Schießsport

Über den Schießsport

Verglichen mit anderen Sportarten fristet der Schießsport in Deutschland ein Schattendasein und findet in den Medien so gut wie gar nicht statt. Die Faszination lässt sich jedoch erahnen, wenn man sich beispielsweise den Biathlon-Weltcup ansieht, wo die Läufer fünf Scheiben treffen müssen um Strafrunden oder Zeitstrafen zu vermeiden. Nervenzerfetzende Spannung am Schießstand, jeder Treffer wird vom begeisterten Publikum bejubelt, bei Fehlern wird laut aufgestöhnt. Das Zuschauen kann also spannend sein.

Dabei kämpft der Schütze beim Schießwettkampf weniger mit anderen als vielmehr mit sich selbst. Hier geht es nicht darum Gegnern den Ball abzujagen, sie auf die Matte zu schicken oder auszubremsen und zu überholen. Hier geht es einzig und allein um mentale Stärke, Konzentrationsfähigkeit, Kondition und eine gute Schusstechnik. Wer es selbst einmal probiert stellt schnell fest: das ganze ist gar nicht so einfach wie es aussieht.

Die Wettkämpfe bei den historischen Schützenbruderschaften finden auf Bezirks–, Bereichs–, und Diözesan-Ebene statt. Geschossen wird mit einem Luftgewehr auf die Entfernung von 10 Metern. Den Punkt in der Mitte der Zielscheibe gilt es zu treffen und er ist nur so groß wie ein Stecknadelkopf. Kein Wunder also, dass mancher bei den ersten Versuchen froh ist, wenn der 4,5 Millimeter große Blei-Diabolo wenigstens irgendwo im schwarzen landet.

Ein regelmäßiges Training, am besten unter Anleitung eines erfahrenen Schützen, hilft dabei die eigene Leistung zu verbessern. Hierbei geht es am Anfang weniger um die erzielten Ringe, als vielmehr um den richtigen Stand, die korrekte Körperhaltung, kontrollierte Atem– und Abzugstechnik und dergleichen mehr. Sind die Grundlagen verstanden, kann man an der Kondition arbeiten. Wer nun denkt: „Wozu brauche ich beim Schießen denn Kondition? Da steht man doch nur rum!“ sollte sich klarmachen, dass eine Wettkampf-Serie inklusive Probeschüssen je nach Modus aus 40-50 Schüssen besteht.

Das heißt, dass das Gewehr 40-50 Mal angehoben, angelegt, stillgehalten und wieder abgesetzt werden muss ohne dass einem „die Arme schwer werden“. Denn das führt unweigerlich zu ungenauen Schüssen und einem schlechteren Resultat. Dies gilt vor allem für den Freihand-Anschlag, wo das Gewehr nicht aufgelegt, sondern nur auf der Hand des mit dem Ellenbogen in der Hüfte abgestützten Armes gehalten werden darf. Das maximale Ergebnis bei einer Serie von 30 Schuss beträgt 300 Ringe und wird in dieser Disziplin nur höchst selten von absoluten Spitzen-Schützen erreicht.

Sind Ergebnisse über 290 beim Freihand-Anschlag die Ausnahme, so sind sie beim Aufgelegt-Anschlag fast die Regel. Durch die Stabilität, die durch das Auflegen des Gewehres auf eine in der Höhe auf die Körpergröße des Schützen frei einstellbare und arretierbare Eisenstange gewährleistet ist, werden hier öfter höhere Ringzahlen erzielt. Anders formuliert: die 10 zu treffen ist zwar leichter als im Freihand-Anschlag, aber immer wieder schleichen sich auch hier kleine Ungenauigkeiten ein, die sich am Ende summieren. Bei den historischen Schützenbruderschaften sind Wettkämpfe im aufgelegten Anschlag Jugendlichen im Alter von 12-18 Jahren und Erwachsenen ab einem Alter von 45 Jahren vorbehalten.


Lust bekommen es einmal auszuprobieren?

Die Zievericher Schießsportmannschaft trifft sich jeden Montag und Donnerstag ab 20 Uhr im Luftgewehr-Stand unter der Turnhalle in der Von-Langen-Straße (Eingang auf der Rückseite der Halle). Für Kinder und Jugendliche werden Nachmittagstermine angeboten. Falls Sie weitere Informationen wünschen rufen Sie einfach an:

Christoph Schlüssel, 02271 / 450 230 5

Abschließend sei noch gesagt, dass auch der gesellige Aspekt eine bedeutende Rolle in der Mannschaft spielt. Mal gewinnt man, mal verliert man, aber immer ist man in netter Runde zusammen, bei Wettkämpfen auch mit Mitgliedern anderer Bruderschaften, zu deren Schützen im Laufe der Jahre viele Freundschaften entstanden sind. Und das zählt mehr als jeder Sieg.