Willkommen auf meiner Page
Die Kornnatter ist eine farbintensive schlanke Schlange. Als Anfängerschlange ist sie sehr gut geeignet, da keine besonderen Ansprüche gestellt werden. Am häufigsten kommen hell-rötliche bis bräunlich-orange Farbvarianten vor, jedoch kommen jedes Jahr neue Züchtungen zustande. Die Durchschnittsgröße liegt bei ca. 1,40 m, aber Ausnahmen bis 1,90 m habe ich auch schon gesehen. Diese hatten ein Gewicht von 1 kg. Wie alle Schlangen wächst auch sie bis zu ihrem Ableben ständig weiter. In den ersten 3 Jahren wächst sie jedoch am schnellsten, danach verlangsamt sich das Wachstum. Das Durchschnittsalter liegt bei etwa 15 Jahren, bei einzelnen Fällen sogar bis 20 Jahren. Das Terrarium kann sehr unterschiedlich eingerichtet sein.
Wichtig ist es Versteckmöglichkeiten, Kletteräste und eine Badestelle zu schaffen. Von einem scharfkantigen Boden würde ich abraten (Verletzungsgefahr). Raue Flächen sollten trotzdem nicht fehlen, da sie zur Häutung benötigt werden (z.B. Korkrinde). Das Vergesellschaften mit anderen Schlangen ist durchaus möglich, da sie sehr friedlich sind. Es gibt aber auch Ausnahmen. Meine Kornis leben mit 3 braunen Regenbogenboas und 2 Schönnattern zusammen. Obwohl die Boas um einiges größer sind, kommen sie bestens miteinander aus und "bewohnen" oft dieselbe Höhle.
weibchen
weibchen
weibchen
Bock
Die Temperatur sollte zwischen 25-35°C liegen, nachts ca. bei Zimmertemperatur. Verschiedene Temperaturbereiche im Becken sind ratsam. Die Schlange kann sich somit selbst aus suchen, wo sie sich am wohlsten fühlt. Dies ist am besten mit einer Fußbodenheizung zu erreichen. Sie sollte in einer Ecke vom Terrarium angebracht werden, um unterschiedliche Temperaturzonen zu erzeugen. Die Luftfeuchte sollte zwischen 70% und 80% liegen, um eine ordentliche Häutung zu gewährleisten. Am einfachsten ist dies zu erreichen, wenn man eine Badeschale ein Stück auf die Fußbodenheizung stellt, um durch die Verdunstung die entsprechende Luftfeuchte zu erhalten. Dadurch bekommt das Badewasser außerdem eine angenehme Temperatur von ca. 25°C. Kornnattern sind nachtaktiv, wozu also eine Beleuchtung? Ganz einfach, ohne Tag gibt es auch keine Nacht. Der Wechsel steuert die Aktiv- und Ruhephasen. Ca. 12 Stunden am Tag sollte es schon hell sein, um eine ordentliche Lebensweise zu ermöglichen. Im Herbst reichen auch 10 Stunden aus. Die Art des Lichts spielt eine untergeordnete Rolle. Glühlampen spenden zusätzlich noch Wärme, was bei Leuchtstoffröhren nicht der Fall ist. Aber das kann jeder für sich selbst entscheiden. Es wird jeden- falls kein UV-Anteil im Licht benötigt. Es muss nur sicher gestellt sein, dass sich die Schlange nicht verbrennen kann. Der Bodengrund sollte auf jeden Fall leicht zu säubern sein. Am besten eignen sich Rindenspäne, die man 2-5 cm hoch ins Becken einstreut. So können sich die Kornis bei Bedarf auch mal "eingraben", was bei der Häutung vorteilhaft ist, um die alte Haut abzustreifen. Der Bodengrund sollte aber keine Feuchtigkeit speichern, da das optimaler Nährboden für Parasiten und Pilze wäre. Katzenstreu aus gepresstem Holz eignet sich auch sehr gut als Bodengrund.
