Der Weg der Wahrheit in die Freiheit der Liebe

Adolf Hümmer







Der Weg der Wahrheit



in die



Freiheit der Liebe











Der Lösungsweg unserer Probleme -



der Weg der Befreiung





















Dieses Buch widme ich allen Menschen, die Gott aufrichtig suchen, die Ihn lieben und nur Seinen Willen erfüllen wollen











Inhaltsverzeichnis:



Einleitung

1. Ein Schema zum Lösen von Problemen

2. Können die Menschen alle Probleme lösen?

3. Das Grundproblem der Menschen! Wer kann es lösen?

4. Wer ist Gott?

5. Wer ist Jesus Christus? Ist Er der einzige Weg zum Vater?

6. Was ist die Kirche? Brauchen wir sie wirklich?

7. Freiwillige Armut, Keuschheit, Gehorsam und Dienen?

8. Der Wille Gottes. Sich keine Sorgen machen!

9. Das Gebet, das innere Leben und die Vereinigung mit Gott

10. Maria ist die Königin aller Engel und Heiligen, sie ist auch die Knotenlöserin

11. Synergie: Die Gemeinschaft der Heiligen

12. Persönliche Probleme

13. Zwischenmenschliche Probleme, wahre Einheit nur in Gott

14. Unser Sterben und unser Tod

15. Schlusskapitel: Worauf kommt es nun an?

Literaturempfehlungen



























Einleitung



Heute, am 12.8.2023 möchte ich mit einem neuen Buch beginnen. In diesem Buch möchte ich aufzeigen, wie wir unser ewiges Heil, unser ewiges Glück bei Gott erreichen können. Um in den Himmel kommen zu können, muss der Mensch sein großes Grundproblem lösen: Wer kann mir meine Sünden vergeben? Wenn dieses erst einmal gelöst ist, befindet sich der Mensch auf dem rechten Weg, auf dem Weg der Wahrheit in die Freiheit der Liebe. Auch wenn wir auf diesem guten Weg wandeln, bleiben noch viele andere Probleme. Darum möchte ich auch aufzeigen, wie wir Probleme lösen können und ich will der Frage nachgehen, ob wir Probleme überhaupt allein lösen können. Können die Menschen alle Probleme lösen? Dies scheint nicht der Fall zu sein. Sind Probleme und Leiden negativ zu sehen? Oder können wir aus unseren Krisen und Problemen lernen, können wir durch geduldig ertragenes Leiden innerlich reifer werden? Dieses Buch beschränkt sich nicht auf eine gewisse Art von Problemen, sondern prinzipiell auf alle, wobei aber das Schema je nach Problem variieren kann. Einerseits möchte ich ein variables Problemlöseschema vorschlagen, andererseits geht es mir um die allgemeinen Voraussetzungen, um Probleme überhaupt zuversichtlich angehen zu können. Es geht mir darum zu zeigen, welche Grundhaltungen und Grundeinstellungen nötig sind. Probleme löst man nicht einfach nur mit einem gewissen Schema, sondern mit Glaube und Vernunft und v.a. mit wahrer Liebe, die allein von Gott kommt und darum geht es in erster Linie in diesem kleinen Buch. Gott ist die Wahrheit und die Liebe und nur Gott kann uns befreien und in Seine ewige Liebe führen. Was müssen wir tun, um unser ewiges Heil in Gott zu erlangen?







1. Ein Schema zum Lösen von Problemen


1.1. Feststellung eines Problems

Zuerst muss ich erkennen und anerkennen, dass ich ein Problem habe. Jeder Mensch hat seine Probleme. Wir sollten jedes Problem ernst nehmen, jedes Problem will uns etwas sagen, will uns in unserem Leben weiterhelfen. Es gilt, demütig und wahrhaftig zu sein. Wenn ich z.B. unter einer Sucht leide, aber dies nicht in Demut und Wahrhaftigkeit anerkennen will, kann ich das Problem gar nicht angehen, geschweige denn lösen. Hier bin ich jetzt schon bei zwei sehr wichtigen Grundvoraussetzungen: Wahrhaftigkeit und Demut. Oft brauchen wir auch die Hilfe anderer Menschen, um feststellen zu können, dass wir ein Problem haben! Gut, wer gute Freunde hat, die einem auch die Wahrheit deutlich sagen! Gut, wer gute Priester, Lehrer, Ärzte und andere Menschen hat, die einem auch deutlich und ungeschönt die Wahrheit sagen. Der Mensch ist kein Einzelgänger. Lernen wir, kooperativ zu sein! Jeder braucht Hilfe und jeder kann auch helfen. Aber wir müssen auch lernen, uns selbst zu helfen, soweit dies möglich ist. Es heißt sehr wahr: „Mensch, hilf Dir selbst, dann hilft Dir Gott!“ Jeder tue das, was in seiner Möglichkeit steht! Und einer helfe dem anderen! Einer trage die Last des anderen! Öffnen wir in Liebe unsere Augen für die Not des Anderen! Überwinden wir all unsere Trägheit und Menschenfurcht, all unsere Ichsucht und v.a. unseren Hochmut! Seien wir füreinander ganz verfügbar und immer dienstbereit!



1.2. Problemanalyse

Nun muss das Problem genauer untersucht, analysiert, aufgeschlüsselt werden. Dazu muss es zerlegt und strukturiert werden. Ist mein Problem nur ein einziges Problem oder setzt es sich aus mehreren zusammen? Wenn es sich aus mehreren Einzelproblemen zusammensetzt, müssen alle Einzelprobleme zuerst getrennt voneinander untersucht werden, sodann in Wechselwirkung zueinander. Meist verursacht ja ein Problem gleich das nächste Problem. Angenommen, ich habe die Probleme A,B,C und D. Dann muss ich untersuchen, wie verhält sich das Problem A zum Problem B, oder z.B., wie verhalten sich die Probleme A und B gemeinsam dem Problem C gegenüber,... Hier gibt es einige Konstellationen, die alle untersucht werden müssen. Die Grundvoraussetzungen bei der Analyse von Problemen sind vor allem Nüchternheit, Sachlichkeit, Geduld, Ausdauer, vernünftiges, logisches Denken, systematische Vorgehensweise und das Gebet zum Heiligen Geist. Ganz wichtig bei einer solch sachlichen Analyse ist es, dass man sich innerlich von dem Problem loslöst, dass man Abstand zum Problem gewinnt, dass man innerlich frei vom Problem wird, sich nicht von ihm vereinnahmen oder gar gefangen nehmen lässt. Wenn man dies nicht tut, lässt man sich von seinen Gefühlen leiten, was im Normalfall dazu führt, dass man sehr schnell vor dem Problem kapituliert, dass man sich entmutigen lässt. Wir brauchen Gottes Hilfe! Gott will den Menschen immer ermutigen, der Teufel will den Menschen immer entmutigen. Schon jetzt können wir erkennen, dass wir immer die Hilfe Gottes brauchen, Seine Liebe, Seinen Beistand, Seinen Trost. Der hochmütige Mensch glaubt, dass er alles allein ohne Gott selbst schaffen und vollbringen kann. Dies ist ein schlimmer Grundirrtum. Vertrauen wir in Demut auf die Hilfe Gottes! Wenn der Mensch eigene schwere Probleme hat, ist es schwer, sich nicht auch von seinen eigenen Gefühlen leiten zu lassen. Es besteht immer die Gefahr, dass man sich in ein Problem hineinsteigert. Viele Menschen sind Gefangene ihrer selbst, sie sind voller Sorgen, Probleme, Ängste und gehen trübsinnig und traurig durch diese Welt, sie sind auf ihre eigenen Probleme und Leiden fixiert, sie kennen gar nichts anderes mehr. Wir müssen unseren Horizont weiten, unsere Herzen öffnen, viel beten und auf Gott vertrauen! Derjenige betet gut, der Gott viel liebt. Gott ist die Liebe und Ihn müssen wir aus ganzem Herzen lieben. Wenn wir dies tun, dann können wir uns auch gewiss sein, dass jedes Leid, jedes Problem, das uns begegnet, seinen tiefen Sinn hat. Gott lässt das Schwere nur zu, damit wir unserem ewigen Heil näher kommen. Vertrauen wir auf Seine Weisheit und Güte! Wenn wir erkennen dürfen, dass alles in der Hand Gottes liegt, dann nehmen wir die Probleme zwar ernst, aber wir können sie dann auch mit Frieden und Freude im Herzen annehmen! Der heilige Paulus sagt: „Die Liebe erträgt alles!“ (1Kor 13). Gott schenkt uns Seine ganze Liebe. Und wenn wir Ihm mit unserer ganzen Liebe antworten, dann können wir mit Gottes Kraft auch alles Schwere und Leidvolle geduldig ertragen. Paulus sagt auch: „Alles vergeht, nur die Liebe bleibt!“ (u.a. in 1Kor 13). Welch eine hohe Weisheit! Eine Weisheit, von der die Welt weit entfernt ist. Was ist schon ein Problem, wenn ich in der Liebe Gottes leben darf, wenn ich dank der Gnade Gottes ein Liebender werden darf! Alles Zeitliche vergeht, das Ewige bleibt. Die wahre Liebe ist ewig. Leider haben die meisten heutigen Menschen ganz falsche Vorstellungen von der Liebe. Die Liebe ist kein Gefühl. Die Liebe sucht nicht den eigenen Vorteil, sondern die Ehre Gottes und das ewige Heil des Nächsten. Die Liebe ist ein Akt des Willens. Der Mensch muss aus sich selbst herausgehen, von sich selbst absehen, weg sehen, er muss auf Gott hinschauen und Ihn um Seine Liebe anflehen!

Am Ende der Problemanalyse muss man versuchen, das Problem möglichst exakt zu beschreiben und zu formulieren. Das ist äußerst wichtig. Wenn man dies tut, ist man meist nicht mehr weit von der Lösung entfernt. Ich arbeite seit vielen Jahren als Nachhilfelehrer für Mathematik und Physik und spreche aus Erfahrung. Leider ist es bei meinen Schülern sehr oft der Fall, dass sie einfach nur sagen, dass sie es nicht können, ohne dass sie überhaupt versuchen, ihr Problem mit einer bestimmten Aufgabe darzulegen. Sie können ihre Probleme nicht angeben. Könnten sie ihre Probleme genau darlegen, wären sie der Lösung vielleicht schon sehr nahe. Wer etwas exakt formuliert, versteht schon sehr viel. Ich versuche meinen Schülern zu helfen, so dass sie ihre Probleme besser erkennen können, um ihnen danach aufzuzeigen, wie man diese Probleme lösen kann. Helfen wir einander in der Liebe Christi!



1.3. Die mühsame Suche nach den Ursachen der Probleme

Jetzt geht es darum, die Ursachen herauszufinden. Auch hierzu bedarf es der Demut und der Wahrhaftigkeit als Grundvoraussetzungen, aber nötig sind auch innere Stärke, Nüchternheit, Sachlichkeit, logisches Denken, Geduld, Ausdauer und Gebet.

Wenn jemand bei sich irgendwelche Störungen, z.B. psychische Probleme feststellt, dann haben diese sehr oft ihren Ursprung in seiner Kindheit. Viele Kinder fühlen sich von ihren Eltern zu wenig angenommen, zu wenig geliebt oder haben mit ihren Geschwistern schwere Probleme. So eine Ursachensuche ist nicht leicht, sie kann sehr schmerzhaft sein und bedarf auch oft der Hilfe anderer, aber vor allem wieder der Hilfe unseres guten Gottes. Gott will mir helfen, mich selbst zu erkennen, Er will mir die wahren Ursachen meiner Probleme zeigen und Er allein kann mich heilen. Die Ursachen können in erster Linie in mir selbst liegen, sie können aber auch von außen kommen, zumeist liegen die Ursachen in mir selbst, aber kommen zugleich auch von außen, sie sind miteinander verkettet. Sehr oft ist eine Sünde die Ursache! Die Sünde ist das größte Problem überhaupt.



1.4. Die Ursachen aufdecken, offenlegen

Auch hierbei muss man wahrhaftig und demütig sein, um die Ursachen mutig offenzulegen, ohne etwas auszulassen. Halbe Wahrheiten helfen nicht weiter. Ich muss die Wahrheit anerkennen, so wie sie ist, auch wenn sie mir hart erscheint. Wir müssen realistisch sein, dürfen nichts beschönigen, müssen der Wahrheit ins Gesicht schauen, müssen auch den Mut haben, vor anderen Menschen schlecht dazustehen. Dies ist nicht leicht! Wer will schon vor anderen Menschen schlecht dastehen? Ein Christ ist wahrhaftig. Jesus sagt: „Wer mir nachfolgen will, verleugne sich selbst, nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach!“ (Mk 8,34). Wer sich selbst verleugnet, ist auch bereit, vor anderen Menschen schlecht dazustehen, er überwindet jede Menschenfurcht. Wer sich selbst verleugnet, ist bereit, das Leid und die Schmach Jesu mit Ihm zu teilen. Wie viel hat Jesus freiwillig und unschuldig für uns Sünder gelitten? Wir sind nicht unschuldig, aber wir dürfen mit Jesus leiden, wenn wir Ihm nachfolgen, um Ihm zu helfen, Seelen zu retten!


1.5. Die Wahrheit annehmen

Nachdem ich die meist schmerzhafte Wahrheit anerkannt habe, muss ich sie auch annehmen, ich darf sie nicht verdrängen, ich muss mich ihr mutig stellen, ohne Beschönigungen und Bemäntelungen. Vor allem gilt es, das ganze Vertrauen auf Gott zu setzen, auf Seine immer gütige Vorsehung. Gott weiß den Sinn von allem und Er will immer mein ewiges Heil. Die Wahrheit kann ich annehmen, weil ich weiß, dass Gott mich liebt und dass Er immer bereit ist, mir alle meine Sünden zu vergeben, wenn ich diese aus Liebe bereue und Ihm aufrichtig bekenne. Jedes Problem in meinem Leben, jedes Leid hat seinen tiefen Sinn. Paulus sagt: „Denen, die Gott lieben, gereicht alles zum Besten!“ (Röm 8,28). Gott lässt in meinem Leben nur das zu, was mir zum Besten gereicht, zu meinem ewigen Heil. Meine Aufgabe ist es, Ja zu Gottes Plänen zu sagen, alles in Liebe, Freude und Dankbarkeit anzunehmen. „Der Mensch denkt und Gott lenkt!“ heißt es im AT (Spr 16,9). Gottes Denken und Lieben ist hoch über unser Denken und Lieben erhaben. Ohne Vertrauen auf Gott geht nichts. Und nur, wer zu seinen Problemen und Leiden ein mutiges Ja spricht, wer diese in Liebe annimmt und geduldig trägt, kann durch Gott innerlich frei werden, so dass ihn seine Probleme nicht entmutigen. Gott will uns immer nur ermutigen, hingegen will uns der Teufel immer entmutigen, ja er will uns sogar zur Verzweiflung bringen. Hören wir immer auf die liebende Stimme Gottes und nie auf die Stimme des Teufels!


1.6. Strategien entwickeln, um das Problem zu lösen

Oft lohnt es sich, in Ruhe verschiedene mögliche Strategien zu entwickeln und diese dann miteinander zu vergleichen, die Vor- und Nachteile aufzulisten. Hier ist es sehr wichtig, immer zum Heiligen Geist zu beten, denn Er will uns Seine Gabe der Unterscheidung der Geister schenken. Wir dürfen im Leben nichts übereilen, nichts überstürzen. Ungeduld führt zur Hektik und inneren Unruhe. Gott will uns immer die innere Ruhe, den inneren Frieden und die innere Freude schenken, der Teufel hingegen will uns innerlich beunruhigen, verwirren und unser ganzes Leben durcheinanderbringen. Wir dürfen aber keine Angst vor dem Teufel und den anderen Dämonen haben, denn diese habe keine wahre, eigenständige Macht, die von Gott unabhängig wäre. Nur wenn wir uns von unserem guten Gott durch die schwere Sünde trennen, verbünden wir uns mit dem Reich der Finsternis. Es ist allein unsere Entscheidung. Wenn wir den falschen und schlechten Weg in unserem Leben eingeschlagen haben, wartet Gott auf unsere Umkehr, um uns in Seiner Liebe aufzunehmen. Aber wir dürfen unsere Umkehr niemals auf morgen verschieben, denn morgen kann es zu spät sein. Wir wissen nicht, wann unser irdisches Leben endet. Gott schenkt uns in unserem Leben genügend Chancen zur Umkehr, wir müssen sie nur wahrnehmen und nutzen.



1.7. Ausführung der Problemlösung

Nachdem wir uns für eine Strategie entschieden haben, werden wir diese mit der Hilfe Gottes mutig ausführen, zuerst rein gedanklich (theoretisch), dann in der Tat (praktisch). Es kann aber natürlich sein, dass wir sehr bald erkennen, dass diese Strategie nicht zum gewünschten Erfolg führt. Dann ist es wieder nötig, den Heiligen Geist anzuflehen, was aber so wie so immer nötig ist. Dann müssen wir uns für eine andere Strategie entscheiden. Denken wir daran, mit Geduld und Liebe geht alles! Die Ausführung der Problemlösung geht nur Schritt für Schritt. Viele kleine Schritte führen zum Erfolg. Wir dürfen nicht zu viel auf einmal wollen, keine zu großen Schritte machen, denn sonst stolpern wir dabei nur. Und wir dürfen uns dabei nicht unter Druck setzen und uns auch von anderen nicht unter Druck setzen lassen, denn dieser Druck würde uns die innere Ruhe und unser klares, vernünftiges Erkennen rauben. Dieser Druck kommt automatisch, wenn wir uns sagen, dass wir dieses Problem unbedingt lösen müssen. Wir können nicht alle Probleme lösen, wir können im Leben nichts erzwingen. Wenn wir sagen, dass wir dieses Problem unbedingt lösen müssen, setzen wir uns selbst unter starken Druck, verlieren die Freude am Leben. Wir sind keine Maschinen, die nur funktionieren müssen. Es gibt in unserem Leben nur ein einziges Problem, dass wir tatsächlich lösen müssen. Es ist das menschliche Grundproblem: die Sünde! Wer kann mir meine Sünden vergeben? Dies kann nur Gott und Gott allein kann mich in den Himmel aufnehmen. Also dieses Problem unseres Lebens müssen wir wirklich lösen, wenn wir gerettet werden wollen. Aber das Schöne dabei ist, dass Christus dieses Problem bereits für uns gelöst hat! Er ist für uns am Kreuz gestorben zur Vergebung unserer Sünden. Wenn wir an Jesus Christus glauben und auf Ihn hören, wird Er uns sicher zu Seinem himmlischen Vater heimführen. Christus ist der Lösungsweg all unserer Probleme. Im Himmel haben wir keine Probleme mehr, dort gibt es kein Leid mehr, dort sind alle Probleme restlos beseitigt. Wenn also das menschliche Grundproblem gelöst wurde, sind alle anderen Probleme in einem gewissen Sinn auch schon gelöst, weil wir in den Himmel kommen werden, wenn uns Gott all unsere Sünden vergeben hat. Wenn das Grundproblem gelöst wurde, können wir in tiefem inneren Frieden, mit großer innerer Freude durchs Leben gehen. Alle anderen Probleme, die dann noch auf uns zukommen werden, können wir ganz gelassen angehen. Nur vor der Sünde müssen wir uns in acht nehmen! Misstrauen wir uns selbst, da wir durch die Erbsünde bedingt eine stete Neigung zum Bösen haben! Wir müssen immer wachen und beten! Aber wir brauchen keine Angst zu haben, wenn wir im Stande der heiligmachenden Gnade leben. Dann ist Gott mit uns, dann wohnt Er selbst in unserer Seele. Dann kann uns niemand von Gott trennen. Wenn Gott uns all unsere Sünden vergeben hat, können wir frohgemut durchs Leben schreiten, dann wissen wir, dass alles zu unserem Besten gereicht. Wir müssen die Probleme weiterhin sehr ernst nehmen, aber innerlich bleiben wir in großer Gelassenheit, da wir fest auf unseren guten Gott vertrauen! Wir sollen auf Erden treu all unseren Verpflichtungen nachkommen, gewissenhaft in allem sein, alles mit der Liebe tun, die Gott uns schenkt! So dürfen wir Mitarbeiter Gottes sein, mit Seiner Gnade treu und gewissenhaft mitwirken. Das Leben als Christ bleibt mühsam und voller Leiden, aber innerlich müssen wir voll Freude und Frieden sein, müssen unsere Herzen in Liebe brennen! Wir dürfen uns nicht vor den Menschen fürchten! Niemand kann uns das ewige Heil rauben, nur wir selbst, wenn wir uns von Gott durch eine schwere Sünde trennen und nicht wieder umkehren. Ein Christ muss die Sünde verabscheuen, denn sie ist das einzig wahre Übel auf Erden. Und bedenken wir: Schlechter Umgang verdirbt die Sitten! Bitten wir Gott um gute Freunde, um solche, die Gott aus ganzem Herzen lieben und Ihn allein anbeten!



1.8. Was folgt nach der Problemlösung?

Falls ich mit Gottes Hilfe das Problem lösen konnte, schulde ich in erster Linie unserem guten Gott meinen tiefen Dank! Nun sollte ich darüber nachdenken, was diese Lösung für mein weiteres Leben bedeutet! Was konnte ich aus diesem Problem und seiner Lösung alles lernen? Wie kann ich es in Zukunft verhindern, wieder so ein Problem zu bekommen, wieder in eine Zwickmühle hineinzugeraten? Welche Fehler und Sünden habe ich begangen? Habe ich meine Sünden bereut und Gott bekannt? Habe ich mir selbst vergeben können oder martere ich mich mit gefährlichen Selbstvorwürfen? Kann ich es annehmen, dass ich etwas Schlechtes oder gar etwas Böses freiwillig getan habe? Wie sehr ist hier die Demut nötig! Und die Vergebung! Denn ich muss mir selbst vergeben und oft auch anderen, die an diesem Problem mitschuldig geworden sind. Wer nicht vergeben will, dem wird auch Gott nicht vergeben. Wie anmaßend ist es doch, einem anderen nicht vergeben zu wollen, wenn wir sehen, wir sehr wir selbst der Vergebung bedürfen! Wir können uns nicht an unserem eigenen Schopf aus dem Sumpf der Sünde herausziehen, nur Jesus Christus, Gottes Sohn, der Mensch geworden ist, kann uns von all unseren Sünden restlos befreien. Er öffnet uns die Tür zum Himmel. Er ist selbst die Tür zum Himmel, durch Ihn müssen wir eintreten. Er hat Sein Herz am Kreuz für uns geöffnet, damit wir in Sein heiligstes Herz eintreten. So müssen auch wir unsere Herzen für unsere Mitmenschen öffnen. Wir müssen allen vergeben und allen unser Herz öffnen. Niemanden dürfen wir ausschließen, niemand darf uns gleichgültig sein! Dank sei Gott!

Wenn uns Gott alle Sünden vergeben hat und wir im Stand der Gnade leben dürfen, geht es nur noch darum, dass wir mit Gottes Hilfe zu Liebenden werden. Wenn wir unsere Ichsucht aufgegeben haben, uns selbst verleugnet haben, wenn nicht mehr unser eigenes Ich im Mittelpunkt steht, sondern der dreifaltige Gott, wenn wir Christus dienend nachfolgen, immer auf Ihn schauen, dann führt Er uns durch Seinen Heiligen Geist zum ewigen Vater. Der Mensch kann nur glücklich werden, wenn Er mit Gott vereint ist, denn Gott ist die Liebe und nur Er kann uns mit Seiner ewigen Liebe erfüllen! Ehre sei Ihm!

