Ernst Richter
Schiffskoch Ernst Richter
Band 17
in der Buchreihe "Zeitzeugen des Alltags"
Schiffskoch
Ernst Richter
Weltweit als Smutje unterwegs
Leseprobe:
Der Beginn
Ich wurde am 18.11.1939 in Hammerunterwiesenthal im Erzgebirge geboren.
Als fünftes von sechs Kindern wuchs ich auf dem kleinen Bauernhof meiner Eltern in einfachen Verhältnissen auf und kam am 1. September 1945 zusammen mit 23 anderen ABC-Schützen in unsere kleine Dorfschule.
Für meine Eltern war es in der Nachkriegszeit nicht immer leicht, uns mit Schuhwerk, Kleidung und Schulmaterial zu versorgen, trotzdem wurden wir Geschwister immer sauber und gut gekleidet zur nahe gelegenen Schule geschickt.
Die Zeit verging und mit ihr vergingen die Jahre meiner Kindheit. Unsere Familie, zu der damals 10 Personen gehörten, hatte es oft schwer.
1953, mit noch nicht einmal 14 Jahren, wurde ich mit einem guten Schulabschluss entlassen. Mein Berufswunsch war das Fleischerhandwerk. Meine Eltern hatten keine Einwände und besorgten mir eine Lehrstelle im nahe gelegenen Oberwiesenthal beim Fleischermeister Georg Heumann.
Fürsorglich wurde ich von meinem Lehrmeister auf den Beruf des Fleischers vorbereitet und immer gut behandelt, wenn ich als Lehrling auch des Öfteren länger arbeiten musste.
Alles in allem machte mir die Ausbildung zum Fleischer viel Spaß, und, wie sich später zeigen sollte, wurde dieser Lehrberuf nach Erlangung des Gesellenbriefes am 30.08.1956 mit der Gesamtnote „2“ auch der Grundstock meines späteren Berufslebens.
Um mich nach einer Stelle im "Westen" umzusehen, ging ich damals einfach zur Gemeindeverwaltung, um eine Ausreisegenehmigung in die BRD zu bekommen, was zu dieser Zeit kein Problem darstellte.
Heimat ade
Meine Eltern und Geschwister waren damals sehr traurig, als ich mit meinem Freund Konrad Drechsler kurz entschlossen in die BRD aufbrach, Ziel sollte Dachau in Oberbayern sein, hier wohnte ein Onkel von besagtem Konrad.
Unsere Zugreise ging dann über Cranzahl, Annaberg, Chemnitz, Plauen, Hof und München nach Dachau, wo wir von besagtem Onkel abgeholt wurden.
Zur damaligen Zeit war so eine Fahrt eine Reise in eine andere Welt, eine Welt, wie wir sie beide noch nie gesehen hatten. Schon am Grenzübergang in Hof wurden wir fröhlich begrüßt und auf bayrisch zur Weiterfahrt verabschiedet.
Es war wie in einem Film, und unsere Gedanken beschäftigten sich zielgerichtet auf die Zukunft, auf das, was uns erwartete. Was es war, wussten wir nicht. Aber es würde schon klappen, zurück ins Erzgebirge konnten wir ja immer noch, die Aufenthaltsgenehmigung war zwei Monate gültig.
Im Hause des Onkels meines Freundes wurden wir sehr gut aufgenommen und versorgt, unser Anliegen, gerne hier bleiben und arbeiten zu wollen, war nichts Ungewöhnliches für ihn und er versprach, zu helfen.
Zur damaligen Zeit war es keine Seltenheit, dass Ost-Bürger zu West-Bürgern auf Zeit wurden, meine persönliche Sorge aber blieb, ob es mit der Arbeit auch klappen und ich im gelernten Beruf arbeiten würde können.
Meine Sorgen waren völlig unbegründet, denn schon in der Frühe am nächsten Tag gingen wir mit "Onkel Werner" zum Arbeitsamt nach Dachau, um die nötigen Formalitäten für eine Arbeitsaufnahme im Westen zu erledigen, guten Glaubens kehrten wir nachmittags wieder heim.
Das folgende Wochenende sind wir im Hause der Familie Werner Drechsler geblieben. Hier sind wir sehr üppig versorgt worden. Gespräche drehten sich auch über die Stadt Dachau, wo sich während der NS-Zeit im bekannten KZ schreckliche Vorkommnisse abgespielt hatten.
Die Einwohner von Dachau waren noch immer stark erschüttert von der Vergangenheit, obwohl wir jetzt schon 1956 schrieben und der Krieg seit 11 Jahren beendet war, konnte ich mit meinen 16 Jahren die Trauer nachvollziehen, wenn die Sprache auf die Gräueltaten der SS kamen. Am Sonntag besichtigten wir den damals gerade neu angelegten Friedhof für die KZ-Opfer.
In vielen Situationen ertappte ich mich immer wieder bei dem Gedanken um einen Arbeitsplatz hier im Westen, ich stand nun mal alleine hier in der Fremde, wünschte, mich weiterbilden zu können, erfolgreich die erhoffte Arbeit zu meistern und vielleicht auch meine Eltern und Geschwister etwas zu unterstützen, denn in der DDR gab es, das wissen heute fast alle, zu damaligen Zeit sehr wenig, und dann noch alles auf zugeteilten Lebensmittelkarten. Man kann sich heute kaum noch vorstellen, wie man damals Millionen von Deutschen in dem sowjetischen Herrschaftsgebiet behandelt hat. Alle landwirtschaftlichen Erzeugnisse mussten, bis auf kleine Mengen zum eigenen Verbrauch, an die russische Besatzung und nach Russland abgegeben werden.
Gerade deshalb gingen mir bei meinem damaligen ersten Gehversuch in der BRD der Mund und die Augen gar nicht mehr zu, ich konnte schwer begreifen, in welchem Wohlstand die Menschen 1956 in Westdeutschland schon wieder lebten.
Es wird ernst
Ein paar Tage plänkelten so dahin, dann kam die Nachricht, dass ich eine Arbeitsstelle als Fleischer in Puchheim, einem Ort bei München, annehmen könne, für Unterkunft und Verpflegung sei gesorgt.
Die Freude, eine Arbeitsstelle gefunden zu haben, war unbeschreiblich, aber im Hinterkopf war mir wohl bewusst, dass damit ein ganz neuer Abschnitt meines Lebens beginnen würde, ganz ohne Eltern und Geschwister, Verwandte und Bekannte. Ich musste mein Leben jetzt wirklich in die eigene Hand nehmen und versuchen, alles alleine zu meistern.
Mit den besten Wünschen wurde ich von Konrad und seinen Eltern 2 Tage später verabschiedet, mit einigen Sachen und einer Fahrkarte nach Puchheim in der Hand.
Mit einem ganz normalen Personenzug fuhr ich von Dachau über München Hauptbahnhof nach Puchheim in Oberbayern.
Dort am Bahnhof angekommen, fragte ich nach der Adresse der Metzgerei und stellte fest, dass ich fast vor der Tür meiner künftigen Arbeitsstelle stand.
Es war die damalige Bahnhofsgaststätte mit eigener Metzgerei, ich war damals sehr erfreut über die herzliche Aufnahme nach meiner Ankunft. Ich wurde mit meinen 16 ½ Jahren dort aufgenommen, als wenn ich zur Familie gehören würde, mir wurde sofort mein Zimmer zugewiesen, wo ich zusammen mit einem älteren Gesellen wohnen konnte.
Alles, was anschließend auf mich zukam, empfand ich als sehr angenehm und zuvorkommend, ich wurde meinem Metzgermeister vorgestellt. Alle Familienmitglieder und das Personal saßen zusammen am Tisch in der großen Küche der Bahnhofsgaststätte. Ich meine mich erinnern zu können, dass es eine Art bayerische Schlachtschüssel mit Sauerkraut, Leberknödeln, Leber und Blutwurst gab, dazu schmackhaftes Weißbrot und einen halben Liter dunkles Starkbier. Es war schon am ersten Tag ein großes Erlebnis.
An diesem ersten Tag brauchte ich noch nicht gleich zu arbeiten, obwohl ich es gerne gemacht hätte, denn neugierig war ich schon.
Am nächsten morgen wurde ich um Punkt 6 Uhr geweckt und bin mit dem Gesellen um 6.30 Uhr in das saubere Schlachthaus gegangen, unter Anleitung vom 1. Gesellen wurden mir Auslösearbeiten aufgetragen, die im Grunde nichts Außergewöhnliches für mich waren, aber jede Gegend hat eben doch so ihre Besonderheiten, die mir aber immer freundlich erklärt wurden.
Ich empfand gerade diese Unterschiedlichkeiten als erforderliches Dazulernen, um mein gesamtes Grundwissen zu vervollständigen, es machte mir deshalb nichts aus, immer wieder vom Gesellen oder Meister neue Arbeitsweisen vermittelt zu bekommen.
Dieses ist die Bahnhofsgaststätte in Puchheim, zu der auch eine Metzgerei gehörte, allerdings war das Gebäude in den späten 50er Jahren schon restauriert, das Zimmer, in dem ich damals wohnte (mit Blick auf den kleinen Bahnhof), ist aber gut wiederzuerkennen.
Vom Schlachten selber bis hin zur Verwurstung gab es Unterschiede. Von den neuen Herausforderungen habe ich mich mit meinem jungen Willen nicht unterkriegen lassen, auch die Bewältigung schwerer Tage von 16 und mehr Arbeitsstunden im Schlachthaus haben mich nicht entmutigen können.
Sie wurden ohnehin ausgeglichen von sehr schönen Tagen, an denen ich mit Familienmitgliedern meines Arbeitgebers zusammen sein durfte, bei gutem Essen und Trinken.
Nach einigen Wochen gab es dann auch den ersten Lohn. 100,-- DM für einen Monat, freie Station mit Essen, Trinken und Unterkunft musste man ja auch berücksichtigen. Mit diesem Geld konnte man sich zu der Zeit schon mal ein paar Sachen kaufen, Das, was ich nicht vergessen habe, war ein Päckchen mit Kakao, Schmalz und Schokolade für meine Familie im Erzgebirge, denn ich wusste, dass es diese Naturalien dort nicht zu kaufen gab.
Oft genug träumte ich, dass es sicher eines Tages in meiner Heimat auch zufriedenstellendere Verhältnisse geben würde, aber, wie wir alle wissen, diese Träume erfüllten sich jahrzehntelang nicht, und das schlimmste war – obwohl es mir hier im Westen immer besser ging, bestand für meine Lieben in der Heimat keine Hoffnung.
Mein anfängliches Heimweh trat ein wenig in den Hintergrund, als ich eines Tages von einem Gesellen zum Oktoberfest eingeladen wurde. Das ganze Drum und Dran mit der Fahrt dorthin und dem bunten Lichterglanz ließen mich die Welt doch eigentlich in Ordnung scheinen; wer aus Hammerunterwiesenthal war schon mal auf dem Oktoberfest in München gewesen? Sicherlich keiner!
