Methoden

Die geeignete Methode finden

Jeder Mensch entspannt anders

So wie es unterschiedliche Vorlieben für Musik, Essen, Filme... oder Bücher gibt, so gibt es auch unterschiedliche Vorlieben, sich zu entspannen. Während sich die einen gerne ruhig hinlegen und ihre Fantasie auf Reisen schicken, möchten sich andere lieber bewegen und etwas "tun"...

Im Alltag gibt es viele hilfreiche Möglichkeiten, Stress abzubauen und neue Energie zu tanken, wie zum Beispiel Sport treiben, musizieren, Waldspaziergänge und vieles mehr.
Darüber hinaus gibt es wissenschaftlich erforschte und bewährte Entspannungsverfahren, deren Ziel es ist, die eigene Körperwahrnehmung zu sensibilisieren, um Anspannungen frühzeitig entgegenwirken zu können. Im Idealfall werden diese Verfahren präventiv geübt, wobei das Erlernen und die Stabilisierung in einer Gruppe sowohl die Motivation als auch den Erfolg fördert.

Autogenes Training 

Autogenes Training ist ein wissenschaftlich anerkanntes Entspannungsverfahren, das von dem Neurologen und Psychiater Dr. Johannes Heinrich Schultz (1884 - 1970) als Methode zur konzentrativen Selbstentspannung entwickelt wurde. Dabei werden die vegetativen Körperfunktionen (z.B. Kreislauf, Puls, Atmung) in einen Ruhezustand versetzt.

Im Gegensatz zur Meditation, bei der man sich normalerweise auf einen bestimmten Punkt wie den Atem oder ein Mantra konzentriert, werden beim autogenen Training feste Formeln und Bilder verwendet, um Körper und Geist in einen Zustand tiefer Entspannung zu versetzen.

Um den größtmöglichen Nutzen aus dem Verfahren zu ziehen, sollte das "Training" regelmäßig über einen längeren Zeitraum durchgeführt werden.

Progressive Muskelentspannung

Das Progressive Muskeltraining basiert auf einem systematischen Entspannungstraining, das Anfang des 20. Jahrhunderts von Edmund Jacobsen als „Progressive Relaxation“ entwickelt wurde. Der Übende soll dabei lernen, seinen „Muskelsinn“ zu kultivieren und sensibler für Spannungen im Körper zu werden, um zu wissen, wo er sich entspannen muss. Das grundlegende Verfahren besteht darin, einzelne Muskeln des Bewegungsapparates nacheinander anzuspannen. Diese Anspannung soll dann für 7-10 Sekunden gehalten werden, um sie anschließend wieder loszulassen und die einsetzende Entspannung zu beobachten (30 Sekunden). Die Übung ist so aufgebaut, dass nach und nach alle Muskelgruppen des Bewegungsapparates von den oberen und unteren Gliedmaßen über den Rumpfbereich bis hin zum Kopfbereich durchlaufen werden.

Tiefenentspannung - Phantasiereise

... mach es dir zu Beginn so richtig bequem, im Liegen oder in Sitzen. Dies ist deine Stille Zeit, eine friedliche, besondere Zeit, nur für dich allein. Rück vielleicht etwas hin und her, um deine Lage noch angenehmer zu machen. Wenn du nun auf deinen Atem achtest, auf jedes Einatmen und Ausatmen, kannst du dich von Mal zu Mal entspannter fühlen… Dein Atem geht langsam und leicht, ruhig und in sanftem Rhythmus... in der Phantasie ist vieles möglich, was im realen Leben unmöglich wäre. Manche sagen, in der Phantasie ist alles möglich....

So oder ähnlich kann der Weg in eine tiefe Entspannung eingeleitet werden. Phantasiereisen können sehr unterschiedlich gestaltet oder erzählt werden. In der Regel handelt es sich um angenehme, ruhige oder menschenleere Phantasiewelten und Orte in der Natur. Meist handelt es sich um Phantasien, in denen sich der Rezipient körperlich und seelisch erholen, Ressourcen aktivieren und Abstand vom Alltag gewinnen kann. So sind Szenarien wie Waldspaziergänge oder Sandstrände sehr beliebt.

