Übergang zu einer pflanzenschutzmittelarmen Produktion im Schweizer Rebbau und die sozioökonomischen Auswirkungen auf Betriebe und Arbeitskräfte
Die Schweiz hat das Ziel, bis 2027 das Risiko des Pflanzenschutzmitteleinsatzes in der Landwirtschaft um 50% zu reduzieren. Ein Lösungsansatz ist der Übergang zu Produktionssystemen mit geringem Pflanzenschutzmitteleinsatz. Die Akzeptanz solcher Produktionssysteme ist bei Landwirtinnen und Landwirten jedoch nicht immer hoch, zum Beispiel aufgrund mangels Rentabilität und anderen Zielkonflikten der Arbeitsbelastung.
Mit dem Forschungsprojekt VineWork analysieren wir, wie die Transition zu Produktionssystemen mit geringem Pflanzenschutzmitteleinsatz im Schweizer Rebbau umsetzbar ist und welche sozioökonomischen Auswirkungen diese Transition auf die Betriebe und Arbeitskräfte in der Landwirtschaft hat. Rebbau ist von grosser ökonomischer Relevanz, sehr arbeitsintensiv und besonders pflanzenschutzmittelintensiv.
Das Projekt analysiert, welche Produktionsverfahren genutzt werden, um Pflanzenschutzmitteleinsatz zu reduzieren, welches die Treiber und Hindernisse für deren Umsetzung sind, welche Auswirkungen diese Schritte auf die Arbeitsnachfrage haben, und welche Rolle der Politik und Industrie in diesem Prozess zukommen. Ausserdem werden die Auswirkungen auf den Faktor Arbeit, die Arbeitsbedingungen, das Einkommen der Arbeitnehmenden und den Arbeitsmarkt untersucht. Um die Forschungsfragen zu beantworten, werden Befragungen und Interviews mit Schweizer Rebbäuerinnen und Rebbauern, Arbeiterinnen und Arbeitern, sowie verschiedenen weiteren Akteuren durchgeführt. Das Projekt möchte ein holistisches Bild des Problems erarbeiten und bringt dazu verschiedene Perspektiven zusammen.
Wir sind ein interdisziplinäres Team, bestehend aus den Forschungsgruppen Ökonomie und Politik von Ernährungssystemen (FSEP) und der Gruppe für Agrarökonomie und Agrarpolitik (AECP) und der ETH Zürich.
Das Projekt ist in vier Arbeitspakete aufgeteilt. AP1 befasst sich mit ökologischen und sozioökonomischen Zielkonflikten und dessen Konzeptualisierung. AP2 analysiert Produktionssystemen aus Sicht der Betriebe. AP3 analysiert Auswirkungen auf Arbeiterinnen und Arbeiter. AP4 bringt die Resultate zusammen und leitet Empfehlungen für die Politik und die Industrie ab. Weitere Informationen zu den einzelnen Arbeitspaketen und Forschungsresultate werden hier zu einem späteren Zeitpunkt veröffentlicht.