Ansichtskarten, Briefe und auch kleine Päckchen konnte ich jetzt regelmäßig nach Hause ins Erzgebirge schicken, dank meiner Arbeit hier in Puchheim, die mir nie zu viel wurde. Wenn einmal harte Tage anstanden, dachte ich nur an meine Eltern und Geschwister zu Hause, sie mussten fast alles, was geerntet wurde, an den Staat DDR abliefern.
Heimweh
Die Wochen und Monate verflogen, und plötzlich kam Weihnachten in Sicht. Meine Gedanken gingen immer öfter in Richtung Erzgebirge, wie würde es wohl sein, wenn ich dieses Weihnachtsfest nicht mit meinen Eltern und Geschwistern verbringen könnte. Vorstellen konnte ich es mir nicht und das Heimweh wurde schlimmer und schlimmer, obwohl wir in der Metzgerei viel mehr Arbeit als sonst hatten und diese mich auch oft genug ablenkte, kreisten meine Gedanken immer öfter in jeder freien Minute nur um mein zu Hause. Mitte Dezember hatte ich dann den Mut, meinen Chef zu fragen, ob ich wohl zu Weihnachten nach Hause ins Erzgebirge fahren könne. Welch ein Segen, auch er war der Meinung, dass ich dieses Weihnachtsfest zu Hause verbringen sollte. Alleine schon diese Zusage vermittelte mir ein unsagbares Gefühl: Ich würde also Weihnachten meine Eltern und Geschwister wieder sehen können. Am 24.12.1956 wurde ich dann von meinem Arbeitgeber mit viel Gepäck auf dem Bahnhof in Puchheim nach München und weiter in Richtung Heimat verabschiedet. Es war ein unbeschreiblich schönes Gefühl, zurückzufahren in die angestammte Heimat, zurück zu den Eltern und Geschwistern.
Am 1. Weihnachtstag 1956 kehrte ich also zurück in meine Heimat, die Freude war groß, als ich wieder zu Hause war, mit meinen gerade 17 Jahren musste ich nun alles erzählen, was ich erlebt hatte, jeder wollte es ganz genau wissen. Meine "Erfahrungen" im Westen gab ich nur zu gerne zum Besten, der große Unterschied zwischen Ost und West brachte zwangsläufig meine Zuhörer immer wieder zum Staunen.
In den nächsten Tagen wurde mir immer öfter bewusst, wie groß doch der Unterschied zwischen Ost und West war, ich verfluchte diese nun schon elf Jahre bestehende Grenze. Inzwischen hatte man sogar noch einen sechsfach gesicherten Stacheldraht zwischen der Tschechischen Republik (früher Böhmen) und der DDR gezogen und diesen Teil auch noch vermint.
Jetzt war alles abgeriegelt, um die Bürger der DDR im Land zu halten, es gab zwar noch die grüne Grenze, aber auch dieser Fluchtweg wurde immer undurchlässiger. Trotzdem gab es immer wieder Menschen, die viel auf sich nahmen, um der DDR zu entkommen, ein Land, in dem sie nicht mehr leben wollten und von dem sie glaubten, es würde alles auf sowjetische Art ausgerichtet.
Jetzt zur Weihnachtszeit beschäftigten mich diese politischen Probleme nur am Rande, ich war ja zu Hause, und was gab es Schöneres, als ein Weihnachtsfest im Erzgebirge.
Zeit der Entscheidung
Die Zeit um Weihnachten und Neujahr verging wie im Fluge, ich war wieder in der gewohnten Umgebung in der DDR, die ich doch verlassen hatte, erstens wegen der Verhältnisse hier und zweitens um in der Fremde viel berufliche Erfahrungen zu sammeln.
Ich hatte noch einige Zeit, es mir zu überlegen, was ich denn nun wollte, eine im Westen ausgestellte Aufenthaltsgenehmigung für den Osten war zwei Monate gültig, danach müsste ich wieder in den Westen oder aber meinen Personalausweis West wieder in einen östlichen einlösen, da mein Bruder Erich zu dieser Zeit schon im Westen in Duisburg arbeitete, kam mir immer wieder der Gedanke, wenn erneut nach Westdeutschland, dann zu ihm ins Ruhrgebiet, um dort zu arbeiten, denn das hatte ich inzwischen begriffen, Arbeit gab es im Westen in diesen Jahren genug.
Mir wurde auch immer bewusster, dass es in der DDR wohl immer schlechter als im Westen sein würde. Wohl oder übel musste ich meinen Eltern eröffnen, dass ich wieder in den Westen gehen würde, diesmal aber ins Ruhrgebiet zu meinem Bruder.
Mein Herz schlug zwar immer noch stark für die Heimat, aber die Aussichtslosigkeit der hiesigen Lage verbunden mit ein wenig Fernweh ließen mich den Entschluss fassen, mich erneut in den Westen zu begeben um mehr vom Leben zu haben.
Ich musste es nun meinen Eltern beibringen, dies war nicht ganz leicht, meine Mutter hatte mich immer liebevoll umsorgt, meinem Vater war es von Anfang an nicht recht, dass ich in den Westen gegangen war, Arbeit als Fleischer hätte ich auch hier gefunden.
Mit der Begründung, dass ja mein Opa, Vater und Mutter, meine Schwester Lenchen, meine Brüder Hans und Siegfried und meine jüngere Schwester Marianne zu Hause das Familienleben fortsetzten, gab es für mich nur den Weg, mit einem Arbeitsverhältnis in der BRD durch die Zusendung von Päckchen mit Kakao, Kaffee, Schokolade, Öl und Fett in kleinen Mengen den Familienzusammenhalt zu fördern und das Leben in der DDR für die Daheimgebliebenen etwas erträglicher zu gestalten.
Vorbild dafür war mein Bruder Erich, der des Öfteren Päckchen aus dem Westen schickte, sie beinhalteten meist Sachen zum Waschen, Rauchen, Backen, Kochen sowie Kleidung. Ich jedenfalls wollte auch dazu beitragen, das Leben der Familie etwas zu verbessern, immer vor Augen, dass alle Mitglieder der Familie schwere Arbeit auf unserem kleinen Bauernhof verrichten mussten und der Ertrag wegen der Abgaben nach DDR-Gesetz kärglich war.
Mittlerweile war es Mitte Januar 1957, und ich hatte inzwischen Kontakt aufgenommen zu meinem Bruder in Duisburg. Eines Tages war es dann soweit, ich nahm Abschied von meiner Familie. Es war ein tränenreicher feuchter Abschied, morgens um 5.00 Uhr.
Von Hammerunterwiesenthal ging es über Leipzig, Magdeburg und Hannover nach Duisburg. Die Zeiten der Grenzkontrollen mitgerechnet, war es eine Zugfahrt von ca. 30 Stunden. Schuld daran waren die miserablen Schienenverhältnisse im Osten, wo die Züge nur langsam fahren konnten.
Aufgrund der deutsch-deutschen Grenzkontrollen im Osten sowie im Westen gab es auf dieser Fahrt viel zu beobachten, ich glaube, ich war sehr still wegen der gefährlich aussehenden Kontrollen, ich hoffte nur, heil in Duisburg anzukommen und freute mich auf das, was meiner Meinung nach auf mich zukam.
Wohlbehalten kam ich in Duisburg an, wo mich mein Bruder Erich am Bahnhof mit seinem Motorrad abholte. Ich war ihm sehr dankbar, dass er mir hier das erste Geleit gab und mir auch helfen wollte, hier Arbeit zu finden.
Er bewohnte damals in Duisburg-Harnborn in der Wiesenstrasse 58 ein kleines Zimmer. Beruflich hatte er sich das Fernfahrerleben ausgesucht. Mit ihm teilte auch noch ein anderer Fernfahrerkollege das Zimmer. Es war also eng, aber ich wollte ja auch nicht lange bleiben, mir schwebte eine Fleischerstelle mit Unterkunft vor, so, wie ich sie auch in Puchheim gehabt hatte.
Mein Bruder zeigte mir am folgenden Tag die gesamte Umgebung, kurz darauf war ich schon selbst unterwegs und versuchte, bei verschiedenen Fleischereien eine Stelle zu bekommen, leider ohne Erfolg.
Kurz entschlossen gab ich Erich zu verstehen, dass ich dann ja wohl etwas anderes machen müsste, was auch ihm einleuchtete. Nur gut, dass mein Bruder so gut Bescheid wusste. Ganz in der Nähe, in Duisburg-Alsum wurde gerade ein neues Kraftwerk gebaut, wo viele Bauarbeiter, Zimmerleute, Eisenflechter, Betonbauer und Handwerker aller Art benötigt wurden.
Bei einer Firma Dykerhoff & Wittmann unterschrieb ich kurzerhand in deren Baubude einen Arbeitsvertrag als Bauarbeiter und konnte auch sofort anfangen. Mein Bruder war damit einverstanden, dass ich noch bei ihm mitwohnen konnte, bis ich eine eigene Unterkunft gefunden hätte.
Es gab damals für mich einen Stundenlohn von 1,10 DM, was mir recht günstig vorkam, ich stellte auch schnell fest, dass auf dieser Baustelle Leute aus ganz Deutschland beschäftigt waren. Da die Zugverbindungen damals noch nicht so gut waren - und ein Auto hatten nur ganz wenige Arbeiter – wurde nach einiger Zeit zu meiner Überraschung ganz in der Nähe der Baustelle ein Wohnlager gebaut. Hier ließ ich mich gleich vormerken und konnte nach der Fertigstellung mit noch drei anderen jungen Männern ein Zimmer beziehen.
Eine neue Heimat
Die Zeit verging, die Arbeit gefiel mir gut, die neue Heimat wurde mir immer bekannter, zumal mein Bruder mit mir zusammen oft genug an Wochenenden durch die Gegend fuhr, er kannte sich hier schon sehr gut aus.
Das Kraftwerk wurde von Ingenieuren und Fachkräften sowie mit "meiner" Mithilfe gebaut, mir gefiel es, als zwangsläufig Nochjugendlicher mit vielen anderen jungen Leuten dabei zu sein, fleißig zu arbeiten und sich über alles Neue zu freuen. Außerdem wurde ich immer selbständiger und sicherer.
So verging die Zeit, Wochen und Monate flogen dahin. In stillen Momenten merkte ich, dass mir meine Eltern und Geschwister doch sehr fehlten, ich war eben noch sehr jung, zum Glück gab es auf der Baustelle viele Gleichaltrige aus dem ganzen Bundesgebiet. Mein Bruder war immer in der Nähe, das alles half mir, mein Heimweh nach der alten Heimat zu überbrücken, ein Nachhausekommen war vorerst nicht in Sicht.
