Vor langer Zeit - am 17. November 1957, 15 jährig - habe ich ein Gedicht über Gefühle geschrieben. Jetzt wieder gelesen zeigt es, dass sich die Sichtweisen nur sehr wenig ändern.
Nach über 60 Jahren ist viel in der Welt, der Umwelt und mit den Menschen passiert. Gefühle aber, in vielerlei Arten haben sich kaum verändert. Die Unbeschwertheit der Jugendzeit Gedichte zu schreiben ist jedoch der Prüfung und Sorgfalt gewichen.
Sicher könnte dieses "Jugendwerk" jetzt verbessert und berichtigt werden. Das würde aber die Erinnerungen an die fernen Tage nicht mehr wiedergeben. Der Autor will den Leser anspornen, vielleicht aus seinen alten Unterlagen seine Schätze aus längst vergangenen Zeiten zu heben. Das gibt sicher neue Impulse.
Kommentare
primapage vor 21 Tagen
Danke für Deine Zustimmung. Es zeigt der von Selbstbewusstsein, der seine Gefühle zeigt und zulässt.
Felizitas vor 23 Tagen
Es stimmt wirklich: Das Gefühl macht mit einem, was es will. Darum ist es zwecklos, sich dagegen zu wehren. Leider ist es heute an der Tagesordnung, Gefühle unterdrücken zu wollen oder nur noch negative Gefühle zuzulassen.
Gast am 10.12.2012
In dir steckt ja ein richtiger Poet. Das Gedicht gefällt mir sehr gut, denn es spiegelt viele verschiedene Nuancen wieder. Von der Heimatverbundenheit über die Besinnlichkeit des Weihnachtsfestes, Ausgrenzung von der Masse und Furcht vorm Krieg. Wirklich sehr schön und tiefgründig, genauso wie ich es mag.
primapage am 10.12.2012
Eure Meinungen geben mir und anderen Lesern Mut, eigene Gedichte oder Erzählungen aus der Jugendzeit wieder zu lesen und die besseren "Werke" weiter zu geben. Denn wir sind nicht allein mit unseren Empfindungen und Wünschen. So helfen Eure Erfahrungen und Ansichten manchem Zweifler sich zu öffnen. Danke Efes für Deine gelungene Lyriksammlung. Danke SisterJackB für Deine Offenheit
SisterJackB am 09.12.2012
Gefühle mit der Natur in Verbindung zu bringen, ist so, naja, richtig eben! Ich liebe so was - manchmal hat man in seinem Inneren eine Frage und braucht nur nach draußen zu schauen und zwar auch mit dem Herzen zu schauen und dann bekommt man die Antwort! Ich finde, mit dem Artikel beweisen du und der 15-jährige Johann auch richtig viel Mut! Kann es bessere Gründe für einen Daumen geben?
Efes am 08.08.2011
So, meine Lryiksammlung ist in neuem Gewand wieder online und hat natürlich auch wieder Johann Schubert-Werke an Bord. (http://pagewizz.com/eigene-gedichte-schreiben-eine-anleitung/) Liebe Grüße Efes
SonjaHartwig am 08.08.2011
Ein schönes Gedicht. Ich habe in meiner Jugend auch viele Gedichte geschrieben, die ich leider nicht aufbewahrt habe. Jetzt ärgere ich mich richtig darüber. Naja, kann man nicht mehr ändern.
Gast am 13.04.2011
ein sehr schönes gedicht, sicher ist es immer wieder merkwürdig, wenn man nach langer zeit, ein gedicht liest, welches man in jungen jahren schrieb, denn immerhin haben sich ansichten mit dem alter geändert, man merkt die leichtigkeit des seins, in der jugend.
Gefühl Du freies Wesen
wie ungehemmt bist Du.
Keiner kann sich von Dir lösen,
keiner hat von Dir je Ruh'.
In ungeahnten Arten,
regierst nur Du allein.
Bei dem Bangen, Hoffen, Warten
mischt Du Dich immer ein.
Hast Vielen schon bewiesen
die unbeschränkte Macht.
Von sehr Vielen Du gepriesen,
von manchen ausgelacht.
Ob stumm in lauen Nächten,
oder auf Bergeshöh'n,
verzauberst Du den Gerechten,
machst Menschenleben schön.
Ob durch herrlich' Melodie,
ob mit der Farbenpracht
dies Gefühl, man weiß nicht wie,
hat Jeden glücklich gemacht.
Staunst Du übers weite All,
blickst hinauf zu Sternen:
Gefühl besucht Dich jedes Mal
und will sich nicht entfernen.
Lacht freundlich Dir die Sonne,
der Himmel blau erstrahlt -
ja da bist Du voller Wonne
und Dein Herz ist Dir nicht kalt.
Wenn Du Dich fühlst geborgen
in Deinem trauten Heim,
wenn Du ledig aller Sorgen,
Wohlgefühl im Herz wird sein.
Wenn liebevoll Dich pfleget
ein werter Mensch gesund,
wenn Du einfühlsam umheget,
dann tun Gefühle Dir sich kund.
Wenn Schnee fällt sanft und leise
zur stillen Weihnachtszeit
bei duftendem Tannenreise
dann wird Dir das Herz so weit.
Doch gibt es and're Seiten
mit denen auch Gefühl erscheint,
Schmerzen, Trauer lassen leiden
grau ist Alles und man weint.
Wenn man fern der Heimat weilt,
einsam und traurig ist,
dann kommt Gefühl herbei geeilt
mit dem Du nicht glücklich bist.
Wenn in sinnlosem Kriege,
kämpfen Vater oder Sohn,
um grausam, blutige Siege
den Tod als bitteren Lohn.
Da bangen viele Frauen,
Mütter mit Angstgefühl
beten zitternd voll Vertrauen
leis' um Ihrer Liebsten still.
Wenn voller Leid und Sorgen
ist Dein so armes Herz
dann weckt Dich an jedem Morgen
ein Gefühl - der bitt're Schmerz.
Wenn gar der Hass der Leute
so verletzend Dich umspült,
wenn Missvertraun man streute
so weh' Dein Herz sich fühlt.
Bist Du erst alt an Jahren,
erinnerst Du Dich still
an Freude und Gefahren:
Auch das nennt sich Gefühl.
Du kannst Dich nie erwehren
der großen Kraft Gefühl.
Kannst es hassen, lieben, ehren:
Es macht doch nur was es will.
Gefühl beim Betrachten der verborgenen Schönheiten