15.12.2024
Jesus sagt uns, dass wir immer wachen und beten sollen. Er meint damit nicht, dass wir Tag und Nacht mündlich beten sollen. Es geht unserem Herrn um unser inneres Gebet. Wir sollen immer in der Gegenwart Gottes leben, unser Leben immer auf Ihn hin ausrichten, mit Jesus im Alltag leben, Ihm alles anvertrauen, mit Ihm im Dialog bleiben, wir sollen alles gut machen, alles in Liebe tun, wir sollen innerlich schweigen, um die Eingebungen Gottes in unsere Seele zu vernehmen.
Was möchte Jesus von uns?
dass wir Ihm nachfolgen
dass wir die Gesinnungen Seines Herzens nachahmen
dass wir Gott über alles lieben und unseren Nächsten wie uns selbst
dass wir Dienende und Liebende werden
dass wir alles tun, was Er uns sagt
dass wir Ihn immer mehr lieben, Ihm ganz vertrauen
dass wir Ihn immer besser kennenlernen, denn nur wen man kennt, kann man lieben. Und nur wenn wir Jesus kennen, kennen wir auch Seinen Vater.
dass wir uns Ihm ganz hingeben, ohne Vorbehalt
dass wir bereit werden, auf alles Irdische um Seinetwillen zu verzichten
dass wir uns innerlich von allem Irdischen losschälen und so frei für die selbstlose Liebe werden
dass wir alles zur Ehre Gottes und zum ewigen Heil der Seelen tun
dass wir unsere Herzen öffnen und so ganz für Seine Gnaden empfänglich werden
dass wir innerlich sehend werden, die Wahrheit immer klarer erkennen, vor allem auch die Wahrheit über uns selbst
dass unsere Herzen hingebungsvoll lieben
dass wir uns restlos entäußern, so wie Jesus sich entäußert hat
dass wir unser Leben in Liebe füreinander hingeben
dass wir wie kleine Kinder werden, die sich keine Sorgen machen, sie sich vertrauensvoll führen lassen
dass wir Gott um alles vertrauensvoll bitten
dass wir uns von Ihm in jeder Lage unseres Lebens führen lassen
dass wir demütig anerkennen, dass wir ohne Ihn nichts vermögen
dass wir immer kleiner werden, so dass Jesus in uns immer größer werden kann
dass Jesus über unser frei verfügen kann, dass Er in uns schalten und walten kann wie es Ihm gefällt
dass wir alles, was Jesus in unserem Leben fügt, mit Freude annehmen
dass wir alles dankbar und froh aus Seinen Händen annehmen
dass wir frei von jeder Menschenfurcht werden und wir uns niemals entmutigen lassen
dass wir nie mehr etwas anderes begehren, als immer nur den heiligen Willen Gottes in allem in Treue und Liebe zu erfüllen
dass wir nie mehr etwas anderes begehren als eine Braut des Gekreuzigten zu sein
dass wir nie mehr etwas anderes begehren, als ganz mit dem dreifaltigen Gott eins zu werden
dass wir mit Ihm in die Finsternis dieser Welt herabsteigen, um allen Menschen zu helfen, das ewige Licht zu erkennen: Jesus Christus
dass wir mit Ihm in die Hoffnungslosigkeit dieser Welt herabsteigen, um allen Menschen zu helfen, in Christus ihre einzige Hoffnung zu erblicken
dass wir mit Ihm in die Lieblosigkeit dieser Welt herabsteigen, um allen Menschen die wahre Liebe zu zeigen: Jesus Christus
dass wir mit Ihm in die Leere dieser Welt herabsteigen, um allen Menschen zu zeigen, dass nur Gott unser Herz mit Seiner ewigen Liebe erfüllen kann
dass wir in das Innerste unserer Seele einkehren, wo Gott auf uns wartet
dass wir immer zuerst das Reich Gottes suchen
26.12.2024
Brief an den Bischof von Augsburg
Hochwürdige Exzellenz Bischof Dr. Bertram Meier!
Frohe und gesegnete Weihnachten!
Mein Name ist Adolf Hümmer, ich bin 62 Jahre alt, ledig und katholisch, ich wohne in Weißenhorn-Biberachzell, Pfarreiengemeinschaft Roggenburg. Unser Pfarrer ist P. Ulrich Keller von den Prämonstratensern.
Ich gehe nur selten innerhalb unserer Pfarreiengemeinschaft in die heilige Messe, weil hier vieles nicht gut ist. Meist gehe ich zu den Claretinern und nach Marienfried in die heilige Messe und zur Beichte, auch werktags. Gewiss würde ich aber auch hier gerne öfters zur heiligen Messe und zur Beichte gehen, wenn ich dies aus Überzeugung könnte. Beichtzeiten werden hier normal auch gar nicht angeboten, weder vor Ostern noch vor Weihnachten noch zu anderen Zeiten, außer ab und zu mal in der Wannenkapelle. Ansonsten heißt es, dass man anrufen soll, wenn man beichten will. Dies ist aber für viele eine zu große Hürde.
Wenn ich aber doch mal hier in die heilige Messe gehe, bereue ich es normaler Weise danach. Z.B. zuletzt am vierten Adventsonntag predigte nicht Pater Keller, sondern unsere Pastoralassistentin Frau Pistracher. Sie sprach auch das Kyrie. Und schon vor längerer Zeit war ich hier in der heiligen Messe. Die ganze Predigt von Pater Keller ging nur darum, dass es tatsächlich gewisse Menschen gibt, die der Ansicht sind, dass nicht alle zur heiligen Kommunion gehen dürfen. Diese wurden sinngemäß als hartherzig hingestellt. Dann sagte er, dass dies hier natürlich nicht so sei, hier dürfen alle zur heiligen Kommunion gehen. Jeder Katholik sollte aber wissen, dass man nicht zur heiligen Kommunion gehen darf, wenn man im Zustand der schwerer Sünde lebt, oder wenn man nicht getauft ist oder nicht katholisch. Wir wissen, dass der heilige Paulus hier sehr klar ist. "Wer unwürdig den Leib Christi isst und das Blut Christi trinkt, isst und trinkt sich das Gericht." Die Lehre der Kirche ist hierin schon immer ganz klar und eindeutig. Und vor allem ist es eine schlimme Lüge, wenn man behauptet, dass dieser Ungehorsam barmherzig wäre. Das Gegenteil ist der Fall. Wer im Zustand der Ungnade die heiligste Eucharistie empfängt, begeht eine weitere schwere Sünde und entfernt sich dadurch immer weiter von unserem guten Gott. Barmherzig ist nur der Priester, der dem Sünder sagt, dass er umkehren muss. So viele Priester haben diese verkehrte Auffassung von Barmherzigkeit und sie machen sich dadurch selbst schwer schuldig, weil sie die Menschen zu schweren Sünden verleiten. Ein Grund hierfür könnte sein, dass viele nicht mehr glauben, dass Menschen in die ewige Hölle kommen, wenn sie im Zustand der Ungnade sterben. So z.B. der Ruhestandsgeistliche Pfr. Lutz von Weißenhorn, Grafertshofen, der glaubt, dass alle Menschen nach ihrem Tod gleich in den Himmel kommen. Bei einer heiligen Messe an einem Allerseelentag hat er den Unsinn behauptet, dass das zweite vatikanische Konzil das Fegefeuer abgeschafft hat. Und an die Hölle glaubt er so wie so nicht, auch wenn er das so nicht direkt gesagt hat. Es gibt viele Priester und auch Bischöfe, die sich ihren eigenen Glauben machen, sie halten sich nicht mehr an die verbindliche Lehre der Kirche. Die meisten Bischöfe schreiten auch nicht ein, wenn sie einschreiten müssten, sie lassen alles laufen, weil es bequemer ist oder wegen des Priestermangels. Aber wenn ein Priester Irrlehren verkündigt, muss der Ortsbischof einschreiten. Und wenn der Pater Keller sagt, dass in unserer Pfarreiengemeinschaft alle zur heiligen Kommunion gehen dürfen, muss der Bischof auch einschreiten. Ebenso wenn Laien die Predigt halten, was in unserer Pfarreiengemeinschaft öfters vorkommt.
Der heilige Augustinus sagt es sehr schön: "Je mehr einer die Kirche liebt, umso mehr hat er den Heiligen Geist!" Diese echte Liebe zur Kirche finde ich in Deutschland nur sehr selten.
Jesus sagt aber klar zu Seinen Aposteln: Wer Euch aufnimmt, nimmt mich auf, wer Euch hört, hört mich.
Unsere Kirche kann nur glaubwürdig werden, wenn sie eins ist. Die Einheit fehlt aber komplett, wenn Irrlehren verkündigt werden oder bei schwerem Ungehorsam. Sie als Bischof sind der Hauptverantwortliche unserer Diözese. Und je mehr jemandem gegeben ist, umso mehr wird auch von ihm verlangt werden.
Die meisten Menschen scheinen nicht mehr zu glauben, dass sie gleich nach ihrem Tod vor dem ewigen Richter, unserem Herrn Jesus Christus stehen werden und dass sie dann ihr gerechtes Urteil erhalten werden. Gott ist gerecht und barmherzig zugleich.
Ich bitte Sie um Ihren Segen! Herzlichen Dank!
Herzliche Grüße und eine gesegnete Weihnachtszeit!
18.1.2025
Ohne Gott gäbe es nichts, ohne Ihn kann es nichts geben. Gott ist die Erstursache von allem, was ist. Man könnte es auch umgekehrt sagen: Die Erstursache von allem, was ist, ist Gott. Die Materie kann nicht die Erstursache sein. Die Materie kann nicht die Ursache von rein Geistigem sein. Der Geist steht über der Materie. Liebe und Wahrheit sind rein geistige Wirklichkeiten, die man nicht durch die Materie erklären kann. Auch den freien Willen des Menschen kann man nicht durch die Materie erklären. Darum behaupten auch gewisse materialistische Naturwissenschaftler, dass der Mensch keinen freien Willen hat, was übrigens auch Luther schon gelehrt hat. Der Mensch besteht aus Geist und Materie. Wir Katholiken sagen zu diesem Geist auch Seele und meinen damit das rein geistige Prinzip des Menschen, also nicht die Gefühle und auch nicht die anderen physiologischen Vorgänge im Gehirn. Ein Tier hat zwar Gefühle, aber keine rein geistige Seele. Und das logische Schlussfolgern eines Tieres ist auch kein vernünftiges Denken. Die Seele hat drei Fähigkeiten: 1. Sie ist vernunftbegabt, sie kann Wahrheit erkennen und zwischen gut und böse unterscheiden. 2. Sie kann sich frei für das Gute oder das Böse entscheiden. 3. Sie kann rein Geistiges empfangen: Gnaden und Eingebungen. Sie kann auch rein Geistiges senden, wenn sie betet. Wir können klar erkennen, dass Tiere diese Fähigkeiten nicht haben. Nur Gott, Engel und Menschen haben eine geistige Natur. Der Mensch hat eine geistige und zugleich eine materielle Natur. Gott ist reiner Geist, aber in Jesus hat Gott auch die menschliche Natur angenommen. Gott ist in Jesus Mensch geworden, um mit Seinem Fleisch unsere Sünden auf sich zu nehmen, um für uns aus Liebe als Sühneopfer zu sterben und uns so vom Fluch der Sünde und des Todes zu erlösen, um uns für alle Ewigkeit zu retten, um mit uns völlig eins zu werden. Gott ist die Liebe und Er will sich uns in Jesus ganz schenken, damit auch wir zu Liebenden werden können, wenn wir dies nur wollen und wenn wir Gott um Seine Gnaden bitten. Gott will alle Menschen retten, alle Menschen ins himmlische Vaterhaus heimführen, aber der Mensch ist frei und kann sich eben auch gegen Gott, gegen die Liebe entscheiden. Wer seinen Nächsten nicht lieben will, entscheidet sich somit auch gegen Gott. Entscheidend ist die Demut. Wenn wir demütig sind, anerkennen wir, dass wir sündige Geschöpfe sind, die ohne Gott, ohne Seine Liebe, ohne Seine Gnade nichts vermögen. Wir brauchen Gott, wir brauchen unseren Erlöser Jesus Christus, wir brauchen Seine Kirche, denn durch die Kirche können wir mit Jesus und somit mit Gott eins werden. In der heiligen Kommunion dürfen wir uns ganz mit Jesus vereinen, Er schenkt sich uns als Nahrung für unsere Seele. Ohne diese Nahrung verhungert unsere Seele. Und nur Gott kann uns in Seinem Sohn unsere Sünden vergeben. Wer die Kirche nicht liebt, liebt auch den Gründer und das Haupt der Kirche nicht, unseren Herrn Jesus Christus. Die Kirche ist der mystische Leib Jesu, die Braut Jesu, sie will uns mit Ihm vereinigen. Unsere Seelen dürfen Bräute Jesu sein. Sagen wir Ihm immer wieder, wie sehr wir Ihn lieben und bleiben wir in Seiner Nachfolge getreu! Er ist unser guter Hirte! Hören wir immer auf Seine Stimme, indem wir auf Seine Kirche hören, auf die offizielle Lehre der Kirche, nicht auf irgendwelche privaten Meinungen! Hier möchte ich besonders den Catechismus Romanus empfehlen, den römischen Katechismus infolge des Konzils von Trient.
24.1.2025
Ewiger Vater, Dein Wille möge in allem geschehen, Dein Wille möge meinen Eigenwillen restlos besiegen, Dein Wille möge mich heiligen! Hilf mir, immer nach Deinem Willen zu fragen, hilf mir, immer nur das zu wollen, was Du willst, gib mir die Liebe und die Kraft, Deinen Willen immer restlos zu erfüllen! Du bist gut und alles, was Du willst ist gut. Das weiß ich, dennoch besteht bei mir immer die Gefahr, nicht auf Dich zu hören. Hilf mir, still zu werden und mich selbst zu verleugnen, so dass ich nichts anderes mehr begehre, als eine Braut des Gekreuzigten zu sein. Deinem Sohn möchte ich nachfolgen, Ihm will ich ähnlich werden durch das Wirken des Heiligen Geistes in meiner Seele. Erfülle mich mit Deinem Heiligen Geist! Er möge in meiner Seele die volle Verfügungsgewalt haben! Deinen Fügungen vertraue ich, mein guter Gott! Dich liebe ich aus ganzem Herzen. Reinige mein armes Herz, so dass ich Dich immer mehr lieben kann. Amen.
31.1.2025
Hl. Vinzenz von Paul (1581-1660)
Priester, Ordensgründer
Gespräche; Empfehlung an A. Durand (ins Dt. übers. © evangelizo)
„Womit sollen wir das Reich Gottes vergleichen?“
Geben Sie nicht dem heftigen Bedürfnis nach, als der Überlegene oder als der Meister aufzutreten. Ich teile keineswegs die Ansicht einer Person, die mir dieser Tage sagte, man müsse, wolle man die Führung in rechter Weise ausüben oder seine Autorität wahren, die eigene Überlegenheit zu erkennen geben. O mein Gott! Derlei hat unser Herr Jesus Christus nicht gesagt. Mit seinem Wort und Beispiel hat er uns genau das Gegenteil gelehrt: nämlich, dass er nicht gekommen sei, um sich dienen zu lassen, sondern um anderen zu dienen, und wer der Erste sein will, solle der Sklave aller sein (vgl. Mk 10,44-45).
Geben Sie sich darum ganz Gott anheim, um im demütigen Geist Jesu Christi sprechen zu können, und bekennen Sie, dass das, was Sie lehren, nicht Ihre eigene Lehre ist, sondern die Lehre des Evangeliums. Ahmen Sie vor allem die Schlichtheit der Worte und Gleichnisse nach, derer sich unser Herr in der Heiligen Schrift bedient, wenn er zum Volk spricht. Ach ja! Welch wunderbare Dinge hätte er doch das Volk lehren können! Welche Geheimnisse der Gottheit und welch wunderbare Vollkommenheiten seiner Person hätte er doch enthüllen können, er, die ewige Weisheit seines Vaters! Und doch können Sie feststellen, wie verständlich er redet und wie er sich geläufiger Vergleiche bedient; da ist die Rede von einem Pflüger, einem Winzer, von einem Acker, einem Weinstock, einem Senfkorn. In dieser Weise müssen Sie reden, wenn Sie sich dem Volk, dem Sie das Wort Gottes verkünden, verständlich machen wollen.
Noch etwas müssen Sie beachten: Machen Sie sich ganz abhängig von dem Verhalten des Sohnes Gottes. Ich meine, dass Sie, wenn Sie handeln müssen, folgende Überlegungen anstellen sollten: „Ist das vereinbar mit den Grundsätzen des Sohnes Gottes?“ Wenn ja, dann sagen Sie: „Wohlan, machen wir uns an die Arbeit!“ Andernfalls sagen Sie: „Da halte ich mich heraus.“ Und wenn es darum geht, ob Sie ein gutes Werk tun sollen, dann fragen Sie den Sohn Gottes: „Herr, wenn du an meiner Stelle wärest, wie würdest du in diesem Fall handeln? Wie würdest du dieses Volk belehren? Wie würdest du diesen seelisch oder körperlich kranken Menschen trösten?“ [...] Wir wollen danach trachten, dass Jesus Christus in uns herrscht.
3.2.2025
Warum existiert die Welt? Die einzige mögliche logische Erklärung ist, dass es einen Gott gibt, der alles aus dem Nichts erschaffen hat.
8.2.2025
Guter dreifaltiger Gott, ich liebe Dich! Ich liebe Dich, weil Du die ewige Liebe und die ewige Wahrheit bist, weil Du das ewige Leben bist. Ohne Dich könnte nichts existieren. Du hast mich aus Liebe gewollt, Du hast mich in Liebe und mit größter Sorgfalt erschaffen, Du hast mich aus unendlicher Liebe am Kreuz erlöst, aus Liebe vergibst Du mir all meine Sünden, aus Liebe schenkst Du Dich mir in der heiligen Kommunion und aus Liebe willst Du mich auch retten und zu Dir heimführen. Und Du wirst mich auch retten, solange ich mich nicht freiwillig und bewusst von Dir trenne. Du bist mein Leben, wie könnte ich mich von Dir trennen? Aber ich misstraue mir selbst, da ich ein Sünder bin. Ich setze mein ganzes Vertrauen auf Dich und bitte Dich inniglich um Deine Gnade, immer mit Deinen Gnaden gut und verantwortungsvoll mitzuwirken. Nur Du kannst mich retten, aber ich muss mit Deiner Gnade treu mitwirken. Du kommst mir immer entgegen mit Deiner Gnade. Gib, dass ich Deine Hand immer ergreife und nie mehr loslasse! Ohne Dich, ohne Deine rettende Hand gehe ich unweigerlich zugrunde. Aber mit Dir verbunden werde ich diese Welt mit all ihren Versuchungen und Gefahren besiegen. Hilf mir, mein guter Gott, schenke mir immer das gute Wollen, gib mir immer, dass ich nur noch Deinen Willen suche! Ich liebe Dich. Amen.
18.2.2025
Nur wer das Irdische innerlich loslassen kann und sein ganzes Vertrauen auf Gott setzt, kann innerlich frei, gelassen, froh, ruhig und heiter werden. Nur wer auf die Stimme Gottes hört, kann vom Heiligen Geist geleitet werden. Legen wir unseren Hochmut und unseren Eigenwillen ganz ab, denn diese sind es, die uns auf unserem Weg zu unserem guten Gott hindern! Nehmen wir alles aus der Hand Gottes dankbar und froh an! Wer Gott mit frohem Herzen für alles dankt, befindet sich auf dem Weg seiner Heiligung. Gott ist gut und Er will immer nur das Beste für uns, unser ewiges Heil. Vertrauen wir Ihm, hören wir auf die Stimme des Guten Hirten und nicht auf die Menschen, die uns von Gott und Seiner Kirche abbringen wollen! Hüten wir uns vor den vielfältigen Verführungen und Verirrungen unserer Zeit! Lesen wir viel in der Heiligen Schrift und in guten katholischen Katechismen! Dann wird uns der Heilige Geist führen.
1.3.2025
Herr Jesus Christus, Du sagst uns, dass wir Deine Freunde sind, wenn wir tun, was Du uns sagst. Du bist wunderbar! Du bist der wahre Sohn Gottes, eines Wesens mit dem ewigen Vater und dem Heiligen Geist und bietest uns armen Sündern Deine Freundschaft an. Du bist ein unbegreiflicher Gott, Du bist die Liebe und die Wahrheit, Du bist der Frieden und die Freude, Du bist die Gerechtigkeit und die Barmherzigkeit, Du bist unser Leben. Wir danken Dir! Was sagst Du uns nun, was möchtest Du, dass wir tun, was ist Dein Wille, was ist Dein Heilsplan für unser Leben? Du hast uns nach Deinem Ebenbild erschaffen und Du willst unser ewiges Heil. Du willst, dass wir Dir nachfolgen, Dich in Deinen inneren Gesinnungen der Liebe nachahmen und Dir dadurch ähnlich werden. Da wir dies aus eigener Kraft nicht vermögen, willst Du von uns, dass wir immer wachen und beten. Du willst, dass wir Dich um alle Gnaden anflehen, die wir brauchen, um Deine Gebote getreu und mit Ausdauer zu erfüllen. Ohne Dich vermögen wir nichts. Du möchtest, dass wir uns selbst immer misstrauen, da wir zum Bösen neigen. Du möchtest, dass wir unser ganzes Vertrauen auf Dich setzen, dass wir immer in Dir, in Deiner Liebe bleiben, alles zu Deiner Ehre tun. Du möchtest, dass wir Dir dienen, dass wir Dir helfen, Seelen für die Ewigkeit zu retten. Du möchtest, dass wir einander in Demut und Liebe dienen und einander immer vergeben. Du möchtest, dass wir uns selbst verleugnen, uns selbst absterben, uns immer wieder selbst überwinden, uns selbst erniedrigen, unser Leben ganz hingeben, unsere bösen Neigungen mit Deiner Gnade bekämpfen, dem Satan und seinen Versuchungen widerstehen, uns nicht dieser gottfernen Welt angleichen, sondern mit Dir gleichförmig werden, dass wir zuerst das Reich Gottes und Seine Gerechtigkeit suchen und nicht unseren eigenen Vorteil, dass wir unseren Eigenwillen und unsere Eigenliebe völlig aufgeben, um nur noch nach Deinem Willen zu streben, dass wir nie faule Kompromisse schließen, sondern immer nach Deinen Geboten leben. Vor allem willst Du von uns, dass wir einander so lieben, wie Du uns geliebt hast. Du sagst uns, dass niemand eine größere Liebe hat als der, der sein Leben für seine Freunde hingibt. Und dies hast Du uns vorgelebt, Du hast Dein Leben für Deine Freunde hingegeben. Und Deine Freunde sind auch meine Freunde. Auch ich möchte mit Deiner Gnade mein Leben für meine/Deine Freunde ganz hingeben. Wer Dich liebt und sein Leben für Dich hingibt, ist mein Freund. Wer Dich aufrichtig liebt, gibt sein Leben für seine Brüder und Schwestern im Glauben ganz hin. Genau an dieser Hingabe sieht man ja, ob Dich einer wahrhaft liebt oder nur so tut. Leider gibt es in der Kirche auch viele Heuchler, die Dich nicht aufrichtig lieben, die Dir, Deinen Freunden und sich selbst nur etwas vorgaukeln. Diese betrügen sich selbst und gehen verloren, wenn sie nicht rechtzeitig umkehren. Wer Dich wahrhaft liebt, der liebt Deine Kirche und hört immer auf sie, der liebt Deine Gebote und Deine Diener, der empfängt dankbar, liebend und ehrfürchtig die heiligen Sakramente und bleibt im inneren Gebet. Hilf mir, mein guter Herr und Gott, dass ich Dich mit einem aufrichtigen und demütigen Herzen stets liebe, dass ich mich selbst verleugne und Dir bis zum Ende meines irdischen Lebens treu nachfolge, dass ich bereit bin, mein Kreuz auf mich zu nehmen und mit Dir zu leiden! Hier auf Erden ist die Liebe immer mit dem Leiden verbunden. Du musst uns prüfen, um zu sehen, ob unsere Liebe echt ist. Wenn einer sagt, dass er liebt, dann aber nicht bereit ist, dies mit Leiden zu bezeugen, dann ist seine Liebe nicht echt. Wahre Liebe hat nur der, der anderen in ihrer Not beisteht, der Opfer auf sich nimmt, um anderen tatkräftig zu helfen, der die Werke der Barmherzigkeit übt, dem niemand gleichgültig ist. Der heutige Glaubensabfall führt dazu, dass die Liebe bei vielen erkaltet. Wer sich von Dir trennt, trennt sich vom Leben, trennt sich vom Heiligen Geist und wird so zu jeder echten Liebe unfähig. Hilf mir, mein guter Gott, dass ich mich niemals von Dir trenne! Halte mich ganz fest! Zeige mir immer sogleich, wenn ich in Gefahr bin zu sündigen, schenke mir immer sogleich Deine rettende Gnade! Hilf mir, immer dankbar und froh zu sein! Alles, was Du in meinem Leben fügst, ist gut. Du willst nur das Beste für mich, mein ewiges Heil. Reinige, läutere, erleuchte, führe und heilige mich durch Deinen Heiligen Geist! Führe mich heim zu Deinem Vater! Dank und Lob sei Dir! Amen.
2.3.2025
Solange man Irdisches begehrt und erwartet, wird man vom Irdischen enttäuscht. In der Nachfolge Christi heißt es: "Lass die Begierde und die Begierde lässt Dich!" Unsere Begierden wollen uns gefangen nehmen, der Satan und seine Dämonen wollen unsere Begierden aufstacheln. Hören wir nicht auf deren Versuchungen, lassen wir uns gar nicht erst auf sie ein! "Wer mit dem Feuer spielt, kommt durch das Feuer um!"
Hier auf Erden sollen wir nichts anderes begehren, als eine Braut des Gekreuzigten zu sein. Jesus ist die gekreuzigte Liebe, nur Er kann uns erlösen und retten und zwar durch Seine göttliche Liebe, die Er uns bis aufs Vollkommenste erweist! Er hat Sein Leben freiwillig für uns aus reinster Liebe ganz hingegeben, bis zum letzten Tropfen Seines kostbaren Blutes. Und was tun wir? Wie beantworten wir diese unendliche Liebe? Ohne Gott, ohne Seine Liebe können wir nicht lieben. Bitten wir Ihn darum stetig um Seine Liebe! Ohne Jesus gehen wir zugrunde, ohne Seine Gnade gehen wir ins Verderben. Folgen wir unserem leidenden Heiland nach! Haben wir keine Angst vor den Schmerzen, Er wird uns mit Seiner Liebe, mit Seiner Gnade stärken, wenn wir in Ihm bleiben. Und denken wir nicht immer an unsere Leiden oder an die Leiden, die vielleicht noch auf uns zukommen könnten! Schauen wir nicht auf die Leiden, sondern allein auf die Liebe, auf die Liebe Jesu! Und ahmen wir Seine Liebe nach. Unsere Heimat soll der Himmel sein. Dort sind wir eine Braut des Auferstandenen! Streben wir nach den himmlischen Dingen, nach dem Unvergänglichen, nach dem Bleibenden, nach dem Unverweslichen, nach dem Ewigen! Hier auf Erden vergeht alles, nur die Liebe bleibt! Gott allein ist die Liebe und nur Er kann uns zu Liebenden umformen. Bitten wir Ihn darum! Heute gibt es so wenig Liebe in dieser Welt, weil sich die Menschen immer mehr von Gott abwenden, von der Quelle des ewigen Lebens. Kehren wir zu dieser ewigen Quelle zurück! Nur dort erhalten wir das Wasser des ewigen Lebens. Nur der Heilige Geist kann uns heiligen. Entweder lassen wir uns vom Heiligen Geist leiten oder von unserer eigenen Habgier. Beides zugleich geht nicht.