Auch wenn das Problem nun gelöst ist, kann das Problem noch langwierige Folgen haben. Ich kann z.B. noch lange Zeit unter psychischen Störungen leiden. Heilung braucht oft viel Zeit und sie kann nur gelingen, wenn das eigentliche Problem bzw. die verhängnisvollen Ursachen beseitigt wurden. Demut, Geduld und Vergebung sind hier dringend nötig. Der innere Frieden allein kann Heilung bringen und dieser ist eine Frucht der Liebe. Wer von Gott von seinen Sünden befreit wurde, wer in der Liebe Gottes leben darf, wird selbst immer mehr zu einem Liebenden und umso mehr wächst dann der innere Frieden und die Heilung schreitet voran. In unserem Glauben geht es immer um das Innere. Äußerlich müssen wir vieles erleiden, aber Gott will uns Seinen Frieden schenken, den Frieden unserer Seele. Mit diesem inneren Frieden, dieser inneren Freude und dieser inneren Stärke, die von Gott kommen, können wir mit der Hilfe Gottes alles ertragen. „Die Liebe erträgt alles.“ (1 Kor 13). Unser Leben ist oft voller Leiden: Krankheiten, Schmerzen, Nöte, Ängste, Probleme, Widrigkeiten, Verachtung und Geringschätzung durch andere, Versuchungen, Prüfungen, … Aber Gott schenkt uns Seine Gnade und das genügt. Jesus sagt uns: „Suchet zuerst das Reich Gottes und seine Gerechtigkeit und alles andere wird Euch hinzugegeben werden!“ (Lk12,31; Mt 6,33). Jesus ist der Weg, die Wahrheit und das Leben (Joh 14,6). Er ist unser Erlöser, unser Heiland, unser Retter, Er ist die Lösung all unserer Probleme, weil Er uns durch Seinen Heiligen Geist zum Vater führt. Wenn wir auf Ihn hören, Ihm nachfolgen, in Seiner Liebe bleiben, wird alles gut. Wir sollen uns keine Sorgen machen, sondern unser ganzes Vertrauen auf unseren Herrn Jesus setzen.



All diese Schritte müssen gewissenhaft, mit Herz und Verstand, sorgfältig und bewusst ausgeführt werden! Es zählt hier allein die Qualität und nicht die Quantität, wenn man das Problem endgültig lösen will. Halbe Sachen, schlampig ausgeführte Schritte bringen nichts, bringen höchstens Scheinlösungen, denen keine Dauer beschieden ist. Und ohne Gott vermögen wir nichts. Bleiben wir stets im Gebet!





2. Können die Menschen alle Probleme lösen?



Hier auf Erden gibt es viele Probleme und sie haben alle ihren Sinn. Und es ist sehr gut so, dass wir nicht alle Probleme selber lösen können. Ohne Gott vermögen wir nichts Wahres und nichts Gutes. Wir brauchen Gott und Seine Liebe! Nur Er kann uns erlösen, uns alle Sünden vergeben und uns retten!

Heute entfernen sich die Menschen zunehmend von Gott, von dem allein die Liebe ausgeht. Die Folge ist, dass sich die Menschen immer weniger lieben, dass der Zusammenhalt immer mehr abnimmt. Jesus sagt uns, dass der die vollkommene Liebe hat, der sein Leben für seine Freunde hingibt (Joh 15,13). Jesus hat Sein Leben für uns ganz hingegeben, um uns zu retten. Wie sehr schulden wir Ihm unsere ganze Liebe und unseren ewigen Dank!

Ohne Gott können wir die wahren Probleme unseres Lebens und unserer Welt nicht lösen. Wenn die Menschen immer mehr vom Glauben abfallen, werden die Probleme und Spaltungen in dieser Welt immer mehr zunehmen. Wir sehen dies Tag für Tag. Nur wenn das menschliche Grundproblem gelöst wird, wenn Gott einem Menschen seine Sünden in der Beichte vergibt, kann dieser Mensch zum inneren Frieden finden. Je mehr Menschen zum Glauben finden, umso mehr finden diese zum inneren Frieden, umso mehr breitet sich der Frieden in der Welt aus. Der einzelne Mensch muss beginnen, muss sich vom Ungeist der Welt befreien und seine Zuflucht bei Gott suchen. Dazu bedarf es Mut! Und Mut steckt an. Suchen wir das Gute und das Wahre und leben wir nach unseren innersten Einsichten und Überzeugungen! Suchen wir uns gute Freunde! Dann können immer mehr Menschen zum wahren Glauben und zur wahren Liebe finden. Wir dürfen nicht verzagen, sondern müssen unsere ganze Hoffnung auf unseren guten Gott setzen. Glaube, Hoffnung und Liebe sind entscheidend, vor allem die Liebe. „Alles vergeht, nur die Liebe bleibt!“ (1 Kor 13). Wenn wir Christen uns so lieben, wie wir es sollten, dann finden auch andere Menschen zum wahren Glauben. Jesus sagt uns in Joh 17,21, dass wir so sehr eins sein sollen wie Er und der Vater eins sind. Das ist eine absolut vollkommene Einheit. Unsere Berufung ist die Liebe und diese finden wir nur in Gott. Ohne Gott, ohne Jesus Christus würde die Welt hoffnungslos zugrunde gehen.



Viele Menschen sagen heute, dass sie an sich selbst glauben oder an die Wissenschaft glauben und wollen damit sagen, dass sie die Probleme selbst lösen können, dass sie letztendlich keinen Gott brauchen und auch nicht an Ihn glauben. Sie denken, sie können sich ihr eigenes Paradies auf Erden schaffen, ein Paradies mit demokratisch bestimmten Gesetzen und Regeln ohne Gott und Seine heiligen Gebote. Sie wollen autonom sein, selbstbestimmt, sie wollen nicht einen Gott über sich anerkennen. Wir sehr sind solche Menschen vom Hochmut verblendet! Sie erkennen nicht, dass wir ohne Gott nichts vermögen, dass Gott die ewige Liebe ist, die sich uns selbst ganz hingeben will. Nur Gott kann uns das ewige Heil schenken. Die kurze Zeit auf Erden ist eine Zeit der Prüfung, der Mensch muss sich entscheiden, für oder gegen Gott. Gott ist in Jesus Mensch geworden und hat Sein Leben für uns am Kreuz hingegeben zur Vergebung all unserer Sünden. Aber so viele Menschen lehnen Ihn ab. Der Mensch erntet, was er sät. Es gibt einen ewigen Himmel und eine ewige Hölle, aber es gibt kein Paradies auf Erden. Denn auf Erden gibt es die Sünde. Entscheiden wir uns für Gott und gegen die Sünde! Suchen wir uns gute Freunde, die einen festen Glauben an Gott haben! Dann können wir schon hier etwas von der Liebe im Himmel erfahren. Ohne Gott keine Liebe, keine wahre Gemeinschaft! Ohne Gott kann der Mensch die wahren Probleme nicht lösen, ohne Gott geht der Mensch zugrunde. Jesus ist das Leben und die Auferstehung! Ihn beten wir an!







3. Das Grundproblem der Menschen



Jeder Mensch sehnt sich von Natur aus nach ewigem Glück. Dies kann nicht einmal ein Atheist leugnen. Im Christentum, im Judentum und im Islam glauben die Menschen, dass es im Himmel ein ewiges Glück und in der Hölle eine ewige Qual geben wird, obwohl die Muslime vom Himmel doch eine ganz andere Vorstellung als die Christen und die Juden haben. Wir Christen glauben, dass Jesus Christus unser Erlöser ist und dass nur Er uns die Tür zum Himmel öffnen kann. Denn Er allein kann uns all unsere Sünden vergeben.

Das Grundproblem der Menschen ist die Sünde! Sie ist das einzige wirkliche Übel auf Erden. Die Sünden der Menschen und die Sünden der gefallenen Engel, der Dämonen verursachen alle Leiden. Dies heißt aber nicht, dass ich gesündigt haben muss, wenn ich leide. Denn die Sünde eines anderen kann natürlich auch die Ursache meines Leids sein und meine Sünde kann die Ursache des Leids eines anderen sein.

Es gibt schwere Sünden und lässliche Sünden. Sünden sind immer freiwillig begangen. Der Mensch hat einen freien Willen und muss sich immer wieder für das Gute oder das Böse entscheiden. Wenn eine schwere Sünde bewusst getan wird, trennen wir uns durch sie von der Gnade Gottes. Dann kann die Gnade Gottes nicht mehr in uns wirken und ohne Gottes Gnade vermögen wir nichts Gutes, können wir nicht in den Himmel kommen.

Die Sünde Adams, des ersten Menschen nennen wir Erbsünde. Gott verlieh dem Adam von Anfang an die heiligmachende Gnade, durch die Sünde verlor er diese für sich und für das ganze Menschengeschlecht. Darum sind wir alle erlösungsbedürftig. Jesus Christus ist der einzige Erlöser, Er starb für uns freiwillig und unschuldig am Kreuz zur Vergebung unserer Sünden. Wer an Ihn glaubt und sich taufen lässt, wird von der Erbsünde und von allen anderen Sünden befreit. Wenn er nach der Taufe wieder sündigt, kann ihm von Gott in der heiligen Beichte wieder vergeben werden, falls eine übernatürliche Reue vorhanden ist und der feste Vorsatz, nicht wieder zu sündigen. Durch die Taufe und die Beichte schenkt uns Gott wieder die heiligmachende Gnade. Und nur wenn wir in diesem Zustand sind, kann der Heilige Geist, der in uns wohnt uns heiligen. Durch die Taufe wohnt der dreifaltige Gott in unserer Seele. Darüber können wir nur staunen! Gott ist die Liebe und die Liebe schenkt sich selbst! Gott schenkt sich uns selbst ganz. Er will in uns wohnen, uns ganz nahe sein. Er will, dass wir Seine Kinder und Freunde werden. Jesus sagt: „Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich Euch sage!“ (Joh 15,14). Und was sagt Er uns? Er sagt uns, dass wir Gott aus ganzem Herzen lieben sollen, mit all unseren Kräften und unseren Nächsten wie uns selbst. Jesus sagt uns, dass wir immer einander vergeben sollen. Wenn wir jemandem nicht vergeben, wird auch Gott uns unsere Sünden nicht vergeben. (Mt 6,14-15). Wir sollen immer auf die Stimme Jesu hören, gütig, demütig, sanftmütig und barmherzig sein. Jesus will uns zu Seinen Jüngern machen, wir sollen Ihm nachfolgen und Ihm in Seinen inneren Gesinnungen ähnlich werden, wir sollen zu Liebenden werden, was wir ohne Seine Hilfe und Gnade nicht vermögen. Der Mensch kann nur glücklich werden, wenn er ein Liebender wird, denn dies ist seine innerste Berufung. Aber die Liebe können wir nur von Gott empfangen, da nur Er die Liebe ist. Darum müssen wir immer beten, Gott immer um Seine Gnade, um Seine Liebe anflehen! Wenn wir Gott um Seine Liebe anflehen, dann bitten wir Ihn, Er möge sich uns selbst schenken, da Er ja die Liebe in Person ist. Gott ist die Liebe und die Wahrheit. Ohne Ihn können wir nicht wahrhaft leben und nicht wahrhaft lieben. Ich verstehe nicht, wie man ein so kaltes Herz haben kann und die ewige Liebe ablehnen kann. Wenn wir Gott in unserem Inneren nicht annehmen wollen, wird auch Er uns in Seinem Inneren nicht annehmen, dann können wir nicht in den Himmel kommen. Und wer nicht in den Himmel kommt, kommt in die Hölle und diese ist ewig. Hölle bedeutet ja nichts anderes als getrennt sein von der Liebe. Die Liebe drängt sich nicht auf, sie bietet sich an! Gott bietet uns in Jesus Seine ganze Liebe an. Der Mensch ist frei, diese anzunehmen oder abzulehnen. Wer glaubt, Er brauche Gott und Seine Liebe nicht, soll es versuchen. Wenn er dann erkennen sollte, dass er doch Gott und Seine Liebe brauchen sollte, muss er zu Gott umkehren und Ihn um Vergebung bitten und Ihn um Seine Gnade und Liebe anflehen. Gott liebt den reuigen Sünder und Er schenkt Ihm durch Seine Kirche alle Gnaden, um heilig zu werden. Aber wenn ein Mensch nicht umkehren will, geht er verloren. Gott zwingt niemanden.

Nur Jesus Christus kann unser Grundproblem lösen. Er hat es schon am Kreuz gelöst. Wir müssen Sein Heilswerk in der Taufe nur noch annehmen, an Ihn glauben und auf Ihn hören, Ihm gehorchen, Ihm nachfolgen, Ihm in Liebe dienen! Dann relativieren sich all unsere anderen Probleme und Leiden. Denn dann wissen wir, dass wir in der Liebe Gottes geborgen sind und dass immer Sein heiliger Wille geschehen wird. Das Leben ist oft voller Leiden, aber wenn wir wissen, dass wir im Willen Gottes leben, können wir mit Gottes Liebe all diese Leiden akzeptieren und geduldig ertragen, im Herzen immer dankbar und froh bleiben. Wie schön ist das Leben gemeinsam mit unserem Erlöser Jesus Christus, wie gut ist es, Sein Freund sein zu dürfen!

Nur der christliche Glaube kann unserem Leben Sinn verleihen. Alles, was uns widerfährt, hat einen tiefen Sinn. Diesen verstehen wir zwar oft nicht, aber das müssen wir auch nicht. Es genügt, wenn wir glauben, dass von Gott her alles seinen tiefen Sinn hat. Gott ist gut und Er will nur unser Bestes. Wenn Er darum Leidvolles in unserem Leben zulässt, dann nur, weil es unserem ewigen Heil dient. Wir brauchen keine Angst zu haben, Gott achtet genauestens auf das Maß unserer Leiden. Auch wenn wir manchmal den Eindruck haben sollten, dass das Maß voll ist, können wir immer auf die Kraft Gottes vertrauen. Jesus sagte mal sinngemäß zu einer Ordensschwester: Ich passe dem Leiden die Kraft an und der Kraft die Leiden. Wenn Er also schwere Leiden zulassen sollte, wird Er uns auch die nötige Kraft schenken. Und wenn Er uns von vornherein genug Kraft geschenkt hat, dann müssen wir auch mit gewissen Leiden rechnen, die uns herausfordern. Ja, das Leben ist eine Herausforderung, es ist nicht leicht. Es soll auch nicht leicht sein. Wir alle haben böse Neigungen in uns und wir brauchen Läuterung und Reinigung und dies ist immer auch mit Leiden verbunden. Kurz gesagt: Leiden läutern, wenn man sie aus der Hand Gottes annimmt und mit Gottes Hilfe geduldig erträgt. Wir brauchen keine Angst zu haben, Gott ist mit uns, Er will immer an unserer Seite gehen. Die Frage ist nur, ob auch wir immer bei Ihm sein wollen, immer an Seiner Seite gehen wollen! Lesen wir darum viel in den Evangelien und in der ganzen Heiligen Schrift, ebenso im Katechismus und in den Schriften der Heiligen! Denn dann können wir Gott und Seine Liebe immer tiefer kennenlernen. Und je mehr wir die Liebe Gottes kennenlernen, umso mehr können wir Ihm vertrauen. Um dieses Gottvertrauen geht es im Leben.

Der heilige Paulus sagt in 1 Kor 7: „Wer hat, lebe so, als ob er nicht hätte!“

Wer verheiratet ist, lebe so als ob er nicht verheiratet wäre!“

Um Gott wirklich lieben zu können, müssen wir innerlich frei von allem Irdischen werden, nicht nur von den Dingen, auch von den Menschen und besonders von uns selbst. Wir müssen frei vom Irdischen und frei für Gott werden, da wir Gott über alles lieben sollen! Das ist wahre Freiheit! Gott ist die Liebe und alles Gute geht allein von Ihm aus. Darum ist es nur natürlich, dass wir unser Leben ganz auf Ihn hin ausrichten müssen. Er muss die Mitte unseres Lebens sein, um Ihn soll unser Leben kreisen und nicht um unser eigenes Ich! In all unseren Sünden steckt immer Hochmut, da wir Gott nicht gehorchen wollen, Habsucht, da wir an den irdischen Dingen haften und diese besitzen wollen und Ichsucht, da wir nicht Gott den ersten Platz in unserem Leben zugestehen wollen, sondern selbst den ersten Platz einnehmen wollen. Wenn Jesus uns von der Sünde befreit, dann sind wir frei. Wenn wir aber wieder in die Sünde zurückfallen, sind wir unfrei, Sklaven der Sünde, Sklaven unserer selbst und auch Sklaven des Teufels. Wie schön ist es, ohne Sünde zu leben, nur so können wir Gottes Liebe genießen, wobei es uns nicht um den Genuss geht, sondern um die gegenseitige Liebe. Die Sünde beleidigt immer Gott und verletzt die Liebe. Wer Gott liebt, muss die Sünde hassen!

Ich möchte ein Beispiel anfügen. Heute ist v.a. die Sünde der Unkeuschheit verbreitet. Wer unkeusch lebt, lebt in der Sünde, fern von Gott und Seiner Liebe, er gehorcht Gott nicht, sucht nicht den Willen Gottes, sucht nur seinen eigenen Vorteil, seine eigene Lust, seine eigene Befriedigung, lässt sich von seiner Begierde, von seiner Habsucht leiten und nicht vom Heiligen Geist. Welch ein Hochmut, welch ein Eigensinn, welch eine Habgier, welch mangelnde Vernunft! Wer so leben will, hat von Gott und Seiner Liebe nichts verstanden.

Gott will sich uns selbst schenken, Seine Liebe, Seinen Frieden, Seine Freude, Seine Reinheit, Seine Heiligkeit! Wer nicht auf Ihn hören will, sondern nur auf seine eigene Begierde, ist selber schuld, er wird ernten, was er gesät hat. Verschieben wir daher unsere Umkehr nie auf morgen, denn morgen können wir schon tot sein! Wer seine Umkehr verschiebt, liebt Gott nicht. Denn wie gesagt, man kann nicht zur gleichen Zeit Gott und die Sünde lieben.

Hier auf Erden werden wir immer gewisse Probleme und Leiden haben, aber wenn wir in der Liebe Gottes leben, sind wir innerlich frei, auch frei von allen Problemen, die Probleme haften uns nicht mehr an, sie belasten nicht unsere Seele, sondern nur unseren Leib und unsere Psyche, die ja zu unserem Leib dazugehört.

Der Himmel ist der Ort, an dem wir keine Probleme mehr haben werden und die Ewigkeit die Zeit, in der wir keine Probleme mehr haben werden.

Wie gelangen wir in den Himmel? Jesus allein ist der Weg zum Vater. Auf Ihn müssen wir hören, Ihm müssen wir folgen, Er ist der Weg, die Wahrheit und das Leben.

Der Sinn des menschlichen Lebens ist es, Gott zu lieben, Ihn zu ehren, Ihn anzubeten, Ihm zu dienen und uns von Ihm in einen Liebenden umformen zu lassen. Dies geht natürlich nur, wenn uns Jesus von unseren Sünden befreit hat.

Wie muss ich auf Erden leben, damit mein Leben mit tiefem Sinn erfüllt ist? Ich muss den Willen Gottes in Liebe tun, denn der Wille Gottes ist immer das Beste! Und nur Gott kann mein Leben mit Sinn erfüllen. Nur Gott kann mir die wahre Liebe schenken und was will ich mehr. Ich weihe mein Leben Gott und möchte nur für Ihn leben.

Unser Ziel ist der Himmel, das Leben in Gott, die Einheit mit Ihm, mit Seinen Engeln und Heiligen. Hier auf Erden ist es oft langweilig, im Himmel kann es nicht langweilig sein, denn im Himmel gibt es nur noch erfüllte Liebe, dort strömt die Liebe unaufhörlich.

Für wen leben wir? Für Gott! Wir suchen die Ehre Gottes und das Heil der Seelen. Gott allein kann unsere Herzen mit Seiner Liebe erfüllen.



Ich glaube nun, dass dies erst einmal genügt, um zu erkennen, was das Grundproblem der Menschen ist und wer allein dieses Problem lösen kann.

Und wenn dieses Problem gelöst ist, wenn wir nach dem heiligen Willen Gottes leben, leben wir im Frieden, in der Freude und in der Freiheit! Denn die Probleme, die wir noch haben, belasten uns nicht mehr innerlich, sondern nur noch äußerlich und dies ist für einen Christen nicht so schlimm, da ein Christ ein innerlicher Mensch ist (sein sollte!). Paulus sagt: „Während sich unser äußerer Mensch aufreibt, erneuert sich unser innerer Tag für Tag.“ (2Kor 4,16).

Lob und Dank unserem Erlöser und Retter Jesus Christus!

Anmerkung: Viele Menschen glauben heute nicht mehr an Gott, sie sagen, dass sie an sich selbst glauben oder dass sie an die Wissenschaft glauben.

Die Wissenschaft ist wichtig und sie kann viele zeitliche Probleme lösen, z.B. naturwissenschaftliche, technische, wirtschaftliche. Aber was nützt das alles einem Menschen, dem seine Sünden nicht vergeben wurden? Gott allein kann und will uns unsere Sünden vergeben. Hören wir auf die Worte Jesu: „Was nützt es einem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt, dabei aber sein Leben einbüßt? Um welchen Preis kann ein Mensch sein Leben zurückkaufen?“

(Mt 16,26).

Das wahre Leben können wir nur in Gott finden. Nur wenn Gott uns unsere Sünden vergibt, können wir leben, frei sein, froh sein und wahrhaft lieben. Gott allein kann uns wahren Frieden schenken, den inneren und den äußeren. Wir müssen unser Leben auf Gott hin ausrichten, Er ist die ewige Liebe und ohne Ihn können wir nicht lieben. Ohne Liebe können wir gewiss auch manche zeitliche Probleme lösen, aber nicht die eigentlichen. Dank sei Gott!







4. Wer ist Gott?



Über Gott habe ich schon viel geschrieben, in meinen bisherigen Büchern und auch in diesem schon. Wir können nie genug über Ihn sprechen, da wir Ihn nie vollständig begreifen können, Er ist hocherhaben, von unendlicher Vernunft.

Zuerst möchte ich auf die Frage eingehen, ob wir die Existenz Gottes mit unserer Vernunft erkennen können und ob wir Seine Existenz sogar beweisen können. Außerdem wäre es auch interessant, auf die Frage näher einzugehen, was wir alles von Gott mit unserer Vernunft erkennen können. Aber da werden ich nur kurz darauf eingehen.

Wir können die Existenz Gottes ganz eindeutig mit unserer Vernunft erkennen und wir können Ihn auch philosophisch beweisen. Gäbe es Gott nicht, könnte es auch sonst nichts geben. Von nichts kann nichts kommen. Die irdischen Dinge können nicht aus sich selbst existieren, sie bedürfen einer Ursache, eines Verursachers und eines Anfangs. Der Verursacher muss reiner, ewiger Geist sein. Der Energieerhaltungssatz sagt uns, dass Energie nicht entstehen kann und nicht verloren gehen kann, sie kann nur umgewandelt werden. Aber woher kommt dann die ungeheure Energie unseres ganzes Universums? Eben von Gott! Er hat alles aus dem Nichts erschaffen, sowohl Energie und Materie als auch die reinen Geister, d.h. die Engel und die Seelen der Menschen. Alles Irdische hat einen Anfang und ist veränderlich, Gott hingegen ist der Ewige, der Unveränderliche, der Anfangslose, der Zeitlose, der Raumlose, der rein Geistige, Liebe und Wahrheit, Frieden und Gerechtigkeit, Er ist der Allmächtige, der Allgütige, Allbarmherzige, der Heilige.

