Musik berührt 

Musik ist ein wunderbares Medium, um bei beeinträchtigten Personen Emotionen zu wecken und zum Teil verlorene Fähigkeiten zeitweise wieder zu aktivieren.

Seit Jahren musizieren meine Frau als Cembalistin, meine älteste Tochter Christine als Harfenistin und ich, als ehemaliger Konzertsänger, in Alterseinrichtungen, zum Teil auch bei dementen Patientinnen und Patienten.

Wir wählen dabei vor allem Lieder, die die Zuhörenden in ihrer Kinder- und Jugendzeit kennengelernt und wahrscheinlich auch gesungen haben. Dies sind vor allem alte Weihnachtslieder zur Advents- und Weihnachtszeit und Lieder aus den alten Schulliederbüchern und der bekannten Volksliedersammlung „Im Röseligarte“. Letztere haben wir im früheren Konzertleben verschiedene Male auf Tonträgern eingespielt.

Bei der Auswahl der Musikstücke gehen wir inhaltlich meistens von einem Thema bzw. einem Motto aus (z.B. Erinnerungen an frühere Zeiten, alte Liebe, Sehnsucht, Natur, Dankbarkeit). Die Lieder werden jeweils mit einer kurzen Einleitung bzw. Geschichte in einen Kontext gestellt.

Für mich ist es immer sehr berührend, wie auch Demente beim Zuhören wieder Emotionen zeigen können und sogar in bekannten Liedern die Strophen aus ihrem Langzeitgedächtnis abrufen können.