Verursacher

Der Bilster Berg ist eine am 11. April 2013 eröffnete Test -und Präsentationsstrecke in Pömbsen, einem Ortsteil der Stadt Bad Driburg, angrenzend an die Stadt Nieheim. Der Ortskern der Stadt Nieheim liegt 3 km östlich, der Stadtkern von Bad Driburg ist 10 km entfernt.

Die Strecke ist Teil des Bilster Berg Drive Resort, einer Anlage für Automobiltests, Veranstaltungen der Automobilindustrie und Clubsportveranstaltungen. Die Strecke ist von dem Architekten Hermann Tilke entworfen worden, der sieben aktuelle Formel-1-Rennstrecken entworfen hat. Unterstützt wurde er dabei vom zweifachen Rallye-Weltmeister Walter Röhrl.

 

Die Länge der Gesamtstrecke beträgt 4,2 km. Sie kann in eine 1,8 km lange Westschleife und eine 2,4 km lange Ostschleife unterteilt werden. Die kürzere Westschleife ist dabei topografisch anspruchsvoll, die Ostschleife der schnellere Teil der Strecke. Die absolute Höhendifferenz auf der Gesamtlänge beträgt 72 m, das größte Gefälle beträgt 26 Prozent, die größte Steigung 20 Prozent. Insgesamt geht es über 44 Wannen und Kuppen über jeweils 102 m Höhenmeter hinauf und hinunter. Der Höhenunterschied je laufendem Kilometer beträgt auf dem Bilster Berg 17 m. Zum Vergleich: Auf der Nürburgring-Nordschleife sind es 14 m. [10] Die Strecke ist überwiegend 12 Meter breit. In der „Mausefalle“, einem sehr anspruchsvollen Streckenabschnitt mit einem Gefälle von 26 Prozent, weitet sich die Kurve auf 13 Meter aus. Direkt danach geht es in das Steilstück mit bis zu 21 Prozent Steigung.

Die Baukosten betrugen ca. 34 Millionen Euro, wobei diese Mittel ausschließlich privat zusammen mit 172 Investoren aufgebracht wurden.

Laut Konzept soll es neben der Strecke weitere Module wie eine Dynamikfläche und einen SUV-Bereich mit zwei Parcours geben. Nach Angaben der Betreiber werden aufgrund der Topografie des Geländes und der damit verbundenen Uneinsehbarkeit hauptsächlich Kunden aus der Industrie für Fahrzeug- und Komponententests erwartet. Durch die aufwändige Begrünung sollen demnach auch Fahrzeugpräsentationen und Presse-Fahrvorstellungen möglich sein. Rennen wie Formel 1, DTM, WTCC oder ADAC GT Masters seien nicht vorgesehen und mangels Infrastruktur wie Parkplätze, Tribünen, dem Schallkontingent und sanitären Anlagen nicht möglich, so der Betreiber.

Nur so erleben es die Bewohner der angrenzenden Ortschaften nicht: Sie werden gestört durch häufigen Rennbetrieb, hauptsächlich an den Wochenenden. Da buchen Auto- und Motorradfahrer die Strecke und „fahren ihre Fahrzeuge aus“. Der Lärm, der dann entsteht, gleicht schon dem Lärm einer Rennstrecke. Immer wiederkehrendes Reifenquietschen, Abbremsen und Beschleunigen macht einen ohrenbetäubenden Lärm. Von Test- und Präsentationsstrecke kann dann nicht mehr die Rede sein, es wird von den Anwohnern als Rennstrecke wahrgenommen. Obwohl die Strecke einsam im Wald liegt, wird der Schall weit getragen. Je nach Windrichtung werden die Bewohner der umliegenden Ortschaften mal mehr, mal weniger gestört. Für diejenigen, die den meisten Lärm abbekommen, bedeutet es eine deutliche Abnahme der Lebensqualität. Ruheliebende Menschen können die ansonsten landschaftlich schöne Gegend nicht mehr genießen.