20.-24.3.2025
Gute und schlechte Bündnisse
Gott ist die Liebe. Aus reinster Liebe hat Er uns erschaffen. Adam und Eva hatten von Gott einen Leib und eine unsterbliche rein geistige Seele erhalten. Auch ihr Leib war ursprünglich unsterblich. Gott wollte nicht den Tod. Aber sie hörten nicht auf Gott, sondern auf den Versucher, auf den Teufel. Sie sündigten und die Sünde brachte ihnen den Tod ihres Leibes und den Verlust der heiligmachenden Gnade. Gott ist mit ihnen einen Bund eingegangen, aber sie brachen diesen Bund durch ihre Sünde. Sie erkannten ihre Sünde durch die Gnade Gottes, sie bereuten ihre Sünde und Gott vergab ihnen, aber sie mussten die Folge ihrer Sünde tragen. Gott verhieß ihnen den Messias, der diese Ursünde (Erbsünde) beseitigen wird. Gott gab die Menschen nicht auf, aber Er zeigte ihnen die Folgen ihres Tuns. Die Menschen sind nach dem Ebenbild Gottes erschaffen, sie können das Gute und Böse erkennen und sich für das Gute oder das Böse entscheiden. Die Engel mussten sich in einem Augenblick entscheiden, die Menschen haben eine gewisse Lebenszeit, in der sie sich endgültig für oder gegen Gott entscheiden müssen. Wer sich für das Böse entscheidet, kann durch die Gnade Gottes umkehren, solange er noch Zeit dazu hat, aber kein Mensch weiß, wie lange diese Zeit währen wird, da das Leben plötzlich zu Ende gehen kann. Wer sich für das Gute entscheidet, kann auch wieder davon abkommen. Solange wir leben, sind wir gefährdet, unser ewiges Heil steht auf dem Spiel. Bitten wir unseren guten Gott darum täglich um eine gute heilige Sterbestunde und erforschen wir täglich unser Gewissen! "Wer steht, gebe acht, dass er nicht falle!", wie Paulus uns sagt. Und wer in Sünde lebt, zögere nicht mit seiner Umkehr, denn morgen kann es schon zu spät sein! Gott hilft uns immer, Er will das Heil aller Menschen. Darum hat Er sich ein Volk erschaffen, Er hat den Abraham erwählt und mit ihm einen ewigen Bund geschlossen. Abraham glaubte Gott und dies rechnete Gott ihm an. Aufgrund seines Glaubens wurde er gerechtfertigt. Und so ist es auch für uns. Wenn wir an Gott und an Seinen Sohn glauben, wenn wir auf Sein Wort hören, werden wir durch die Gnade Gottes gerettet werden. Wenn wir uns aber vor Gott verschließen, wenn wir ein trotziges Herz haben, gehen wir verloren. Ohne Gott vermögen wir nichts. Gott wartet auf jeden von uns, dass wir in Seinen heiligen Bund eintreten. Das Volk Gottes ist Seine katholische Kirche. Außerhalb von ihr gibt es kein Heil, denn Gott hat all Seine Gnadenschätze, all Seine Wahrheit in sie hineingelegt. Die Wahrheit und die Gnade finden wir in ihrer ganzen Fülle nur in Seiner heiligen Kirche. Jesus ist der Weg, die Wahrheit und das Leben. Er ist der einzige Weg zum ewigen Vater, Er ist die einzige Wahrheit und das einzige Leben. Er ist das Haupt Seines mystischen Leibes, Seiner heiligen Kirche. Er ist nicht das Haupt von mehreren Kirchen, es gibt nur eine wahre Kirche, die katholische. Jesus hat eine Kirche gegründet und zwar auf Petrus. Er hat dem Petrus die Schlüssel des Himmelreiches übergeben und ihm gesagt, dass alles, was er binden wird, auch im Himmel gebunden sein wird und dass alles, was er lösen wird, auch im Himmel gelöst sein wird. Er hat ihm gesagt, dass die Mächte der Unterwelt die Kirche nicht überwältigen werden. Petrus und die anderen Apostel haben ihre Nachfolger eingesetzt und geweiht, sie haben die sakramentale Struktur der Kirche festgelegt, so wie sie dies von ihrem Meister gelernt haben. Jesus hat ihnen ja den Heiligen Geist verheißen und dieser Heilige Geist ist die Seele der Kirche. Ohne diesen Heiligen Geist wäre die Kirche nicht unfehlbar. Aber der Heilige Geist leitet getreu die wahre Kirche. Die offizielle Lehre der Kirche blieb über all die Jahrhunderte unverändert. Dies lässt sich leicht nachprüfen, indem man die Lehren der Kirche in allen Jahrhunderten miteinander vergleicht. Die Kirchenväter und die Kirchenlehrer haben immer ein und dieselbe Wahrheit gelehrt. Die Irrlehrer, die falschen Propheten sind von dieser Wahrheit abgewichen. Es ist z.B. sehr leicht aufzuzeigen, wie sehr Martin Luther von dieser Wahrheit abgewichen ist. Er hat die wahre Lehre verlassen und somit hat er auch unseren Herrn Jesus Christus verlassen. Er hat in seinem Hochmut geglaubt, es besser als Jesus zu wissen. Jesus aber hat zu Seinen Aposteln gesagt: "Wer Euch hört, der hört mich!" Wer die Kirche hört, hört auf die Stimme des Guten Hirten, auf die Stimme Jesu. Augustinus sagt uns: "Je mehr einer die Kirche liebt, umso mehr hat er den Heiligen Geist!" Und Jesus sagt zu Seinen Aposteln: "Wer nicht mit uns ist, ist gegen uns." Seien wir darum immer mit Jesus, mit Seiner Kirche, denn außerhalb von ihr kann es kein Heil geben. All die Gnadenschätze Gottes finden wir nur in Seiner heiligen Kirche. Wenn wir diese Kirche wahrhaft lieben, bleiben wir dem Bund Gottes treu. Wir können der Kirche nicht den Rücken zudrehen, nur weil die Kirche aus sündigen Menschen besteht. Ja, wir sind Sünder. Wer dies nicht anerkennen will, geht in die Irre. Maria war ohne Sünde, aber auch sie bedurfte der Erlösung und sie konnte nur ohne Sünde bleiben aufgrund er Gnade Gottes, die Er Seinem Volk geschenkt hat, die Er in Seine heilige Kirche hineingelegt hat. Wir alle sind erlösungsbedürftig und die Erlösung will uns Jesus in Seiner Kirche schenken. Darum ist es notwendig, an Jesus zu glauben und sich taufen zu lassen. Mit der Taufe treten wir in Seine katholische Kirche ein. Wenn sich ein evangelischer Christ gültig taufen lässt, tritt er letztendlich auch in die katholische Kirche ein. Aber er befindet sich nicht in der vollkommenen Gemeinschaft mit unserem Herrn Jesus Christus, da die evangelische Kirche große Irrtürmer lehrt. Jesus hat nur eine Kirche gegründet. Bleiben wir dieser Kirche treu, auch wenn es in ihr viele Bischöfe, Priester, Diakone und Laien gibt, die von der wahren Lehre Christi abweichen! Diese Irrlehrer in ihr sind tote Glieder an ihr. In ihnen wirkt der Heilige Geist nicht mehr. Aber beten wir für deren Umkehr!
Wir gehen einen festen Bund mit Gott ein, wenn wir diesen mit Christus und Seiner Kirche eingehen. Wenn wir in Seiner Gnade bleiben, bleiben wir in diesem Bund. Wenn wir in Jesus und Seiner Kirche bleiben, bleiben wir auch im Heiligen Geist. Dann wird uns der Heilige Geist erleuchten, leiten, führen, heiligen und regieren. Dies ist der ewige Bund, den Gott mit Seinem heiligen Volk schließen wollte und es durch Christus getan hat. Der alte Bund war nur vorübergehend, er diente als Vorbereitung für den neuen, ewigen Bund. Wenn wir Psalm 130 betrachten, dann können wir gut den Sinn des alten Bundes erkennen.
Ps 130 (Einheitsübersetzung): Hilferuf aus tiefer Not
1 Ein Wallfahrtslied. Aus den Tiefen rufe ich, HERR, zu dir: /
2 Mein Herr, höre doch meine Stimme! Lass deine Ohren achten auf mein Flehen um Gnade.
3 Würdest du, HERR, die Sünden beachten, mein Herr, wer könnte bestehn?
4 Doch bei dir ist Vergebung, damit man in Ehrfurcht dir dient.
5 Ich hoffe auf den HERRN, es hofft meine Seele, ich warte auf sein Wort.
6 Meine Seele wartet auf meinen Herrn / mehr als Wächter auf den Morgen, ja, mehr als Wächter auf den Morgen.
7 Israel, warte auf den HERRN, / denn beim HERRN ist die Huld, bei ihm ist Erlösung in Fülle.
8 Ja, er wird Israel erlösen aus all seinen Sünden.
Es geht im alten Bund um das hoffnungsvolle Warten auf den Erlöser, der uns unsere Sünden vergeben will. Der Beter dieses Psalms hat die richtige Haltung Gott gegenüber. Es ist eine ehrfürchtige, demütige, sehnsuchtsvolle, hoffnungsvolle und liebende Haltung. Er weiß, dass wir Sünder sind und der Erlösung, der Vergebung unserer Sünden bedürfen. In Vers 5 heißt es: "ich warte auf Sein Wort". Jesus selbst ist das Wort Gottes.
Man vergleiche nun mit Ps 89:
Ps 89,1-10 (Einheitsübersetzung):
1 Ein Weisheitslied Etans, des Esrachiters.
2 Von der Huld des HERRN will ich ewig singen, von Geschlecht zu Geschlecht mit meinem Mund deine Treue verkünden.
3 Denn ich bekenne: Auf ewig ist Huld gegründet, im Himmel deine Treue gefestigt.
4 Ich habe einen Bund geschlossen mit meinem Erwählten und David, meinem Knecht, geschworen:
5 Auf ewig gebe ich deinem Haus festen Bestand und von Geschlecht zu Geschlecht gründe ich deinen Thron. [Sela]
6 Die Himmel preisen deine Wunder, HERR, und die Versammlung der Heiligen deine Treue.
7 Denn wer im Gewölk gleicht dem HERRN, ist dem HERRN ähnlich unter den Söhnen der Götter?
8 Gewaltig ist Gott im Rat der Heiligen, für alle rings um ihn her ist er groß und furchtbar.
9 HERR, Gott der Heerscharen, wer ist wie du? Mächtig bist du, HERR, und von Treue umgeben.
10 Du beherrschst den Aufruhr des Meeres; wenn seine Wogen toben - du glättest sie.
Hier geht es um den ewigen Bund, den Gott bereits mit David geschlossen hat. Jesus in seiner menschlichen Natur ist ein Nachfahre Davids. Wie oben gesagt, hat Gott diesen ewigen Bund ja auch schon mit Abraham geschlossen. So wie Abraham war David ein Mensch, der an den Messias geglaubt hat und auf Ihn seine ganze Hoffnung gesetzt hat. Das gleiche gilt auch schon für Adam und Eva, die nach ihrer Sünde bereut hatten und auf ihren Erlöser gehofft hatten.
Man vergleiche mit Micha 5,1-4:
1 Aber du, Betlehem-Efrata, / bist zwar klein unter den Sippen Judas, aus dir wird mir einer hervorgehen, / der über Israel herrschen soll. Seine Ursprünge liegen in ferner Vorzeit, / in längst vergangenen Tagen.
2 Darum gibt er sie preis, bis zu der Zeit, / da die Gebärende geboren hat. Dann wird der Rest seiner Brüder zurückkehren / zu den Söhnen Israels.
3 Er wird auftreten und ihr Hirt sein in der Kraft des HERRN, / in der Hoheit des Namens des HERRN, seines Gottes. Sie werden in Sicherheit wohnen; denn nun wird er groß sein / bis an die Grenzen der Erde.
4 Und er wird der Friede sein.
Auch hier geht es um den kommenden Messias, dessen Ursprünge in ferner Vorzeit liegen. Vorzeit kann man hier buchstäblich deuten: vor der Zeit!
Ähnliche Stellen finden wir viele im Alten Testament, besonders in den Psalmen und in den Propheten.
Der ewige Bund war schon immer verborgen vorhanden, seit Adam und Eva, aber er wurde erst durch Jesus und Seine Kirche begründet und wirksam. Der alte Bund war vergänglich, wobei auch schon in diesem der neue Bund wirksam gewesen ist, aber auf verborgene, vorbereitende Weise. Man könnte sagen, der neue Bund ist im alten Bund durchgeschienen, das Licht des kommenden Messias hat den alten Bund erhellt, hat die Hoffnung begründet und wahre Vorfreude hervorgebracht. Die Zeit des alten Bundes war eine hoffnungsvolle Zeit des Wartens auf den Erlöser. Diejenigen im alten Bund, die so auf ihren Erlöser ausgerichtet gewesen sind, waren vor Gott gerecht, obwohl sie ja die Gnade der Rechtfertigung erst durch Jesus Christus erlangt hatten. Sie lebten aber gerecht, mehr konnten sie ja nicht tun. Sie haben auf die Stimme Gottes gehört, sie blieben Seinem Bund treu. Anders die Frevler, diese hörten nicht auf die Stimme Gottes, sie wollten nicht geduldig und demütig auf ihren Erlöser warten. Darum gingen sie falsche Bündnisse ein, gegen den Willen Gottes, sie hörten auf die falschen Propheten, die ihnen irdisches Heil prophezeiten. Wenn man Jeremia liest, sieht man klar, dass es gegen den Willen Gottes gewesen ist, dass Juda ein Bündnis mit Ägypten eingegangen ist. Viele Judäer hörten nicht auf die Stimme Gottes, welcher durch Jeremia zu Seinem Volk sprach. Diese wollten ihre Niederlage durch die Babylonier nicht annehmen und sich mit Ägypten verbünden, obwohl Gott sie davor gewarnt hatte.
So wie das Volk Gott damals falsche Bündnisse gegen den Willen Gottes eingegangen ist, so tun dies auch heute viele Menschen und Völker. Sie vertrauen nicht auf Gott, sondern wollen ihres eigenen Glückes Schmied sein. Solche Menschen und Völker halten sich nicht mehr an die Gebote Gottes. Dabei vergessen sie, dass sie aus eigener Kraft nichts vermögen, dass sie ohne Gott unmöglich glücklich werden können. Gott allein ist gut, Er allein ist die Liebe und ohne Ihn gibt es keine Liebe und kein wahres Glück, keinen wahren Frieden und keine wahre Freude.
Wenn wir also Bündnisse schließen, sollten wir uns gut überlegen, ob diese dem Willen Gottes entsprechen. Denken wir hier an den heiligen Ehebund, an den Bund der Freundschaft oder an Länderbündnisse, Militärbündnisse, Wirtschaftsbündnisse und andere Bündnisse. Fragen wir uns immer, was der Wille Gottes ist! Bitten wir Gott um Seine Erleuchtung und um Sein Geleit! Ohne Ihn gehen wir in die Irre. Wie schlimm ist es doch, wenn man den falschen Ehepartner oder einen falschen Freund erwählt! Beten wir viel zum Heiligen Geist um Seine sieben Gaben und Seine zwölf Früchte!
Durch die bewusste schwere Sünde brechen wir immer den Liebesbund mit unserem guten Gott, wir kehren uns von Ihm ab, von der Quelle des Lebens, der Wahrheit und der Liebe und dies um eines scheinbaren irdischen Vorteils willen. Letztendlich schadet uns die Sünde immer selbst. Und je mehr wir sündigen, um so weniger erkennen wir dies. Die Sünde verblendet, durch sie können wir immer weniger zwischen gut und böse unterscheiden, können wir immer weniger die Wahrheit erkennen. Die Sünde schwächt unseren Willen und macht uns immer unempfänglicher für die Eingebungen und Gnaden Gottes. Die Sünde ist das größte Übel, das es auf dieser Welt geben kann. Hüten wir uns vor ihr, hassen wir sie, denn sie bringt nur Verderben hervor! Sie führt uns weg von Gott und treibt uns immer mehr in die Arme Satans. Durch sie öffnen wir uns immer mehr den bösen Geistern, geraten wir immer mehr in deren Einflussbereich, durch sie verbünden wir uns immer mehr mit den bösen Geistern. Manche Menschen schließen sogar bewusst ein Bündnis mit dem Satan und mit seinen Dämonen, weil sie glauben, dadurch irdische, zeitliche Vorteile gewinnen zu können. Der Satan hat ja sogar Jesus in Versuchung führen wollen und Ihm gesagt, dass er Ihm alle Reiche dieser Welt geben wird, wenn Er ihn anbeten würde. Hierzu muss man sagen, dass der Satan ziemlich verblendet gewesen ist, als er dies zu Jesus sagte, denn Jesus ist ja der Sohn Gottes, eines Wesens mit dem Vater und Jesus wusste dies sehr wohl, der Satan aber scheinbar nicht. Der Satan will Gott gleich sein und darum will er angebetet werden, obwohl er natürlich weiß, dass er nur ein Geschöpf ist, aber er liebt den Schein, den Glanz, die Schmeicheleien und nicht die Wahrheit. Würde er die Wahrheit lieben, so würde er ja Jesus lieben, der die Wahrheit selbst ist. Aber von dieser Wahrheit hat der Satan sich endgültig getrennt. In ihm finden wir keine Spur von Wahrheit und Liebe mehr, er ist nur noch auf unser Verderben aus. Darum will er uns stetig verführen, vor allem durch seine Lügen und Halbwahrheiten. Er verspricht uns irdischen Glanz, irdische Macht, irdischen Einfluss, irdischen Reichtum, irdische Vergnügungen, wenn wir ihn anbeten. Schritt für Schritt versucht er, uns von Gott wegzubringen. Er versucht, uns im Glauben zu verunsichern, besonders agiert er natürlich gegen den katholischen Glauben. Dazu bedient er sich sehr oft anderer Menschen. Besonders die modernen Medien bieten ihm viele neue Chancen, um die Menschen durch seine Lügen und Halbwahrheiten zu verführen. Er verführt sie auch durch Bilder, vor allem von schlecht oder gar nicht bekleideten Frauen. Und wie schlimm ist Pornographie! Er verführt die Menschen durch Drogen, durch Alkohol, durch das Internet und durch die künstliche Intelligenz, durch das Fernsehen, durch das Radio, durch die Schulen, Universitäten, durch die Politik, durch alles andere Mögliche. Das Internet z.B. oder die künstliche Intelligenz sind ja in sich gesehen wertneutral, aber alles kann eben auch missbraucht werden. In Offb 13 lesen wir von dem Tier aus dem Meer, das ist der Antichrist. Und wir lesen von dem Tier aus dem Land, das ist der falsche Prophet, der mit dem Antichristen zusammenarbeitet und die Menschen dazu bringen will, dass sie den Antichristen anbeten. Dies versucht er dadurch zu erreichen, dass er die Menschen dazu bringt, ein Bild des Antichristen zu errichten, das einen Geist besitzt und reden kann. Ich glaube, dass hiermit die künstliche Intelligenz gemeint sein kann.
Offb 13,11-18:
Das Tier aus dem Festlande. 11 Noch ein anderes Tier sah ich aufsteigen aus dem Festlande. Es hatte zwei Hörner wie ein Widder und redete wie der Drache. 12 Es übte die ganze Gewalt des ersten Tieres unter dessen Augen aus und brachte die Erde und ihre Bewohner dazu, das erste Tier anzubeten, dessen Todeswunde geheilt ward. 13 Es wirkte große Wunderzeichen, sogar Feuer ließ es vor den Augen der Menschen vom Himmel auf die Erde fallen. 14 Durch die Zeichen, die es vor dem Tiere wirken durfte, verführte es die Bewohner der Erde; es forderte nämlich die Bewohner der Erde auf, ein Bild von dem Tiere zu machen, das die Schwertwunde hatte und am Leben geblieben war. 15 Auch wurde ihm Macht gegeben, dem Bilde des Tieres Leben einzuhauchen, so dass das Bild des Tieres sprechen konnte und alle töten ließ, die das Bild des Tieres nicht anbeten wollten. 16 Alle, groß und klein, reich und arm, frei und unfrei, brachte es dazu, auf ihrer rechten Hand oder an ihrer Stirne ein Zeichen zu tragen. 17 Keiner sollte kaufen oder verkaufen dürfen, der nicht das Zeichen trug: den Namen des Tieres oder den Zahlenwert seines Namens. 18 Hier braucht es Weisheit. Wer Verstand hat, berechne die Zahl des Tieres; es ist die Zahl für einen Menschen. Die Zahl ist sechshundertsechsundsechzig.
Die künstliche Intelligenz kann leicht durch Menschen missbraucht werden, vor allem kann es sehr gefährlich werden, wenn ein Despot dieses Mittel benützt, um alle Menschen seines Reiches zu überwachen und zu kontrollieren. So ein Despot kann sagen, dass die Menschen alles machen müssen, was die künstliche Intelligenz sagt. Aber die künstliche Intelligenz ist ja nicht Gott, sie kann genau so in die Irre gehen, wie es Menschen können. Schließlich wurde sie ja von Menschen programmiert. Und ein Despot würde die künstliche Intelligenz so programmieren, dass seine eigene Ideologie bestimmend sein wird. Und die Ideologie des Antichristen ist dämonisch. Der Antichrist ist ja nur so mächtig geworden, weil er mit dem Satan einen Bund geschlossen hat, weil er ihm seine Seele verkauft hat, weil er ihn anbetet.
Mit dem Drachen in Vers 11 ist der Satan gemeint, das erste Tier ist der Antichrist, von dem auch in Dan 7 die Rede ist. In Dan 7 wird der Antichrist als ein kleines Horn bezeichnet, welches aber sehr mächtig werden wird und drei andere Hörner verdrängen wird. Mit diesen drei anderen Hörnern sind wohl drei Weltmächte, drei Herrscher gemeint. Wir könnten vielleicht an die drei Weltmächte USA, Russland und China denken. Aber der Antichrist ist schlauer, er ist ein Meister der Lüge. Dieses kleine Horn hat überall Augen. Dies bedeutet, dass es alles kontrollieren kann, alle Menschen überwachen kann, so wie das ja jetzt schon in China ziemlich stark praktiziert wird. Der Missbrauch der modernen Technik ermöglicht dies alles. Und die KI kann noch ein viel mächtigeres Mittel als die bisherigen Mittel sein, um die Menschen immer mehr gleichzuschalten, zu versklaven. Bleiben wir fest in Christus, in Seiner Liebe und beten wir nur unseren einen Gott an!
Bis der Antichrist an die Macht kommt, wird sich die Technik ja sicher noch weiter fortentwickeln. Und je mehr dies geschieht, umso mehr Möglichkeiten wird der Antichrist haben, um die Menschen immer besser zu manipulieren und zu überwachen. Das Ziel ist, dass die Menschen immer weniger auf ihr eigenes Denken vertrauen, immer unselbständiger werden, immer abhängiger von der KI und somit vom Antichristen werden. Irgendwann werden dann wollen die meisten Menschen genau das tun, was ihnen die KI bzw. der Antichrist vorgibt, bis dahin, dass sie den Satan und den Antichristen anbeten. Einige Christen werden aber durch die Gnade Gottes standhaft im wahren Glauben bleiben und sich dem Antichristen gewaltlos widersetzen. Es wird nicht wenige Märtyrer unter diesen geben. Beten wir fest um diese Standhaftigkeit, denn es könnte sein, dass der Antichrist bald in Erscheinung treten wird! Lieben wir Gott über alles und tun wir alles zu Seiner Ehre! Suchen wir immer zuerst das Reich Gottes und seine Gerechtigkeit! Dann wird Gott für uns sorgen. Er vergisst uns nicht.
Hier möchte ich noch ein Beispiel anführen, wie der Satan heute wirkt. Die Rockband Beatles gab 1962 ein Konzert in Hamburg. Damals waren sie noch am Anfang ihrer Karriere. Sie verkündeten auf der Bühne, dass sie ihre Seele dem Satan verkauft haben und er hat ihnen dafür versprochen, die erfolgreichste Band aller Zeiten zu werden. Dies hat sich bislang erfüllt. Diese Musik sollten wir uns nicht anhören!
Christus und der Antichrist stehen sich diametral gegenüber. Wenn Jesus zu den Versuchungen des Satans ein klares Nein spricht, spricht der Antichrist ein klares Ja, er weiht sich dem Satan, so wie dies auch die Satanisten tun. Hier ein kleiner Einschub zur Anthroposophie. Ein Grundprinzip dieser Sekte ist: "Durch die Weihe an Luzifer selber Christus werden". Hier erkennt man klar das Prinzip des Satans, selber wie Gott sein zu wollen und Menschen dazu zu verführen, selber wie Gott sein zu wollen. Einen größeren Hochmut kann es nicht geben. Achten wir darauf, immer demütig zu sein. Misstrauen wir uns selbst, denn wir neigen zum Hochmut und erkennen dies oftmals gar nicht. Darum sollten wir immer wieder unser Gewissen überprüfen und uns fragen, ob wir hochmütig gewesen sind. Wenn wir z.B. sehr empfindlich sind, ist dies ein Zeichen von verborgenem Hochmut, ebenso wenn wir über bestimmte Menschen schlecht denken. Wenn ich z.B. über einen Menschen denken würde, dass sich dieser nie bekehren wird, würde ich diesen Menschen verurteilen und dies wäre schwerer Hochmut. Oder wenn ich glauben würde, dass ein bestimmter Mensch gar keine guten Seiten hat, wäre dies auch schwerer Hochmut. Bei solchen Verurteilungen steckt immer mit drin, dass man glaubt, besser als der andere zu sein, was auch wieder Hochmut ist. Hochmütig sind vor allem die Menschen, die glauben, dass sie das Gute aus eigener Kraft vermögen, dass sie Gott gar nicht dazu brauchen. Diese Menschen lieben es zu sagen, dass sie stolz auf ihre Leistungen seien und dass sie auf sich selbst vertrauen. Diese Menschen wenden sich von Gott ab, sie kümmern sich nicht um Ihn, da sie denken, dass sie Ihn ja gar nicht brauchen, um ein glückliches Leben führen zu können.
Da die Kirche aus Menschen besteht, die Sünder sind, unabhängig davon, ob sie Papst, Bischof, Priester, Diakon oder Laie sind, besteht immer die Gefahr der falschen Bündnisse mit dieser verdorbenen, gottfernen Welt. Hierzu ein paar kurze Beispiele: 1968 hat Papst Paul VI die Lehre der Kirche in seinem Schreiben Humanae Vitae bestätigt, dass künstliche Empfängnisverhütung schwer sündhaft ist. Kurz darauf haben die deutschen und auch die österreichischen Bischöfe Erklärungen herausgegeben, die besagten, dass das Gewissen des einzelnen darüber zu entscheiden hat, ob künstliche Empfängnisverhütungsmittel angewendet werden dürfen. Welch ein schwerer Ungehorsam, welch ein Hochmut! Dies ist ein typisches Beispiel für ein Bündnis mit dem Zeitgeist. Solche ähnliche Beispiele gibt es leider ziemlich viele, auch von unserem Papst Franziskus. Dieser meint, dass Ehebrecher, die im Zustand der schweren Sünde leben, im Einzelfall die heiligen Sakramente der Buße und der Eucharistie empfangen dürfen, ohne dass sie die Absicht haben, von ihrem Ehebruch zu lassen. Die Kirche lehrt aber schon immer verbindlich, dass Christen im Zustand der schweren Sünde nicht zu den heiligen Sakramenten gehen dürfen. Nur wenn einer seine Sünden übernatürlich bereut und sich fest vornimmt, diese Sünden nicht wieder zu begehen, kann er gültig beichten und dann natürlich wieder die heilige Kommunion würdig empfangen. Aber wehe denen, die unwürdig die heilige Kommunion empfangen! So viele Priester und Bischöfe vermeiden es heute, über Sünde, Umkehr, Gebet, Fasten, Buße, Beichte, Gericht, Fegfeuer und Hölle zu sprechen, da ihnen dies der Zeitgeist verbietet. Und auf diesen Zeitgeist hören die meisten mehr als auf den Heiligen Geist. Sie versuchen auf dem bequemen Weg zu gehen, obwohl Jesus ihnen einen anderen Weg gelehrt hat. Er selbst ist ja der Weg und wer Ihm nachfolgen will, muss bereit sein, mit Ihm zu leiden. Aber der Mensch scheut von Natur aus das Leiden, darum schließen viele faule Kompromisse mit der Wahrheit und mit ihrer Sendung. Würden sie wirklich auf Gott vertrauen, dann würden sie wachen und beten und wären davon überzeugt, dass Gott Ihnen in jeder Not helfen würde. Hier steht das rein menschliche Denken dem göttlichen Denken gegenüber. Vertrauen wir der Welt mit ihren Denkmustern oder auf unseren guten Gott? Es lohnt sich immer, auf Gott zu vertrauen, auch wenn wir Seine Wege zuweilen nicht verstehen.
Wenn wir überzeugte Christen sein wollen, müssen wir uns in allem an die Lehre der Kirche halten, müssen wir die ganze Heilige Schrift als vom Heiligen Geist inspiriert ansehen, müssen wir die Sünde hassen, verabscheuen, dürfen wir uns nicht im geringsten auf sie einlassen, müssen wir allen Versuchungen aus dem Weg gehen bzw. ihnen aus ganzer Kraft Widerstand leisten. Wer sich auf die Versuchungen einlässt, der lässt sich auf die Stimmen der bösen Geister ein. Wer dies aber tut, gerät schon in deren Einflussbereich. Wer Gott aber aus ganzem Herzen lieben will, will nichts mit den bösen Geistern und deren Versuchungen, Einflüsterungen zu tun haben. Mit der Sünde spielt man nicht. Wer mit ihr spielt, wird bald ihr Opfer. Und wer erst mal in der Sünde drinnen ist, wird meist immer tiefer in sie hineingezogen, das Gewissen stumpft immer mehr ab, die Unterscheidung zwischen gut und böse nimmt immer mehr ab, der Wille wird immer mehr geschwächt. Wir müssen uns endgültig für Gott entscheiden, Ihm unser ganzes Leben übergeben und uns fest vornehmen, immer nur Seinen heiligen Willen erfüllen zu wollen. Vor allem müssen wir immer wachen und beten, denn aus eigener Kraft schaffen wir das Gute, das wir uns vornehmen nicht. Vertrauen wir auf unseren guten Gott und lassen wir Ihn frei in uns und mit uns wirken! Stellen wir uns Ihm ganz zu Seiner Verfügung! Er will immer nur das Beste für uns, unser ewiges Heil und Er weiß, was für uns das Beste ist, wir wissen es oft nicht. Überlassen wir Ihm die Art und Weise der Führung! Ewiger Vater, berge mich immer in Dir!
Zu den schlechten Bündnissen hier noch die Psalmen 2 und 48 nach der neuen Einheitsübersetzung:
Ps 2:
1 Warum toben die Völker, warum ersinnen die Nationen nichtige Pläne? 2 Die Könige der Erde stehen auf, / die Großen tun sich zusammen gegen den HERRN und seinen Gesalbten: 3 Lasst uns ihre Fesseln zerreißen und von uns werfen ihre Stricke! 4 Er, der im Himmel thront, lacht, der HERR verspottet sie. 5 Dann spricht er in seinem Zorn zu ihnen, in seinem Grimm wird er sie erschrecken: 6 Ich selber habe meinen König eingesetzt auf Zion, meinem heiligen Berg. 7 Den Beschluss des HERRN will ich kundtun./ Er sprach zu mir: Mein Sohn bist du. Ich selber habe dich heute gezeugt. 8 Fordere von mir und ich gebe dir die Völker zum Erbe und zum Eigentum die Enden der Erde. 9 Du wirst sie zerschlagen mit eisernem Stab, wie Krüge aus Ton wirst du sie zertrümmern. 10 Nun denn, ihr Könige, kommt zur Einsicht, lasst euch warnen, ihr Richter der Erde! 11 Mit Furcht dient dem HERRN, jubelt ihm zu mit Beben, 12 küsst den Sohn, / damit er nicht zürnt und euer Weg sich nicht verliert, denn wenig nur und sein Zorn ist entbrannt. Selig alle, die bei ihm sich bergen!
