster Linie um irdische Schätze anstatt um himmlische Schätze, die Menschen häufen irdische Reichtümer und Wissen an, aber sie kümmern sich nicht um die Wahrheit, ja sie wissen gar nicht mehr, was Wahrheit überhaupt ist. Aber der Mensch hat eine Geistseele, mit der er die Wahrheit erkennen kann. Um die Wahrheit erkennen zu können, bedarf es gewisser Voraussetzungen. Zuerst muss man einmal anerkennen, dass es die Wahrheit gibt und dass die Wahrheit weit erstrebenswerter als alles Wissen oder als alle irdischen Dinge ist. Es ist also nötig, sich auf die Suche nach der Wahrheit zu machen, denn wer sucht, der findet, wie unser Herr Jesus Christus sagt. Wer an die Wahrheit glaubt und sie sucht, befindet sich bereits auf dem rechten Weg. Wahrheit und Liebe gehören untrennbar zusammen. Die Lüge und die Sünde hindern uns daran, die Wahrheit zu finden und die Liebe zu leben. Die Lüge und die Sünde müssen wir hassen und immer zu vermeiden suchen. Wenn wir schwer gesündigt haben, sind wir solange Sklaven der Sünde, solange uns Gott nicht vergeben hat. Nur Er allein kann uns unsere Sünden vergeben. Und Er will es und tut es, wenn wir wahrhaft bereuen, wenn wir Ihm unsere Sünden in der Beichte bekennen und wenn wir uns fest vornehmen, nicht mehr zu sündigen. Gott ist nur gut, Er allein kann uns frei und froh machen. Die Sünde versklavt, aber Gott befreit! Nur wenn wir von Gott befreit wurden, können wir den inneren Frieden finden. Durch die Vergebung unserer Sünden, schenkt uns Gott den inneren Frieden. Um diesen inneren Frieden zu bewahren und zu vertiefen, müssen wir uns ganz auf Gott hin ausrichten, unsere Sehnsucht auf Ihn hin lenken. Befreien wir uns von ungeordneten, irdischen Anhänglichkeiten! Vereinigen wir uns ganz mit dem heiligen Willen unseres guten Gottes, der immer nur das Beste für uns will, unser ewiges Heil im Innersten Seiner Gottheit! Ja, dort allein soll unsere Heimat sein, im Innersten der heiligsten Dreifaltigkeit! Entrümpeln wir unsere Seele und bitten wir Gott, dass Er unsere Seele mit Seiner unendlichen Liebe erfüllen möge! Er will ja in uns wohnen. Wollen auch wir in Ihm wohnen, wollen wir ganz mit Ihm vereint sein! Nur so können wir den inneren Frieden finden und bewahren. Und dieser innere Frieden ist die Voraussetzung für die Kontemplation, die nach dem hl. Paul vom Kreuz ein schweigendes Lieben ist. Das innere Schweigen ist die Voraussetzung der Kontemplation, das Lieben ist die einzige Aktivität. Das innere Schweigen ist nur dann möglich, wenn man frei von der Sünde ist, frei von irdischen Sorgen und Begierden. Das innere Schweigen ist notwendig, damit der Mensch die Wahrheit und den Willen Gottes erkennen kann. Überlegen wir uns gut, wovon unser Herz voll ist! Ist es angefüllt mit Sünden, mit irdischen Wünschen, Sorgen, Ängsten, Ärger, Aggressionen, Nöten und Begierden oder mit der Liebe Gottes? Nur wenn es mit der Liebe Gottes erfüllt ist, ist es fähig zu lieben und die Wahrheit zu erkennen. Besonders wichtig ist, dass wir Niemandem böse sind, dass wir allen vergeben haben, auch uns selbst, dass unser Herz frei ist von schlechten Gedanken und Gefühlen, von jeder Unkeuschheit, von schlechten Erinnerungen, die immer wieder hochkommen wollen, von schlechten Vorstellungen, von Ärger, Empörung, teils versteckten Aggressionen und Wut, von Neid und Eifersucht, von Zorn und Bitterkeit, frei von allen Anklagen, auch von Selbstanklagen, frei von jeder Entmutigung, frei von Zukunftsängsten, frei von Stolz und Hochmut, frei für Gott. Wenn wir im Stande der heiligmachenden Gnade leben und auf die gütige Vorsehung Gottes vertrauen, dann werden wir den inneren Frieden finden, dann wissen wir, dass Gott immer in Liebe auf uns schaut, dann brauchen wir keine Angst mehr vor den Leiden und dem Sterben zu haben. Bejahen wir immer den heiligen Willen Gottes! Wenn Gott Leiden in unserem Leben zulässt, dann können wir gewiss sein, dass diese gut für uns sind und dass Gott uns die nötige Kraft, Geduld und Liebe schenken wird. Er verlässt uns nie, wir sind immer in Seinen guten Händen geborgen, auch wenn wir dies nicht spüren. Wir müssen an die Liebe Gottes fest glauben und dürfen nicht darauf warten, dass wir die Liebe Gottes verspüren! Danken wir Gott mit frohem Herzen für alles, für Leid und Freud! „Lieben und Leiden in Freude!“

Die heutige Welt ist sehr laut, oft voller Lärm und Gestank, sie ist veräußerlicht und sie will uns veräußerlichen. Dagegen müssen wir mit aller Kraft ankämpfen, indem wir innerliche, gottverbundene, liebende Menschen werden. Bitten wir Gott inständig um die Heilung unserer Seelen! Er möge alles Unreine und Böse aus unserem Inneren endgültig entfernen, ausschließen! Denn die Seele eines getauften Menschen ist der Tempel Gottes! Von dort aus möchte Gott unser Leben leiten und heiligen, aber nie ohne unsere Einwilligung. In unserer Seele muss der Frieden herrschen, nur dann können wir kontemplativ leben, Wahrheit erkennen und wahrhaft lieben. Je mehr wir ein kontemplatives Leben führen, um so mehr sind wir mit Gott vereint. Erstreben wir nur diese Einheit mit Gott! Die wahre Liebe sehnt sich nach der Vereinigung. Wenn wir in den Himmel kommen wollen, müssen wir Gott über alles lieben. Er allein ist ja die Liebe. Wenn wir etwas Irdisches Ihm vorziehen, beleidigen wir Ihn schwer. Wie unvernünftig ist es doch, ein Geschöpf dem Schöpfer vorzuziehen! Das Ziel unseres Lebens darf nur sein, unsere Liebesbeziehung zu unserem guten Gott immer mehr zu vertiefen, Er in uns und wir in Ihm. Und wenn wir das verwirklichen, dann verwirklichen wir auch unsere Einheit untereinander, denn wir können nur in Gott eins werden, da Er die Liebe ist! Ohne Gott gibt es keine wahre Gemeinschaft! Ohne Ihn gibt es keine Liebe und keine Wahrheit, denn Er allein ist die Liebe und die Wahrheit! Ihm allein sei die Ehre, die Anbetung und unsere ganze Liebe!



