Varroa Behandlung








gesammelte Varroen
Deforming Wing Virus, durch Varroa verbreitet
Reste eines zusammengebrochen Volkes

Reste eines zusammen gebrochenen Volkes

Viele sichtbare Milben! Der sichtbare Befallsgrad von 14% wird bei Messung vermutl. doppelt so hoch sein, daher wird dieses Volk den Winter schon nicht mehr erleben. Es wird sich vermutlich bis hin zum Oktober/November 'leerfliegen' :-(

Verschiedene Broschüren


Varroa unter Kontrolle

Die Broschüre Varroa unter Kontrolle kann unter bienenkunde.rlp.de heruntergeladen werden (11,5MB) - Ein MUSS für jeden Imker!

Darin ist erklärt was eine Kombinationsbehandlungen übers Jahr verteilt ist, welche zugelassenen Verfahren und Mittel es gibt und wie sie jeweils anzuwenden sind. Auch Bayern hat eine solche Broschüre herausgegeben, bei Interesse hier zu finden.

Doch bei der Befallskontrolle mittels Bienenprobe sollte man nicht die Auswaschmethode, sondern besser die Puderzuckermethode (Tabellen dazu) anwenden! Hier einige Bilder zur Auswasch - und Puderzucker-Methode.

In der Broschüre beschriebene Methoden

Biotechnische Verfahren:

Drohnenbrutentnahme, Fangwaben, Brutableger Bildung sowie Kunstschwärme

Alternativen der Varrobekämpfung (käfigen):

z.B. die künstliche Brutunterbrechung (Uzunov & Büchler, 2020), Königin käfigen, siehe dieses Video dazu

Chemische Verfahren mit Brut:

Ameisensäure Verdampfung mit Medizinflasche, Nassenheider und Schwammtuch (der Liebig Dispenser wird da noch nicht erwähnt). Weitere sind Thymovar und Apiguard, beide auf Thymol basierend. Und dann noch Bayvarol (da gibts schon viele Resistenzen).

Chemische Verfahren ohne Brut:

Milchsäure, Oxalsäure (Träufelmethode; die Sprüh- und Verdampfmethode wird auch angesprochen, ist in Deutschland jedoch (noch) nicht erlaubt), und dann noch schließlich Perizin.


Flyer Baden Württemberg:

Baden Württemberg hat seine Broschüre im Juni 2020 aktualisiert:Downloadbar von der Seite der badischen Imker:

Flyer Baden Württemberg März 2013 - Mit 3 Schritten der Varroa immer einen Schritt voraus (Download,500KB)

Flyer Baden Württemberg Juni 2020 - Mit 3 Schritten der Varroa immer einen Schritt voraus (Download,500KB)

Ein paar Infos/Bilder zu einem Workshop zur Ameisensäure

Wissenswertes zur Oxalsäure wie Haltbarkeit, Anwendung, Wirkungsweise, etc.:
Oxalsäure - allgemeine Infos und Anwendung (http://goo.gl/x18wJG)

Aber Achtung, das Oxalsäuredihydrat sei sehr giftig. Auf jeden Fall Kontakt vermeiden, Handschuhe und Schutzbrille tragen, Dämpfe sowieso nicht einatmen!


Wenn ihr Ableger behandeln wollt, dann am besten auch noch diese Seite durcharbeiten - Mein Ableger - was nun?


Neues Behandlungsmittel zugelassen Oxuvar (2017):

Laut DIB Aktuell, Ausgabe 1/2017, S.15 (im März), Auszug:

Seit diesem Jahr ist ein weiteres Varroabehandlungsmittel zugelassen: OXUVAR® 5,7 % ad us. vet., Lösung und damit die erste Sprühbehandlung mit Oxalsäure. Die Lösung kann sowohl zur Sommer- und/oder bei der Winterbehandlung eingesetzt werden. OXUVAR® 5,7 % ist eine konzentrierte Lösung von Oxalsäure Dihydrat. Im Winter wird diese mit Kristallzucker gemischt und auf die Bienen geträufelt, im Frühjahr/Sommer mit Trinkwasser verdünnt auf Schwärme, Ableger und brutfreie Völker gesprüht. Die mit Zucker angemischte Träufellösung hat eine Konzentration von 3,5 % und unterscheidet sich somit nicht vom bisher verwendeten Oxuvar 3,5 %.

Die mit Wasser fertig verdünnte Sprühlösung hat eine Konzentration von 3,0 %. Bitte lesen Sie vor Anwendung die Informationen des Herstellers Andermatt BioVet, die Sie unter https://www.biovet.ch/de_bv/oxuvar5-7-traeufelbehandlung-gegen-varroa.html finden.