Ps 48:
1 Ein Lied. Ein Psalm. Von den Korachitern. 2 Groß ist der HERR und hoch zu loben in der Stadt unseres Gottes. 3 Sein heiliger Berg ragt herrlich empor; er ist die Freude der ganzen Erde. Der Berg Zion liegt weit im Norden; er ist die Stadt des großen Königs. 4 Gott ist in ihren Palästen, als sichere Burg erwiesen. 5 Denn siehe: Könige traten zusammen, gemeinsam rückten sie näher. 6 Sie sahen auf, da erstarrten sie; sie waren bestürzt und flohen. 7 Dort packte sie Zittern wie Wehen eine Gebärende. 8 Mit Sturm aus dem Osten zerbrichst du die Schiffe von Tarschisch. 9 Wie wir es gehört, so haben wir es gesehen / in der Stadt des HERRN der Heerscharen, der Stadt unsres Gottes. Gott macht sie fest auf ewig. [Sela] 10 Wir haben, Gott, deine Huld bedacht inmitten deines Tempels. 11 Wie dein Name, Gott, / so reicht dein Ruhm bis an die Enden der Erde; deine Rechte ist voll von Gerechtigkeit. 12 Der Berg Zion freue sich, die Töchter Judas sollen über deine Urteile jubeln. 13 Umkreist den Zion, umschreitet ihn, zählt seine Türme! 14 Betrachtet seine Wälle, / geht in seinen Palästen umher, damit ihr einem späteren Geschlecht erzählen könnt: 15 Ja, das ist Gott, unser Gott / für immer und ewig. Über das Sterben hinaus wird er selbst uns leiten.
In diesen beiden Psalmen wird erzählt, dass die Feinde Gottes, die Feinde Christi und Seiner Kirche sich verbünden. Sie wollen die Kirche zerstören, aber Christus wird sie besiegen. Jesus ist das Haupt Seiner Kirche, darum ist sie unbesiegbar. Die Mächte der Unterwelt werden die Kirche nicht überwinden. Die Kirche ist eine göttliche Institution und keine menschliche. Wenn man nur auf die Sünden der Glieder der Kirche schaut, könnte man gewiss denken, dass die Kirche etwas rein Menschliches ist. Der Glaube an Jesus und an Seine Worte ist nötig, um tiefer zu schauen, um zu erkennen, dass die Kirche göttlichen Ursprungs ist und in alle Ewigkeit fortbestehen wird. Die Kirche besteht aus der triumphierenden Kirche im Himmel, aus der leidenden Kirche im Fegfeuer und aus der streitenden Kirche hier auf Erden. Wenn das Ende der Welt mit der Wiederkunft Jesu in Herrlichkeit kommt, gibt es nur noch die triumphierende Kirche im Himmel. Und im Himmel gibt es nichts Unreines mehr. Wer in den Himmel kommen will, muss gereinigt werden. Lassen wir uns von Gott reinigen und läutern! Lassen wir uns von Ihm unsere Sünden in der Beichte vergeben und hören wir mit der Sünde auf, sie bringt nur Unheil! Lieben wir Gott!
Zu den schlechten Bündnissen könnte man noch viel sagen. Ein Beispiel ist die Freimaurerei, die antichristlich ist, ebenso die Illuminaten, die Rosenkreuzer, die Theosophen, die Anthroposophen, der Kommunismus, die New Age Bewegung, die Esoterik, der Okkultismus, der Satanismus,... Lassen wir uns niemals auf solche bösen Bündnisse ein! Wenn wir Gott treu bleiben wollen, dürfen wir uns nicht auf die Lüge einlassen! Wenn der Antichrist kommt, wird er verlangen, dass alle Menschen ihn anbeten. Würden wir ihn anbeten, so würden wir Gott verleugnen und ins Verderben gehen. Wir wollen nur unseren guten Gott anbeten! Auf Ihn vertrauen wir!
28.3.2025
Mein Jesus, gib mit die Gnade, ich bitte Dich, immer in Dir zu bleiben, immer in Deiner Liebe! Wenn ich in Dir bleibe, bleibe ich auf dem rechten Weg zum ewigen Vater. Wenn ich in Dir bleibe, lehrst Du mich Deine göttliche Wahrheit, die Dir der Vater gegeben. Wenn ich in Dir bleibe, verleihst Du mir Dein göttliches Leben, das Dir der Vater geschenkt. Du schenkst Dich mir ganz. Gib, dass auch ich mich Dir ganz schenke! Ich vertraue Dir, mein Jesus und ich liebe Dich. Dir will ich nachfolgen. Ich weiß, dass dies der einzig richtige Weg ist. Du leitest niemanden in die Irre. Du schenkst uns Deinen Heiligen Geist vom Vater, damit Er uns erleuchte, führe und heilige. Dank sei Dir, mein Erlöser und Retter! Amen!
31.3.2025
Vermischung der Wahrheit mit der Lüge
Der Teufel, der Diabolus ist der Durcheinanderwerfer, der Verwirrer, der Vermischer, der Verwischer, der Verführer, der Lügner von Anbeginn. Lassen wir uns nie auf ihn ein, debattieren wir nie mit ihm! Im Normalfall sagt er viel Wahres, mischt dann aber geschickt seine Lügen mit hinein. Und er verführt viele Menschen dazu, es genau so zu machen. Dies können wir an allen Ideologien eindeutig erkennen und nachweisen. Hier könnte man unzählige Beispiele bringen. Vor allem in den Medien, im Fernsehen und im Internet verbreiten der Böse und seine Nachfolger viele Lügen. Auf dem Fernsehsender Arte kann man dies ziemlich oft erkennen, vor allem wenn es sich um sogenannte Dokumentationen über die Kirche oder über das Christentum handelt. Bei diesen Dokumentationen werden einerseits viel Wahres und viele glaubwürdige wissenschaftliche Erkenntnisse vorgebracht, andererseits wird dies Wahre mit ideologisch bedingten Meinungen geschickt verbunden, verknüpft, in Beziehung gebracht, so dass der Zuschauer zumeist glaubt, dass diese Meinungen genau so wissenschaftlich seien. Dies liegt vor allem daran, dass diese Wissenschaftler auf ihrem Gebiet Experten sind und so eine hohe Glaubwürdigkeit haben. Dann aber überschreiten sie ihre wissenschaftlichen Grenzen und stellen ihre eigenen Vermutungen vor. Und diese Vermutungen, Spekulationen sind dann meist ideologisch bedingt gegen die Kirche, gegen das Christentum und gegen Christus, gegen Gott gerichtet. Das ganze ist ein geschickt konstruiertes Geflecht aus Wissenschaft und Meinungen, welches die eigene antichristliche Ideologie bestätigen soll. So werden die Zuschauer oft verführt. Wenn man den Sender Arte besser kennt, kann man den Eindruck gewinnen, dass diese Vorgehensweise absichtlich ist und dass die dort auftretenden Wissenschaftler so ausgewählt wurden, dass sie mit der Ideologie von Arte übereinstimmen, zumindest meistens. Dies betrifft natürlich nicht nur Arte, sondern auch viele andere Sender im Fernsehen und im Internet, ebenso viele Nachrichten und Berichte und nicht nur wenn es über die Kirche oder das Christentum geht. Aber der Satan hat eine Hauptabsicht, die Zerstörung der katholischen Kirche, obwohl diese ja unzerstörbar ist. Zumindest will der Satan möglichst viele Menschen von der katholischen Kirche fernhalten bzw. die Menschen dazu bringen, dass sie sich immer weiter von der Kirche und von Jesus Christus entfernen. In einer Sendung über den Missbrauch hat Arte einmal die katholische Kirche als Täterorganisation bezeichnet. In einer Täterorganisation sind natürlich alle Mitglieder selbst Täter, somit schwer mitschuldig. Hier sehen wir folgendes. Wissenschaftlich gesehen kann man alle Ideologien eindeutig widerlegen, aber was nicht möglich ist, ist die Wahrheit Jesu Christi, die in der katholischen Kirche vollständig enthalten ist zu widerlegen. Alle Ideologien, z.B. der Kommunismus, sind in sich widersprüchlich, aber die Lehre der katholischen Kirche ist frei von Widersprüchen. Die Wahrheit kann sich nicht selbst widersprechen und Jesus Christus selbst ist diese göttliche Wahrheit, gegen die der Satan und sein Anhang nichts vermögen. Und da sie eben gegen diese Wahrheit nichts vermögen, greifen sie im Normalfall diese Wahrheit auch gar nicht an, sondern greifen das Christentum und speziell die katholische Kirche dadurch an, dass sie die Sünden der Glieder dieser Kirche aufzeigen. Dabei begehen sie aber den großen Fehler, dass sie von den Sünden einzelner auf die Verderbtheit der ganzen katholischen Kirche schließen, wie dies eben bei Arte der Fall gewesen ist. So ein Vorgehen ist selbstverständlich unredlich und nicht ohne böse Absicht. Alle Menschen haben böse Neigungen in sich, egal ob sie katholisch sind oder nicht. Das sagt aber noch lange nichts über die Heiligkeit der Kirche. Die Kirche ist ja heilig, weil Jesus sie gegründet hat und weil Er das göttliche Haupt Seiner Kirche ist. Der Heilige Geist geht vom Vater und vom Sohn aus und wirkt in der Kirche das Heil der Seelen, Er durchströmt die Glieder des mystischen Leibes mit Seinen Gnaden. Aber jeder Mensch ist frei und viele Katholiken leben leider nicht im Zustand der heiligmachenden Gnade, sie widersetzen sich dem Heiligen Geist und sind somit tote Glieder am Leib Jesu. Aber solange ein Mensch lebt, hat er die Chance zur Umkehr. Wir sind alle Sünder und bedürfen alle der Vergebung Gottes, Seiner unvorstellbar großen Barmherzigkeit. Wir dürfen nicht glauben, dass wir besser als andere sind. Wir sollten uns immer selbst misstrauen, da wir durch die Erbsünde bedingt zum Bösen neigen! Unsere Berufung ist die Liebe und wenn wir Liebende sind, sind wir Heilige. Und je mehr Heilige es in der Kirche gibt, umso glaubwürdiger wird die Kirche vor der Welt. Wer nicht heilig werden will, hat vom christlichen Glauben gar nichts verstanden. Im Himmel gibt es nur Heilige. Wer nicht heilig werden will, kann ja gar nicht in den Himmel kommen, solange er nicht noch rechtzeitig umkehrt. Verschieben wir nie unsere Umkehr, morgen kann es schon zu spät sein. Wir wissen nicht, wann wir sterben. Bitten wir Gott täglich um eine heilige Sterbestunde!
Die Ideologen wollen natürlich auch die ganze Welt verstehen, so wie dies eben jede Weltanschauung will. Bestimmte Dinge können sie wissenschaftlich erklären und bestimmte Dinge nicht. Somit bleiben sehr viele Lücken, vor allem wenn man das Wort von Albert Einstein bedenkt: "Das, was wir wissen, ist so gut wie nichts, im Vergleich zu dem, was wir nicht wissen." Wir sollen darum nicht auf unser Wissen, nicht auf all die Wissenschaften vertrauen, auch wenn diese meist gute und notwendige Arbeit leisten. Die Lücken sind zu groß. Wenn man dann aber aus diesem relativ geringen Wissen eine Weltanschauung aufbauen möchte, muss man diese Lücken schließen. Und die Ideologen schließen diese Lücken natürlich mit ihren Ideologien. Wir sehen wieder, wie hier Wahrheit mit Ideologie vermischt wird. Diese nicht katholischen Ideologen behaupten nun genau das, was sie selbst tun, von der katholischen Kirche. Sie behaupten, dass wir Katholiken das, was wir nicht wissen, mit unserem katholischen Glauben ergänzen, so als ob Gott ein Lückenschließer wäre, was natürlich Unsinn ist. Wenn jemand redlich ist und die Lehre der Kirche gut erforscht, wird er erkennen, dass die ganze Lehre Jesu Christi in sich schlüssig ist, wie aus einem Guss gegossen. Hier passt alles harmonisch zusammen, ein Teil fügt sich in den anderen Teil, es gibt nichts Störendes, nichts in sich Widersprüchliches. Hingegen gibt es bei allen Ideologien in sich Widersprüchliches. Und mit keiner Ideologie kann man die Wirklichkeit erklären, auch wenn die Menschen dies zu allen Zeiten immer wieder von neuem versuchen, weil sie einfach nicht an Gott und an Jesus Christus glauben wollen. Meistens wollen sie nicht an Jesus glauben, weil Er die Wahrheit ist, weil Er ganz rein und heilig ist, weil Er nur Liebe ist. Sie sehen, dass sie sich von Grund auf ändern müssten, wenn sie an Jesus glauben würden und Ihm nachfolgen wollten, aber genau davor schrecken sie zurück, das erscheint ihnen dann als zu radikal. Darum bezeichnet man auch die überzeugten Christen als radikal, als Fundamentalisten. Achten wir nicht auf das, was andere von uns schlecht denken, sondern richten wir uns immer in allem auf unseren Herrn Jesus Christus aus! Nur wenn wir Ihm nachfolgen, werden wir nicht in die Irre gehen. In dieser irren Welt kann man sehr leicht in die Irre gehen. Wenn wir in Jesus bleiben, in Seiner Liebe, wird Er uns retten, uns zu Seinem und unserem Vater heimführen. Und jeder Sünder bedenke, dass er nicht aus eigener Kraft heilig werden kann. Jesus hat uns durch Seinen Tod und Seine Auferstehung alle Gnaden erwirkt, die wir brauchen, um heilig werden zu können. Bitten wir Ihn stetig um diese Gnaden, ohne Ihn vermögen wir nichts. Um dies anzuerkennen, ist vor allem Demut nötig und genau daran mangelt es scheinbar den meisten. Die meisten Menschen wollen alles selber machen, alles selber erreichen, aus eigener Kraft, sie sagen, dass sie auf sich vertrauen, auf ihre eigenen Stärken, sie halten sich selbst für gut. Der Hochmut, der Eigenwille, die Eigenliebe stehen dem Glauben entgegen. Darum sagt uns Jesus, dass wir uns selbst erniedrigen müssen, dass wir wie die kleinen Kinder werden müssen, wenn wir in das Himmelreich kommen wollen. Wer Jesus nachfolgen will, muss sich radikal selbst verleugnen. Jesus, hilf mir, schenke mir alle Gnaden, die ich brauche, um heilig werden zu können!
Die katholische Weltanschauung ist die einzige Weltanschauung, die es gibt, die es geben kann, die in sich völlig geschlossen ist. Alle anderen Weltanschauungen haben entweder große Erklärungslücken oder sind in sich widersprüchlich. Und dies alles muss auch so sein, denn es kann nicht mehrere verschiedene Wahrheiten geben. Jesus Christus ist die einzige Wahrheit und diese wird uns in der katholischen Kirche offengelegt. Die Kirche enthält die ganze göttliche Wahrheit, aber auch alle für unser ewiges Heil notwendigen Heilsmittel. Jesus Christus ist das Haupt Seiner Kirche, der Heilige Geist die Seele Seiner Kirche. Der Heilige Geist allein kann in den Seelen Sein göttliches Heil wirken, soweit wir Ihn in uns wirken lassen. Wir können natürlich Seinem Wirken in uns widerstreben. Gott zwingt niemanden zu seinem Heil, die Liebe drängt sich nicht auf, sie bietet sich an, sie lädt alle Menschen ein. Öffnen wir unsere Herzen ganz für den dreifaltigen Gott und Sein Wirken in uns! Legen wir unseren Eigenwillen völlig ab und suchen wir nur noch den heiligen Willen Gottes!
1.4.2025
Glaube, Hoffnung und Liebe
Dies sind die drei göttlichen Tugenden, die uns (insbesondere den Getauften) Gott schenkt, damit wir sie stetig gebrauchen. Wenn wir uns in diesen Tugenden nicht üben, können wir nicht in das Himmelreich gelangen. Die Liebe ist die größte dieser drei göttlichen Tugenden, ohne echte Liebe können wir niemals zu Gott gelangen. Gott ist ja nur Liebe. Wenn wir zu Ihm wollen, müssen wir Ihm ähnlich werden. Aus eigener Kraft aber vermögen wir dies nicht. Wir müssen Ihn stetig um Seine Gnade bitten und das tun, was Jesus uns sagt. Jesus sagt uns, dass es heilsnotwendig ist, dass wir an Ihn glauben, dass wir glauben, dass Er der Sohn Gottes ist, eines Wesens mit dem Vater und dem Heiligen Geist. Auch die Taufe ist im allgemeinen heilsnotwendig. Jesus sagt uns klar: "Wer glaubt und sich taufen lässt, wird gerettet werden. Wer nicht glaubt, ist schon verdammt." Wer an Gott glaubt, wer an Jesus glaubt, hofft auch auf Ihn und auf Seine Verheißungen. Wir erkennen unser eigenes Elend, unsere Ohnmacht und hoffen auf Jesus, auf Seine Vergebung, auf Seine Barmherzigkeit. Er ist unser Erlöser. Wer an Ihn glaubt und sich taufen lässt, ist von der Erbsünde erlöst, befreit, auch wenn er noch an den Folgen dieser Erbschuld zu leiden hat. Wer glaubt, dass er diese Vergebung nicht braucht, wird nicht in das Himmelreich kommen können. In der heiligen Taufe schenkt uns Jesus diese große unverdiente Gnade der Erlösung. Wer erlöst ist, ist aber noch lange nicht gerettet. Jesus will uns retten und nur Er kann dies tun. Er wird uns retten, wenn wir Ihm treu bleiben, wenn wir uns in Demut selbst verleugnen, unser Kreuz auf uns nehmen und Ihm nachfolgen, wenn wir bis zum Ende unseres irdischen Lebens standhaft bleiben. Nur wenn wir Ihm nachfolgen, können wir Ihm ähnlich werden und so zu wahrhaft Liebenden werden, die Ihm helfen, Seelen zu retten. Wir müssen also darauf hoffen, dass Jesus uns retten wird, wenn wir mit Seinen Gnaden treu mitwirken und dass wir so durch Seine Gnade zu Liebenden umgestaltet werden. Der Glaube führt uns also zur Hoffnung und die Hoffnung zur Liebe. Aber dies ist, wie gesagt, kein Automatismus. Nötig ist immer unser hingebungsvolles Mitwirken. Demut, Gebet, Selbstverleugnung und Hingabe sind entscheidend. Jesus sagt uns, dass der die größte Liebe hat, der sein Leben für seine Freunde hingibt. Sind wir wirklich bereit, uns selbst ganz aufzugeben, um unser Leben ganz hinzugeben? Dies können wir durch die Gnade Gottes, wenn wir ein echtes Gottvertrauen haben, wenn wir ganz fest glauben, dass Gott immer nur das Beste für uns will. Ohne dieses Gottvertrauen können wir weder wahrhaft glauben, noch hoffen, noch lieben. Um zu diesem Gottvertrauen zu gelangen, müssen wir beten, die Heilige Schrift studieren, besonders die Evangelien und auf die Kirche hören. Je besser wir Jesus kennenlernen, umso mehr kann unser Vertrauen wachsen, umso mehr können wir Ihn wahrhaft lieben und Ihm in Leid und Freud nachfolgen. Wer Jesus nachfolgen will, muss bereit sein, mit Ihm zu leiden. Und wir werden mit Ihm ganz sicher leiden, wenn wir Ihm nachfolgen. Paulus sagt es uns öfters, dass wir mit Jesus leiden müssen, mit Ihm gekreuzigt werden müssen, wenn wir mit Ihm auferstehen wollen. Dies steckt alles in der Hingabe des eigenen Lebens mit drin. Wer sein Leben für Gott ganz hingibt, der lässt alles Irdische los und bindet sich fest an Gott, er lebt dann für Gott. Paulus sagt es wieder treffend: "Ich bin der Welt gekreuzigt und die Welt ist mir gekreuzigt." Unser Halt muss Gott allein sein, Er ist das Leben, die Liebe und die Wahrheit, nur in Ihm können wir unser ewiges Glück finden. Und zu Ihm kommen wir nur, wenn wir Jesus in Seinen innersten Gesinnungen der hingebungsvollen Liebe nachahmen, nachfolgen.
Versuchen wir, kleine Schritte zu gehen, aber bleiben wir standhaft! Zuerst sollten wir immer wachen und beten. Überprüfen wir täglich unser inneres Streben! Suchen wir noch unseren eigenen Vorteil oder suchen wir zuerst das Reich Gottes und Seine Gerechtigkeit? Wer zuerst das Reich Gottes sucht, der vertraut auf die Güte Gottes, der vertraut darauf, dass Gott ihm alles gibt, was er braucht, um sein ewiges Heil zu erlangen. Wir dürfen jetzt aber nicht denken, dass uns Gott dann das Leben auf Erden leicht und angenehm macht, indem Er uns immer vor allen Leiden und Krankheiten bewahren wird, nein, wir müssen denken, dass Gott uns dann durch Seinen Heiligen Geist immer führen wird, dass Er uns zeigen wird, was wir konkret in unserem Leben zu tun haben, um Seinen Willen immer treu zu erfüllen. Viele finden nicht wirklich zu einem tiefen, erfüllten Glauben, weil sie ihre eigene Bequemlichkeit nicht aufgeben wollen, weil sie gewisse sündhafte Gewohnheiten und Neigungen nicht aufgeben wollen, weil sie nicht bereit sind, mit Jesus zu leiden. Wer hier auf Erden wahrhaft lieben will, muss zum Leiden bereit sein, denn Liebe hier auf Erden ohne Leiden ist unmöglich. Das Problem ist, dass viele Menschen ganz falsche Vorstellungen von Liebe haben. Liebe ist kein Gefühl, sondern ein Wollen. Zu lieben bedeutet, das Gute für den anderen zu wollen. Leider wollen die meisten Menschen das Gute zuerst für sich selbst. An für sich ist es ja gut, wenn der Mensch das wahrhaft Gute für sich selbst will, denn das wahrhaft Gute für ihn ist sein ewiges Heil bei Gott. Danach wollen wir wahrhaft zuerst streben, denn dies ist der Wille Gottes, dass alle Menschen gerettet werden. Aber leider suchen die Menschen meist zuerst das rein irdisch Gute für sich selbst, sie suchen hier auf Erden ihren eigenen Vorteil, lassen sich von ihrer Habgier anstatt vom Heiligen Geist leiten. Diese Habgier müssen wir mithilfe der Gnade Gottes völlig aufgeben. Lassen wir alle Habgier, allen Hochmut, alles Streben nach Macht und Anerkennung, alle Unkeuschheit, lassen wir unseren Eigenwillen, unsere Eigenliebe! Dies alles hindert uns daran, zu Gott zu finden und somit zu unserem einzig wahrhaften Glück. Gott allein kann unser Leben sinnvoll und erfüllt machen. Vertrauen wir Ihm! Er ist gut!
Hl. Maximus von Turin (?-um 420)
Bischof
CC Predigt 57; PL 57, 339 (ins Dt. übers. © Evangelizo)
«Wenn ihr den Menschensohn erhöht habt, dann werdet ihr es erkennen, dass ich es bin»
Christus, unser Herr, wurde ans Kreuz geschlagen, um das Menschengeschlecht aus dem Schiffbruch dieser Welt zu retten. […] Im Alten Testament hatte Mose inmitten von Sterbenden eine Schlange aus Kupfer an einer Fahnenstange aufgehängt und dem Volk eingeschärft, beim Anblick dieses Zeichens auf Heilung zu hoffen (vgl. Num 21,6f). Das wurde zu einem so wirkmächtigen Heilmittel gegen Schlangenbisse, dass jeder Gebissene, der sich der Schlange am Kreuz zuwandte und zu hoffen begann, sogleich seine Gesundheit wiedererlangte. Der Herr hat es nicht versäumt, im Evangelium an diese Episode zu erinnern, wenn er sagt: „Wie Mose die Schlange in der Wüste erhöht hat, so muss der Menschensohn erhöht werden“ (Joh 3,14). [...]
Die Schlange wurde also als Erste gekreuzigt, und zwar von Mose. Das ist nur gerecht, da der Teufel auch als Erster vor den Augen des Herrn gesündigt hatte (vgl. Gen 3). [...] Sie wurde an einem hölzernen Pfahl gekreuzigt, und das zu Recht, da der Mensch durch den Baum der Begierde verführt worden war. Seitdem wird er durch einen Pfahl gerettet, der von einem anderen Baum genommen wurde. [...] Nach der Schlange ist es der Mensch, der gekreuzigt wird: der Erlöser! Zweifellos geschah dies, um nicht nur den Verantwortlichen zu bestrafen, sondern auch das Vergehen. Das erste Kreuz rächt sich an der Schlange, das zweite an ihrem Gift [...]; das Gift, das die Überredungskunst der Schlange dem Menschen eingeflößt hatte, wird ausgeschieden und der Mensch geheilt. Das hat der Herr durch seine menschliche Natur vollbracht: Er, der Schuldlose, leidet; in ihm wird der Ungehorsam, der durch die raffinierte Täuschung des Teufels zustande kam, gesühnt. Und da der Mensch von seiner Schuld befreit ist, ist er auch vom Tod befreit.
Da wir in Jesus einen Herrn haben, der uns durch seine Passion befreit hat, wollen wir unsere Augen ständig auf ihn gerichtet halten und hoffen, in diesem Zeichen Heilung unserer Wunden zu finden. Wenn das Gift der Habgier sich in uns ausbreiten will, schauen wir auf das Kreuz, und es wird uns befreien. Wenn die Begierde, dieser Skorpion, uns sticht, flehen wir zum Kreuz, und es wird uns heilen. Wenn die Bisse weltlicher Gedanken uns zerreißen, beten wir wieder im Blick auf das Kreuz, und wir werden am Leben bleiben! Das sind die geistigen Schlangen unserer Seelen: Um sie zu zertreten, wurde der Herr ans Kreuz geschlagen. Er selber sagt zu uns: „Siehe, ich habe euch die Vollmacht gegeben, auf Schlangen und Skorpione zu treten [und über die ganze Macht des Feindes]. Nichts wird euch schaden können“ (Lk 10,19).
10.-12.4.2025
Wahrhaftigkeit
Die Wahrheit ist für viele nicht akzeptabel und Jesus ist die Wahrheit. Weil viele Menschen nicht wahrhaftig sein wollen, lehnen sie Jesus ab. Wahrhaftig zu sein erfordert Mut. Die Nachfolge Jesu erfordert Mut. Ohne diesen Mut, werden wir innerlich nicht voran kommen, sondern uns immer mehr dem Zeitgeist anpassen und den Weg des Verderbens gehen, falls wir nicht umkehren. Wenn ich Jesus kennenlerne und zum Glauben an Ihn komme, darf ich dabei nicht stehenbleiben. Jesus fragt auch mich, ob ich Ihm nachfolgen will. Aber Er sagt mir auch, dass ich mich zuerst selbst verleugnen muss, um Ihm nachfolgen zu können. Und dann gibt es auf einmal nicht mehr so viele Menschen, die dazu bereit sind. Viele sind anfangs von Jesus begeistert, aber sie können sich nicht entscheiden, Ihm nachzufolgen, Ihn nachzuahmen, denn sie sehen, dass diese Nachfolge mit Leiden verbunden ist. Andererseits muss man sich fragen, ob das weltliche, verweichlichte Leben nicht noch viel größere Leiden hervorbringt. Wer Jesus nicht nachfolgen will, geht mit dem Zeitgeist, mit dem Geist dieser Welt, deren Fürst der Satan ist. Letztendlich muss sich der Mensch entscheiden, ob er Jesus nachfolgt oder dem Satan. Jesus ist die Wahrheit, der Satan ist der Lügner und Mörder von Anbeginn. Jesus will die Menschen zum ewigen Vater heimführen, der Satan will genau dies verhindern. Wer nicht auf die Wahrheit hört, hört auf die Lüge. Wer aber auf die Lüge hört, kann niemals das ewige Glück erlangen. Die rein geistige Seele des Menschen ist zur Wahrheit und zur Liebe berufen und wenn sie dem widerstrebt, bekämpft sie sich selbst und zerstört sich selbst. Der Geist des Satans in dieser Welt will die Seelen anlocken und verführen, er will die irdischen Begierden der Menschen anstacheln, er will erreichen, dass sich die Menschen zuerst für ihre leiblichen "Freuden" entscheiden und dass sie sich nicht zuerst für das Reich Gottes und seine Gerechtigkeit entscheiden. Man kann deutlich erkennen, dass es absolut notwendig ist, sich selbst zu verleugnen, wenn man gemäß der Wahrheit leben will. Ich kann nicht gleichermaßen der Wahrheit und meinen irdischen Begierden folgen. Wenn ich der Wahrheit folgen will, muss ich meine irdischen Begierden kreuzigen, wie Paulus uns vor allem im Römerbrief sagt. Aus eigener Kraft vermögen wir dies natürlich nicht, wir brauchen dazu die Hilfe Gottes. Bitten wir Ihn um Seine Gnaden, ohne die wir verloren gehen! Dies kann aber nur ein demütiger Mensch. Wer nicht demütig ist, ist nicht wahrhaftig und anerkennt nicht, dass er ohne die Hilfe Gottes nichts vermag. Der Hochmütige anerkennt keinen Gott über ihn selber, er ist sein eigener "Gott" und er dient nur sich selbst, sucht nur seinen eigenen Vorteil. Nur Demut, Wahrhaftigkeit, Liebe und Dienen führt uns zum Leben, führt uns zu Jesus und zu Seinem Vater. Nur im Heiligen Geist können wir diesen Weg gehen. Bleiben wir im Heiligen Geist! Wir bleiben im Heiligen Geist, wenn wir auf Jesus und Seine Kirche hören.
