Erzgänge & Erzführung im Grubenfeld

Das Grubenfeld Wolfgang Maaßen liegt am Südwestrand der Schneeberger Lagerstätte und am Nordostrand des Eibenstocker Granits. Die hier vorherrschenden kohlenstoffhaltigen Schiefer gehören zur produktiven Serie der Lößnitz-Zwönitzer Zwischenmulde. Der nach Nordost einfallende Eibenstocker Granit erreicht im Bereich von Wolfgang Maaßen wahrscheinlich eine Teufe von 0 m NN. Im Bereich der Auferstehung Christi Fundgrube liegt die Granitoberkante bei -200 m NN. Der Friedefürst Spat im Grubenfeld des Pucherschachtes stellt offensichtlich eine Verwerfung zwischen dem Granit und dem Schiefer dar.

Der ca. 2000 m lange Roland Morgengang, der mit 200° durch das Grubenfeld streicht, besaß für den Grubenbetrieb eine herausragende Bedeutung. Auf ihm wurden alle Hauptstrecken und Stolln querschlägig aufgefahren. Der Roland Morgengang gehört zu den erzleeren Quarzgängen der eq-Formation.

Von wirtschaftlicher Bedeutung für die Grube waren die Spatgänge und untergeordnet die Flachen Gänge. Die Einfallrichtung der meisten Gänge ist Nordost. Der Maximilian Spat, der Joseph Spat, der Morgenrot Flache sowie der Neuhoffnung Flache fallen nach Südwest ein. Im Gegensatz zu anderen Gängen der Schneeberger Lagerstätte konnten die Gänge im Grubenfeld von Wolfgang Maaßen beachtliche Dimensionen erreichen. So erreichten der Sidonie Spat und auch der Maximilian Spat Mächtigkeiten von über 2 Metern, der Alexander Spat und der Wolfgang Spat immerhin noch Mächtigkeiten von 1,5 Metern. Diese Gänge gehören alle der in Schneeberg vorherrschenden BiCoNi-Formation an, in der als Gangfüllung Dolomit, Siderit, Ankerit, Calcit und Quarz vorherrschend. Die Vererzung der Gänge war teilweise stark unterschiedlich.

Im Gangsystem Friedrich August Spat und Sidonie Spat wurden reiche Kobalt-Wismuterze angetroffen. Nicht unerheblich waren auch die Mengen von silberreichen Pyrit und Markasit, Galenit, Chalkopyrit und gediegen Silber. Untergeordnet kamen auch Proustit, Argentit, gediegen Kupfer und gediegen Arsen vor.

Der Wolfgang Spat lieferte hauptsächlich kobaltarme Nickel-Wismuterze. Auch im Wolfgang Spat wurden Proustit und Argentit sowie der silberreicher Markasit und Galenit abgebaut.

Der Maximilian Spat im Revier der Auferstehung Christi Fundgrube lieferte hauptsächlich arsenreiche Kobalt- und Wismuterze. Daneben wurde Tennantit, Galenit, Chloanthit, gediegen Silber und Proustit abgebaut. Als Besonderheit galt das Auftreten von Roselith und Sphärocobaltit.

Der Alexander Spat und der Friedefürst Spat im Grubenfeld des Pucherschachtes lieferten vor allem Wismuterze, untergeordnet kamen auch Kobalterze vor. Als Besonderheit fanden sich hier Pucherit und Apatit.

An Uranmineralen wurde Pechblende auf dem Wolfgang Spat (1896), auf dem Friedrich August Spat und auf dem Maximilian Spat gefunden. Weiterhin wurde Torbernit auf dem Friedefürst Spat und dem Alexander Spat, sowie Uranocircit, Uranospinit, Zeunerit und Trögerit auf dem Friedefürst Spat gefunden.

Während der Wolfgang Spat, der Friedrich August Spat und der Sidonie Spat von der Erdoberfläche bis zur 146-Lachter-Strecke in einer Teufe von 378 Metern bebaut wurden, endeten die Auffahrungen im Maximilian Spat auf der 116-Lachter-Strecke und die Auffahrungen des Alexander Spates und des Friedefürst Spates auf der Marx-Semler-Stolln-Sohle. Ohne nennenswerte Vererzung wurden der Morgenrot Flache, der Joseph Spat, der Neuhoffnung Flache, der St. Georg Flache und auch der durch historische Silberfunde bekannt gewordene Auferstehung Christi Flache im Grubenfeld der Auferstehung Christi Fundgrube angetroffen.

Besonderheit im Grubenfeld von Wolfgang Maaßen war das Auftreten von geringmächtigen Skarnerzlagern, deren Mineralisierung aus Amphibolen und Pyroxenen bestand. Untergeordnet treten Calcit, Hessonit, Epidot, Korund und Pyrophyllit auf. Die im Skarn teilweise vorliegende Vererzung setzt sich aus Pyrit, Magnetit, Sphalerit, Löllingit, Arsenopyrit, Chalkopyrit, Galenit und vereinzelten Goldblättchen zusammen.