Gehen wir aus von dem, was ist! Wir können erkennen, dass wir Menschen einen freien Willen haben und gut und böse voneinander unterscheiden können, wir können Wahrheit erkennen, wir können lieben. Dies alles sind rein geistige Fähigkeiten, die nicht naturwissenschaftlich erklärt werden können, denn es sind dies die Fähigkeiten unserer rein geistigen Seele. Und das rein Geistige kann nicht aus dem Materiellen hervorgegangen sein. Das rein Geistige steht von seiner Natur her über dem Materiellen. Der Mensch besteht aus Geist und Materie, beide Naturen sind in ihm unvermischt und ungetrennt vorhanden. Der Mensch kann erkennen, dass es seine Aufgabe ist, mit seiner Seele über seinen Leib zu herrschen, das Höhere soll das Niedrigere leiten. Ein Mensch, der sich von seinem Leib anstatt von seinem Geist leiten lässt, wird zu einem Egoisten, der nur seinen eigenen Vorteil sucht, der nur nach seiner eigenen Habgier lebt und der sich sonst von niemandem etwas sagen lässt, auch nicht von Gott. So ein Mensch ist unfrei, weil er sich von seinen eigenen Begierden leiten lässt und somit ist er ein Sklave seiner Begierden. Dazu ist ein Mensch nicht berufen. Er ist zur hingebungsvollen Liebe berufen.

Wir sehen also klar, dass der Mensch dank seiner Seele lieben kann und die Wahrheit erkennen kann. Aber der Mensch erkennt auch, dass seine Liebe und seine Erkenntnisfähigkeit sehr unvollkommen sind. Es muss ein Wesen geben, bei dem dies nicht so ist, bei dem die Liebe und das Erkennen in vollkommener Weise vorhanden ist, ja ein Wesen, das die Liebe und die Erkenntnis in Person ist, ein Wesen, von dem die Liebe und das Erkennen ausgeht, ein Wesen, das der Ursprung alles Guten und Wahren ist, ein Wesen, das reine Liebe sein muss. Dieses Wesen nennen wir Gott. Dieses Wesen muss auch ein personales Wesen sein, denn wäre es nicht personal, könnte es auch hier auf Erden keine Personen geben, denn ein personales Wesen ist immer höher als ein nicht-personales Wesen, da nur ein personales Wesen einen freien Willen und eine Vernunft hat. Das Unvollkommene muss im Vollkommenen seinen Ursprung haben. Gott ist vollkommen. Und wir sollen durch die Liebe, die Er uns schenken will, ebenso vollkommen werden! Wie wunderbar! Welch eine hohe und erfüllende Berufung des Menschen!

Personale Wesen sind Wesen mit einem freien Willen und mit einer hohen Vernunft. Mit ihrer Vernunft können sie Wahrheit erkennen, zwischen gut und böse unterscheiden, mit dem freien Willen können sie sich für das Gute oder das Böse entscheiden, letztendlich müssen sie eine endgültige Entscheidung in ihrem Leben treffen.

Die Ursache der endlichen Zeit muss die Ewigkeit sein, die Ursache des endlichen Raumes muss die Unendlichkeit sein, die Ursache der Materie bzw. der Energie muss etwas rein Geistiges sein, die Ursache der begrenzten Erkenntnis hier auf Erden muss eine unbegrenzte Erkenntnis sein, die Ursache der begrenzten Vernunft muss eine unbegrenzte Vernunft sein, die Ursache der endlichen, also begrenzten Wahrheit muss die unendliche, absolute Wahrheit sein, die Ursache der endlichen Liebe hier auf Erden muss die unendliche, ewige Liebe sein, die Ursache des Bedingten muss das Unbedingte sein, die Ursache des Veränderlichen muss das Unveränderliche sein, die Ursache des Begrenzten muss das Unbegrenzte sein, die Ursache des Unvollkommenen muss das Vollkommene sein, die Ursache des Endlichen muss das Unendliche sein, die Ursache der begrenzten Personen muss ein absolutes, unbegrenztes personales Wesen sein. Das Verursachte muss durch das Unverursachte verursacht sein, die verursachte Person muss durch ein unverursachtes personales Wesen verursacht sein. Das alles nennen wir Gott. Er ist ewig, unendlich, reiner Geist, unendliche, ewige Wahrheit und Liebe und darum das höchste personale Wesen, das man sich vorstellen kann. Das Höchste, was es gibt, kann darum kein nicht-personales Nirwana sein. Der ganze Pantheismus ist unsinnig. Dieser behauptet, dass alles aus dem nicht-personalen Göttlichen hervorgeht, herausströmt und somit in gleicher Weise göttlich ist. Im Pantheismus gibt es kein Personsein. Denn dort sind Menschen in gleicher Weise göttlich wie Tiere wie Berge oder wie sonst etwas. Und wenn es kein Personsein gäbe, könnte es auch keinen freien Willen und keine Vernunft geben und somit keine Liebe und keine Erkenntnis der Wahrheit. Der Pantheismus ist genauso widersprüchlich wie der Materialismus.

Das, was ewig ist, muss die Ursache von allem sein. Darum kann auch die Materie nicht ewig sein. Die Materie kann nicht die Ursache von Liebe, Erkenntnis und Wahrheit sein, sie kann nicht die Ursache von personalem Sein sein, aus der Materie kann nichts Geistiges hervorgehen, das Geistige steht immer über der Materie. Die Materie ist vernunftlos, sie kann nicht erkennen, nicht lieben, nicht zwischen gut und böse unterscheiden. Und die Materie kann mit Sicherheit nicht darüber urteilen, ob es Gott geben kann oder nicht. Die Ideologie des Materialismus ist reiner Unsinn. Ewig kann nur das rein Geistige sein und dieses rein Geistige muss ein personales Wesen sein. Das Personsein steht über dem Nicht-Personsein, darum kann das Personsein nicht aus dem Nicht-Personsein hervorgegangen sein. Die Liebe muss aus einer Person hervorgegangen sein, Liebe ist immer ein Geschehen zwischen Personen. Gott ist die ewige Liebe, Er hat alles aus dem Nichts erschaffen. Gäbe es Gott nicht, könnte es auch nichts anderes geben. Von nichts kommt nichts.

Etwas Verursachtes kann nur von etwas Nicht-Verursachtem hervorgegangen sein. Es braucht also eine Erstursache, aus der alles hervorgegangen ist. Gott Vater ist der ursprungslose Ursprung. Gott allein kann das erste Glied einer Ursachenkette sein, eine unendliche lange Ursachenkette wäre ein Widerspruch in sich selbst, denn mit so einer könnte man nichts erklären. Gott allein kann ewig sein, Er allein kann die Liebe und die Wahrheit in Person sein, Er allein kann die Ursache von allem rein Geistigem und von allem rein Materiellem sein. Wir dürfen uns nicht verwirren lassen, es ist nicht schwer, Gott mit unserer Vernunft zu erkennen. Früher waren die Menschen in ihrem Denken einfacher und demütiger, heute sind viele Menschen durch moderne, hochmütige Ideologien verwirrt. Viele hochmütige Menschen wollen keinen Gott anerkennen, weil dieser über ihnen steht und ihnen Gebote gibt, die sie befolgen sollen. Solche Menschen wollen unabhängig von allem sein und werden so zu Sklaven ihres eigenes Ichs. Ja, es ist wahr, von allen irdischen Dingen wollen auch wir Christen innerlich unabhängig sein, aber von Gott wollen wir niemals lassen, weil Er allein die Liebe ist und Er allein uns mit Seiner unendlichen Liebe erfüllen kann. Demütig beten wir Ihn an.



Wir sehen, dass wir allein schon mit unserer Vernunft sehr viel über Gott erkennen können. Und um wie viel mehr können wir über Ihn dank der Offenbarung erkennen. Wir haben eine schriftliche und eine mündliche Offenbarung. Die schriftliche Offenbarung haben wir in unserer Heiligen Schrift, die mündliche in der Überlieferung (Tradition). Gott hat sich uns geoffenbart! Welch ein Ausdruck Seiner Liebe! Er hat uns alles geoffenbart, was für uns nötig ist, damit wir mit Seiner Hilfe unser ewiges Heil bei Ihm erreichen können! Wir können nur staunen über die Demut und Liebe unseres Gottes! Diese Demut zeigt sich v.a. darin, dass der Sohn Gottes Mensch geworden ist.

Gott hat sich uns geoffenbart als dreifaltig. Ein Gott in drei Personen: Gott Vater, Gott Sohn und Gott Heiliger Geist. In allen drei Personen die gleiche Gottheit. Diese drei Personen unterscheiden sich nur in ihrem Personsein voneinander. Vom Vater geht alles aus, Er ist der ursprungslose Ursprung. Er zeugt Seinen Sohn, indem Er sich selbst erkennt. Und aus dem Vater und dem Sohn geht der Heilige Geist hervor, Er ist die Liebe zwischen dem Vater und dem Sohn. Die Liebe ist immer fruchtbar, darum geht aus der Liebe zwischen dem Vater und dem Sohn der Heilige Geist hervor. Aus der Liebe geht Liebe hervor. So soll es auch bei uns Menschen sein. Liebe ist immer fruchtbar, bringt immer nur gute Früchte hervor. Wenn die Liebe nicht rein ist, bringt sie auch schlechte Früchte hervor, aber die innergöttliche Liebe ist absolut rein und unbefleckt.

Gott ist einer, aber Er ist auch in sich Gemeinschaft. Liebe beinhaltet Beziehung. In der Liebe muss es ein Gegenüber geben, die Liebe braucht ein „Du“. Und aus der Liebe geht Liebe hervor. Ähnlich ist dies ja auch bei uns Menschen in einer Familie. Aus der Liebe zwischen einem Ehemann und einer Ehefrau geht ein Kind hervor. Welch eine Frucht wahrer Liebe! Und Jesus sagt uns, dass wir einander so vollkommen lieben sollen wie Er und der Vater sich lieben. Wir sollen vollkommen eins sein. (vgl. Joh 17,21-23). Wenn wir vollkommen eins sind, bringen wir auch vollkommene Früchte der Liebe hervor. Nur durch die göttliche Liebe können wir fruchtbar werden! Dank sei Gott!!



In diesem Kapitel möchte ich ein wenig Einblick in die unendliche Größe Gottes geben. Wenn wir dann Gott mit uns Menschen vergleichen, erkennen wir einen unendlichen Abstand zwischen Ihm und uns. Diesen Abstand kann nur Seine Liebe überbrücken. Wir brauchen Gottes Liebe! Und diese Liebe brauchen wir auch, um unsere schweren zwischenmenschlichen Probleme lösen zu können. Beziehungen zwischen Menschen können nur wahrhaft gelingen, wenn sie durch wahre Liebe, die allein von Gott kommt gefestigt sind. Bitten wir Gott stetig um Seine Liebe! Wenn wir Ihn um Seine Liebe bitten, bitten wir Ihn um sich selbst, dass Er sich uns schenken möge, dass Er in uns wohnen möge, dass Er in uns Sein Heil wirken möge, damit wir zu Liebenden werden können. Nehmen wir Gott und Seine Liebe an! Gewähren wir Ihm in uns Wohnung, lieben wir Ihn aus ganzem Herzen! Lassen wir Ihm in uns freien Raum, lassen wir Ihn in uns immer mehr wachsen! Wir selbst müssen kleiner werden, wenn Gott in uns wachsen soll. Suchen wir nur noch Seinen heiligen Willen! Denn dieser ist immer das Beste für uns und für alle! Unser Wille möge dem Willen Gottes gleichförmig werden. Wir sind nach Seinem Ebenbild erschaffen, genauer gesagt, unsere Seele ist nach Seinem Ebenbild erschaffen. So wie Gott sind wir Personen mit einem freien Willen, mit Vernunft begabt, um die Wahrheit erkennen zu können, um zwischen gut und böse unterscheiden zu können. Außerdem haben wir die Fähigkeit göttliche Gnaden und Eingebungen mit unserer Seele zu empfangen, wir sind also für rein Geistiges empfänglich. Und wir können auch rein Geistiges aussenden, wenn wir zu Gott beten. Wir sind also zugleich Empfänger und Sender. Mit unserer Seele können wir uns also frei entscheiden, für das Gute oder für das Böse. Bitten wir Gott um die große Gnade, dass wir nur noch das Gute wollen, nur noch das wollen, was Er für uns will. Vertrauen wir auf Seine Vorsehung! Wenn Er uns etwas schickt, ist es so am besten für uns. Er schickt uns manch Schweres und manch Angenehmes. Er weiß genau, wann was für uns am besten ist. Dies erkennen wir oft erst im Rückblick. Ich erkenne, dass Gott in meinem Leben alles immer zum Besten geführt hat. Blicken wir mit Liebe und Vertrauen auf Gott, dann erkennen wir Seine guten Absichten. Uns selbst hingegen sollten wir misstrauen, da wir böse Neigungen in uns tragen. Nur Gott kann uns umwandeln, so dass wir Ihm wohlgefällig werden. Und nur so können wir die schweren Probleme unserer Tage lösen.



Gott hat alles aus dem Nichts erschaffen und zwar aus nur einem Grund: Er will den personalen Geschöpfen Anteil an Seinem göttlichen Leben schenken. Personale Wesen sind die Engel und die Menschen. Zuerst erschuf Gott die Engel. Gott hat sie geprüft und ein Teil der Engel fiel von Gott ab, da sie Ihm nicht dienen wollten. Diese gefallenen Engel nennen wir Dämonen. Diese sind böse Geister, die uns verführen wollen, so dass wir von Gott abfallen. Ihnen müssen wir in der Kraft Jesu Widerstand leisten. Wir brauchen keine Angst vor ihnen zu haben, solange wir auf die Stimme Jesu hören. Jesus hat die bösen Geister durch Sein Opfer am Kreuz endgültig besiegt. Die guten Engel, also die heiligen Engel dienen Gott und beschützen und geleiten die Menschen, die ihr Vertrauen auf Gott setzen. Jeder Mensch hat einen heiligen Schutzengel.

Nach der unsichtbaren Schöpfung erschuf Gott die sichtbare Schöpfung, zuletzt den Menschen, der aus Geist und Materie besteht.





5. Wer ist Jesus Christus? Ist Er der einzige Weg zum Vater?



Unser Herr Jesus Christus ist die zweite göttliche Person der heiligsten Dreifaltigkeit, Er ist der Sohn Gottes, das Wort Gottes, das durch den Heiligen Geist in Maria Mensch geworden ist. Er hat also keinen leiblichen Vater, nur eine leibliche Mutter. Er ist eine einzige Person mit einer göttlichen und einer menschlichen Natur. Seine göttliche Natur ist identisch mit der göttlichen Natur des Vaters und der des Heiligen Geistes, sie ist absolut vollkommen. Seine menschliche Natur gleicht der unsrigen, sie besteht aus einer rein geistigen Seele und aus einem Leib. Maria, Seine Mutter wurde bereits vor ihrer Empfängnis von der Erbsünde befreit und zwar im Hinblick auf Ihren Sohn, damit dieser absolut frei von jeder Sünde ist. Er hat natürlich auch niemals eine Sünde begangen, so wie auch Seine Mutter frei von jeder Sünde blieb. Jesus hat also eine menschliche Natur und eine göttliche Natur, somit hat Er auch einen menschlichen Willen und einen göttlichen Willen, Er hat ein menschliches Wissen und ein göttliches Wissen, Er hat eine menschliche Vernunft und eine göttliche Vernunft. Seine beiden Naturen sind unvermischt und ungetrennt. Wenn Jesus z.B. ein Wunder wirkt, dann wirkt Er sowohl als Mensch als auch als Gott. Als Mensch wirkt Er durch Seine Worte und Taten, als Gott wirkt Er durch Seine göttliche Macht. Das Wunder selbst geschieht durch Seine göttliche Macht. Die Vergebung der Sünden geschieht durch Seine göttliche Macht.

Durch die Ursünde Adams hat sich die Menschheit von Gott getrennt. Der Sohn Gottes wurde Mensch, um uns wieder mit Gott zu versöhnen. Er hat sich freiwillig am Kreuz für uns als Sühneopfer hingegeben zur Vergebung unserer Sünden. Alles, was Er tat, tat Er für uns aus reinster Liebe. Sein menschlicher Wille war ganz gleichförmig mit Seinem göttlichen Willen. Sein Wille war es, uns zu erlösen und zu retten. Dafür lebte Er und starb Er. Gott hat sich uns in Jesus ganz geschenkt. Die ewige, unerschaffene Liebe schenkt sich uns! In Seiner göttlichen Macht erstand Er von den Toten, fuhr Er in den Himmel auf, wo Er mit Seinem Vater und dem Heiligen Geist in Ewigkeit thront. Dennoch wohnt Er in den Seelen der Getauften mit Seiner Gottheit. In der heiligen Kommunion empfangen wir nicht nur Seine Gottheit, sondern auch Seine Menschheit. Wir beten auch Seine Menschheit an, weil sie mit Seiner Gottheit eins geworden ist, aber wie gesagt ohne Vermischung der beiden Naturen. Jesus ist eine einzige Person, Ihn beten wir an.

Um Jesus und Seine Liebe kennenzulernen, müssen wir die Heilige Schrift verinnerlichen, besonders das Neue Testament, besonders die Evangelien. Je besser wir Jesus kennen, umso mehr können wir Ihm vertrauen und umso mehr können wir Ihn lieben. Wenn Jesus für uns glaubwürdig ist, müssen wir an Ihn glauben. Der Glaube ist ein Willensakt. Ich kann sagen: „Ja, Jesus, Dein Leben hat mich überzeugt, Du bist der Sohn Gottes, ich glaube an Dich, ich hoffe auf Dich und ich liebe Dich! Ich will Dir nachfolgen und Dir dienen, ich will für Dich leben und Dir dienen. Ich möchte Dir ähnlich werden, so lieben wie Du geliebt hast. Führe mich durch Deinen Heiligen Geist zum ewigen Vater! Heilige mich durch Deinen Heiligen Geist! Amen.“

Der Glaube an Jesus Christus ist heilsnotwendig, Er ist der einzige Weg zum ewigen Vater. Das ist ganz klar. Wenn Gott, die ewige Liebe, Mensch wird, um Sein Leben für uns zu geben, dann kommen wir nicht darum hin, uns für oder gegen Ihn, für oder gegen die Liebe zu entscheiden. Ja, es gibt leider Menschen, die sich endgültig gegen die ewige göttliche Liebe entscheiden. Dies ist ein Geheimnis, man kann es nicht verstehen. Der menschliche Hochmut kann so groß sein, dass sich ein Mensch endgültig gegen Gott entscheidet. Aber wir haben kein Recht, einen Menschen zu verurteilen, Gott allein wird jeden Menschen nach seinem Glauben, seinen Taten und seinen Früchten richten. Gott sieht, ob ein Mensch gute oder schlechte Früchte hervorbringt. Wir können uns darin täuschen. Manche Früchte sehen von außen gut aus, sind aber innen verfault. Andere Früchte sehen von außen nicht so gut aus, sind aber sehr gut, wenn man sie genießt.

Jesus ist der Weg zum Vater, Er ist der Erlösungsweg, Er ist der Weg zur Lösung unseres eigentlichen Problems und aller anderen Probleme, Er ist der Schlüssel, der uns den Himmel aufschließt. Ohne Ihn vermögen wir nichts. Aus Seinem geöffneten Herzen fließen alle Gnaden, all Seine gottmenschliche Liebe, die heiligen Sakramente Seiner heiligen Kirche.









6. Was ist die Kirche? Brauchen wir sie wirklich?



Jesus hat die heilige katholische Kirche gegründet, sie ging aus Seinem geöffneten Herzen hervor. Sie ist Sein mystischer Leib, sie ist Seine heilige Braut. Die Getauften sind Glieder dieses Leibes, Christus selbst ist das Haupt dieses Leibes, der Heilige Geist die Seele. Durch die Kirche werden wir in Christus eingegliedert, mit Ihm vereinigt. Alle Gnaden schenkt uns Gott durch Seine Kirche. Und Maria ist die Mutter der Kirche, darum schenkt uns Gott all Seine Gnaden immer auch durch Maria.

Der Sohn Gottes nahm eine menschliche Natur an, Er hat einen menschlichen Leib und aus Seinem geöffneten Herzen ging die Kirche hervor, die Seine heilige Braut ist, so wie Eva aus dem Inneren Adams hervorging. Ich glaube, man könnte sagen, dass der Heilige Geist im Innern Jesu, in Seiner menschlichen Seele die heilige Kirche geschaffen hat. So kann man gewiss auch sagen, dass der Sohn Gottes eine menschliche Natur annahm, in der die Kirche potentiell schon mit eingeschlossen gewesen ist. Der heilige Paulus nennt die Kirche den Leib Christi. Die Kirche bezeichnet sich selbst als den mystischen (geheimnisvollen) Leib Jesu, zur Unterscheidung zum natürlichen Leib Jesu. Die Getauften sind dem Leib Christi eingegliedert, eingepflanzt. Wir gehören ganz zu Christus, sind Glieder Seines Leibes. Der natürliche Leib Jesu und der mystische Leib Jesu bilden eine untrennbare Einheit. Durch diese Einheit sollen wir Christus ähnlich werden, Ihm gleich gestaltet werden, ja, wir sagen sogar, vergöttlicht werden, obwohl wir natürlich immer menschliche Geschöpfe bleiben. Wenn die Kirche mit dem Leib Jesu übernatürlich verbunden ist, bedeutet dies eben, dass der eine Heilige Geist die Kirche genau so durchströmt wie Er den Leib Jesu durchströmt. Darum dürfen wir Getauften Tempel des Heiligen Geistes sein. Der Heilige Geist will uns heiligen, uns Christus gleich gestalten. Der Heilige Geist kann in uns nur dann Sein Heilswerk vollbringen, wenn wir dies zulassen und es wollen und wenn wir im Stand der heiligmachenden Gnade verbleiben. Dann wirkt der Heilige Geist Sein Heil in uns und durch uns. Wir müssen bedenken, was dies bedeutet. Der Heilige Geist strömt dann durch uns in die offenen Herzen anderer Menschen. Unsere Aufgabe ist das treue Mitwirken mit dem Heiligen Geist. Wenn wir uns von der Sünde fernhalten und in uns still werden, können wir die leise Stimme des Heiligen Geistes vernehmen, Seinen heiligen Willen erkennen und diesem zustimmen. Der Heilige Geist will uns erleuchten, führen, heiligen, stärken und regieren. Lassen wir Ihn in uns frei wirken und wirken wir mit Ihm gemeinsam, synergetisch. Dies bedeutet, dass sich mit unserer schwachen menschlichen Kraft und Liebe die göttliche Kraft und Liebe vereinigt. So, auf diese Weise können wir durch die Kirche Gott immer näher kommen. Jesus ist unser Bräutigam, unsere Seelen sind Seine Bräute. Jesus will sich mit uns geistig vermählen. Im Himmel sind wir ganz eins mit unserem guten Gott, dort leben wir in der ewigen Liebe und dort gibt es nur noch ewige Liebe. Wenn wir also in den Himmel eingehen wollen, dann müssen wir uns um diese Einheit mit unserem guten Gott stetig bemühen. Wer nicht mit Gott eins werden will, wird es auch nicht werden, dieser wird dann vom ewigen Hochzeitsmahl ausgeschlossen sein, sein Wohnort wird die ewige Hölle sein, in der es keine Liebe gibt, nur Qual und Hass. Der Mensch muss sich zwischen Liebe und Hass entscheiden. Liebe ist kein schönes Gefühl, sondern ein fortdauernder Akt der Ganzhingabe. Dies ist nichts für Weichlinge und Opferscheue. Hier auf Erden gibt es keine wahre Liebe ohne Leiden, erst im Himmel sind wir endgültig von allen Leiden befreit.