Um immer tiefer mit unserem guten dreifaltigen Gott vereint zu werden, müssen wir unserem gekreuzigten Herrn Jesus Christus immer ähnlicher werden. Er hat sich selbst verleugnet, sich selbst entäußert, sich für unser Seelenheil ohne Vorbehalt hingegeben, Er hat nur an uns gedacht, an unser ewiges Heil. Er hat sich aus reinster Liebe für alle Menschen aller Zeiten hingeopfert, sich dem Vater als wohlgefälliges Opfer dargebracht. Er hat nie Seinen eigenen Vorteil gesucht, Er war nie habgierig, Seine Liebe war immer rein und lauter, Seine Worte waren reinste Wahrheit, Seine Demut können wir nie begreifen. Er war immer zugleich gerecht und barmherzig, Er schaute nie auf das Ansehen der Person, sondern Er schaute und erkannte immer den Seelengrund der Person. Er lehrte uns, dass der Mensch sich nicht von außen verunreinigt, sondern von innen, aus dem Inneren des Menschen kommt das Böse und Unreine, Habgier, Unkeuschheit, Stolz,... Jesus allein ist unser Erlöser und Heiland, Er allein kann uns retten, Er allein kann und will uns den inneren Frieden und die innere Freude schenken, so wie sie die Welt uns nicht schenken kann. Er allein kann uns unsere Sünden vergeben. Bedenken wir dies alles gut und ahmen wir Ihn nach, Er ist das Leben und die Auferstehung, Er allein kann uns das wahre Leben schenken, das ewige Leben der Liebe in Gott! So wie Jesus Sein Leben für uns hingegeben hat, für das ewige Heil unserer Seelen, so müssen auch wir uns für unsere Brüder und Schwestern im Glauben hingeben, auch für die Ungläubigen, damit sie zum wahren Leben in Christus finden. Von großer Wichtigkeit hierbei ist, dass wir ja nur arme Sünder sind und unsere Opfer und Leiden alleine nichts zählen, aber wenn wir in Christus leben, wenn wir unsere Opfer und Leiden mit den Leiden Christi verbinden und sie so dem himmlischen Vater für die Bekehrung der Sünder, also auch für uns, aufopfern, dann wird unser Leben fruchtbar, reich, sinnerfüllt und schön. Unser Leben wird umso fruchtbarer, je tiefer wir mit Christus vereinigt leben. Gehen wir oft zur hl. Kommunion, aber bereiten wir uns gut darauf vor! Christus möchte unser Inneres immer mehr reinigen, umgestalten und heiligen, Er möchte unsere Seele mit Seinem Frieden erfüllen. Und je mehr dieser Friede uns durchdringt, umso mehr werden wir kontemplative Menschen, die all Ihr Leben auf Gott hin ausrichten. Jesus Christus ist der wahre Schatz, um diesen zu erwerben lohnt sich all unser Einsatz, lohnt es sich, auf alles Irdische zu verzichten, lohnt es sich, sein eigenes Leben restlos hinzugeben. Aber ohne Gott vermögen wir nichts. Vertrauen wir auf Seine gütige Hilfe!



Unser Herr Jesus Christus gab Sein Leben ganz für uns hin. Wie der einzelne Christ darauf antwortet, ist dem einzelnen Christen überlassen. Die Liebe Gottes ist unendlich, unsere Liebe hingegen ist sehr begrenzt. Jeder hat seine eigenen Grenzen. Entscheidend ist nur, dass wir Gott aus ganzem Herzen lieben, mit all unseren inneren und äußeren Kräften, mit unserem ganzen Sein. Oft tun wir dies leider nicht. Genau daran sollten wir an uns arbeiten. Denn wenn wir authentische Christen sein wollen, dann müssen wir dies immer sein, nicht nur am Sonntag. Nicht jeder Christ ist zur höchsten Stufe der Nachfolge Christi in einem gottgeweihten Leben berufen, weil nicht jeder die dazu notwendigen, natürlichen Voraussetzungen hat. Die Gnade baut auf der Natur auf. Jeder Christ ist dazu berufen, Gott alles zu geben, aber nicht jeder ist zur Ehelosigkeit um des Himmelreiches willen berufen. Der Verzicht auf die Ehe aus Liebe zu Gott ist nicht einfach, dies ist ein Lebensopfer, ein Opfer der Ganzhingabe. Aber jeder Christ sollte sich prüfen, ob er dazu berufen sein könnte. Der hl. Paulus empfiehlt in 1 Kor 7 die Ehelosigkeit um des Himmelreiches willen, weil man dann ganz für Gott leben kann, weil man in diesem Stand Gott mit ungeteiltem Herzen lieben kann. Für den verheirateten Mann ist dies schwieriger, weil dieser ja auch seine Frau lieben soll, ebenso natürlich auch für die verheiratete Frau, die ihren Mann lieben soll. Für Eheleute ist es nicht so einfach, Gott über alles zu lieben. Die Eheleute wollen sich gegenseitig gefallen, der Unverheiratete will allein Gott gefallen. Darum sagt Paulus in 1 Kor 7, dass die Verheirateten so leben sollen, als ob sie nicht verheiratet wären. Damit will er nicht sagen, dass man seinen Ehepartner nicht mehr lieben soll, sondern dass man immer Gott die erste Stelle im Leben einräumen soll, Gott immer mehr als die Menschen lieben soll, wir Menschen sollen nicht wie Kletten aneinander hängen, uns nicht voneinander abhängig machen, sondern frei für Gott sein, allein an Gott hängen, denn Er allein ist unser Halt, unser Fels. Jesus hat den Petrus auch gefragt, ob er Ihn mehr liebt als die anderen Apostel. Ja, Petrus hat Jesus mehr geliebt als alle anderen Menschen, Petrus hat sogar seine Ehefrau allein gelassen, um Jesus nachzufolgen, weil Jesus es so wollte, weil Jesus den Petrus berufen hat, zum Ersten der Apostel. Das war nicht leicht für den Petrus und dessen Familie, aber er und seine Frau brachten Gott dieses große Opfer dar, aus Liebe. Wenn Jesus uns ruft, sollten wir Ihm folgen und nicht kleinmütig hin und her überlegen. Es geht im Leben immer nur um den Willen unseres guten Gottes, der immer nur das Beste für uns will, der nur Pläne des Heils für uns hat. Vertrauen wir Ihm und nicht unseren rein menschlichen Überlegungen und Plänen! In unserem Leben gibt es immer wieder schwierige Situationen, in denen sich zeigt, ob wir authentische Christen sind oder nicht. Die meisten von uns kennen Situationen, in denen sie versagt haben, in denen sie Gott nicht treu geblieben sind. Davon dürfen wir uns nie entmutigen lassen, Gott weiß ja, wie erbärmlich wir oft sind, Er will uns vergeben und uns wieder aufrichten. Von uns erwartet Er nur unseren guten Willen, Demut und Liebe. Das Leben ist schön, wenn man weiß, dass man einen Gott hat, der einen liebt. Auch wenn das Leben oft sehr schmerzhaft ist. Der Wahlspruch von P. Franz Reinisch lautet: „Lieben und Leiden in Freude!“