Warum müssen wir uns denn selbst verleugnen? Weil wir aufgrund der Folgen der Erbsünde zum Bösen neigen. Dies anzuerkennen fordert von uns Demut. Nur der Demütige erkennt sich selbst, oder besser gesagt, ist bereit, sich so zu sehen, wie er ist. Wenn ich anerkenne, dass ich ein sündiger Mensch bin, bin ich wahrhaftig und demütig. Nur der Demütige ist wahrhaftig. Streben wir nur noch nach Wahrhaftigkeit! Überprüfen wir all unser Tun auf Wahrhaftigkeit! Bin ich wahrhaftig, gegenüber Gott, mir selbst und dem Nächsten? Bin ich in allen Bereichen meines Lebens wahrhaftig? Schließe ich nichts aus? Meide ich jeden faulen Kompromiss mit dieser verdorbenen Welt? Wenn ich z.B. Musik höre, sollte ich mich fragen, ob diese Musik wahrhaftig ist oder nicht. Sie ist dann wahrhaftig, wenn sie ungekünstelt, rein, klar, lauter, anständig ist, frei von Oberflächlichkeit, Kitsch und Effekthascherei. Etwas ist gut, wenn es die Früchte des Heiligen Geistes in mir fördert. Hilft mir diese Musik, näher zu Gott zu kommen, bringt sie in meinem Innersten Frieden, Freude und Liebe hervor? Meiden wir hässliche Musik, rein sinnliche Musik! Hören wir nur Musik, die in uns das Gute fördert! Das gleiche gilt auch für Filme und andere Kunst. Filme können besonders gefährlich sein, denn durch sie können wir nicht nur durch Worte, durch Musik, sondern vor allem auch durch Bilder verführt werden. Schlechte Bilder graben sich tief in unser Unterbewusstsein ein. Die meisten heutigen Spielfilme sind schlecht, voller Gewalt und Unkeuschheit, voller Hochmut und Gottlosigkeit. Wenn wir im Laufe eines Filmes merken, dass er nicht gut ist, sollten wir ihn sofort abschalten. Lassen wir uns nicht durch Bilder, durch Töne, durch Kunst, durch Spannung gefangen nehmen. Der Böse möchte uns gefangen nehmen, uns einwickeln, um so sein Gift in unsere Seelen einzuflößen. Ein Film kann rein künstlerisch gesehen sehr gut sein, aber zugleich moralisch sehr schlecht. Dies gilt auch für Musik und andere Kunst. Die Musik von Domenico Scarlatti z.B. ist ein großer Schatz, sie ist unglaublich rein und lauter, aber auch voller Wärme. Hingegen ist die Musik von den Beatles schlecht für uns, sie ist rein sinnlich und will uns zur Sinnlichkeit verführen. Lassen wir uns von irdischen Dingen nicht fesseln. Nur Gott soll uns fesseln, nur Ihm wollen wir ganz anhangen! Die irdischen Dinge sind dann gut für uns, wenn sie in sich gut sind, wenn sie auf Gott hin ausgerichtet sind. Gute Musik zu hören, ist gut für uns, die Schönheit der Natur zu bewundern, ist gut für uns, Gutes zu lesen, ist gut für uns. Aber vor allem sollten wir immer wachen und beten. Jesus ist für mich am Kreuz gestorben, Er hat sich ganz für mich hingegeben. Gebe auch ich mich Ihm ganz hin, oder schenke ich mich Ihm nur teilweise? Geht das überhaupt, sich jemandem nur teilweise zu schenken? Ich bin doch eine Einheit. Wenn ich mich Gott nur teilweise schenken will, bin ich ein Heuchler, bin ich nicht wahrhaftig. Nur der Wahrhaftige Mensch kann zum inneren Frieden und zur wahren Freude finden. Dank sei Gott!
Suchen wir uns nur Freunde, die nach Wahrhaftigkeit streben! Schlechte Freunde können unser Untergang sein.
Meiden wir schlechte Mode! Wie schlecht sind heute so viele Frauen gekleidet! Wie sehr werden Männer durch schlechte, unsittliche, schamlose Mode verführt. Männer haben andere Schwächen als Frauen, andere böse Neigungen. Das einzig wahre Übel ist die Sünde und zu dieser will uns der Böse verführen. Und Männer lassen sich genau so wie Frauen leicht vom Bösen verführen und verführen selber wieder andere. Seien wir darum auf der Hut! Misstrauen wir uns selbst! Wachen und beten wir immer, bleiben wir im Heiligen Geist!
Wenn ich nicht die Werke meines Vaters vollbringe, dann glaubt mir nicht.
Aber wenn ich sie vollbringe, dann glaubt wenigstens den Werken, wenn ihr mir nicht glaubt. Dann werdet ihr erkennen und einsehen, dass in mir der Vater ist und ich im Vater bin.
Jesus sagt uns auch, dass ein guter Baum gute Früchte hervorbringt und ein schlechter schlechte. Wir können also vom Werk auf den Vollbringer des Werkes rückschließen. Wenn die Werke eines Menschen gut, wahrhaftig und rein sind, dann ist auch der Mensch durch die Gnade Gottes gut. Ohne Gott kann der Mensch nicht gut sein. Aber wenn ein Mensch mit der Gnade Gottes gut mitwirkt, wird er von Gott geheiligt. Ein guter Mensch bringt gute Früchte hervor. Diese guten Früchte nützen wiederum anderen Menschen, näher zu Gott zu kommen. So ist es eben auch mit guter Musik und guter Kunst. Domenico Scarlatti muss ein guter Mensch gewesen sein, der sich darum bemüht hat, mit der Gnade Gotte gut mitzuwirken. Er hat sich von Gott heiligen lassen und hat in seinem Leben viele gute Früchte hervorgebracht. Schauen wir auf die Talente, die Gott uns geschenkt hat und entfalten wir in unserem Leben diese Talente für unsere Mitmenschen! Wenn wir in unserem Leben nur noch den Willen Gottes suchen, wird uns der Heilige Geist erleuchten, führen und heiligen! Und so werden wir wahrhaftig und rein, Gott wohlgefällig und nur so können wir auf ewig glücklich werden, wenngleich wir hier auf Erden einiges an Leiden zu ertragen haben. Ohne Geduld und Ausdauer im Guten können wir nicht heilig werden. Schauen wir auf die Märtyrer! Wie viele Leiden haben diese aus Liebe zu Gott ertragen! Aus eigener Kraft hätten sie dies nicht vermocht, aber sie haben ihr ganzes Vertrauen auf unseren guten Gott gesetzt! Ahmen wir sie nach! Wachsen wir täglich im Gottvertrauen! Dies müssen wir im Alltag einüben! Jeder Tag schenkt uns genügend Möglichkeiten hierfür.
Rein und lauter sind unsere Werke, wenn wir nur den Willen Gottes suchen, nur Seine Ehre. Prüfen wir uns immer wieder, ob wir nur die Ehre Gottes suchen! Viele Menschen suchen nur ihre eigene Ehre, ihren eigenen Vorteil. Wir können nur dann gute Früchte hervorbringen, wenn wir in Jesus, in Seiner Liebe bleiben, denn ohne Ihn vermögen wir nichts. Überprüfen wir uns, ob wir die zwölf Früchte des Heiligen Geistes in unserem Leben hervorbringen! Betrachten wir das Leben der Heiligen! Viele von diesen waren nicht immer heilig, viele haben zuerst kein gutes Leben geführt und haben keine guten Früchte hervorgebracht, aber nachdem sie entdeckten, dass Gott allein die ewige Liebe ist, wollten sie nur noch zu Seiner Ehre leben, was aber natürlich nicht bedeutet, dass sie von nun an nie wieder sündigten. Gewiss gab es aber auch Heilige, die nie schwer sündigten oder andere, die nach ihrer Bekehrung nie wieder schwer sündigten. Und die Heiligen hassten auch die lässlichen Sünden. Wer heilig werden will und das sollten wir alle wollen, muss auch die lässlichen Sünden hassen. Wer Gott wahrhaft lieben will, darf niemals mit der Sünde Freundschaft schließen. Jesus ist für uns unter bittersten Leiden am Kreuz gestorben! Schauen wir immer auf Ihn, bleiben wir immer in Ihm, nur in Ihm sind wir vor den Versuchungen der Dämonen geschützt. Der heilige Bernhard von Clairvaux hat gesagt, dass die Märtyrer ihre schweren Leiden nur aushalten konnten, weil sie sich in den Wunden Jesu verborgen hatten. Die Wunden Jesu offenbaren uns Seine Liebe. Lassen auch wir uns aus Liebe verwunden? Jesus sagt uns, dass der die vollkommene Liebe hat, der Sein Leben für Seine Freunde hingibt. Er sagt uns auch, dass derjenige sein Leben gewinnen wird, der es verliert, der es hingibt und dass derjenige erhöht wird, der sich selbst erniedrigt. Wenn wir Jesus helfen wollen, Seelen zu retten, dann müssen wir bereit sein, unser Leben ganz hinzugeben, dürfen wir nie die eigene Ehre suchen. Leben wir ganz für Gott, schenken wir Ihm unsere ganze Liebe, unser ganzes Leben! Bitten wir Gott auch immer darum, dass Er uns läutern und reinigen möge, damit auch unsere Werke ganz rein und lauter werden. Wenn wir z.B. die gute Musik des Heinrich von Herzogenberg anhören, dann können wir klar erkennen, dass seine Werke in seinen letzten Lebensjahren, in denen er sehr schwer leiden musste, die besten sind, besonders seine Oratorien "Die Geburt Christi" und "Die Passion". Welch eine tief gläubige und reine Musik! Wirklich gute Musik ist nicht zuerst darauf aus, gute Gefühle zu erzeugen, sondern sie will dem Hörer immer helfen, näher zu Gott zu kommen, sie übermittelt eine rein geistige Botschaft, die Botschaft der Liebe Gott zu uns armen Sündern. Dank sei Gott!
Kleine Kinder sind oft sehr wahrhaftig. Wir Erwachsenen müssen es oftmals wieder erlernen, wahrhaftig zu sein. Mit Gott wird uns das auch gelingen. Interessant wäre hier natürlich die Frage, warum die meisten Menschen diese kindliche Wahrhaftigkeit aufgeben. Ich glaube, dies ist nicht so schwer zu beantworten. Der Mensch neigt aufgrund der Folgen der Erbsünde zum Bösen, darum sucht er sehr oft seinen eigenen Vorteil und aus diesem Grund wird er sehr oft seine Wahrhaftigkeit aufgeben. Nur Gott, der die Liebe ist, kann uns hier helfen. Bitten wir Ihn darum! Wenn kleine Kinder gute Eltern haben, die ihren Kindern echte Liebe schenken, fühlen sich diese Kinder sicher und geborgen, sie vertrauen ihren Eltern. Man sagt, dass kleine Kinder so ca. mit drei Jahren vernunftfähig seien, dass sie somit ab diesem Alter auch sündigen können. Der Teufel versucht also darum auch schon diese kleinen Kinder ab dem Zeitpunkt ihrer Vernunftfähigkeit. Diese kleinen Kinder haben auch ihre Leiden und Prüfungen und wenn sie erkennen, dass es ihnen "besser" geht, wenn sie z.B. lügen oder stehlen, dann tun dies eben manche Kinder auch. So verlieren viele Kinder allmählich ihre kindliche Unschuld und leben dann nicht mehr rein und wahrhaftig. Es ist von größter Wichtigkeit, dass christliche Eltern ihre Kinder von klein auf an zum Glauben und Beten erziehen. Diese Kinder müssen lernen zu erkennen, dass sie immer auf Gott vertrauen können und dass ihre eigenen Eltern auch nur schwache und sündige Menschen sind, ohne dass sie deswegen die Liebe und den Respekt zu ihren Eltern aufgeben. Die Erfahrung der eigenen Sündhaftigkeit soll uns dazu führen, dass wir unser ganzes Vertrauen allein auf Gott setzen und dass wir erkennen, dass nur Er uns unsere Sünden vergeben kann. Und unsere eigene Sündhaftigkeit soll uns dazu führen, dass wir mit anderen immer barmherzig sind. Das ist für kleine Kinder gar nicht so leicht, da sie ja zuerst ihr ganzes Vertrauen auf ihre Eltern gesetzt haben. Irgendwann haben sie dann gemerkt, dass auch ihre Eltern Sünder sind und dass sie sich nicht ganz auf ihre Eltern verlassen können. Das ist eine schwere Enttäuschung für kleine Kinder. Und vor allem ist es für sie schwer, wenn sie nicht im Glauben an einen gütigen Gott erzogen wurden. Wohin sollen sie sich dann wenden? Ihren Eltern können sie nicht mehr voll vertrauen und Gott haben sie nicht kennengelernt. Das ist sehr schwierig für kleine Kinder. Dann braucht man sich nicht darüber zu wundern, wenn sie mit Lügen und Stehlen anfangen, um ihre innere Leere zu füllen, was ihnen natürlich nicht gelingen wird, denn nur Gott kann unsere innere Leere mit Seiner unendlichen Liebe füllen. Das Herz des Menschen ist von Natur aus ganz auf Gott hin ausgerichtet, nur Gott kann unsere Herzen mit Seiner Liebe erfüllen. Wenn ein Mensch, egal ob Kind oder Erwachsener, Gott aber nicht kennt und Ihn auch nicht kennenlernen will, versucht er seine innere Leere anderweitig zu füllen, was eben nicht möglich ist. So vermehren sich im Leben die Enttäuschungen und es entstehen Süchte und andere irdische Abhängigkeiten. Nur Gott kann uns hier helfen!
Wenn Jesus sagt, dass wir wie die kleinen Kinder werden müssen, um ins Himmelreich zu kommen, müssen wir lernen, unser ganzes Vertrauen in kindlicher Weise auf Gott zu setzen. Wenn wir dieses Vertrauen haben, können wir ganz unbesorgt, ganz unbekümmert, froh, ruhig, heiter und gelassen leben. Dann wissen wir, dass Gott unser guter Vater ist, der immer für uns gut sorgen wird, dass Gott immer nur das Beste für uns will, auch dann wenn wir im Leben zu leiden haben. "Denen, die Gott lieben, gereicht alles zum Besten!" (Röm 8). Dank sei Gott!
15.4.2025
Die heiligste Dreifaltigkeit
Gott ist einer in drei Personen, Vater, Sohn und Heiliger Geist. Der Vater ist der ursprungslose Ursprung. Er zeugt Seinen eingeborenen Sohn. Er spricht Sein Wort. Der Sohn ist Sein Wort, der Logos, was auch göttliche Vernunft bedeutet. Der Vater drückt sich in Seinem Sohn aus, Sein ganzes Wesen wird im Sohn sichtbar. Der Sohn ist das Ebenbild des Vaters.
Die Liebe des Vaters zum Sohn ist der Heilige Geist, genau so wie die Liebe des Sohnes zum Vater. Der Heilige Geist geht aus dem Vater und dem Sohn hervor. Der Heilige Geist ist die Frucht der Liebe zwischen dem Vater und dem Sohn.
Man kann sagen, der allmächtige Vater will Seinen Sohn zeugen und tut es. Er entscheidet sich ganz frei dazu. Der Vater steht für das Wollen Gottes, der Sohn für die Vernunft Gottes, für die Wahrheit, der Heilige Geist für die Liebe. Gott ist allmächtig, Er ist Wahrheit und Liebe.
Und uns Menschen hat Er nach Seinem Ebenbild erschaffen, genauer gesagt unsere rein geistigen Seelen. Unsere Seelen können sich frei für das Gute oder das Böse entscheiden, sie können dank ihrer Vernunftfähigkeit zwischen gut und böse unterscheiden und Wahrheit erkennen und sie können Liebe und Gnade von Gott empfangen und sind auch selber zur Liebe befähigt. Wie sehr sind wir unserem guten Gott zu großem Dank verpflichtet, da wir erkennen können, dass Er uns sich selbst ähnlich erschaffen hat. Gott ist die Liebe und Er hat uns so erschaffen, dass wir Seine Liebe empfangen können und durch diese selber zu Liebenden werden können. Und je mehr wir zu Liebenden werden, umso ähnlicher dürfen wir Ihm werden. Unsere Berufung ist es, dass wir unsere Herzen für Gott ganz öffnen, damit wir Seine Liebe in ihrer ganzen Fülle empfangen können, dass wir mit Seiner Liebe aktiv mitwirken und so immer mehr selbst zu Liebenden werden. Gott will uns durch Seine Liebe umgestalten, uns vergöttlichen. Vergöttlichen bedeutet aber nicht, dass wir zu Gott werden, sondern dass wir Gott ähnlich werden, indem wir die Liebe des menschgewordenen Sohnes Gottes nachahmen und unser Leben wie Jesus ganz hingeben. Der Mensch sehnt sich nach Liebe, Wahrheit und Freiheit. All dies kann er nur in Gott und nur durch Gott finden. Gott will uns dies alles in Fülle schenken. Der demütige Mensch lässt sich von Gott gerne reich beschenken, der hochmütige Mensch hingegen will sich nicht beschenken lassen, will nicht anerkennen, dass er ohne Gott nichts vermag, letztendlich will der Hochmütige selbst wie Gott sein. Wir können sehen, wohin diese Hybris führt. Wer Gott nicht anerkennt, lebt nicht mehr in der Wirklichkeit. Viele Menschen versuchen heute in ihrem Hochmut, eine Welt ohne Gott zu errichten, eine künstliche und kalte Welt, nach ihren eigenen Vorstellungen, nach ihrer eigenen Moral, ohne wahre Liebe und ohne Wahrheit. Bleiben wir unserem Herrn Jesus Christus treu, schauen wir immer auf Ihn, folgen wir Ihm nach und hören wir immer auf Ihn und Seine heilige Kirche!
Jesus hat Seinen Aposteln und durch die Apostel uns alles verkündet, was Er vom Vater gehört hat. Die ganze Wahrheit hat Gott in Seine heilige katholische Kirche hineingelegt. Die Kirche bewahrt diesen Schatz treu. Der Sohn Gottes ist die Wahrheit und Er ist das Haupt Seiner Kirche. Der Heilige Geist ist die Liebe und Er ist die Seele der Kirche. Wenn der Sohn für die Lehre der Kirche steht, so der Heilige Geist für die Gnadenschätze der Kirche. Der Vater steht für die Autorität der Kirche, für ihre Leitungsvollmacht. Gott hat Seiner heiligen Kirche alles geschenkt, sich selbst. Gott will sich selbst uns ganz durch Seine Kirche schenken. Gott will uns durch Seine Kirche führen, Er will uns durch Seine Kirche die ganze Wahrheit verkünden und Er will uns durch Seine Kirche alle Gnaden schenken, die wir brauchen, um heilig werden zu können. Wer auf die Kirche hört, hört auf Gott. Darum kann es kein Heil außerhalb der katholischen Kirche geben. Jesus hat nur eine Kirche gegründet und in ihr finden wir alle göttlichen Reichtümer, ja Gott selbst. Und ohne Gott können wir nicht heilig werden. Wir brauchen Gott und Seine Kirche. Die Kirche ist ja der Leib Jesu und dieser Leib ist vom Heiligen Geist beseelt. Welch eine Gnade, wir dürfen Glieder des Leibes Jesu sein! Aber durch die bewusste schwere Sünde würden wir zu toten Gliedern werden, in denen der Heilige Geist Sein Heil nicht mehr wirken könnte. Nur in den lebendigen Gliedern, die im Stande der heiligmachenden Gnade leben, kann der Heilige Geist Sein Heil wirken, kann der Heilige Geist uns heiligen. Es ist einfach zu verstehen. Durch die bewusste schwere Sünde spricht der Mensch ein klares Nein zu Gott. Und Gott zwingt niemanden. Die Liebe kann keinen Zwang ausüben, die Liebe kann sich nur anbieten. Und wer die göttliche Liebe annimmt und aufnimmt, wird von Gott geheiligt. Komm Heiliger Geist, erleuchte unsere Seelen mit Deinem göttlichen Licht, reinige und läutere uns mit Deinem göttlichen Feuer, führe und heilige uns mit Deiner göttlichen Liebe! Amen!
Hl. Maximus von Turin (?-um 420)
Bischof
Predigt 36; PL 57, 605 (ins Dt. übers. © Evangelizo)
„Judas ging sogleich auf Jesus zu… und küsste ihn. Da ergriffen sie ihn und nahmen ihn fest“ (Mk 14,45f)
Der Friede ist ein Geschenk der Auferstehung Christi. An der Schwelle des Todes zögerte er nicht, dem Jünger, der ihn auslieferte, diesen Frieden zu geben. Er erwiderte die Umarmung des Verräters, als wäre dieser ein treuer Freund. Glaubt nicht, dass der Kuss, mit dem der Herr den Kuss des Judas Iskariot erwiderte, von etwas anderem als inniger Liebe inspiriert war. Christus wusste bereits, dass Judas ihn verraten würde. Er wusste, was dieses Zeichen der Liebe [in Wirklichkeit] bedeutete – und entzog sich ihm nicht. Das ist Freundschaft: Dem Todgeweihten [in diesem Fall ist Judas gemeint] verweigert sie nicht eine letzte Umarmung; denen, die man liebt, verwehrt sie nicht dieses letzte Zeichen der Zärtlichkeit. Jesus hoffte aber auch, dass dieses spontane Zeichen Judas erschüttern würde und dass er, überrascht von Jesu Liebe, doch nicht den verraten würde, der ihn liebte, den nicht ausliefern würde, der ihn umarmte. So wurde Jesu Kuss zu einer Art Prüfung, die Judas gewährt war: Würde er sich von diesem Kuss wieder aufrichten lassen, dann wäre dieser ein Band des Friedens zwischen Jesus und seinem Jünger; würde Judas aber den Verrat vollenden, würde dieser verbrecherische Kuss zu seiner eigenen Anklage.
Der Herr sagte zu ihm: „Judas, mit einem Kuss verrätst du den Menschensohn?“ (Lk 22,48). Wo ist nun die geheime Verschwörung des Feindes? Wo versteckt sich seine List? Jedes Geheimnis wird aufgedeckt. Der Verräter verrät sich selbst, bevor er seinen Herrn verrät. Mit einem Kuss verrätst du den Menschensohn? Mit dem Siegel der Liebe verwundest du? Mit der Geste der Zärtlichkeit vergießt du Blut? Mit dem Zeichen des Friedens bringst du den Tod? Sag mir, was ist das für eine Liebe? Du gibst einen Kuss – und drohst? Die Küsse aber, mit denen der Diener seinen Herrn verrät, der Jünger seinen Meister, der Auserwählte seinen Schöpfer – diese Küsse sie sind keine Küsse, sondern Gift.
Hl. Gertrud von Helfta (1256-1301)
Benediktinerin
Geistliche Übungen III, EOS-Verlag St. Ottilien 2008, S. 37,42–43
Ich komme zu dir
„Kommt, kommt, kommt.“
Ich komme, ich komme, ich komme zu dir, Jesus, Geliebtester, den ich geliebt, gesucht, mir gewünscht habe: wegen deiner Süße, deiner Güte und deiner barmherzigen Liebe folge ich dir nach in Liebe von ganzem Herzen, von ganzer Seele, mit aller meiner Kraft, da du nach mir rufst: Lass mich nicht scheitern, sondern handle an mir nach deiner Güte und deinem großen Erbarmen. […]
Mir Herr, die ich flehentlich um deine Hilfe bitte, und mir, die ich von dem Sakrament deines Segens Kraft und Stärke ersehne, schenke das Bollwerk deines Schutzes und deine Leitung. […] Es herrsche in mir, Herr, durch die Gabe deines Geistes kluges Maß, weise Güte, besonnene Milde, keusche Freiheit. Lass mich in barmherziger Liebe brennen, nichts außer dir lieben, lobenswert leben, aber ein Lob dafür nicht anstreben. Dich lass mich in der Heiligkeit deines Leibes, dich in der Reinheit deiner Seele lobpreisen, voll Liebe dich lieben, voll Liebe dir dienen. Sei du mir meine Ehre, du meine Freude, du meine Begierde, du in der Trauer mein Trost, du im unschlüssigen Zweifel mein Rat. Sei du im Unrecht meine Verteidigung, in der Bedrängnis Geduld, in der Armut Überfluss, beim Hunger Speise, beim Wachen mein Schlaf, in Krankheit Medizin.
In dir möchte ich alles besitzen, in dir, den ich mehr als alles zu lieben bestrebt bin.
10.5.2025
Gebet
O mein Gott und mein Herr, alles zu Deiner Ehr, alles aus Liebe zu Dir, Dein Wille gescheh an mir!
11.5.2025
Mein Jesus, reinige und heilige mich in Deinem kostbaren Blut!
29.5.2025, Christi Himmelfahrt
O Heiliger Geist, ich bete Dich an, ich liebe Dich. Bitte zeige mir, wie gut ich mit Deinen Gaben umgehe und lehre mich, mit ihnen besser umzugehen! Wie gut gehe ich mit meiner Zeit um, mit meinen Kräften, mit Deinen Gaben und Gnaden? Wie gut gehe ich mit der Liebe um, die Du mir geschenkt hast? Du bist die ewige Liebe und Du schenkst Dich mir ganz. Schenke auch ich mich Dir ganz? Schenke ich Dir mein ganzes Leben, mein ganzes Herz? Oder ist mein Herz noch geteilt? Wie sehr hänge ich noch am Irdischen? Liebe ich Dich wirklich über alles, mit all meinen Kräften, mit meinem ganzen Herzen, mit all meinem Denken und Fühlen? Hilf mir dazu! Hilf mir, mich von irdischen Anhänglichkeiten immer mehr zu befreien, ziehe Du mich immer fester an Dich, binde Du mich an Dich! Nimm alles von mir, was mich hindert zu Dir, besonders meine Eigenliebe, meinen Eigenwillen, meine Habsucht und gib alles mir, was mich fördert zu Dir! Nimm mich mir und gib mich ganz zu eigen Dir! Dir gehöre ich und Dein will ich sein, jetzt und in Ewigkeit! Amen.
O Heiliger Geist, Du wohnst in mir und wirkst in mir mein ewiges Heil. Ich danke Dir aus ganzem Herzen! Ich bitte Dich vom Vater im Namen des Sohnes um die Fülle Deiner Gaben und Früchte! Erfülle mein Herz mit Deiner göttlichen Liebe und wandle mich in einen Liebenden um! Nur ein Liebender kann mit Dir auf ewig vereint sein. Führe Du mich heim zum Vater im Namen des Sohnes! Amen.
13.6.2025
Heiliger Geist, führe mich in der Nachfolge Jesu heim zum ewigen Vater!
Wie kann ein Mensch erkennen, dass Gott die Liebe ist, wenn er nie richtig geliebt wird? Wir schulden einander die Liebe, wie Paulus sagt. Darum wollen wir niemanden von unserer Liebe ausschließen! Lieben wir besonders diejenigen, die in ihrem bisherigen Leben zu wenig oder gar keine Liebe erfahren haben! Wenn unsere Mitmenschen durch uns die Liebe Gottes erfahren, werden sie sich gewiss auch für die Liebe Jesu öffnen. Jesus ist wesenhaft die Liebe und die Wahrheit. Es gibt keine größere Liebe als die Liebe Jesu. Und Er schenkt jedem von uns Seine ganze Liebe. Schenken auch wir diese empfangene Liebe ganz weiter! Werden wir zur Liebesgabe für das Heil unserer Mitmenschen! Nur die hingebungsvolle Liebe kann die Menschen von der Liebe Gottes überzeugen. Leben wir wie Jesus, geben wir unser Leben aus Liebe für unsere Mitmenschen ganz hin! Alles zur Ehre Gottes, alles nach Seinem Willen, alles aus Liebe zu Ihm!
14.6.2025
Gott ist einer in drei Personen. So sind auch das Alte Testament und das Neue Testament je dreiteilig.
Der erste Teil im AT berichtet über die Schöpfung, das Gesetz und die Geschichte des Volkes Gottes. Das sind die Bücher von Genesis bis 2 Makkabäer. Ähnlich der erste Teil im NT, von Matthäus bis zur Apostelgeschichte. Dieser berichtet über die Neuschöpfung (unsere Erlösung durch Jesus Christus), über das neue Gesetz Jesu (die hingebungsvolle Liebe) und über die neue Geschichte Jesu Christi, Seiner Apostel und Jünger und des neuen Volkes Gottes, der Kirche, die Jesus gegründet hat. Diesen ersten Teilen des AT und des NT kann man die göttliche Person des Vaters zuordnen. Der ewige Vater ist der ursprungslose Ursprung, Er ist zeitlos und raumlos, Er ist ein reiner, allmächtiger Geist, der alles aus dem Nichts erschaffen hat. Er ist der Schöpfer, der Gesetzgeber, der allmächtige Herrscher, der alles in Seiner väterlichen Liebe leitet und regiert. In der Geschichte des Volkes Gottes können wir immer Seine gütige Vorsehung erkennen und erspüren.
Der zweite Teil im AT, von Hiob bis Jesus Sirach, vermittelt uns die unendliche Weisheit Gottes, die wir mit unserem endlichen Verstand nie ganz ausschöpfen und verstehen können. In diesem Teil geht es auch um unser Gebet, denn die Psalmen lehren uns das Beten. Auch diese Psalmen sind voll göttlicher Weisheit. Wenn wir diese beten, so beten wir eben mit dieser göttlichen Weisheit. Gott schenkt uns alles, auch Seine eigene Weisheit. Die volle Weisheit wird uns dann im Sohn Gottes offenbart, denn dieser ist die Weisheit, die Wahrheit in Person, Er allein ist unser göttlicher Lehrer und Meister. Jesus wollte immer nur eines, Er wollte Seinem Vater in allem gehorchen. Er hat uns alle Worte übermittelt, die Er vom Vater gehört hat, Er hat all das getan, was der Vater Ihm aufgetragen hat. Er hat uns mit der gleichen Liebe geliebt, mit der der Vater Ihn geliebt hat, Er hat Sein Leben für uns arme Sünder aus reinster, selbstloser Liebe am Kreuz hingegeben. Nichts behielt Er für sich zurück, bis auf den letzten Tropfen Seines kostbaren Blutes hat Er uns Sein Leben, Seine Liebe, Seine Weisheit geschenkt. Der zweite Teil des NT übermittelt uns die göttlichen Lehren Jesu Christi, vor allem in den Briefen. Diese Briefe sind voll der göttlichen Weisheit, sie sind die Grundlage jeder echten Theologie. Die Theologen, die von diesen Lehren abweichen, verraten unseren katholischen Glauben. Diese zweiten Teile des AT und des NT können wir die Person des göttlichen Sohnes zuordnen, denn Er selbst ist das Wort Gottes, die Weisheit Gottes, die ewige Wahrheit.
Der dritte Teil des AT besteht aus den Propheten von Jesaja bis Maleachi, der dritte Teil des NT besteht aus der geheimen Offenbarung, der Apokalypse. Jede echte Prophetie kommt allein vom Heiligen Geist. In diesen prophetischen Schriften lässt Gott uns die Geschichte des Volkes Gottes tiefer verstehen, sowohl die Vergangenheit, als auch die Gegenwart und die Zukunft. Die Propheten des AT verkündigen uns vor allem das Kommen und Wirken des Erlösers, des Messias, des Heilands, des ewigen Sohnes Gottes. Der Heilige Geist offenbart uns das verborgene Geheimnis Gottes, unseren Herrn Jesus Christus. Der Heilige Geist wirkt unser Heil in unseren Seelen, wenn wir auf Ihn hören. Der Heilige Geist ist reinste Liebe und Er will sich uns ganz schenken, Er ist die Gabe Gottes, die vom Vater und vom Sohn ausgeht. Nur Er kann uns zu Liebenden umwandeln. Auch unsere Berufung ist es, eine göttliche Liebesgabe zu werden. Echte Liebe ist immer göttlich. Wenn uns der Heilige Geist zu Liebenden umgeformt hat, hat er uns vergöttlicht. Die Apokalypse offenbart uns Christus als den großen König und Sieger. Nur wenn wir in Ihm bleiben, können wir auch mit Ihm siegen, nur wenn wir mit Ihm leiden, können wir auch mit Ihm auferstehen. Jesus hat die Sünde, den Teufel und den Tod endgültig besiegt. Wenn wir in Seiner Liebe bleiben, werden wir auch mit Ihm siegen. Jesus ist der Getreue und der Wahrhaftige. Ahmen wir Ihn nach und folgen wir Ihm nach! Er ist der einzige Weg zum Vater. Wenn wir immer auf den Heiligen Geist hören, mit Seinen Gnaden treu und gut mitwirken, wenn wir Jesus dienen, Ihm nachfolgen, Ihn nachahmen, dann wird Er uns im Heiligen Geist zu Seinem ewigen Vater heimführen. Im Himmel gibt es nur noch Liebe. Gott will uns zu Liebenden umformen und so an Seinem göttlichen Wesen Anteil schenken. Mehr kann uns Gott nicht schenken. Dank sei Gott!
