Das historische Stadtzentrum von La Paz ist voller wunderbarer und eindrucksvoller Orte, vom Chaos der Stadt bis zu den erstaunlichen und atemberaubenden Aussichten. Außerdem sind dort in der Plaza Murillo, dem zentralen Platz, wichtige Gebäude, wie z.B. der Regierungspalast (,,el palacio quemado" ) und das Parlament sowie die Kathedrale und das Kunstmuseum zu finden. Die Vielfalt an Angeboten in diesem Stadtviertel wird ergänzt durch die geschichtliche Bedeutung. Wichtige historische Ereignisse fanden hier statt, dementsprechend zeigt es viel Geschichte, Tradition und erzählt gleichzeitig auch von deren Bedeutung und Einfluss auf die Bewohner.
Mehr über die unglaubliche Stadtentwicklung von La Paz, findet sich in der Station:
Nach der Unabhängigkeitserklärung hieß der Platz ,,Plaza Murillo" um Pedro Murillo zu Ehren, dem bolivianischen Helden, der das Dokument der Unabhängigkeit unterzeichnet hat. Hier befinden sich bedeutende Regierungsgebäude wie der ,,Palacio Quemado", das neue Regierungsgebäude ,,Casa Grande del Pueblo" (Großes Haus des Volkes) und die Kathedrale von La Paz. Dieser Ort ist Schauplatz von Paraden, Protesten und politischen Ereignissen – ein Symbol für die bewegte Geschichte Boliviens.
Fun Fact: Die Statue wurde bei der Auslieferung verwechselt und während La Paz nun einen (umgearbeiteten) Torrero besitzt hat Lima in Peru einen echten "Murillo".
Der Regierungspalast in La Paz, ursprünglich zwischen 1845 und 1852 errichtet, diente lange als Amtssitz des Präsidenten. 1875 wurde er während einer gewaltsamen Revolution durch einen Brand zerstört, aber später wieder aufgebaut. Seit 2019 hat das Präsidentenamt in das "Casa Grande del Pueblo" dahinter gewechselt.
Im Inneren besticht der Palast durch klassische Architektur mit dorischen Säulen in der Haupthalle und einer prächtigen imperiallen Marmortreppe. Ein Rundbogen aus gelbem und schwarzem Marmor führt zur zweiten Etage, wo sich die wichtigsten Bereiche des Gebäudes befinden, die von ionischen Säulen getragen werden. Heute ist der Palast ein bedeutendes Kulturerbe und eine beliebte Touristenattraktion, berühmt für den auffälligen Eingang, bewacht von den "Colorados de Bolivia" in Uniformen aus dem Unabhängigkeitskrieg.
Das ,,Casa Grande del Pueblo" ist das neue Regierungsgebäude Boliviens und Sitz der Exekutive. Es befindet sich im historischen Zentrum von La Paz und ersetzt seit 2019 den traditionellen Regierungspalast. Das Gebäude wurde während der dritten Amtszeit von Evo Morales im brutalistischen Architekturstil errichtet und am 9. August 2018 eingeweiht.
Lage: Hinter der Plaza Murillo, entlang der Calle Potosí im historischen Zentrum von La Paz.
Nutzung: Vorübergehender Stillstand unter Jeanine Áñez (bis 2020), Wiederaufnahme unter Luis Arce (seit 2021).
Bedeutung: Modernes Symbol politischer Macht und integraler Bestandteil der Hauptstadt.
Die Kathedrale ,,Metropolitana Nuestra Señora de La Paz" ist eine beeindruckende Basilika, die sich wie alle wichtigen kolonialen Bauten, an der Plaza Murillo in La Paz, Bolivien, befindet. Ihr Neubau begann 1835 im neoklassizistischen Stil mit barocken Elementen, gestaltet vom Architekten Antonio Camponovo. Das Innere umfasst fünf Schiffe, prachtvolle Ornamente und einen Marmoralter aus italienischem Marmor mit Bronzearbeiten.