So verging 1957, mit einer Einreiseerlaubnis in die DDR wurde es immer schlechter, und so war ich zu Weihnachten und am Jahreswechsel 1957/1958 das erste Mal nicht im Kreise der Familie. Das war sehr traurig für mich.
1958 im Februar bekam ich ein Telegramm aus meinem Heimatort. Mein Opa war verstorben, gerade er hatte mir so viel von der großen Welt erzählt. Aufgrund dieses Todesfalles bekam ich eine Einreiseerlaubnis zur Beerdigung, und ich konnte ins Erzgebirge nach Hause fahren.
Nach diesem traurigen Ereignis musste und wollte ich wieder zurück in den Westen, die Berichte über die Zustände in der DDR machten mir keinen Mut, hier länger zu bleiben. Die Versorgungslage der Bevölkerung, auch die der kleinen Bauern, verschlechterte sich immer mehr, nach Plan abgegeben werden musste Rindfleisch, Schweinefleisch, Eier, Kartoffeln, Getreide, Milch und vieles andere mehr. Den Leuten belassen zur eigenen Ernährung wurde nur das Nötigste, wer den Plan nicht erfüllen konnte, der war schlecht dran, sein Haus oder Grundstück wurde mit Schulden belegt, irgendwann gehörte dann alles dem Staat. Es gab auch unter der Bevölkerung viel Missgunst und viele, denen man es gar nicht zugetraut hatte, wurden zu Verrätern und gingen den kommunistischen Weg, teils, um gewisse Vorteile zu gewinnen, aber auch teils aus totaler Überzeugung. Hier konnte und wollte ich nicht länger bleiben! Ich nahm mir vor, lieber meinen Eltern aus dem Westen immer wieder nötige Sachen zu schicken, als sie zusätzlich auf dem Bauernhof zu belasten.
Also fuhr ich wieder zurück nach Duisburg zu meiner Arbeitsstelle und meinem Bruder Erich, wohl wissend, dass ein Besuch in absehbarer Zeit schier unmöglich schien. Man konnte nur fleißig schreiben und etwas schicken, um die Verbindung zur Familie nicht abreißen zu lassen.
Es sei aber trotzdem noch gesagt, dass für mich und meinen Bruder Erich zu damaliger Zeit "unser Heimatland Erzgebirge" das allerschönste war, was es gab und auch trotz der guten Arbeit in Westdeutschland auch immer blieb. Man konnte zu der Zeit wirklich nicht ahnen, dass man sein Leben lang in der Fremde bleiben würde.
Immer noch Neues
Inzwischen wurde auf der Baustelle, auf der ich tätig war, mit Hochdruck daran gearbeitet, recht bald "Strom fließen" zu lassen, er wurde gebraucht für all die neuen Projekte (Brücken, Straßen, Kaufhäuser, Wohnblocks), zu denen es in der BRD zu dieser Zeit reichlich Pläne gab. Es war eben der allgemein bekannte Aufschwung des deutschen Wirtschaftswunders. Zu gleicher Zeit fand in Ungarn der Aufstand statt, der von den Russen gewaltsam niedergeschlagen wurde.
Die Grenze zum Osten war fast ganz zu, und es waren mittlerweile ca. vier Millionen Deutsche, die aus dem Osten in die BRD umgesiedelt waren.
Wie wir alle wissen, waren diese Jahre auch die Zeit der Aufrüstung inklusive Kriegsgefahr zwischen den USA und der Sowjetunion, man denke an die Kuba-Krise.
Ich arbeitete so gut es ging mit meinen Arbeitskollegen weiter, aber immer mit dem Gedanken, wie würde es wohl zu Hause den Eltern und Geschwistern gehen.
Ein Jahr war ich jetzt schon nicht zu Hause gewesen, ich lebte mich innerlich immer mehr von meinem zu Hause weg, obwohl ich immer regelmäßig Karten, Briefe und auch Päckchen schickte, trotzdem war es auch für meine Eltern eine unruhige Zeit, sie konnten mir keine Hoffnung machen, eine Einreisegenehmigung zu erhalten. Es war eben so, dass es 1959/60 immer schlechter wurde, auch für normale Besuche in der DDR.
Im Osten wurde nach wie vor viel russisches Militär aufgeboten "zur Verteidigung des Landes", wie sie sagten, die Aussichten auf eine Verbesserung schwanden ständig weiter.
Ich hatte inzwischen bei meiner Firma einiges Glück, durch Fleiß und Energie gehörte ich zu den Auserwählten, die auch nach Fertigstellung des Kraftwerkes mit auf die nächste Baustelle durften.
Es ging nach Essen-Stoppenburg, wo eine neue, große Kokerei gebaut wurde, es machte mir weiterhin viel Spaß und ich hatte Kameraden, mit denen ich gut auskam.
So vergingen weitere Monate, auch diese Baustelle wurde mal fertig und es ging weiter, mitten hinein nach Rheinhausen, wo direkt zentral in der Stadt ein großes Kaufhaus gebaut wurde, und ich war wieder dabei.
Inzwischen hatte ich auch einen guten Freund gefunden, er kam aus Leer in Ostfriesland, ich wusste kaum, wo das war, obwohl meine Eltern mal von Verwandten gesprochen hatten, die irgendwo in Norddeutschland wohnten. Dieser Kollege fuhr alle paar Wochen nach Hause, und ich konnte ihn nur beneiden, ich konnte ja nicht nach Hause fahren.
Auch die Baustelle in Rheinhausen ging einmal zu Ende, sechs Monate war es eine schöne Zeit mitten in der Stadt. Jetzt ging es mit der ganzen Belegschaft nach Krefeld-Linn, wo das Maizena-Werk aufwendig vergrößert werden sollte, eine langfristige Angelegenheit.
Zu diesem Zweck wurde auch hier ein großes Wohnlager errichtet, wieder zog ich hier ein und war so jedenfalls dicht am Arbeitsplatz.
Es war mittlerweile Februar 1960 vorbei und ich war schon seit zwei Jahren nicht zu Hause gewesen, manchmal hatte ich einfach keine Lust mehr und fluchte auf den gesamten Kommunismus, der uns dieses Dilemma mit der Grenze aufgehalst hatte.
Ostfriesland ruft
Immer musste ich mit ansehen, wie mein Kumpel aus Leer alle paar Wochen nach Hause fuhr und dann, wenn er wiederkam, tolle Storys erzählte. Er bot mir des Öfteren an, doch mal über ein paar Feiertage mit ihm nach Leer zu kommen, bisher hatte ich aber nicht den Mut dazu gehabt. Irgendwann ist immer das erste Mal, dachte ich, als ich endlich zustimmte, ihn nach Leer zu begleiten.
Vorher wollte ich mir aber einen Traum erfüllen. Immer hatte ich mir gewünscht, einmal nach Hamburg zu fahren, ich hatte schon so viel von dieser großen Stadt gelesen und gehört. Im Mai 1960 war es dann soweit. Ich hatte mir 14 Tage Urlaub genommen und bin eine Woche vor der Reise nach Leer mit dem Zug nach Hamburg gefahren. Ich hatte mich mit meinem Freund in Bezug auf Datum und Zeit abgesprochen, wann ich in Leer eintreffen würde, aber erst kam einmal Hamburg dran.
In der Nähe des Hauptbahnhofs habe ich mir ein kleines Zimmer genommen und bin die nächsten Tage auf Entdeckungsreise durch Hamburg gegangen. Sehr vorsichtig habe ich mich durch diese große Stadt bewegt. Ich hatte ja so viel über Hamburg gehört, und es war schon eine Herausforderung, sich diese imposante Innenstadt anzusehen.
Ziele waren natürlich auch die Reeperbahn auf St. Pauli sowie der Hamburger Hafen. Ich habe mich zum Hafen durchgefragt und die Landungsbrücken noch per Straßenbahn erreicht. Ein Herzenswunsch ging für mich in Erfüllung, zu damaliger Zeit war es für mich das Allerschönste, einmal im Hamburger Hafen gewesen zu sein.
Ich hatte an diesen schönen Frühlingstagen sehr viel Zeit und habe mir alles gründlich angesehen, unbeschreiblich die Eindrücke im Vergleich zum Erzgebirge, meiner Heimat, na ja, dort gab es ja auch kein Wasser und somit auch keine Schiffe.
Mir gingen beim Anblick dieser großen Pötte, die hier vorbeifuhren, viele Gedanken durch den Kopf, wo würden diese Schiffe wohl hinfahren, was würde die Mannschaft alles zu sehen bekommen.
Ich sah weinende Frauen, die ihren Männern oder anderen Angehörigen mit Tüchern nachwinkten, wenn diese an den Landungsbrücken vorbeifuhren, ich hatte mehr als ein flaues Gefühl im Magen, wenn ich daran dachte, auch mit so einem Schiff in die weite Welt hinausfahren zu dürfen, aber wie sollte ich so etwas in die Tat umsetzen und wer könnte mir helfen?
Im Moment war jedenfalls richtiges Sightseeing angesagt. Eine Hafenrundfahrt durfte natürlich bei so einem Hamburg-Besuch nicht fehlen, es ging durch alle Hafenbecken mit ihren an den Kais liegenden Schiffen und wieder zurück zu den Landungsbrücken. Abends ging ich dann schon immer sehr früh in mein Quartier dicht beim Hauptbahnhof, denn nachts wollte ich nicht in einer so großen Stadt herumlaufen. Morgens wurde ich immer mit einem guten Frühstück versorgt, danach bin ich sofort auf Entdeckungsreise gegangen, meist zog es mich zum Hafen.
Die Zeit in Hamburg war dennoch eines Tages vorbei und ich begab mich mit dem Zug über Bremen und Oldenburg nach Leer in Ostfriesland, worauf ich sehr gespannt war. Mein Freund, Karl Schaber, holte mich damals vom Bahnhof in Leer ab, es war eine große Freude, wieder einen bekannten Menschen zu sehen und sich gut unterhalten zu können. In seinem Zuhause wurde ich gut aufgenommen und wir saßen abends lange beisammen, wobei ich alles Erlebte der Bahnfahrt sowie meinem Aufenthalt in Hamburg erzählen musste. Auch lobte ich damals schon die Gegend, die mir bei der Zugfahrt aufgefallen war, viele Weideflächen mit Rindern, große Bauernhöfe und viel flaches Land.
Die nächsten Tage waren ausgefüllt mit einigen Erkundigungen in und um Leer, wobei wir auch den Leeraner Hafen in Augenschein nahmen. Es war ein großer Vorteil, dass mein Freund Karl hier so gut Bescheid wusste, dies verkürzte so manchen Weg, um Sehenswertes zu begutachten.
Karl war früher auch mal auf einem Schiff gefahren, wenn auch bei der Fischerei, von deren Flotte einige Schiffe im Hafen lagen.