Auch in der Pädagogik sind solche Phantasiereisen bekannt. Sie werden in Schulen und Kindergärten angeboten, um den Kindern spielerisch zu mehr Entspannung und Konzentration zu verhelfen.

Waldbaden

Unsere westliche Gesellschaft ist im Laufe der Zeit immer schneller geworden. Immer mehr Informationen und Reize strömen auf den Menschen ein und müssen vom Gehirn verarbeitet werden...

In Japan, zweifellos eine hochtechnisierte Leistungsgesellschaft, ist „Shinrin Yoku“, was mit „Baden in der Atmosphäre des Waldes“ übersetzt werden kann, Teil des staatlichen Gesundheitssystems. Forscher haben nachgewiesen, dass nach einem Waldaufenthalt der Gehalt an Stresshormonen (Adrenalin, Noradrenalin und Cortisol) im Blut der Probanden sinkt und die Anzahl und Aktivität der Killerzellen steigt. Auch das so genannte „Herzschutzhormon“ DHEA (Dehydroepiandrosteron) und krebshemmende Proteine nehmen zu. Waldbaden wirkt sich also positiv auf das Nerven-Immun- und Hormonsystem aus. Präventiv, als Methode zur Stressbewältigung, findet Waldbaden auch in Deutschland immer mehr Beachtung.

Der Mensch stammt aus der Natur, hat sich in ihr und in Wechselwirkung mit ihr entwickelt. Er ist daher als Teil der Natur zu betrachten. Pflanzen kommunizieren über chemische Stoffe miteinander. Sie senden Moleküle aus - so genannte „Pflanzenwörter“ -, andere Pflanzen „empfangen“ die Information, z.B. Schädlingsbefall veranlasst die Empfängerpflanze, Abwehrstoffe zu bilden oder Fressfeinde anzulocken. Die meisten „chemischen Wörter“ gehören zur Stoffgruppe der Terpene. Einige der Terpene interagieren mit unserem Immunsystem auf sehr gesundheitsfördernde Weise. 

Waldbaden bedeutet

Reiki

Reiki (rei = Geist, Seele und ki = Lebensenergie) ist eine Form des Handauflegens, die im 19. Jahrhundert in Japan von dem buddhistischen Mönch und Gelehrten Mikao Usui wiederentdeckt und etabliert wurde. In der westlichen Welt wurde sie von der Hawaiianerin Hawayo Takata verbreitet, der ersten Reiki-Meisterin außerhalb Japans.

Reiki bedeutet soviel wie „universelle Lebensenergie“. Die Idee dahinter: Diese Energie ist immer vorhanden und kann auch für die Behandlung anderer Menschen genutzt werden. Durch die Anwendung von Reiki sollen die Selbstheilungskräfte aktiviert, Blockaden gelöst, Körper und Geist regeneriert und die Gedanken wieder klarer werden.

Im Gegensatz zu anderen Massageformen ist Reiki eine sanfte Methode mit fließenden Bewegungen und wird am bekleideten Körper ohne Hilfsmittel durchgeführt. Die „universelle Lebenskraft“ fließt durch die Hände des Reiki-Meisters, aktiviert den Selbstheilungsprozess, baut Ängste und Stress ab und hilft, Blockaden zu lösen. Der Reiki-Meister legt seine Hände auf bestimmte Körperstellen oder hält sie darüber, ohne sie zu berühren. Viele berichten von einem angenehmen Wärmegefühl, manche schlafen ein.

Reiki-Anwendungen können jedoch niemals eine ärztliche oder therapeutische Behandlung ersetzen. Es werden weder Diagnosen gestellt noch Heilungsversprechen gegeben!