Highlights der Geschichte:
Erste Kathedrale (1692): Nach 70 Jahren Bauzeit fertiggestellt, jedoch 1831 wegen Einsturzgefahr abgerissen.
Aktuelle Kathedrale (1835): Grundsteinlegung am 24. März, Einweihung 1925 zum 100. Jubiläum Boliviens, Abschluss der Innenarbeiten 1932.
Zwei Türme (1989): Ergänzt zur Zeit des Papstbesuchs von Johannes Paul II.
Architektonische Besonderheiten
Fassade: Zwei Ebenen mit korinthischen Säulen und griechisch-römischen Ornamenten.
Dach: Eine große Metallkuppel und zwei kleinere flankierende Kuppeln.
Innenbereich: Marmorstufen, Altäre mit Reliefs und eine imposante Krypta, die zwei Hektar einnimmt, jedoch teilweise mit Sand verfüllt ist.
Besondere Orte
Kapelle: Enthält die Überreste von Mariscal Andrés de Santa Cruz, dem Schutzherrn der Peruanisch-Bolivianischen Konföderation.
Museum: Bewahrt wertvolle religiöse Kunstwerke.
Die Calle Jaén ist eine der charmantesten und schönsten Straßen von La Paz und ein perfektes Beispiel für die spanische Kolonialarchitektur. Mit ihren gepflasterten Wegen, den farbigen Häuserfassaden und den eisernen Balkongittern scheint die Zeit stehengeblieben zu sein. Die Straße beherbergt mehrere Museen, darunter das Museo Costumbrista und das Museo de Metales Preciosos, die spannende Einblicke in die Geschichte, Kultur und Kunst Boliviens bieten.
Die Calle Jaén ist nicht nur ein Ort für Historiker, sondern auch ein kultureller Hotspot. Häufig finden hier Konzerte, Lesungen und kleine Straßenfeste statt. In der Stille dieser engen Gasse kann man die Vergangenheit spüren und die Magie von La Paz abseits des Trubels erleben.
Ein Besuch der Galerie des Künstlers Mamani Mamani am Ende der Gasse lohnt sich ebenfalls!
Der ,,Mercado de las Brujas", besser bekannt als Hexenmarkt, ist Teil des touristischen Zentrums um die Kirche San Franzisco und die Sagárnaga und einer der faszinierendsten Orte in La Paz.
Schon beim Betreten der engen, nach Opfergaben duftenden Gassen scheint die Zeit stehen zu bleiben, und man würde von einer mystischen Atmosphäre umfangen, wenn da nicht die Autos und vor allem die anderen Touristen wären. Hier werden nicht nur Waren verkauft – hier pulsiert das touristische und spirituelle Herz der Andenkultur in La Paz.
Zwischen den engen Gassen türmen sich neben Alpaca- Pullis, -Schals und -Decken, getrocknete Lama-Föten, Amulette und Coca-Blätter – doch die wahre Faszination liegt bei den Yatiris, den Schamanen, die mit uraltem Wissen Schicksale entschlüsseln und Rituale für Glück und Heilung durchführen.
Im Zentrum des Marktes steht die Pachamama, die ehrfurchtgebietende Mutter Erde. Um ihre Gunst zu gewinnen, opfern die Gläubigen, Coca, farbige Süßigkeiten, Alkohol und Räucherwerk oder Lama-Föten, um die Harmonie zwischen Mensch und Natur zu bewahren. Besonders eindrucksvoll sind die Rituale zum Willka Kuti, dem bolivianischen Neujahr, wenn Gebete, Rauch und Musik die Straßen erfüllen.
Der Hexenmarkt ist mehr als ein Ort – er ist zum einen Shopping Meile und zum anderen ein Schauplatz uralter Weisheit, der Boliviens spirituelle Seele zum Leben erweckt und ein unvergessliches Erlebnis bietet.
