1 Ein Wallfahrtslied. Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen. Woher kommt mir Hilfe? 2 Meine Hilfe kommt vom HERRN, der Himmel und Erde gemacht hat. 3 Er wird deinen Fuß nicht gleiten lassen, und der dich behütet, schläft nicht. 4 Siehe, der Hüter Israels schläft noch schlummert nicht. 5 Der HERR behütet dich; der HERR ist dein Schatten über deiner rechten Hand, 6 dass dich des Tages die Sonne nicht steche noch der Mond des Nachts. 7 Der HERR behüte dich vor allem Übel, er behüte deine Seele. 8 Der HERR behüte deinen Ausgang und Eingang von nun an bis in Ewigkeit!
Ziel: Zur Ruhe kommen, sich unter Gottes Blick stellen und Vertrauen in seinen begleitenden Beistand gewinnen.
Dauer: ca. 20 – 25 Minuten
Material:
Ein Ausdruck oder eine Vorlage eines Labyrinths (klassisch, z.B. Chartres-Labyrinth)
Stift (falls gezeichnet wird)
Das Video
📍 1. Ankommen (2–3 Minuten)
Suche dir einen ruhigen Ort.
Setze dich bequem hin, schließe die Augen für einen Moment und atme tief ein und aus.
Spüre deinen Körper. Lasse los, was dich gerade noch beschäftigt.
Sprich innerlich:
„Ich bin hier.
Gott ist hier.
Unter seinem Blick darf ich zur Ruhe kommen.“
📖 2. Psalm 121 lesen (2–3 Minuten)
Lies den Psalm laut oder still
🎵👂✏️ 3. Musik & Labyrinth – „Unter deinem Blick“ (15 Minuten)
Innere Haltung:
„Ich bin unterwegs – unter deinem Blick.
Du siehst mich. Du gehst mit.
Mein Weg ist verschlungen, aber du kennst das Ziel.“
Starte nun das Video mit dem Gedicht. Höre es einmal an.
Dann starte das Video erneut. Während das Gedicht gesprochen wird, beginne langsam mit dem Finger oder dem Stift das Labyrinth nachzufahren.
Lass deine Bewegungen vom Rhythmus des Gedichts leiten – es geht nicht um Schnelligkeit, sondern um das Gehen im Vertrauen.
Begleitgedanken:
Spüre, wie du dich durch die Windungen des Labyrinths bewegst – wie im Leben selbst.
Manchmal führt dich dein Weg ganz nah an das Zentrum, und du fühlst dich tief mit Gott verbunden. Dann wieder entfernen sich deine Schritte scheinbar vom Ziel. Und doch: Auch in diesen Momenten kommst du ihm näher. Das Ganze passiert wieder und wieder.
Während du den Weg nachzeichnest, nimm dir einen Moment Zeit, auf die Windungen deines Lebens zu blicken:
Welche Wege erschienen dir in der Vergangenheit als Umwege?
Welche Abschnitte waren schwer oder unverständlich.
Wohin haben dich diese Wege geführt?
An welcher Stelle im Labyrinth siehst du dich heute?
Du gehst unter Gottes liebevollem Blick.
Psalm 121, 3:
Er bewahrt deine Füße vor dem Stolpern;
er, dein Beschützer, schläft niemals.
🧎🏻 4. Nachklang (3–5 Minuten)
Wenn das Gedicht endet und du das Labyrinth zu Ende gegangen bist, halte inne.
Lege den Finger oder den Stift ab.
Spüre nach: Was hat sich während des Hörens und Nachgehens bewegt?
Gibt es ein Bild oder ein Wort, das bleibt?
Sprich oder denke abschließend ein kurzes Gebet. 🙏🏻
Ziel: Die Tiefe des Psalms mit dem Körper erfassen. Eine Übung zum Begreifen, dass unser Körper wesentliches Element in der Gotteserfahrung sein kann.
Ort: Ruhiger Raum
Dauer: 10-15min
Materialien: Audio hier öffnen
Anleitung zur Übung
Diese Körperübung lädt dich ein, die Worte des Psalms nicht nur mit dem Kopf zu hören, sondern auch mit deinem Körper zu erspüren.
In der verlinkten Audiodatei wird dir jeder Vers des Psalms vorgelesen. Nach jedem Vers gibt es eine kurze Pause. In dieser Zeit kannst du in dich hineinspüren: Welche Geste, Haltung oder Bewegung drückt der gerade gehörte Vers für dich aus? Was fühlt sich stimmig an – für dich, jetzt, in diesem Moment? Nimm diese Geste oder Haltung dann ganz bewusst ein. Erlaube deinem Körper, das Gehörte auszudrücken. Bleibe in dieser Haltung, bis du den nächsten Vers hörst.