18.6.2025
Hl. Johannes vom Kreuz (1542-1591)
Karmelit, Kirchenlehrer
Geistlicher Gesang A, 1. Str., 6-7 (ins Dt. übers. © evangelizo)
„Wenn du betest, geh in deine Kammer“
Die Seele fragt den Bräutigam: „Wo hältst du dich verborgen?“ [...] Zeigen wir ihr doch als Antwort genau den Ort, wo er sich verbirgt, den Ort, wo sie ihn mit Gewissheit findet, auf so vollkommene und behutsame Weise, wie es in diesem Leben nur möglich ist. Von da an wird sie nicht mehr vergeblich auf den Spuren der Fremden umherirren (vgl. Hld 3,2).
Eines müssen wir wissen: Das [göttliche] Wort, der Sohn Gottes, wohnt gemeinsam mit dem Vater und dem Heiligen Geist wesenhaft und gegenwärtig im Grunde der Seele und ist dort verborgen. Die Seele, die ihn finden möchte, muss sich also [...] von allem Geschöpflichen trennen; sie muss in sich selbst eintreten und dort in so tiefer Sammlung verharren, dass alle Geschöpfe für sie sind, als wären sie nicht. „Herr“ – so wandte sich der hl. Augustinus in seinen Selbstgesprächen an Gott – „ich fand dich nicht außerhalb von mir, denn ich suchte dich auf falsche Weise: Ich suchte dich außerhalb, und du warst in mir.“ Gott ist also in unserer Seele verborgen, und dort muss der wahre kontemplative Mensch ihn suchen und fragen: „Wo hast du dich verborgen?“
Nun denn, o Seele, du schönstes aller Geschöpfe Gottes, die du sehnlichst zu wissen verlangst, wo dein Geliebter ist, damit du ihn finden und eins werden kannst mit ihm. Siehe, du wirst es sogleich erfahren: Du selbst bist die Wohnung, in der er weilt, der Ruheplatz, wo er sich verbirgt. Welche Freude, welcher Trost für dich! Dein Schatz, dem all deine Hoffnung gilt, ist dir so nahe! Er ist in dir, ja, ohne ihn könntest du gar nicht existieren! Höre, wie der Bräutigam selbst es dir sagt: „Das Reich Gottes ist in eurem Innern“ (vgl. Lk 17,21). Und sein Diener, der hl. Apostel Paulus, sagt uns seinerseits: „Ihr seid der Tempel Gottes“ (2 Kor 6,16).
20.6.2025
Jesus Christus, die gekreuzigte Liebe:
Unser Herr Jesus Christus hat einmal als Mensch auf Erden gelebt, Er ist einmal für uns gestorben und nach drei Tagen von den Toden auferstanden. Sein Leiden damals umfasste alle Zeiten. Er hat für alle Menschen gelitten, Er kannte alle Menschen mit all ihren Sünden. Er litt freiwillig aus reinster Liebe für jeden von uns zur Vergebung unserer Sünden. Er vollbrachte Sein Werk der Erlösung durch Seinen heiligen Sühnetod am Kreuz. Durch die heilige Taufe empfangen wir diese Erlösungsgnade. Jesus starb für uns, um alle Menschen zu retten, aber Er wusste, dass nicht alle Menschen sich von Ihm retten lassen wollen. Gerettet werden kann nur, wer sich von Jesus retten lassen will.
Gott selbst ist reiner Geist, in sich glückselig, unveränderlich. Der Sohn Gottes nahm aber die menschliche Natur an, um für uns zu leiden und zu sterben. Jesus hat nur einmal für uns gelitten, seit Seiner Auferstehung leidet Er nicht mehr. Sein Leib ist nun ein verklärter, verherrlichter Leib, der nicht mehr leiden kann. Jesus ist in die Herrlichkeit Seines Vaters eingegangen. Viele Christen meinen, dass es doch nicht sein kann, dass Jesus jetzt nicht mehr leidet, wenn Er all die Sünden unserer heutigen Zeit sieht. Er hat aber schon damals zu Seinen Lebzeiten auf Erden wegen all der Sünden aller Zeiten aufs Schwerste gelitten. Jetzt ist Er in der Herrlichkeit Seines Vaters, außerhalb jeder Zeit. Dennoch sind Seine Leiden auch heute noch gegenwärtig und zwar in jeder heiligen Messe. Denn in dieser wird Sein Leiden, Sein Sterben, Seine Auferstehung und Seine Himmelfahrt in mystischer Weise durch den Priester gegenwärtig gesetzt.
Wer nun Jesus in Seinen Leiden trösten möchte, kann dies tun. Wenn wir ein heiliges Leben nach Seinem Willen führen, dann haben wir Ihn schon damals während Seiner Leiden getröstet. Und in der heiligen Messe ab der Wandlung ist Sein Leiden gegenwärtig. Dort können wir Ihn in besonderer Weise trösten und uns mit Seinen Leiden verbinden, vereinigen. Besonders gut können wir Ihn dann trösten, wenn wir uns Ihm ganz zu Seiner Verfügung stellen, wenn auch wir Ihm unser Leben als Opfergabe für die Rettung der Seelen ganz hingeben. Wer dies tut, der weiß gar nicht, wie sehr er Jesus damals in Seinen heiligen Leiden getröstet hat! Die Liebe zeigt sich in der Hingabe. Wer liebt, will sich ganz verschenken, um Jesus zu helfen, Seelen für die Ewigkeit zu retten. Welche eine hohe Berufung! Wir arme Sünder sind dazu berufen, durch das Wirken des Heiligen Geistes in uns zu Liebenden zu werden, die Jesus helfen dürfen, Seelen zu retten.
Die Leiden Jesu, Sein Sterben, Seine Auferstehung und Seine Himmelfahrt sind ständig gegenwärtig, da ja zu jeder Tageszeit irgendwo auf Erden eine heilige Messe gefeiert wird. In diesem Wissen können wir uns geistiger Weise immer mit dem Opfer Jesu verbinden, vereinigen. So hat dies auch der heilige Paulus getan, der gesagt hat, dass Er jetzt nur noch Christus kennt und zwar als den Gekreuzigten. Schauen wir immer auf unseren gekreuzigten Herrn Jesus Christus! Leben wir mit Ihm vereint! Binden wir uns ganz an Ihn! So dass auch wir mit dem heiligen Paulus sprechen können: "Ich bin der Welt gekreuzigt und die Welt ist mir gekreuzigt." Suchen wir in dieser verdorbenen Welt nur noch den Willen unseres Herrn Jesus Christus, verleugnen wir uns selbst, nehmen wir unser Kreuz auf uns und folgen wir dem Lamm Gottes nach, wohin auch immer es gehen mag! Nur wer bereit ist, mit Christus zu leiden, kann auch mit Ihm auferstehen! Entscheidend ist die Liebe. Es gibt auch Leiden ohne Liebe, aber diese sind Gott nicht wohlgefällig. Tun wir alles aus reinster Liebe, ohne dabei unseren eigenen Vorteil zu suchen! Pater Franz Reinisch hat es sehr schön gesagt: "Lieben und Leiden in Freude!"
Gott ist die Liebe und Er konnte uns keinen größeren Liebesdienst leisten, als in Jesus Christus Mensch zu werden, zu leiden, am Kreuz für unsere Sünden zu sterben und aufzuerstehen. Man kann sich das gar nicht vorstellen, was es bedeutet, wenn der ewig unveränderliche, in sich glückselige Gott in Jesus Christus ein armer, aus reinster Liebe leidender und sterbender Mensch wird! Wir können nur danken, lieben und anbeten. Wie klein und verwundbar macht sich Gott! Schauen wir auf Jesus in der geweihten Hostie! Er schenkt sich uns ganz, Er gibt sich uns als Nahrung für unsere Seele, damit wir Ihm ähnlich werden können. Werden auch wir ganz klein, damit Gott in uns groß und wirkmächtig werden kann! Die Liebe Gottes können wir nur gut mit unserer ganzen Liebe beantworten. So wie sich Jesus ganz für uns hingegeben hat, wollen auch wir uns ihm ganz hingeben! Vertrauen wir unserem guten Gott! Er will nur unser ewiges Heil.
Jesus schenkt sich uns in der heiligen Kommunion ganz. Er schenkt uns somit auch Seine Leiden. Vereinigen wir darum unsere Leiden mit den Seinigen und opfern wir sie so dem himmlischen Vater für die Bekehrung der Sünder auf! Besonders in der heiligen Messe bei der Gabenbereitung können wir unser ganzes Leben mit all unseren Leiden auf die Opferschale legen. Gott wird alles verwandeln, was wir Ihm geistiger Weise darbringen. Bringen wir uns Ihm ganz dar! Dann verwandelt Er unser ganzes Sein, dann wandelt Er uns zu Liebenden um. Und nur ein Liebender kann Jesus bei der Rettung der Seelen helfen. Vor allem sollten wir Gott unsere Sünden und unsere bösen Neigungen darbringen, damit Er uns davon immer mehr befreit. Bringen wir Gott unseren Eigenwillen dar, denn das meint Jesus damit, wenn Er sagt, dass wir uns selbst verleugnen müssen, wenn wir Ihm nachfolgen wollen. Nur wenn wir unseren Eigenwillen ganz aufgeben, können wir den Willen Gottes ganz erfüllen. Nur wenn wir uns selbst verleugnen, können wir Jesus nachfolgen. Diese beiden Sätze drücken genau das Gleiche aus. Nur der Mensch kann seinen Eigenwillen ganz aufgeben, der ganz auf Gott vertraut! Lesen wir die Evangelien, glauben wir an den Sohn Gottes, vertrauen wir Ihm unser ganzes Leben an! Er selbst ist unser Leben. Ohne Ihn können wir nicht leben. Übergeben wir Ihm unser ganzes Leben und tun wir nur noch das, was Er uns sagt.
23.6.2025
Was ist das Gebet in seinem tiefsten Sinn?
Unser ganzes Leben soll zu einem einzigen Gebet werden! Das Gebet ist ein Liebesaustausch zwischen Gott und der Seele. Gott liebt mich zuerst und ich antworte Ihm mit meiner Liebe. Gott schenkt sich mir ganz und ich schenke mich Ihm ganz. Gott ist mein und ich bin Sein. Alles, was Gott gehört, ist mein und alles, was mir gehört, ist Sein. Gott und ich sind ganz eins. Wir teilen unser ganzes Leben. Gebet ist also ein Liebesaustausch, eine gegenseitige Ganzhingabe, eine immerwährende Liebesvereinigung. Die Initiative geht immer von Gott aus, denn Er ist die Liebe und ich kann nicht ohne Ihn lieben. Er schenkt mir Seine ganze Liebe, sich selbst und ich versuche mit meinem ganzen Sein, mit all meiner Kraft, mit all meinen Fähigkeiten, Ihn aus ganzem Herzen zu lieben, wobei ich mir dessen bewusst bin, dass meine Liebe zu Ihm noch sehr unvollkommen ist. Jeder Tag hat 24 Stunden, aber wie gut nutze ich diese Zeit? Bin ich immer mit Gott vereint? Das bin ich leider oftmals noch nicht, das Irdische ist mir oft noch zu wichtig, ich mache mir manchmal unnütze Sorgen, ich habe manchmal noch Menschenfurcht, ich suche manchmal in kleinen Dingen noch meinen eigenen Vorteil, ich strebe manchmal danach, von anderen Menschen Anerkennung und Liebe zu bekommen. Ich bin also leider noch sehr unvollkommen, aber unser guter Gott vergibt mir immer wieder von Neuem und Er schenkt mir jeden Tag einen Neuanfang mit Ihm. Und diesen Neuanfang mit Ihm will ich nun mit Seiner Hilfe sehr gut nutzen. Mein ganzes Leben soll nun wirklich zu einem einzigen Gebet werden. Ich weiß, dass Gott sich mir ganz hingibt, Jesus Christus hat Sein Leben für mich am Kreuz ganz hingegeben. Auch ich will nun bereit sein, mein ganzes Leben Ihm ganz hinzugeben, ich will Ihm meine ganze Liebe schenken, ich will dazu bereit sein, mit Ihm zu leiden, meine Leiden mit Seinen Leiden zu vereinigen und sie so dem ewigen Vater für die Bekehrung der Sünder aufzuopfern. Jesus ist zu einem einzigen Liebesopfer geworden und auch ich will zu einem Liebesopfer werden, ich will dazu bereit sein, mich mit Jesus kreuzigen zu lassen, um mit Ihm aufzuerstehen. Es gibt keine wahre Liebe ohne Ganzhingabe und diese Hingabe ist hier auf Erden immer mit Leiden verbunden. Um Jesus nachzufolgen, muss ich mich zuerst selbst verleugnen, meinen Eigenwillen, meine Eigenliebe aufgeben, meine Bequemlichkeit und meine Feigheit überwinden, mein Leben immer wieder ändern, um mit Jesus neu aufbrechen zu können, hin zum Nächsten, um ihm die Liebe Jesu zu verkünden und glaubwürdig vorzuleben. Jeder Mensch, der Jesus helfen will, Seelen zu retten, muss sich aus Liebe ganz hingeben. Zuerst will ich mich unserem Herrn Jesus Christus ganz hingeben, denn Er hat ja Sein Leben für mich hingegeben, Ihn will ich ja aus ganzem Herzen lieben, Ihm will ich mein ganzes Leben schenken. Dann möchte ich mich zusammen mit Jesus meinem Nächsten zuwenden und ihn aufrichtig lieben. So viele Menschen finden nicht zum wahren Glauben, weil sie diese echte, hingebungsvolle Liebe in ihrem Leben nicht erfahren. Der heilige Paulus sagt das sehr schön, dass wir einander die Liebe schulden. Und er sagt: "Alles vergeht, nur die Liebe bleibt." Fangen wir nun mit dieser echten hingebungsvollen Liebe an und lassen wir uns niemals von dieser abbringen! Lassen wir uns vom Teufel nicht einreden, dass ein bestimmter Mensch dieser Liebe nicht würdig sei! Jeder Mensch braucht Liebe. Und Gott allein wird eines Tages darüber urteilen, wie ein Mensch mit der ihm geschenkten Liebe umgegangen ist. Unsere Aufgabe ist es, uns ganz für die Liebe Gottes zu öffnen, alle Hindernisse zwischen Gott und uns in der Beichte zu beseitigen, Seine Liebe in ihrer ganzen Fülle zu empfangen, sie in uns zu behüten und sie dem Nächsten weiterzugeben. Dies geht alles nur mit Gott, mit Seiner Liebe. Bitten wir Ihn immer um Seine Liebe! Er schenkt sie uns, Er schenkt sich selbst uns. Weisen wir Ihn nicht ab! Nehmen wir Ihn in uns auf! Gott wohnt in der Seele des Getauften. In unserer Seele findet dieser Liebesaustausch und diese Liebesvereinigung statt. Dank sei Gott!
25.6.2025
Jesus sagt uns: "Wenn ich am Kreuz erhöht bin, werde ich alle an mich ziehen."
Die Liebe Gottes offenbart sich allen am gekreuzigten Herrn Jesus Christus. Von Ihm geht eine gewaltige Anziehungskraft aus, der man sich nur schwer entziehen kann. Dennoch gibt es nicht wenige Menschen, die dieser Anziehungskraft gegenüber enormen Widerstand leisten. Sie wollen in ihrem Hochmut nicht anerkennen, dass Jesus Christus wahrer Gott ist, dass Er die ewige Liebe ist, dass Er der Weg, die Wahrheit und das Leben ist, dass sie ohne Ihn nicht wahrhaft leben und nicht lieben können. Sie wollen ihr eigener Herr bleiben, sie wollen keinen Gott über sich haben, dem sie Liebe und Gehorsam schulden. Sie wollen nicht für jemanden anderen leben, sondern nur für sich selbst. Sie suchen nicht die Wahrheit, sondern ihren eigenen Vorteil. Sie wollen sich nicht sagen lassen, dass sie sich auf dem falschen Weg befinden, sie sind nicht dazu bereit, ihre Lebenseinstellung zu verändern. Sie wollen sich nicht ändern, sie wollen nicht umkehren. Sie wollen nicht an Jesus glauben, sondern wollen nur an das glauben, was man sehen oder messen kann. Sie denken nur an diese Welt, nur an das Irdische, das Himmlische, das Ewige lehnen sie ab. Sie streben nur nach ihrem irdischen Glück, nur nach irdischem Wohlergehen. Dabei übersehen sie, dass dies eine rein egoistische Haltung ist und dass ein Egoist nie wirklich glücklich werden kann.
Natürlich gibt es auch unter den Ungläubigen aufrichtige Menschen, die nicht zuerst ihren eigenen Vorteil suchen, die keine Egoisten sind. Das sind die Menschen, die die Wahrheit und die Liebe mit einem aufrichtigen und offenen Herzen suchen. Für diese Menschen gilt das Wort Jesu: "Wer sucht, der findet, wer anklopft, dem wird aufgetan, wer bittet, dem wird gegeben." Solche Menschen sind demütig, sie werden die Wahrheit in Jesus eines Tages erkennen, sie werden die ewige Liebe in Jesus eines Tages finden. Beten wir für diese Suchenden!
4.-5.7.2025
Gott ist ein reiner Geist, nur Liebe und Wahrheit. Er hat alles aus dem Nichts erschaffen. Er hat den Menschen nach Seinem Ebenbild erschaffen, mit dem Ziel, dass der Mensch durch Gottes Gnade ein Liebender wird und so Gott ähnlich wird. Nur wenn ein Mensch ein Liebender wird, kann er zur ewigen Vereinigung mit Gott gelangen. Die Liebe trägt diese Kraft der Vereinigung in sich. Die Liebenden wollen ganz eins sein. Nur die Liebe eint, nur die Liebe kann Gemeinschaft stiften, alles andere hat keinen Bestand, es vergeht.
Gott hat also den Menschen aus reinster Liebe erschaffen, damit der Mensch mit Gott eins werden kann und so auf ewig glücklich werden kann. Außerhalb von Gott kann es kein wahres Glück geben. Aber der Mensch wollte auf Gott nicht hören, sondern seine eigenen Wege gehen. Diese Wege können natürlich keine guten Wege sein. Die Sünde ist das einzige wahre Übel, das es gibt. Der Mensch hat gesündigt, sich von Gott abgesondert. Von dieser Zeit an war der Mensch erlösungsbedürftig. Gott allein konnte den Menschen erlösen. Darum ist Gott in Jesus Christus durch das Wirken des Heiligen Geistes in Maria ein Mensch geworden. Der Sohn Gottes hat die menschliche Natur angenommen, Er hat sich vollständig entäußert, Er ist freiwillig arm geworden, um uns reich zu machen, um uns zu erlösen und zu retten und zwar durch Sein heiliges Leiden, Sterben und Auferstehen. Gott hat alles für uns getan, Er hat uns Seine ganze Liebe geschenkt, Er hat sich für uns ganz hingegeben. Alle Menschen, die Jesus Christus in ihrem Inneren aufnehmen, die an Ihn glauben und sich taufen lassen, erhalten das Geschenk der Erlösung, sie werden von Gott geheiligt. Aber der Mensch muss mit dieser Gnade der Erlösung getreu mitwirken. Er muss auf Christus hören und Ihm nachfolgen. Dies geht nur, wenn er sich selbst verleugnet, wenn er nicht mehr seine eigenen Wege fern von Gott geht, sondern wenn er auf dem einzig wahren Weg geht, der Jesus Christus selbst ist. Denn Er allein ist der Weg, die Wahrheit und das Leben. Wer Jesus nachfolgt, wird auch mit Ihm leiden und sterben, um mit Ihm aufzuerstehen. Dies ist kein leichter, kein bequemer Weg, aber der einzig wahre Weg, der uns zum ewigen Vater heimführt.
Jesus Christus, unser Erlöser und Heiland, hat für alle Menschen gelitten, jetzt ist Er beim Vater in dessen Herrlichkeit. Vor Seinen heiligen Leiden setzte Er das heiligste Sakrament der Eucharistie ein. Im heiligen Messopfer wird das Opfer Christi am Kreuz gegenwärtig gesetzt, Sein Leiden, Sein Tod, Seine Auferstehung und Seine Himmelfahrt. Auf diese Weise werden wir in das heilige Geschehen mit einbezogen, wir dürfen Anteil daran nehmen, unsere Leiden, unser Leben mit dem Leiden, mit dem Leben Jesu vereinigen und dann in der heiligen Kommunion ganz mit Ihm eins werden. Wir können nur staunen über diese unendliche Liebe Gottes. Und Jesus möchte uns Seine Gnade schenken, damit wir Ihn in Seiner Liebe nachahmen, selbst zu einer Liebesgabe werden, die sich ganz hingibt, sich ganz verschenkt, sich aufzehren lässt. Dank sei Gott!
Der heilige Paulus sagt in Röm 12,1-2: " 1 Brüder, ich ermahne euch bei der Barmherzigkeit Gottes, bringt euren Leib als ein lebendiges, heiliges, Gott wohlgefälliges Opfer dar. So verrichtet ihr einen geistigen Gottesdienst. 2 Macht euch nicht dieser Welt gleichförmig, sondern wandelt euch um durch Erneuerung eures Sinnes, um zu prüfen, was der Wille Gottes ist, was gut, geziemend und vollkommen ist."
Die Frage ist, wie wir unseren Leib als ein lebendiges, heiliges Gott wohlgefälliges Opfer darbringen können. Jesus gibt uns die Antwort. Er sagt, dass derjenige die vollkommene Liebe hat, der sein Leben für seine Freunde hingibt. Und an anderer Stelle, ebenso im Evangelium des heiligen Johannes, sagt Jesus zu uns allen: "Liebt einander, wie ich Euch geliebt habe!" Sind wir bereit, unser Leben für unsere Freunde hinzugeben? Und wer sind unsere Freunde? Unsere Freunde sollten diejenigen sein, die auch die Freunde Jesu sind. Jesus sagt uns: "Ihr seid meine Freunde, wenn Ihr tut, was ich Euch auftrage!" Und was trägt Er uns auf? Er trägt uns auf, dass wir einander so lieben sollen, wie Er uns geliebt hat. Und wie hat Er uns geliebt? Er hat Sein Leben für uns arme Sünder am Kreuz geopfert, aus reinster Liebe, um uns zu erlösen und uns zu retten. Wie opferbereit sind wir, um Jesus zu helfen, Seelen zu retten? Wie sehr setzen wir uns für die Seelen ein? Wie sehr beten wir für die Rettung der Seelen? Bieten wir Gott unser eigenes Leben für die Rettung der Seelen an? Jesus sagt uns, dass der sein Leben gewinnen wird, der es hingibt. Geben wir unser Leben so hin, wie Jesus es für uns getan hat? Seien wir hochherzig, großmütig, opferbereit, hingabebereit! Vereinigen wir unser Leben und unsere Leiden mit dem Leben und den Leiden Jesu und opfern wir es so dem himmlischen Vater für die Rettung der Seelen und für die Armen Seelen im Fegefeuer auf! Beten wir besonders für die Sterbenden! Kümmern wir uns um unsere Mitmenschen, nehmen wir Anteil an ihrem Leben! Gehen wir aufeinander zu, besuchen wir die Kranken und Leidenden! Helfen wir einander! Paulus sagt uns: "Einer trage des anderen Last!" Jeder möge gemäß seiner Gaben, Talente, Kräfte und Möglichkeiten helfen! Bitten wir dabei aber immer Gott um Seine Hilfe! Denn ohne Ihn vermögen wir nichts. Mit Gott können wir viel Gutes vollbringen. Überwinden wir unsere Bequemlichkeit! Gehen wir mit Gott auf die Menschen zu! Wir schulden jedem unsere Liebe!
In der Heiligen Schrift wird uns sehr konkret gesagt, wie wir unseren Leib als ein lebendiges und heiliges Gott wohlgefälliges Opfer darbringen können, z.B. in der Bergpredigt Jesu (Mt 5-7) oder in Mt 25,31-46 in der Gerichtsrede Jesu, wenn Er sagt: "Was Ihr einem dieser Geringsten getan habt, das habt Ihr mir getan." Betrachten wir jeden Tag das Leben Jesu! Dann sehen wir, dass Jesus immer dem ganzen Menschen hilft, Er hilft dem Menschen an Leib und Seele. Bitten wir Ihn immer um Seine Hilfe! Bitten wir Ihn vor allem um das ewige Heil unserer Seelen! Wenn wir um Irdisches bitten, sollten wir immer dazu sagen, dass wir nur dann um etwas bitten, wenn es Ihm zur größeren Ehre und uns zum Heil der Seele gereicht. Sehr schön und hilfreich ist folgendes Gebet, welches der heilige Pfarrer von Ars empfohlen hat: "Ewiger Vater, ich opfere Dir das kostbare Blut Jesu Christi auf, durch die makellosen Hände der unbefleckten Jungfrau und Gottesmutter Maria, ich bitte Dich dafür um die Gnade..., falls es Dir zur größeren Ehre und mir zum Heil der Seele gereicht."
In Römer 12,2 sagt uns Paulus, dass wir uns nicht dieser Welt gleichförmig machen sollen, sondern dass wir uns durch Erneuerung unseres Sinnes umwandeln sollen. Wenn wir an Jesus und an Sein Evangelium glauben und mit all unseren Kräften Seinen Willen erfüllen, dann haben wir unseren Sinn umgewandelt, dann sind wir Seine wahren Jünger, die immer nur den heiligen Willen Gottes suchen, die in allem die Ehre Gottes suchen und nicht mehr die eigene Ehre, nicht mehr den eigenen Vorteil.
Ähnlich sagt dies der heilige Jakobus in seinem Brief, Jak 4,4: "Wer also Freund der Welt sein will, macht sich zum Feinde Gottes."
Oder der heilige Apostel Johannes in seinem ersten Brief, 1 Joh 2,15-17: "15 Habt nicht lieb die Welt noch was in der Welt ist. Wenn einer die Welt liebhat, so ist die Liebe zum Vater nicht in ihm. 16 Denn alles, was in der Welt ist: Fleischeslust, Augenlust und Hoffart des Lebens, stammt nicht vom Vater, sondern von der Welt. 17 Doch die Welt vergeht samt ihrer Lust; wer aber den Willen Gottes tut, bleibt in Ewigkeit."
Oder der heilige Paulus in 2 Kor 6,11-7,1:"11 Unser Mund hat sich vor euch aufgetan, ihr Korinther, unser Herz ist weit geworden. 12 Ihr nehmt nicht wenig Raum darin ein, doch in euren Herzen ist wenig Raum. 13 Vergeltet mit Gleichem — ich spreche wie zu Kindern —, macht auch ihr eure Herzen weit. 14 Zieht nicht an einem Joch mit den Ungläubigen! Denn was haben Gerechtigkeit und Schlechtigkeit miteinander zu tun? Was haben Licht und Finsternis gemein? 15 Wie stimmen Christus und Belial zusammen? Welche Gemeinschaft hat der Gläubige mit dem Ungläubigen? 16 Wie verträgt sich der Tempel Gottes mit dem Götzen? Wir sind ja der Tempel des lebendigen Gottes. Gott hat gesagt: „Ich will unter ihnen wohnen und wandeln, ich will ihr Gott sein, und sie sollen mein Volk sein. 17 Darum zieht weg aus ihrer Mitte, sondert euch ab, spricht der Herr, und rührt nichts Unreines an. Dann will ich euch aufnehmen, 18 will euer Vater sein, und ihr sollt mir Söhne und Töchter sein, spricht der Herr, der Allmächtige.“ 7,1 Im Besitze dieser Verheißungen wollen wir uns, Geliebte, von aller Befleckung des Fleisches und des Geistes rein halten und unsere Heiligung in Gottesfurcht vollenden."
Unsere Berufung ist die Heiligkeit. Gott will uns heiligen, Er will uns diese Gnade schenken, die wir aber nur erlangen können, wenn wir Ihn darum bitten und wenn wir stets mit dieser Gnade mitwirken, wenn wir all unsere Kräfte dafür einsetzen. Die Liebe zu Gott zeigt sich gerade darin, dass wir alles tun, was uns möglich ist, um Seinen Willen in Liebe und Treue zu erfüllen. Da wir nun sehr schwache Menschen sind, die zur Sünde neigen, müssen wir uns von den Sünden dieser Welt fernhalten, damit wir von diesen nicht befleckt werden. Wir alle wissen, wie leicht wir uns beflecken lassen. Innerlich müssen wir aus dieser verdorbenen Welt ausziehen. Wir können nicht zugleich Freunde Gottes und Freunde dieser Welt sein. Im NT versteht man unter Welt normaler Weise die gottferne, gottwidrige Welt mit ihren vielen Sünden. Von dieser Welt müssen wir uns absondern, aus dieser Welt müssen wir innerlich ausziehen, der Himmel allein soll unsere wahre Heimat sein. Wenn wir Gott aus ganzem Herzen lieben wollen, dann müssen wir uns innerlich von allem rein Irdischen loslösen. Achten wir vor allem auf einen guten Umgang! Unsere Freunde sollten gläubige Christen sein, die ohne faule Kompromisse den Willen Gottes erfüllen wollen! Paulus sagt das ja klar: "Welche Gemeinschaft hat der Gläubige mit dem Ungläubigen?" Wir sollen sehr wohl alle Menschen lieben, zu allen freundlich sein, aber wir können mit Ungläubigen nicht wirklich befreundet sein, da wir im Tiefsten eine entgegengesetzte Ausrichtung haben. Gewiss gibt es aber Ungläubige, die offen für die frohe Botschaft Jesu sind. Helfen wir diesen, Jesus zu finden, aber ohne jegliche Aufdringlichkeit, in Sanftmut und Demut!
