Whisky


Die Whisky FAQ´s

Whisky oder Whiskey ?

Beide Arten sind weder ein Schreibfehler noch eine Frage der Ehre. Die Schreibweise definiert das Herkunftsland, denn in den USA und Irland wird er mit einem zusätzlich "e" geschrieben, wohingegen andere Länder, vor allem Schottland darauf verzichten.

Was ist Whisky überhaupt ?

Prinzipiell kann man sagen das Whisky nur ein Kornbrand ist der mindestens 3 Jahre gelagert wurde.

Alles andere darf überhaupt nicht Whisky heißen, auch nicht wenn er länger im Holzfass lag.

Kurzum Whisky geht nur mit aus Getreide gebranntem Branntwein (Spirit).

Durch die Unterscheidung von Whisky und Whiskey kann man, mit Ausnahme von Amerika die Ihren Whiskey generell aus Mais herstellen, sagen, dass er eine fassgelagerte Spirituose aus Getreide ist. Er wird überall dort hergestellt wo Getreide in jeglicher Form angebaut wird.

Es gibt nur noch wenig Destillerien die vollständig alles auf traditionellem Wege herstellen.

Das Land mit der größten Whisky Produktion und vor allem dem größten Whiskykonsum ist zur Zeit, man glaubt es kaum, Indien.

Irland oder Schottland ... Wo ist der Ursprung ?

Seit Jahrhunderten erregt eine Frage sowohl die irischen als auch schottischen Gemüter allerdings bislang ohne einem eindeutigem Ergebnis.

Die Iren führen eine Brennlizenz aus dem Jahr 1608 ins Felde, aber die Schotten rühmen sich mit einem Dokument aus dem Jahre 1494, in dem der Whisky erstmalig erwähnt wird.

Das entsprechende Dokument ist eine Steuerurkunde aus diesem Jahr und weist folgendes aus: "Im Auftrag des Königs Jacob IV acht Boll Malz an Bruder John Cor, um daraus Aqua Vitae zu machen."

Die Definition von Aqua Vitae ist "Lebenswasser", also die ursprüngliche Bezeichnung für Branntwein.

Whisky ? auch der Kornbrand war in Deutschland ein Begriff

Wenn man bedenkt, dass es nur um den Namen Whisky geht ist es wahrscheinlich Schottland. Geht es darum, wann wer zuerst gebrannt , schließen wir Deutschland natürlich mit ein, da es hier ein Dokument aus Nordhausen aus dem Jahre 1507 gibt. Die erste urkundliche Erwähnung des Nordhäuser Branntweines stammt aus dem Beschluß des Stadtrates vom 23.Dezember in dem erstmals das Wort bornewyn (Branntwein) dafür auftritt :

"Der glichen, wie eß mit dem bornewyne hinfur, eynne zinß daruff zu setze, gehalten sul werden."

Dieser Satz bezeugt, dass schon vor dem 23.Dezember 1507 eine Branntweinsteuer gab, also in Nordhausen Branntwein somit hergestellt wurde. Das erste Kornbrennverbot stammt aus dem Jahr 1545. In einem Ratsdekret der Stadt Nordhausen wird die Verwendung von Korn oder Malz zur Herstellung von Kornbrand verboten. Hintergrung war eine Hungersnot, das Verbot wurde 1576 wieder aufgehoben.

Wer durfte eigentlich Whisky brennen ? Jeder ?

Zunächst war es nur den Lords, den Earls, Barons und Gentlemen, zum ausschließlichen Eigenbedarf, vorbehalten Whisky zu destillieren.

Der offizielle Grund dafür war angeblich der Mangel an Futtergerste, aber es war wahrscheinlich eher vorgeschoben, um das Brennrecht auf eine bestimmte Gesellschaftsschicht zu beschränken und entsprechend besteuern zu können.

Das Selbstherstellen ihres Alkohols durch das Brennen, wird von verschiedenen Stellen als schottische "Volkskultur" bezeichnet. Angefangen hatten die Schotten allerdings damit schon vor Jahrhunderten, noch bevor Karl I. im Jahr 1644 die erste Alkoholsteuer erließ.

Er kam also zu spät: Die Tradition des Brennens war nicht mehr wegzureglementieren.