Es ruft das Wasser
Und gerade das war es, was mich wieder magisch anzuziehen schien. In den folgenden Tagen löcherte ich den Karl nur so, und er musste mir fast nur etwas von der Fischerei erzählen. Natürlich kam auch die Frage von mir, ob ich denn auch wohl auf so einem Logger, wie sie im Hafen lagen, fahren könne. Karl erklärte mir, da müsse ich erst mal ein Gesundheitszeugnis haben und dann ein Seefahrtbuch und so weiter, und, dass es eine ganze Zeit dauern würde, bis man sowas alles erledigt hätte, außerdem bräuchte ich auch eine Erlaubnis meiner Eltern, da ich ja noch keine 21 sei.
Komischerweise fand ich diese Schwierigkeiten alle als überwindbar, obwohl Kollegen des Freundes mir erzählten, bei der Heringsfischerei wäre das ein elender Knochenjob. Aber im Hintergkopf waren immer die Gedanken, wenn ich die Papiere hätte, würde ja auch ein anderes Schiff der Handelsflotte in Frage kommen können.
Gedanklich gab es für mich bereits kein Zurück mehr ins Ruhrgebiet, Ostfriesland war mir sympathisch und ich empfand es damals als Sprungbrett für eine Arbeit auf einem Schiff.
Nach einer Woche in Leer fuhren mein Freund Karl und ich zurück nach Krefeld-Linn, und ich hatte ein Gespräch mit meinem Bauleiter, dem ich meinen Herzenswunsch erklärte, er lachte zwar ein wenig, aber gab zu meinen Wünschen keinen Kommentar ab. Nach kurzer Zeit und ohne Streit wurden mir meine Arbeitspapiere und meine Endabrechnung ausgehändigt. Nach dem Abschied von allen mir lieb gewordenen Kollegen auf der Baustelle war für mich alles in bester Ordnung.
In allerbester Laune fuhr ich mit meinen Siebensachen kurz darauf wieder mit dem Zug in Richtung Ostfriesland zurück nach Leer.
Die Fahrt mit dem Zug von Westfalen nach Ostfriesland verging wie im Flug, ich war fest von meiner neuen Heimat überzeugt, auch im Hinblick auf einen Arbeitsplatz auf einem Schiff.
Ich nahm mir in Leer in der stadtbekannten Gaststätte „Bussboom“ ein Zimmer, welches damals nur 2,- DM für die Unterkunft und 3,- DM für das Mittagessen kostete, die Inhaberin wusch sogar unentgeltlich meine Wäsche.
Diese Gaststätte war nebenbei auch Treff von mehreren Matrosen der Leeraner Heringsfischerei, ich setzte mich manchmal zu den Leuten in der Gaststube und versuchte zu verstehen, was so gesprochen wurde.
Ja, ich versuchte! Denn die seemännischen Gäste sprachen urtiefstes Ostfriesenplatt und ich verstand kaum ein Wort, erst nach und nach konnte ich mir einiges zusammenreimen.
Inzwischen hatte ich auch meine Eltern in meine Pläne eingeweiht, denn von ihnen brauchte ich für die Ausstellung eines Seefahrtbuches die schriftliche Genehmigung, die aufgrund der postalischen Verzögerungen zwischen Ost und West sehr lange brauchte, schließlich aber endlich eintraf.
Die Logger im Leeraner Hafen waren inzwischen schon alle ausgelaufen, ich war etwas traurig, dass sie ohne mich gefahren waren.
Der Wirt meiner Herberge riet mir allerdings, deswegen keine Tränen zu vergießen, für mich wäre es sowieso aufgrund meiner Ausbildung zum Fleischer mit Gesellenerfahrung viel besser, wenn ich mit dem Zug nach Emden fahren und dort die Seemännische Heuerstelle aufsuchen würde, dort sei die Chance sehr groß, auf ein richtiges Seeschiff zu kommen.
Kurz entschlossen fuhr ich alsbald nach herzlicher Verabschiedung durch die Wirtsleute mit dem Zug nach Emden, Fahrtdauer keine halbe Stunde.
Emden, endgültige Entscheidung
In Emden angekommen, ließ ich mich mit einem Taxi zum Seemannsheim an der Nesserlander Strasse fahren, es war in unmittelbarer Nähe des Emder Hafens, hier war auch der Borkum-Anleger, der in meinem späteren Leben noch eine große Rolle spielen sollte.
Eine neue Welt empfing mich im Seemannsheim, das vom Hausvater Ernst Scharf geleitet wurde, von Beruf Diakon und von den Seeleuten „Pastor“ genannt. Nach einem herzlichen Empfang und etwas Schreibkram, wurde mir ein Zimmer im 3. Stock des Hauses zugewiesen, das ich mit sieben anderen Leuten teilen musste, das Zimmer hatte übrigens den Namen „Narvik“.
Unruhige Nächte standen mir bevor. Die bei mir wohnenden Männer, meist Seeleute, lernte ich erst nach und nach kennen, jeder von ihnen war tagsüber unterwegs und auch nachts kam man wegen der „Spätheimlehrer“ nie richtig zur Ruhe. Die Seeleute waren es von Bord her gewohnt, nachts Wache zu gehen und hatten eben andere Lebensgewohnheiten als Landratten. Ich war ja vom Wohnlager auf den Baustellen im Ruhrgebiet einiges gewohnt, aber das hier war etwas ganz Besonderes.
Emden war zu der Zeit voller Schiffe, somit das Seemannsheim auch voll belegt. Ich als Landmensch musste erst mal die Umgangsformen in einer Seehafenstadt kennen lernen. Ich habe mich am Anfang ganz zurückgehalten, denn nur ungern wollte ich irgendwo anecken.
Schon kurze Zeit später konnte ich mit einem Seemann, der zur Heuerstelle in Emden wollte, mitlaufen und mich somit auch auf dieser ersten Anlaufstelle für Seeleute und solche, die es werden wollen, vorstellen.
Man fragte mich sofort, als was ich denn fahren wollte und ich erzählte, dass ich Fleischer sei und auch noch 2 ½ Jahre auf einer Baustelle gearbeitet hatte. Auf einer Warteliste wurde ich als Fleischergeselle eingetragen. Jetzt war der Weg frei zur Beantragung des Seefahrtsbuches und die Erlangung eines Gesundheitszeugnisses, was ich auch sofort erledigte. Damit stand meiner geplanten Seefahrt nichts mehr im Wege.
Die nächsten Tage waren geprägt von langem Warten. Jeden Tag ging ich mit dem Seefahrtskollegen, der mit mir gemeinsam auf der Heuerstelle war, zu dieser Seemännischen Vermittlungsstelle für Seeleute, oftmals ganz umsonst, dann ging es eben wieder zurück ins Seemannsheim. Hier kannte ich inzwischen einige der Seemänner. Das Essen war gut, es war alles ziemlich überfüllt, aber es herrschte eine sehr gute Kameradschaft. Und preiswert war es allemal, pro Woche musste ich 35,-- DM für die Unterkunft bezahlen.
Ich nahm auch oft genug die Gelegenheit wahr, um mir die Seehafenstadt Emden näher anzusehen. Es waren hier und da noch immer die Spuren des Krieges zu sehen, Emden war schließlich im Krieg zu 80% zerstört worden, nicht beeinträchtigt waren die Werft, die große und kleine Seeschleuse sowie der gesamte Hafen, den die Engländer später selbst nutzen wollten.
Diese Wartezeit nutzte ich auch, meinen Eltern und meinem Bruder in Duisburg einen genauen Lagebericht zukommen zu lassen, schließlich mussten sie Bescheid wissen, mich umstimmen konnten sie sowieso nicht. Ich wäre gerne auch noch einmal nach Hause ins Erzgebirge gefahren, die politische Lage ließ dies aber leider nicht zu.
Inzwischen hatte ich auch hier so viel vom Hafen gesehen und auch Erzählungen von Seeleuten zugehört, dass es mir eigentlich ganz egal war, als was ich auf einem Schiff angemustert werden würde.
Von Emden fuhren damals Schiffe in alle Winkel der Welt. Immer öfter trug auch Freddy Quinn mit seinen Seemannsliedern dazu bei, dass immer mehr junge Leute hinaus in die Welt wollten.
Im Nachhinein muss ich von mir selbst sagen, dass ich ganz schön selbständig war. Nach den ganzen eigenmächtigen Entscheidungen in der Vergangenheit war ich nun kurz vor meiner größten Herausforderung, die viele Jahre meines Lebens prägen sollten.
Endlich ein Schiff!
Eines Tages, etwa nach 14 Tagen des Wartens, kam endlich der große Moment. Mir wurde auf der Heuerstelle ein Schiff angeboten, allerdings sollte ich am Anfang nicht gleich als Kochsmaat gemustert werden, sondern zunächst als Messejunge, was mir, ehrlich gesagt, völlig egal war. Hauptsache, mein Traum ging in Erfüllung!
Die Heuer war recht klein, aber das Schiff war groß, auch wenn es noch mal zwei Tage dauern sollte, bis es endlich am 24. Juli 1960 in die große Seeschleuse in Emden einlief.
Ich war überwältigt von der Größe des Schiffes und hatte ein nicht zu beschreibendes Glücksgefühl in mir, dass ich auf so einem großen Schiff arbeiten durfte.
Die "ILSE SCHULTE" war mit Eisenerz aus Westafrika gekommen und sollte hier die gesamte Ladung löschen.
Als nach dem Festmachen die Behördenvertreter von Zoll, Hafenärztlichem Dienst, Wasserschutz- und Grenzschutzpolizei an Bord gegangen waren, konnten die abmusternden Leute von Bord und mehrere neue Besatzungsmitglieder (ich eingeschlossen) endlich an Bord gehen. Ich schritt das erste Mal die Gangway hoch.
Als ich so das erste Mal oben an Deck stand, war es für mich, als wenn ich zwischen Himmel und Erde wäre.
Ich wusste zwar noch nicht, wohin meine erste Reise gehen würde, aber nachdem mir meine Kammer gezeigt worden war und ich meine Siebensachen einräumen konnte, erfuhr ich es schnell.
Meine Koje war übrigens die obere mit den Maßen 2 m x 0,65 m. Mit mir bewohnte noch ein Kamerad diese Kammer, die außer den beiden Kojen nur noch einen Tisch, einen Doppelspind und eine etwas längere Sitzbank neben einem Waschbecken hatte. Die Kojen waren übrigens mit Kojengardinen ausgestattet, so dass man wirklich ganz abgeschieden schlafen konnte.
Die ersten Eindrücke waren überwältigend, alles war neu für mich und ich wunderte mich über die ganz vortreffliche Sauberkeit, überall, wo ich hinsah. Meiner Meinung nach hatte ein Hotel keine Chance, es dem gleichzutun.
Nach der kurzen Wartezeit in der Schleuse wurde dann das Schiff von zwei Schleppern an seinen Liegeplatz am Südkai bugsiert, wo die Ladung Erz aus Monrovia in Westafrika gelöscht werden sollte.