Die Kirche wurde von Jesus eben aus diesem Grund gegründet, um uns in den Himmel zu führen. Jesus ist das Haupt der Kirche, von Ihm geht alles aus, Er sendet Seinen Heiligen Geist in alle Glieder Seines Leibes, der Heilige Geist durchdringt und durchflutet die ganze Kirche mit Seiner Wahrheit und Liebe. Aber der Mensch ist frei, er kann sich dem Wirken des Heiligen Geistes widersetzen. Wenn ein Mensch im Stand der Todsünde lebt, kann der Heilige Geist in ihm nicht Sein Heil wirken, dieser Mensch bleibt dann ein totes Glied am Leib Christi. Nur durch aufrichtige Umkehr, Reue, Beichte und guten Vorsatz kann dieses tote, abgestorbene Glied durch die Gnade des Heiligen Geistes wieder lebendig werden.

Gott hat in Seine Kirche alle Heilmittel hineingelegt, v.a. die sieben heiligen Sakramente. Wir nennen die Kirche heilig, weil Christus ihr Haupt ist, der Heilige Geist ihre Seele, weil in ihr alle Schätze unseres Heils enthalten sind und weil wir als Getaufte Tempel Gottes sind.

Es gibt nur eine Kirche, sie ist heilig, katholisch und apostolisch. Christus hat nur einen Leib, darum wollte Er nur eine Kirche gründen. Er gründete sie auf Petrus: „Du bist Petrus der Fels, auf diesen Felsen will ich meine Kirche bauen und die Mächte der Unterwelt werden sie nicht überwältigen. Ich gebe Dir die Schlüssel des Himmelreichs. Was immer Du auf Erden binden wirst, wird auch im Himmel gebunden sein und was immer Du auf Erden lösen wirst, wird auch im Himmel gelöst sein.“ (Mt 16,18ff). Die Kirche heißt apostolisch, weil sie auf Petrus und die übrigen Apostel gegründet ist und aufgrund der apostolischen Sukzession. Darunter verstehen wir die geregelte Nachfolge der Apostel. Wir können alle Bischöfe Roms, welche wir Päpste nennen, angefangen bei Petrus bis heute angeben. Die Kirche heißt katholisch, weil sie weltweit ist. Katholisch heißt weltumspannend. Die katholische Kirche ist in Deutschland die gleiche wie in Nigeria oder in China oder sonst wo. Der Papst ist der Stellvertreter Jesu Christi in der Leitung der Kirche, in der Lehre und in der Austeilung der Gnadenschätze. Von Anfang an hat sich die Kirche weltweit ausgebreitet, die Anzahl der Bistümer nahm stetig zu und für jedes Bistum wurde ein Bischof als Nachfolger der Apostel eingesetzt. In der katholischen Kirche gibt es keinen Bruch bis heute, die verbindliche Glaubenslehre blieb unverändert, ebenso die ununterbrochene apostolische Sukzession, ebenso die Spendung der heiligen Sakramente. Alles Heil, das Gott den Menschen spendet, spendet Er durch die katholische Kirche. Das Dogma lautet: „Kein Heil außerhalb der katholischen Kirche.“ Alle gültig Getauften haben einen gewissen Anteil an der katholischen Kirche, auch wenn sie zu einer nicht-katholischen Konfession gehören. Die orthodoxen Kirchen sind in ihren Lehren der katholischen Kirche sehr nahe, diese werden in der Tat auch als Kirchen bezeichnet, hingegen sprechen wir nur von evangelischen Gemeinschaften und nicht von evangelischen Kirchen, denn diese weichen in ihren Lehren sehr stark von der katholischen Lehre ab. Da Gott also all Sein Heil durch die katholische Kirche spendet, brauchen wir natürlich die Kirche, ohne sie können wir nicht gerettet werden. Wir müssen die Kirche lieben, denn sie ist der Leib Jesu. Nur die Kirche kann uns mit Jesus vereinigen. Wir sagen auch, die Kirche ist der durch die Jahrhunderte wandelnde Christus. Durch die Kirche kann Christus die Menschen aller Zeiten erreichen. Gerettet wird, wer an Christus glaubt, sich taufen lässt und in Seiner Gnade bleibt. Wer im Stande der heiligmachenden Gnade stirbt, wird gerettet, die anderen nicht. Gott schenkt uns Seine Gnade, damit wir Seine Gebote halten können. Und wenn wir gesündigt haben, schenkt uns der barmherzige Gott die Gnade der Umkehr. Wir müssen nur die Gnaden Gottes kindlich dankbar annehmen und treu mit ihnen mitwirken, dann führt uns der Heilige Geist auf dem Weg der Wahrheit in die Freiheit der Liebe. In der Apostelgeschichte wird übrigens die Kirche als der Weg der Wahrheit bezeichnet. An anderer Stelle als Weg der Gerechtigkeit. Das gleiche können wir über unseren Herrn Jesus Christus sagen: Er ist auch der Weg der Wahrheit und der Weg der Gerechtigkeit. Auch hierin können wir sehen, dass Jesus Christus und Seine Kirche eine untrennbare Einheit bilden! Das Leben Jesu ist unser Vorbild. So wie Er sollen auch wir leben.

Über die Kirche könnte noch viel gesagt werden. Es ist sehr wichtig, den katholischen Katechismus gut zu lesen. Empfehlen möchte ich auch das Buch „Katholische Dogmatik“ von Franz Diekamp, welches man antiquarisch erwerben kann.

Die Heiligkeit unserer Kirche, die Wahrheit und Schönheit unseres Glaubens können wir besonders am Leben und in den Schriften der Heiligen erkennen! Achten wir v.a. auf die Demut und die hingebungsvolle Liebe der Heiligen! Auch hat Gott viele Wunder durch die Heiligen gewirkt, Wunder, die niemand ernsthaft bestreiten kann, z.B. Totenerweckungen auch in unserer Zeit.

Wer die Wahrheit und die Liebe sucht, wird sie letztendlich auch finden und zwar in der katholischen Kirche.

In diesem Buch geht es ja besonders um unsere Probleme, besonders um das menschliche Grundproblem und darum, wie wir diese Probleme lösen können. Schauen wir darum mal auf die sieben heiligen Sakramente!

Die heilige Taufe befreit uns von der Erbsünde und von allen anderen Sünden. Sie löst nicht nur unser Grundproblem, sondern heilt auch unsere Seele!

Die heilige Firmung stärkt uns mit den sieben Gaben des Heiligen Geistes, damit wir den Versuchungen und allem Bösen mutig widerstehen können. Mit diesem heiligen Sakrament können wir also viele Probleme lösen bzw. können wir es mit diesen Gaben des Heiligen Geistes vermeiden, dass wir überhaupt in die Probleme hineingeraten. Der Heilige Geist rüstet uns zu vollkommenen Christen aus. Es hängt nun von uns ab, wie gut wir mit den Gaben und Gnaden des Heiligen Geistes mitwirken.

In der heiligen Beichte werden uns all unsere Sünden vergeben, falls wir nach der heiligen Taufe wieder in die Sünde gefallen sind, was leider der Normalfall bei uns armseligen Menschen ist. Also löst auch die Beichte das Grundproblem. Jesus hat nach Seiner Auferstehung die heiligen Apostel angehaucht und ihnen so den Heiligen Geist eingehaucht, dann sagte Er zu Ihnen: „Wem Ihr die Sünden vergebt, dem sind sie vergeben, wem Ihr sie nicht vergebt, dem sind sie nicht vergeben!“ (Joh 20,22-23).

In der heiligen Kommunion empfangen wir unseren Herrn Jesus Christus in Seiner Gottheit und Seiner Menschheit! Das ist der Höhepunkt, mehr kann uns Gott nicht schenken! Ohne Jesus vermögen wir nichts, aber mit Ihm, in Seiner Liebe und in Seiner Gnade vermögen wir alle Probleme zu lösen, spätestens im Himmel werden unsere Probleme gelöst sein. Ohne Jesus können wir nicht in den Himmel kommen. Ihm verdanken wir alles!! Dank sei unserem Erlöser!!

Im Sakrament der heiligen Ehe wird die Ehe von Gott zu einem heiligen Bund mit Gott als den dritten im Bund. Gott ist es, der das Eheband zusammenhält, der den Eheleuten alle Gnaden spendet, damit die Ehe nach dem Willen Gottes gut und heilig wird! Wenn die Eheleute Gott lieben und nach Seinen Geboten leben, wird die Ehe gut und heilig. Und welch ein Segen ist das für die Kinder dieser Ehe! Wie viele Probleme werden durch dieses heilige Sakrament gelöst bzw. verhindert! Gäbe es heute mehr heilige Familien, gäbe es mehr Frieden, Freude und Liebe auf Erden.

Das Sakrament der heiligen Weihe ist für die Kirche und ihr Wirken fundamental. Es werden durch dieses Sakrament Männer zu Diakonen, Priestern und Bischöfen geweiht. Die Bischöfe sind für alle kirchlichen Belange zuständig, besonders für die Spendung der Sakramente. Die Bischöfe regeln die ganze Spendung der Sakramente. Ohne sie geht es nicht. Und die Priester vertreten wiederum ihre Bischöfe in der Feier der heiligen Messe, in der Spendung der Taufe, des Beichtsakraments und der Krankensalbung. Die Diakone spenden auch die Taufe, sie feiern die Beerdigung, sie predigen, sie segnen und helfen den Gläubigen in vielen Belangen.

In der heiligen Krankensalbung werden die Menschen, die sehr schwer erkrankt sind, deren irdisches Leben in Gefahr ist, mit Öl gesalbt und mit dem Heiligen Geist gestärkt. Durch dieses heilige Sakrament wird der Leib gestärkt und noch viel mehr die Seele. Wer im Sterben liegt, sollte alles unternehmen, um die heiligen Sterbesakramente noch empfangen zu können: Beichte, Krankensalbung und Kommunion!

Wie sehr brauchen wir unseren guten Gott mit Seiner Liebe und mit Seinen Gnaden, die Er uns durch Seine Kirche schenken will! Öffnen wir unsere Herzen weit für Gott und Seine Liebe! Dank sei Ihm!







7. Freiwillige Armut, Keuschheit, Gehorsam und Dienen?



Wer unserem Herrn Jesus Christus nachfolgen will, muss Gott bitten, Er möge ihm zeigen, auf welche Weise er Ihm am besten, am wohlgefälligsten nachfolgen kann und er muss schon vor Beginn des Gebetes zu allem bereit sein, was Gott von ihm will, auch wenn es ihm viel kosten sollte, auch wenn er vieles aufgeben müsste, auch wenn er auf alles verzichten müsste, auch wenn er wüsste, dass viele Leiden auf ihn zukommen werden! Das ganze geht nur, wenn man ein volles Vertrauen auf unseren guten Gott hat. Darum sollte man sich zuerst um dieses Vertrauen zu Ihm bemühen. Wenn man Gott aber voll vertraut, will man auch ganz verfügbar für Ihn sein, will man Ihm mit ganzer Hingabe dienen, will man dorthin gehen, wohin Er es will und zwar zu der Zeit, zu der Er will. Verfügbarkeit, Gleichförmigkeit mit dem Willen Gottes, Demut, Gehorsam, Dienstbereitschaft! Kann man sich etwas Schöneres vorstellen, als ganz für Gott zu leben, der die ewige Liebe ist? Lohnt es sich nicht, auf alles Irdische zu verzichten, um Jesus nachzufolgen? Das lohnt sich sehr wohl, aber nicht jeder ist für so eine radikale Nachfolge geeignet und auch nicht berufen. Jeder Christ aber sollte dies ernsthaft prüfen! Ein Christ muss immer offen für den Ruf Gottes sein, offen für das ganz andere, offen für ein ganz neues Leben, wenn Gott es so wollte! Diese Offenheit für den Ruf Gottes kann man aber nur haben, wenn man sich selbst zuerst verleugnet, wenn man aus sich selbst herausgeht, wenn man den alten irdisch gesinnten Menschen hinter sich lässt. Wir müssen unseren alten Menschen ablegen, um uns mit Christus zu bekleiden, um uns durch Ihn ganz erneuern zu lassen. Wie schön ist es doch, innerlich still zu werden, hinzuhören, um die leise und sanfte Stimme des Heiligen Geistes zu vernehmen! Beten wir besonders zum Heiligen Geist, damit Er uns führen möge, uns erleuchten, stärken und heiligen möge! Bitten wir Ihn um die Gabe der Unterscheidung der Geister! Denn auch die bösen Geister versuchen, zu uns zu sprechen, uns zu beeinflussen, uns zu verführen, uns in eine falsche Richtung zu locken. Lassen wir uns vom Heiligen Geist locken! Je besser wir die Heilige Schrift und den katholischen Katechismus verstehen, um so geringer wird die Gefahr, dass wir uns von bösen Geistern verlocken lassen. Schauen wir auf die Gottesmutter Maria! Sie war im Gebet vertieft und sie erwog alles in ihrem Herzen, was der Engel zu ihr sagte. Auch wir müssen alles gut im Herzen erwägen und abwägen, um den Willen Gottes für unser Leben klar zu erkennen. Und wir sollten einen guten Beichtvater und Seelenführer haben, der uns bei der Unterscheidung der Geister helfen kann, am besten einen gut theologisch gebildeten Priester. Es ist schwer heute, gute Priester zu finden, die auch theologisch gut gebildet sind. Aber der Heilige Geist wird uns dabei helfen, wenn wir Ihn darum bitten. Gott will uns ja führen. Und wenn wir uns führen lassen wollen, dann findet Er auch Wege und gute Priester, die uns dabei helfen. Gott vermag alles! Die Frage ist nur, ob wir uns immer von Gott führen lassen wollen! Wir wissen ja, wie eigensinnig und eigenwillig wir sein können! Wir sollten daran denken, dass unser Denken nichts ist im Vergleich zur Erkenntnis Gottes! Gott weiß am besten, was für uns gut ist, was für uns das Beste ist. Lassen wir uns ganz auf Ihn ein, ohne jeden Vorbehalt! Dies können aber nur die Menschen, die sich zuerst selbst verleugnet haben. Jesus sagt uns klar: „Wer mir nachfolgen will, verleugne sich selbst, nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach!“ (Mk 8,34). Diese Selbstverleugnung bedeutet eben, auf seinen Eigenwillen ganz zu verzichten, nur noch das zu wollen, was Gott für uns vorgesehen hat. Vertrauen wir restlos auf Gottes gute Vorsehung! Jeden Morgen, wenn wir aufstehen, sollten wir sofort in alles einwilligen, was Gott für uns für diesen neuen Tag vorgesehen, vorbereitet hat! Gehen wir nicht achtlos durch diese Welt! Leben wir ganz in der Gegenwart, nehmen wir alles und alle ernst! Fragen wir uns immer, was will mir Gott durch diese oder jene Person sagen, durch dieses oder jenes Ereignis, durch dieses oder jenes Leid, durch diese oder jene Freude, durch dieses oder jenes Geschehen! Alles hat seine Bedeutung für den, der an Gott glaubt und Ihn liebt. Denn dieser sucht immer die Spuren Gottes, Seine Liebe im Alltag zu entdecken. Unser ganzes Leben kann und soll auf diese Weise zu einem steten Dialog mit unserem guten Gott werden! Immer kann ich zu Gott wie zu einem Freund sprechen, all mein Denken und Fühlen kann ich vor Ihn bringen und Ihn fragen, was das zu bedeuten hat, was Er mir hiermit sagen will, was ich tun soll, um welchen Menschen ich mich kümmern sollte, wie ich Ihm besser dienen kann, wie ich in der Nachfolge Jesu treuer sein kann, wie ich Seinen Willen immer besser erfüllen kann, wie ich ein Mensch werden kann, der nur noch liebt! Die Liebe ist die wahre Berufung eines jeden Christen!

Jeder Christ ist zur Nachfolge Jesu Christi und zur Liebe berufen. Aber wir unterscheiden zwischen der radikalen Nachfolge Jesu mit den drei Gelübden Armut, Keuschheit und Gehorsam und der gemäßigten Nachfolge Jesu. In einer Ordensgemeinschaft legt man die drei Gelübde ab, in Säkularinstituten sind es jedoch keine Gelübde, sondern nur Versprechen. Ein Christ kann natürlich auch privat Gelübde ablegen. Ich habe privat das Gelübde der Jungfräulichkeit (Keuschheit) abgelegt. Früher wollte ich Ordenspriester werden, aber ich musste anerkennen, dass ich aufgrund meiner mangelhaften Gesundheit dazu nicht geeignet war. So wie Gott will, ist es am besten! Den Gehorsam möchte ich auch leben, gegenüber Gott, der Kirche und meinem Seelenführer. Ebenso eine gewisse Armut, was in meinem Fall nicht so schwer ist, da ich eh relativ wenig besitze. Wobei es natürlich so ist, dass zur geistlichen Armut bei weitem mehr gehört als wenig zu besitzen. Es geht ja in erster Linie darum, dass wir innerlich arm sind, dass wir nicht an den irdischen Dingen hängen, sondern allein an Gott! Die geistliche Armut hilft uns sehr, um Jesus nachzufolgen, sie steht ja der Habgier entgegen. Die Keuschheit steht natürlich der Unkeuschheit entgegen und jeder anderen Fleischeslust. Der Gehorsam steht dem Ungehorsam, dem Hochmut entgegen. Und das sind die drei Hauptsünden: Hochmut, Habgier und Fleischeslust. Die heilige Teresa von Avila nennt in ihrem Buch „Weg der Vollkommenheit“, das ich sehr empfehle, drei Voraussetzungen für das innere Leben und für das Gebet: Nächstenliebe, Losschälung von allen irdischen Dingen und wahre Demut. Auch diese drei entsprechen den drei Gelübden. Die Losschälung von allem Irdischen bezieht sich auf die Armut, die Demut auf den Gehorsam und die Nächstenliebe auf die Keuschheit. In der Armut geht es eben besonders darum, dass wir uns von allem Irdischen loslösen, dass wir von diesen Dingen ganz frei werden, unser Herz soll nur noch an Gott hängen. Gott gibt uns alles, was wir brauchen, um heilig zu werden und Er sorgt sich in rechter Weise auch um unseren Leib. In der Keuschheit geht es darum, dass wir Gott über alles lieben wollen, Ihm allein unser Herz schenken wollen, dass wir auf das Glück einer Ehe und einer Familie freiwillig verzichten wollen. Paulus sagt in 1 Kor 7, dass das Herz des Verheirateten geteilt ist, weil er einerseits Gott liebt, andererseits seine Frau. Er sagt, es ist besser, unverheiratet zu bleiben, um Gott mit ungeteiltem Herzen zu lieben, vorausgesetzt man hat auch die Eignung und Berufung dazu. Paulus sagt, wer unverheiratet ist, soll so bleiben. (1Kor 7). Im Gehorsam geht es v.a. um die Demut, es geht darum, sich selbst zu verleugnen, also seinen Eigenwillen ganz aufzugeben, um ganz für Gott verfügbar zu sein. Aber es geht auch in allen drei Gelübden darum, ganz für Gott frei und verfügbar zu sein, Ihn über alles mit ungeteiltem Herzen zu lieben. Hier möchte ich kurz auf den Titel meines Buches hinweisen: „Der Weg der Wahrheit in die Freiheit der Liebe“. Jesus und die Kirche sind beide der Weg der Wahrheit in die Freiheit der Liebe und die drei Gelübde sind eine sehr große Hilfe auf diesem Weg, sie helfen uns, von allen Dingen, von allen Geschöpfen, besonders von uns selbst innerlich frei zu werden, frei und verfügbar für Gott, um Ihn über alles zu lieben. Es ist sehr schade, dass dies so wenige Menschen erkennen. Die heutige Zeit, die heutigen Medien mit ihren falschen Vorstellungen von der Liebe und vom Geld und vom Haben und von der eigenen Ehre verwirren und manipulieren viele Menschen. Uns Christen muss es zuerst um Gott und den Himmel gehen, der Himmel soll unsere Heimat sein, für Gott wollen wir leben. Wir wollen keine Sklaven unserer eigenen Begierden sein, sondern frei für Gottes Liebe sein, frei sein vom Irdischen, um Gott mit allem, was wir haben zu dienen! Wenn wir auf diese Weise für Gott leben, werden uns unsere irdischen Probleme nicht in unserem Inneren belasten und niederdrücken. Niemand kann unserer Seele schaden, nur wir selbst, wenn wir sündigen. Lieben wir Gott und unseren Nächsten und hassen wir die Sünde! Lassen wir uns nicht vom Zeitgeist verführen! Hüten wir uns vor gewissen Filmen, Videos und sonstigem in unseren Medien, falls diese unseren christlichen Einstellungen widersprechen, was ja sehr häufig der Fall ist. Wir müssen immer wachen und beten, um nicht in Versuchung zu fallen! Gott ist unsere Stärke, ohne Ihn vermögen wir nichts. Wenn wir auf Ihn unser ganzes Vertrauen setzen, können wir das große Wagnis der radikalen Nachfolge Jesu eingehen, vorausgesetzt wir haben die nötige Eignung und Berufung dazu. Nicht jeder ist dazu berufen, aber es wären viele dazu berufen, nur können diese sich nicht dazu aufraffen, sie sind nicht bereit, auf alles zu verzichten. Wer Jesus wirklich liebt und Ihm vertraut, wird auch auf alles verzichten wollen, um Ihm nachzufolgen. Jesus ist der wahre Schatz. Wer diesen findet, ist auch bereit, alles für Ihn zu geben, auf alles Irdische zu verzichten. Prüfen wir uns gut, woran unser Herz hängt! Welche irdischen Abhängigkeiten haben wir, welche ungeordneten Anhänglichkeiten. Die Liebe ordnet alles! Die Liebe ordnet auch alle menschlichen Beziehungen. Wer wirklich keusch lebt, hat auch nie ungeordnete Absichten bei anderen Menschen. Wer wirklich arm lebt, hat keine ungeordneten Absichten den Dingen gegenüber, er will sich nicht an den irdischen Dingen bereichern. Wer wirklich gehorsam lebt, ist frei von sich selbst, er sucht nicht die eigene Ehre, sondern allein die Ehre Gottes.

Wir sehen, die Gelübde helfen uns, innerlich frei für Gott zu werden. Die Armut hilft uns, frei von den Dingen zu werden, die Keuschheit hilft uns, frei von den Menschen zu werden und der Gehorsam hilft uns, frei von uns selbst zu werden. Darum sagt man auch, dass der Gehorsam das schwerste Gelübde sei.

Wenn wir Jesus nachfolgen wollen, sind wir bereit, mit Ihm und für Ihn zu leiden, sind wir bereit, mit Ihm unser Leben auf dem Kalvarienberg hinzugeben, hinzuopfern. Paulus sagt uns klar an verschiedenen Stellen seiner Briefe, dass wir mit Jesus leiden müssen, wenn wir mit Ihm auferstehen wollen. Und er sagt auch: „Ich bin der Welt gekreuzigt und die Welt ist mir gekreuzigt.“ (Gal 6,14). „Nicht mehr ich lebe, sondern Christus lebt in mir.“ (Gal, 2,20). Denken wir darüber nach! Zur Nachfolge Jesu gehören Mut und Entschlossenheit, Opferbereitschaft, Dienstbereitschaft, Demut und Liebe.