Ein Christ darf und soll sich immer in seinem Inneren freuen. In meinem Inneren kann ich Gott zujubeln, auch wenn es mir äußerlich oft schlecht geht. Wenn uns jemand fragt, wie es uns geht, können wir immer sagen, dass es uns gut geht, denn das Innere ist entscheidend, nicht das Äußere. Wenn wir den inneren Frieden von Gott haben, dann geht es uns gut, nur dann. Wenn wir diesen nicht haben, kann es uns nicht gut gehen, auch wenn wir alle äußeren Güter hätten. Gott allein kann unser Herz mit Seiner Liebe erfüllen, mit Seinem Heiligen Geist. Mit diesem inneren Frieden können wir immerzu ein kontemplatives Leben führen, unabhängig davon, was wir gerade tun, egal, ob wir beten oder arbeiten, essen oder schlafen, oder sonst etwas Anständiges tun. Nur sündigen dürfen wir nicht. Die Sünde kann den Menschen nie froh machen. Nur der Wille Gottes kann uns froh und frei machen. Dank sei dem Höchsten!

Entscheidend ist, wie wir etwas tun. Kontemplativ lebt der Mensch, der alles aus Liebe tut, alles in Liebe tut, also in Gott, da Gott die Liebe ist. Wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott. Tun wir alles in Liebe, zur Ehre Gottes und zum Heil der Seelen! So wird unser Leben sinnerfüllt, gotterfüllt, mit Liebe erfüllt. Je mehr wir lieben, umso mehr erfüllt uns Gott mit Seiner Liebe. All dies geschehe ohne Zwang, ohne Leistungsdenken, ohne Profitdenken, ohne Vorteilsdenken, gelassen, heiter, froh und ruhig! Das, was wir tun, wollen wir gut tun, nicht mittelmäßig oder gar schlecht, nicht oberflächlich, nicht ungeduldig, sondern mit Hingabe! Bemühen wir uns um Qualität statt Quantität, auch wenn es im Wirtschaftsleben und im Unterrichtswesen meist umgekehrt geschieht. Wir können nicht ständig bewusst an Gott denken, aber wir sollten uns dessen bewusst sein, dass wir immer in der liebenden Gegenwart unseres guten himmlischen Vaters leben dürfen. Unser Herz sollte immer auf Ihn hin ausgerichtet sein. Wir dürfen in Gott leben. Welch eine Gnade!

Unsere Seele ist wie ein Gefäß. Um innerlich schweigen zu können, müssen wir Gott bitten, Er möge alles von uns nehmen, was uns hindert zu Ihm, Er selbst möge unsere Seele entrümpeln, von irdischen Dingen leeren, vor allem von unseren Sünden, damit Er sie mit Seiner unendlichen Liebe erfüllen möge.

Aber wir müssen immer mit der Gnade Gottes mitwirken! Das dürfen wir nie vergessen. Damit Gott unsere Seele mit Seiner heiligen Liebe erfüllen kann, müssen wir uns mit heiligen Dingen beschäftigen, mit Gebet und Betrachtung, mit dem Empfang der heiligen Sakramente der Buße und der Eucharistie. Dies dürfen wir keineswegs vernachlässigen, denn sonst füllt nicht Gott unser leeres Herz, sondern der Satan, zumindest teilweise. Wenn also unser Herz leer ist, achten wir sehr darauf, wie es wieder gefüllt wird, seien wir sehr wachsam, dass nichts Unreines, nichts Sündhaftes eindringt! Wir müssen gut darauf achten, womit wir uns gedanklich beschäftigen. Ich muss mir z.B. überlegen, wieviel ich an Fußball denke. Ich mag Fußball, aber ich will mich gedanklich nicht zu sehr damit beschäftigen. Ich denke eher so: Jetzt will ich mich entspannen, jetzt schaue ich mir am Fernsehen mal Fußball an und will mich daran freuen. Das ist in Ordnung, wenn es im rechten Maß geschieht. Aber wenn ich merke, dass ich tagsüber immer wieder an Fußball denke, dann sehe ich, dass zu viel Fußball in meine Seele eingedrungen ist. Achten wir also darauf, woran wir alles denken, aber achten wir auch darauf, was wir reden und tun, denn wovon das Herz voll ist, davon läuft der Mund über, wie es in der Heiligen Schrift lautet.

