Ende Januar 2024 fahre ich mit meiner Frau auf der Oberjochpiste in Grindelwald Ski. Dabei werde ich von einer unaufmerksamen Skifahrerin von hinten über den Haufen gefahren. Die Bindung geht zwar auf, aber mein rechter Unterschenkel tut sehr weh. Ohne eine Adresse zu hinterlassen, fährt die Frau davon.
Ich schaffe es mit eigener Kraft zur Firstbahn und in unsere Ferienwohnung. In der Nacht schwillt die Wade an, und wir brechen die Ferien ab. Zu Hause weist mich der Hausarzt unverzüglich in die Notfallstation unseres Regionalspitals ein. Dort wird ein Kompartment (Einblutung in den Muskel) diagnostiziert und mir mitgeteilt, falls nicht umgehend eine Operation erfolge, müsse der Unterschenkel amputiert werden.
Innerhalb einer Woche werde ich nun dreimal operiert. Die nötigen Vollnarkosen, zum Teil mit Bluttransfusionen, sind mit starken Schmerzen verbunden und nehmen mich sehr mit. Ich bin erschöpft und sage immer wieder: «I mah nümme!»
In den letzten fünf Jahren musste ich nun sieben Operationen über mich ergehen lassen. Dazu kamen noch ein Herzinfarkt mit Herzstillstand, eine Lungenembolie, eine Lungenentzündung und zweimal Corona.
Am Wochenende soll ich nun entlassen werden. Am Vortag wird mir eröffnet, dass ich suizidgefährdet sei und zwangsweise mit einer fürsorgerischen Unterbringung (FU) in eine geschlossene psychiatrische Einrichtung eingewiesen werde. Alle Interventionen von mir, meiner Ehefrau und meines Bruders (Psychiater) werden ignoriert und die FU wird, auch gegen die Empfehlung der langjährigen Hausärztin, am Abend vollzogen.