aus seinem Werk: Die fünf Bücher gegen Marcion. (Adversus Marcionem) Drittes Buch - 14. Cap. - Ein Zeugnis, wer als Verfasser der Offenbarung des Johannes gilt.
(...) Auch der Apostel Johannes schreibt in der Apokalypse von einem zweischneidigen, sehr scharfen Schwerte, das aus dem Munde Gottes hervorgeht,2 worunter man aber das Wort Gottes zu verstehen hat, das zweischneidig ist wegen der beiden Testamente, des Gesetzes und des Evangeliums, und sehr scharf wegen seiner Weisheit, das gezückt ist gegen den Teufel, das uns wappnet gegen die geistigen Feinde der Bosheit und Begierlichkeit, das uns lostrennt sogar von unseren Freunden wegen des Namens Gottes. (...)
aus http://www.unifr.ch/bkv/kapitel1903-13.htm
- Matthäusevangelium
- Markusevangelium
- Lukasevangelium
- Johannesevangelium
- (Briefe des Apostel Paulus - er erwähnt sie nur)
- 1. Petrusbrief
- 1. Johannesbrief
- Offenbarung des Johannes
- 2. Petrusbrief: "Er (Petrus) mag noch einen zweiten hinterlassen haben, doch wird derselbe bezweifelt."
- 2. und 3. Johannesbrief: "Auch noch einen zweiten und dritten Brief mag er (Apostel Johannes) geschrieben haben, dieselben werden jedoch nicht allgemein als echt anerkannt."
Origenes Kommentare zu den Evangelien von Eusebius von Cäsarea († um 340) überliefert aus seinem Werk Kirchengeschichte (Historia Ecclesiastica) - Sechstes Buch:
In dem ersten Buche seines Matthäuskommentares bezeugt er in Übereinstimmung mit dem kirchlichen Kanon, daß er nur vier Evangelien kenne. Er schreibt: „Auf Grund der Überlieferung habe ich bezüglich der vier Evangelien, welche allein ohne Widerspruch in der Kirche Gottes, soweit sie sich unter dem Himmel ausbreitet, angenommen werden, erfahren: Zuerst wurde das Evangelium nach Matthäus, dem früheren Zöllner und späteren Apostel Jesu Christi, für die Gläubigen aus dem Judentum in hebräischer Sprache geschrieben, als zweites das Evangelium nach Markus, den Petrus hierfür unterwiesen hatte und den er in seinem katholischen Briefe als seinen Sohn bezeichnet mit den Worten: ‚Es grüßt euch die auserlesene Gemeinde in Babylon und Markus, mein Sohn’.1 Als drittes wurde geschrieben das Evangelium nach Lukas, der es nach Approbation durch Paulus an die Gläubigen aus der Heidenwelt richtete, zuletzt das Evangelium nach Johannes.“
Im fünften Buche seines Kommentares zum Johannesevangelium äußert sich Origenes über die Briefe der Apostel also: „Paulus, der befähigt worden war, dem Neuen Bunde nicht des Buchstabens, sondern des Geistes2 zu dienen, und der das Evangelium von Jerusalem und Umgebung bis Illyrien vollendet hat,3 schrieb keineswegs an alle Gemeinden, die er unterwiesen hatte, ja er richtete auch an die, welchen er schrieb, nur einige Zeilen. Petrus, auf den die Kirche Christi gebaut ist, welche von den Toren der Hölle nicht überwältigt werden wird,4 hat nur einen allgemein anerkannten Brief hinterlassen. Er mag noch einen zweiten hinterlassen haben, doch wird derselbe bezweifelt. Johannes endlich, der an der Brust Jesu gelegen, hinterließ ein Evangelium und gestand in demselben, er könnte so viel schreiben, daß es die Welt gar nicht zu fassen vermöchte.5 Er schrieb die Apokalypse, nachdem er den Auftrag erhalten hatte, zu schweigen und die Stimmen der sieben Donner nicht niederzuschreiben.6 Auch hinterließ er einen Brief von ganz wenigen Zeilen. Auch noch einen zweiten und dritten Brief mag er geschrieben haben, dieselben werden jedoch nicht allgemein als echt anerkannt. Beide Briefe zählen indes keine hundert Zeilen.“
In seinen Homilien zum Hebräerbrief äußert sich Origenes über denselben also: „Jeder, der Stile zu unterscheiden und zu beurteilen versteht, dürfte zugeben, daß der Stil des sog. Hebräerbriefes nichts von jener Ungewandtheit im Ausdruck zeigt, welche der Apostel selber eingesteht, wenn er sich als ungeschickt in der Rede, d. i. im Ausdruck, bezeichnet,7 daß der Brief vielmehr in seiner sprachlichen Form ein besseres Griechisch aufweist. Daß die Gedanken des Briefes Bewunderung verdienen und hinter denen der anerkannten Briefe des Apostels nicht zurückstehen, dürfte ebenfalls jeder als richtig zugeben, der mit der Lektüre des Apostels vertraut ist.“ Später bemerkt Origenes noch: „Ich aber möchte offen erklären, daß die Gedanken vom Apostel stammen, Ausdruck und Stil dagegen einem Manne angehören, der die Worte des Apostels im Gedächtnis hatte und die Lehren des Meisters umschrieb. Wenn daher eine Gemeinde diesen Brief für paulinisch erklärt, so mag man ihr hierin zustimmen. Denn es hatte seinen Grund, wenn die Alten ihn als paulinisch überliefert haben. Wer indes tatsächlich den Brief geschrieben hat, weiß Gott. Soviel wir aber erfahren haben, soll entweder Klemens, der römische Bischof, oder Lukas, der Verfasser des Evangeliums und der Apostelgeschichte, den Brief geschrieben haben.“ So viel hierüber.
aus https://bkv.unifr.ch/de/works/cpg-3495/versions/kirchengeschichte-bkv-2/divisions/170
Eusebius fügt diese Sätze dem Märtyrerbericht des hl. Jakobus an (2. Buch 23. Kapitel):
Von Jakobus soll der erste der sog. Katholischen Briefe verfaßt sein. Doch ist zu bemerken, daß er für unecht gehalten wird. Denn nicht viele von den Alten haben ihn und den sog. Judasbrief erwähnt, der ebenfalls zu den sog. Katholischen Briefen gehört.
Doch ist uns bekannt, daß auch diese beiden Briefe wie die übrigen in den meisten Kirchen öffentlich verlesen worden sind.
aus https://bkv.unifr.ch/de/works/cpg-3495/versions/kirchengeschichte-bkv-2/divisions/40
Entgültige Festlegung des christlichen AT und auch des NT-Kanons. Er entspricht dem der katholischen Kirche heute.
Auch die orthodoxe Kirche kennt diese Synode an - Link: https://orthpedia.de/index.php/Kanon.
vier Bücher der Evangelien
ein Buch Apostelgeschichte
dreizehn Briefe des Apostel Paulus
einer derselben (also von Paulus) an die Hebräer
zwei des Petrus
drei des Johannes
einer des Jakobus
einer des Judas
die Offenbarung des Johannes
Mehr in dem Buch (direkter Link zur Buchseite; ganz unten auf der Seite 85 und weiter auf S. 86 geht es um den Kanon des AT und NTs):