Ich hatte erst einmal Zeit, mir meine nähere Umgebung anzusehen und sah auch den Kapitän in seiner ganzen stattlichen Größe, Moritz war sein Name. Alle Gänge im Schiff waren äußerst sauber und gepflegt, die Türgriffe, Türschwellen und Bullaugen, die aus Messing waren, glänzten nur so.
Arbeit und Leben
Es vergingen eindrucksvolle Tage in meinem neuen Leben auf einem großen Seeschiff, viele neue Eindrücke, die ich erst einmal verarbeiten musste, stürzten auf mich ein, meine vorerst wichtigsten Arbeiten als Messejunge beschränkten sich auf Abwasch- und Reinigungsarbeiten in der Offiziersmesse, zugleich musste ich noch die Kojen für die Maschinen-Assistenten bauen.
Die ersten Tage vergingen im Hafen von Emden wie im Flug, alle Seeleute waren freundlich und sehr zugänglich, ich fühlte mich sehr wohl auf diesem schönen Frachtschiff ILSE SCHULTE.
Richtige Freude kam auch in mir hoch, als ich das Ziel der nächsten Reise erfuhr, es war Wabana auf Neufundland in Kanada, wieder eine Erzreise, für die anderen Seeleute nichts Besonderes, es gab ihrer Ansicht nach viel Schöneres.
Immer wieder dachte ich, wer im Erzgebirge aus meiner Heimat konnte schon so etwas vorweisen, und wer weiß, was noch alles kommen würde. Seinerzeit sang Freddy seine Lieder von der Seefahrt und St. Pauli, für viele junge und alte Leute verband sich damit immer wieder die große, weite Welt.
Was mir besonders in den ersten Tagen an Bord auffiel, war die hohe Diszipliniertheit aller an Bord und die gute Organisation, außerdem merkte ich sofort, dass Arbeit und Alkohol zwei ganz verschiedene Sachen waren.
Endlich hinaus
Nach ein paar Tagen war die Erzladung im Emder Hafen gelöscht und wir konnten in Richtung Kanada auslaufen, erst jetzt, wo das Schiff leer war, erfasste ich die wahren Ausmaße, hauptsächlich die Höhe. Mein Arbeitsplatz war zwölf Meter über dem Wasser, die Kommandobrücke noch einmal 12 m höher, und weitere Meter ging es in den Mittelmast.
Als wir damals die Emder Seeschleuse verließen, die Ems abwärts in Richtung Nordsee fuhren und die Farbe des Meerwassers immer klarer wurde, musste ich mich des Öfteren immer mal wieder selbst kneifen, um zu merken, dass dies alles Wirklichkeit war, schon diese erste Reise, in der sich vorerst das Wetter zu dieser Jahreszeit von seiner besten Seite zeigte, gestaltete sich als Traumerlebnis.
Die "ILSE SCHULTE" mit ihren 42 Mann Besatzung und acht Passagieren (Deutsche Auswanderer nach Kanada) fuhr leise und stolz der neuen Welt entgegen. Wir hatten vor einigen Tagen Emden verlassen und passierten den Englischen Kanal mit Kurs auf Neufundland. Es waren erlebnisvolle Tage und Nächte. Nach genau sieben Tagen kamen die hohen Berge von Neufundland in Sicht, und voller Tatendrang und Freude liefen wir in den Hafen von Wabana ein.
Mein erster Hafen im Ausland war natürlich schon etwas Besonderes für mich. Vorgestellt hatte ich es mir aber ein wenig anders. Es gab hier im Hafen nur eine lange Holzpier, von der Stadt selbst war nichts zu sehen, es war sowieso nur ein größeres Dorf.
Am Liegeplatz kam auf einem unendlich langen Förderband das Erz zum Schiff und wurde auf die einzelnen Laderäume verteilt. Die Ladezeit für 15.000 Tonnen sollte nur etwa 12 Stunden betragen.
Um wenigstens in meinem ersten Hafen etwas von Amerika gesehen zu haben, ging ich, nachdem meine Arbeit verrichtet war, zusammen mit drei Arbeitskollegen kurz an Land und zu Fuß in das Dorf. Es war schon ein schönes Gefühl für mich, obwohl es nur kleine Holzhäuser und wenige Menschen zu sehen gab, aber ich hatte die Zeit, eine allererste Ansichtskarte aus Kanada zu meinen Eltern zu schicken, bei einer Dose Coca Cola habe ich sie damals in einem kleinen Laden geschrieben, dann sind wir vier wieder zu Fuß zurück an Bord gegangen.
Es war der erste Landgang, den ich bei der Seefahrt gemacht hatte, nach ein paar Stunden war auch dies Vergangenheit, denn es ging voll beladen wieder in See, mit Zielhafen Emden.
Als nach der Revierfahrt der Lotse von Bord ging, merkte ich schnell, dass es der Wettergott diesmal nicht ganz so gut mit uns meinte, die Arbeit an Bord war zwar weiterhin aufregend und schön, aber die "ILSE SCHULTE" rollte nur so, aber es war für mich doch ein angenehmes Gefühl, so von der Nordatlantik-Dünung auf und nieder gehoben zu werden...
weitere Leseprobe:
Murmansk, kalt und dunkel
Von der Reederei kam die Order, dass die ARENBERG eine Erzreise von Murmansk nach Rotterdam machen sollte. Manchem wurde schon bei dem Gedanken kalt. Am 29. Dezember 1967 sollten wir auslaufen. Alle waren wieder an Bord, die nach Deutschland geflogenen Besatzungsmitglieder hatten ein paar schöne Tage bei ihren Familien verbracht. Mit neuem Frischwasser, Obst, Gemüse, Milch und vielem anderen Proviant ging es nun von den noch vor einem Monat warmen Tropen in eisgekühltes Gebiet.
Am 5. Januar 1968 liefen wir bei heftigem Schneetreiben in Murmansk ein, wurden von den Russen sehr freundlich begrüßt, konnten uns aber nur schwer mit den Temperaturen abfinden. Hier lag bis zu sechs Meter hoher Schnee, nur die Hauptstraßen waren geräumt. Trotzdem besuchten wir bei fast 40 Grad Kälte einmal den Seemannsclub, wohin wir mit einem alten klapperigen Bus gefahren wurden. Um 23 Uhr waren wir schon wieder an Bord. Die vier Tage Liegezeit hier in Murmansk wurden uns sehr lang, denn richtig hell wurde es nur für ungefähr drei Stunden, ansonsten war es um diese Jahreszeit hier stockdunkel.
Am 9. Januar 1968 konnten wir endlich aus diesem Hafen auslaufen. Wir alle wären liebend gern nach Emden gefahren, aber trotz fast neunmonatiger Abwesenheit vom Heimathafen wurde es immer noch nichts, die Reise ging unwiderruflich nach Rotterdam. Für viele der Besatzung war aber das Schiff zu einem zweiten zu Hause geworden. Keiner wusste zu diesem Zeitpunkt, dass es noch einmal sechs Monate dauern sollte, bis wir wieder nach Emden kommen sollten. Als Entschädigung für eine lange Abwesenheit vom Heimathafen gab es damals eine kleine monatliche Auslandszulage für die lange an Bord befindli-chen Besatzungsmitglieder, welche einen kleinen finanziellen Trost darstell-te, obwohl es auch nicht viel war. Am 15. Januar 1968 liefen wir in Rotter-dam-Botlec ein. Hier musterten einige der Besatzung ab, ihnen langte die Zeit auf der ARENBERG.
Schon vor Erreichen des Hafens bekamen wir die neue Order für die nächste Reise. Es sollte für vier Monate nach Südamerika gehen. Somit war ich ausgelastet mit der Auflistung der Proviantbestellung. Der Funker schickte diese sofort an die Schiffsausrüstung in Emden, so dass während der Liegezeit in Rotterdam der Lkw aus Emden auftauchte und wir den bestellten Proviant übernehmen konnten. Ebenso kamen aus Emden bestellte Teile für die Maschine und auch benötigte Stores für den Decksbetrieb.
Trotz der kurzen Liegezeit in Rotterdam, der vielen Arbeit, die durch die Übernahme des Proviants entstand, fand man immer noch Zeit, abends an Land zu gehen, um seinen Lieben zu Hause ein paar Grüße zu schreiben und sich auch mal ein paar Biere zu gönnen. Immer noch beschäftigte mich zu dieser Zeit die lange Abwesenheit von meinen Eltern und Geschwistern, sogar einfaches Telefonieren war unmöglich. Nur bei einem Todesfall innerhalb der Familie wurde eventuell ein Besuch möglich ge-macht. Voraussetzung war aber, dass der Verstorbene über 65 sein muss-te. Ich konnte nur hoffen, all meine Verwandten noch einmal lebend wieder zu sehen.
Nach drei Tagen war der Aufenthalt in Rotterdam schon wieder vorbei. Ich hatte tagsüber noch kurz bei einem der vielen Ship-Stores neue Kochskleidung erstanden und war jetzt gerüstet für die nächste Reise in die Tropen. Es ging in Ballast wieder nach Buenos Aires, die meisten von uns kannten ja schon die verschiedenen Klimazonen und es war nicht unbedingt etwas Neues für uns. In Höhe der Afrika-Nordküste war es schon recht warm, aber dann später machte der Temperaturunterschied doch so manchem zu schaffen, besonders das Maschinenpersonal musste immer mit viel Flüssigkeit versorgt werden. Bald hatte man sich auch wieder an diese Temperaturen gewöhnt und frohen Mutes fuhren wir bei meist gutem Wetter dem südlichen Teil der Erde entgegen, nach genau 19 Tagen hatten wir Buenos Aires erreicht. Die Hauptbeschäftigung der Decksbesatzung war in der Zeit der Überfahrt fast jeden Tag die Beseitigung von Rost an Deck gewesen, eine Arbeit, die bei beladenem Schiff wegen überkommenden Seewassers nicht immer zu bewerkstelligen war.
Im Hafen bekamen wir dann wieder den obligatorischen Landganspass. Somit stand einem Landgang abends nichts mehr im Wege. Unsere zu ü-bernehmende Ladung bestand diesmal aus Mais, für die 15.000 Tonnen waren drei Tage veranschlagt. Einen Abend nutzten viele der Besat-zungsmitglieder, um einer Einladung des Seemannspastors zu folgen. Es wurde ein sehr abwechselungsreicher Abend.
Für mich als Koch war auch diesmal die Bestellung einer neuen Fleischladung sehr wichtig, hatte doch letztendlich das Fleisch aus Argentinien vom letzten Mal einen ausgezeichneten Eindruck hinterlassen. Und außerdem bestand eine Empfehlung eines Schiffshändlers aus Buenos Aires für junges Rindfleisch bei unserer Reederei. Wunderbare Hinterviertel wurden geliefert. Hieraus konnte man ausgezeichnete Steaks, Rouladen und viele andere Fleischgerichte entnehmen.