Gebrauchsinformationen Oxuvar 5,7 % Winterbehandlung:

Flyer: https://www.biovet.ch/media/downloads/1188/Flyer_OXUVAR5.7__Winterbehandlung_de.pdf


Gebrauchsinformation Oxuvar 5,7 % Sommerbehandlung:

Flyer: https://www.biovet.ch/media/downloads/1184/Flyer_OXUVAR5.7__Sommerbehandlung_de.pdf


Weiterführende Infos unter:

https://www.vetpharm.uzh.ch/reloader.htm?TAK/06000000/00065776.01?inhalt_c.htm

Bitte beachten Sie insbesondere auch die Schutzhinweise der Firma beim Umgang mit der Lösung.

Oxalsäure-Behandlungsmittel sind derzeit noch apothekenpflichtig. Der D.I.B. bemüht sich aber um die Einstufung dieser Produkte als „frei verkäuflich“.

Neues Behandlungsmittel zugelassen Varromed (2017):

In D.I.B. AKTUELL 6/2016, Seite 25 f., wiesen wir auf alle derzeit weiteren zugelassenen Behandlungsmittel hin.

Angekündigt war auch die europaweite Zulassung von „Varromed“ (zugelassen seit 2017, siehe hier), diese soll im Februar erfolgt sein. Es liegt jedoch bisher keine öffentliche Bekanntmachung vor. Wir halten Sie zu dieser Sache weiter auf dem Laufenden.
Ergänzung (2021.12): Vorromed ist nun zugelassen, auch in Deutschland, Registrierungsnummer EU/2/16/203. Dieses Mittel kann ganzjährig angewendet, angeblich auch während der Tracht, bei Brut und auch bei Brutfreiheit (basiert auf einer Kombination aus Oxal- und Ameisensäure). Details siehe Herstellerseite.

Die Hersteller Beschreibung und Packungsbeilage kann man hier finden: https://www.ema.europa.eu/en/documents/product-information/varromed-epar-product-information_de.pdf
Varroamed enthält 0,5% Ameisensäure und 3,14% (bis 4,4%) Oxalsäure. Es entspricht wohl hauptsächlich der Oxalsäure wie auch das Bienenwohl, ergo, muss man im Sommer/Herbst eine Blockbehandlung durchführen.

Zugelassene Behandlungsmittel - Stand 2020

Behandlung im Winter bei Brutfreiheit:

Details mit Beschreibung siehe Infobrief 27, vom 6.11.2020, Mayen -> hier (da sind auch die Honigendverkaufspreise für 2020 zu finden)

Behandlung während der Brutzeit:

Quelle: Bienenkunde LWK NRW Stand August 2020, PDF siehe hier

!!! >>> Praktische Anwendung von Ameisen- Oxal- und Milchsäure <<< !!!

Anwendung der Ameisensäure

  • Hinweis: so früh wie möglich mit der Behandlung beginnen, Oktober ist viel zu spät. Es ist absolut wichtig dass die Winterbienen die ab ca. Anfang September schon gebildet werden, als Made in den verdeckelten Zellen nicht von den Varroen gebissen wurden! Typischer Start der AS ist Ende Juli, bis Anfang August.
    wichtig zu wissen: die Ameisensäure wirkt auch in die verdeckelte Brut!!!

  • wann: im Sommer, nach dem abschleudern, im Volk sollte mind.3-5kg Futter vorhanden sein, zeitlich z.B. als Bsp. 1. August

  • 1. Behandlung, Dauer: es werden 200ml Ameisensäure ad.us.vet. 60% über ca. 10 Tage verdunstet, sodass täglich um die 20ml verdunsten (85% gibts nicht in ad.us.vet und ist nicht zugelassen), danach haben wir ca. den 10.August

  • auffüttern: dann füttern wir wieder auf, danach haben wir vermutl. so ca. den 25. August, warten noch ein paar Tage zu und beginnen mit der

  • 2. Behandlung, Dauer: Start im Bsp wäre dann so ca. der 1. September, dieses mal jedoch mit nur 100ml AS 60% was vermutl. in so 5-8 Tagen verdunstet.

  • Hinweis: es gibt statistische Erhebungen vom Bieneninstitut in Mayen, das belegt eindeutig eine Korrelation der Winterverluste mit dem Zeitpunkt des Beginns der Behandlung. D.h. je später begonnen wird, desto größer die Gefahr dass das Volk den Winter nicht überleben wird.
    Also, wenn möglich lieber am 25 Juli beginnen, als Ende August.


