Neurodivergente Menschen, darunter Personen mit Autismus und ADHS, stehen in der Arbeitswelt vor erheblichen Herausforderungen. Studien zeigen, dass die Arbeitslosenquote für neurodivergente Erwachsene etwa 30-40% beträgt, was etwa achtmal höher ist als die Arbeitslosenquote der allgemeinen Bevölkerung.
Zu den häufigsten Problemen zählen nicht-inklusive Einstellungs- und Bindungspraktiken, mangelnde Schulung und Aufklärung der Arbeitgeber sowie fehlende Unterstützung am Arbeitsplatz. Dies führt oft dazu, dass neurodivergente Menschen in weniger qualifizierte Jobs gedrängt werden oder ganz aus dem Arbeitsmarkt ausgeschlossen bleiben.
Eine Untersuchung des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales zeigt, dass neurodivergente Personen, darunter Menschen mit Autismus und ADHS, oft erhebliche Barrieren beim Zugang zum Arbeitsmarkt haben. Die Studien heben hervor, dass Vorurteile, mangelndes Verständnis und fehlende Anpassungen am Arbeitsplatz häufige Probleme sind.
Laut einer Umfrage des Bundesverbands Autismus Deutschland e.V. erleben viele autistische Personen Diskriminierung und Missverständnisse in der Schule, die sich oft auch im Arbeitsleben fortsetzen. Viele Arbeitgeber sind nicht ausreichend informiert oder vorbereitet, um die besonderen Bedürfnisse neurodivergenter Mitarbeiter zu berücksichtigen.
Es gibt jedoch Initiativen, die versuchen, diese Situation zu verbessern, indem sie die einzigartigen Fähigkeiten neurodivergenter Menschen anerkennen und nutzen. Wenn neurodivergente Talente gezielt mit passenden Stellen angesprochen werden, können neurodivergente Mitarbeiter oft überdurchschnittliche Leistungen erbringen und das Betriebsklima positiv beeinflussen.
Spät diagnostizierte Erwachsene haben häufig über viele Jahre ihre Bedürfnisse maskiert und sind in Berufe geraten, die mit den gegebenen Einschränkungen überfordernd sein können. Das Resultat sind meist Konflikte, lange Krankheitsphasen, Eingliederungsversuche, bis hin zu Diskriminierung und Arbeitsplatzverlust.
Diese Erkenntnisse verdeutlichen die Notwendigkeit eines inklusiveren Arbeitsumfeldes und spezifischer Maßnahmen, um die Arbeitsmarktintegration neurodivergenter Menschen zu fördern. Es sollten gleiche Chancen und faire Bedingungen hergestellt werden.
Quellen: https://www.jpmorganchase.com/news-stories/neurodiversity
https://werth.institute.uconn.edu/neurodiversitycenter-2/
https://bznd.org/
https://neurodiversityresearch.com/
https://www.antidiskriminierungsstelle.de/SharedDocs/forschungsprojekte/DE/Studie_Zugang_zum_allg_Arbeitsmarkt.html
https://www.bmas.de/DE/Service/Presse/Reden/Hubertus-Heil/2023/2023-03-02-rede-bundestag-1-lesung-inklusiver-arbeitsmarkt.html
https://www.mags.nrw/potenziale-von-menschen-mit-behinderungen-heben
[PDF] Wege in den inklusiven Arbeitsmarkt für kognitiv und seelisch beeinträchtigte Menschen https://www.reha-recht.de/fileadmin/user_upload/RehaRecht/Diskussionsforen/Forum_D/2024/D1-2024-FMA-Zusammenfassung_Wege-inklusiver-Arbeitsmarkt-Ef.pdf
[PDF] Forschungsstand zur Beschäftigungs- und Arbeitsmarktsituation von autistischen Menschen (2019) https://htwk-leipzig.qucosa.de/api/qucosa%3A74105/attachment/ATT-0/