Welche Therapieformen gibt es und was kann helfen, mit den Einschränkungen umzugehen? Dazu haben wir eine Liste angelegt, die jederzeit noch ausgebaut werden kann. Es ist wichtig zu betonen, dass die Wahl der Therapie individuell angepasst werden sollte. Eine enge Zusammenarbeit mit einem spezialisierten Arzt oder Therapeuten ist entscheidend, um die effektivste Behandlungsstrategie zu finden. Wenn Sie weitere Ideen und Impulse zu den Therapieformen haben, kontaktieren Sie uns gern.
Medikamentöse Therapie
Verhaltenstherapie
Kognitive Verhaltenstherapie (CBT)
Sozialkompetenztraining
Ergotherapie
Sensorische Integrationstherapie
Neurofeedback
Ernährung
Sport und Bewegung
Achtsamkeits- und Entspannungstechniken
Tiergestützte Therapie
Musiktherapie und Kunsttherapie
"Gegen" Autismus gibt es keine Medikamente. Jedoch lassen sich Begleitsymptome wie Depressionen oder Ängste lindern. Bei ADHS sehen Fachärzte, mit denen wir sprechen konnte, die besten Ergebnisse in einer Kombinationstherapie aus Psychotherapie und Medikamenten. Jeder Mensch muss selbst entscheiden, ob eine medikamentöse Therapie der richtige Weg ist. Die Medikamente unterteilen sich in Stimulanzien (wie zum Beispiel Ritalin) und nicht Stimulanzien. Beim Einsatz von Medikamenten sollte man die Komorbiditäten und die Wirkungen der Medikamente im Auge behalten.
Methylphenidat (z.B. Ritalin, Medikinet): Häufig das Mittel der ersten Wahl. Es erhöht die Konzentration von Dopamin und Noradrenalin im Gehirn, was die Aufmerksamkeit und Kontrolle von Impulsen verbessert.
Amphetamin-Derivate (z.B. Elvanse): Ähnlich wie Methylphenidat, sie wirken auf ähnliche Neurotransmitter und haben vergleichbare Effekte.
Atomoxetin (Strattera): Ein Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer, der besonders für Patienten geeignet ist, die auf Stimulanzien nicht ansprechen oder sie nicht vertragen.
Guanfacin und Clonidin: Diese Medikamente wirken auf das zentrale Nervensystem und können insbesondere bei Hyperaktivität und Impulsivität helfen.
Ziel bei ADHS ist es, das Verhalten des Betroffenen zu verändern. Dabei werden Strategien zur Selbstkontrolle und Organisation vermittelt. Dies kann in Einzel- oder Gruppentherapie stattfinden. Bei Autismus kann sie helfen, sich und andere besser zu verstehen und die sozialen Fähigkeiten zu verbessern.
Kritisch betrachtet wird die Applied Behavior Analysis. ABA nutzt Techniken wie positive Verstärkung, um erwünschte Verhaltensweisen zu fördern und unerwünschte zu reduzieren. Mehr zu ABA und der Auseinandersetzung dazu finden Sie hier.
Fokussiert sich auf die Veränderung von negativen Denkmustern und Verhaltensweisen. CBT kann besonders hilfreich sein, um den Umgang mit Symptomen wie Impulsivität und Ablenkbarkeit zu verbessern. CBT wird oft verwendet, um Angstzustände und Depressionen zu behandeln, die bei Menschen mit Autismus auftreten können.
Hilft Betroffenen, soziale Fähigkeiten zu entwickeln und zu verbessern, z.B. durch Rollenspiele und Gruppendiskussionen.
Social Skills Training (SST) hilft Menschen mit Autismus, soziale Interaktionen zu verstehen und zu verbessern. Es beinhaltet das Üben von sozialen Fähigkeiten in einer strukturierten Umgebung.
Unterstützt die Verbesserung der motorischen Fähigkeiten und der Wahrnehmungsverarbeitung. Ergotherapeuten arbeiten oft daran, die Alltagsfähigkeiten der Betroffenen zu fördern.
Diese Therapieform richtet sich an Menschen mit sensorischen Verarbeitungsstörungen, die oft bei Autismus auftreten. Sie hilft dabei, die Reaktionen auf sensorische Reize zu regulieren und zu verbessern.
Neurofeedback beschreibt eine Methode, bei der erlernt werden kann, die Gehirnaktivität unterbewusst zu regulieren. Über eine Haube mit Messfühlern am Kopf können elektrische Aktivitäten und Spannungsschwankungen (EEG) aufgezeichnet und grafisch dargestellt werden. Über ein Feedback, zum Beispiel visuell und auditiv, können Menschen zur Steuerung bzw. Regulierung der Gehirnaktivitäten motiviert werden. Wie das genau funktioniert und welche Möglichkeiten dieses Verfahren bietet, beschreibt ein Artikel auf den Webseiten der Universität Mainz anschaulich und umfassend.
Quelle: M. Kebbekus, V. Morus, A. Schmidt: Psychotherapie überflüssig? Kann sich das Gehirn durch Neurofeedback selbst heilen? (08.05.2021) https://psychosteps.uni-mainz.de/2021/05/08/psychotherapie-ueberfluessig-kann-sich-das-gehirn-durch-neurofeedback-selbst-heilen/ (Stand: 06.03.24)
Obwohl die wissenschaftlichen Belege begrenzt sind, berichten einige Patienten von Verbesserungen ihrer Symptome durch spezielle Diäten, z.B. zuckerarme oder additive-freie Ernährung. Empfohlen sei hierzu auch der Beitrag aus "Spektrum" zu Nahrungsergänzung bei Autismus.
Regelmäßige körperliche Aktivität kann die Konzentration und das allgemeine Wohlbefinden verbessern.
Methoden wie Meditation und Yoga können helfen, Stress zu reduzieren und die Selbstregulation zu verbessern.
Diese Therapieform nutzt Tiere, um soziale Interaktionen und emotionale Unterstützung zu fördern.
Diese kreativen Therapien helfen, emotionale Ausdrucksmöglichkeiten zu fördern und können die Kommunikationsfähigkeiten verbessern.