Ja, wir dürfen und sollen uns sehr wohl am wahrhaft Schönen erfreuen! Es kommt von Gott! Wir können die Schönheit Gottes in unterschiedlichem Maß in vielem erkennen, z.B. in der Natur, in den Menschen, in der Kunst, in den Wissenschaften, in guten Büchern, in der Liebe zwischen den Menschen und besonders in der Liebe zwischen Gott und Mensch. In der Musik z.B. ist es sehr unterschiedlich. Es gibt Musik, die sehr vom Heiligen Geist inspiriert ist, z.B. die Gregorianik, die griechisch-orthodoxe Musik, die russisch-orthodoxe Musik, die bulgarisch-orthodoxe Musik, die Musik von der hl. Hildegard von Bingen, von John Dunstable, von Johannes Ockeghem, von Josquin Desprez, von Tomas Luis de Victoria, von Orlando di Lasso, von Jan Pieterszoon Sweelinck, von Hans Leo Hassler, von Heinrich Schütz, von Samuel Scheidt, von Pavel Josef Vejvanovsky, von Dietrich Buxtehude, von Juan Cabanilles, von J.S. Bach, von Georg Friedrich Händel, von Georg Philipp Telemann, von Tomaso Albinoni, von Heinrich von Herzogenberg, von Anton Bruckner, von Franz Schmidt, von Hendrik Andriessen, … Es gibt einiges an sehr guter Musik, aber das meiste ist doch viel zu oberflächlich, viel zu weltlich und oft auch sehr hässlich, v.a. in gewissen Bereichen der modernen Musik, wie z.B. vieles aus dem Hardrock oder ähnlichem. Es gibt nicht so viel Musik, die uns näher zu Gott bringen kann, hier müssen wir also sehr gut unterscheiden! Und genauso wie in der Musik ist es bei den Büchern. Von der Heiligen Schrift wissen wir, dass sie in all ihren Teilen vom Heiligen Geist inspiriert ist. Und von der katholischen Kirche wissen wir, dass sie die Wahrheit lehrt. Hören wir auf ihre offiziellen Lehren!

Armut bedeutet also, sich vom Irdischen loszuschälen. Wir dürfen uns nicht von irdischen Dingen und Personen abhängig machen. Außerdem müssen wir klar erkennen, dass es niemals eine wahre Liebe zu einem anderen Menschen sein kann, wenn ich von diesem Menschen innerlich abhängig bin. Wahre Liebe muss den anderen immer innerlich loslassen, auch in der Ehe. Darum sagt uns Paulus in 1 Kor 7: „Wer verheiratet ist, lebe so, als ob er nicht verheiratet wäre!“ „Wer hat, lebe so, als ob er nicht hätte!“ Wer Jesus nachfolgen will, muss Gott über alles lieben, muss Gott mit einer ganz anderen Qualität lieben als seine Mitmenschen. So viele Menschen weichen von den Geboten Gottes ab, weil sie vor anderen Menschen gut dastehen wollen, oder weil sie sich vor anderen Menschen fürchten, oder weil sie Macht und Einfluss ausüben wollen, weil sie ihren eigenen Vorteil suchen und sich nicht oder nur teilweise vom Heiligen Geist leiten lassen wollen. Wer Jesus nachfolgen will, muss den festen Willen haben, Ihm zu dienen, mit Ihm alle Wege zu gehen, wohin Er auch geht, wohin Er uns führen will. Wir dürfen keine faulen Kompromisse eingehen, wir dürfen unser Denken nicht dem Denken dieser Welt anpassen, wir müssen konsequent in der Nachfolge sein. Jesus sagt uns ganz klar, wie wir leben müssen, um Ihm nachzufolgen, wir brauchen nur die heiligen Evangelien gut zu studieren, immer wieder neu zu betrachten.Wenn wir Jesus nachfolgen wollen, müssen wir ganz für Ihn leben wollen. Dies ist in einer Ehe oft gar nicht so leicht. Wenn wir ganz für Jesus leben wollen, müssen wir immer bereit sein, auf alles andere zu verzichten. Jesus zeigt uns dann im Laufe unseres Lebens, wann wir auf was verzichten sollten, um Ihm besser nachzufolgen. Die Frage ist nur, ob wir immer auf Seine Stimme hören wollen. Wer immer auf Seine Stimme hören will, sucht die Stille, das Schweigen, die Einsamkeit, um die Stimme Jesu besser hören zu können und um ein wahrhaft inneres Leben in Freundschaft mit Jesus leben zu können. Der heilige Franz von Sales sagt, dass der Heilige Geist dort nicht ist, wo Lärm ist. Es kann sich hierbei um äußeren Lärm, aber v.a. auch um inneren Lärm handeln. Innerer Lärm, wenn unser Herz voll von Sorgen und Begierden ist, voll von Weltlichem, so dass Gott nicht mehr den ersten Platz in unserem Inneren einnehmen kann. Hier sehen wir das Entscheidende in der Nachfolge Jesu: Wir müssen kleiner werden, damit Jesus in uns wachsen kann, Er muss den ersten Platz in unserem Leben, in unserer Seele einnehmen, Er und Sein Vater und der Heilige Geist. Wenn wir Gott suchen wollen, gehen wir gewiss nicht in die Disco oder auf laute Partys, … Gott will sich uns in der Stille unseres Herzens offenbaren. Wer Gott liebt, sucht immer Seine Nähe! Wer Gott liebt, will auch immer dem Nächsten dienen, um ihm zu helfen, näher zu Gott zu kommen. Wer Gott liebt, sucht immer die Ehre Gottes und das Heil der Seelen. Wie schön ist doch ein gottgeweihtes Leben! Alle Schönheit, alle Liebe, alle Wahrheit finden wir in Gott. Was wollen wir mehr? Gott will uns die Fülle schenken. Warum suchen so viele Menschen das Gute, Schöne und Wahre nicht bei Gott? Warum suchen sie Vergnügungen, Macht, Ehre, Reichtum, ihren eigenen Vorteil? Es geht um den Glauben, um die Hoffnung und um die Liebe! Wer an Gott glaubt, erkennt, dass Gott die wahre Liebe ist und dass alles Gute allein von Ihm kommt. So ein Mensch sucht sein Heil und sein Glück allein bei Gott. Die Welt kann uns das ewige Heil nicht schenken, das kann nur Gott! Streben wir nicht danach, von anderen Menschen anerkannt, geehrt und geliebt zu werden! Unsere einzige Absicht soll immer nur die Ehre Gottes und das Heil der Seelen sein! Gott gibt uns alles, sich selbst. Geben auch wir uns Ihm ganz! Schenken wir Ihm unser Herz! Dann werden wir glücklich. Wir in Gott und Gott in uns. Dank sei Ihm!

In diesem Kapitel können wir klar erkennen, wie sehr uns die drei Gelübde helfen können, die wahren Probleme unseres Lebens, unserer Welt zu lösen: die Armut hilft uns, die Habgier zu überwinden, die Keuschheit hilft uns, die Unkeuschheit zu überwinden und der Gehorsam hilft uns, den Hochmut zu überwinden. Wenn wir Jesus in Liebe mit diesen drei Gelübden nachfolgen, tun wir mehr Gutes für die Welt als alle möglichen hochgestellten und einflussreichen Menschen dieser Welt, soweit sie eine rein weltliche Einstellung haben. Wir brauchen gute Christen in allen Lebensbereichen, nicht nur in Ordensgemeinschaften und in der Kirche: in der Politik, in der Wirtschaft, in den Wissenschaften, in der Technik, im Handwerk, in der Pflege, in den Bildungseinrichtungen, in der Medizin, in den Heimen, in der Betreuung, in allen Dienstleistungsberufen, in den Ämtern, in der Kunst und in allen anderen anständigen Berufen. Und diese Christen können umso mehr Gutes wirken, je enger sie Jesus nachfolgen, je besser sie auf Ihn hören, je mehr sie Ihn lieben. Und wenn ein Christ die drei Gelübde in dieser Welt mit Hingabe lebt, dann wirkt der Heilige Geist Sein Werk durch diesen Menschen in ganz besonderer Weise.

Und denken wir daran, dass wir heilige Familien brauchen! Hätten wir viele heilige Familien, so gäbe es die meisten Probleme gar nicht! Gott helfe uns!

Armut, Keuschheit und Gehorsam sind für Ordensleute verpflichtend, aber alle Christen sollen gemäß dieser drei evangelischen Räte leben. Auch Verheiratete sollen keusch leben. Keusch bedeutet ja nicht das gleiche wie enthaltsam. Für Ordensleute bedeutet das Gelübde der Keuschheit auch Enthaltsamkeit, für Eheleute bedeutet dies, dass sie in anständiger Weise miteinander verkehren sollen, nicht in Leidenschaft wie bei den Heiden, wie uns Paulus lehrt. Der eheliche Akt soll ein keuscher und ehrfürchtiger Akt der Hingabe seiner selbst sein, immer offen für die Frucht des Kindes. Hingabe bedeutet, sich selbst dem anderen ganz zu schenken, also eben nicht, den eigenen Vorteil oder Genuss zu suchen. Jesus sagt, die größte Liebe hat der, der sein Leben für seine Freunde hingibt. (Joh 15,13). Und dies gilt natürlich auch in der Ehe. Ein Liebender kann nur werden, wer bereit ist, sich ganz hinzugeben, um dem Geliebten zu dienen, damit er sein ewiges Heil finden kann. Christen leben immer im Angesicht Gottes und suchen immer das Wohlgefallen Gottes. Alles, was sie tun, tun sie zur Ehre Gottes. Sie dürfen zwar sehr wohl die Gaben Gottes in guter Weise genießen, aber in der Weise, dass sie nicht den Genuss um des Genusses willen suchen. Wir müssen immer den Willen Gottes suchen und nichts anderes. Wenn wir dabei auch Genuss erfahren dürfen, nehmen wir das dankbar aus Gottes Händen an, aber wir suchen nicht den Genuss und nicht das rein Weltliche. Unser ganzes Leben muss immer zuerst auf Gott hin ausgerichtet sein und nicht auf weltliche Güter. Paulus sagt, wir sollen haben als ob wir nicht haben würden (1Kor 7), d.h. wir müssen alles außer Gott innerlich loslassen. Gott ist das höchste Gut, Er allein ist gut, Er allein ist die Liebe, von Ihm allein kommt alles Gute. Darum dürfen wir das Gute nur in Ihm suchen. Und ein Christ sucht nicht mehr sich selbst, nicht den eigenen Vorteil, sondern die Ehre Gottes und das Heil der Seelen. Ein armes, keusches und gehorsames Leben hilft uns sehr stark, frei von allem Irdischen zu werden, um uns ganz an Gott zu binden, um mit Ihm eins zu werden. Denn das ist unser eigentliches Ziel, die Vereinigung mit Gott. Die Loslösung vom Irdischen ist gewiss ein Prozess, aber entscheidend ist, dass wir dies wollen und es mit aller Entschlossenheit angehen. Unsere Feinde heißen Lauheit, Mittelmäßigkeit, Unentschlossenheit, Trägheit, Oberflächlichkeit, Feigheit, Bequemlichkeit, Eigenwille, Eigenliebe, Geiz, Habgier, Unkeuschheit, Hochmut,… Wenn wir Christus wirklich nachfolgen, besiegen wir mit Ihm diese Feinde. Dann kann uns nichts mehr von der Liebe Christi trennen, dann folgen wir Ihm nach, wohin Er auch geht, dann sind wir bereit mit Ihm zu leiden, um mit Ihm aufzuerstehen. Wenn wir Christus nachfolgen wollen, müssen wir wie Paulus alles Weltliche hinter uns lassen und es für Kehricht halten. Heute will uns das Weltliche so sehr gefangen nehmen, so sehr in Beschlag nehmen, so sehr fesseln, so sehr vereinnahmen, um uns von Gott zu entfernen. Bedenken wir dies! Seien wir wachsam und bleiben wir immer im Gebet! Gott allein soll und fesseln, begeistern, Er allein soll unsere Leidenschaft sein. Er soll unsere große Liebe sein. Solange Er nicht unsere größte Liebe ist, läuft in unserem Leben etwas grundlegend falsch. Dann sind wir noch verblendet. Bitten wir Gott, Er möge alle Verblendung von uns nehmen und uns mit Seinem Licht erleuchten! Gott allein kann unsere Herzen mit wahrer Liebe und Freude erfüllen. Dank sei Ihm!

Ein Christ will Jesus immer nachfolgen, er will immer bei seinem Meister und Lehrer und Heiland sein, denn er weiß, dass Er der Sohn Gottes ist und dass alles Heil von Ihm ausgeht. Ein Christ darf niemals Gott aus seinem Leben ausschließen, nicht eine Sekunde lang. Alles, was wir tun, wollen wir zur Ehre Gottes tun, immer wollen wir in Gott und Seiner Liebe bleiben, immer vor Seinem heiligen Angesicht wandeln. Wer Gott bewusst aus einem Bereich seines Lebens ausschließt, sündigt. Und umgekehrt gilt es genau so: Wer sündigt, schließt Gott aus. Wer sündigt, trennt sich von Gott, schließt Gott aus seinem Leben aus, auch wenn es nur für eine Sekunde wäre. Wer sündigt, will nicht den Willen Gottes erfüllen, will sich Gott nicht unterordnen, sondern ist nur auf seinen eigenen scheinbaren Vorteil aus, er will wie selber Gott sein. Die Sünde ist etwas sehr Hässliches. Wir müssen die Hässlichkeit und Bosheit der Sünde aufdecken, damit es den Menschen stärker bewusst wird, wie sehr sie selbst schaden, wenn sie sündigen. Wer dauerhaft in der Todsünde lebt, zerstört sein eigenes Leben. Wir vermögen nichts ohne unseren guten Gott. Wir dürfen uns niemals von Ihm trennen. Bitten wir Gott täglich um folgende große Gnaden: nie mehr schwer zu sündigen, um eine große Gottes- und Nächstenliebe und um die Gnade der Beharrlichkeit im Guten! Vertrauen wir auf die Macht des Gebetes! Gott erhört all unsere Gebete, solange sie Seinem Willen entsprechen und solange wir mit echtem Vertrauen beten. Ohne das Gebet und ohne die Liebe können wir die eigentlichen Probleme unseres Lebens nicht lösen. Geben wir uns Gott ganz hin, stellen wir uns ihm ganz zur Verfügung, dienen wir Ihm in Freude und Liebe! Hilf uns, o guter Gott, dass wir immer vor Deinem Angesicht wandeln, immer Deinen Willen in Treue erfüllen!







8. Der Wille Gottes. Sich keine Sorgen machen!



Gott ist heilig und gut! Darum ist auch Sein Wille heilig und gut.



Ewiger Vater, ich liebe Dich, ich weiß, dass Du gut bist und dass alles Gute allein von Dir kommt. Ich will nur noch, dass Dein Wille in meinem Leben geschehen möge. Dein heiliger Wille geschehe an mir, in mir und durch mich! Hilf mir, heilig zu werden, immer nach Deinem Willen zu leben! Dein Name werde geheiligt! Hilf, dass immer mehr Menschen Deinen Namen durch ein heiliges Leben heiligen! Dein Reich komme, Dein Reich der ewigen Liebe. Im ersten Kommen Jesu auf Erden hat Dein Reich schon begonnen, in Seinem zweiten Kommen wird Dein Reich vollendet und auf ewig weiter bestehen. Hilf uns, dass wir Dir helfen, Seelen zu retten! Mein Gott und mein Alles! Amen.

Der Wille Gottes geschehe an mir! Alles, was Gott für mich vorgesehen hat, möge nach Seinem heiligen Willen an mir geschehen! Dies kann ich mit Freude sagen, weil ich vollkommen darauf vertraue, dass Gott nur mein ewiges Heil will und weil ich weiß, dass Er immer alles so einrichtet, wie es mir und meinem ewigen Heil dient. Es ist nicht entscheidend, dass ich all die Wege Gottes verstehe, ich weiß ja, dass ich dies gar nicht kann, entscheidend ist nur, dass ich mein ganzes Vertrauen auf Gott allein setze und mir selbst misstraue, da ich oft zum Bösen neige. Wenn ich Gott liebe und in Seiner Gnade lebe, dann wird ganz sicher immer nur Sein Wille geschehen, dann wird Er mich sicher auf Seinen guten Wegen himmelwärts, heimwärts führen. Gott ist gut!

Der Wille Gottes geschehe in mir! Wenn ich im Stande der Gnade lebe, kann Gott in mir Sein Heil wirken. Dies tut Er in erster Linie durch die heiligen Sakramente. Gehen wir regelmäßig zum Empfang der heiligen Sakramente, durch diese will sich Gott uns schenken. Wie sehr brauchen wir diese Quellen der Gnaden, der Kraft und der Liebe! Gott offenbart sich meiner Seele, Er zeigt mir Seinen heiligen Willen und Er gibt mir Seine Kraft und Seine Liebe, damit ich Seinen Willen immer auch erfüllen kann. Nur meine Sünde kann verhindern, dass Gottes Wille in mir und durch mich geschehe. Ich muss die Sünde meiden und das Gute wirken, ich muss mit Gottes Gnade immer treu mitwirken. Dann wird Er meine Seele führen und heiligen.

Der Wille Gottes geschehe durch mich! Bitten wir Gott stetig voll Vertrauen, dass wir nur noch Seinen Willen erfüllen und nichts anderes mehr begehren! Geben wir darauf acht, dass wir nicht unüberlegt und nicht leichtfertig handeln! Suchen wir das äußere und innere Schweigen, werden wir in uns still, um den Willen Gottes in uns zu vernehmen! Wenn wir Seinen Willen erkannt haben, müssen wir ihn ohne Zögern mutig und entschlossen ausführen. Lassen wir uns niemals von Menschenfurcht leiten! Gott ist heilig, Ihn allein sollen wir fürchten, Ihn sollen wir ehren, anbeten und lieben! Wenn Er etwas von uns will, dann darf uns nichts und niemand aufhalten. Gott wird uns in all unseren Prüfungen und Leiden mit Seiner Kraft und Liebe beistehen! Aus eigener Kraft vermögen wir das Gute nicht. Der Wille Gottes geschieht durch mich, wenn ich Ihn über alles liebe, meinen Nächsten wie mich selbst, wenn ich Seine Gebote treu befolge, wenn ich unserem Herrn Jesus Christus nachfolge und immer auf Ihn höre. Wer die Gebote Gottes nicht hält, liebt Gott nicht. Nicht wer vor Gott schöne Worte macht, wird gerettet werden, sondern wer Seinen Willen treu erfüllt. Und Gott zeigt uns Seinen Willen! Werden wir still, werden wir Hörende! Wenn wir den Willen Gottes erkannt haben, dürfen wir nicht zögern, diesen umzusetzen. Wer zögert, liebt Gott noch zu wenig.

Wenn wir in unserem Leben nur noch das wollen, was Gott will, wird Sein Wille an uns, in uns und durch uns in allem geschehen! Daran dürfen wir nicht zweifeln! Und wenn dann nur noch der Wille Gottes geschieht, brauchen wir uns über gar nichts mehr Sorgen zu machen. Jesus sagt uns ja: „Suchet zuerst das Reich Gottes und Seine Gerechtigkeit und alles andere wird Euch hinzugeben werden!“ (Lk 12,31).

An mir geschieht der Wille Gottes ja immer, da dies ganz in Seiner Macht steht. Inwieweit Sein Wille aber in mir und durch mich geschieht, hängt besonders von mir ab, da ich ja einen freien Willen habe. Kleine Kinder, die gute Eltern haben, machen sich keine Sorgen. Und wir haben Gott selbst als unseren Vater! Wenn Gott unser Vater ist, dürfen wir uns vor Menschen nicht mehr fürchten! Was können Menschen uns schon antun? Sie können nur unserem Leib Schaden zufügen, aber nicht unserer Seele! Wer daran zweifelt, bedenke, dass wir hier die rein geistige Seele meinen und nicht die Psyche, da diese ja zum Leib des Menschen gehört! Andere Menschen können darum auch unserer Psyche schaden, aber eben nicht unserer Seele! Nur Gott und wir selbst haben Zugriff auf unsere Seele! In unserer Seele sollen wir mit Gott in Liebe verbunden leben! In unserer Seele sollen wir Ihn anbeten!

Glücklich und frei kann ein Mensch erst dann sein, wenn er nur noch den Willen Gottes sucht und erstrebt. Wenn der Mensch nur noch das will, was Gott will, wenn er alles dankbar und froh aus Gottes Hand annimmt, wenn er die Sünde hasst und meidet, wenn er mit der Gnade Gottes treu mitwirkt. Dann wird der Mensch innerlich frei, seine Seele wird frei von unnützen Sorgen, das Irdische wird dann seine Seele nicht mehr beschweren, frei von jeder Menschenfurcht geht er dann mutig und froh seinen Weg in der Nachfolge Jesu. Heilige sind immer auch Helden, auch wenn man es ihnen meist auf dem ersten Blick nicht ansieht. Gott allein kennt die Herzen der Menschen. Er kennt uns besser als wir selbst uns kennen. Es soll uns genügen, dass wir Ihn aufrichtig lieben und auf Ihn hören! Streben wir nicht nach zu Hohem, nicht nach Außergewöhnlichem, sondern erfüllen wir den Willen Gottes in wahrer Liebe! Es ist besser, kleine Dinge in Liebe zu tun, als große Dinge ohne Liebe. Heilig ist der, der im Stande der Gnade lebt und alles in Liebe tut. Diejenigen, die nach Außergewöhnlichem streben, tun dies oft nur, um vor anderen Menschen gut dazustehen. Jesus aber sagt uns: „Wer sich selbst erhöht, wird erniedrigt werden und wer sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden.“ (Mt23,12). Demut ist die entscheidende Tugend und Voraussetzung für ein christliches Leben nach dem Willen Gottes.

Bitten wir Gott um einen guten, heiligen Seelenführer, der uns auf unserem Weg hilft! Und gehen wir regelmäßig zur heiligen Beichte und zur heiligen Kommunion! Empfangen wir die heiligen Sakramente mit großer Ehrfurcht!

Wie viele Probleme könnten verhindert werden bzw. gelöst werden, wenn die Menschen den Willen Gottes in allem erfüllen würden! Wir haben die 10 Gebote, in ihnen sagt uns Gott, was Er von uns will. Hören wir auf Ihn! Ohne Ihn können wir die wahren Probleme nicht lösen! Hilf uns, o guter Gott!

Röm 12,1-2 (Übersetzung von Rösch):

Gottgefälliger Lebenswandel.1Brüder, ich ermahne euch bei der Barmherzigkeit Gottes, bringt euren Leib als ein lebendiges, heiliges, Gott wohlgefälliges Opfer dar. So verrichtet ihr einen geistigen Gottesdienst.2Macht euch nicht dieser Welt gleichförmig, sondern wandelt euch um durch Erneuerung eures Sinnes, um zu prüfen, was der Wille Gottes ist, was gut, geziemend und vollkommen ist.

In Vers 1 sagt uns Paulus, wir sollen uns Gott ganz hingeben. In Vers 2 sagt er uns, wir sollen uns vom weltlichen Denken trennen, uns innerlich umwandeln, unseren Sinn erneuern, um den Willen Gottes erkennen zu können.

Wer sich der Welt angleicht, kann den Willen Gottes nicht erkennen, denn die Welt sucht nicht das, was Gott will. Nicht wir sollen uns der Welt angleichen, sondern wir sollen Sauerteig in der Welt sein, wie Jesus uns lehrt. (Mt 13,33). Der Sauerteig ist die Liebe Jesu, die Er uns schenkt. Mit dieser sollen wir die Welt durchsäuern. Wahre Liebe und Heiligkeit wirken sehr ansteckend, sie allein können die Welt mit ihren Verführungen, Versuchungen, Verwirrungen und Verstrickungen überwinden. Wir sollen das Salz der Erde sein, das Licht der Welt. Wenn wir uns aber der Welt angleichen, verliert das Salz seinen Geschmack und unser Licht verdunkelt. Wenn wir immer auf Jesus blicken und Ihn in Seinen Gesinnungen nachahmen, wenn wir uns selbst verleugnen, unser Kreuz auf uns nehmen und Ihm nachfolgen, sind wir Salz der Erde und Licht der Welt, das in der Finsternis leuchtet, so wie unser Herr das Licht der Welt ist. Ja, wir sollen und dürfen Ihm ähnlich werden, Liebende werden, anderen leuchten. Wenn uns Gott zu Liebenden umformt, lässt Er uns an Seinem göttlichen Wesen und Wirken Anteil haben. Nur dies kann unser wahres Glück sein. Wir müssen uns entscheiden: Wollen wir uns Gott ganz hingeben oder wollen wir im puren Egoismus nur unseren eigenen, irdischen Vorteil suchen? Für eine dieser beiden Möglichkeiten müssen wir uns in dieser Lebenszeit endgültig entscheiden. Der eine Weg führt in den Himmel, der andere in die Hölle. Der Weg in den Himmel ist gewiss ein sehr dorniger Weg, aber ein sinnerfüllter. Gehen wir mit Jesus! Nur in Ihm ist Heil!