Wir sind das Volk Gottes und sollen uns stets heiligen. Gott ist heilig und wir wollen zu Ihm in den Himmel, um mit Ihm auf ewig ganz eins zu sein. Im Himmel ist nichts Unheiliges, nichts Unreines. Darum müssen wir uns von dieser Welt innerlich absondern. In der Heiligen Schrift wird das oft gesagt. Abraham bekam von Gott den Auftrag, seine Heimat und sein Volk zu verlassen. Lot bekam von Gott den Auftrag aus Sodom zu fliehen, Moses bekam den Auftrag, das Volk Gottes aus Israel herauszuführen. Die Israeliten sollten sich nicht mit den fremden Völkern vermischen. Nach dem Babylonischen Exil sollten die Israeliten das Heiligtum, den Tempel in Jerusalem wieder neu zu erbauen.
Oder betrachten wir Offb 18,1-8: "1 Dann sah ich einen andern Engel vom Himmel niedersteigen; der hatte große Macht, und die Erde ward von seinem Glanz erleuchtet. 2 Er rief mit mächtiger Stimme: „Gefallen, gefallen ist das große Babylon; es ist geworden zur Wohnstätte der Dämonen, zum Schlupfwinkel für alle unreinen Geister, zum Schlupfwinkel für alle unreinen und hässlichen Vögel. 3 Denn alle Völker haben von dem Glutwein ihrer Buhlerei getrunken, die Könige der Erde buhlten mit ihr, und die Kaufleute der Erde bereicherten sich an ihrer großen Üppigkeit.“ 4 Ich hörte noch eine andere Stimme vom Himmel rufen: „Zieht aus ihr weg, ihr mein Volk, damit ihr nicht teilhabt an ihren Sünden und von ihren Plagen nichts erleidet. 5 Denn ihre Sünden reichen bis zum Himmel; darum gedenkt Gott ihrer Freveltaten. 6 Vergeltet ihr, was sie [an euch] getan, und gebt ihr doppelt zurück nach ihren Werken! Den Becher, den sie gemischt hat, mischt ihr doppelt! 7 Soviel sie geprunkt und geschwelgt hat, so viel Pein und Qual fügt ihr zu. Sie denkt in ihrem Herzen: Ich throne als Königin, bin keine Witwe und kenne keine Trauer. 8 Darum sollen an einem Tage ihre Plagen kommen: Tod, Trauer, Hungersnot, und im Feuer soll sie verbrannt werden. Denn mächtig ist Gott der Herr, der sie richtet.“
In Vers 4 wird ja ganz klar der Grund dafür angegeben, warum wir aus dieser gottfeindlichen Welt (Die Hure Babylon ist die gottfeindliche, antichristliche, materialistische, positivistische, hedonistische, relativistische, freimaurerische Welt) ausziehen sollen, damit wir nicht an ihren Sünden teilhaben. Genau darum geht es. Wir sind schwache Menschen, die zur Sünde neigen. Wir dürfen nie denken, dass wir stark sind, sondern wir sollten uns stets misstrauen, wir sollten auf der Hut vor uns selbst sein, denn wir sind verführbar. Jesus sagt uns am Ölberg: "Wachtet und betet, damit Ihr nicht in Versuchung fallet! Der Geist ist zwar willig, aber das Fleisch ist schwach." Wehe dem, der glaubt, dass er aus eigener Kraft all dem Bösen widerstehen kann! Das wäre reiner Hochmut. Denken wir an die vielen Gefahren unserer heutigen Welt. Die modernen Medien wollen uns in vielfacher Hinsicht manipulieren und verführen. Schon im Kindergarten und an unseren Schulen und Hochschulen werden die Menschen oft manipuliert und verführt. Leider werden viele Menschen sogar innerhalb der Kirche manipuliert und verführt. Die katholische Kirche in Deutschland hat sich teilweise stark vom Evangelium entfernt. Paulus aber sagt uns, dass verflucht sein soll, wer uns ein anderes Evangelium als das einzig wahre verkündigt. Hören wir stets auf Christus, auf Seine frohe Botschaft, auf die offizielle Lehre Seiner heiligen katholischen Kirche! Die Lehren Gottes ändern sich nicht im Laufe der Zeit!
11.7.2025
Die Ursache des Nicht-Notwendigen muss das Notwendige bzw. der Notwendige sein. Gott ist der Notwendige, denn wenn es Ihn nicht gäbe, könnte es gar nichts sonst geben. Das Weltall ist nicht notwendig. Da es aber existiert, bedarf es einer notwendigen Ursache. Und diese notwendige Ursache muss ein notwendiges personales Wesen sein, denn die höchste Stufe des Seins in diesem Weltall ist das personale Sein. Personen haben einen freien Willen, sie haben eine hohe Vernunft, mit der sie zwischen gut und böse unterscheiden können, ebenso zwischen wahr und falsch. Personen sind Wesen mit einem reinen Geist, der nichts mit Materie oder Energie zu tun hat. Darum können Personen mit anderen geistigen Wesen kommunizieren, vor allem mit Gott, aber auch mit Engeln und Dämonen und natürlich mit anderen Menschen. Personen können darum von Gott Eingebungen und Gnaden empfangen. Gott ist die Liebe und ohne Ihn könnten sie nicht lieben. Da der Mensch einen freien Willen hat, kann er sein Herz für die Liebe Gottes öffnen. Und Gott wird Ihm diese Liebe mitteilen. Da es unter Menschen echte Liebe gibt und man diese Liebe nicht materiell erklären kann, sondern nur rein geistig, bedarf es notwendiger Weise eines Wesens, der die höchste Liebe ist und der personalen Wesen diese Liebe mitteilen will, damit auch diese am göttlichen Leben Anteil nehmen können. Gott hat uns all Seine Liebe in Seinem Sohn geschenkt. Dieser ist für uns Mensch geworden und ist freiwillig für uns am Kreuz gestorben zur Vergebung unserer Sünden. Nach drei Tagen ist Er von den Toten auferstanden. Wer an Ihn glaubt und sich taufen lässt, wird von seinen Sünden erlöst. Wer Christus treu nachfolgt, wird von Ihm gerettet werden und am ewigen Leben des dreifaltigen Gottes Anteil nehmen dürfen. Gott will uns alles schenken, sich selbst, aber wir müssen dies auch wollen und mit der Gnade Gottes getreu mitwirken. Öffnen wir unsere Herzen für die unendliche Liebe Gottes und bitten wir Gott darum, dass Er in uns wohnen möge und uns heiligen möge! Zur Heiligkeit sind wir berufen, zur ewigen Liebe in Gott. Dank sei Ihm!
14.7.2025
Johannes Tauler (um 1300-1361)
Dominikaner in Straßburg
Predigt 59, 4. Predigt zum Fest Kreuzerhöhung (ins Dt. übers. © evangelizo)
„Wer das Leben gewinnen will, wird es verlieren; wer aber das Leben um meinetwillen verliert, wird es gewinnen“
Denken wir über die Zusage des Herrn nach, dass er „alles an sich ziehen“ will (Joh 12,32 Vulg). Wer alles an sich ziehen will, muss zuerst alles sammeln, dann kann er es an sich ziehen. So verhält sich unser Herr. Er ruft den Menschen zunächst aus seinem Ausschwärmen und Abschweifen zurück und lässt ihn seine Sinne, seine Fähigkeiten, Worte und Taten sammeln und im Inneren seine Gedanken, seine Gesinnung und Vorstellungskraft, seine Wünsche und Neigungen, seinen Verstand, seinen Willen und seine Liebe sammeln. Wenn so alles gut gesammelt ist, zieht Gott den Menschen an sich; denn zuerst musst du dich trennen von allen äußeren oder inneren Gütern, an die du dich gebunden hast und die dein ganzes Wohlgefallen gefunden haben. Diese Loslösung ist ein mühsamer Kreuzweg, der umso mühsamer ist, je fester und inniger die Bindung gewesen ist. [...]
Warum hat Gott zugelassen, dass kaum ein Tag und eine Nacht dem vorhergehenden Tag und der vorhergehenden Nacht gleicht? Warum ist das, was dir heute bei der Andacht hilfreich war, morgen keinerlei Hilfe mehr? Warum sind in dir eine Menge Bilder und Gedanken, die zu nichts führen? Liebes Kind, nimm dieses Kreuz von Gott an und trage es; es würde dir ein durchaus liebenswertes Kreuz werden, wenn du diese Prüfungen Gott anheimstellen könntest, sie in echter Hingabe von ihm annehmen und ihm dafür danken könntest: „Meine Seele preist in allem die Größe des Herrn“ (vgl. Lk 1,46). Ob Gott nimmt oder gibt – der Menschensohn muss am Kreuz erhöht werden. Liebes Kind, lass das alles, bemühe dich vielmehr um wahre Hingabe [...]; und denke eher daran, das Kreuz der Versuchung anzunehmen, als nach der Blume geistlicher Süße zu verlangen. [...] Unser Herr hat gesagt: „Wer mein Jünger sein will, nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach“ (Lk 9,23).
22.7.2025
Hl. Bernhard von Clairvaux (1091-1153)
Zisterziensermönch und Kirchenlehrer
Predigt 74 über das Hohelied , 4-6 (in Lectures chrétiennes pour notre temps, fiche O31 ; © 1971 Abbaye d’Orval; ins Dt. übersetzt © Evangelizo)
Selig, bei wem das göttliche Wort einkehrt!
„Lasst euch doch ein wenig Unverstand von mir gefallen!“ (2 Kor 11,1). Ich gestehe – und sage dies in aller Einfachheit – dass das göttliche Wort bei mir eingekehrt ist, und zwar sehr häufig. Doch wenn es auch oft bei mir eingetreten ist, habe ich niemals den Moment seiner Ankunft gespürt. Ich spürte, dass es gegenwärtig war, ich erinnere mich, dass es bei mir war, manchmal konnte ich sogar sein Kommen vorausahnen. Doch niemals bemerkte ich sein Kommen oder sein Gehen. Wie ist es gekommen oder gegangen? Ich weiß es nicht.
Es tritt nicht durch die Augen ein, denn es besitzt weder Gestalt noch Farbe, die wir erkennen könnten. Es tritt auch nicht durch die Ohren ein, denn sein Kommen macht keinen Laut. Seine Gegenwart kann auch nicht ertastet werden, denn es ist unfassbar. Auf welchem Weg kam es also? Muss ich meinen, es sei gar nicht eingetreten, da es nicht von außen kam? In der Tat gehört es nicht zu den äußeren Dingen. Doch andererseits kann es auch nicht aus meinem Inneren kommen, da es gut ist, während in mir – das weiß ich – nichts Gutes ist.
Ich stieg bis zum Gipfel meiner selbst und erkannte, dass das göttliche Wort noch höher wohnt. Neugierig forschte ich in den tiefsten Tiefen meines Seins, doch es befand sich noch tiefer. Als ich nach draußen blickte, erkannte ich, dass es jenseits von allem lag, was außerhalb meiner selbst ist. Als ich mich dann wieder nach innen wandte, war es noch innerlicher. Schließlich erkannte ich die Wahrheit der Worte, die ich in der Heiligen Schrift gelesen hatte: „In ihm leben wir, bewegen wir uns und sind wir“ (Apg 17,28). Selig, in wem das göttliche Wort wohnt, wer für ihn lebt und von ihm bewegt wird!
22.7.2025
Gott Vater schenkt Seine ganze Liebe Seinem Sohn. Und der Sohn schenkt Seine ganze Liebe uns. Jesus sagt: "So wie ich Euch geliebt habe, sollt auch Ihr einander lieben!" Können wir uns das vorstellen? Mit der gleichen Liebe, mit der Gott uns liebt, sollen auch wir einander lieben. Dies ist unser Auftrag, unsere Berufung. Ist uns das bewusst? Und bedenken wir folgendes: Die Liebe, mit der der Vater den Sohn liebt und mit der der Sohn uns liebt und mit der wir einander lieben sollen, ist der Heilige Geist in Person (Röm 5,5: die Liebe Gottes ist in unsere Herzen ausgegossen durch den Heiligen Geist, der uns verliehen wurde). Wir Getauften sind Tempel des Heiligen Geistes. Der Vater und der Sohn haben uns Ihren Heiligen Geist geschenkt. Er wohnt in unserer Seele und nur darum können wir einander so lieben, wie der Sohn uns geliebt hat. Wenn wir wahrhaft einander lieben, bedeutet dies, dass wir den Heiligen Geist weiterschenken dürfen. Wir armselige Menschen dürfen den Heiligen Geist in unserem Inneren Herberge schenken und wir dürfen und sollen Ihn weitergeben und so die Liebe Gottes weltweit verbreiten. Welch eine Berufung! Wir dürfen am Aufbau des Reiches Gottes aktiv mitwirken, indem wir mit den uns geschenkten Gnaden Gottes mitwirken. Danken wir Gott stets dafür! Und bedenken wir, wie Jesus uns geliebt hat! Denn so sollen wir auch einander lieben. Jesus hat Sein ganzes Leben vollständig für uns am Kreuz dahingegeben. Er ist das wahre Sühnopfer! Sind wir dazu bereit, ein Sühnopfer zu sein? Sind wir dazu bereit, mit Christus freiwillig zu leiden, um Ihm zu helfen, Seelen zu retten? Paulus sagt uns klar, dass die Liebe nicht den eigenen Vorteil sucht. Wenn wir nicht mehr unseren eigenen Vorteil suchen, sondern nur noch das, was Gott will, so sind wir bereits ein Sühnopfer. Vertrauen wir auf die Güte Gottes! Gott wird uns nicht überfordern. Bitten wir Ihn immer um Seine Hilfe! Bitten wir Ihn immer um Seine Liebe, um Seine Freude, um Seinen Frieden! Denn ohne Ihn, ohne Seine Liebe vermögen wir gar nichts. Wie könnten wir einander so lieben, wie Jesus uns geliebt hat, ohne Gottes Hilfe, ohne den Heiligen Geist, der in uns wohnt und der in uns Sein Heilswerk vollbringen möchte? Aber der Heilige Geist wohnt in uns und mit Ihm vermögen wir alles. Wenn wir dies nicht glauben, werden wir natürlich auch nicht alles vermögen. Wir sollten es aber glauben, denn dies ist die Wahrheit, die Gott uns geoffenbart hat. Und Gottes Offenbarung ist sehr glaubwürdig, absolut glaubwürdig, glaubwürdiger als alles andere. Bitten wir Gott, Er möge alle Hindernisse, die wir dem Wirken Seines Heiligen Geistes in uns in den Weg gelegt haben, beseitigen! Gott will uns ganz nahe sein. Lassen wir diese Nähe zu und lösen wir uns von allem, was uns zu Gott hin hindert! Alles außer Gott sollen wir innerlich loslassen. Gott schenkt sich uns ganz. Schenken auch wir uns Ihm ganz! Man kann Christus nicht mit einem halben Herzen nachfolgen. Lieben wir Gott mit ungeteiltem Herzen! Wenn wir dies tun, werden wir viele gute Früchte hervorbringen.
5.8.2025
Hl. Charles de Foucauld (1858-1916)
Eremit und Missionar in der Sahara
Acht Tage in Ephrem (Écrits spirituels de Charles de Foucauld, ermite au Sahara, apôtre des touaregs; Éd. J. de Gigord, 1964; p. 150-151; ins Dt. übers. © evangelizo)
„Habt Vertrauen! Fürchtet euch nicht!“ (Mt 14,27)
[Unser Herr:] „Meine Kinder, was auch immer euch widerfahren mag, denkt daran, dass ich immer bei euch bin ... Denkt daran: Ob ich sichtbar oder unsichtbar bin, ob ich zu handeln oder zu schlafen und euch zu vergessen scheine: Ich wache immer, ich bin überall zugegen und ich bin allmächtig. Habt keine Angst und sorgt euch nicht: Ich bin da, ich wache, ich liebe euch – ihr zweifelt hoffentlich nicht mehr an meiner Liebe! –, ich bin allmächtig ... Was braucht ihr mehr?
Alles, was euch widerfährt, geschieht mit meiner Erlaubnis oder mit meinem Willen, mit der Erlaubnis oder dem Willen meiner Liebe, damit ihr viel Gutes daraus ziehen könnt, ja, viel Gutes, und ich selbst verhelfe euch dazu durch meine Gnade ... Fürchtet euch also vor nichts, denn ohne meine Erlaubnis kann euch nichts geschehen ... Betrübt euch um nichts, jedenfalls nicht über einen Schmerz, der über diese instinktiven, spontanen und flüchtigen Gefühlsregungen hinausgeht, die Wirkungen der Natur und der Sinne sind; sondern richtet euren Willen nach dem meinen aus ...
Erinnert euch an die Stürme, die ich mit einem Wort besänftigt habe und denen eine völlige Stille folgte … Erinnert euch daran, wie ich Petrus beim Gehen über das Wasser unterstützt habe … Ich bin immer noch jedem Menschen so nahe, wie ich ihm damals nahe war, und bin immer noch genauso bereit, jedem Menschen zu helfen und ihm in allem beizustehen, was zum Wohl seiner Seele ist. […] Oh, in diesem Leben tobt der Sturm ständig, und euer Boot ist immer nahe daran, zu sinken … Aber ich bin da, und mit mir ist es nicht versenkbar. Seid vor allem auf der Hut, besonders vor euch selbst; mir aber sollt ihr voll und ganz vertrauen, so dass alle Sorgen verschwinden …“
11.8.2025
Den heutigen Menschen fehlt es in zunehmender Weise an Innerlichkeit, an innerem, liebenden Schweigen. Die Menschen werden immer äußerlicher, immer oberflächlicher, immer lauer. Es mangelt an Tiefe, an Liebe und Wahrheit. Nur wenige Menschen suchen zuerst das Reich Gottes und seine Gerechtigkeit, zuerst Liebe und Wahrheit, die wir nur bei Gott finden können. Stattdessen geht es den meisten Menschen um Geld, Macht, Vergnügen, um irdische Lust, um Anerkennung, Selbstverwirklichung, Selbstvertrauen. In der heutigen konsumorientierten Welt geht es mehr um Quantität anstatt um Qualität, mehr um Funktionalität anstatt um Liebe und um Wahrheit. Viele Menschen suchen sich eine Arbeit, bei er sie gut verdienen. Sie fragen aber nicht mehr danach, was Gott von Ihnen will. Sie fragen Gott nicht, welche Gaben und Talente sie von Ihm geschenkt bekommen haben. Sie sind nicht mehr darauf aus, etwas wirklich gut zu machen, sondern alles muss schnell gehen. Bei vielen industriellen Produkten werden absichtlich Fehler, Schwachstellen, Bruchstellen, Verschleißstellen eingebaut, damit Produkte nicht so lange halten und sich die Menschen bald wieder neue Produkte kaufen müssen. Einerseits will man Umweltschutz, andererseits verbrauchen die Menschen immer mehr Energie, konsumieren immer mehr, kaufen immer mehr.
Seit über 20 Jahren gebe ich Nachhilfe in Mathematik. Die Schüler in Deutschland werden immer schlechter in Mathematik, sie finden keinen Zugang zu diesem schönen Fach. Woran liegt das? Ich bin mir ziemlich sicher, dass es in erster Linie daran liegt, dass im Schulunterricht die Stoffgebiete immer mehr erweitert werden, aber dies auf Kosten des Tiefgangs. Das selbständige Denken nimmt immer mehr ab, die Schüler können Probleme immer weniger selbständig lösen. Durch die künstliche Intelligenz wird dies sicher noch stark zunehmen. Im Studium der Mathematik geht es vor allem um mathematische Sätze, die bewiesen werden müssen. Solche Beweise verlangen viel selbständiges Denken, viel Geduld und geistige Anstrengung. Hingegeben geht es in der Schulmathematik fast gar nicht mehr um Beweise, um Herleitungen, um selbständiges Denken, sondern fast nur noch um ein meist ziemlich primitives Anwenden von auswendig gelernten Formeln. Dies führt dazu, dass die Schüler ihre Freude an der Mathematik vollständig verlieren. Sie machen Mathematik nur noch, weil es eben Pflicht ist und weil man Mathematik heute fast in allen Bereichen braucht. Kaum ein Schüler wird Ihnen heute sagen, dass in der Mathematik eine hohe Schönheit und eine große Tiefe zu finden sind. Unsere ganze Wirklichkeit aber, die von Gott aus dem Nichts erschaffen wurde, ist voller Schönheit, Tiefe, Wahrheit und Liebe. Gott hat alles aus Liebe erschaffen und zwar für uns. Aber wo finden wir diese Liebe heute noch in unserem Alltag? An den Schulen leider kaum, in der Arbeitswelt auch nur selten. Und so braucht man sich nicht darüber zu wundern, dass die Menschen immer unzufriedener werden, immer mehr psychische Probleme bekommen und ihre innere Sinnleere mit Süchten zu füllen suchen, was aber im vornhinein unmöglich ist. Nur die Liebe und die Wahrheit, die allein von Gott kommen, können das Herz eines Menschen erfüllen. In den Schulen und in der Arbeitswelt geht es heute zuerst darum, dass alles funktioniert, aber es geht nur noch selten um Liebe, Wahrheit, Schönheit, Tiefgang. Der Mensch soll nur noch ein unselbständiges, lebloses, liebloses Rädchen im Getriebe dieser gottlosen Welt sein. Seit Jahrhunderten entwickelt sich unsere Welt in die falsche Richtung, sie läuft dem Abgrund entgegen. Nur eine echte Umkehr zu Gott, zum katholischen Glauben könnte diesen Abwärtstrend wirksam entgegenwirken. Dies wiederum wäre aber nur dann möglich, wenn unsere Bischöfe, Priester und Diakone ein heiligmäßiges Leben nach dem Willen Gottes führen würden. Leider gibt es nur sehr wenige Heilige, auch unter den Laien. Fangen wir darum bei uns selbst an!
Guter Vater im Himmel, hilf mir, nur noch das zu wollen, was Du willst, hilf mir, nur noch Deinen heiligen Willen zu suchen, zu finden, zu lieben und zu tun! Hilf mir, in Selbstverleugnung Deinem Sohn nachzufolgen, Ihm immer ähnlicher zu werden, ein Dienender, ein Liebender nach Deinem Willen zu werden! Amen.
12.8.2025
Hl. Vinzenz von Paul (1581-1660)
Priester, Ordensgründer
Konferenzen für die Töchter der christlichen Liebe, 11. Juli 1650 (Tome IX, Éd. Gabalda, conférence du 11 juillet entre 1646 et 1650, p.365, rev.; ins Dt. übers. © Evangelizo)
Was Gott Freude macht
Könnt ihr euch, meine Schwestern, die Freude vorstellen, die Gott daran hat, eine Seele zu betrachten, die aufmerksam darauf bedacht ist, ihm zu gefallen und achtsam, ihm anzubieten, was sie zu tun unternimmt? O, es ist unvorstellbar, meine Schwestern, und wir haben guten Grund zu sagen, dass es Gott Freude macht. O ja, das ist seine Freude, das ist sein Vergnügen, das ist sein Entzücken. Es ist wie bei einem Kind, dem es daran liegt, seinem Vater alles zu bringen, was es bekommen hat. Wenn ihm jemand etwas gibt, ruht es nicht eher, bis es seinen Vater findet: „Schau mal, Papa, was ich habe; das habe ich bekommen; das habe ich gemacht.“ Und dieser Vater hat eine unbeschreibliche Freude daran, die Fügsamkeit dieses Kindes zu sehen und diese kleinen Zeichen der Liebe und seiner Abhängigkeit.
So ist es auch bei Gott, meine lieben Schwestern, und das in einem weitaus höheren Maße. Wenn ihm eine Seele schon am Morgen sagt: „Mein Gott, ich übergebe Dir alles, was mir an diesem Tag geschehen wird“; und wenn sie darüber hinaus bei Gelegenheiten, wo es etwas zu tun oder zu leiden gilt, einen Blick auf seine göttliche Majestät wirft, um ihm wortlos zu sagen: „Schau, mein Gott, das werde ich um deiner Liebe willen tun: Diese Begegnung ist mir unangenehm und schwer zu ertragen; aber um deiner Liebe willen ist mir nichts unmöglich“ – dann, meine Töchter, steigert Gott die Gnade in dem Maß, wie seine Güte sieht, dass die Seele Nutzen daraus zieht. Und wenn sie heute die Kraft hatte eine Schwierigkeit zu überwinden, dann wird sie morgen eine andere oder mehrere, noch viel größere und unangenehmere, überschreiten können.
13.8.2025
Paulus sagt im Römerbrief, dass alles, was man nicht aus Überzeugung tut, Sünde ist. Und Jesus sagt, dass alle Sünden vergeben werden, nur nicht die Sünde gegen den Heiligen Geist. Gegen den Heiligen Geist sündigt der, die Wahrheit klar erkennt, aber sich endgültig weigert, gemäß der erkannten Wahrheit zu leben. Jesus möchte, dass wir allen Menschen die frohe Botschaft verkündigen. Leider wird Seine Botschaft der Liebe Gottes nicht immer glaubwürdig verkündigt. Darum bekehren sich viele nicht. Aber anderen wird die Botschaft glaubwürdig verkündigt. Viele erkennen, dass diese Botschaft glaubwürdig ist, aber sie sind nicht dazu bereit, ihr Leben, ihre Gewohnheiten zu ändern. Sie wollen ihre Sünden nicht aufgeben, weil sie sich an ihre Sünden gewöhnt haben. Sie sind nicht bereit, sich selbst zu verleugnen und ihr Kreuz auf sich zu nehmen, um Jesus nachfolgen zu können. Wer sich nicht selbst verleugnet, will sich Gott und Seinem heiligen Willen nicht unterordnen, will Gott nicht gehorchen. Jesus kann man aber nur nachfolgen, wenn man auf Seine Stimme hört, wenn man sich für die Demut, für die Liebe und für den Gehorsam fest und entschlossen entscheidet. Jesus kann man nur nachfolgen, wenn man dazu bereit ist, seinen Eigenwillen, seine Eigenliebe restlos aufzugeben, wenn man nur noch den Willen des ewigen Vaters sucht. Wer die Liebe Gottes erkennt, wird Gott auch vertrauen. Und wer Ihm vertraut, wird Ihm auch in Liebe gehorchen, weil er weiß, dass Gott allein weiß, was das Beste für jeden von uns ist. Viele Menschen wollen die Kontrolle über ihr eigenes Leben nicht aufgeben, nicht in die Hände eines anderen legen. Wir Christen aber vertrauen restlos unserem guten Gott und misstrauen uns selbst, da wir wissen, dass wir armselige Menschen sind, die zur Sünde, zum Bösen neigen. Wir wollen unser ganzes Leben Gott übergeben, uns Ihm ausliefern, weil wir fest darauf vertrauen, dass Gott nur unser ewiges Heil will. Gewiss gehört da eine gewisse Opferbereitschaft dazu, eine Hingabe des eigenen Lebens und dies ist nicht leicht. Aber wir vertrauen dabei ja nicht auf unsere eigene Kraft, auf unsere eigene Liebe. Sondern wir bitten Gott um Seine Kraft, um Seine Liebe, um Sein Geleit. Jesus ist der einzige Weg zum Vater. Wenn wir in Ihm und im Heiligen Geist bleiben, wird Er uns sicher zum Vater heimführen. Wenn wir also Jesus nachfolgen wollen, müssen wir uns Ihm hingeben, uns von Ihm führen lassen. Dieser Weg ist oft schmerzhaft, da wir der Läuterung bedürfen. Aber es ist sehr sinnvoll, sich von Gott reinigen zu lassen, sich von Ihm heiligen zu lassen, denn im Himmel gibt es nichts Unreines, nichts Unheiliges. Wer zu Gott kommen will, wer in den Himmel kommen will, kann sich getrost in die Arme Jesu werfen und Ihm sein ganzes Leben übergeben. Gott liebt jeden von uns und Er will alle retten. Aber leider wollen sich viele von Ihm nicht retten lassen und Gott zwingt niemanden zu seinem Glück.
Bisher habe ich über die Menschen gesprochen, die die frohe Botschaft hören durften, die die Wahrheit erkennen durften. Nun noch ein paar Worte zu den Menschen, die die frohe Botschaft nicht gehört haben oder sie nicht glaubwürdig verkündigt bekommen haben. Für diese ist es natürlich schwer, den heiligen Willen Gottes in allem zu erfüllen. Diese Menschen werden aber von Gott gerettet werden, wenn sie gemäß der von ihnen erkannten Wahrheit leben, wenn sie nach ihren inneren Überzeugungen leben. Gott kennt die Herzen der Menschen und Er allein sieht deutlich, in wie weit der einzelne Mensch nach der von ihm erkannten Wahrheit lebt.
Gott möchte von uns allen, dass wir zu Liebenden werden, das ist unser aller Berufung. Aber leider erfahren viele Menschen kaum Liebe und finden darum nicht den rechten Weg aus ihrem Sündenelend heraus. Was können wir daraus schließen? Das es für uns Christen das wichtigste ist, allen Menschen Gottes Liebe weiter zu schenken. Bitten wir Gott um Seine Gnade, um Seine Kraft, um Seine Liebe! Er will durch uns Seine Liebe verbreiten. Welche eine hohe Berufung! Gott ist die Liebe und Er will uns an Seinem innersten Wesen Anteil schenken. Wir sollen ganz mit Gott eins werden, auf ewig in Ihm leben und lieben. Dank sei Ihm! Lob und Preis sei Ihm! Amen.
