Der arianische Streit aus der Sicht eines Teilnehmers des Konzil zu Nicäa: Bischof Eusebius von Cäsarea (* 260/64; † 339 oder 340). Er schildert, wie die Einigung zustande kam. Kaiser Konstantin ist danach nicht Vorsitzender der Synode, hat aber moderierend in diesem Streit eingegriffen:
13. Konstantin verbindet die streitenden Bischöfe zur Einheit.
Nachdem der Kaiser also in lateinischer Sprache gesprochen und ein anderer seine Worte verdolmetscht hatte, gab er den Vorsitzenden der Synode das Wort. Da begannen die einen die anderen anzuklagen, diese aber verteidigten sich und erhoben Gegenbeschuldigungen. Als nun so von beiden Seiten sehr viel vorgebracht wurde und anfänglich ein großer Streit tobte, hörte der Kaiser langmütig allen zu und nahm mit gespannter Aufmerksamkeit das Vorgebrachte entgegen, und indem er sich in einzelnen Punkten für das aussprach, was von einer jeden Partei gesagt wurde, brachte er allmählich die streitsüchtigen Gemüter einander näher. Und weil er sich in ruhiger Milde an die einzelnen wandte und sich dabei der griechischen Sprache bediente, die ihm auch nicht unbekannt war, erschien er freundlich und gefällig; so konnte er die einen überzeugen, andere durch seine Worte beschämen, die, welche trefflich redeten, loben, alle aber zur Eintracht anfeuern, bis er es schließlich erreichte, daß sie über alle strittigen Punkte eines Sinnes und einer Meinung waren.
aus https://www.unifr.ch/bkv/kapitel2027-12.htm
weitere Details:
Zweites Buch:
61. Von Alexandria aus erheben sich Streitigkeiten wegen des Arius.
62. Über Arius und die Melitianer.
63. Konstantin überschickt um des Friedens willen durch einen Gesandten ein Schreiben.
64. Konstantins Schreiben an den Bischof Alexander und den Priester Arius (bis 72. Kapitel).
71. Geringfügiger Worte wegen darf man nicht streiten, wenn man über die Sache eins ist.
Drittes Buch:
6. Konstantin befiehlt, eine Synode in Nicäa abzuhalten.
7. Über die allgemeine Synode; aus welchen Provinzen Bischöfe erschienen sind.
8. Wie in der Apostelgeschichte kommen die Bischöfe aus verschiedenen Völkern zusammen.
9. Tugendhaftigkeit und Alter der zweihundertfünfzig Bischöfe.
10. Versammlung im Palaste; Konstantin kommt in sie und nimmt an ihr teil.
11. Die Synode schweigt, nachdem der Bischof Eusebius etwas gesprochen hat.
12. Konstantins Rede an die Synode über den Frieden.
13. Konstantin verbindet die streitenden Bischöfe zur Einheit.
14. Einstimmiger Beschluß der Synode bezüglich der Glaubenslehre und der Osterfeier.
Viertes Buch:
62. Konstantins inständige Bitte an die Bischöfe um die Erteilung des Bades der Wiedergeburt.
63. Konstantin preist Gott nach dem Empfange der Taufe.
(Vier Bücher über das Leben des Kaisers Konstantin und des Kaisers Konstantin Rede an die Versammlung der Heiligen (Vita Constantini et Oratio ad coetum sanctorum))
Der Feldherr Theodosius hat Vision von Gott geschenkt bekommen, daß er nach einer absolut unerwarteten Sieg über die Barbaren zum Kaiser ernannt wird und so kam es dann auch ... So ist auch sein Einsatz für das Christentum zu erklären ...
5. Der Feldzug des Theodosius
(...)
6. Die Regierung und das Traumgesicht (göttliche Vision) des Theodosius
Während der überaus tüchtige Feldherr bei Gratian verweilte, sah er ein wunderbares Traumgesicht, das ihm ohne Zweifel von Gott, dem Herrn aller Dinge, selbst gezeigt wurde. Es schien ihm nämlich, als sehe er den heiligen Meletius, den Bischof der Kirche von Antiochien, wie er ihm den Kaisermantel umhänge und mit einer ebensolchen Krone das Haupt schmücke. Dieses sah er in der Nacht und teilte es gleich am Morgen einem seiner Freunde mit, der ihm erwiderte, das Traumgesicht sei deutlich und habe nichts Rätselhaftes oder Zweideutiges an sich. Es vergingen in der Tat nur wenige Tage, da kehrten die Boten mit dem Bericht über das Geschehene zurück und meldeten, daß die vielen Tausende der Barbaren wirklich niedergemacht seien. Nun war der Kaiser überzeugt, daß er sehr gut daran getan habe, ihn zum Feldherrn zu erwählen, ernannte ihn jetzt zum Kaiser und übergab ihm die Herrschaft über den Anteil des Valens. Dann brach er selbst nach Italien auf, den Theodosius aber schickte er in das ihm verliehene Reich1.
aus https://www.unifr.ch/bkv/kapitel2090-5.htm
(Theodoret von Cyrus († 466) - Kirchengeschichte (Historia ecclesiastica) )