Die Schotten ignorierten die Gesetze weitgehend. Sogar in der Hauptstadt Edinburgh hatten angeblich nur acht von 408 Brennereien im Jahre 1777 überhaupt eine Lizenz.

Scotch ? Whisky? Oder ist das nicht Dasselbe ?

Scotch wird ausschließlich in Schottland hergestellt und reift mindestens drei Jahre in Eichenfässern.

Die bekanntesten Sorten sind Blend und Single Malt.

Ein Blend ist eine Komposition aus Rohgetreide- und Malz-Whiskys verschiedener Brennereien, während ein Single Malt nur aus einer Destillerie stammt (single) und zu 100 Prozent aus reinem Gerstenmalz hergestellt wird (malt).

Der beliebteste und meist ausgezeichnete Single Malt Scotch Whisky der Welt ist der Glenfiddich Whisky.

Bourbon hingegen ist amerikanischer Herkunft und besteht hauptsächlich aus Mais und wird in frischen Eichenfässern gelagert.

Fassreife, Was bedeutet das ?

Sowohl in Schottland, Irland als auch den USA darf Whisk(e)y ausschließlich erstmal in Eichenfässern reifen. Einige Whiskys lagern dann darüber hinaus noch in Süßweinfässern oder Fässern anderer Spirituosen, um ihre Komplexität durch weitere Aromen zu steigern. Eine Lagerung in Holzfässern macht den Whisky erst zum Whisky. Durch die Nutzung selbst dieser einfachen Eichenfässer bekommt ein Whisky die charakteristische Farbe und Zusatzstoffe, -geschmäcker.

Whisky muss in Europa immer mindestens 3 Jahre in Holzfässern lagern damit er sich überhaupt Whisky nennen darf. Scotch darf nur Whisky heißen der in Schottland gebrannt, gelagert und auch (ganz wichtig) in Schottland abgefüllt wurde, denn nach schottischem Recht ist ein Fass das Schottland verlassen hat kein Scotch mehr. Nach momentanem EU Recht British Whisky.

Die meisten benutzen Fässer in Schottland sind zwischen 40 und 100 Jahre alt, wobei man hier sagen kann je älter umso interessanter. Die in Amerika benutzen neue Eichenfässer dürfen laut Gesetz nur einmal eingesetzt werden. Diese werden dann allerdings nachdem sie ausgedient haben, von den findigen Schotten günstig aufgekauft und für ihre Lagerung wiederum verwendet. Spart Ressourcen und Geld.

Jung oder Alt, welcher Whisky schmeckt besser ?

Der älteste bekannte Whisky ... ist nicht bekannt. Bekannt ist, dass die ältesten Whiskys eine Lagerzeit von ca. 50 Jahre haben. Hierbei gilt zu beachten, dass sich das Alter immer nach der Lagerzeit im Holzfass bemisst. Bei Auktionen werden ab und an auch Whiskies aus dem 19. Jahrhundert angeboten, die zum Teil noch nicht sehr alt waren als sie abgefüllt wurden, aber das sagt natürlich nichts darüber aus, ob diese auch wirklich dem Alter entsprechend „gut“ sind, weil lange in der Flasche gelagert. Die Altersangaben auf Whiskyflaschen sind somit als Mindestangabe der Reifezeit im Fass zu verstehen. Ältere Whiskies sind zumeist teurer und auch exklusiver, da sie ja logischerweise länger reifen und außerdem durch Verdunstung während ihrer Lagerzeit an Volumen verlieren. Dieser Verlust beträgt jährlich zirka zwei Prozent und wird als „Angel’s Share“, also als der Anteil an die Engel bezeichnet. Diese Whiskys sind wohl nur für Hardcore Sammler mit dickem Geldbeutel geeignet und rein des Sammelns Willen und in keinster Weise zum Trinken gedacht.

Woher stammt eigentlich der rauchige Geschmack einiger Whiskys?

Malz ist die Grundlage des Whisky, der sozusagen unersetzbare Grundstoff, ohne dessen zutun es keinen Whisky geben würde.

Das Mälzen ist ein wichtiger Prozess bei der Whiskyherstellung.