Die Calle Sagárnaga, eine der lebendigsten Straßen in La Paz, ist ein Eldorado für Souvenirjäger und Reisende. Hier reiht sich ein Geschäft an das nächste, in denen man alles findet: handgewebte Textilien, Lamawollpullover, Schmuck, Tücher und kunsthandwerkliche Anden-Souvenirs. Der Preis verrät einem die Qualität. Gehandelt wird sehr wenig, da die Preise niedrig und die Gewinnmargen sehr klein sind.
Die Straße verbindet die moderne Welt mit der Tradition. Zwischen den Läden und Cafés finden sich kleine Werkstätten, in denen Kunsthandwerker ihre Waren herstellen. Besonders belebt ist die Calle Sagárnaga durch ihre Nähe zum Mercado de las Brujas und zur Kirche San Francisco, die den Straßen einen besonderen Charakter verleihen.
Beide Straßen, die Calle Jaén und die Calle Sagárnaga, spiegeln auf ihre Weise das Wesen von La Paz wider: eine Stadt, die Tradition und Moderne, Geschichte und Lebendigkeit in einem einzigartigen Ambiente vereint.
Die Kirche San Francisco in La Paz vereint spanischen Barock und indigene Motive zu einem einzigartigen Meisterwerk des sog. "Mestizo-Barock", bei dem christliche und indigene Symbolik miteinander verschmelzen. Errichtet ab 1548 und vollendet im 18. Jahrhundert, besticht sie durch ihre prachtvolle Fassade mit christlichen und andinen Ornamenten.
Der Innenraum beeindruckt mit goldverzierten Altären, einer gewaltigen Kuppel und kunstvollen Holzarbeiten. Das angrenzende Kloster dient heute als Museum, dessen Dach eine spektakuläre Aussicht auf die Stadt bietet.
Mehr als ein religiöser Ort, ist die Kirche ein Symbol der Kultur und des subtilen Widerstands gegen christliche Überformung– ein lebendiger Schauplatz für Feierlichkeiten, Proteste und die Geschichte von La Paz.
Das Restaurant Popular ist der ideale Ort, um die wahre Vielfalt der bolivianischen Küche zu entdecken. Mit einem modernen Twist auf traditionelle Gerichte wie gegrilltem Pargo und Empanadas, begeistert es seine Gäste mit frischen Zutaten und einzigartigen Aromen aus Bolivien. Die kreative Speisekarte wird von einer exquisiten Auswahl an bolivianischen Weinen begleitet, die jedes Gericht perfekt abrunden. Ein Besuch im Restaurant Popular ist mehr als nur ein Essen – es ist ein kulinarisches Erlebnis, das die Sinne verführt und den Gaumen verwöhnt. Leider kann man wegen des großen Andrangs nicht reservieren. Früh dort sein lohnt sich also!
,,Sopa de mani"
,,Mondongo"
,,Relleno de papa"
Das historische Zentrum ist auch ein Zentrum des Lebens. Traditionelle Märkte laden zum Stöbern ein, während Teleférico-Stationen moderne Mobilität bieten. Restaurants wie die "Cocina Popular" verwöhnen mit authentischer bolivianischer Küche aus bolivianischen Produkten und in den engen Gassen verschmelzen Touristen und Einheimische zu einem bunten Mosaik.
Das Zentrum von La Paz ist nicht nur ein Ort, den man besucht, sondern ein Erlebnis, das einen tief in die Seele Boliviens eintauchen lässt. Ob Geschichte, Spiritualität oder das geschäftige Treiben der Märkte – hier pulsiert das wahre Leben der Andenmetropole, das man nicht so schnell vergisst.
Cementerio Central - Der Hauptfriedhof
Am Hauptfriedhof kommt man in La Paz nicht vorbei. Er besticht durch fantastische Graffiti, die in unregelmäßigen Abständen erneuert und verändert wird. Ein Besuch lohnt sich vor allem im November (2.11. und 8.11.) wenn die Familien ihre Ahnen aus den Gräbern holen, um mit ihnen zu trinken, zu essen und zu feiern.