9. Das Gebet, das innere Leben und die Vereinigung mit Gott



Das Ziel unseres geistlichen Lebens ist die Vereinigung mit Gott. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen wir ein inneres Leben führen. Ein inneres Leben können wir nur führen, wenn wir beten, wenn wir uns darum bemühen, immer in der Gegenwart Gottes zu bleiben. Gott ist das Leben, Er allein ist unser Leben. Wenn wir wahrhaft leben wollen, müssen wir in Ihm bleiben, in Seiner Liebe bleiben, in Seiner Gnade bleiben! Gott wohnt in der Seele des Getauften. Wenn dieser im Stande der heiligmachenden Gnade lebt, wirkt Gott in Ihm Sein Heil, dann führt und heiligt ihn der Heilige Geist. Christ, bedenke Deine Würde! Du bist ein Tempel des Heiligen Geistes! Diesen Tempel darfst Du nicht verunreinigen! V.a. die Sünden gegen die Keuschheit verunreinigen unseren Leib, den Tempel des Heiligen Geistes! Wie kann ein unkeuscher, habgieriger und hochmütiger Mensch ein inneres Leben führen? Das geht nicht! Wir müssen die Demut erlernen, die wahre Nächstenliebe, die innere Loslösung vom Irdischen, von unserem eigenen Ich, die Großmut, die Hingabe! Wir müssen erkennen, dass wir das Gute nicht ohne Gott vermögen, wir müssen uns selbst misstrauen! Wir dürfen niemanden verurteilen, niemanden richten, wir müssen immer barmherzig sein und allen, die uns Unrecht zugefügt haben, aus ganzem Herzen vergeben. Wenn wir den Menschen nicht vergeben, wird auch Gott uns nicht vergeben. Wenn wir nicht barmherzig sind, wird auch Gott mit uns nicht barmherzig sein. Mit dem Maß wir messen, wird auch uns gemessen werden! So wie wir richten, werden wir gerichtet werden. Wenn wir lieben wollen, darf uns niemand egal sein, dann müssen wir aufeinander zugehen, müssen einander helfen und beistehen. Wir sollen den Menschen all das Gute tun, dass wir selbst uns von ihnen erhoffen. In erster Linie schulden wir allen Menschen unsere Liebe. Paulus sagt das so schön und gut: „Alles vergeht, nur die Liebe bleibt!“ (vgl. 1 Kor 13). Sammeln wir Schätze im Himmel durch unsere aufrichtige Liebe und sammeln wir keine vergänglichen Schätze hier auf Erden! Der Himmel allein ist unsere wahre Heimat. Hier auf Erden befinden wir uns in einer Prüfungszeit, oft in einem Tal der Tränen und Leiden. Aber jede Träne, jedes Leid hat seinen tiefen Sinn, den Gott allein kennt. Gott lässt die Leiden nur zu, weil sie uns zu Hilfsmitteln für das ewige Leben werden sollen. Nutzen wir diese! Es sind große Chancen. Jede Krise ist eine Chance. Und Gott schenkt uns hier auf Erden immer die Möglichkeit zur Umkehr. Nur dürfen wir diese nicht aufschieben, denn morgen kann es schon zu spät sein. Wenn wir im Zustand der Todsünde sterben, kommen wir in die ewige Hölle. Wer will das schon? In der Hölle gibt es keine Liebe. Es geht nur um die Liebe. Wenn wir zu Gott wollen, müssen wir Liebende werden und Er schenkt uns all Seine Gnaden dazu, Er schenkt sich uns selbst in Seinem Sohn, damit wir so zu Liebenden werden können. Aber wer Christus ablehnt, wer die Chance, die Gott ihm anbietet, nicht annimmt, wer die rettende Hand Gottes nicht ergreift, wird verloren gehen. „Herr rette uns, wir gehen zugrunde!“

Innerlich leben können wir also nur, wenn unsere Herzen frei von irdischem Ballast sind, frei von allen Sünden, frei von unnützen Sorgen, frei für Gott!

Wer sich ängstlich um die irdischen Dinge sorgt, vertraut nicht auf unseren gütigen Gott. Beten wir mit dem heiligen Bruder Klaus: „Mein Herr und mein Gott, nimm alles von mir, was mich hindert zu Dir! Mein Herr und mein Gott, gib alles mir, was mich fördert zu Dir! Mein Herr und mein Gott, o nimm mich mir und gib mich ganz zu eigen Dir!“ Zuerst also muss alles Schädliche, alle Sünden aus unserer Seele heraus geschmissen werden. Dann müssen wir unsere Seelen für alles Gute von Gott weit öffnen. Wir müssen zu Gott beten, dass Er unsere armen Seelen mit Seiner Liebe ganz füllen möge! Gott muss in uns immer mehr Platz einnehmen, so dass wir dann eines Tages mit Paulus sagen können: „Nicht mehr ich lebe, sondern Christus lebt in mir!“ (Gal, 2,20). Wenn wir all unseren Eigenwillen, unsere Eigenliebe aufgegeben haben, kann Christus von unseren Herzen Besitz ergreifen, kann Er in uns thronen. Wenn wir nicht mehr für uns selbst leben, sondern nur noch für Gott, sind wir Liebende nach dem Vorbild Jesu und dann kann Gott durch uns allen Menschen Gutes tun, die uns begegnen, dann wirkt Er durch uns Sein Heil, dann dürfen wir Ihm helfen, Seelen zu retten. Die Liebe ist unsere Berufung. Wir sehen, wie sehr uns Gott innerlich umgestalten will! Aber wer will sich umgestalten lassen? Nicht viele in unserer heutigen Zeit, nur die wahrhaft Demütigen, denn sie erkennen, dass sie nicht gut sind, dass sie der Umgestaltung durch Gott bedürfen. So eine innere Umgestaltung ist meist auch sehr schmerzhaft. Und viele gehen lieber allen Schmerzen aus dem Weg. Gott aber will an uns arbeiten. Lassen wir Ihn an uns und in uns wirken, so wie Er will!

Beten wir unseren guten Gott an, der in uns wohnen und wirken will! Er ist die ewige Liebe und Er sucht uns in unserer Seele. Steigen wir in das Innerste, in den tiefsten Grund unserer Seele hinab, um dort Gott zu begegnen, um Ihn dort anzubeten und zu lieben! Er wartet dort voll Sehnsucht auf uns! Haben wir auch Sehnsucht nach Gott? Dürsten wir nach Gott? Suchen wir Ihn immer? Wollen wir immer bei Ihm sein, in Ihm sein? Oder sind wir viel zu äußerlich, zu oberflächlich, zu lau, zu mittelmäßig, zu bequem, zu feige, zu verweltlicht? Bitten wir Gott um die große Gnade, dass wir uns nach Ihm sehnen!

Wenn wir uns nach Gott sehnen, wenn wir Ihn aus ganzem Herzen lieben, wenn wir unser Leben auf Ihn hin ausrichten, wenn wir Tag und Nacht immer wieder an Ihn denken, Ihn anflehen, Ihn bitten, Ihn in der Stille unseres Herzens anbeten, dann leben wir bereits ein innerliches Leben, das Gott wohl gefällt. Halten wir immer daran fest! Alles andere müssen wir innerlich loslassen, nur Gott nicht! Ihm allein sollen wir anhängen! Kontemplativ bete ich dann, wenn ich im inneren Schweigen liebend auf Gott blicke. Dies kann ich immer tun, auch wenn ich arbeite oder schlafe. Weil es eine Grundhaltung ist. Ja, es soll die Grundhaltung unserer Seele sein, immer in Liebe auf Gott hin ausgerichtet zu leben! So wie kleine Kinder auf ihre Eltern blicken und alles Gute von ihnen erwarten, so sollen wir es auch bei Gott tun! Gott allein wird uns nie enttäuschen. Wer Ihm vollkommen vertraut, wer glaubt, dass nur Er die Liebe und die Wahrheit ist, sehnt sich nach Ihm und richtet mit Dankbarkeit und Freude sein Leben auf Ihn hin aus! So ein Mensch strebt nicht mehr nach Irdischem, nicht nach Erfolg, Macht, Einfluss, Ansehen, Anerkennung, Reichtum und Vergnügungen. Er strebt auch nicht danach, von anderen geliebt zu werden, Er will nur vor Gott wohlgefällig leben, Seinen Willen erfüllen. Dies allein ist sein Glück und er weiß, dass dies allein das wahre Glück sein kann. Alles andere vergeht, hat keine Dauer, keinen Bestand. Das Vergängliche kann nicht unser ewiges Glück sein. Und die Ewigkeit hat schon hier auf Erden für uns begonnen. Das Reich Gottes ist schon angebrochen. Wenn wir immer in der Liebe Gottes bleiben, werden wir alle irdischen Prüfungen bestehen, dann werden wir beharrlich im Guten bleiben, starkmütig und ausdauernd unseren Weg vor dem Angesicht Gottes gehen. Niemand kann uns dann von Gottes Liebe trennen. Wenn wir Gottes Willen erfüllen, sind wir Seine Freunde. Und Gott schenkt Seinen Freunden alles, was Er hat, sich selbst! Dank sei Ihm!

Das kontemplative Leben ist eine Liebesbeziehung mit Gott. Wir können uns gut selbst überprüfen, wie fest wir in Gott verankert sind, wie sehr wir Gott schon anhängen, wie sehr unsere Herzen bei Ihm sind, wie sehr wir mit Ihm vereint sind. Wenn wir z.B. den Rosenkranz beten, wissen die meisten von uns ja, dass wir so manchmal zerstreut sind. Beobachten wir mal die Art unserer Zerstreuungen. Es gibt Zerstreuungen, die gut sind, weil sie aus dem Gebet heraus entstehen, wenn ich z.B. bete „Jesus, der für uns gekreuzigt worden ist“ und ich denke dabei auch an die verfolgten Christen in Pakistan oder anderswo. Und dann gibt es natürlich Zerstreuungen, die nicht gut sind, wenn ich beim Beten weit von Gott entfernt bin, immer nur ans Essen oder andere Vergnügungen denke, ohne mich ernsthaft darum zu bemühen, an Gott zu denken. Andere denken bei ihrem Beten immer nur an sich selbst und ihre Probleme, sie leiden nicht mit Jesu mit, wenn sie den schmerzhaften Rosenkranz beten, sondern ergehen sich in ihrem Selbstmitleid, sie kreisen dabei nur um ihr eigenes Ich. Es ist gewiss nicht so schwer herauszufinden, ob in meinem Leben Gott den ersten Platz einnimmt oder ich selbst.

Wir müssen uns in unserem Leben gewissenhaft um unsere Angelegenheiten und um all unsere Verpflichtungen kümmern, aber unser Herz soll dabei immer auf unseren guten Gott hin ausgerichtet sein. Manche Menschen sagen, dass sie das nicht können. Dies ist eine Ausrede, sie können sich nur nicht selbst dazu überwinden, nicht ständig an ihr eigenes Ich zu denken, sondern an Gott! Alles Gute, das wir erstreben, müssen wir einüben. Und Gott wird uns dabei beistehen. Aus eigener Kraft vermögen wir das Gute ja nicht, aber wir müssen mit der Gnade Gottes treu mitwirken, mitarbeiten und dazu müssen wir uns immer wieder neu selbst überwinden, selbst verleugnen. Wenn wir das Gute wirklich wollen, müssen wir alles dafür geben. Viele Menschen sind einfach zu bequem, sie suchen ihren eigenen Vorteil, aber nicht den Willen Gottes, sie streben nicht wirklich nach der Vereinigung mit Gott.

Ein wahrer Christ folgt Jesus mutig und entschlossen nach, er versucht nicht, Mühen und Opfern aus dem Weg zu gehen, sondern er geht immer dorthin, wohin Gott ihn sendet, er ist immer offen für das ganz andere. Wenn wir für den Willen Gottes immer offen sein wollen, müssen wir immer für das ganz andere offen sein, müssen wir offen dafür sein, neu zu denken, neue Wege in unserem Leben einzuschlagen. Dies ist notwendig, denn Christus will uns innerlich umgestalten und um sich umgestalten zu lassen, muss man sich selbst überwinden, muss man opferbereit sein, muss man aufbruchbereit sein, muss man offen für neue Wege, offen für das ganz andere, für das Ungewohnte sein. Ein Christ ist bereit, alte liebgewordene Gewohnheiten zu verändern, wenn er erkennt, dass es so der Wille Gottes ist. Wir sollten auch immer wieder neu unser Gebetsleben überprüfen, um zu erkennen, ob wir unser Gebet ändern, aktualisieren, neu beleben, auffrischen, erneuern, vertiefen sollten, denn nur derjenige betet gut, der in Liebe betet. Genauso sollten wir es mit unserem ganzen Leben tun. Der Heilige Geist will uns erneuern und heiligen, dies kann Er aber nur, wenn wir auch dazu bereit sind. Der Heilige Geist zwingt uns nicht, neue, unbekannte Wege einzuschlagen, neue Gebiete zu entdecken und zu erobern, aber Er lockt uns mit Seiner Liebe! Lassen wir uns von Ihm locken, seien wir keine ängstlichen Gewohnheitsmenschen, die immer nur die altbewährten Wege gehen. Gehen wir immer weiter bis an die erlaubten Grenzen, ja weiten wir die Grenzen, falls dies möglich ist! Wir haben alle unsere Grenzen, die wir nicht überschreiten sollten, aber wir müssen auch unseren ganzen Spielraum ausnutzen. Denken wir an ein Fußballspiel, der Platz ist ungefähr 100 Meter lang und 50 Meter breit. Was würde ein Trainer dazu sagen, wenn seine Spieler immer nur 30 % des Platzes ausnützen würden? So ist es auch in unserem Leben. Die meisten Menschen nützen ihr Potential, das sie von Gott geschenkt bekommen haben, bei weitem nicht aus, weil sie kein Wagnis für Gott eingehen wollen, weil sie nicht aus ihrer Komfortzone heraus wollen, weil sie zu sehr an ihrem eigenen Ich hängen. So viel Bequemlichkeit, Feigheit und Ichbezogenheit! Das ist nicht gut. Bitten wir Gott, Er möge uns zeigen, wo wir neu aufbrechen sollten, wo wir neue Wege in unserem Leben einschlagen sollten, was wir in uns alles verändern, erneuern, vertiefen, beleben sollten, wo wir umkehren müssen! Wenn wir mit dem Heiligen Geist zusammenwirken, könnten wir in unserem Leben so viel bewirken! Dann würden wir zu Heiligen werden, die auf andere ausstrahlen, dann könnte unser Leben das Leben anderer neu beleben, dann könnten wir Vorbilder werden, die andere für Gott begeistern könnten. Schauen wir auf die Heiligen! Sie haben ihr ganzes Vertrauen auf Gott gesetzt und haben mutig den Willen Gottes erfüllt, ohne Menschenfurcht. Wenn sie erkannt haben, dass Gott etwas von ihnen will, haben sie es getan, auch wenn sie rein menschlich gesehen denken mussten, dass sie das nicht schaffen können. Aber wenn Gott etwas von uns will, dann schenkt Er uns auch die Kraft dazu. So müssen wir denken! Überwinden wir unser Zaudern, unsere Zaghaftigkeit, unsere selbstgesteckten Grenzen, ergreifen wir neue Initiativen, gehen wir neuen Ideen nach, seien wir innovativ! Gehen wir mit Gott hinaus in die Weite! Seien wir Missionare, gehen wir auf die Menschen zu und verkünden wir ihnen die frohe Botschaft Jesu! Wir werden dies tun, wenn unsere Liebesbeziehung zu Gott echt ist. Wenn aber unser eigenes Ich der Mittelpunkt unseres Lebens ist, werden wir es nicht tun. Folgen wir Christus nach, Er ist unser guter Hirte und nur Er kann uns zum Vater führen! Ihm nachzufolgen erfordert Mut, Demut, Opferbereitschaft und v.a. Liebe.

Viele wollen die Welt verändern, ohne aber bei sich selbst in ihrem Inneren anfangen zu wollen. So wenige sind bereit, sich selbst zu verleugnen, ihren Eigenwillen und ihre Eigenliebe aufzugeben, sich selbst abzusterben. Nur die Heiligen können die Welt zum Guten verändern, weil nur sie sich Gott ganz zur Verfügung stellen. Leben wir für Gott, Er ist unser Gott und unser Alles! Alles, was wir wirklich suchen, können wir nur in Ihm finden. Nur Er kann uns wahre Liebe schenken.

Anmerkung: Oben habe ich gesagt, dass ein Christ nicht danach streben sollte, von anderen Menschen anerkannt oder geliebt zu werden, sondern allein von Gott. Dies ist sehr wichtig. Wir sollen nur danach streben, den Willen Gottes zu erkennen und zu erfüllen, nur die Ehre Gottes und das Heil der Seelen suchen. Wenn wir durch die Gnade Gottes zu Liebenden werden, erfüllen wir den Willen Gottes. Manche Menschen werden dann unsere Liebe dankbar annehmen und vielleicht auch erwidern, andere werden sie ablehnen. Wenn wir uns aber auf einen bestimmten Menschen konzentrieren und uns sagen oder wünschen, dass wir genau von diesem Menschen anerkannt oder geliebt werden wollen, ist unser Streben nicht rein, da wir unseren eigenen Vorteil suchen. Außerdem erwarten wir von diesem bestimmten Menschen, dass er uns anerkennt oder liebt. Aber von anderen Menschen sollten wir nichts erwarten. Dies führt nur zu unnötigen Enttäuschungen und Frust. Wir erwarten oft zu sehr Anerkennung und Liebe von anderen Menschen und überfordern diese dann, denn die anderen sind genauso schwache Menschen wie wir auch. Wahre Liebe in Fülle können wir nur von Gott erwarten und erflehen. Und bedenken wir: Wenn wir von einem bestimmten Menschen anerkannt oder geliebt werden wollen, verhalten wir uns oft nicht mehr authentisch, es besteht die große Gefahr der Verstellung und der Heuchelei. Wenn wir vor jemandem gut dastehen wollen, wenn wir jemandem gefallen wollen, kann es sein, dass wir uns so oder so verhalten, nur aus dem einen Grund, um dem anderen wohlzugefallen, um vor ihm gut dazustehen. In diesem Fall ist unsere Absicht nicht rein. Unsere Absicht muss immer die größere Ehre Gottes und das Heil der Seelen sein, immer nur das zu wollen, was Gott will. Wir sollen die Liebe Gottes an alle Menschen weitergeben. Wenn unsere Liebe auf Gegenliebe stößt und eine gute Freundschaft entsteht, ist dies ein großes Geschenk Gottes, das wir dankbar annehmen. Eine Freundschaft ist dann echt und gut, wenn sie in der wahren Liebe Gottes begründet ist, frei von jeder Heuchelei, frei von jeder falschen Absicht. Die Heuchelei ist eines der größten Probleme unserer Zeit, Menschen verstellen sich, zeigen nicht ihr wahres Angesicht und täuschen und betrügen so andere, um einen Vorteil für sich daraus zu erzielen. Wie viele Ehen scheitern, weil man sich vor der Ehe nicht so gezeigt hat, wie man eigentlich ist. Haben wir keine Menschenfurcht, zeigen wir uns so wie wir sind und verstellen wir uns nicht! Normal ist es so, dass nur der etwas verbergen oder vertuschen möchte, der in der Sünde lebt. Dies ist natürlich auch nicht gut. Wer gesündigt hat, darf zur heiligen Beichte, dort wird ihm alles von unserem geliebten Herrn Jesus vergeben. Hüten wir uns vor der Heuchelei! Sie zerstört das menschliche Zusammenleben, sie zerstört das gegenseitige Vertrauen. Einem Heuchler kann man nicht vertrauen. Überprüfen wir uns immer wieder gut, ob wir authentische, wahrhafte Christen sind, die nur reine, lautere Absichten haben! Jesus sagt uns, dass alles Böse aus dem Inneren des Menschen kommt. (Mt 15,19; Mk 7,23). Es kommt auf unsere innersten Absichten an! Bitten wir unseren guten Gott um die wahre Selbsterkenntnis und um Demut, denn nur ein demütiger Mensch kann sich auch selbst erkennen!









10. Maria ist die Königin aller Engel und Heiligen, sie ist auch die Knotenlöserin





Maria ist die Mutter Jesu und auch unsere Mutter, da wir Glieder des Leibes Jesu sind. Jesus hat sie uns zur Mutter gegeben, wir brauchen ihre mütterliche Liebe und Hilfe, Ihren Schutz und ihr Gebet. Vertrauen wir uns ihr in Liebe an, weihen wir uns ihr, bei ihr sind wir geborgen! Sie will uns immer zu ihrem Sohn führen, weil sie weiß, dass nur ihr Sohn uns retten kann. Sie ist die demütige und reine Magd des Herrn. Ahmen wir ihre Tugenden nach!

Bereits vor ihrer Empfängnis hat Gott sie von der Erbsünde befreit, sie sollte im Hinblick auf ihren Sohn ganz frei von jeder Sünde sein. Und sie blieb ihr ganzes Leben ohne Sünde, sie ist die makellose Jungfrau. Ihren Sohn hat sie vom Heiligen Geist empfangen, sie war jungfräulich vor der Geburt Jesu, und sie blieb dies bei der Geburt Jesu und nach Seiner Geburt.

Maria wurde mit Leib und Seele in den Himmel aufgenommen. Sie regiert mit ihrem Sohn als wahre Königin aller Engel und Heiligen.

Nehmen wir stets unsere Zuflucht zu ihr! Sie ist die Vermittlerin aller Gnaden!

Maria wird auch als Knotenlöserin bezeichnet, weil sie all unsere Knoten durch ihre mächtige Fürbittmacht bei Gott lösen kann. Wenn wir also Probleme haben, sollten wir uns an Maria wenden, ebenso wenn wir einen guten Rat suchen, denn sie ist die Mutter vom guten Rat. Sie ist die Helferin der Christenheit, sie hilft uns in all unseren Anliegen, soweit dies im Willen Gottes liegt. Sie will und tut natürlich nur das, was Gott will. Sie bittet Gott stetig für uns. Seien wir ihr gegenüber dankbare Kinder und ehren wir sie! Wir sollten jeden Tag unseres Lebens an sie denken und sie um ihre Fürsprache bitten!

Ebenso sollten wir die heiligen Engel und die Heiligen um ihre Fürsprache bitten, sie sind mächtige Helfer bei Gott! Es gibt sehr viele unterschiedliche Heilige, so dass jeder Heilige finden kann, die ihn besonders ansprechen, die ihn besonders beeindrucken. Und vergessen wir nie unseren hl. Schutzengel! Er steht uns immer zur Seite, er bewacht und beschützt uns, er mahnt uns zur Wachsamkeit und zum Gebet, er warnt uns, wenn wir uns in Versuchungen befinden und er hilft uns immer, dass wir nicht sündigen. Zur gleichen Zeit schaut er immer das Angesicht Gottes und betet Ihn immer an. Er ist ein Bote Gottes, der ganz in Gott ist und zugleich ganz bei uns ist, um uns auf unserem Weg zum ewigen Vater zu begleiten, um uns stetig zu helfen. Danken wir ihm für seine Liebe und Treue! Und beten wir auch immer zu den Schutzengeln der Menschen, denen wir begegnen werden, mit denen wir zu tun haben werden, damit alles gut geht nach dem Willen Gottes!