Achten wir also darauf, dass unser Herz nicht mit Sünden und eitlen, leeren Dingen angefüllt wird, sondern mit heiligen Dingen! Die beste direkte Vorbereitung für die Kontemplation ist Gebet und Betrachtung. Wir könnten den hl. Rosenkranz betrachtend beten, oder den hl. Kreuzweg, oder die Psalmen, oder das Stundengebet. Oder wir betrachten Bibelstellen oder andere gute, geistliche Texte. Bei der Betrachtung ist es gut, wenn man seine Vorstellungskraft und seine Gefühle mit einsetzt, den Verstand so wie so, bei der Kontemplation verzichtet man dann auf alle leiblichen Kräfte, man setzt nur seine seelischen Kräfte ein. In der Kontemplation verzichtet man also auf das Denken, auf die Gefühle, auf die Vorstellungskraft, auf die Erinnerung, auf Worte, man versucht einfach, in Gott zu ruhen, Ihn mit der Seele zu lieben, Ihn anzubeten, auf Seine leise Stimme zu hören. Mit dem freien Willen lieben wir unseren guten Gott und mit unserer Vernunft können wir Wahrheit erkennen, gerade während der Kontemplation. Es lohnt sich, dies zu versuchen, auch wenn wir erkennen müssen, dass dann doch wieder irdische Dinge hochkommen. Die Kontemplation ist ein inneres Schauen und Staunen, ein Anbeten und Lieben, ein gegenseitiges Sich-Schenken, Sich-Hingeben, sie ist die Liebesvereinigung mit unserem guten Gott, eine geistige Kommunion. Wenn wir real die hl. Kommunion empfangen, sollten wir ja auch staunen, anbeten und lieben und nicht nachdenken. Je tiefer die Liebe, um so innerlicher ist sie, um so unwichtiger wird alles rein Äußerliche. Wichtig ist dabei auch die äußere Umgebung, denn diese kann uns leicht von Gott ablenken. In einer Kirche wäre es sicher am besten, besonders wenn das Allerheiligste ausgesetzt ist. In der freien Natur bei einem Spaziergang kann es aber auch gut gehen, ebenso zu Hause, am besten an einer extra dafür eingerichteten Gebetsecke.



Erst wenn sich unsere Geistseele in gottgewollter Ordnung befindet, frei von irdischem Ballast, gefüllt allein von der Liebe Gottes, kann sie zur vollen Blüte gelangen, kann sie all Ihre Aufgaben nach dem Willen Gottes erfüllen. Dann ist die Seele frei für Gott und Seinen Willen, frei für die hingebungsvolle Liebe. Denn solange die Seele an Irdisches gebunden ist, kann sie sich nicht wirklich hingeben. Mit ihrem freien Willen entscheidet sich nun die Seele für die Liebe. Erst jetzt kann die Seele in vollem Umfang die leise Stimme Gottes vernehmen, sie steht immer auf Empfangsbereitschaft, da sie immer auf Gott hin ausgerichtet ist. Sie ist offen für die Eingebungen Gottes. Das Licht ihrer Vernunft ist nun nicht mehr getrübt, sie kann klar zwischen gut und böse unterscheiden und die Wahrheit deutlich erkennen. Dies alles aber nie aus eigener Kraft, sondern allein durch die Gnade Gottes. Im Mittelpunkt unseres Glaubens steht immer der Kreuzestod und die Auferstehung Jesu Christi, unsere Erlösung. Nur dadurch befreit uns Christus von der Erbsünde und von all unseren anderen Sünden, durch die hl. Taufe und nach der Taufe durch die hl. Beichte, falls wir wieder untreu werden. Die Erlösung schenkt uns Christus in der hl. Taufe. Sie ist die Befreiung aus der Knechtschaft der Sünde, des Satans und des Todes. Wenn nun unsere Seelen von Christus gereinigt wurden, dürfen wir sie nur noch mit der hl. Liebe Gottes anfüllen lassen, besonders durch die hl. Kommunion. In dieser schenkt sich uns Christus ganz, Er, der Heilige, versenkt sich in unsere armselige Seele, um unsere Seelen mit Seiner Liebe, Seinem Frieden, Seiner Freude anzufüllen. Unser Ziel muss sein, uns immer mehr von Christus verwandeln zu lassen. Lassen wir Ihn in uns frei wirken, lassen wir uns leiten von Seiner gütigen Vorsehung, suchen wir nur noch Seinen Willen, sagen wir ein frohes Ja zu unserem Kreuz, denn dieses Kreuz will uns heiligen. Nur so können wir Christus ähnlich werden und in den Himmel kommen.



In diesem Kapitel über die Kontemplation habe ich das geistliche Leben kurz zusammengefasst. Im geistlichen Leben gibt es immer die drei Stufen der Reinigung, der Erleuchtung und der Vereinigung. Durch die hl. Taufe und die hl. Beichte wird unsere Seele gereinigt, durch die Betrachtung wird sie erleuchtet und durch die geistige und reale Kommunion wird sie mit Christus vereinigt. Dieses Buch beinhaltet auch diese drei Stufen der Reinigung, der Erleuchtung und der Vereinigung. Im Teil A geht es um die Frage, wie wir Gott finden können. Um Gott finden zu können, muss unsere Seele gereinigt werden. In diesem Teil versuche ich die Grundlagen unseres menschlichen Lebens aufzuzeigen. Dies ist notwendig, um einzusehen, in welchen Bereichen wir auf dem falschen Weg sind. Ich möchte die falschen Grundlagen der Ideologien aufdecken. Im Teil B geht es um die Frage, wie wir Gott finden können. Wir finden Ihn in Jesus Christus auf dem Weg der Erleuchtung durch den Heiligen Geist! Um an Jesus glauben zu können, um an Seine Gottheit glauben zu können, brauchen wir die Erleuchtung durch den Heiligen Geist. Das innere Schweigen ist notwendig, um die Stimme des Heiligen Geistes in uns vernehmen zu können. Im Teil C geht es dann abschließend darum, wie wir immer mehr mit Gott eins werden können, es geht um den Liebesaustausch zwischen Gott und der Seele und um die Liebesvereinigung zwischen Gott und der Seele!

Ich möchte Ihnen besonders empfehlen die Leiden Jesu Christi täglich zu betrachten, z.B. indem man täglich vielleicht zwei bis drei Stationen des hl. Kreuzweges eingehend mit anteilnehmender Liebe betrachtet. Wenn man dies täglich tut, wird man im geistlichen Leben gut vorankommen, Christus immer mehr kennen und lieben lernen, Ihm immer ähnlicher werden. Je mehr wir mit Liebe und Anteilnahme die Leiden Jesu Christi betrachten, je mehr wir mit Ihm mitleiden, je mehr wir unsere Leiden mit den Leiden Christi vereinigen, umso besser werden wir lernen, unsere Leiden in Freude und inneren Frieden anzunehmen. Wir werden immer mehr entdecken, dass diese Leiden ein Gnadengeschenk Gottes sind. Wir brauchen keine Angst vor zukünftigen Leiden zu haben. Gott weiß ja, wie schwach wir sind und Er nimmt immer darauf Rücksicht. Er weiß genau, welches Kreuz für uns das Rechte ist, maßgeschneidert. Solange wir unser Kreuz nicht annehmen, werden wir keinen inneren Frieden finden können. Lieben wir Gott und Seinen heiligen Willen, vertrauen wir Ihm! Gott fordert uns oft ganz schön, aber Er überfordert uns nie. Wir selbst sind es, die sich oft unter schwersten Druck setzen und sich selbst überfordern. Wir machen uns das Leben oft selbst zur Hölle, vor allem wenn wir Gott nicht gehorchen, wenn wir uns gegen Seinen Willen entscheiden oder sogar gegen Ihn selbst. Denn ein Leben ohne Gott führt letztendlich in die tiefste Verzweiflung.

