Wie gehe ich mit meinen Haushaltsgeräten um?
(Tipps aus der Reparaturpraxis)
Allgemein: Kassenzettel und Gebrauchsanweisung unbedingt aufbewahren; am besten den Kassenzettel in die Gebrauchsanweisung einkleben. Grund: In der Gebrauchsanweisung stehen oft Garantiehinweise und Hilfen für den Fehlerfall, dazu meist Kontaktdaten zu Hersteller oder Werkstatt.
Für online gekaufte Geräte wird üblicherweise das Herunterladen der Rechnung angeboten. Das sollte man unbedingt wirklich machen und die Rechnung als Kaufbeleg in die Gebrauchsanweisung einlegen.
Ganz wichtig: Während der Garantiezeit sollte man das Gerät auf keinen Fall "schonen", sondern ausgiebigst nutzen und bis an die Grenzen beanspruchen, denn erst dann zeigen sich Kinderkrankheiten/Produktionsmängel, und die sollte man unbedingt als Garantiefälle regulieren lassen. Erfahrungsgemäß bekommt man in der Garantiezeit problemlos Hilfe; nicht selten wird sogar ein neues Ersatzgerät zugeschickt, ohne dass man das Altgerät zurückzuschicken braucht. (Eventuelles Einschicken ist auch unkompliziert, weil man dazu üblicherweise Rücksende-Etiketten für kostenloses Einsenden bekommt.) Nach Ablauf der Garantiezeit verlängert eine schonende Handhabung die Lebensdauer.
Kaffeemühle: nicht zu lange betreiben (für mehr als eine Bohnentüte nicht ausgelegt). Beispiel: "Ihr habt doch einen so tollen Kaffee-Automat, der vor dem Brühen noch selber mahlt. Wir haben für eine größere Feier fünf Pfund Bohnen gekauft; könnt Ihr uns die nicht mal schnell durchmahlen?" Problem: Im Gerät ist eine Hitzesicherung als Schutz gegen Überlastung eingebaut. Die übersteht vielleicht das Mahlen einer Tüte, aber für viel mehr ist sie nicht gedacht. Wenn man das tatsächlich durchziehen wollte, müsste man die Maschine zwischen den Mahlgängen ausgeschaltet abkühlen lassen, z.B. 15 min.
Staubsauger:
Keine feinen Stäube. Beispiel: Puder oder Talkum usw. verschüttet. Jetzt zum Staubsauger zu greifen, ist keine gute Idee. Das Ding heißt zwar "Staubsauger", aber normaler Hausstaub ist mehr flusenähnlich; "Flusensauger" wäre also eher zutreffend. Puderfeine Stäube bleiben nicht in den Filtern hängen (die sind wirklich für Flusen gemacht; auch der sogenannte "Feinstaubfilter" ist irgendwann machtlos), sondern geraten in den Motor und ruinieren die ganze Maschine. Danach ist der "Staubsauger" nicht mehr reparabel, also nur noch kompletter Müll. Fazit: Feine Stäube mit Kehrblech und nassem Küchenpapier entsorgen, aber nie per "Staubsauger".
Dazu Zitat aus einer Gebrauchsanweisung: "!Gefahr! Saugen Sie auf keinen Fall: Toner, Gips, Zement, Steinstaub, Bohrstaub ..."
Aufroll-Schnur: Nie bis zum Ende 'rausziehen, sondern nur bis zur Markierung. Falls die fehlt, selbst einen halben Meter vor Schluss mit Pflaster markieren.
Rührgerät: Kurzzeitbetrieb beachten. Wenn man sich am Rührgerät sehr genau die aufgeklebten oder unscheinbar eingestanzten Typenschilder anschaut, findet man häufig Angaben die so ähnlich aussehen wie "KB 1m" oder auch nur "1 min". Länger soll man das Gerät nicht eingeschaltet lassen, weil sonst inwendig was durchbrennen kann. In der Gebrauchsanweisung steht gewöhnlich, wie lange das Gerät zwischendurch abkühlen soll.
Mixstab: nicht ins Abwaschwasser! Nur mit feuchtem Lappen abwischen. Wenn das Ding im Abwaschbecken liegt, dringt Flüssigkeit in die Lager ein und irgendwann ist die Welle festgefressen und nix "rührt" sich mehr.
USB-Ladestecker am Smartphone / an der Powerbank usw.: Weit verbreitete Micro-USB-Stecker für das Laden des Handy-Akkus passen nur in einer Richtung. Oft wird mehrmals hin und her probiert, und das mit Kraft. All das schadet der Buchse am Handy. Deshalb: Einmal richtigherum 'reinstecken und dann mit Farbe (z.B. Nagellack) einen kleinen Punkt auf Handy und auf Stecker klecksen. Dann das gleiche am Micro-USB-Anschluss der Powerbank usw., damit nie wieder falsch probiert wird.
Anschlussschnüre: nicht abknicken, auch nicht stramm ziehen - weder beim Benutzen noch beim Aufwickeln (typisch: Bügeleisen, Rührgeräte, Bohrmaschinen, Staubsauger). Oft sind Schnüre beim Benutzen des Gerätes ein "paar Zentimeter zu kurz". In solchen Fällen unbedingt grundsätzlich Verlängerungsschnur benutzen.
Und: Den Netzstecker niemals an der Schnur aus der Wandsteckdose ziehen, sondern immer den Stecker anfassen. Dabei kontrollieren, ob der Stecker heiß wird, was nicht sein darf. Falls der Stecker doch heiß wird, einfach mal eine kurze Verlängerungsschnur verwenden, um festzustellen, ob die Wärmequelle in der Dose oder im Stecker liegt. Was heiß wird, ist schadhaft (und gefährlich!) und muss repariert werden.
Fön (und andere Gebläse): Wenn ein "Dröhnen" beginnt, könnten Lüfterflügel lose oder eingerissen sein.
CD-Spieler: Da die Laser-Linse nach oben zeigt, setzt sich dort gern Staub ab. Die Gefahr wird verringert, wenn man das Gerät nie leer stehen lässt, sondern immer irgendeine CD drin liegt.