Die freie Zeit am Abend verbrachte kaum einer an Bord, zu einladend waren die vielen Tavernen und Bodegas, zu interessant die schönen jungen Frauen, die oftmals einfach so in den Bars tanzten und viel Spaß verbreiteten. Doch alles hatte wieder mal ein Ende, und nachdem wir unsere Maisladung an Bord hatten, liefen wir in Richtung Europa aus. Ziel war Italien, der Hafen hieß Tore Annunziata, in der Nähe von Neapel.
Die Überfahrt war sehr wechselhaft, mal schönes ruhiges Wetter, dann wieder stürmische See und hohe Wellen. Trotzdem erreichten wir am zwei-ten März den kleinen Hafen, wo wir an einem Silo festmachten.
Fast vier Wochen Löschzeit für 15.000 Tonnen Mais
Als wir nach ein paar Tagen bemerkten, dass wir von hier wohl nicht so schnell wieder fort kommen würden, wussten der Kochsmaat und ich, dass wir zum wiederholten Male dazu beitragen mussten, um die an Bord arbeitenden Mannschaftsmitglieder bei guter Laune zu halten. Obwohl wir in der Kombüse nun schon seit zehn Monaten Tag für Tag, egal ob Werktag, Sonntag oder Feiertag, für das Wohl aller an Bord gekocht hatten, fiel uns immer wieder etwas ein, was der Besatzung Lobesworte entlockte. Uns erfreute dies natürlich jedes Mal neu.
Ganz in der Nähe ergab sich die Möglichkeit, Pompeji zu besichtigen, was wir gerne wahrnahmen. Auch die wunderschöne Insel Capri konnten wir besuchen. Wir hatten während unserer gesamten Liegezeit, und das waren schließlich erschreckende 27 Tage, immer allerschönstes Frühlingswetter, und so ließen wir unserem Handel und Wandel mit Hafenarbeitern und anderen Italienern aus der Umgebung freien Lauf.
Mit neuer Order liefen wir schließlich am 29.3.1968 aus, wieder in Richtung Südamerika. Wieder einmal ging es denselben Weg über den Atlantik nach Argentinien, diesmal war unser Ziel Necochea und Bahia Blanca, hier sollte wieder Mais geladen werden. Bei einem der vielen "Sit In"-Abende an Bord, bei der viele der Besatzung auf dem Achterdeck zusammen saßen und diskutierten, stellten ich fest, dass seit meiner Anmusterung in Emden nur noch ganze neun Leute genau so lange an Bord waren, alle anderen waren erst später gekommen. Für uns "Alte" gab es inzwischen schon wieder etwas mehr Geld, bei mehr als 12 Monaten Abwesenheit war wieder ein Zuschlag fällig, und das war ja jetzt der Fall. Die Wochen der Südamerika-Überfahrt vergingen bei schö-nem Wetter immer schneller, obwohl ich mein Koch-Programm der ver-schiedenen Menüs immer wieder neu erstellen musste, damit die Besatzung so oft wie möglich etwas anderes auf den Tisch bekam. Es fiel mir und meinem Kochsmaaten jedoch recht leicht, die Besatzung zu verwöhnen und mittels gutem Essen immer bei Laune zu halten. Eine Kleinigkeit gibt es noch von der Überfahrt zu berichten: Ich besuchte oft den Funker in seiner Bude und konnte so mit beobachten, wie er seine täglichen Eintra-gungen auf der an der Wand hängenden Wetterkarte machte. Tag für Tag trug er die gefahrene Strecke auf einer Karte ein, ein immer wieder abge-steckter Teil von Europa nach Südamerika. Später machte er mir die inzwischen unbrauchbare Karte zum Geschenk. Ich verwahre sie noch heute und füge sie in Verkleinerung hier an. Nach wiederum drei Wochen auf See erreichten wir den Hafen von Necochea, er liegt etwas südlicher als Buenos Aires und war reiner Stückgut- und Getreidehafen. Der Liegeplatz in Necochea war in unmittelbarer Stadtnähe, und man konnte alles zu Fuß ablaufen, auch die abendlichen Besuche der Bodegas und Bars gestalteten sich ohne Probleme. Necochea hatte einen sehr europäischen Einschlag, und die Einwohner waren sehr gastfreundlich, jeder der Südamerikafahrer wird mir dies bestätigen. Dieser Hafen konnte sich sehen lassen. Schon der Klang des Namens sagte alles. Ohne näher auf einzelne Details dieser Abende eingehen zu wollen, was immer man sich unter "Paradies" vorzustellen hatte, zur damaligen Zeit, dem damaligen Geldwert und dem sowieso ganz anderen Lebensstil der südländischen Bevölkerung, - dies war das Paradies! Uns hatten schon einige der neuen Besatzungsmitglieder, die schon einmal hier gewesen waren, vorgewarnt, etwas sparsam zu sein, denn wieder einmal drohte eine längere Liegezeit aufgrund fehlender Ladung, offenbar ein Problem, das hier des Öfteren auftrat. Aber was ein Unterschied! Ob man nun in Hamburg, was schon immer ein teures Pflaster war, lange liegt, oder hier, da lagen Welten dazwischen. Alle konnten es abends kaum erwarten, an Land zu gehen. Man schniegel-te sich, und auch der Geruch des Parfüms ließ zu Recht einiges vermuten! Den Vorschuss und den Landgangspass in der Tasche, ging es nach Fei-erabend immer an Land. Ich vergaß aber nie meine Lieben daheim, auch von hier aus schickte ich wieder Ansichtskarten.
Nachdem jeder Abend für mich und meine Kollegen ein neues Erlebnis wurde, war irgendwann auch die Tür zum Paradies wieder geschlossen, und es hieß Abschied nehmen von diesem unvergesslichen Hafen. Wir waren noch nicht voll beladen und mussten "mal eben um die Ecke", ein paar Stunden Fahrt, nach Bahia Blanca, wo wir den Rest der Maisladung laden konnten. Auch hier ging die Beladung immer nur häppchenweise voran. Wenn keine Ladung mehr da war, wurde eben nichts getan. So wurden die Abende immer wieder an Land verbracht, auch Bahia bot einiges. Als wir gegen Ende April diesen Hafen verließen, war ich in Gedanken schon das nächste Mal hier in Argentinien, sei es mit einem Schiff oder auch als Urlauber. - Leider wurde nichts daraus. Bis heute, ich bin längst im Rentenalter, habe ich nie wieder in Südamerika sein dürfen.
Unsere Rückreise nach Europa in Richtung Italien verlief relativ gut, auch die abermalige Überquerung des Äquators machte wieder viel Spaß und war diesmal noch interessanter als sonst. Unser Zimmermann, Hinni v. Hettinga, hatte zur Feier des 1. Mai auf dem Achterdeck einen richtigen kleinen Maibaum nach Ostfriesen-Art angebracht, darunter wurde ordentlich gefeiert, was allen Beteiligten große Freude bereitete, war es doch von einem großen Umtrunk begleitet. Natürlich hatten wir auch mal schlechtes Wetter, dies war aber meist sehr schnell vergessen, und so liefen wir wieder an Gibraltar vorbei in Richtung Italien, diesmal nach Castellammare, auch wieder in der Nähe von Neapel. Neben den üblichen Zollkontrollen auf übermäßig großen Zigarettenbesitz oder Alkoholika gab es durch den Agenten auch wieder einen Haufen Post von zu Hause, ebenso wurden die bestellten Lire-Wünsche erfüllt. Auch hier hatten wir wieder eine unendlich lange Liegezeit. Zehn Tage brauch-ten die Italiener, um die Ladung Mais zu löschen, dennoch war es ein Un-terschied zu Neapel und Tore Annunziata, wo die Anlagen viel langsamer waren. So kam unter der Besatzung doch viel Unmut auf, Italien in dem Überfluss war nicht unbedingt das Gelbe vom Ei für uns.
Aber auch dies wurde überstanden. Freudig vernahmen wir, dass es end-lich wieder nach Emden gehen sollte, um doch noch einige Restarbeiten am Schiff bei den Nordseewerken machen zu lassen. Zunächst jedoch war Sfax in Tunesien unser nächstes Ziel, um dort Phosphat für Rotterdam zu laden. Jetzt wurde komischerweise gleich die Laune aller Besatzungsmit-glieder besser, auch die stauberfüllte Phosphatladung konnte keinem mehr die Laune vermiesen.
Von Italien nach Tunesien war es eigentlich nur ein Katzensprung. Sfax war ein typisch moslemischer Hafen, nicht gerade gemütlich für Europäer. Außerdem hatten wir jetzt nicht mehr viel mit Landgang im Sinn, alles lechzte nach Emden, weswegen auch immer. Obwohl das Schiff nach der Beladung wieder einmal aussah wie eine weiße Fata Morgana, waren wir alle glücklich, dass nach nur kurzer Liegezeit dieser Hafen wieder verlassen werden konnte. Mit 15.000 Tonnen im Schiffsbauch ging es jetzt durch das Mittelmeer, den Atlantik und endlich durch den Englischen Kanal zur Nord-see bis nach Rotterdam, wo unsere Ladung an eine holländische Firma ab-gegeben wurde. Auch hier wurde auf einen Landgang verzichtet. Alles war nur auf Emden ausgerichtet, von hier aus waren es nur noch Stunden. Alle freuten sich unendlich, als wir Rotterdam verließen.
Am 10. Juni 1968 machte die ARENBERG im Heimathafen fest, neun Leute hatten die letzten 13 Monate zusammen auf diesem Schiff verbracht, der Rest der Besatzung war noch nicht so lange an Bord. Jetzt war auch für mich und viele andere ein längerer Urlaub nötig. Brieflich erwartete mich außerdem eine sehr, sehr gute Nachricht. Mein Vater hatte endlich die Er-laubnis der DDR-Behörden erhalten, seine Söhne, also meinen Bruder E-rich, der in Duisburg wohnte, und mich hier in Emden zu besuchen. Das war wie Weihnachten und Ostern zusammen. Ich freute mich schon jetzt auf diesen Besuch. Die Reederei Frigga, von der ich später kein Schiff mehr hatte, gab übrigens 1986, wie auch andere große Reederein, leider auf.
Langer Urlaub in Emden
Mein Urlaub nach dieser wahrlich langen Zeit auf der ARENBERG sollte erst mal gebührlich mit allen alten Freunden genossen werden, hierbei spielte der Seemannstreffpunkt bei Evi und Karl immer eine große Rolle. Es war ein Aufenthaltsort, an dem man immer Bekannte aus der Seefahrt traf, außerdem luden die reichlich mit Fotos vieler Schiffe dekorierten Wän-de immer wieder zum Betrachten ein. Hier wurde schon mal derb gefeiert. Ich konnte gut merken, dass diese letzten 13 Monate an Bord doch einige Lücken in der Beziehung zum Leben an Land hinterlassen hatten. Nach ca. zwei Wochen in Emden hatte ich mich aber doch wieder an das normale Emder Klima gewöhnt und alle in meiner Abwesenheit geschehenen Veränderungen in dieser Stadt mit Genugtuung wahrgenommen.