Große Heilige haben nicht nur ihre eigenen Leiden mit Freude und Liebe angenommen, sie haben sich auf dazu bereit erklärt, für Andere stellvertretend zu leiden, für sie Sühne zu leisten. Dies sollte im rechten Maße auch unser Ziel sein, denn wir schulden einander die Liebe, und die Liebe gibt sich hin, setzt sich für den Anderen ein, ist opferbereit. Vor allem im mystischen Leib Christi ist es unser Auftrag, innig an den Leiden und Freuden aller Glieder Anteil zu nehmen. Nehmen wir unsere Leiden an, vereinigen wir sie mit den unermesslichen Leiden Jesu und opfern wir sie durch die makellosen Hände Mariens dem himmlischen Vater auf, für die Heiligung der Seelen, für die Armen Seelen im Fegefeuer und für all unsere Anliegen, soweit sie mit dem Willen Gottes übereinstimmen!

Mein Jesus, ich opfere Dir die Wunden unseres Herrn Jesus Christus auf, um die Wunden unserer Seelen zu heilen.

Mein Jesus, Verzeihung und Barmherzigkeit durch die Verdienste Deiner heiligen Wunden!“



Gott ist die Liebe und Er will, dass wir durch Ihn zu Liebenden werden, dass wir in Vereinigung mit Ihm leben. Wir aber sind sündige Menschen, aus uns selbst heraus sind wir nichts, ohne Gott vermögen wir nicht zu lieben. Diesen unendlichen Abstand zwischen Gott und uns kann nur die Liebe Gottes überbrücken. Unsere Aufgabe ist es, die liebende Hand Gottes, die Er uns engegenstreckt, dankbar anzunehmen. Gott will uns all Seine Gnaden schenken, aber wir müssen Ihn darum in Demut bitten, denn wir haben kein Anrecht auf die Gnaden Gottes. Und wenn uns dann Gott Seine Gnaden schenkt, kommt es darauf an, dass wir mit diesen Gnaden gut mitwirken. Nur wenn wir diese Haltung vor Gott haben, können wir auch wahrhaftig beten. Wir müssen uns dessen immer bewusst sein, dass wir Sünder sind und auf die Vergebung Gottes angewiesen sind. Ebenso müssen wir uns immer bewusst sein, dass Gott uns liebt und uns die Vergebung schenken will. Nur wenn wir den Willen Gottes tun, können wir Gottes Freunde werden. Und genau dies ist das Ziel all unseres Betens. Im Gebet suchen wir die Nähe, die Liebe und die Freundschaft Gottes. Ziel unseres Betens ist eine immer größer werdende Verbundenheit mit der ewigen Liebe, mit unserem guten Gott. Wenn dies wahrhaft unser Ziel ist, dann wird Gott alle Hindernisse aus dem Weg räumen. Gott will unser Freund sein. Wenn auch wir Freunde Gottes sein wollen, wenn dies für uns absolute Priorität hat, dann wird uns Gott Seine Freundschaft schenken. Zuerst müssen wir also danach trachten, Freunde Gottes zu werden, dann müssen wir uns darum bemühen, immer in der heiligen Gegenwart Gottes zu leben. Wenn wir immer in der heiligen Gegenwart Gottes leben würden, würden wir gewiss nicht sündigen. Das ist das eigentliche Gebet, immer in der Gegenwart Gottes zu leben, alles mit Ihm zu tun, alles für Ihn zu tun, alles aus Liebe zu Ihm zu tun. Ich muss versuchen, innerlich zu schweigen, um Gott wortlos zu lieben, um Seine Stimme zu hören. Beten müssen wir nicht mit vielen Worten, beten müssen wir mit unserer Seele. Beten ist zuerst eine Sache unseres Willens. Wir müssen in der Gegenwart Gottes leben wollen, wir müssen Ihn über alles lieben wollen. Unsere Vernunft hilft uns dabei, denn mit ihrer Hilfe können wir erkennen, dass wir nur in Gott die wahre Freude, den wahren inneren Frieden finden können, nur Gott kann unser Inneres mit Seiner Liebe erfüllen, nur Er kann unsere tiefsten Sehnsüchte stillen. Gebet ist also im Wesentlichen ein schweigendes Lieben, wie der hl. Paul vom Kreuz sagt. Wenn wir also beten wollen, müssen wir uns zuerst bewusst werden, was wir eigentlich tun, mit wem wir eigentlich sprechen wollen. Wenn wir das nicht tun, bleibt unser Gebet kalt und fruchtlos, dann werden unsere Worte zu leeren, nichtssagenden Worten. Gebet bedeutet nicht, in mechanischer Weise Worte zu sprechen, sondern Gott zu lieben und von Gott geliebt zu werden. Wenn wir also zu beten beginnen, versetzen wir uns in die Gegenwart Gottes und bleiben wir in ihr, tauschen wir mit Ihm die Liebe aus! Gebet sollte ein liebender, vertrauter Umgang mit unserem guten dreifaltigen Gott sein. Gott will nur eines, Er will unser ewiges Glück bei Ihm, Er will uns immer mehr an sich ziehen. Wollen auch wir, dass Er uns immer mehr an sich zieht! Wollen auch wir Ihn mit ungeteiltem Herzen lieben!



