So unterschiedlich unsere Vorlieben für Musik, Essen, Filme oder Bücher sind, so verschieden sind auch unsere Wege zur Entspannung.
Während manche Ruhe suchen und mit ihrer Fantasie auf Reisen gehen, bevorzugen andere Bewegung und Aktivität, um abzuschalten.
Im Alltag gibt es zahlreiche Möglichkeiten, Stress abzubauen und neue Kraft zu schöpfen - sei es durch Sport, Musik, Spaziergänge im Wald oder andere persönliche Rituale. Darüber hinaus stehen wissenschaftlich erforschte Entspannungsverfahren zur Verfügung, die gezielt darauf ausgerichtet sind, die Körperwahrnehmung zu schärfen. So lassen sich Anspannungen frühzeitig erkennen und abbauen.
Ideal ist es, diese Methoden präventiv zu erlernen und regelmäßig anzuwenden. Besonders effektiv ist das Üben in der Gruppe – es stärkt die Motivation und unterstützt den langfristigen Erfolg.
Autogenes Training ist ein wissenschaftlich anerkanntes Entspannungsverfahren, das von Dr. Johannes Heinrich Schultz entwickelt wurde. Es basiert auf der Methode der Selbstentspannung, bei der durch wiederholte Formeln und innere Bilder vegetative Funktionen wie Herzschlag und Atmung positiv beeinflusst werden. Im Gegensatz zur Meditation fokussiert sich das autogene Training auf gezielte Autosuggestionen, die zu mentaler und körperlicher Regeneration führen.
Regelmäßiges Üben fördert die Entspannung und hilft, Stress, Angstzustände und Schlafstörungen zu lindern. Langfristig unterstützt es die Wiederherstellung der inneren Balance, steigert das Wohlbefinden und fördert die körperliche und geistige Resilienz.
Das Progressive Muskeltraining (PMR) basiert auf der gezielten An- und Entspannung von Muskelgruppen, um körperliche und geistige Spannungen abzubauen. Die Methode wurde Anfang des 20. Jahrhunderts von Dr. Edmund Jacobson entwickelt und zielt darauf ab, das Körperbewusstsein zu schärfen und eine tiefere Entspannung zu erreichen.
Die Technik funktioniert durch das bewusste Anspannen bestimmter Muskelgruppen für etwa 7 bis 10 Sekunden, gefolgt von einer Entspannungsphase von rund 30 Sekunden. Während der Entspannung wird die Lockerung der Muskulatur intensiv wahrgenommen. Dieser Wechsel zwischen Anspannung und Entspannung fördert die Wahrnehmung von Spannungen im Körper, sodass man diese frühzeitig erkennen und gezielt lösen kann.
Das regelmäßige Üben des Progressiven Muskeltrainings hilft, den „Muskelsinn“ zu verfeinern und fördert langfristig eine tiefere körperliche und seelische Ausgeglichenheit. Es wirkt stressreduzierend, verbessert die Konzentration und trägt zu mehr Ruhe und Wohlbefinden bei.
"Mach es dir zu Beginn richtig bequem – im Sitzen oder Liegen, ganz wie es für dich angenehm ist. Dies ist deine stille Zeit, ein friedlicher Moment nur für dich allein. Vielleicht möchtest du dich noch ein wenig hin und her bewegen, um deine Position zu optimieren.
Wenn du nun deinen Atem beobachtest – das Ein- und Ausströmen der Luft – wirst du spüren, wie du mit jedem Atemzug mehr zur Ruhe kommst. Dein Atem fließt ruhig und gleichmäßig, leicht und sanft... In der Phantasie ist vieles möglich – sogar das, was im Alltag oft unerreichbar scheint. Manche sagen: In der Phantasie ist alles möglich".
So beginnt oft eine Phantasiereise – eine geführte mentale Reise, die dich in eine tiefe Entspannung führen kann. Die Bilder und Szenen, die entstehen, führen dich an ruhige, naturverbundene oder menschenleere Orte. Ob ein Spaziergang im Wald, das sanfte Rauschen am Strand oder ein stiller See – all das sind beliebte Szenarien, um körperlich und seelisch neue Kraft zu schöpfen.
Phantasiereisen helfen dabei, Abstand vom Alltag zu gewinnen, innere Ressourcen zu aktivieren und die eigene Mitte wiederzufinden. Auch in der Pädagogik haben sie längst ihren Platz gefunden – etwa in Schulen und Kindergärten, wo sie Kindern auf spielerische Weise mehr Ruhe, Konzentration und Wohlbefinden schenken.
Reiki (japanisch: rei = Geist, Seele | ki = Lebensenergie) ist eine traditionelle Methode des Handauflegens, die im 19. Jahrhundert von dem buddhistischen Mönch Mikao Usui in Japan wiederentdeckt wurde. Über die Hawaiianerin Hawayo Takata, die erste Reiki-Meisterin außerhalb Japans, fand Reiki schließlich seinen Weg in die westliche Welt.
Reiki bedeutet „universelle Lebensenergie“. Diese Energie ist immer und überall vorhanden – und kann gezielt zur Unterstützung von Heilungsprozessen eingesetzt werden. Ziel einer Reiki-Anwendung ist es, die Selbstheilungskräfte zu aktivieren, Blockaden zu lösen, Körper und Geist in Einklang zu bringen und den Geist zu klären.
Im Gegensatz zu klassischen Massageformen erfolgt Reiki ohne Druck oder Hilfsmittel. Die Behandlung wird am bekleideten Körper durchgeführt, entweder durch sanftes Auflegen der Hände oder durch Halten der Hände in kurzem Abstand über bestimmte Körperstellen. Dabei fließt die „universelle Lebensenergie“ durch den Reiki-Gebenden und unterstützt die Entspannung, Stressreduktion und energetische Balance.
Viele Menschen empfinden während der Anwendung ein angenehmes Wärmegefühl oder tiefe Ruhe – manche schlafen sogar ein. Reiki ist wohltuende, stille Zuwendung.
Reiki ersetzt keine ärztliche oder therapeutische Behandlung. Es werden keine Diagnosen gestellt und keine Heilversprechen gegeben.