Die Vorfreude auf den alsbaldigen Besuch meines Vaters aus der DDR war riesengroß. Als er endlich nach einer doch recht langen Trennung in Em-den eintraf, wurde es ein emotionaler Empfang mit einigen Tränen, hatten wir uns doch eine Ewigkeit nicht mehr gesehen. Mit viel Wehmut hörte ich mir damals die Schilderungen meines Vaters von den Begebenheiten aus meiner Heimat, dem Erzgebirge, an. Es waren echte Glücksmomente! Die Tage unseres Wiedersehens vergingen jedoch rasend schnell, ich zeigte meinem Vater alle Sehenswürdigkeiten in Emden und ein Ausflug führte uns auch ins Fischerdorf Greetsiel, direkt an der Nordseeküste gelegen. Unsere Unterhaltungen drehten sich immer wieder nur um die Heimat, die Familie und die allgemeine schlechte Lage in der DDR. Ich erfuhr, dass das ganze Grenzland zur Tschechoslowakei, was direkt vor unserer Haus-tür begann, jetzt total als Sperrgebiet ausgewiesen werden sollte. Wie mein Vater erzählte, standen schon russische Einheiten im Grenzgebiet zur CSSR zum Einmarsch bereit. Wie wir wissen, endete das Vorhaben der Russen 1968 mit der Niederschlagung des „Prager Frühlings“ mit vielen Toten. Die Chancen einer Demokratisierung oder gar deutschen Wiederver-einigung waren wieder einmal in weitere Ferne gerückt. Die schöne Zeit mit meinem Vater in Emden ging leider allzu schnell zu Ende. Auch mein Bruder in Duisburg pochte auf sein Recht, unseren Vater für einige Zeit bei sich zu haben.
Für mich lief jetzt mit neuer Energie alles seinen normalen Gang. Meine kleine Wohnung erforderte trotz des Einpersonenhaushaltes immer ein we-nig Arbeit, Freunde wollten besucht werden, einige bürokratische Angele-genheiten mussten erledigt werden. All dies konnte aber nicht verhindern, dass meine Gedanken in stillen Momenten schon wieder der See zugewandt waren, verstärkt durch so manche Erzählungen anderer Fahrensleu-te abends bei einem Bier in meiner Stammkneipe bei Evi.
Vergessen werden soll auch nicht, dass ich bei jeder Gelegenheit immer wieder mal im Seemannsheim bei „Papa“ Scharf vorbeischaute, zu tief sa-ßen die Erinnerungen an meinen ersten Aufenthalt dort.
Die See ruft wieder
Auch in Anbetracht meiner sich zur Ebbe neigenden Haushaltskasse fand ich mich eines Tages automatisch auf der Heuerstelle wieder und fragte so ganz nebenbei nach einer Beschäftigung. Man bot mir sofort ein Schiff als Alleinkoch an, es war die "ORTRUD MÜLLER", Heimathafen Hamburg. Das Logo im Schornstein war ein gebeugt laufender Mann mit einem Kohlensack auf dem Rücken, unter Seeleuten hieß die Reederei nur "Kohlen Müller". Das Schiff hatte eine Besatzung von 14 Mann. Ich musste damals nach Kiel fahren und stieg mit Sack und Pack am 1.8.1968 auf der Schleuse in Holtenau auf der ORTRUD MÜLLER ein. Zu meiner Überraschung machten wir eine Mittelmeerreise nach Kalamata in Griechenland. Geladen hatten wir viele Kisten und anderes Stückgut.
Ich freundete mich schnell mit der Besatzung an und hatte keine Schwierig-keiten mit der Essenszubereitung, nur war auf so einem kleineren Schiff mit nur 1.350 Ladetonnen natürlich alles viel kleiner. Trotzdem fühlte ich mich vom ersten Tag an sehr wohl. Angekommen in Kalamata stellte ich fest, dass es ein sehr kleiner Hafen war. Trotzdem machte ich mit einigen der Besatzung einige kleine Ausflüge. Geladen wurden hier Korinthen und Rosinen sowie Oliven. Zielhafen sollte Antwerpen werden. Auf unserer Rückreise hatte ich Gelegenheit, viel mit den sechs Azubis (Lehre zur Vorbereitung für den Beruf des Nautischen Offiziers) zu diskutieren. Mein Wissensdrang nach allem Neuen war immer noch aktiv, Allerdings überraschte es mich doch sehr, dass auf so einem kleinen Schiff ausgebildet wurde, ich hatte immer nur die großen Hapag-Schiffe als Ausbildungsschiffe in Erinnerung.
Nach einer ruhigen Reise erreichten wir Antwerpen, löschten hier unsere Ladung und traten eine neue Reise an. Diesmal ging es in Richtung Stettin in Polen, wo wir 10.000 Holzfässer laden sollten, das Ziel der Reise sollte wieder einmal etwas ganz Besonderes werden. Wieder einmal passierte ich mit einem Schiff den Nord-Ostsee-Kanal, danach waren es nur noch Stunden bis nach Stettin. Hier war ich noch nie gewesen, war aber nicht überrascht über die sehr gründlichen Durchsuchungsakte der polnischen Zöllner, Auch das Ausstellen der hier unerlässlichen Landgangsausweise nahm einige Zeit in Anspruch.
An diesem, sowie an den drei folgenden Abenden war Landgang angesagt. Polen war zu jener Zeit schon etwas Besonderes. Das unter sowjetischem Einfluss stehende Polen war schon einen ausgedehnten Landgang wert. Die DM war hier heiß begehrt, auch Nylonstrümpfe galten zu jener Zeit als willkommenes Zahlungsmittel. Nur erwischen durfte man sich nicht lassen, dann konnte es unangenehm werden.
Nach drei Tagen war die Beladung mit den Holzfässern in den Luken und auch als Deckslast abgeschlossen, erstaunlicherweise ging es jetzt nicht in irgendeinen Hafen zum Löschen, diese Heringsfässer sollten direkt an Bord eines polnischen Mutterschiffes gebracht werden, welches auf einer be-stimmten Position in der Nordsee lag. Diesmal fuhren wir nicht durch den NOK, es ging durchs Kattegatt und Skagerrak um Jütland herum in die Nordsee in Richtung Doggerbank. Hier lag das polnische Fischerei-Mutterschiff, und wir machten bei gutem Wetter längsseits fest. Da die Übergabe der Fässer einige Tage in Anspruch nahm, hatten wir Gelegenheit, das tägliche Leben auf so einem Mutterschiff kennen zu lernen. Dieses Schiff brachte leere Fässer zu den kleineren Fangschiffen, nahm von diesen die bereits gefüllten an Bord und brachte, wenn es voll beladen war, die Fischfracht in einen polnischen Fischereihafen. Als wir Anfang September von diesem Schiff ablegten, waren wir alle um einige Erfahrungen reicher geworden.
Die Fahrt dauerte nicht lange: Es ging nach Amsterdam, wo wir nahe an der Stadt festmachten. Die Einklarierung ging hier ganz locker vor sich, be-laden wurden wir anschließend mit Stückgut für Frankreich und Spanien. Amsterdam mit den vielen Sehenswürdigkeiten war und ist ja bekanntlich eine große, wunderschöne Stadt, die man eigentlich auch als Urlauber mal besuchen sollte, für uns in der damaligen Zeit waren üblicherweise be-stimmte Viertel wichtiger als etwa die schönen Museen. Verständlicherwei-se ging die Beladung dieses Kümos viel schneller, als ich es von der Gro-ßen Fahrt her gewohnt war, so dass wir schon nach drei Tagen Amsterdam wieder verlassen mussten.
Wir fuhren wieder in Richtung Nordsee, durch den Englischen Kanal und dann in die jetzt doch aufgewühlte Biscaya, mit so einem Schiff eine neue Erfahrung für mich bei Schlechtwetter. Bayonne in Frankreich, wie auch Passajes in Spanien, wo wir unsere Ladung löschten, waren kleine Hafen-städte mit freundlichen Leuten, auch das Umland lud zum Verweilen ein. Es waren beides Häfen, in denen sprichwörtlich „nichts los“ war, an die man sich aber gerne immer wieder erinnerte.
In Ballast ging es zurück nach Amsterdam, wo wir wiederum Stückgut für Bremen luden. Diese Ladung war sicherlich eine Zuladung für ein Schiff nach Übersee. Wir jedenfalls bekamen jetzt eine ganz andere Fracht: Das ganze Schiff wurde beladen mit Autos für Middlesbrough in England, auch nicht gerade eine Weltreise. Aber hier in Bremen war natürlich erst mal wieder ausgedehnter Landgang angesagt, in damals sehr bekannten Kneipen wie "Nordatlantic", "Südatlantic", "Elefant" und anderen Kaschemmen wurde nur zu gerne die Nacht zum Tage gemacht. Dieses Viertel mit den vielen Seemannskneipen ist sicherlich längst abgerissen und lässt nur noch älteren Fahrensleuten die Ohren klingen.
Die ORTRUD MÜLLER steuerte nach der Autobeladung jetzt in die Nord-see, die wieder mal ihr stürmisches Gesicht zeigte, aber ohne große Blech-schäden erreichten wir Middlesbrough, einen zu damaligen Zeiten schönen Hafen, außerdem war englische Musik zu damaliger Zeit sehr "in", so dass wir auch hier während der Löschzeit unseren Spaß an Land hatten, zumal wir nach dem Löschen der Autos an einer anderen Stelle des Hafens gleich eine andere Ladung bekamen, Steinsplitt für Wilhelmshaven, mal etwas ganz Anderes.
Die Fahrt nach Wilhelmshaven war nur ein Katzensprung, hier wurde unse-re Splittladung gelöscht, anschließend folgten mehrere Reisen nach Holland, Frankreich, Spanien und England, auf denen nichts Aufregendes passierte, außer, dass ich mich an der Hand verletzte und nur noch einge-schränkt arbeiten konnte. Dies konnte beileibe kein Dauerzustand sein, zumal die Verletzung behandelt werden musste. Am 8.12.1968 musterte ich deshalb in Rotterdam ab und begab mich per Zug nach Emden, wo ich sofort einen Arzt aufsuchte.
Die Genesung dauerte eine gewisse Zeit. Aber ich fand es besser, mit ei-ner verletzten Hand noch ein Bierglas zum Mund führen zu können, als mit einem verletzten Bein gar nicht erst zur Kneipe hinkommen können.