Das Gerstenkorn wird zumeist auf Malzböden ausgebreitet und befeuchtet damit es zu keimen beginnt. Dadurch entsteht der benötigte Malzzucker.

Dieser Prozess dauert mehrere Tage, in dem das Korn regelmäßig gewendet werden muss.

Um die Keimung des Korns dann zu unterbrechen wird die Gerste auf so genannten Darrböden erhitzt.

Traditionell wird hierfür Torf eingesetzt, da Holz nur spärlich vorhanden war in der Geschichte Schottlands.

Der Torfrauch, je nach Stärke, führt natürlich auch zu dem „Rauchigen“ Geschmack mancher Whiskys.

Zirka 35 Prozent aller schottischen Whiskys haben dieses rauchige Aroma .

Welche Geschmackssorten kennt man beim Whisky?

Es gibt drei Arten von Geschmäckern mit denen man beim Whiskytrinken konfrontiert wird, wobei der primäre und sekundäre Eindruck der Wichtigste ist.

Primär wird hauptsächlich in Holz, torfig, fruchtig und duftend unterschieden.

Sekundär gibt es Begrifflichkeiten wie Rauch, Medizinisch, Ölig oder auch Blumig.

Am leichtesten ist die Unterscheidung in „Schmeckt mir“ und „Schmeckt mir nicht“ und natürlich ist DER Beste Whisky Schottlands der, der nichts kostet, wie jeder Schotte blind unterschreiben würde.

Wie hoch darf der maximale Alkoholanteil im Scotch sein ?

Für das Destillat im Erstbrand ist eine maximale Obergrenze von 94,8 % -Vol. durch die EU vorgeschrieben. Das Erstbranddestillat hat wie auch immer man es dreht (in Schottland nach dem Wash-Still) irgendwo; abhängig von der Maische Güte zwischen 20%-30% Vol. Erst im zweiten Destillationsvorgang dem Spirit-Still kann der Alkoholgehalt auf 72-74% steigen. Nur in den Gegenstromdestillationen wie bei neuen Anlagen die in Deutschland und in Irland genutzt werden, kann man bis zu 98% Vol. hinauf kommen. Die meisten Whiskies werden allerdings in einer Trinkstärke von 40-44 % -Vol. angeboten. Ein Trend ist auch hier die Fassstärke, die im Schnitt von zirka 56- 66 %-Vol. reichen kann und auch angeboten wird.

Warum dreifach oder zweifach destillierter Whisky ? Und welcher ist besser?

In der Vergangenheit war es eher üblich dreifach zu destillieren, wie es überwiegend in Irland und in den schottischen Lowlands (Auchentoshan) noch immer betrieben wird.

Man kann nicht sagen das der Whisky dadurch besser ist, denn dies ist eine reine Geschmackssache.

Was man allerdings sagen kann ist das bei dreifacher Destillation der Whisky „weicher“ wird.

Der „Abgang“ und das Verhalten im Mund und Hals ist hierbei zu beachten.

Wie trinkt man Whisky richtig ?

Eins muss hier mal klar gesagt werden, nämlich das in einen guten Whisky niemals Eis gehört!

Kühlt man diesen zu sehr ab, frieren seine feinen Aromen praktisch ein und gehen somit verloren.

Whisky-Kenner empfehlen den Genuss eines guten Tropfens bei Raumtemperatur, damit sich das Aroma des Whisky gut entfalten kann.

Es gibt für den Genuss edler Tropfen verschiedene Arten von Gläsern.

Die gängigste Wahl sind die sogenannten Nosing-Gläsern, die die Aromen durch ihre tulpenartige Form für einen intensiven Geruch und Genuss bündeln.

Im bauchigen Teil können sich die Whisky-Aromen gut entfalten, bevor sie durch das sich verjüngende Glas beim Aufsteigen wieder konzentriert werden. Wem sein Whisky zu stark ist, der verdünnt ihn mit reinem Quellwasser - tropfenweise, bis die nach eigenem Empfinden richtige Trinkstärke erreicht ist.

Das volle Aroma eines erstklassigen Whiskys entfaltet sich mit der Zugabe von ein paar Tropfen Wasser vollends.

Anmerkung der Redaktion : Vielen lieben Dank für die Zuarbeit von Ralf Brzeske zu den einzelnen Themen