Schönnatter
früher(elahpe taeniura friesei)
(auch Streifenschwanz o. Rattennatte) heute (Orthriophis taeniurus)
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(auch Streifenschwanz o. Rattennatte) heute (Orthriophis taeniurus)
Die Schönnatter " friesei" ist eine sehr große elegantwirkende Schlange. Durch die Anordnung ihrer
Bauchschuppen wird ein geschicktes Klettern ermöglicht. Als "Anfängerschlange " ist sie sehr gut
geeignet, da keine besondere Ansprüche gestellt werden. Sie hat eine besonders schöne schwarz-
gelb-weiß Zeichnung. Hinter den Augen verläuft auf beiden Seiten ein schwarzer Streifen. Besonders
auffällig ist der sehr lange Schwanz und die blaue Zunge.
Die Durchschnittsgröße liegt bei ca. 2,50 m, es gibt aber auch Ausnahmen bis 3 m. Wie alle Schlangen
wächst auch diese bis zu ihrem Ableben ständig weiter. In den ersten 3 Jahren wächst sie jedoch am
schnellsten, danach verlangsamt sich das Wachstum. Das Durchschnittsalter liegt bei etwa 20 Jahren.
Die Terrarieneinrichtung kann sehr unterschiedlich sein. Wichtig ist es Versteckmöglichkeiten, Kletter-
äste und eine Badestelle zu schaffen. Von einem scharfkantigen Boden würde ich abraten (Verletzungs-
gefahr). Raue Flächen sollten trotzdem nicht fehlen, da sie zur Häutung benötigt werden (z.B. Korkrinde).
Das Vergesellschaften mit anderen Schlangen ist durchaus möglich da sie sehr friedlich sind. Es gibt
aber auch Ausnahmen. Meine Schönnattern leben mit 3 braunen Regenbogenboas und 3 Kornnattern
zusammen. Obwohl die Kornis um einiges kleiner sind, kommen sie bestens miteinander aus und
"bewohnen" oft die selbe Höhle.
ca. 2m lang
Die Temperatur sollte zwischen 25-35°C liegen, nachts ca. bei Zimmertemperatur. Verschiedene Temperaturbereiche im Becken sind ratsam. Damit sich die Schlange selbst aussuchen kann, wo sie sich am wohlsten fühlt. Dies ist am besten mit einer Fußbodenheizung zu erreichen, die in einer Ecke vom Terrarium angebracht werden sollte, um unterschiedliche Temperaturzonen zu erzeugen. Die Luftfeuchte sollte zwischen 70% und 80% liegen, um eine ordentliche Häutung zu gewährleisten. Am einfachsten erreicht man das, wenn man eine Badeschale ein Stück auf die Fußbodenheizung stellt, um durch die Verdunstung die entsprechende Luftfeuchte zu erhalten. Dadurch bekommt das Badewasser außerdem eine angenehme Temperatur von ca. 25°C. Schönnattern sind nachtaktiv! Wozu also eine Beleuchtung? Ganz einfach, ohne Tag gibt es auch keine Nacht. Der Wechsel steuert die Aktiv- und Ruhephasen. 12 Stunden am Tag sollte es sein, um eine ordentliche Lebensweise zu ermöglichen. Im Herbst reichen auch 10 Stunden aus. Die Art des Lichts spielt eine untergeordnete Rolle. Glühlampen spenden zusätzlich noch Wärme, was bei Leuchtstoffröhren nicht der Fall ist. Aber das kann jeder für sich selbst entscheiden. Jedenfalls wird kein UV-Anteil im Licht benötigt. Es muss nur sicher gestellt werden, das sich die Schlange nicht verbrennen kann. Der Bodengrund sollte auf jeden Fall leicht zu säubern sein. Am besten eignen sich Rindenspäne, die man 2-5 cm hoch ins Becken einstreut. Somit können sich die Schönis bei Bedarf auch mal "eingraben", was bei der Häutung vorteilhaft ist, um die alte Haut abzustreifen. Der Bodengrund sollte aber keine Feuchtigkeit speichern, da das optimaler Nährboden für Parasiten, Pilze und Infektionen wäre.
