Alfred Aigner

Die Station

83624 Otterfing, Bergham 100

Die Vogelklappe 

Hier können verletzte Greifvögel oder Eulen abgegeben werden, auch wenn die Station personell gerade nicht besetzt ist.  

Auf der Innenseite der Türe befinden sich Formulare. Bitte Name, Adresse, Datum, Fundort ausfüllen und unterschreiben. Sie werden zur Vorlage beim Landratsamt benötigt.

Wissenswertes zur Station

An vom Menschen in die Natur eingebrachten Gefahrenquellen verletzen sich jedes Jahr viele Greifvögel und Eulen oder kommen zu Tode. Grund genug deswegen auch wieder etwas zurückzugeben. Über 100 Greifvögel und Eulen werden jedes Jahr in der Station aufgenommen. 

Die Station liegt zwischen Otterfing und Wettlkam. Das Gebäude ist ca. 260 m² groß. Darin befinden sich 12 Volieren, 1 Großvoliere und 6 Krankenboxen. Die Patienten können so, ihren Verletzungen und Ansprüchen entsprechend, untergebracht und versorgt werden. 

Durch die Zusammenarbeit mit der tierärztlichen Fachpraxis für Vögel von Dr. med. vet. Heike Reball, https://vogeltierarzt-reball.de/, ist es möglich auch schwere Verletzungen, wie z. B. Knochenbrüche, erfolgreich zu behandeln. Allerdings kann nicht jeder Vogel gerettet werden. So kann es manchmal auch notwendig werden, das Leiden zu beenden. 

Ziel ist in jedem Fall die Rückführung in die Natur, dem Vogel quasi eine zweite Chance zu geben. Die kann er realistisch gesehen aber nur nützen, wenn er wieder “top fit” ist.

Die häufigsten Gründe für ihre Verletzungen kann man mit den so genannten “6 S” zusammenfassen. Diese sind, nach Häufigkeit geordnet:

Von diesen Gefahrenquellen ist allein der Straßen- und Schienenverkehr für 50% der Verletzungen verantwortlich.

Die Verletzungen die sich die Vögel dabei zuziehen sind vielfältig:

Knochenbrüche, Gehirnerschütterung, Flughautriss, Federnbruch, Fleischwunden, Blutergüsse, usw.

Dazu kommen bei strengen Wintern mit geschlossener Schneedecke noch Patienten mit Unterernährung. Sie werden mit speziell zubereiteter Nahrung wieder an die normale Nahrungsaufnahme herangeführt.

 Weitere Gefährdungen bestehen durch Insektizide und Pestizide. Sie reichern sich in den Körpern der Vögel an, da diese am Ende der Nahrungskette stehen. Die Folge sind dünnwandige Eier und ausbleibender Bruterfolg. Diese Gefahr nimmt jedoch nach und nach ab.

 Leider werden Greifvögel auch gezielt verfolgt, etwa durch Abschuss, Zerstörung der Horste und auslegen von vergifteten Ködern. Das sind Straftaten, denn die Greifvögel sind ganzjährig geschützt.

 In der Landwirtschaft kann es vorkommen, dass bei den wiederkehrenden Mäusegradationen die Nager mit Giftköder bekämpft werden, was dann auch zum Tod von Greifvögel und Eulen führt, wenn sie die verendeten Mäuse fressen.