Das Ziel unseres geistlichen Lebens ist die Vereinigung mit Gott und Seinem Willen. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen wir ein inneres Leben führen. Ein inneres Leben können wir nur führen, wenn wir beten, wenn wir uns darum bemühen, immer in der Gegenwart Gottes zu bleiben. Gott ist das Leben, Er allein ist unser Leben. Wenn wir wahrhaft leben wollen, müssen wir in Ihm bleiben, in Seiner Liebe bleiben, in Seiner Gnade bleiben! Gott wohnt in der Seele des Getauften. Wenn dieser im Stande der heiligmachenden Gnade lebt, wirkt Gott in Ihm Sein Heil, dann führt und heiligt uns der Heilige Geist. Christ, bedenke Deine Würde! Du bist ein Tempel des Heiligen Geistes! Diesen Tempel darfst Du nicht verunreinigen! V.a. die Sünden gegen die Keuschheit verunreinigen unseren Leib, den Tempel des Heiligen Geistes! Wie kann ein unkeuscher, habgieriger und hochmütiger Mensch ein inneres Leben führen? Das geht nicht! Wir müssen die Demut erlernen, die wahre Nächstenliebe, die innere Loslösung vom Irdischen, von unserem eigenen Ich, die Großmut, die Hingabe! Wir müssen erkennen, dass wir das Gute nicht ohne Gott vermögen, wir müssen uns selbst misstrauen! Wir dürfen niemanden verurteilen, niemanden richten, wir müssen immer barmherzig sein und allen, die uns Unrecht zugefügt haben, aus ganzem Herzen vergeben. Wenn wir den Menschen nicht vergeben, wird auch Gott uns nicht vergeben. Wenn wir nicht barmherzig sind, wird auch Gott mit uns nicht barmherzig sein. Mit dem Maß wir messen, wird auch uns gemessen werden! So wie wir richten, werden wir gerichtet werden. Wenn wir lieben wollen, darf uns niemand egal sein, dann müssen wir aufeinander zugehen, müssen einander helfen und beistehen. Wir sollen den Menschen all das Gute tun, dass wir selbst uns von ihnen erhoffen. In erster Linie schulden wir allen Menschen unsere Liebe. Paulus sagt das so schön und gut: „Alles vergeht, nur die Liebe bleibt!“ Sammeln wir Schätze im Himmel durch unsere aufrichtige Liebe und sammeln wir keine vergänglichen Schätze hier auf Erden! Der Himmel allein ist unsere wahre Heimat. Hier auf Erden befinden wir uns in einer Prüfungszeit, oft in einem Tal der Tränen und Leiden. Aber jede Träne, jedes Leid hat seinen tiefen Sinn, den Gott allein kennt. Gott lässt die Leiden nur zu, weil sie uns zu Hilfsmitteln für das ewige Leben werden sollen. Nutzen wir diese! Es sind große Chancen. Jede Krise ist eine Chance. Und Gott schenkt uns hier auf Erden immer die Möglichkeit zur Umkehr. Nur dürfen wir diese nicht aufschieben, denn morgen kann es schon zu spät sein. Wenn wir im Zustand der Todsünde sterben, kommen wir in die ewige Hölle. Wer will das schon? In der Hölle gibt es keine Liebe. Es geht nur um die Liebe. Wenn wir zu Gott wollen, müssen wir Liebende werden und Er schenkt uns all Seine Gnaden dazu, Er schenkt sich uns selbst in Seinem Sohn, damit wir so zu Liebenden werden können. Aber wer Christus ablehnt, wer die Chance, die Gott ihm anbietet, nicht annimmt, wer die rettende Hand Gottes nicht ergreift, wird verloren gehen. „Herr rette und, wir gehen zugrunde!“

Innerlich leben können wir also nur, wenn unsere Herzen frei von irdischem Ballast sind, frei von allen Sünden, frei von unnützen Sorgen, frei für Gott!

Wer sich ängstlich um die irdischen Dinge sorgt, vertraut nicht auf unseren gütigen Gott. Beten wir mit dem heiligen Bruder Klaus: „Mein Herr und mein Gott, nimm alles von mir, was mich hindert zu Dir! Mein Herr und mein Gott, gib alles mir, was mich fördert zu Dir! Mein Herr und mein Gott, o nimm mich mir und gib mich ganz zu eigen Dir!“ Zuerst also muss alles Schädliche, alle Sünden aus unserer Seele heraus geschmissen werden. Dann müssen wir unsere Seelen für alles Gute von Gott weit öffnen. Wir müssen zu Gott beten, dass Er unsere armen Seelen mit Seiner Liebe ganz füllen möge! Gott muss in uns immer mehr Platz einnehmen, so dass wir dann eines Tages mit Paulus sagen können: „Nicht mehr ich lebe, sondern Christus lebt in mir!“ Wenn wir all unseren Eigenwillen, unsere Eigenliebe aufgegeben haben, kann Christus von unseren Herzen Besitz ergreifen, kann Er in uns thronen. Wenn wir nicht mehr für uns selbst leben, sondern nur noch für Gott, sind wir Liebende nach dem Vorbild Jesu und dann kann Gott durch uns allen Menschen Gutes tun, die uns begegnen, dann wirkt Er durch uns Sein Heil, dann dürfen wir Ihm helfen, Seelen zu retten. Die Liebe ist unsere Berufung. Wir sehen, wie sehr uns Gott innerlich umgestalten will! Aber wer will sich umgestalten lassen? Nicht viele in unserer heutigen Zeit, nur die wahrhaft Demütigen, denn sie erkennen, dass sie nicht gut sind, dass sie der Umgestaltung durch Gott bedürfen.

Beten wir unseren guten Gott an, der in uns wohnen und wirken will! Er ist die ewige Liebe und Er sucht uns in unserer Seele. Steigen wir in das Innerste, in den tiefsten Grund unserer Seele hinab, um dort Gott zu begegnen, um Ihn dort anzubeten und zu lieben! Er wartet dort voll Sehnsucht auf uns! Haben wir auch Sehnsucht nach Gott? Dürsten wir nach Gott? Suchen wir Ihn immer? Wollen wir immer bei Ihm sein, in Ihm sein? Oder sind wir viel zu äußerlich, zu oberflächlich, zu lau, zu mittelmäßig, zu bequem, zu feige, zu verweltlicht? Bitten wir Gott um die große Gnade, dass wir uns nach Ihm sehnen!