11. Synergie: Die Gemeinschaft der Heiligen





Der Mensch ist kein Einzelwesen, er ist auf Gemeinschaft angelegt, aber wahre Gemeinschaft kann er nur in und durch Gott finden, da Gott die Liebe ist und die Liebe die Grundbedingung wahrer Gemeinschaft ist. Wer darum wahre Liebe und Gemeinschaft unter Menschen sucht, muss zuerst in eine Beziehung der Liebe mit Gott eintreten. In der Kirche finden wir andere Menschen, die ebenso wie wir in eine Liebesbeziehung mit Gott eingetreten sind. Unter solchen sollten wir gute Freunde auswählen, um mit ihnen in und durch Gott eins zu werden. Die tiefste Gemeinschaft muss die mit Gott sein, danach kommt die mit unseren besten Freunden, die mit allen Gliedern der Kirche, die mit den Engeln und Heiligen im Himmel und die mit den Armen Seelen im Fegefeuer. Wobei mein bester Freund ja auch ein Heiliger sein kann. Denken wir hier wieder besonders an unsere Beziehung zur Mutter Gottes, sie will uns eine gute Mutter und eine gute Freundin sein! Unter der Gemeinschaft der Heiligen verstehen wir die Gemeinschaft der Getauften auf Erden, der Heiligen und Engel im Himmel und der Armen Seelen im Fegefeuer.

Aristoteles hat sehr gut gesagt: „Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile!“ Mit diesem Satz kann man auch gut beschreiben, was man unter Synergie versteht, obwohl der Begriff verschiedene Bedeutungen haben kann. Ich benutze den Begriff nun im Sinne des Aristoteles im Hinblick auf das Zusammenwirken von Menschen. Synergie bedeutet in diesem Bezug das Zusammenwirken von Menschen, die sich gegenseitig ergänzen und fördern und ein gemeinsames Ziel erstreben. In der Gemeinschaft der Heiligen ist dieses Ziel die Vereinigung mit Gott und die Vereinigung untereinander. Jesus sagt: „Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen!“ (Mt 18,20). Wenn also z.B. zwei Christen und ihre beiden Schutzengel eine Gemeinschaft bilden, sich gegenseitig ergänzen und fördern, einander helfen und beistehen, dann ist das Resultat bei weitem größer als wie wenn jeder nur ein Einzelkämpfer wäre. Eine solche Gemeinschaft aus zwei Christen und zwei Engeln hat eine bei weitem größere Wirkkraft als die Summe der Wirkkräfte dieser einzelnen Personen. Dies liegt daran, dass das Christentum nur dann seine Kraft entfalten kann, wenn es durch die wahre, gegenseitige Liebe nach außen hin missionarisch wirkt. Nur die Liebe kann die Außenstehenden und auch die Dazugehörenden von der Wahrheit des christlichen Glaubens überzeugen. Ohne wahre Liebe keine Überzeugungskraft! Und lieben kann man eben nicht für sich allein, die Liebe braucht ein Gegenüber. Darum ist Gott auch einer in drei Personen. Wir sollen Gott über alles lieben, mit Ihm eins werden, aber auch mit den anderen Christen und mit den Engeln und Heiligen. Darum bittet Jesus Seinen Vater in Joh 17,21-23, dass wir vollkommen eins werden sollen, so vollkommen wie der Vater und der Sohn eins sind. Je mehr wir zu Liebenden werden, umso mehr werden wir eins untereinander. Und nach dieser Liebe sehnen wir uns doch alle! Das Problem ist nur bei leider sehr vielen Menschen, dass sie die Liebe nicht zuerst bei Gott suchen. Die Liebe kommt aber immer nur von Gott! Dank sei Ihm!

Hier noch ein kurzer Hinweis auf die Ordensgemeinschaften. Gerade bei diesen sollte es viele positive Synergieeffekte geben, denn sie sollten wahre Gemeinschaften der christlichen Liebe sein. Leider aber befinden sich heute die meisten von ihnen in einer schweren Krise, besonders in Europa, wobei es z.B. in Polen noch viel besser ist. Viele Ordensgemeinschaften in Deutschland leben nicht mehr so, wie sie leben sollten, nicht mehr gemäß ihrer Ordensregel und nicht mehr gemäß des Evangeliums. Wenn man die Kirchengeschichte kennt, weiß man, dass gerade die Ordensgemeinschaften eine unglaubliche Stoßkraft für die Christianisierung gebildet hatten, z.B. die Franziskaner in Mexiko zu Beginn des 16. Jahrhunderts. Es gibt nicht nur positive Synergieeffekte, sondern auch negative. Auch das Negative kann sich verstärken, so wie z.B. in einer Verbrecherbande. Aber ich vergleiche hier keine Ordensgemeinschaften mit Verbrecherbanden.

Gemeinschaft in unserer Kirche ist wesentlich. Christus ist das Haupt der Kirche, wenn man auf Ihn hört, das tut, was Er uns sagt, wirkt die Kirche allein schon durch ihr Sein missionarisch, wenn nicht, dann fallen immer mehr Menschen vom wahren Glauben ab und in dieser traurigen Situation befinden wir uns.

Herr Jesus, Du bist das Haupt der Kirche, Du bist unser Gott und König! Wir beten Dich an! Wir bitten Dich, sende uns Heilige, besonders heilige Bischöfe, die unsere Kirche wieder nach Deinem Willen erneuern! Herr, erbarme Dich unser! Rette uns, wir gehen zugrunde!







12. Persönliche Probleme



Es gibt viele Arten von Problemen, in allen Bereichen. Hier in diesem Kapitel will ich nur auf zwei persönliche Probleme eingehen.

a) Sinnprobleme und Glaubensprobleme

Jeder Mensch wünscht sich ein ewiges Glück. Jeder Mensch wünscht sich ein sinnerfülltes Leben. Jeder Mensch wünscht sich wahre Liebe und Geborgenheit. Aber sehr viele Menschen glauben nicht, dass sich diese Wünsche auch erfüllen können. Sie glauben nicht an einen persönlichen Gott, der die Liebe ist, der ihnen im Himmel ewige Liebe und Glückseligkeit schenken kann. Wir Christen glauben, dass Gott uns schon jetzt hier auf Erden Seine ganze Liebe schenken will, aber dass wir das vollkommene Glück erst im Himmel finden können. Hier auf Erden müssen wir geprüft, geläutert und gereinigt werden. Damit wollen sich viele nicht anfreunden, sie wollen schon hier auf Erden alles haben, Macht, Ehre, Geld, Genuss, sie suchen ihr Glück in rein irdischen, vergänglichen Dingen und kommen so niemals zum wahren Glück, zur wahren Freude und zum wahren Frieden. Hier auf Erden ist die wahre Liebe immer mit Schmerzen und Leiden verbunden, da hier auf Erden die Sünde eine große Macht hat, sie wirkt sich in allen Bereichen aus. Wenn wir Jesus nachfolgen wollen, müssen wir mit Ihm auch leiden. Ohne Leiden keine Auferstehung! Aber das wollen sehr viele nicht, darum wollen sie Jesus nicht nachfolgen. Solche Menschen suchen nicht die wahre Liebe, sie wollen keine Liebenden werden, sie suchen hier auf Erden nur ihren eigenen Vorteil. Einen Sinn können sie in ihrem Leben natürlich nicht finden. Solche Sinn- und Glaubensprobleme können nur gelöst werden, wenn diese Menschen zu einem wahren Glauben an unseren Herrn Jesus Christus finden, wenn sie umkehren, ihr Leben grundlegend ändern und

sich neu orientieren, sich ganz auf Jesus einlassen, auf Ihn hören, sich von Ihm führen lassen. Wahres Leben können wir nur in Gott finden!

Wir müssen den Menschen die frohe Botschaft unserer Erlösung und Errettung verkündigen, so dass alle Menschen die Möglichkeit haben, an unseren Erlöser zu glauben. An Jesus zu glauben, bedeutet, daran zu glauben, dass Er der Sohn Gottes ist, der Mensch geworden ist. Jesus sagt: „Wer glaubt und sich taufen lässt, wird gerettet werden. Wer nicht an mich glaubt, ist schon verdammt.“ (Mk 16,16). Warum ist der Glaube an Jesus so grundlegend, dass er darüber entscheidet, ob wir in den Himmel oder in die Hölle kommen? Ganz einfach, weil Gott die ewige Liebe ist und diese in Jesus Mensch geworden ist. Wer diese Liebe ablehnt, kann nicht in den Himmel kommen, im Himmel gibt es nur noch Liebe. Wollen wir Liebende werden oder nicht? Wenn ja, müssen wir an Jesus glauben, denn ohne Ihn können wir nicht lieben. Jesus ist für uns Mensch geworden und ist für uns am Kreuz aus reiner Liebe gestorben zur Vergebung unserer Sünden. Nur Er kann uns unsere Sünden vergeben und uns auf diese Weise innerlich umgestalten, so dass wir zu Liebenden werden können. Demut ist notwendig! Ich muss anerkennen, dass ich ein Sünder bin und dass ich die Vergebung Gottes brauche. Die demütigen Menschen anerkennen dies, die hochmütigen nicht. Gott schenkt uns hier auf Erden eine Zeitspanne, in der wir uns endgültig entscheiden müssen, für oder gegen Gott, für oder gegen Jesus, für oder gegen die Kirche, für oder gegen die Liebe. Nutzen wir diese Zeit zu unserem ewigen Heil!



b) Problem der Einsamkeit

Sehr viele Menschen leiden unter Einsamkeit, auch solche, die in Gemeinschaft leben. Ich lebe allein und es gab Zeiten, in denen ich auch unter Einsamkeit gelitten habe. Aber das hat sich vor einiger Zeit geändert, seit meinem Gelübde der Keuschheit. Ich möchte ganz für Gott leben und suche nicht mehr nach irdischer Liebe und Anerkennung. Nun leide ich nicht mehr unter Einsamkeit. Im Gegenteil, ich sehe die Einsamkeit als eine Chance, um mich mit Gott mehr zu vereinigen. So ähnlich verhält es sich auch mit allen anderen Arten meiner irdischen Leiden, sie bieten mir immer eine Chance, mich mehr mit unserem guten Gott zu vereinigen. Nutzen wir diese Chancen! Wenn wir in Gott leben, erkennen wir, dass jedes Leid einen tiefen Sinn hat.

Ich versuche, mein Leben ganz auf Gott hin auszurichten, in Ihm, in Seiner Liebe zu leben. Gott ist meine Freude, mein Frieden und meine Liebe. Mit Ihm geht es mir innerlich immer gut, auch wenn ich äußerlich so manches leiden muss. Wichtig ist die Demut, ich muss anerkennen, dass ich ein Sünder bin und dass ich immer wieder der Vergebung durch Gott bedarf. Ich muss beten und wachen, damit ich nicht in Versuchung falle, ich muss mir selbst misstrauen, da ich weiß, dass in mir böse Neigungen schlummern. Ich habe mein ewiges Heil noch nicht erreicht, ich bin noch auf dem Weg und ich weiß, dass die Gefahr besteht, vom rechten Weg abzukommen. Paulus sagt: „Wirkt Euer Heil mit Furcht und Zittern!“ (Phil 2,12-13). Ich fürchte mich, weil ich ein Sünder bin. Aber ich vertraue auf die Gnade Gottes! Gott schenkt mir alles, was ich brauche, um auf dem rechten Weg zu bleiben, Er schenkt mir die heiligmachende Gnade und die aktuellen Gnaden. Mit Seiner Gnade will ich treu mitwirken.

Herr, ich bin ein Sünder, erbarme Dich meiner und rette mich in Deiner Liebe!

Unter Einsamkeit leidet man wohl erst dann, wenn man von Menschen zu viel erwartet. Was kann man von Menschen schon erwarten? Am besten ist es, wenn man von ihnen nichts erwartet. Menschen können nicht unseren Durst nach ewiger Liebe erfüllen. Mit so einer Erwartung wird jeder total überfordert. Die wahre Liebe müssen, dürfen wir allein bei unserem guten Gott suchen! Er will unsere Herzen mit Seiner Liebe ganz erfüllen. Gehen wir zu Ihm, zur Quelle der Liebe und der Erkenntnis!







13. Zwischenmenschliche Probleme, wahre Einheit nur in Gott



Über dieses Thema habe ich ja schon viel gesagt, darum hier nur kurz ein paar Gedanken.

Gott ist die ewige Liebe und Er will sich uns ganz schenken. Gott ist in Jesus Mensch geworden. An Ihn müssen wir glauben, Sein Kreuzesopfer in der Taufe annehmen. Nur unser Herr Jesus Christus kann uns all unsere Sünden vergeben. Nur wenn Er sie uns vergibt, können wir als neugeborene Christen Seine Liebe in dieser Welt verbreiten. Nur wenn Gott uns Seine Liebe schenkt, können wir diese empfangen, in uns bewahren und weitergeben. Wahre Liebe, wahre Gemeinschaft, wahre Einheit, wahren Frieden kann es nur durch Gott geben.

Heute fallen viele Menschen vom Glauben an Jesus Christus ab, darum nehmen der Unfrieden, die Konflikte, alle Arten von Sünden und der Streit zu. Diese schwerwiegenden Probleme können wir niemals ohne Gott lösen. Wer sich von Gott abgewandt hat, muss sich Ihm wieder zuwenden. Gott ist barmherzig und Er wartet auf den reuigen Sünder. Aber ohne Reue, ohne Demut keine Umkehr. Und wenn der Mensch nicht umkehrt, kann ihm Gott auch nicht Seine Barmherzigkeit schenken. Jesus hat die Menschen immer wieder zur Umkehr aufgerufen. Verkündigen wir Seine gute Botschaft und beten wir für alle Menschen guten Willens. Wer einen guten Willen hat, wird auf die Stimme Jesu hören, wer keinen guten Willen hat, geht verloren, wenn er nicht umkehrt.

Zwei Christen sollten nie miteinander streiten, dies widerspricht der Liebe Jesu. Wenn sie es dennoch tun, müssen sie es bereuen und Gott um Seine Vergebung bitten. Und sie müssen einander vergeben. Wenn sie einander nicht vergeben, kann auch Gott ihnen nicht vergeben. Auch bei Konflikten ist die Demut wieder die grundlegende Tugend. Nur der Demütige anerkennt eigene Schuld, bereut sie und bekennt sie. In der Beichte bekennt er Gott seine Schuld und im Gespräch mit dem Menschen, mit dem er einen Konflikt hatte, bekennt er diesem seine Schuld und bittet um Vergebung. Wir Christen müssen offen und wahrhaftig miteinander kommunizieren und einander vergeben. Wir müssen demütig sein, sanftmütig, milde, geduldig und barmherzig. Ohne diese Tugenden geht es nicht. Bitten wir Gott eindringlich um Seine Hilfe beim Erwerb dieser Tugenden!

Hier habe ich jetzt darüber gesprochen, wie die Situation ist, wenn beide streiten. Oft ist es aber auch so, dass einer einen anderen angreift. Dann ist die Frage, wie der andere darauf reagiert. Für diesen Fall hat uns Jesus ganz klar gesagt, dass wir unsere Feinde lieben sollen, sie segnen sollen und nicht Böses mit Bösem vergelten sollen. Wenn uns jemand schlägt, sollen wir nicht zurückschlagen, wenn uns jemand beleidigt, sollen wir ihn nicht beleidigen, wenn uns jemand verachtet und verleumdet, sollen wir es nicht ebenso tun. Das ist wahres Christentum nach dem Vorbild Jesu. Gehen wir dem Streit aus dem Weg, seien wir klug und starkmütig! Aber wir sollen uns durchaus auch für die Gerechtigkeit einsetzen, nur immer mit friedlichen Mitteln. Entscheidend ist, dass ich niemanden richte oder gar verurteile, sondern dass es mein Anliegen ist, dem anderen Gottes Liebe weiterzugeben. Nur wenn sie Gottes Liebe erfahren, werden sie fähig werden können, ebenso Liebe zu schenken. Viele Menschen erfahren von Kindheit an zu wenig Liebe. Und dann wundern wir uns darüber, was aus diesen armen Menschen wird. Dieser Teufelskreis kann nur durchbrochen werden, wenn wir solche Menschen aufrichtig lieben. Die Menschen spüren es, wenn sie geliebt werden und wenn sie nicht verachtet oder verurteilt werden. Wie wunderbar ist es doch, Christ sein zu dürfen! Wir können so immer wieder erleben, was Liebe in den Seelen der Menschen bewirken kann. Wir müssen dabei aber bedenken, dass uns sehr viele Menschen auch ablehnen, wenn sie sehen, dass wir ihnen Liebe zuwenden. Es gibt leider viele Menschen, die auf Liebe mit Hass reagieren. Dies gilt es schweigend und geduldig zu ertragen, so wie Jesus dies tat! „Undank ist der Welt Lohn!“ „Die Liebe erträgt alles“ sagt uns Paulus (1Kor 13). Der selige Clemens Kardinal von Galen sagte einmal, dass die Nationalsozialisten wie der Hammer seien und wir Christen wie der Amboss. Der Hammer schlägt immer wieder auf den Amboss. Der Amboss ist aber stärker als der Hammer, er erträgt alles. Mit Gottes Hilfe können wir alle Angriffe ertragen. Vertrauen wir auf Ihn und nicht auf uns selbst! Wir sind nur schwache Menschen, die oft zum Bösen neigen und ohne Gott nichts vermögen. Lassen wir uns von Gott zu Liebenden umgestalten! Dank sei unserem guten dreifaltigen Gott!

Diese Welt ist voller Ungerechtigkeit, wahre Gerechtigkeit kann es hier nicht geben, die kann es erst in der Ewigkeit geben. Hierzu ein Beispiel: Wenn ein Mann eine Frau vergewaltigt und der Mann wird überführt und angeklagt und zu 5 Jahren Gefängnis verurteilt. Ist dies gerecht oder nicht? Es kann nicht gerecht sein, denn niemand vermag zu sagen, wie immens der Schaden für diese Frau ist. Nur Gott kann hier zu Seiner Zeit für Gerechtigkeit sorgen und Er wird es tun. Gott will natürlich das ewige Heil des Opfers und des Täters und Er tut von Seiner Seite her alles, damit die beiden ihr ewiges Heil erlangen können. Wenn ein Mensch aufrichtig umkehrt, nimmt ihn Gott mit Freuden auf. Gott vergibt alle Schuld, wenn der Mensch seine Sünden bereut und Ihm bekennt. Aber wenn Gott auch vergibt, so verhängt Er auch Strafen, zeitliche oder gar ewige. Die zeitlichen Strafen können hier auf Erden teilweise oder ganz abgebüßt werden oder im Fegefeuer. Die ewigen Strafen gibt es in der Hölle für die Menschen, die sich endgültig gegen Gott und Seine Liebe entschieden haben. Auf Erden ist es ähnlich. Ein Richter muss auch Strafen verhängen, auch wenn der Täter bereut hat und ihm vergeben wurde. Das fordert die Gerechtigkeit. Aber nur Gott kennt die Herzen aller Menschen durch und durch und nur Er kann wahrhaft gerecht urteilen. Oft gibt es vor menschlichen Gerichten keine Gerechtigkeit, weil viel gelogen und betrogen wird, weil der Richter nicht in die Herzen der Menschen blicken kann. Für den Täter gibt es oft Gerechtigkeit, aber für das Opfer meist nicht. Was nützt einer Frau, die vergewaltigt worden ist ein Schmerzensgeld? Dieses kann den Schaden, den sie erlitten hat, nicht wiedergutmachen.

Oder ein anderes Beispiel. Kardinal George Pell wurde des Missbrauchs angeklagt, er musste längere Zeit ins Gefängnis, obwohl man ihm keine Schuld nachweisen konnte. Dann ging er in Berufung und wurde freigelassen. So ein Unrecht kann man auch nicht wiedergutmachen. Er wurde inhaftiert, weil andere gelogen hatten. Diejenigen, die gelogen hatten, wurden hingegen nicht angeklagt, soweit ich weiß.

Es gibt unzählige solche Beispiele menschlicher Ungerechtigkeit, v.a. wenn man bedenkt, was eine einzige Abtreibung für ein unglaubliches Unrecht ist. Jede Abtreibung ist ein Mord an einem absolut unschuldigen, ungeborenen Kind. Ohne Gott gäbe es keine Gerechtigkeit! Aber Gott existiert, Er ist gerecht und Er wird für Gerechtigkeit sorgen. Das ist ganz sicher! Viele werden dies zu spüren bekommen. Dank sei Gott! Gott ist gerecht und barmherzig und Er weiß alles. Ihm können wir getrost alles Urteilen und Richten überlassen! Er allein kann einen Menschen in gerechter Weise verurteilen oder belohnen, Er allein kann alle Wunden heilen, alles Unrecht wiedergutmachen. Jesus ist für unsere Sünden am Kreuz gestorben. Er hat unser Unrecht auf sich genommen, um uns zu retten. Helfen wir Ihm dabei, Seelen zu retten! Gehen wir zu den Sündern und sagen wir ihnen, dass Gott sie liebt, dass Er sie retten will, dass sie ihre Sünden bereuen und Gott bekennen müssen, dass Gott ihnen dann alles vergeben wird.

Um zwischenmenschliche Probleme zu vermeiden oder zu lösen, bedarf es gewisser Grundhaltungen und Tugenden unsererseits: Demut, Sanftmut, Güte, Langmut, Geduld, Milde, Starkmut, Gerechtigkeit, Mäßigkeit, Barmherzigkeit, Großmut und v.a. Liebe. Nur der Demütige kann auch ein Liebender werden. Und wer liebt, erwirbt sich auch die anderen Tugenden. Wer liebt, ist auch geduldig, sanftmütig, … Die Liebe sucht nicht den eigenen Vorteil, sondern immer die Ehre Gottes und das Heil der Seelen. Die Liebe vergibt immer, sie trägt nicht nach. Die Liebe hält allem stand. Ich habe mich hier an Paulus gehalten, der sich so ähnlich ausdrückt (1 Kor 13).

Ich könnte jetzt hier noch sehr viele Beispiele zwischenmenschlicher Probleme vorbringen. Aber das ist gar nicht notwendig. Denn allein entscheidend ist, dass wir Gott und Seine Liebe brauchen, um all diese Probleme zu lösen. Wir müssen auf Jesus hören, Ihm treu nachfolgen auf dem dornigen Weg durch dieses Leben. Wir müssen uns zuerst selbst verleugnen, unseren Eigenwillen und unsere Eigenliebe aufgeben. Nur wer sich selbst verleugnet, ist demütig. Und die Demut ist die Grundvoraussetzung zur Lösung zwischenmenschlicher Probleme. Nur der Demütige kann ein Liebender werden. Auch eine Ehe kann nur gelingen, wenn wir auf Jesus hören, uns selbst verleugnen und Ihm nachfolgen. Wenn zwei Ehepartner Probleme miteinander haben, sollen sie gemeinsam beten und offen miteinander sprechen, zur Beichte gehen und einander vergeben. Gott schenkt uns all Seine Gnaden, damit wir heilig werden. Wir müssen sie nur dankbar annehmen und mit ihnen treu mitwirken. Wir kennen Gottes Gebote und es ist mit Seiner Gnade nicht schwer, diese einzuhalten. Bleiben wir Gott treu, lieben wir Ihn über alles und unseren Nächsten wie uns selbst! Wenn wir dies tun, dürfte es unter Christen keine allzu schweren zwischenmenschliche Probleme geben. Und Maria, die Vermittlerin aller Gnaden, hilft uns immer dabei, wenn wir sie anflehen.

Maria sagt zu uns, wir sollen alles tun, was Jesus uns aufträgt. (Joh 2,5). Jesus trägt uns auf, dass wir einander so lieben sollen, wie Er uns geliebt hat und wie Er und der Vater sich lieben. (Joh 17,21-23). Wenn wir auf Jesus hören und Ihm nachfolgen, wird alles gut. Dank sei Ihm!