Mach es dir nun bequem. Komm zur Ruhe. Spüre deinen Atem.
Ziel: Den Blick weg von der Last der Herausforderungen hin zu Gottes Hilfe und Nähe richten und dabei Vertrauen stärken.
Vorbereitung:
für Einzelperson, Kleingruppe oder Gottesdienst
Dauer: 30 Minuten
Materialien: Stift und Papier
Anleitung:
📖 Lies Psalm 121 aufmerksam durch.
❓ IMPULSFRAGE: Woran denkst du, wenn du das Wort „Berg“ hörst?
Nimm dir einen Moment Zeit: Welche Berge stehen gerade in deinem Leben? Sind es positive, majestätische Gipfel – oder eher steile, bedrückende Hänge?
Andacht zu Psalm 121, 1 - 2
Psalm 121, 1 - 2
1 Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen. Woher kommt mir Hilfe?
2 Meine Hilfe kommt vom HERRN, der Himmel und Erde gemacht hat.
Wenn ich an Berge in meinem Leben denke, dann denke ich zuerst an große Herausforderungen. An unüberwindbare Hürden, die mir das Leben schwer machen. Vielleicht an Probleme auf der Arbeit, mit meinen Kolleginnen und Kollegen oder den andauernden Streit in der Familie. Als Berge empfinde ich lästige Charaktereigenschaften, die mich immer wieder blockieren. Berge sind massiv, nicht zu leugnen, sie zu überwinden kostet viel Zeit und Energie und manchmal komme ich an ihnen zum Scheitern. Kennst du diese Gedanken?
Wusstest du, dass Berge in der Bibel häufig ganz anders gedeutet wurden? In der biblischen Vorstellung sind Berge oft Orte der göttlichen Offenbarung. Zum Beispiel der Berg Sinai, als Symbol für Gottes Bundestreue und göttliche Führung. Zion, als Ort für Gottes bleibende Gegenwart, Nähe, Hoffnung und Heimat. Der Tempelberg in Jerusalem, das Zentrum des Glaubenslebens und Ort der Gottesbegegnung.
Was, wenn der Psalmbeter seine Augen zu den Bergen nicht überwältigt von Angst erhebt? Er blickt nicht gebannt auf das Problem – sondern voller Hoffnung dorthin, wo er Gottes Hilfe erwartet. Der Berg ist nicht die Bedrohung. Er ist das Symbol für einen Gott, der sich zeigt – gerade dann, wenn wir ihn brauchen.
❓ IMPULSFRAGEN:
Wohin blickst du, wenn dich etwas überfordert?
Bleibst du beim Problem – oder hebst du den Blick zu dem, der Himmel und Erde gemacht hat?
Nimm dir einen Moment der Stille...
✨ GEISTLICHE ÜBUNG
🌿 Setze dich ruhig hin.
🌿 Atme bewusst ein und aus.
🌿 Spüre in dich hinein und nimm wahr, was dich gerade innerlich bewegt:
Sorgen
Herausforderungen
Innere Unruhe oder Angst
🌿 Sprich sie innerlich – ohne Analyse oder Bewertung – vor Gott aus, z. B.:
„Gott, du siehst, was mich gerade umtreibt. Ich komme mit allem, was ich bin.“
🌿 Erinnere dich an Situationen in deinem Leben, in denen du Gottes Hilfe erfahren hast:
Wann hat Gott dich schon einmal durchgetragen?
Wie hast du dich damals gefühlt?
Woran hast du gemerkt, dass er da war?
🌿 Lass diese Erinnerungen in dir wirken. Sie sind wie Wegmarken, die dein Vertrauen heute stärken.
🌿Ko mm mit Gott ins Gespräch – gern auch schriftlich.
✏️ Schreibe auf, was dich gerade bewegt.
✏️ Schreibe auch Gottes Antwort – ohne lange nachzudenken, einfach im Vertrauen, dass er dir begegnet.
Du musst dabei nicht perfekt hören – es geht darum, dich im Gebet für Gottes leise Stimme zu öffnen.
🌿 Lies jetzt noch einmal langsam Psalm 121.
🌿 Wenn du möchtest, mach diesen Psalm zu deinem eigenen Gebet – als Ausdruck deines Vertrauens.
👫👭 GRUPPENAUSTAUSCH
Falls du diese Übung in einer Gruppe durchführst, kommt in Kleingruppen von 3 – 4 Personen zusammen und tauscht euch über den Perspektivwechsel aus, der entsteht, wenn man die Berge als Ort der Gottesbegegnung versteht.