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Süßwassergarnelen (caridenia neocaridina)
Von allen Seiten wurde immer behauptet, Garnelen züchten sei sehr schwer und kompliziert. Das war für mich der Anstoß es selbst mal zu probieren. Da mein Platz begrenzt ist, beschloss ich es mit einer klein bleibenden Art zu versuchen. Das brachte mich auf die "Neocaridina". Da diese recht anspruchslos ist und nach dem Schlüpfen kein Brackwasserbenötigt, braucht man auch kein anderes Becken zur Aufzucht. Der Händler, von dem ich meine Garnelen bezog, konnte mir keinen genauen lateinischen Namen sagen, da es eine Art war, die aus vielen Neocaridina-Arten gekreuzt war. Irgendwie sah jede etwas anders aus, von weiß, blau, rot, grün und farblos war alles dabei. Die meisten hatten das Aussehen von Rotrückengarnelen. Ich beschloss, eine bunte Palette von ca. 40 Tieren mitzunehmen. Ausgewachsene Tiere sollte man nicht kaufen, da sie nur etwas über ein Jahr alt werden. Die Freude wäre also sehr kurz. Bei Jungtieren kann man das Geschlecht noch nicht erkennen, aus dem Grund lieber ein paar mehr kaufen, um Weibchen und Männchen zu bekommen. Bei meinen 40 Stück war von jedem etwas dabei. Meine Garnelen leben in einem Gemeinschaftsbecken (65 L) mit Neon, Guppy, Antennenwelsen, Panzerwelsen u.s.w... Von Barscharten würde ich dringend abraten, da diese die Garnelen als gutes Futter betrachten!!!
Mitbewohner
Die Beckengröße muss mindestens 10 L betragen (bei Einzelhaltung), die Einrichtung sollte aus Kies Wurzeln, Javamoos und vielen anderen Pflanzen bestehen. Eine Wassertemperatur zwischen 15°Cund 30°C und ein ph-Wert von 6-8 sind optimal. Die ersten 2-3 Tage sind sie etwas scheu und man muss echt suchen um auch nur eine zu finden. Nach und nach werden sie aber mutiger und sie kommen aus ihren Verstecken. Jetzt sieht man sie überall, wobei 40 Stück in meinem Becken nicht groß auffallen. Ruhe ist ein Fremdwort für sie. Fast ständig sind sie in Bewegung. Wie alle Wirbellosen häuten sich Garnelen. Nach einer Woche lagen bei mir die ersten Häutungen im Kies. Das bedeutet, dass sie beim Wachsen keine Probleme haben. Unter manchen Bedingungen können sich Garnelen nicht bzw. nur schlecht häuten, was zum Tod führt.
Eine ausgewachsene Garnele wird kaum über 25 mm, wobei die Weibchen etwas größer sind, da sie die Eier unter den Bauchschildern austragen. Garnelen fressen alles was sie finden, d.h. jegliche Art Fischfutter, Futterreste, Algen, tote Fische und Schneckenkot. Auch Laubblätter werden gern genommen. Davon aber nicht zu viel auf einmaliges Becken werfen, da sonst das Wasser sauer wird (ph-Wert unter 6). Eier von anderen "Mitbewohnern" (Panzerwels), die an Scheiben und Pflanzen kleben, junge Fische, sowie die eigenen Jungen, werden jedoch nicht als Futter betrachtet. Sie sind also keine Gefahr.
Haut einer Garnele
Nach 2-3 Wochen erkannte ich deutlich 10 Weibchen die "trächtig" waren. Kurz darauf wimmelte es überall von kleinen Garnelen. Man muss aber schon genau hinsehen, da sie sehr klein und schnellsind. In 3 Wochen wachsen sie auf 1 cm heran. In dieser Zeit krabbeln sie in jede Öffnung die sie finden können. Mit großer Sicherheit findet man sie im Filter wieder. Diesen sollte man, entfernen und dafür einen Schwammfilter benutzen. Die Zucht ist sehr einfach, da die Jungtiere bereits voll-ständig entwickelt sind. Nachwuchs stellt sich aller 5-6 Wochen ein, ca. 20-30 Stück. Bei gutem Futter sind sie sehr schnellwüchsig und mit ca. 3 Monaten geschlechtsreif. Die erwachsenen Tiere lagen bereits nach 2 Monaten tot am Beckenboden, wahrscheinlich sind sie an Altersschwäche gestorben. In dieser Zeit hatten sie aber reichlich für Nachwuchs gesorgt, schätzungsweise 200 Stück. Die Farbgebung war wieder schön durcheinander, wobei der Nach-wuchs seine endgültige Färbung erst nach ungefähr 3 Monaten erhält. Am Anfang sehen alle gleich aus, mit kleinen Unterschieden.
weibchen mit Eiern
männliches Tier
Was Garnelen überhaupt nicht vertragen ist Kupfer !!!Also, Kupferleitungen zum Befüllen vom Becken vermeiden, sonst könnte es schnell das Aus für sie bedeuten. Auf Chemikalien zum Wasseraufbereiten würde ich ebenso verzichten. Außer natürlich dein Wasser ist so schlecht, das nachgeholfen werden muss. Wenn die Wassertemperatur im Freien ca. 15°C beträgt, was meist im April geschieht, verlege ich die Unterkunft meiner Garnelen ins Außenbecken von ca. 250 Litern im Garten. So verbringen sieden ganzen Sommer im Freien. Die Sonne fördert das Algenwachstum im Becken. Dadurch haben die Kleinen Futter im Überfluss und müssen kaum zusätzlich gefüttert werden. Als Abwechslung gebe ich ihnen gelegentlich noch etwas Flockenfutter. Eine zusätzliche Sauerstoffpumpe ist nur dann notwendig, wenn die Temperatur steigt. Das heißt, je wärmer um so mehr Sauerstoff muss zugeführt werden. Fällt die Temperatur unter 12°Cmüssen die Garnelen wieder zurück ins Haus. Ich habe festgestellt, dass die Garnelen mit direkter Sonneneinstrahlung eine intensivere Färbung aufweisen, als die mit normaler Aquariumsbeleuchtung. Zum Schluss möchte ich nur noch sagen, dass sich diese Garnelenart recht leicht nachzüchten lässt. Sie sind ein Blickfang im Aquarium, anspruchslos und unterstützen die Beseitigung von Algen und Futterresten im Becken. Außerdem sind sie eine schöne Ergänzung zu Fischen. Allen die jetzt Lust bekommen haben es selbst mal zu versuchen, denen wünsche ich gute Zuchterfolge und viel Freude an den neuen Mitbewohner.