Nur mal Urlaubsvertretung auf einem Kümo
Nach einiger Zeit war meine Hand wieder voll einsatzbereit. Weihnachten und Sylvester waren in Gesellschaft echter Freunde gut überstanden. Alle Jahre der Seefahrtszeit hatte ich diese Feiertage immer an Bord verbracht, immer für die Besatzungen schmackhafte Festtags-Speisen zubereitet, dieses war nach langer Zeit das erste Weihnachtsfest an Land.
Trotzdem war es jetzt an der Zeit, wieder an Bord zu gehen. Die ORTRUD MÜLLER hatte natürlich längst wieder einen Koch, und somit musste ich mich um etwas anderes kümmern. Durch einen Zufall geriet ich an die Reederei Wessels in Emden. Gerne erinnere ich mich daran, dass ich mit dem damaligen Firmenchef, Johann Wessels, bei Ostfriesentee und Kluntje zusammen im Büro der Reederei saß und er mich fragte, ob ich wohl als Urlaubsvertretung "mal eben" eine Reise von Kiel nach Ipswich und zurück machen würde, sein Koch sei krank geworden. Das Schiff war ein Kümo namens "HILLERDINE WESSELS", ein so ge-nannter 499er, ich konnte mir denken, was auf mich zukam. Trotzdem sagte ich diesem sehr freundlichen Reeder zu. Das Lohnangebot war überra-schend gut, was ich vorher nie erwartet hätte.
Dass Emden, und gerade diese alteingesessene Reederei, Hafenschlepper hatte, wusste ich von den Aufenthalten in Emden, dass aber auch Kümos und sogar zwei Hochseeschlepper dazugehörten, war mir völlig neu.
So fuhr ich dann am 13. Januar 1969 erneut nach Kiel und musterte in Hol-tenau auf der HILLERDINE WESSELS an. Hätte mir damals jemand ge-sagt, dass aus dieser geplanten Urlaubsvertretung einmal vier Jahre Dienst als Koch bei der Emder Bugsier- u. Bergungsreederei Wessels werden wür-den, ich hätte ihn für verrückt gehalten...
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Fortsetzung im Band 18
Zurück zum Normalschleppbetrieb
Unsere Reederei P. W. WESSELS rief uns am 8.12.1971 aus Arcachon nach Emden zurück. Unterwegs gab es einen kleinen Auftrag. Ein Kü-mo mit Maschinenschaden wurde von El Ferrol nach Rotterdam ge-schleppt, am 13.12.1971 wurde dort das Schiff im Sporweghaven fest-gemacht. Am 15.12.1971 waren wir endlich in Emden. Wir hatten es wieder einmal geschafft, zu Weihnachten im Heimathafen zu sein. Je-der, der Familie hatte, fuhr jetzt auf schnellstem Wege nach Hause: Kapitän Hermann Heiten, Jan Hülsebus, Heinz Martens, Gerd Heyduck, Renko Menke, Dieter Miller, Karl Scheel, Jürgen Heyen, J. Janssen, H. Buss, Ernst Richter.
Nach einigen Wochen der Ruhe und Besinnung über Weihnachten, einer Feier zu Sylvester mit anderen Seeleuten, die, wie ich auch im „Seven Seas“ wohnten, wurde es dann wieder ernst. Wir erhielten einen neuen Auftrag: Ein Frachtschiff der Bremer Lloyd-Reederei sollte wegen Total-verlust nach einem Maschinenbrand von Bremen nach Bilbao zum Ver-schrotten geschleppt werden. Emden verließen wir am 20.01.1972, An-kunft in Bilbao am 3.02.1972, alles reine Routinearbeit. Am 10.02.1972 waren wir schon wieder in Emden zurück: Proviant, Stores, kleine Repa-raturen usw. Am 16.03.1972 liefen wir in Richtung Stavanger aus. Von hier wurde ein kleines Kriegsschiff zum Verkauf nach Rotterdam ge-schleppt und den dafür zuständigen Behörden übergeben. Anschlie-ßend erfolgte die Verschleppung eines Frachtschiffes aus Brest zum Verschrotten nach Bilbao, Ablieferung am 2.05.1972. Am 8.05.1972 la-gen wir schon wieder in Emden.
Am 16.05.1972 verließen wir Emden in Richtung Antwerpen, um von dort ein Frachtschiff nach Santander in Spanien zum Verschrotten zu schleppen, wo wir am 21.5.1972 ankamen, dann zurück nach Antwerpen und noch einmal mit einem Schrott-Frachter nach Bilbao, am 9.06.1972 zu-rück in Rotterdam.
Jetzt ging es für mich für 14 Tage in Urlaub. Die GERRIT WESSELS schleppte in dieser Zeit den Ponton „TAK 9“ von Rotterdam nach Liver-pool und dann Baustellenteile zurück nach Rotterdam.
Am 20.06.1972 kam ich zurück an Bord der GERRIT WESSELS. Wir brachten einen Ponton nach Stockholm, anschließend mit dem Spezial-schiff „HERA“ (siehe Seite 61) eine Ladung Holz nach Vantrille, danach wurde die Bohrinsel „GULFTIDE EKOFISK“ verholt.
Nach der Arbeit im Öl- und Gasgebiet Ankunft in Emden am 18.07.1972. Wieder einige Tage Urlaub für die gesamte Besatzung, dann erhielten wir plötzlich einen außergewöhnlichen Auftrag in ungeahnter Größe und Entfernung.
Großausrüstung für Israel
Die GERRIT WESSELS wurde bis unter die Decke ausgerüstet, denn wir nahmen erneut an einem Großprojekt teil. Es sollte vorerst nach Rotter-dam gehen, anschließend für eine holländische Wasserbaufirma nach Ashdod in Israel, in Schlepp ein Großponton. Es war ein Auftrag einer israelischen Firma, die eine Pipeline erstellen wollte.
Die Ausrüstung incl. Proviant sollte für fünf Wochen Schleppreise rei-chen. An alles musste gedacht werden. So etwas war mir aber schon zur Routine geworden. Sogar neue Kühlschränke wurden besorgt.
Die Dauer des Einsatzes war vorläufig mit einem Jahr angegeben. Alle zwei Monate sollten wir abgelöst werden. Dieses wurde auch, im Nachhinein gesagt, voll eingehalten.
Am 8.08.1972 ging es ab in Richtung Rotterdam. Hier übernahmen wir den großen Ponton. Es brauchte allerdings noch einige Tage der Vorbe-reitung, bis wir den Hafen verlassen konnten. Unser Liegeplatz war sehr günstig. Er war direkt bei dem Vergnügungszentrum für Seeleute, Katendrecht. Hier musste man einfach abends mal hin.
Am 24.08.1972 war es dann soweit: Auslaufen zur langen Reise mit Ponton im Schlepp, bis zum Lotsendampfer zur Sicherheit in Begleitung eines Hafenschleppers. Durch die Nordsee ging es mit dem Strom, dann durch den Englischen Kanal, in die Biscaya bei überraschend gu-tem Wetter. Am 1.09.1972 wurde Gibraltar passiert. Zum Bunkern mussten wir Malaga anlaufen, dort auch Frischwasser und frisches Obst und Gemüse übernehmen. Auch unser Anhang, auf dem in den Wohnräumen die Besatzung wohnte, bekam noch einmal frischen Proviant, denn bis Ashdod war es noch eine lange Reise.
Wieder auf See, im Mittelmeer bei schönem Wetter, bekamen wir über Norddeichradio die Meldung von dem Anschlag der Terroristen auf die Israelis bei den Olympischen Spielen in München. Da dies wohl Auswirkungen auf unsere Reise nach Ashdod, besonders auf den Empfang bei unserer Ankunft dort durch die Behörden haben würde, hatte Kapitän Heiten ständigen Kontakt zur Reederei in Emden.
Nach vielen Verhandlungen und klärenden Gesprächen konnten wir am 30.09.1972 wohlbehalten mit unserem Anhang vor Ashdod auf Reede ankern. Eine lange Reise hatte ihr vorläufiges Ende gefunden. Wir waren mit allem Drum und Dran wohlbehalten an unserem Ziel angekommen. Hier, auf Reede, wurden wir von den israelischen Behörden gründlich auf Waffenbesitz untersucht. Man vermutete damals versuchte Ein-schleusungen von arabischen Terroristen. Als alles überstanden und nichts Negatives für die Behörden ersichtlich war, konnten wir endlich auf unsere geplante Position - ca. acht Seemeilen vor der Küste - gehen und dort ankern. Hier bekamen wir auch unsere Landgangsausweise durch die Israelis ausgehändigt. Ebenfalls durchsucht wurden die Räumlichkeiten auf dem Ponton, wo ein Nationalitätenmischmasch herrschte. Alle, die hier wohnten, bekamen keinen Landgang genehmigt.
Unsere neue Arbeitsstelle war nun für viele Monate recht eintönig, reine Ankerziehschlepperei sowie Versorgung des Pontons mit Materialien, die für die Pipeline benötigt wurden.
Nachdem die ersten notwendigen Arbeiten an der Position gemacht wa-ren, konnten wir in den Hafen von Ashdod einlaufen, um Bunker, Frisch-wasser und frischen Proviant zu übernehmen. Ashdod, südlich von Tel Aviv gelegen, war eine Stadt von ca. 50.000 Einwohnern. Der Hafen war erst 1965 eröffnet worden und hauptsächlich genutzt für den Umschlag von Südfrüchten und sonstigem Stückgut. In der Hauptsaison lagen etliche Schiffe vor dem Hafen auf Reede, um Apfelsinenladungen für ganz Europa zu übernehmen.
In nicht allzu großer Entfernung zwischen Ashdod und dem Gazastreifen lag die Stadt Ashqelon, wo die Wasserbaustelle für die geplante Pipeline entstehen sollte, denn von Elat wurde Erdöl bis Ashqelon für die neu zu bauende Ölverladeanlage transit gepumpt, an der später die großen Öltanker einmal ihre Fracht aufnehmen sollten. Es war also viel Geld im Spiel. Und es gab sicher etwas zu verdienen. Nach einiger Zeit kamen uns trotz des schönen Wetters hier schon wieder Urlaubsgedanken. Aber es musste an die Familien der Besatzungsmitglieder gedacht werden, was die Reederei Wessels immer berücksichtigte. Nach und nach wurden jeweils für vier Wochen immer schubweise einige Leute in Urlaub geschickt, sobald die Ablösung aus Emden angekommen war. Man flog dabei von Tel Aviv über Frankfurt nach Bremen und von dort mit dem Zug nach Emden. Mit den Hafenbehörden wurde man mittlerweile bekannter. Unser Liegeplatz in Ashdod zur Bunkerung und Frischwasserübernahme war im-mer schon reserviert, Proviant konnte immer schnell angeliefert werden. Auch der Ponton mit Namen C.B.1. wurde durch uns bedient. Nach Rückkehr zum Ponton und Ablieferung des Proviants oder Sonstigem mussten wir immer in unmittelbarer Nähe längsseits gehen, um für eine dringende Order einsatzbereit zu sein...
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