Vergleiche dazu Lk 12,35-48:
Gleichnis von den wachsamen Knechten. 35 Eure Lenden umgürtet und brennende Lampen in euren Händen: 36 so sollt ihr Menschen gleichen, die auf ihren Herrn warten, bis er von der Hochzeit heimkehrt, um ihm sogleich zu öffnen, wenn er kommt und anklopft. 37 Wohl den Knechten, die der Herr bei seiner Ankunft wachend findet! Wahrlich, ich sage euch, er wird sich gürten und sie Platz nehmen lassen und umhergehen, um sie zu bedienen. 38 Mag er um die zweite oder dritte Nachtwache kommen, und trifft er sie so an: dann wohl ihnen! 39 Das aber beachtet: Wenn der Hausvater wüsste, zu welcher Stunde der Dieb kommt, so bliebe er wach und ließe in sein Haus nicht einbrechen. 40 So haltet auch ihr euch bereit; denn der Menschensohn kommt zu einer Stunde, da ihr es nicht vermutet.“ 41 Da fragte Petrus: „Herr, beziehst du dieses Gleichnis nur auf uns oder auf alle?“ 42 Der Herr antwortete: „Wer ist wohl der treue und kluge Verwalter, den der Herr über sein Gesinde stellt, damit er ihm zur rechten Zeit den Unterhalt reiche? 43 Wohl dem Knechte, den der Herr bei seiner Heimkehr so handelnd antrifft! 44 Wahrlich, ich sage euch, er wird ihn über alle seine Güter setzen. 45 Wenn aber jener Knecht bei sich denkt: Mein Herr kommt noch lange nicht, wenn er Knechte und Mägde misshandelt, isst und trinkt und sich berauscht, 46 so wird der Herr dieses Knechtes an einem Tage kommen, da er es nicht erwartet, zu einer Stunde, die er nicht kennt. Dann wird er ihn in Stücke hauen und ihm seinen Platz bei den Untreuen anweisen. 47 Jener Knecht aber, der den Willen seines Herrn kennt, aber nicht nach seinem Willen schaltet und waltet, wird viele Schläge erhalten. 48 Wer ihn dagegen nicht kennt und strafwürdig handelt, wird wenige Schläge erhalten. Wem viel gegeben ist, von dem wird viel gefordert; wem viel anvertraut ist, von dem wird um so mehr verlangt.
In Vers 47 spricht Jesus über die Menschen, die den Willen Gottes kennen, aber nicht erfüllen. Wenn diese nicht rechtzeitig umkehren, kommen sie in die ewige Hölle und erleiden dort ewige Qualen. In Vers 48 spricht unser Herr über diejenigen, die den Willen Gottes nicht kennen. Wenn nun diese strafwürdig handeln, dann werden diese im Fegefeuer ihre Strafen abbüßen. In die Hölle kommen sie nicht, da sie ja den Willen Gottes nicht gekannt haben. Wenn sie allerdings gegen ihre innersten Überzeugungen gehandelt haben und nicht umgekehrt sind, werden auch diese in die Hölle kommen, denn letztendlich haben sie den Willen Gottes ja in ihrem Herzen, durch die Stimme ihres Gewissens erkannt. Bedenken wir eines: Der Mensch ist aufgrund seiner Natur dazu verpflichtet, die Wahrheit zu suchen und gemäß der erkannten Wahrheit zu leben. Die Berufung eines jeden Menschen ist die Liebe, die nicht den eigenen Vorteil sucht.
15.8.2025
Guter Gott, ich danke Dir aus ganzem Herzen für mein Leben, für alles, was Du zu meinem Heil für mich verfügt hast! Du bist gut, Du willst immer das Beste für mich, mein ewiges Heil! Ich danke Dir, dass Du mir all meine Sünden vergeben hast. In der heiligen Taufe hast Du mich von der Erbschuld befreit. Und wie oft habe ich danach gesündigt! Du aber hast mir immer wieder von neuem vergeben. Dank sei Dir! Wie oft habe ich gesündigt durch Menschenfurcht, durch Feigheit, durch Trägheit, durch Lauheit, durch Halbherzigkeit, durch Oberflächlichkeit, durch Unkeuschheit, durch Unwahrhaftigkeit, durch Habsucht, durch Hochmut, durch meinen Eigenwillen, durch falsche Eigenliebe, durch Eigensucht, durch mein Vertrauen auf mich selbst anstatt allein auf Dich, durch Ungeduld, durch Aggressivität, durch Unbarmherzigkeit, durch mangelnde Hochherzigkeit, durch mangelnde Hilfsbereitschaft, durch mangelnde Opferbereitschaft, durch mangelnde Hingabe, durch mangelnde Anteilnahme am Leben der anderen, durch Gleichgültigkeit, durch Leichtfertigkeit, durch Dummheit, durch mangelnde Gottes-, Nächsten- und Selbstliebe. Vor allem hätte ich mehr und besser beten müssen, mein ganzes Vertrauen auf Dich allein setzen müssen. Ich hätte immer in Deiner heiligen Gegenwart leben sollen. Ich hätte immer daran denken sollen, dass ich ein Tempel des Heiligen Geistes sein darf, dass Du mich liebst, dass ich Dein geliebtes Kind sein darf. Ich hätte Dir immer für alles mit frohem Herzen danken sollen, ich hätte Dich immer loben und preisen sollen, ich hätte immer alles mit Dir und für Dich tun sollen, alles zu Deiner Ehre. Ich hätte Dich mehr im liebenden Schweigen anbeten sollen. Ich hätte mehr Einkehr in meine Seele halten sollen, denn Du wartest auf dem Grund meiner Seele auf mich. Du willst, dass ich zu Dir eile, dass ich Dir alles anvertraue, dass ich mit Dir wie mit einem guten Freund kommuniziere, Du willst mit mir ganz eins werden. Deine Demut, Deine Liebe übertrifft alles. Du, der Schöpfer der ganzen Welt, Du, unser Erlöser, Du, der Du uns heiligen willst, willst mit einem armen Sünder ganz eins werden. Wie wenig habe ich daran gedacht, wie wenig habe ich mir dies alles bewusst gemacht, wie undankbar, hochmütig und lieblos bin ich Dir gegenüber gewesen. Aber Du hast mir all dies und noch viel mehr vergeben. Bitte schenke mir all Deine Gnaden, damit ich diese Sünden und andere Sünden nicht mehr begehen werde. Ich will Dich mit meinem Leben nicht mehr beleidigen, sondern nur noch ehren. Ohne Dich vermag ich all dies nicht. Darum bitte ich Dich, schenke Du mir Deine ganze Liebe, schenke Du Dich selbst mir ganz und hilf mir, dass auch ich mich Dir ganz schenke, dass ich mich Dir ganz hingebe! Amen.
18.8.2025 Dank, Lob und Preis
Der heilige Paulus sagt uns, dass wir Gott für alles danken sollen und in unserem Inneren immer froh sein sollen.
Darum ist es sehr wichtig und hilfreich, wenn wir aus freiem Herzen heraus Gott danken, Ihn loben und preisen. Hierzu ein Beispiel:
Guter Vater, ich danke Dir, dass Du mich gewollt hast, dass Du mich erschaffen hast, dass Du mich durch Deinen Sohn erlöst hast, dass Du mich durch Deinen Heiligen Geist in der katholischen Kirche heiligst! Ich lobe Dich und preise Dich!
Guter Vater, ich danke Dir für meine Eltern, für meine Geschwister und meine Freunde! Ich lobe Dich und preise Dich!
Guter Vater, ich danke Dir für alle Priester und für alle anderen Menschen, die mir auf meinem Glaubensweg geholfen haben! Ich lobe Dich und preise Dich!
Guter Vater, ich danke Dir für alle Menschen, durch die Du mir Deine Liebe erwiesen hast! Ich lobe Dich und preise Dich!
Guter Vater, ich danke Dir für alle Menschen, die mir Leid verursacht haben! Ich lobe Dich und preise Dich!
Guter Vater, ich danke Dir für meine Talente, die Du mir geschenkt hast! Hilf mir, mit diesen Talenten anderen Menschen Gutes zu tun! Ich lobe Dich und preise Dich!
Guter Vater, ich danke Dir, dass ich katholisch sein darf und so die Fülle Deiner Gnaden empfangen kann! Ich lobe Dich und preise Dich!
Guter Vater, ich danke Dir für all die Gnaden, die Du mir in meinem Leben geschenkt hast! Ich lobe Dich und preise Dich!
Guter Vater, ich danke Dir dafür, dass Du mich liebst, dass Du mir immer ein guter Vater bist, dass Du mir immer zuhörst, dass Du mir immer hilfst, dass Du immer für mich da bist, dass ich Deinem Sohn nachfolgen darf! Ich lobe Dich und preise Dich!
Guter Vater, ich danke Dir, dass Du Dich uns in Deinem Sohn vollkommen offenbart hast! Ich lobe Dich und preise Dich!
Guter Vater, ich danke Dir für Dein Wort, für Deine Lehre, für Deine Kirche, die uns Dein Wort in authentischer Weise auslegt! Ich lobe Dich und preise Dich!
Guter Vater, ich danke Dir für Deine heiligen Sakramente, durch die Du uns Dein eigenes Leben mitteilst, durch die wir an Deinem göttlichen Leben Anteil erhalten, durch die Du uns mit Dir versöhnst und vereinigst! Ich lobe Dich und preise Dich!
Guter Vater, ich danke Dir für alles, was Du für mich in meinem Leben gefügt hast und was Du weiterhin fügen wirst! Ich lobe Dich und preise Dich!
Guter Vater, ich danke Dir für alles Gute, Wahre und Schöne, dass Du mir in meinem Leben geschenkt hast! Ich lobe Dich und preise Dich!
Guter Vater, ich danke Dir für alles Leid, für alles Schmerzhafte, für alle Widrigkeiten, für alles Schwere in meinem Leben! Ich lobe Dich und preise Dich!
Guter Vater, ich danke Dir für Deine allzeit gütige Vorsehung! Du sorgst Dich um mich. Ich lobe Dich und preise Dich!
Guter Vater, ich danke Dir, dass Du immer nur das Beste für mich willst, mein ewiges Heil! Ich lobe Dich und preise Dich! Amen.
19.8.2025
Hl. Charles de Foucauld (1858-1916)
Eremit und Missionar in der Sahara
Meditationen über das Evangelium (Méditations sur l’Évangile in Lectures chrétiennes pour notre temps, fiche T68; trad. Orval; © 1971 Abbaye d'Orval; ins Dt. übers. © evangelizo)
Du hast die Armen in deine Nähe gerufen, mein Gott !
Wie bist du so göttlich gut, mein Gott! Hättest du zuerst die Reichen berufen, so hätten die Armen nicht gewagt, sich dir zu nähern; sie hätten geglaubt, wegen ihrer Armut abseits stehen zu müssen, sie hätten dich von weitem angeschaut und es den Reichen überlassen, sich um dich zu scharen. […] Wie gut bist du! Wie hast du doch das rechte Mittel gewählt, um alle deine Kinder auf einmal um dich herum zu versammeln, ohne Ausnahme! Und welchen Balsam hast du bis zum Ende der Zeiten in die Herzen der Armen, der Kleinen, der von der Welt Verachteten gelegt, indem du ihnen von deiner Geburt an zeigtest, dass sie deine Bevorzugten, deine Lieblinge und die zuerst Gerufenen sind: jene, die immer gerufen sind, sich um dich zu scharen, um dich, der du einer von ihnen sein wolltest und von der Wiege an dein ganzes Leben lang von ihnen umgeben sein wolltest.
Gott hat das Heil nicht an Wissen, Intelligenz, Reichtum, lange Erfahrung oder seltene Gaben geknüpft, die nicht alle empfangen – nein. Er hat es an das geknüpft, was in die Hände aller, absolut aller, gelegt ist, der Jungen und der Alten, der Menschen aller Alterststufen und aller Klassen, jeder Intelligenz und jeden Besitzes. Er hat es geknüpft an das, was alle ihm mit ein wenig gutem Willen geben können: Ja, ein wenig guter Wille – das ist alles, was man braucht, um den Himmel zu gewinnen, den Jesus an die Demut knüpft, daran, sich klein zu machen, den letzten Platz einzunehmen und zu gehorchen; den Himmel, den er darüber hinaus an die Armut des Geistes, die Reinheit des Herzens, die Liebe zur Gerechtigkeit und an den Geist des Friedens knüpft. Hoffen wir also, denn durch die Barmherzigkeit Gottes ist das Heil uns so nahe; es liegt in unseren Händen, und ein wenig guter Wille genügt, um es zu erlangen.
20.8.2025
Je mehr wir mit Liebe beten, umso wertvoller, umso tiefer wird unser Gebet.
Je mehr wir mit Liebe leben, umso wertvoller wird unser Leben.
Je mehr wir Gott lieben, umso mehr werden wir auch den Nächsten lieben.
Die Liebe allein ist der Maßstab!
Gott ist die Liebe!
20.8.2025
Gott,
Du bist,
Du bist der ewig Seiende,
Du bist das ewige Leben.
Gäbe es Dich nicht,
so gäbe es gar nichts.
Du bist ein Gott
in drei Personen.
Der Vater zeugt den Sohn,
der Heilige Geist geht aus dem Vater und dem Sohn hervor.
Du bist die Liebe.
Aus Liebe hast Du alles erschaffen,
zuerst die unsichtbare Welt,
dann die sichtbare Welt,
zuerst die Engel,
dann die leblose Materie,
dann die Pflanzen und die Tiere,
zuletzt den Menschen.
Die Engel und die Menschen sind wie Du Personen,
sie sind Dir ähnlich,
sie sind begabt mit einem freien Willen,
sie haben von Dir das Licht der Vernunft,
mit dem sie zwischen gut und böse, zwischen Wahrheit und Lüge unterscheiden können,
sie können rein geistige Gnaden und Eingebungen empfangen
und sie können rein Geistiges senden, sie können beten und lieben.
Dank sei Dir!
Du willst uns Anteil an Deinem göttlichen Leben schenken,
durch Deine heilige Kirche und ihre heiligen Sakramente
willst Du uns mit Dir vereinigen.
Jesus Christus, Dein Sohn, ist Mensch geworden,
um uns zu erlösen und zu retten.
Er ist aus Liebe zu uns für uns am Kreuz gestorben!
Er hat uns die frohe Botschaft verkündigt,
Er will, dass wir Ihm nachfolgen,
dass wir Seinen Spuren folgen.
Wer Ihm nachfolgen will,
wer Ihm ähnlich werden will,
muss sich selbst verleugnen,
muss Seinen Eigenwillen, Seine Eigenliebe und Seine Eigensucht restlos aufgeben,
muss sich selbst erniedrigen,
muss ein Diener aller werden,
um so immer mehr durch Deine Gnade ein Liebender zu werden.
Ohne Dich können wir nicht lieben.
Die Liebe ist unsere Berufung.
Die Liebe ist der einzige Maßstab für unser Leben.
Wir können Dir nur dann wohlgefällig sein,
wenn wir zu Liebenden werden und so Dir ähnlich werden.
Wer dem Sohne nachfolgen will,
muss wie der Sohn viele Leiden in Liebe ertragen,
um mit Ihm aufzuerstehen.
Wer Dich liebt,
ist auch bereit,
mit Jesus zu leiden.
Wer Dich liebt,
hält Deine Gebote.
Wer Dich liebt,
hört auf Deine Worte,
hört auf Deine Kirche.
Wer Dich liebt,
gibt sein Leben hin.
Wer Dich liebt,
ahmt Dich nach.
Du bist die Demut,
die Sanftmut,
die Güte,
die Keuschheit,
die Wahrheit,
die Liebe,
die Freude,
der Frieden.
Du bist alles,
ohne Dich vermögen wir nichts.
Du bist heilig,
nur Du kannst uns heiligen.
Du willst uns heiligen,
Du willst alle Menschen retten.
Aber wer Dich nicht lieben will,
kann nicht gerettet werden.
Die Liebe drängt sich nicht auf,
sie bietet sich an,
sie gibt sich hin,
sich verschenkt sich ganz.
Hilf mir,
guter Gott,
ein Liebender zu werden!
Amen.
24.8.2025
Hl. Gregor der Große (um 540-604)
Papst und Kirchenlehrer
Buch XI, SC 212 (Morales sur Job, trad. A. Bocognano, éd. du Cerf, 1974; S. 139-141, rev.; ins Dt. übersetzt © evangelizo)
„Bemüht euch mit allen Kräften, durch die enge Tür zu gelangen“ (Lk 13,24)
Wir können in einer Welt, in der wir nur auf der Durchreise sind, nichts Beständiges haben; und leben bedeutet für uns, jeden Tag das Leben hinter uns zu lassen und weiterzugehen. [...]
Diese Unbeständigkeit erfährt der Mensch nicht nur in seinem Körper, sondern auch in seiner Seele, wenn er sich bemüht, sich zum Besseren zu erheben. Denn die Seele wird unter der Last ihrer Unbeständigkeit unaufhörlich zu etwas anderem hingezogen als das, was sie ist. Und wenn sie nicht durch eine strenge Disziplin der Wachsamkeit in ihrem ursprünglichen Zustand gehalten wird, gleitet sie ständig zum Schlechteren ab. Denn indem sie den verlässt, der beständig bleibt, hat sie die Beständigkeit verloren, die sie hätte bewahren können. So ist nun ihr Streben nach dem Besseren nur noch ein Schwimmen gegen den Strom. Und sobald sie in ihrem Vorsatz, aufzusteigen, nachlässt, wird sie mühelos in die Tiefe zurückgetrieben.
Ja, Aufsteigen bedeutet Anspannung und Absteigen Entspannung. Wir werden nur durch die enge Pforte eintreten können, wie der Herr uns mahnt: „Bemüht euch mit allen Kräften“, sagt er, „durch die enge Tür zu gelangen“ (Lk 13,24). Bevor er davon spricht, durch die enge Tür einzutreten, sagt er zunächst: „Bemüht euch mit allen Kräften“, denn ohne eifrige Anspannung des Geistes ist die Flut dieser Welt, die die Seele ständig in die Tiefe zurückzieht, unbesiegbar.
25.8.2025
Hl. Katharina von Genua (1447-1510)
Laie, Mystikerin
Der freie Wille (ins Dt. übers. © evangelizo)
Gott appelliert an unsere Freiheit
Gott spornt den Menschen an, sich von der Sünde zu erheben. [...] Je bereitwilliger der Mensch seinen elenden Zustand erkennt, desto eher demütigt er sich auch und überlässt sich Gott in dem Wissen, dass es an Gott liegt, dieses Werk der Umkehr in ihm zu vollbringen. Dessen wird er sich allmählich bewusst durch die fortwährenden Eingebungen, die Gott ihm zukommen lässt; und da er das Wirken Gottes an sich erkennt und den Nutzen, den er davon hat, sagt er bei sich: „Es kommt mir wirklich so vor, als habe Gott nichts anderes zu tun, als sich um mich zu kümmern. Wie sanft und liebevoll ist doch Gottes Wirken an uns!“ [...]
Schon in diesem Leben bedeutet, Gott zu dienen, in Wahrheit zu herrschen. Wenn Gott den Menschen von der Sünde, die ihn versklavt, befreit, löst er ihn aus jeder Knechtschaft und setzt ihn wahrhaft frei. Andernfalls schlittert der Mensch von einer Begierde zur anderen, ohne jemals Frieden zu finden. Je mehr er hat, desto mehr will er haben. Er sucht nach Befriedigung und ist doch nie zufrieden. Denn jeder, der einer Begierde frönt, ist von ihr besessen; er hat sich an das, was er liebt, verkauft. Auf der Suche nach Freiheit folgt er seinen Gelüsten; er beleidigt dabei Gott und versklavt sich ohne Ende.
Bedenke also, welche Stärke und Macht unser freier Wille hat, dem zwei Möglichkeiten zur Verfügung stehen, die so verschieden und einander entgegengesetzt sind: das ewige Leben – oder der ewige Tod. Kein Geschöpf kann ihn zwingen, wenn er es nicht will. Deshalb überlege reiflich, solange du es noch kannst, und gib Acht auf das, was du tust.
27.8.2025
Hl. Petrus Damiani (1007-1072)
Einsiedler, dann Bischof und Kirchenlehrer
Opusculum Nr. 51 ; PL 145, 749f. (ins Dt. übers. © evangelizo)
„Ihr (…) lasst das Wichtigste im Gesetz außer acht: Gerechtigkeit, Barmherzigkeit und Treue“
Wenn du auf dem Weg der wahren Religion richtig, mit Unterscheidung und fruchtbar voranschreiten willst, musst du streng und unnachgiebig mit dir selbst, anderen gegenüber aber immer fröhlich und offen sein. Bemühe dich in deinem Herzen, auf den höchsten Pfaden der Rechtschaffenheit zu wandeln, dich aber gleichzeitig in Güte den Schwachen zuzuneigen. Kurz gesagt, du musst vor dem Urteil deines Gewissens die Strenge der Gerechtigkeit so abmildern, dass du dich den Sündern gegenüber nicht als unerbittlich erweist, sondern zur Vergebung und Nachsicht bereit. [...]
Halte deine eigene Sünde für gefährlich und todbringend; die Sünde der anderen aber nenne Gebrechlichkeit der menschlichen Natur. Die Verfehlung, von dem du glaubst, dass sie bei dir selbst einer strengen Züchtigung bedarf, erachte bei anderen für so gering, dass sie nur einen kleinen Rutenstreich verdient. Sei nicht gerechter als der Gerechte: Fürchte dich davor zu sündigen, aber zögere nicht, dem Sünder zu vergeben. Wahre Gerechtigkeit lässt die Seelen der Brüder nicht in die Falle der Verzweiflung stürzen. [...] Sehr gefährlich ist das Feuer, das, indem es Büsche verzehrt, mit seiner Flammenglut auch das Haus in Brand zu setzen droht. Nein, wer gerne die Fehler anderer genau untersucht, wird selbst nicht der Sünde entkommen. Wenn auch der Eifer für die Gerechtigkeit ihn antreibt, so wird er doch früher oder später in die Falle der Verleumdung tappen.
Freilich, wenn unser eigenes Leben uns nicht so prächtig vorkäme, würde uns das Leben der anderen nicht so hässlich erscheinen. Und wenn wir, wie es sein sollte, uns selbst gegenüber strenge Richter wären, würden die Fehler der anderen in uns nicht so unnachsichtige Kritiker finden.
10.9.2025
Hl. Gregor von Nyssa (um 335-395)
Mönch und Bischof
Die Seligpreisungen, 1 (ins Dt. übers. © evangelizo)
„Selig, die arm sind vor Gott“
Da fast alle Menschen von Natur aus zum Stolz geneigt sind, beginnt der Herr die Seligpreisungen damit, das Grundübel der Selbstgefälligkeit zu entfernen. Er rät, den wahrhaft und freiwillig Armen nachzuahmen – ihn, der wirklich selig ist –, indem wir ihm nach unseren Möglichkeiten durch freiwillige Armut nacheifern, um so auch an seiner Seligkeit, seinem Glück teilzuhaben. „Seid untereinander so gesinnt, wie es dem Leben in Christus Jesus entspricht: Er war Gott gleich, hielt aber nicht daran fest, wie Gott zu sein, sondern er entäußerte sich und wurde wie ein Sklave“ (Phil 2,5-7).
Was gibt es für Gott Armseligeres, als die Gestalt eines Sklaven anzunehmen? Was gibt es für den König des Universums Geringeres, als unsere menschliche Natur zu teilen? Der König der Könige und Herr der Herren, der Richter des Universums, zahlt dem Kaiser Steuern (1 Tim 6,17; Hebr 12,23; Mk 12,17). Der Herr der Schöpfung kehrt in eine Höhle ein, er, der das Weltall umfangen hält, findet keinen Platz in der Herberge und sucht Zuflucht in einem Stall bei unvernünftigen Tieren. Der ganz Reine und Makellose nimmt den Schmutz der menschlichen Natur auf sich, und nachdem er all unser Elend geteilt hat, geht er so weit, sich auch dem Tod zu unterziehen. Betrachtet das Ausmaß seiner freiwilligen Armut: Das Leben verkostet den Tod, der Richter wird vor den Richterstuhl gezerrt, der Herr allen Lebens unterwirft sich dem Urteil eines Richters, der König der himmlischen Mächte entzieht sich nicht den Händen der Henker. Nach diesem Beispiel, mahnt der Apostel Paulus, soll sich das Maß deiner Demut richten (Phil 2,5-7).
11.9.2025
Hl. Dorotheos von Gaza (um 500-?)
Mönch in Palästina
Anweisungen VI, 76-78 (in Lectures chrétiennes pour notre temps, fiche W33; trad. Orval; © 197 Abbaye d'Orval; ins Dt. übers. © evangelizo)
„Die Liebe deckt viele Sünden zu“ (1 Petr. 4,8)
Wenn wir Nächstenliebe hätten, zusammen mit Mitgefühl und Mitleid, dann würden wir nicht auf die Fehler unseres Nächsten achten, gemäß dem Wort: „Die Liebe deckt viele Sünden zu“ (1 Petr 4,8) und: „Die Liebe trägt das Böse nicht nach, sie entschuldigt alles“ (vgl. 1 Kor 13,5-7). Hätten wir also Nächstenliebe, würde die Liebe selbst jeden Fehler zudecken, und wir wären wie die Heiligen, wenn sie die Fehler der Menschen sehen.
Sind die Heiligen also blind, dass sie die Sünden nicht sehen? Aber wer hasst die Sünde so sehr wie die Heiligen? Und doch hassen sie den Sünder nicht, sie verurteilen ihn nicht, sie meiden ihn nicht. Im Gegenteil, sie haben Mitleid mit ihm, ermahnen ihn, trösten ihn, pflegen ihn wie ein krankes Glied; sie tun alles, um ihn zu retten. Wenn eine Mutter ein missgebildetes Kind hat, wendet sie sich nicht entsetzt von ihm ab, sondern hat Freude daran, es zu schmücken und tut alles, um es liebenswert zu machen. So schützen die Heiligen den Sünder immer, bereiten ihn vor und kümmern sich um ihn, um ihn zur rechten Zeit zu korrigieren, um zu verhindern, dass er einem anderen schadet, und auch, um selbst in der Liebe Christi weiter voranzukommen.
Auch wir wollen uns also um Nächstenliebe und Barmherzigkeit unseren Mitmenschen gegenüber bemühen, um uns vor übler Nachrede, Verurteilung und Verachtung zu bewahren. Lasst uns einander helfen, so wie wir unseren eigenen Gliedern helfen. Denn „wir sind Glieder, die zu einander gehören“, sagt der Apostel (Röm 12,5); „wenn darum ein Glied leidet, leiden alle Glieder mit“ (1 Kor 12,26). Mit einem Wort: Seid alle, jeder nach seinen Möglichkeiten, darauf bedacht, miteinander verbunden zu bleiben. Denn je mehr wir mit unserem Nächsten verbunden sind, desto mehr sind wir mit Gott verbunden.
14.9.2025
Gott ist die Liebe. Nur durch Ihn können auch wir zu Liebenden werden. Bitten wir Ihn um Seine Liebe! Das Gebet ist entscheidend. Je größer unsere Liebe im Gebet, umso heiliger werden wir. Nur in der Stille des Herzens kann uns Gott zu Liebenden umformen, nur wenn wir von äußeren Dingen losgelöst sind, wenn uns nichts Äußeres mehr gefangen nimmt, wenn uns nur noch Gott gefangen nimmt, wenn Er die Sehnsucht unseres Herzens ist. Bleiben wir in Seiner Liebe! Tun wir alles aus Liebe, mit Liebe und in Liebe! Das Gebet muss Vorrang haben, denn nur im Gebet kann Gott unsere Herzen umformen, nur in unserer Entäußerung, Selbsterniedrigung, Selbstverleugnung, nur wenn unser Herz schweigt und wenn es frei von allen irdischen Abhängigkeiten wird, kann Gott es mit Seiner heiligen Liebe erfüllen, mit Seinem Heiligen Geist. Komm Heiliger Geist und erfülle unsere Herzen mit Deiner unendlichen Liebe! Ohne Deine Liebe vermögen wir nichts. Wir sind nur Sünder, aber Du kannst und willst uns heiligen. So reinige, läutere und heilige uns! Nimm alles von uns, was uns noch hindert zu Dir, gib uns alles, was uns Dir näher bringt, nimm uns uns und gib uns ganz zu eigen Dir! Nur Du kannst uns das wahre, ewige Leben schenken. Wenn Du in uns wohnst und Dein Heil wirkst, hat für uns das ewige Leben schon begonnen. Hilf uns nur, dass wir Dir treu bleiben, dass wir immer in Deiner Liebe bleiben, dass wir uns selbst misstrauen, Dir aber unser ganzes Vertrauen, unsere ganze Liebe schenken! Amen.
17.9.2025
Hl. Basilius (um 330-379)
Mönch und Bischof von Caesarea in Kappadozien, Kirchenlehrer
Vorwort zu den großen Regeln, 1 (Basilius von Caesarea - Mönchsregeln : Karl Suso Frank : Kostenloser Download, Leihen und Streaming : Internet Archive)
Gott ruft uns unermüdlich zur Umkehr auf
Wir wollen nicht in dieser Sorglosigkeit und Nachlässigkeit verweilen und die Gegenwart nicht ständig leichtsinnig vertun, indem wir den Anfang im guten Werk auf morgen oder auf später verschieben. […] Der Apostel sagt: „Jetzt ist die willkommene Zeit, jetzt ist der Tag des Heiles“ (2 Kor 6,2). Diese Zeit ist die Zeit der Buße, jene der Vergeltung. Jetzt ist die Zeit der Geduld, dann kommt die Zeit des Trostes. Jetzt ist Gott denen Helfer, die sich vom schlechten Wege abwenden. Dann wird er der furchtbare und nicht zu täuschende Prüfer der menschlichen Taten, Worte und Absichten sein. Jetzt stehen wir im Genuss seiner Großmut, dann werden wir das gerechte Gericht erkennen, dann nämlich, wenn wir auferstehen werden, die einen zur ewigen Strafe, die anderen zum ewigen Leben, wie es ein jeder nach seinen Taten empfangen wird.
Wie lange wollen wir es noch hinausschieben, auf Christus zu hören, der uns in sein himmlisches Reich ruft? Warum kommen wir nicht zur Einsicht? Warum rufen wir uns nicht zurück vom gewöhnlichen Leben zum Ernst des Evangeliums?