Wenn wir uns nach Gott sehnen, wenn wir Ihn aus ganzem Herzen lieben, wenn wir unser Leben auf Ihn hin ausrichten, wenn wir Tag und Nacht immer wieder an Ihn denken, Ihn anflehen, Ihn bitten, Ihn in der Stille unseres Herzens anbeten, dann leben wir bereits ein innerliches Leben, das Gott wohl gefällt. Halten wir immer daran fest! Alles andere müssen wir innerlich loslassen, nur Gott nicht! Ihm allein sollen wir anhängen! Kontemplativ bete ich dann, wenn ich im inneren Schweigen liebend auf Gott blicke. Dies kann ich immer tun, auch wenn ich arbeite oder schlafe. Weil es eine Grundhaltung ist. Ja, es soll die Grundhaltung unserer Seele sein, immer in Liebe auf Gott hin ausgerichtet zu leben! So wie kleine Kinder auf ihre Eltern blicken und alles Gute von ihnen erwarten, so sollen wir es auch bei Gott tun! Gott allein wird uns nie enttäuschen. Wer Ihm vollkommen vertraut, wer glaubt, dass nur Er die Liebe und die Wahrheit ist, sehnt sich nach Ihm und richtet mit Dankbarkeit und Freude sein Leben auf Ihn hin aus! So ein Mensch strebt nicht mehr nach Irdischem, nicht nach Erfolg, Macht, Einfluss, Ansehen, Reichtum und Vergnügungen. Er strebt auch nicht danach, von anderen geliebt zu werden, Er will nur vor Gott wohlgefällig leben, Seinen Willen erfüllen. Dies allein ist sein Glück und er weiß, dass dies allein das wahre Glück sein kann. Alles andere vergeht, hat keine Dauer, keinen Bestand. Das Vergängliche kann nicht unser ewiges Glück sein. Und die Ewigkeit hat schon hier auf Erden für uns begonnen. Das Reich Gottes ist schon angebrochen. Wenn wir immer in der Liebe Gottes bleiben, werden wir alle irdischen Prüfungen bestehen, dann werden wir beharrlich im Guten bleiben, starkmütig und ausdauernd unseren Weg vor dem Angesicht Gottes gehen. Niemand kann uns dann von Gottes Liebe trennen. Wenn wir Gottes Willen erfüllen, sind wir Seine Freunde. Und Gott schenkt Seinen Freunden alles, was Er hat, sich selbst! Dank sei Ihm!

Das kontemplative Leben ist eine Liebesbeziehung mit Gott. Wir können uns gut selbst überprüfen, wie fest wir in Gott verankert sind, wie sehr wir Gott schon anhängen, wie sehr unsere Herzen bei Ihm sind, wie sehr wir mit Ihm vereint sind. Wenn wir z.B. den Rosenkranz beten, wissen die meisten von uns ja, dass wir so manchmal zerstreut sind. Beobachten wir mal die Art unserer Zerstreuungen. Es gibt Zerstreuungen, die gut sind, weil sie aus dem Gebet heraus entstehen, wenn ich z.B. bete „Jesus, der für und gekreuzigt worden ist“ und ich denke dabei auch an die verfolgten Christen in Pakistan oder anderswo. Und dann gibt es natürlich Zerstreuungen, die nicht gut sind, wenn ich beim Beten weit von Gott entfernt bin, immer nur ans Essen oder andere Vergnügungen denke, ohne mich ernsthaft darum zu bemühen, an Gott zu denken. Andere denken bei ihrem Beten immer nur an sich selbst und ihre Probleme, sie leiden nicht mit Jesu mit, wenn sie den schmerzhaften Rosenkranz beten, sondern ergehen sich in ihrem Selbstmitleid, sie kreisen dabei nur um ihr eigenes Ich. Es ist gewiss nicht so schwer herauszufinden, ob in meinem Leben Gott den ersten Platz einnimmt oder ich selbst.

Wir müssen uns in unserem Leben gewissenhaft um unsere Angelegenheiten und um all unsere Verpflichtungen kümmern, aber unser Herz soll dabei immer auf unseren guten Gott hin ausgerichtet sein. Manche Menschen sagen, dass sie das nicht können. Dies ist eine Ausrede, sie können sich nur nicht selbst dazu überwinden, nicht ständig an ihr eigenes Ich zu denken, sondern an Gott! Alles Gute, was wir erstreben, müssen wir einüben. Und Gott wird uns dabei beistehen. Aus eigener Kraft vermögen wir das Gute ja nicht, aber wir müssen mit der Gnade Gottes treu mitwirken, mitarbeiten und dazu müssen wir uns immer wieder neu selbst überwinden, selbst verleugnen. Wenn wir das Gute wirklich wollen, müssen wir alles dafür geben. Viele Menschen sind einfach zu bequem, sie suchen ihren eigenen Vorteil, aber nicht den Willen Gottes, sie streben nicht wirklich nach der Vereinigung mit Gott.

Ein wahrer Christ folgt Jesus mutig und entschlossen nach, er versucht nicht, Mühen und Opfern aus dem Weg zu gehen, sondern er geht immer dorthin, wohin Gott ihn sendet, er ist immer offen für das ganz andere. Wenn wir für den Willen Gottes immer offen sein wollen, müssen wir immer für das ganz andere offen sein, müssen wir offen dafür sein, neu zu denken, neue Wege in unserem Leben einzuschlagen. Dies ist notwendig, denn Christus will uns innerlich umgestalten und um sich umgestalten zu lassen, muss man sich selbst überwinden, muss man opferbereit sein, muss man aufbruchbereit sein, muss man offen für neue Wege, offen für das ganz andere, für das Ungewohnte sein. Ein Christ ist bereit, alte liebgewordene Gewohnheiten zu verändern, wenn er erkennt, dass es so der Wille Gottes ist. Wir sollten auch immer wieder neu unser Gebetsleben überprüfen, um zu erkennen, ob wir unser Gebet ändern, aktualisieren, neu beleben, auffrischen, erneuern, vertiefen sollten, denn nur derjenige betet gut, der in Liebe betet. Genauso sollten wir es mit unserem ganzen Leben tun. Der Heilige Geist will uns erneuern und heiligen, dies kann Er aber nur, wenn wir auch dazu bereit sind. Der Heilige Geist zwingt uns nicht, neue, unbekannte Wege einzuschlagen, neue Gebiete zu entdecken und zu erobern, aber Er lockt uns mit Seiner Liebe! Lassen wir uns von Ihm locken, seien wir keine ängstlichen Gewohnheitsmenschen, die immer nur die altbewährten Wege gehen. Gehen wir immer weiter bis an die erlaubten Grenzen, ja weiten wir die Grenzen, falls dies möglich ist! Wir haben alle unsere Grenzen, die wir nicht überschreiten sollten, aber wir müssen auch unseren ganzen Spielraum ausnutzen. Denken wir an ein Fußballspiel, der Platz ist ungefähr 100 Meter lang und 50 Meter breit. Was würde ein Trainer dazu sagen, wenn seine Spieler immer nur 30 % des Platzes ausnützen würden? So ist es auch in unserem Leben. Die meisten Menschen nützen ihr Potential, das sie von Gott geschenkt bekommen haben, bei weitem nicht aus, weil sie kein Wagnis für Gott eingehen wollen, weil sie nicht aus ihrer Komfortzone heraus wollen. So viel Bequemlichkeit, Feigheit und Ichbezogenheit! Das ist nicht gut. Bitten wir Gott, Er möge uns zeigen, wo wir neu aufbrechen sollten, wo wir neue Wege in unserem Leben einschlagen sollten, was wir in uns alles verändern, erneuern, vertiefen, beleben sollten, wo wir umkehren müssen! Wenn wir mit dem Heiligen Geist zusammenwirken, könnten wir in unserem Leben so viel bewirken! Dann würden wir zu Heiligen werden, die auf andere ausstrahlen, dann könnte unser Leben das Leben anderer neu beleben, dann könnten wir Vorbilder werden, die andere für Gott begeistern könnten. Schauen wir auf die Heiligen! Sie haben ihr ganzes Vertrauen auf Gott gesetzt und haben mutig den Willen Gottes erfüllt, ohne Menschenfurcht. Wenn sie erkannt haben, dass Gott etwas von ihnen will, haben sie es getan, auch wenn sie rein menschlich gesehen denken mussten, dass sie das nicht schaffen können. Aber wenn Gott etwas von uns will, dann schenkt Er uns auch die Kraft dazu. So müssen wir denken! Überwinden wir unser Zaudern, unsere Zaghaftigkeit unsere selbstgesteckten Grenzen ergreifen wir neue Initiativen, gehen wir neuen Ideen nach, seien wir innovativ! Gehen wir mit Gott hinaus in die Weite! Seien wir Missionare, gehen wir auf die Menschen zu und verkünden wir ihnen die frohe Botschaft Jesu! Wir werden dies tun, wenn unsere Liebesbeziehung zu Gott echt ist. Wenn aber unser eigenes Ich der Mittelpunkt unseres Lebens ist, werden wir es nicht tun. Folgen wir Christus nach, Er ist unser guter Hirte und nur Er kann uns zum Vater führen!