Anwendung der Oxalsäure

  • wichtig zu wissen: die Oxalsäure wirkt nicht in der verdeckelten Brut!!!

  • da die Oxalsäure (OS) nicht in die Brut wirkt, kann diese nur dann optimal angewendet werden wenn die Völker Brutfrei sind. Typischerweise ist das im Winter so ca. 21 Tage nach den ersten Frostnächten im November, so dass man mit der Behandlung Richtung Mitte Dezember kommt. Die Temperatur bei der Anwendung sollte bei -5 bis max. +5 °C liegen. Wobei bei 5°C plus die Bienen stärker auffliegen als bei um die Null Grad herum

  • wann: 21 Tage nach den ersten paar Frostnächsten, z.B. um den 15.Dezember herum

  • wie viele Anwendungen: nur 1x wird die Oxalsäure 3,5% geträufelt, ca. 50ml pro Wirtschaftsvolk (2-zargig)

  • zum genauen Vorgehen mit Details siehe auch hier: Oxalsäure - allgemeine Infos und Anwendung (http://goo.gl/x18wJG)

  • ein Verdampfen der Oxalsäure (Oxalsäuredihydrat) ist in Deutschland nicht zugelassen, wohl aber in den meisten europäischen Staaten.
    Ich verstehe nicht warum so viele Imker die Gefahr der Verdampfung auf sich nehmen. Das Träufeln geht für mich schneller als das Verdampfen, es gibt dabei keine giftige Dämpfe und ich gewinne dabei sehr wichtige Information wie z.B. Sitz und Stärke des Volkes sowie Gewicht der Futterzarge was ja enorm wichtig ist zu wissen. D.h. im Frühjahr weiß ich dann ganz genau auf welche Völker achten muss!


Anwendung der Milchsäure

Hinweis: auch die Milchsäure wirkt nicht in die Brut und kann daher wie Oxalsäure nur bei Brutfreiheit einmalig angewendet werden. Es handelt sich um 15%ige Milchsäure. Damit werden alle Bienen besprüht und daher muss man (im kalten Dezember) jede einzelne Wabe mit ansitzenden Bienen aus dem Volk nehmen und besprühen. Das ist zeitlich sehr aufwendig, und es fallen dabei sehr viele Bienen auf den Boden und schaffen es nicht mehr hoch zu der Bienentraube. Daher ist das nicht mein Favorit im Winter. Im Sommer hingegen ist die Milchsäure z.B. bei brutfreien Ableger/Völker/Schwärme ein geeignetes Mittel.
Wichtig: wenn die Milchsäure selbst angesetzt und dabei falsch gemischt wird, sodass sie z.B. 30% oder höher dosiert ist, dann werden in Folge die Bienen allesamt ihre Haare verlieren und sehen tiefschwarz aus. Doch auch bei diesem Fehler hatte ein solches Volk schon überlebt.


Alternative Behandlung - käfigen der Königin

Einige Imker sperren im Spätsommer die Königin in einen Käfig ein sodass sie nicht mehr stiften kann. Nach 21 Tagen schlüpft die letzte Biene, das Volk ist brutfrei und kann nun durch Oxalsäure einmalig beträufelt oder mit 15%iger Milchsäure einmalig besprüht werden. Danach lässt man die Königin wieder frei. Dabei kommt es manches mal vor dass die Königin abgetötet wird, oder die Bienen beginnen neue Königinnen nachzuziehen.



Zugelassene Varroa Behandlungsmittel Stand 2016

lt. DIB Aktuell, Ausgabe September 4/2016:

Die derzeit zugelassenen Mittel zur Varroabehandlung sind (2016):


Nicht apothekenpflichtig:

  • Milchsäure 15 % ad us. vet. (Wirkstoff Milchsäure)

  • Ameisensäure 60 % ad us. vet. (Wirkstoff Ameisensäure)

  • MAQS (Wirkstoff Ameisensäure)

  • Thymovar (Wirkstoff Thymol)

  • Apiguard (Wirkstoff Thymol)


Apothekenpflicht und Eintrag ins Bestandsbuch notwendig bei:

  • Apilife Var (Wirkstoff Thymol)

  • Bayvarol (Wirkstoff Flumethrin)

  • Perizin (Wirkstoff Coumaphos)

  • Apitraz (Wirkstoff Amitraz)

  • Oxalsäurehydritlösung 3,5 % ad us. vet. (Wirkstoff Oxalsäure)

  • Oxuvar (Wirkstoff Oxalsäure)