Kleine Beutetiere werden auch mal verkehrt herum gefressen
Schönnattern sind Würgeschlangen. Sie fressen alle Nagetierarten die sie bewältigen können, selbst kleine Vögel, Echsen oder Frösche stehen auf ihrem Speiseplan. Die Nahrung sollte lebend angeboten werden, um den natürlichen Jagdtrieb zu erhalten. Will man die Schlange mit toter Nahrung füttern, muss sie erst daran gewöhnt werden, jedoch lehnen manche dies ab. Bei lebender Nahrung bleiben außerdem alle Vitamine vollständig erhalten und gehen nicht durch einfrieren verloren. Somit braucht man keine zusätzlichen Vitamine ins Futter zumischen. Da sie ja eigentlich nachtaktiv sind, immer erst gegen Abend füttern. Ist die Schlange jedoch auch tags- über recht aktiv, so kann man davon ausgehen, das sie schon wieder auf Futtersuche ist. Für gewöhnlich hören Schlangen auf mit fressen wenn sie satt sind. Diese Schlangenart ist jedoch so verfressen und gierig das man das Futter schon selbst züchten muss um den Bedarf zu decken. Sie scheint fast immer Hunger zu haben. (in ihrer Heimat wird sie gern als "Rattenbekämpfer" gesehen). Sollte man sich entschließen so eine Schlange zu kaufen, sollte auch genügend Futter zur Verfügung stehen. Die Fütterung sollte unbedingt überwacht werden, da diese Art besonders "futterneidisch" ist. Es kann leicht geschehen, das zwei sich in einander verbeißen. (meist am Kopf) Die einzige Möglichkeit den Biss zu lösen, besteht darin, den Kopf mit einer Sprühflasche mit harten Strahl direkt zu besprühen. Versucht man mit der Hand den Kiefer zu öffnen, werden die Verletzungen noch größer, da die Schlange um so mehr zubeißt. Was auf keinen Fall heißen soll das die "Nattern" angriffslustig sind. Nur beim Fressen verstehen sie keinen Spaß. Sie lassen sich auch durch nichts ablenken. Ein sicheres Zeichen das die Häutung bevorsteht sind, blasse Farben und milchig trübe Augen. In dieser Zeit sind die Schönis etwas schreckhaft. Manchmal wird ein 1-2 tägiges Bad vor der Häutung genommen, wobei die Wassertemperatur bei ca. 25°C liegen sollte. Sauberes Wasser versteht sich von selbst, da sie in dieser Zeit viel trinken. Gefressen wird in dieser Phase meist nichts, aber nach der Häutung (2-3 Tage später) stellt sich wieder großer Hunger ein. Das Abstreifen der alten Haut kostet die Schlange viel Energie. Besondere Aufmerksamkeit sollte man auf die Augen richten, diese müssen vollständig gehäutet sein. Wenn nicht muss nachgeholfen werden, in dem man sie mit etwas Wasser aufweicht, um sie dann von den letzten Hautresten zu befreien. Das alles wiederholt sich ca. aller 3-6 Wochen. Die abgestreifte Haut ist meist 30% länger als die Schlange selbst. Hat man also eine Schlange von 1 m, so wird die Haut ca. 1,30 m lang sein.
im Normalfall wird am Kopf angefangen
trübe Augen weisen auf eine bevorstehende Häutung hin
Um das Geschlecht sicher feststellen zu können, sollte man eine Sondierung durchführen lassen. Dies sollte ein Fachmann tun, da ein hohes Verletzungsrisiko besteht. Ein Jahr alt sollte die Schönnatter sein, da sich die Geschlechtsmerkmale erst entwickeln müssen. Bei fast allen Schlangen, erfolgt die Paarung nach dem gleichen Muster. Die Männchen verfolgen die Weibchen auf Grund einer Duftspur die sie auf dem Boden hinterlassen. Irgendwann kommt es zum Festhalten des Weibchens. Hierbei kriecht das Männchen lediglich auf dem Weibchen herum, letzteres signalisiert seine Paarungsbereitschaft durch anheben des Schwanzes. Jetzt kann das Männchen eine feste Verbindung garantieren. Sie bleiben so mindestens 30 min verbunden. Bei meinen, hat das 15 Stunden angehalten. Die Paarung erfolgt meist zweimal im Jahr, also auch zwei Gelege. Die Paarungszeit ist meist März-April. Es kommt darauf an, wann sie aus der Winterruhe aufwecken. Etwa 12 Wochen nach der Befruchtung (meist Mai), wird das Weibchen einen Platz zur Eiablage suchen. Schönnattern betreiben keine Brutpflege. Die meisten Weibchen stellen 2-3 Wochen vor dem Ereignis die Futteraufnahme ein und häuten sich noch einmal. Dies ist der Zeitpunkt eine geeignete Eiablagestelle bereitzustellen. Ein dunkles Versteck mit kleinem Eingang, feucht (nicht nass) mit entsprechendem Substrat wie Vermiculit, Torf- erde, oder Seramis (was ich bevorzuge), entspricht den Bedürfnissen der Schlange. Die Temperatur muss zwischen 26 und 30°C liegen! Falls keine Bedingungen dieser Art vor- liegen, kann es zu Legenot kommen und somit zu einer lebensgefährlichen Situation für das Tier. Im anderem Fall, verstreut das Weibchen die Eier willkürlich im Terrarium, wo sie in kürzester Zeit vertrocknen. Das Gelege schwankt zwischen 10 u. 30 Eiern, das kommt auf die Größe des Weibchens an. Mein Weibchen ist 7 Jahre alt, ca. 2,20 m groß und hatte zuletzt ein Gelege von 18 Eiern. Die Eier können unterschiedlich aussehen, d.h. es gibt lang gestreckte zylindrische, wie auch nahezu kugelrunde in verschiedenen Größen. Manche weisen Dellen auf, aber die werden im Verlauf der Entwicklung wieder ausgeglichen. Ein Ei was nur wenige Stunden alt ist hat ein Gewicht von ca. 30 g.