14. Unser Sterben und unser Tod



Herr Jesus Christus, Du hast für uns den bittersten Tod am Kreuz erlitten, Du wolltest nur den Willen Deines Vaters erfüllen. Bitte hilf mir, den Tod, den Du für mich vorgesehen hast, in Liebe anzunehmen! Stärke mich in meiner Todesstunde und gewähre mir all Deine Gnaden! Vertreibe die bösen Geister, damit sich mich nicht von Dir und Deiner Liebe abbringen! Hilf mir, Dir im Leben und im Sterben treu zu bleiben! Amen.



Das Sterben ist nicht leicht, es ist eine große Herausforderung, das letzte Problem, das wir auf Erden zu lösen haben. Wir können es natürlich wieder nur mit unserem guten Gott lösen. In der Sterbestunde wird der Mensch nochmal von den Dämonen angegriffen, sie versuchen ja alles, dass der Mensch nicht gerettet wird. Aber wir brauchen vor ihnen keine Angst zu haben, Gott steht uns bei und Er überfordert uns nie. Wenn Er Angriffe von Seiten der bösen Geister zulässt, so soll auch dies nur zu unserem Besten sein und Gott allein bestimmt, in welchem Maß die bösen Geister uns versuchen dürfen. Gott möchte, dass wir erkennen, dass wir ohne Ihn nichts vermögen und dass es notwendig ist, dass wir unsere Zuflucht allein bei Ihm suchen. Auch die Hilfe Mariens, der Engel und Heiligen sollen wir in Anspruch nehmen. Es gibt auch Patrone für eine gute Sterbestunde: die Gottesmutter Maria, der hl. Josef, der hl. Franz Xaver, die hl. Barbara, der hl. Erzengel Michael. Denken wir auch an unsere hl. Schutzengel und an unsere hl. Namenspatrone! Und bemühen wir uns um die heiligen Sterbesakramente, die hl. Beichte, die hl. Krankensalbung und die hl. Kommunion! Am wichtigsten ist es im Sterben, die Liebe zu Gott zu entfachen, all seine Sünden aus Liebe zu Gott zu bereuen, sie Ihm möglichst in der Beichte zu bekennen und alle Leiden in der Gesinnung der Buße anzunehmen und sie geduldig zu ertragen. Beten wir schlicht: „Ja, Vater, Dein Wille geschehe!“

Es gibt auch die Erzbruderschaft vom Tod des heiligen Josef, in die ein Katholik eintreten kann, um besonders für die Sterbenden zu beten. Hier kann man sich anmelden: Kloster St. Trudbert http://www.klostersttrudpert.de/gelebterglaube/josefsbruderschaft/erzbruderschaft.html

Die Mitglieder beten am Morgen: „Heiliger Josef, Nährvater Jesu Christi und wahrer Bräutigam der allerseligsten Jungfrau Maria, bitte für uns und die Sterbenden dieses Tages!“ Am Abend beten sie das Gebet wieder, nur dann beten sie für die „Sterbenden dieser Nacht“. Wenn wir diese Gebete treu beten, können wir sicher sein, dass uns der hl. Josef bei unserem Sterben helfen wird.

Wer im Zustand der heiligmachenden Gnade, also frei von der Todsünde stirbt, ist gerettet, er kommt sicher in den Himmel, auch wenn er zuvor noch im Fegefeuer geläutert werden müsste. Wer nicht in diesem Zustand verstirbt, kommt in die ewige Hölle. Dieser hat Christus abgelehnt. Wer die ewige Liebe endgültig ablehnt, kann nicht in die ewige Liebe eingehen. Der Mensch bekommt das, wofür er sich frei entschieden hat, er erntet das, was er gesät hat. Wer Unkraut gesät hat, bekommt Unkraut. Wer in den Himmel kommen will, muss in seinem Leben gute Früchte hervorbringen, die zwölf Früchte des Heiligen Geistes: Liebe, Freude, Frieden, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Langmut, Sanftmut, Treue, Bescheidenheit, Enthaltsamkeit und Keuschheit.

Gal 5,13-25 (Übersetzung von Rösch):

13Brüder, ihr seid zur Freiheit berufen. Nur gebraucht die Freiheit nicht, um dem Fleische nachzugeben. Dient vielmehr einander in Liebe.14Denn das ganze Gesetz wird in dem einen Gebote erfüllt:15„Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.“ Wenn ihr aber einander beißt und zerreißt, so seht zu, dass ihr einander nicht aufzehrt.16Ich sage: Wandelt im Geiste, dann werdet ihr nicht die Gelüste des Fleisches vollbringen.17Denn das Fleisch gelüstet wider den Geist und der Geist wider das Fleisch. Diese widerstreben einander, auf dass ihr nicht tut, was ihr wollt.18Wenn ihr euch aber vom Geiste leiten lasst, so steht ihr nicht mehr unter dem Gesetze.19Die Werke des Fleisches sind allbekannt:20Unzucht, Unkeuschheit, [Schamlosigkeit,] Wollust, Götzendienst, Zauberei, Feindschaft, Streit, Eifersucht, Zorn, Zwietracht, 21Spaltung, Parteiung, Neid, Mord, Völlerei, Schwelgerei und dergleichen. Was ich schon früher gesagt habe, das wiederhole ich: Die solches treiben, werden das Reich Gottes nicht erben.22Die Früchte des Geistes aber sind: Liebe, Freude,23Friede, Geduld, Milde, Güte, Treue, Sanftmut, [Bescheidenheit,] Enthaltsamkeit [Keuschheit]. Gegen dergleichen richtet sich kein Gesetz.24Die aber Christus Jesus angehören, haben ihr Fleisch mit seinen Leidenschaften und Gelüsten ans Kreuz geschlagen.25Haben wir durch den Geist das Leben, so wollen wir auch im Geiste wandeln.26Wir wollen nicht eitlem Ruhm nachjagen noch einander reizen und beneiden!

Der heilige Paulus spricht hier Klartext. Wehe dem, der das Evangelium abändern will! Paulus sagt, dass derjenige verflucht sei, der uns ein anderes Evangelium verkündigt. (Gal 1,8). Die große Gefahr ist, dass man nur das von der Bibel auswählt, was einem behagt, was einem gefällt, was mit den eigenen Meinungen und Vorstellungen übereinstimmt und das Unangenehme und Schwere beiseite schiebt. In den Himmel kommt nichts Unreines! Der Mensch erntet das, was er sät. Ein guter Baum bringt gute Früchte hervor und ein schlechter Baum schlechte Früchte, wie Jesus uns lehrt. (Mt 7,17-20). Schauen wir auf die Heiligen und nehmen wir uns an ihnen ein Vorbild! Sie waren genau wie wir den Versuchungen zum Bösen ausgesetzt, aber sie haben sich für Gott, für das Gute, für die Liebe entschieden, selbst wenn sie dafür ihr eigenes Leben hingeben mussten. So viele Märtyrer starben aus Liebe zu Gott! So viele gaben ihr Leben hin, weil sie Gottes Gebote nicht übertreten wollten. Und wie sehr sind viele heutige Menschen verweichlicht, verweltlicht, verschlossen, verwirrt, verbittert, verdorben, verlogen und verkommen! Wenn diese nicht umkehren, gehen sie auf ewig verloren. Beten wir viel um die Rettung der Seelen, besonders für die Sterbenden und für die Armen Seelen im Fegefeuer!

Die Selbstgerechten, Selbstverliebten, Hochmütigen, Habgierigen, Unkeuschen können nicht das Himmelreich erben. Gott allein gebührt in unserem Leben der erste Platz! Der Mensch muss sich selbst verleugnen, er muss sich ganz klein machen, um durch die enge Pforte in den Himmel eintreten zu können. Der Mensch muss erkennen, dass er nicht gut ist, dass er das Gute nur mit Gottes Hilfe vermag.

Wenn wir Gott wahrhaft aus ganzem Herzen lieben, wenn wir Ihm immer den ersten Platz in unserem Leben geben, dann wird dies auch in unserem Sterben so sein, dann nehmen wir immer alles mit einem dankbaren und frohen Herzen aus den Händen Gottes an, dann ergeben wir uns vollständig in den heiligen Willen Gottes, dann wollen wir nichts anderes als das, was Gott in Seiner Liebe und Weisheit für uns vorgesehen hat.

Unser Sterben ist die letzte Prüfung unseres Lebens, hierbei zeigt es sich, ob wir alles Irdische, alle Menschen, uns selbst loslassen können, ob wir unser ganzes Vertrauen, unsere ganze Hoffnung auf Gott setzen, ob wir unser Leben in Seine guten Hände legen. Wir brauchen uns keine Sorgen zu machen, wenn wir schon im Leben nach dem Willen Gottes gelebt haben. Wir werden so sterben wie wir gelebt haben. Aber auch wer nicht so gut nach dem Willen Gottes gelebt hat, hat im Sterben noch die Chance zur Umkehr, denn Gott bietet jedem Menschen bis zu seinem Tod Seine Gnade an. Wer Gott liebt, wird Seine Gnaden nicht ausschlagen. Wer Ihn nicht liebt, wird Ihn auch im Sterben nicht lieben. Wenn Gott zu unseren Lebzeiten den ersten Platz eingenommen hat, wird Er dies auch in unserem Sterben. Im Sterben brauchen wir besonders die Tugenden des Starkmuts, der Treue, der Geduld, der Ergebung in den Willen Gottes, der Standhaftigkeit, der Liebe und der Barmherzigkeit. Unser Herz muss frei von Groll sein, wir müssen allen vergeben! Bitten wir Gott immer wieder um diese Tugenden für jetzt und besonders auch für unsere Sterbestunde!

Bereiten wir uns gut auf unser Sterben vor, indem wir oft an unsere Sterbestunde denken und Gott um Seine Gnade für diese Stunde bitten! Wenn wir oft an unser Sterben denken, werden wir mit Sicherheit weniger sündigen, denn wer an sein eigenes Sterben denkt, erkennt die Sünden und Eitelkeiten dieser Welt besser und meidet diese. Es ist wirklich sehr heilsam, an sein eigenes Sterben zu denken. Und denken wir auch daran, dass wir nach unserem Tod sofort vor dem Richterstuhl Jesu erscheinen müssen. Jesus ist unser Richter, Er wird uns sagen, ob wir in den Himmel, in die Hölle oder für eine gewisse Zeit ins Fegefeuer müssen, bevor wir dann in den Himmel eingehen dürfen. Denken wir darum mit Gottesfurcht an unser Sterben, an unseren Tod und an das Gericht! Eine heilsame Übung!

Wenn wir gut sterben wollen, müssen wir uns schon jetzt um ein Leben nach dem Willen Gottes bemühen. Wenn wir jetzt im Leben nicht ganz auf Gott vertrauen, woher soll dann das Vertrauen auf Ihn in unserer Sterbestunde kommen? Wenn wir uns jetzt nicht nach Ihm sehnen, wie sollten wir uns dann in unserer Sterbestunde nach Ihm sehnen? Wenn wir Ihn jetzt nicht lieben, wie sollten wir Ihn dann in unserem Sterben lieben können? Wenn wir jetzt ständig um unsere eigenen Probleme, Sorgen und Leiden, um unser eigenes Ich kreisen, dann wird dies in unserem Sterben genauso sein. Jetzt müssen wir unser Leben mit der Hilfe Gottes zum Guten wenden, jetzt müssen wir nach Gottes Willen leben, jetzt müssen wir uns auf Gott hin ausrichten, heute ist die Zeit der Gnade. Gott schenkt uns Seine Gnade heute und Er will, dass wir heute auf Ihn hören, Ihm gehorchen, Seinem Sohn in Demut und Liebe nachfolgen. Wir wissen nicht, wann wir sterben und nicht, wie wir sterben. Wenn wir plötzlich sterben, haben wir vielleicht keine Zeit mehr zur Umkehr. Wer seine Umkehr auf morgen verschieben will, hat keine wahre Liebe zu Gott! Gott schenkt uns so viel Zeit auf Erden, damit wir unser Leben nach Seinem Willen ordnen können! Aber es kann auch ein „zu spät“ geben! Entscheiden wir uns heute ganz für Gott und bleiben wir Ihm treu! Er ist immer treu! Zum Schluss noch ein Wort des hl. Paulus: „Wirkt Euer Heil mit Furcht und Zittern!“

(Phil 2,12-13).





15. Schlusskapitel: Worauf kommt es nun an?



Hier auf Erden gibt es für uns viele Probleme, Prüfungen, Widrigkeiten, Leiden und Herausforderungen. Keiner kann diesen völlig aus dem Weg gehen. So viele Menschen sind traurig, bedrückt, schwer belastet, entmutigt, manche sogar verzweifelt. Ohne unseren Herrn Jesus Christus, ohne Seine Liebe wird es schwer werden, nur Er kann uns helfen, nur Er kann und will uns retten. Mit Ihm können wir viele Probleme lösen, können wir schwere Prüfungen bestehen, können wir Leiden und Widrigkeiten geduldig ertragen und uns den Herausforderung mutig stellen, v.a. können wir mit Ihm und durch Ihn zu Liebenden werden und so ein sinnerfülltes Leben im Angesicht Gottes führen. Jesus ist der Weg der Wahrheit in die Freiheit der Liebe! Wir brauchen keine Angst zu haben, wir sollen uns keine Sorgen machen, sondern unser ganzes Vertrauen auf unseren guten Gott setzen und Ihm alles übergeben, was uns belastet. Jesus sagt uns: „Suchet zuerst das Reich Gottes und Seine Gerechtigkeit und alles andere wird Euch hinzugegeben werden!“ (Lk 12,31). Wer den Willen Gottes erfüllt, muss sich keine Sorgen machen und soll sich keine Sorgen machen. Wer sich Sorgen macht, vertraut unserem guten Gott nicht ganz. Gott schenkt uns alles, Er schenkt sich uns selbst. Er hat alles aus reinster Liebe aus dem Nichts erschaffen. Er hat uns durch Seinen Sohn erlöst, Er hat uns durch Ihn all unsere Sünden vergeben und uns so in die wahre Freiheit versetzt. Er möchte uns an Seinem innersten Wesen Anteil geben, Er möchte, dass wir zu Liebenden werden, Ihm ähnlich, mit Ihm in Ewigkeit vereinigt. Gott schenkt uns alles, damit wir zu Liebenden werden können, aber wir müssen dies wollen und mit Gottes Gnade treu mitwirken. Der Mensch ist ein Wesen der Entscheidung, er muss sich letztendlich für das Gute oder das Böse frei entscheiden. Entweder lassen wir uns vom Heiligen Geist leiten oder von unserer eigenen Habgier! Wenn sich der Mensch für Gott entscheidet, wird Er auch zum Glauben an Jesus Christus finden. Und nur mit Jesus können unsere eigentlichen Probleme gelöst werden, zuerst unser Grundproblem, die Vergebung unserer Sünden, dann alle anderen Probleme. Wenn uns Jesus all unsere Sünden vergeben hat, sind wir frei und können unser Leben mit einem tiefen inneren Frieden und mit tiefer innerer Freude in Gott leben. Alle anderen Probleme und Leiden, die dann noch auf uns zukommen werden, werden uns nicht niederdrücken, werden uns nicht unseren inneren Frieden rauben können, solange wir nur in Gottes Liebe bleiben, immer wachen und beten, uns vom Irdischen losschälen und uns Gott ganz hingeben. Jedes Problem, jedes Leid hat dann seinen tiefen Sinn. Gott lässt das Schwere und Widrige nur zu, damit wir rein, lauter und heilig werden, Gott will immer nur unser Bestes, unser ewiges Heil. Wer alles froh und dankbar aus Gottes Hand annimmt, immer mutig Ja zum Willen des ewigen Vaters sagt, lebt schon hier auf Erden heilig und er wird mit der Gnade Gottes auch heilig sterben. Wer sein ganzes Vertrauen auf Gott setzt und Jesus nachfolgt, wird nicht enttäuscht werden. Jesus nachzufolgen bedeutet, von Ihm gesandt zu sein. Jesus sendet uns in die Welt, damit wir allen Menschen Sein heiliges Evangelium verkünden. Es ist von großer Wichtigkeit, dass jeder getaufte Christ ein hohes Sendungsbewusstsein hat. Jeder hat von Gott seine besonderen Talente und Gaben erhalten. Mit diesen Talenten und Gaben sollen wir fruchtbar in dieser Welt wirken, wir sollen die Welt mit Gottes Liebe durchsäuern. Die Liebe ist unsere höchste Berufung. Wenn wir zu Liebenden geworden sind, durch die Gnade Gottes und unser Mitwirken mit Gottes Gnade, sind wir Christus ähnlich geworden. Jeder Christ hat das Recht und die Pflicht, Seine Talente und Gaben miteinzubringen. Gehen wir zu unseren Bischöfen und Priestern und sagen wir ihnen deutlich, dass wir unsere Talente und Gaben miteinbringen wollen! Nicht das Amt, sondern allein die Heiligkeit entscheidet darüber, wie fruchtbar wir sind. Je heiliger jemand ist, umso mehr gute Früchte wird er hervorbringen. Die ewige Liebe im Himmel wartet auf die Getreuen. Seien wir getreu bis in den Tod! Gott gibt uns dazu Seine Gnade, Seine Kraft, Seine Liebe und Seinen Segen. Ihm gebührt all unsere Liebe, unser Dank, unsere Anbetung und unser Lobpreis. Gott allein ist gut!

Jesus sagt uns, dass uns nur die Wahrheit befreien kann. (Joh 8,32). Er selbst ist die Wahrheit. Nur Er kann uns frei machen, weil Er am Kreuz für unsere Sünden gestorben ist und auferstanden ist. Er ist der Weg der Wahrheit in die Freiheit der Liebe. Er ist das Leben und die Auferstehung. Zur wahren Freiheit Gottes, zum wahren Leben können wir nur durch Jesus finden, Er ist der einzige Weg zum ewigen Heil, nur Er kann uns im Heiligen Geist zum ewigen Vater führen. Ihm müssen wir nachfolgen! Es gibt nur einen einzigen Weg zur ewigen Glückseligkeit, Jesus und es gibt nur eine wahre Freiheit, das ist die Freiheit der Liebe, die Freiheit Gottes. Gott ist absolut frei. Wir müssen frei von uns selbst werden, von unseren Begierden, von unseren Sorgen, frei von allen irdischen Abhängigkeiten, frei, um Jesus nachzufolgen, frei, um Gott mit ungeteiltem Herzen lieben zu können, frei, um Gott und dem Nächsten zu dienen, frei, um sich Gott ganz hinzugeben. Nur der Dienende, der Liebende, der Sich-Hingebende, der In-Gott-Verwurzelte, der Dankbare, der immer Frohe ist wirklich frei. Darum kann der hl. Augustinus sagen: „Liebe und tu, was Du willst!“ Wenn wir frei werden wollen, müssen wir aus unserem eigenen, engen Selbst und aus dieser verdorbenen Welt ausziehen, wir müssen Christus anziehen und in Gott einziehen, so wie Israel im Alten Bund aus Ägypten ausziehen musste und die vollen Fleischtöpfe hinter sich lassen musste, um ins gelobte Land einziehen zu können, um zu einem Volk werden zu können, das auf die Stimme Gottes hört und vor Ihm wohlgefällig wandelt. Wenn wir Jesus wirklich treu nachfolgen, dann wandeln auch wir vor Gott wohlgefällig. Nur Jesus kann uns im Heiligen Geist in die ewige Liebe des Vaters führen. Vertrauen wir unserem guten Gott!

Ich danke Dir und liebe Dich, mein guter Gott! Ich bete Dich an! Amen!

Herr Jesus Christus, Du willst uns im Heiligen Geist zum Vater führen. Du bist der einzige Weg zum Vater. Hilf uns, dass wir immer auf diesem geraden Weg bleiben, dass wir nie mehr von ihm abweichen! Führe, leite, stärke, erleuchte uns auf diesem Weg durch Deinen Heiligen Geist! Unser Leben kann nur mit Dir gelingen, nur mit Dir, nur in Deiner Nachfolge können wir unser ewiges Heil erlangen. Viele Menschen glauben, dass ihr Leben gelungen sei, weil sie hier auf Erden scheinbar Großes geleistet haben, aber Du sagst uns: „Was nützt es einem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt, dabei aber seine Seele verliert?“ Nur Du kannst unsere Seelen retten. Herr, rette uns, wir gehen zugrunde! Lass uns in Dir wohnen, in Deinem heiligsten Herzen, denn Dein Herz ist der Quell aller Gnaden, allen Heils. Ich liebe Dich, mein Herr! Hilf mir, immer in Deiner Liebe zu bleiben! Amen.







Literaturempfehlungen:

Adolf Hümmer: „Wer kann mein Herz auf ewig erfüllen?“, erschienen im Lins Verlag.

Adolf Hümmer: „Ewige Liebe nur in Gott“, kostenlos im Internet auf meiner Website zu lesen:

https://sites.google.com/view/ewige-liebe-nur-in-gott/startseite

Teresa von Avila!

Johannes vom Kreuz

Birgitta von Schweden: „Werke“, im EOS Verlag erschienen.

Thomas von Aquin

Irenäus von Lyon

Johannes von Damaskus

Caterina von Siena!

Jean Nicolas Grou

Franziskus von Assisi

Hildegard von Bingen

Alfons Maria von Liguori

Franz von Sales

Augustinus

Ephräm der Syrer

Athanasius

Basilius der Große

Gregor der Große

Hieronymus

Elisabeth von der Dreifaltigkeit!!

Marie Lataste

Maria Theresia Meyer-Bernhold

Camilla Battista Varano

Thomas von Kempen: „Die Nachfolge Christi“

Lorenzo Scupoli: „Der geistliche Kampf“

Franz Diekamp: „Katholische Dogmatik“

Dietrich von Hildebrand

Columba Marmion

Marie-Eugene Grialou

Gertrud von Helfta

Maria Julitta Ritz

Veronika Giuliani!

Ignatius von Loyola

Laurentius von Brindisi

Rafael Arnaiz Baron

Ludwig Maria Grignion von Montfort









Weißenhorn, den 28.9.2023









Auf der Rückseite:



In diesem Buch geht es um das Leben des Menschen mit seinen Prüfungen, Herausforderungen, Problemen, Leiden und Widrigkeiten. Es geht um die Fragen, wie der Mensch mit all den Schwierigkeiten zurechtkommen kann, was der Mensch eigentlich ist, woher der Mensch kommt und wohin er geht, was der Sinn seines Lebens ist, was sein Ziel, seine Bestimmung ist. Es geht um die Frage der Sünde, um die Frage, ob es auf Erden Gerechtigkeit geben kann, um die Frage des Todes und um die Frage, ob es ein ewiges Leben gibt, ob es Himmel und Hölle gibt. Gibt es Gott? Können wir mit unserer Vernunft Seine Existenz erkennen? Wenn ja, was können wir über Ihn aussagen? Hat sich Gott uns offenbart? Wer ist Jesus Christus? Kann Er uns unsere Sünden vergeben? Kann Er uns retten? Ist Er der einzige Weg zum Vater, der Weg der Wahrheit in die Freiheit der Liebe? Können wir mit Ihm unsere entscheidenden Probleme lösen? Kann Er uns befreien? Was ist die Kirche? Brauchen wir sie wirklich oder ist sie nur eine menschliche Einrichtung? Brauchen wir die sieben Sakramente? Besonders geht es um die Nachfolge Jesu Christi. Was ist die eigentliche Berufung des Menschen? Wie kann ein Mensch ein sinnerfülltes, ein innerliches Leben führen? Inwieweit muss sich der Mensch von dieser Welt lossagen, um für Gott leben zu können? Was schadet der Seele des Menschen und was nützt ihr? Vertreibt die Gottesfurcht die Menschenfurcht? Es geht um die wesentlichen Fragen des menschlichen Lebens. Wir dürfen diesen Fragen nicht ausweichen! Christen stellen sich der Wirklichkeit, sie fürchten weder die Welt noch die Menschen, sondern allein Gott, der die ewige Liebe ist.