25.9.-2.10.2025
Der Mensch besteht aus einem Leib und einer rein geistigen Seele, wie ich schon öfters ausgeführt habe. Diese Seele steht über dem Leib und hat den Auftrag, den Leib zu leiten. Die Seele ist das Innere des Menschen. Ein menschliches Leben kann nur dann glücken, wenn der Mensch von innen nach außen lebt. Das Wesentliche muss im Inneren des Menschen geschehen, das Äußere muss eine Folge des Inneren sein. Der Mensch muss also innerlich werden, wenn er wahrhaftig und glaubwürdig werden will. Aber wer lebt heute noch innerlich? Die Veräußerlichung unseres Lebens nimmt Tag für Tag zu. Um zu erkennen, was ein inneres Leben bedeutet, muss man zuerst wissen, was die Seele ist und welche Fähigkeiten sie hat. Die Seele ist rein geistig und kann nicht naturwissenschaftlich untersucht oder beurteilt werden. Die Seele kann Wahrheit erkennen, kann zwischen gut und böse unterscheiden, hat also ein Gewissen, sie kann sich frei entscheiden, für das Gute oder das Böse, sie kann rein geistige Gnaden und Eingebungen empfangen und sie kann auch rein Geistiges senden, z.B. im Gebet. Der Mensch muss sich auf seine Seele und deren Fähigkeiten konzentrieren. Er muss sich vor allem darum bemühen, die Wahrheit immer tiefer zu erkennen. Dazu braucht er aber die Hilfe Gottes und die Hilfe der Kirche, um die er stets beten sollte. Wenn der Mensch rein geistige Eingebungen empfängt, muss er sich fragen, ob diese von Gott oder von einem Dämon kommen. Der Mensch kann dies mit seiner Seele erkennen, solange seine Seele nicht verfinstert ist. Was verfinstert die Seele? Die Sünde, vor allem die schwere. Wer kann dem Menschen die Sünde vergeben? Gott allein, durch die katholische Kirche. Die Kirche ist das Heilswerkzeug Gottes. Gott schenkt uns all Sein Heil durch die Kirche. Und Maria, die Mutter Jesu, ist die Mutter der Kirche und somit die Mittlerin aller Gnaden. Bitten wir sie und alle Engel und Heiligen um ihre Hilfe, um ihre Fürsprache! Vergessen wir unseren Schutzengel nicht! Bitten wir den Heiligen Geist stets darum, dass Er sein Heil in unserer Seele wirken möge, dass Er uns Seine sieben Gaben und zwölf Früchte schenken möge! Eine dieser sieben Gaben ist ja die Gabe der Unterscheidung der Geister, die wir so dringend benötigen. Wenn wir nun mit Hilfe des Heiligen Geistes die Wahrheit erkennen, müssen wir uns frei für ein Leben gemäß dieser Wahrheit entscheiden! Die Wahrheit zu erkennen alleine genügt also bei weitem nicht, solange wir nicht gemäß der Wahrheit leben. Und gemäß der Wahrheit zu leben, bedeutet zu lieben. Die Liebe ist das Wesentliche. Wer nicht lieben will, wird auf ewig verloren gehen. Denn Gott ist die Liebe. Wer sich gegen die Liebe entscheidet, entscheidet sich gegen Gott. Und ein ewiges Leben ohne Gott nennen wir Hölle. Dies ist der Ort, an dem es keine Liebe geben kann. Ohne Gott können wir nicht lieben. Die Liebe ist unsere Berufung. Jesus sagt uns: „Liebt einander, wie ich Euch geliebt habe!“ Wie hat Er uns geliebt? Er hat Sein Leben freiwillig für uns am Kreuz ganz hingegeben, um uns zu erlösen und zu retten, um uns zum ewigen Vater heimzuführen. Ahmen wir Christus nach, indem auch wir unser Leben für unsere Nächsten ganz aus Liebe freiwillig hingeben! Suchen wir nicht mehr unseren eigenen Vorteil, sondern nur noch den heiligen Willen unseres guten Gottes! Vertrauen wir ganz auf Ihn! Er will immer nur das Beste für uns, unser ewiges Heil! Für Gott können wir uns nur entscheiden, wenn wir uns gegen die Sünde entscheiden. Wer in der schweren Sünde lebt, kann Gott nicht lieben, denn diese Sünde trennt uns von Gott. Bitten wir Gott, Er möge alles von uns nehmen, was uns hindert zu Ihm und Er möge uns alles geben, was uns fördert zu Ihm! Bitten wir Ihn darum, Er möge uns uns selbst nehmen, so dass wir aus uns selbst ausziehen und Gott in unser Inneres einziehen kann! Gott kann sich nicht in unserer Seele ausbreiten, wenn unser Ich den ganzen Platz einnimmt. Unser Fleisch soll mit Christus gekreuzigt sein, damit unsere Seele mit Ihm, der von den Toten auferstanden ist, leben kann! Es ist notwendig, ein innerlich abgetötetes Leben zu führen, unser Inneres muss frei von allen irdischen Bindungen sein, damit wir ganz für Gott leben können. Gott sollen wir aus ganzem Herzen lieben, Ihm sollen wir uns ganz hingeben. Christus hat sich für uns am Kreuz ganz hingegeben. Geben auch wir uns Ihm ganz hin! Er allein kann uns unsere Sünden vergeben und uns immer wieder einen Neuanfang schenken, Er allein kann und will uns das ewige Leben in Ihm schenken. Wir können uns nicht selbst erlösen, wie dies in so manch anderen Religionen vergeblich versucht wird. Der Hinduismus und der Buddhismus z.B. sind reine Selbsterlösungsreligionen. Der Mensch kann sich aber niemals durch sein eigenes Tun selbst erlösen, da er sich nicht selbst die Schuld vergeben kann. Und wir alle sind Sünder und bedürfen der Vergebung! Wir brauchen Gott und Seine Liebe! Bitten wir Ihn stetig darum! Nur wenn wir durch die Gnade Gottes selbst zu Liebenden werden, werden wir Ihm ähnlich und werden wir zu Ihm in den Himmel kommen.
Nun habe ich dargelegt, was ein inneres Leben bedeutet. Entscheiden wir uns für ein inneres Leben! Zuerst müssen wir uns mit der Hilfe Gottes von allen irdischen Abhängigkeiten, von allen verkehrten Anhänglichkeiten befreien. Nur durch die Gnade Gottes können wir ein inneres Leben führen, frei vom eigenen Ich, frei für Gott, frei für die Liebe. Wir müssen uns von dieser lauten und schrillen Welt der Vergnügungen, der Gewalt und der Habsucht innerlich zurückziehen, wir müssen aus diesem modernen Babylon ausziehen. In dieser gottfernen, oberflächlichen Welt gehen wir innerlich zugrunde. Die Kirche ist unsere Heimat, da sie uns Gott immer näher bringt. Die Welt mit ihren Vergnügungen und Verführungen, mit ihrem verkehrten Denken entfernt uns von Gott.
In dieser modernen veräußerlichten Welt geht es heute primär um Geld, um Erfolg, um Macht, um Ansehen, um irdischen Ruhm, um Vergnügungen, um rein äußeres Wissen, um Haben statt um Sein. Es geht nur um äußere Dinge.
Uns darf es nicht zuerst um das Äußere gehen, uns darf es nicht um bloßes Wissen gehen, uns muss es um Erkenntnis der Wahrheit und um ein Leben der hingebungsvollen Liebe gehen, um die Gnade Gottes und Seine Eingebungen. Im Leben der Seele geht es also um die Erkenntnis der Wahrheit, um die Liebe und um die Eingebungen und Gnaden Gottes! Wenn das Leben unserer Seele für uns vorrangig ist, so leben wir ein inneres Leben nach dem Willen Gottes und werden gute Früchte hervorbringen, Früchte der Liebe. Paulus sagt uns: „Alles vergeht, nur die Liebe bleibt!“ Wir schulden einander die Liebe, wie Paulus sagt. Bleiben wir in der Liebe Christi und folgen wir Ihm nach!
Ein sehr großes Problem heute ist, dass es in den Schulen und Hochschulen in erster Linie um reines Wissen geht und nicht um das Erkennen der Wahrheit. Die Lehrpläne sind so voller Stoff, dass man gar nicht mehr in die Tiefe gehen kann. Die Schüler lernen viel und vergessen es schnell wieder, weil dieses Wissen nicht ihr eigenes Leben betrifft, weil dieses Wissen sie nicht betroffen macht, weil dieses Wissen rein oberflächlich ist. Es spricht sie nicht in ihrem Inneren an. Man könnte und müsste viel an den Schulen verändern, aber die dafür Verantwortlichen scheinen gar kein Interesse daran zu haben. Mir scheint, dass Menschen, die selbständig kritisch denken können, gar nicht erwünscht sind. Stattdessen sollen die Menschen nach den Vorstellungen der Verantwortlichen brave, angepasste Bürger sein, die wie ein Rädchen im Getriebe funktionieren sollen. Aber wer kümmert sich um die Seelen der Menschen? Immer mehr Mütter arbeiten und vernachlässigen ihre eigenen Kinder, oft weil sie gar keine andere Wahl haben, da die Familien oft zu wenig Einkommen haben. Viele wollen aber einfach nur möglichst viel verdienen, um ein Leben in Luxus führen zu können, um viel zu reisen,... Die Habsucht ist die Wurzel aller Übel, wie Paulus im ersten Brief an Timotheus sagt. Wer kümmert sich also um die Seelen der Menschen. Die Eltern tun es oft zu wenig, und die Kirche in unserem reichen Deutschland tut dies auch zu wenig. Die Frage ist nun, was der Einzelne tun sollte, um die Fülle der göttlichen Liebe empfangen zu können? Jesus sagt es uns klar: „Suchet zuerst das Reich Gottes und alles andere wird Euch hinzugegeben werden!“ „Nicht der wird gerettet, der zu mir Herr, Herr sagt, sondern nur der, der den Willen meines Vaters im Himmel erfüllt!“ „Liebt einander, wie ich Euch geliebt habe!“ Und ich könnte noch viele weitere Sätze Jesu aufzählen. Die Grundlage unseres geistlichen Lebens muss ein authentisches Gebetsleben sein, es muss uns in unserem Beten um eine lebendige Gottesbeziehung gehen. Und ohne die Gnade Gottes geht nichts, ohne Ihn vermögen wir nichts. Wir brauchen dringend die heiligen Sakramente und alle anderen Gnaden Gottes, um die wir stets bitten sollten. Gehen wir oft in die heilige Messe und zur heiligen Beichte! Und wir sollten möglichst täglich in der Heiligen Schrift betrachtend lesen. Auch sollten wir die Lehre der Kirche gut studieren. Und ein guter Seelenführer ist äußerst wertvoll. Beten wir um solch einen! Gott sollen wir über alles lieben, mit all unseren Fähigkeiten, mit unserem ganzen Leben. Alles sollen wir zu Seiner Ehre tun. Unseren Nächsten sollen wir uns wie uns selbst ohne Falsch lieben. All dies ist wesentlich für das Leben unserer Seele! Aber wer sagt uns dies heute noch? Nur wenige Eltern, Priester und Bischöfe! Wir müssen umdenken und wieder Gott den ersten Platz in unserem Leben geben! Solange wir dies nicht tun, wird es mit unserem Land immer weiter Richtung Abgrund gehen. Armes Land! Die Menschen werden zu einem Leben verführt, dass sie nicht wirklich glücklich machen kann. Die modernen Medien haben einen großen, meist negativen Einfluss. Und die Künstliche Intelligenz wird letztendlich kein Segen für die Menschheit sein. Durch sie werden die Menschen immer unselbstständiger werden, immer leichter manipulierbar werden. Wehren wir uns gegen diese künstlich errichtete Welt! Leben wir in der Realität! Treffen wir uns mit anderen Menschen zum Austausch, gehen wir in die Natur! Treffen wir uns zum Gebet in unseren Kirchen und in unseren Häusern! Treten wir in aller Öffentlichkeit für Gott und Seine Kirche ein, ohne Menschenfurcht! Immer mit Gott, immer zu Seiner Ehre!
Gott kommt uns mit Seiner Gnade immer zuvor. Er will uns mit Seiner Liebe an sich ziehen, Er will uns zeigen, dass nur Er unser Herz mit ewiger Liebe erfüllen kann. Wenn der Mensch ewige Liebe anderswo sucht, begeht er Götzendienst. Gott allein ist unser Heil. Wenn wir Seine Liebe besser kennenlernen wollen, müssen wir nur auf den Gekreuzigten schauen. Er offenbart uns die ganze göttliche Liebe, die so groß ist, dass wir sie nie ausloten können, sie nie ganz begreifen können, sie nie ganz erfassen können. Aber wir dürfen ihr immer näher kommen, wenn wir Gott lieben und nach Seinen Geboten leben. Leider wollen viele Menschen nicht auf Gott hören, sie wollen sich mit eigener Kraft ihr eigenes Glück schaffen, was von vornherein zum Scheitern verurteilt ist. Ohne Jesus vermögen wir nichts.
Also, Gott kommt uns mit Seiner Gnade zuvor, Er schenkt uns Gnaden und gibt uns gute Gedanken ein. Mit unserer rein geistigen Seele können wir dann erkennen, dass diese Gedanken von Gott kommen und nicht von einem bösen Geist. Vorausgesetzt unsere Seele ist rein von der Sünde, denn die Sünde verdunkelt das Licht unserer Vernunft. Eine reine Seele kann klar zwischen gut und böse unterscheiden. Wenn wir sodann mit unserer Seele erkennen können, dass eine Eingebung von Gott kommt und dass Er uns Seinen Willen zeigt, können wir uns dafür entscheiden, Seinen Willen zu erfüllen. Sodann müssen wir um Seine Kraft, um Seine Liebe bitten, um Seinen Willen auch ausführen zu können, denn aus eigener Kraft vermögen wir das nicht.
Zuerst die Gnade Gottes, dann die Erkenntnis der Wahrheit, dann unsere freie Willensentscheidung für das Gute, für die Liebe. Wenn wir auf diese Weise Gott in allem treu bleiben, wird Er uns bald zu einem Liebenden umgeformt haben. Und dies ist unser Ziel. Nur ein Liebender kann zu Gott kommen. Im Himmel gibt es nichts Unreines, wie es in der Apokalypse heißt.
Der Mensch hat also die Aufgabe, sich für Gott zu öffnen, Seinen Willen immer erfüllen zu wollen und mit Seiner Gnade immer treu mitwirken zu wollen. Wenn der Mensch nicht auf Gott vertraut, sich nicht ganz für Seinen Liebe öffnet, kann aus seinem Herzen nur Böses hervorkommen. Wenn der Mensch sich aber für Gott öffnet, kann Gott Seine Liebe ganz mitteilen und die Seele heiligen.
Wir müssen also ein offenes und williges Herz für unseren guten Gott haben. Er will uns lehren, führen und heiligen. Er lehrt uns durch Seine Kirche, durch die Heilige Schrift und die Tradition und Er spricht auch durch Seine Eingebungen in unsere Seele. Die Frage ist nur, ob wir Ihn und Seine Worte auch hören und verstehen. Dies werden wir nur dann, wenn wir unser ganzes Leben auf Ihn hin in wahrer Liebe ausrichten, wenn wir innerlich in Liebe schweigen und innerlich in Liebe hören. Die heutige Welt ist sehr laut, voller Ablenkungen und Versuchungen. Wer sich aus dieser gottfernen Welt nicht innerlich zurückzieht, sich nicht abtötet, sich nicht innerlich von allem Irdischen loslöst, wird nicht richtig zur Einheit mit unserem guten Gott finden können. Um Gott und Seinen Trost, Seinen Frieden, Seine Freude und Seine Liebe finden zu können, müssen wir uns von rein irdischem Trost, von rein irdischen Freuden immer mehr loslösen. Hierin müssen wir uns sanfte Gewalt antun. Wir dürfen all den vielen Versuchungen nicht nachgeben. So viel Irdisches will uns heute verlocken und verführen, so viele Menschen wollen uns manipulieren, so viel wird heute gelogen und betrogen. Glauben wir nicht, dass wir all diesen Gefahren aus eigener Kraft widerstehen können. Hinter diesen Gefahren stecken böse Geister, die uns in vieler Hinsicht überlegen sind. Wir müssen uns mit den guten Engeln, mit der Gottesmutter und allen Heiligen verbünden, um gemeinsam in der katholischen Kirche den wahren Glauben standhaft zu bewahren. Beten wir auch besonders zum heiligen Erzengel Michael! Er ist ein Patron unserer Kirche, der Patron Deutschlands und ein Patron für eine gute und heilige Sterbestunde. Beten wir täglich um eine heilige Sterbestunde! Erforschen wir streng unser Gewissen! Gibt es Irdisches oder bestimmte Personen, die uns so sehr fesseln, dass wir Gott nicht mit ungeteiltem Herzen dienen und lieben können? Vor allem die Gewohnheitssünden sind sehr gefährlich! Darum geht es im geistlichen Leben, Gott mit ungeteiltem Herzen über alles zu lieben, zu Seiner Ehre zu leben, alles zu Seiner Ehre zu tun. Wenn ich etwas nicht zur Ehre Gottes tue, ist es eine Sünde. Überlegen wir uns darum gut, ob wir alles, was wir tun, zur Ehre Gottes tun und nicht zu unserer eigenen Ehre. Suchen wir nicht mehr unseren eigenen Vorteil, lassen wir uns nicht mehr von unserer Habsucht leiten, sondern nur noch vom Heiligen Geist! Lernen wir also das innere Schweigen, dann werden wir deutlich spüren, wie uns der Heilige Geist innerlich und äußerlich leiten will! Die Wege Gottes sind für uns oft schwer und rau, aber sie führen uns zu Gott! Alle Leiden, die Gott für unser Leben zulässt, sind ein großes Geschenk für uns, auch wenn wir dies oft nicht verstehen. Ohne diese Leiden würden wir im Irdischen aufgehen, würden wir wenig und nur oberflächlich beten, würden wir immer hochmütiger und ichsüchtiger werden. Leiden läutern, wenn man sie in Liebe annimmt. Und wie sehr bedürfen wir der Läuterung. Ohne Leiden können wir unmöglich heilig werden. Danken wir Gott für alles mit frohem Herzen, eben besonders auch für unsere Leiden. Damit sind aber im allgemeinen nicht die Leiden gemeint, an denen wir selbst schuld sind. Viele Menschen fügen sich selber Leiden zu, obwohl Gott dies gar nicht will. Vor allem die Menschen, die die Leiden, die Gott in ihrem Leben zulässt, ablehnen und in ihrem Leid immer um sich selbst kreisen. Diese Leute nehmen die Leiden nicht an, die Gott für sie vorgesehen hat, aber sie fügen sich selbst in ihrer Ichbezogenheit viel größere Leiden zu.
Vertrauen wir auf Gott und nicht auf uns selbst, Er fügt alles so für uns, wie es am besten für uns ist! Viele Menschen glauben dies nicht, sie wollen alles besser wissen als Gott. Welch ein Hochmut! Der Demütige hingegen nimmt alles aus Gottes Hand in Liebe und Freude an, auch wenn es ihm schwer fällt.
Oben habe ich geschrieben, dass wir nicht das rein Irdische suchen sollen. Jesus sagt uns ja deutlich, dass wir zuerst das Reich Gottes und Seine Gerechtigkeit suchen sollen, dann wird uns alles andere hinzugegeben werden. Aber nur wenig tun dies heute. So viele suchen zuerst ihren eigenen Vorteil, ihr Vergnügen, ihren eigenen Willen, ihre eigene „Wahrheit“. Sie lieben zuerst sich selbst, sie streben zuerst nach ihrer Selbstverwirklichung, sie sagen, dass sie selbstbestimmt leben wollen und bringen damit zum Ausdruck, dass ihnen Gott und die anderen nicht wirklich wichtig sind. Und dann meinen sie, dass sie auf diese Art im Innersten glücklich werden können. Welch ein Selbstbetrug! Wenn diese Leute dann mit schwerem persönlichen Leid konfrontiert werden, können sie damit gar nicht zurecht kommen. Sie wehren sich vergeblich dagegen und gelangen durch diesen vergeblichen Kampf oft in der Verzweiflung. Und dies endet oft im Selbstmord. In unserem Land gibt es bei weitem mehr Tote durch Selbstmord als durch Verkehrsunfälle, obwohl es von diesen sehr viele gibt.
Es gibt nur eine Lösung: Wir müssen ganz auf unseren guten Gott vertrauen, Er will für uns sorgen. Er schenkt uns genau im rechten Maß Freuden und Leiden. Nehmen wir alles dankbar aus Seiner gütigen Hand an! Wenn wir zuerst Sein Reich und Seine Gerechtigkeit suchen, wird Er sich um unsere Anliegen kümmern. Gott hat uns so viel Gutes und Schönes geschenkt, dass wir genießen dürfen und sollen: Gute menschliche Beziehungen, die Natur, die Musik, die Kunst. Aber man muss hierbei unterscheiden. Denn nicht jede Musik und Kunst ist gut für uns. Die Musik z.B. von Johann Sebastian Bach ist ein großes Geschenk, welches uns hilft, näher zu Gott zu kommen. Hingegen gibt es viel Musik und Kunst, die uns immer weiter von Gott entfernt, z.B. schlechte Filme, von denen es heute unzählige gibt. Wir sollten uns sehr gut überlegen, was wir anhören und anschauen, denn dies prägt uns mehr als wir denken. Bitten wir Gott um die Unterscheidung der Geister und vor allem um Reinheit. Wenn unsere Seele rein ist, wird sie mit Sicherheit keine unreinen Filme anschauen, keine unreine Musik anhören, soweit dies in ihrer Macht liegt. Der Satan und seine vielen Helfer wollen uns durch die heutige „Kunst“ verführen und manipulieren. Wir sollten hier sehr vorsichtig sein und nicht einfach denken, dass wir dies alles klar erkennen könnten. Ohne Jesus vermögen wir nichts. Bitten wir stetig den Heiligen Geist um Seine Hilfe, um Seine Führung. Bitten wir Ihn darum, dass Er uns von allem fernhalten möge, was uns schaden könnte! Eine sehr große Gefahr, die heute fast überhaupt nicht mehr beachtet wird, ist die schlimme Mode, vor allem die Frauenmode. So viele Frauen kleiden sich heute, wie sich früher nur die Dirnen gekleidet haben und oft noch viel schlechter, selbst Christinnen tun dies. Liebe Frauen, beten Sie zum Heiligen Geist, dass Er Ihnen zeigen möge, was Sie ankleiden sollen, was gut und sittsam ist, was Ihm gefällt und nicht das, was verdorbenen Männern gefällt! Männer sich durch schlechte Frauenkleider sehr leicht verführbar. Manche Frauen wollen natürlich auch absichtlich durch ihre Kleider Männer verführen. Viele tun dies aber unabsichtlich. Dennoch ist es schlecht. Die Sünden nehmen heute immer mehr zu, Männer und Frauen sündigen in gleicher Weise. Wir Christen müssen wieder eine echt christliche Kultur schaffen und unsere Politik muss auch wieder christlich werden. Das größte Übel ist die Abtreibung, sie ist Mord. Solange diese nicht abgeschafft wird, wird es in dieser Welt keinen Frieden geben können. Aber die Abtreibung ist nur die Spitze des Eisbergs. Alle echten Christen müssen wieder nach ihren tiefsten inneren Überzeugungen leben und nicht nach dem Zeitgeist! Paulus sagt uns, dass alles Sünde ist, was nicht aus Überzeugung geschieht. Kämpfen wir für eine christliche Welt und leben wir nach unseren christlichen Prinzipien ohne jegliche Menschenfurcht! Schauen wir immer auf unseren heiligen Erlöser und ahmen wir Ihn in Seinen inneren Haltungen nach! Folgen wir Ihm nach, indem wir uns selbst verleugnen, unser Kreuz auf uns nehmen und Ihm entschlossen nachfolgen! So führt Er uns heim zum Vater im Heiligen Geist!
Je reiner eine Seele, d.h. je freier sie von der Sünde ist und somit von allem Bösen, umso klarer kann sie die Wahrheit erkennen und Gott schauen, umso besser kann sie zwischen gut und böse unterscheiden, umso deutlicher kann sie die Stimme Gottes in ihrem Inneren vernehmen, umso schöner strahlt sie aus, umso mehr quillt der Heilige Geist aus ihr hervor und bringt Seine guten Früchte hervor!
Hl. Bruno von Segni (um 1045-1123)
Bischof
Kommentar zum Lukasevangelium, 2, 40; PL 165, 428 (ins Dt. übers. © evangelizo)
Gereinigt vom Aussatz der Sünde
„Unterwegs wurden sie rein.“ Die Sünder sollen dieses Wort hören und sich darum bemühen, es zu verstehen. Dem Herrn ist es ein Leichtes, Sünden zu vergeben. Oft wird ja dem Sünder bereits vergeben, noch bevor er zum Priester kommt. Er wird tatsächlich in dem Augenblick geheilt, in dem er bereut. Denn unabhängig davon, wann er sich bekehrt, geht er vom Tod zum Leben über. [...] Er möge sich jedoch ins Gedächtnis rufen, um was für eine Bekehrung es sich handelt. Er soll auf die Worte des Herrn hören: „Kehrt um zu mir von ganzem Herzen mit Fasten, Weinen und Klagen! Zerreißt eure Herzen, nicht eure Kleider“ (Joel 2,12 f.). Jede Bekehrung muss sich also im Innern des Herzens vollziehen.
„Einer von ihnen aber kehrte um, als er sah, dass er geheilt war, und er lobte Gott mit lauter Stimme.“ Dieser Mann steht in Wirklichkeit für alle, die im Taufwasser gereinigt oder durch das Bußsakrament geheilt worden sind. Sie folgen nicht mehr dem Teufel, sondern ahmen Christus nach; sie folgen ihm, verherrlichen ihn, danken ihm und lassen nicht mehr davon ab, ihm zu dienen. [...] Jesus sagte zu dem Mann: „Steh auf und geh! Dein Glaube hat dich gerettet.“ Groß ist also die Kraft des Glaubens, denn „ohne Glauben“, so sagt der Apostel, „ist es unmöglich, Gott zu gefallen“ (Hebr 11,6). „Abraham glaubte Gott und das wurde ihm als Gerechtigkeit angerechnet“ (Röm 4,3). Es ist also der Glaube, der rettet, der Glaube, der rechtfertigt, der Glaube, der den Menschen an Leib und Seele heilt.
30.10.2025
Herr Jesus Christus, Du bist der Sohn Gottes, Du bist die Liebe und die Wahrheit. Nur Du kannst uns im Heiligen Geist heim zum ewigen Vater führen. Auf Dich setzen wir unser ganzes Vertrauen! Rette uns, o Herr, denn ohne Dich gehen wir zugrunde!
Du bist Mensch geworden, hast für uns gelebt und gelitten, Du bist für uns am Kreuz gestorben und Du bist auferstanden, damit auch wir mit Dir auferstehen. Aber nur wer Dich annimmt, wer Dich in Seinem Inneren mit Liebe aufnimmt, wer Dir nachfolgt, wer dazu bereit ist, mit Dir zu leiden, kann auch mit Dir auferstehen. Wer Dir nachfolgen will, muss sich darum zuerst selbst verleugnen. Dies aber wollen sehr viele nicht, stattdessen suchen diese zuerst ihren eigenen Vorteil. Du bist Mensch geworden, um uns Sünder zu erlösen und zu erretten. Wer Dir nachfolgen will, muss bereit sein, Dir zu dienen und Dir zu helfen, Seelen zu retten. Dies bedeutet aber, dass man seine eigenen Wünsche und Vorstellungen gänzlich zurückstellen muss, dass man nur noch den Willen Gottes erfüllen will. Dir nachzufolgen bedeutet also, Seinen Eigenwillen ganz aufzugeben. Viele Menschen spüren zwar, dass Du die Liebe bist, sie wissen aber auch, dass sie umkehren müssten, wenn sie Dich in ihrem Inneren aufnehmen würden, aber zu dieser Umkehr sind sie nicht bereit. Herr, hilf uns zu einer radikalen Umkehr, zu einem neuen Denken, welches ganz von Dir, von Deinem Denken geprägt ist! Du willst uns zu Liebenden umwandeln. Bereite unsere Herzen für diese Umwandlung! Hilf uns, immer mit Deinen Gnaden mitzuwirken, schenke uns die Fülle Deines Heiligen Geistes mit Seinen sieben Gaben und zwölf Früchten! Herr, erleuchte uns durch Deinen Heiligen Geist, damit wir unsere dunklen, sündigen Seiten erkennen können und stärke uns durch Deinen Heiligen Geist, damit wir mit Seiner Kraft uns selbst verleugnen und Dir in Liebe und Opferbereitschaft nachfolgen! So viele Menschen betrügen sich selbst. Sie sagen zwar, dass sie Dich lieben und an Dich glauben, aber von ihren Sünden wollen sie nicht lassen. Lass sie erkennen, dass sie verloren gehen, wenn sie sich nicht selbst Gewalt antun und umkehren! Wer sich selbst verleugnet, der tut sich in guter Weise selbst Gewalt an. Wer seine bösen Neigungen mit aller Kraft bekämpft, geht den rechten Weg. Wer erkennt, dass er dies nicht aus eigener Kraft vermag und Dich um Seine Hilfe bittet, findet Dein Wohlgefallen. Hilf uns, o Herr, wir sind Sünder und vermögen nichts Gutes ohne Dich! Rette uns! Amen.
31.10.2025
Geliebter Herr Jesus Christus, Du bist die Wahrheit und die Liebe! Wir Menschen haben eine rein geistige Seele, die Dir ähnlich ist, denn sie kann Wahrheit erkennen und sich frei für die Liebe entscheiden. Aber ohne Dich, ohne Deine Gnade kann sie nicht wirklich lieben, denn sie neigt zum Bösen. Darum bitten wir Dich um Deine Wahrheit und um Deine Liebe! Schenke sie uns täglich neu, damit wir Dir treu bleiben können, damit wir auf dem Weg der Wahrheit bleiben können, damit wir zu Liebenden werden und in Dein Reich der ewigen Liebe gelangen. Jeder Mensch muss sich entscheiden, entweder entscheidet er sich für die Liebe und somit für Dich oder gegen die Liebe und somit gegen Dich. Es gibt nichts dazwischen. Viele Menschen scheinen zu glauben, dass sie sowohl Dich als auch die Welt lieben können, dass sie sowohl Dir als auch dem Mammon dienen können. Sie täuschen sich schwer. Wer Dir nachfolgen will, muss sich zuerst selbst verleugnen, er muss sein Fleisch kreuzigen. Viele glauben, dass sie das nicht können. Ja, es ist wahr, aus eigener Kraft vermögen wir das nicht, aber mit Dir, in Deiner Nachfolge vermögen wir es, denn Du liebst uns und willst uns alles freizügig schenken, was wir in Deiner Nachfolge brauchen. Wenn wir nur Dich haben, so haben wir genug. Ohne Dich verhungern wir, denn wie könnte ein Mensch ohne Liebe und Wahrheit leben. Du schenkst Dich uns selbst in der heiligen Kommunion. So wollen auch wir uns Dir ganz schenken. Hilf uns dabei! Amen.