bei der Paarung
beim Eierlegen
Sicherheitshalber überführt man das Gelege in einen Brutschrank. Dieser kann aus einer aufwendigen elektronischen Konstruktion bestehen, aus einer Plastikschachtel mit Luftlöchern, oder ein Eigenbau sein (wie bei mir). Die Eier dürfen nach dem Legen nicht gedreht werden, da sonst der Fötus abstirbt. Eiklumpen auf keinen Fall trennen, sondern so wie er ist einfach auf das Substrat legen. Wichtig ist eine gleichbleibende Luft- feuchtigkeit nahe dem Sättigungsbereich. Der Temperaturbereich liegt zwischen 26-30°C. Bei hohen Temperaturen ist ein schlüpfen schon nach ca. 60 Tagen möglich. Eine niedrige Temperatur verlangsamt den Entwicklungsprozess und der Schlupf kann bis zu 100 Tage dauern. Temperaturschwankungen zwischen den Extremen sind aber okay. Über 30°C stellt eine Gefahr für die Eier dar. Die kleinen Schlangen müssen auch nicht alle zu gleicher Zeit schlüpfen, Unterschiede bis zu 7 Tagen sind möglich. Manche Eier verpilzen auch sehr stark, was aber in den meisten Fällen nichts ausmacht. Man sollte einfach abwarten und solange sie nicht komplett zusammenfallen, besteht keine Gefahr. Kurz vor dem Schlupf, fallen die Eier etwas ein und fangen an zu "schwitzen". Als nächstes erkennt man einen kleinen Einschnitt an der oberen Seite des Ei´s, der von der Jungschlange herrührt. Diese besitzt einen Eizahn, mit dessen Hilfe sie die Schale aufschneidet. Die Kleine kriecht jedoch nicht sofort aus dem Ei, sondern steckt nur den Kopf heraus. So kann sie noch mehrere Stunden verweilen. In dieser Zeit resorbiert sie die Reste des Eidotters und der Nabel beginnt sich zu schließen. Von dieser Reserve, leben sie bis zu ihrer ersten Häutung. Die Größe frischgeschlüpfter "frieseis" variert zwischen 35-50 cm. Schönnattern zeigen nach dem Schlüpfen ihre entgültige Färbung und Zeichnung. Jedoch sehen nicht alle gleich aus, man muss aber sehr genau hinsehen um die Unter- schiede zu erkennen. Die erste Häutung erfolgt nach ca. einer Woche. Erst danach nehmen sie erste Nahrung auf, z.B. kleine nackte Mäuse.
ein Eiklumpen....fest verklebt....
beim Schlüpfen
Schlange mit Dottersack
Es handelt sich um eine schwache Schlange die nicht selbstständig aus den Ei gekommen ist
eine schlange die nicht aus dem Ei gekommen ist...tot...kommt ab und zu vor ist eben Natur
Am häufigsten findet man Zecken oder Milben an einer Schlange (wenn sie Parasiten hat). Da es nachtaktive Parasiten sind entdeckt man sie oft erst sehr spät. Es gibt eine breite Palette an wirksamen Gegenmitteln zum Einsprühen der Schlange und des Beckens in jedem Reptilien- Fachmarkt. Am besten erkennt man den Befall am Hals oder Kopfbereich der Schlange. Dort sitzen sie zwischen den Schuppen. Im November werden die meisten Schlangen inaktiv. Sie suchen Unterschlupf in Höhlen, schrauben ihren Stoffwechsel auf ein Minimum herab, werden einfach träge. Für die größten Erfolgsaussichten auf Vermehrung, sollte man den Tieren eine "Pause" von 2-3 Monaten gönnen, kurz gesagt Winterruhe. Die Temperatur muss zwischen 10-15°C liegen. Trinkwasser muss ebenfalls vorhanden sein. Wichtig ist, die Schlange darf 3-4 Wochen vorher nichts mehr zu fressen bekommen, da die Verdauungsorgane leer sein müssen. Eine kleine Höhle und Torferde zum Eingraben sollte angeboten werden (leicht feucht). Nach beenden der Winterruhe hebt man die Temperatur wieder langsam an. Es muss nicht unbedingt eine Winterruhe gehalten werden. Aber ich finde, das gehört einfach zu einer artgerechten Haltung.
Winterruhe...
Mein Becken