Die Wurzeln unserer Wallfahrt reichen tief in die bewegte Glaubensgeschichte Bayerns zurück:
1517 – Mit Martin Luthers Thesen beginnt die Glaubensspaltung.
Um 1540 – Ottheinrich von Pfalz-Neuburg führt die Reformation in der Oberpfalz ein.
1620 – Nach Beginn des Dreißigjährigen Krieges wird die Region wieder katholisch.
1634 – In einem Pestjahr geloben die Beilngrieser erstmals eine Wallfahrt nach Breitenbrunn.
Neben Pest und Hungersnot erschüttern Viehseuchen und Bedrohungen wie die Türkenkriege das Land. Als Antwort auf diese Nöte entwickelte sich eine tiefe Volksfrömmigkeit, geprägt durch das Rosenkranzgebet und die Verehrung Marias als Hilfe der Christen. Es entstanden zahlreiche Wallfahrtsorte, darunter Neumarkt i.d.Opf., Amberg, Vilsbiburg (1586), Heiligenbrunn (1662) sowie die Gnadenkapelle auf dem Habsberg (1680).
1685 geloben Gläubige aus der westlichen Oberpfalz eine jährliche Wallfahrt zu Bayerns bedeutendstem Gnadenort: Altötting.
Selbst 1945, im Chaos nach dem Zweiten Weltkrieg, findet die Wallfahrt mit nur zwölf Personen statt.
Erst ab den 1970er Jahren wächst die Zahl der Wallfahrer auf 250 bis 500 Pilger pro Gruppe.
Vier eigenständige Pilgergruppen machen sich Jahr für Jahr auf den Weg:
Gruppe
Startzeit & Ort
Besonderheiten
Günchinger Gruppe
Freitag nach Christi Himmelfahrt, 11:00 Uhr
Verabschiedung mit Pilgersegen
Daßwanger Gruppe
Freitag, 15:00 Uhr
Gebet in der Wallfahrtskirche auf dem Eichelberg
Hemauer Gruppe
Freitag, 15:30 Uhr (Eckertshof)
Start an der Mariensäule
Beilngrieser Gruppe
Samstag, 5:30 Uhr mit hl. Messe
Marsch über Neustadt a.d.Donau nach Landshut
Ab Landshut vereinigen sich die Wege. Am Dienstag vor Pfingsten ziehen die Pilger gemeinsam in Altötting ein, um den festlichen Gottesdienst in der Basilika zu feiern.
Im Gedenken an den ursprünglichen Wallfahrtsweg geht eine kleine Gruppe aus Beilngries seit 1985 auch den Rückweg zu Fuß:
Strecke über Mühldorf, Maria-Eck, Schwindegg Thalheim und Moosburg
Abschluss am Samstagmittag in Bettbrunn mit einer Andacht beim hl. Salvator
„Oberpfälzer Fußwallfahrer e. V.“
Der eingetragene Verein koordiniert heute Vorbereitung und Durchführung der gesamten Wallfahrt. Alle vier Gruppen sind vertreten.
„Dass der Lobpreis der Heiligsten Dreifaltigkeit und der Gottesmutter Maria niemals verstummt – in unseren Kirchen, auf unseren Wegen, und in unseren Herzen.“
Ein besonderes Zeugnis der Oberpfälzer Wallfahrtstradition: Das original erhaltene Andenken-Bildchen aus dem Jahr 1885 stellt ein berührendes Stück Erinnerung an den gelebten Glauben und die gemeinsame Wallfahrt dar.
Dieses historische Kleinod wird heute sorgsam aufbewahrt von Hermann Braun aus Dietersberg. Sein persönliches Engagement und seine Bereitschaft, dieses Erinnerungsstück mit der Öffentlichkeit zu teilen, machen es möglich, die Geschichte der Wallfahrt lebendig zu halten und für kommende Generationen erlebbar zu machen.
Tauchen Sie ein in ein Stück gelebter Glaubenstradition: Hier können Sie das Original Wallfahrerbüchlein der Oberpfälzer Fußwallfahrt von 1925 als PDF-Datei herunterladen. Dieses einzigartige Zeitdokument begleitete die Pilger auf ihrem Weg nach Altötting und erzählt vom tief verwurzelten Brauchtum und der spirituellen Kraft jener Zeit.
Das original erhaltene Büchlein befindet sich im Besitz von Hermann Braun aus Dietersberg – ihm gilt unser herzlicher Dank für die großzügige Zurverfügungstellung dieses wertvollen Dokuments.
Tauchen Sie ein in die Geschichte der Oberpfälzer Fußballfahrt des Jahres 1962. Der Film versetzt uns zurück in eine Zeit, in der die Strukturen und das Leben in unserer Region noch ganz anders waren. Der Filmbeitrag, der aktuell in der ARD Mediathek verfügbar ist, beleuchtet eindrucksvoll die Herausforderungen und Besonderheiten der damaligen Wallfahrt . Mit authentischen Bildern und bewegenden Geschichten eröffnet er interessante Einblicke zur Oberpfälzer Fußwallfahrt nach Altötting.
Link zur ARD - Mediathek: Die Oberpfälzer Fußwallfahrt 1962