Viele wollen die Welt verändern, ohne aber bei sich selbst in ihrem Inneren anfangen zu wollen. So wenige sind bereit, sich selbst zu verleugnen, ihren Eigenwillen und ihre Eigenliebe aufzugeben, sich selbst abzusterben. Nur die Heiligen können die Welt zum Guten verändern, weil nur sie sich Gott ganz zur Verfügung stellen. Leben wir für Gott, Er ist unser Gott und unser Alles! Alles, was wir wirklich suchen, können wir nur in Ihm finden. Nur Er kann uns wahre Liebe schenken.



Anmerkung: Oben habe ich gesagt, dass ein Christ nicht danach streben sollte, von anderen Menschen anerkannt oder geliebt zu werden, sondern allein von Gott. Dies ist sehr wichtig. Wir sollen nur danach streben, den Willen Gottes zu erkennen und zu erfüllen, nur die Ehre Gottes und das Heil der Seelen suchen. Wenn wir durch die Gnade Gottes zu Liebenden werden, erfüllen wir den Willen Gottes. Manche Menschen werden dann unsere Liebe dankbar annehmen und vielleicht auch erwidern, andere werden sie ablehnen. Wenn wir uns aber auf einen bestimmten Menschen konzentrieren und uns sagen oder wünschen, dass wir genau von diesem Menschen anerkannt oder geliebt werden wollen, ist unser Streben nicht rein, da wir unseren eigenen Vorteil suchen. Außerdem erwarten wir von diesem bestimmten Menschen, dass er uns anerkennt oder liebt. Aber von anderen Menschen sollten wir nichts erwarten. Dies führt nur zu unnötigen Enttäuschungen und Frust. Wir erwarten oft zu sehr Anerkennung und Liebe von anderen Menschen und überfordern diese dann, denn die anderen sind genauso schwache Menschen wie wir auch. Wahre Liebe können wir nur von Gott erwarten und erflehen. Und bedenken wir: Wenn wir von einem bestimmten Menschen anerkannt oder geliebt werden wollen, verhalten wir uns oft nicht mehr authentisch, es besteht die große Gefahr der Verstellung und der Heuchelei. Wenn wir vor jemandem gut dastehen wollen, wenn wir jemandem gefallen wollen, kann es sein, dass wir uns so oder so verhalten, nur aus dem einen Grund, um dem anderen wohlzugefallen, um vor ihm gut dazustehen. In diesem Fall ist unsere Absicht nicht rein. Unsere Absicht muss immer die größere Ehre Gottes und das Heil der Seelen sein. Wir sollen die Liebe Gottes an alle Menschen weitergeben. Wenn unsere Liebe auf Gegenliebe stößt und eine gute Freundschaft entsteht, ist dies ein großes Geschenk Gottes, das wir dankbar annehmen. Eine Freundschaft ist dann echt und gut, wenn sie in der wahren Liebe Gottes begründet ist, frei von jeder Heuchelei, frei von jeder falschen Absicht. Die Heuchelei ist eines der größten Probleme unserer Zeit, Menschen verstellen sich, zeigen nicht ihr wahres Angesicht und täuschen und betrügen so andere, um einen Vorteil für sich daraus zu erzielen. Wie viele Ehen scheitern, weil man sich vor der Ehe nicht so gezeigt hat, wie man eigentlich ist. Haben wir keine Menschenfurcht, zeigen wir uns so wie wir sind und verstellen wir uns nicht! Normal ist es so, dass nur der etwas verbergen oder vertuschen möchte, der in der Sünde lebt. Dies ist natürlich auch nicht gut. Wer gesündigt hat, darf zur heiligen Beichte, dort wird ihm alles von unserem geliebten Herrn Jesus vergeben. Hüten wir uns vor der Heuchelei! Sie zerstört das menschliche Zusammenleben, sie zerstört das gegenseitige Vertrauen. Einem Heuchler kann man nicht vertrauen. Überprüfen wir uns immer wieder gut, ob wir authentische, wahrhafte Christen sind, die nur reine, lautere Absichten haben! Jesus sagt uns, dass alles Böse aus dem Inneren des Menschen kommt. Es kommt auf unsere innersten Absichten an! Bitten wir unseren guten Gott um die wahre Selbsterkenntnis!



In diesem Buch habe ich einiges  aus meinem ersten Buch "Wer kann mein Herz auf ewig erfüllen?", erschienen im Lins Verlag,  entnommen.