beim fressen
nach dem fressen wird meist getrunken
Kornnattern sind Würgeschlangen. Sie fressen alle Nagetierarten, die sie bewältigen können. Selbst kleine Vögel, Echsen oder Frösche stehen auf ihrem Speiseplan. Die Nahrung sollte lebend angeboten werden, um den natürlichen Jagdtrieb zu erhalten. Will man die Schlange mit toter Nahrung füttern, muss sie erst daran gewöhnt werden, jedoch lehnen manche dies ab. Bei lebender Nahrung bleiben außerdem alle Vitamine vollständig erhalten und gehen nicht durch Einfrieren verloren. Somit braucht man keine zusätzlichen Vitamine ins Futter zu mischen. Es gibt Schlangen, die sehr wählerisch sind was das Futter angeht. Hamster oder Rennmäuse werden jedoch immer gern angenommen. Das kann soweit gehen, dass sie anderes Futter komplett ablehnen. Da sie ja nachtaktiv sind, füttere ich immer erst gegen Abend. Für gewöhnlich hören Kornis mit Fressen auf, wenn sie satt sind. Ein sicheres Zeichen das die Häutung bevorsteht, sind blasse Farben und milchig trübe Augen. In dieser Zeit sind die Kornis etwas schreckhaft. Manchmal wird ein 1-2 tägliches Bad vor der Häutung genommen, wobei die Wassertemperatur bei ca. 25°C liegen sollte. Sauberes Wasser versteht sich von selbst, da sie in dieser Zeit sehr viel trinken. Gefressen wird in dieser Phase meistens nichts. Aber nach der Häutung (2-3 Tage später) stellt sich wieder großer Hunger ein. Das Abstreifen der alten Haut kostet die Schlange viel Energie. Besondere Aufmerksamkeit muss man auf die Augen richten. Sie müssen vollständig gehäutet sein. Wenn nicht, muss nachgeholfen werden indem man sie mit etwas Wasser aufweicht, um sie dann von den letzten Hautresten zu befreien. Das alles wiederholt sich ca. aller 5-8 Wochen. Die abgestreifte Haut ist meist 30% länger als die Schlange selbst. Hat man also eine Schlange von 1 m, so wird die Haut ca. 1,30 m lang sein.
Streit um eine Maus
vor der Häutung blasse Farben
nach der Häutung tolle Farben
Haut mit Geschlechtsorgane vom Weibchen
Um das Geschlecht sicher feststellen zu können, sollte man eine Sondierung durch- führen lassen. Dies macht besser ein Fachmann, da ein hohes Verletzungsrisiko besteht. Ein Jahr alt sollte die Korni sein, da sich die Geschlechtsmerkmale erst entwickeln müssen. Bei fast allen Schlangenarten, erfolgt die Paarung nach dem gleichen Muster. Die Männchen verfolgen die Weibchen auf Grund einer Duftspur, die sie auf dem Boden hinterlassen. Irgendwann kommt es zum Festhalten des Weibchens. Hierbei kriecht das Männchen lediglich auf dem Weibchen herum, letzteres signalisiert seine Paarungsbereitschaft durch Anheben des Schwanzes. Jetzt kann das Männchen eine feste Verbindung garantieren. Die Beiden bleiben auf diese Weise mindestens 15-30 Minuten verbunden. Die Paarung erfolgt meist zweimal im Jahr, also auch 2 Gelege. Die Paarungszeit erfolgt meist März-April. Es kommt darauf an, wann sie aus der Winterruhe aufwecken. Etwa 60 Tage nach der Befruchtung wird das Weibchen einen Platz zur Eiablage suchen. Kornis betreiben keine Brutpflege. Die meisten Weibchen stellen 2-3 Wochen vor dem Ereignis die Futteraufnahme ein und häuten sich noch einmal. Dies ist der Zeitpunkt eine geeignete Eiablagestelle bereitzustellen. Ein dunkles Versteck mit kleinem Eingang, feucht (nicht nass) mit entsprechendem Substrat wie Vermiculit, Torferde oder Seramis (was ich bevorzuge) entspricht den Bedürfnissen der Schlange. Die Temperatur muss zwischen 22 und 30°C liegen! Falls keine Bedingungen dieser Art vorliegen, kann es zu Legenot kommen und somit zu einer lebensgefährlichen Situation für das Tier. Im anderen Fall verstreut das Weibchen die Eier willkürlich im Terrarium, wo sie in kürzester Zeit vertrocknen. Das Gelege schwankt zwischen 10 und 30 Eiern (kommt auf die Größe des Weibchens an). Mein Weibchen ist 7 Jahre alt, ca. 1,40 m groß und hatte zuletzt ein Gelege von 22 Eiern. Die Eier können unterschiedlich aussehen, d.h. es gibt lang gestreckte zylindrische, wie auch nahezu kugelrunde in verschiedenen Größen. Manche weisen Dellen auf, aber die werden im Verlauf der Entwicklung wieder ausgeglichen.
Paarung
Eiablage
Eier können lose sein oder ein großer Klumpen
Sicherheitshalber überführt man das Gelege in einen Brutschrank. Dieser kann aus einer aufwendigen elektronischen Konstruktion bestehen, aus einer Plastikschachtel mit Luft- löchern oder ein Eigenbau sein (wie bei mir). Die Eier dürfen nach dem Legen nicht gedreht werden, da sonst der Fötus abstirbt. Eiklumpen auf keinen Fall trennen, sondern so wie er ist einfach auf das Substrat legen. Wichtig ist eine gleich bleibende Luftfeuchtigkeit nahe dem Sättigungsbereich. Der Temperaturbereich liegt zwischen 22-30°C. Bei hohen Temperaturen ist ein Schlüpfen schon nach ca. 60 Tagen möglich. Eine niedrige Temperatur verlangsamt den Entwicklungsprozess und der Schlupf kann bis zu 100 Tage dauern. Temperaturschwankungen zwischen den Extremen sind aber okay. Über 30°C stellt eine Gefahr für die Eier dar. Die kleinen Schlangen müssen auch nicht alle zur gleichen Zeit schlüpfen, Unterschiede bis zu 7 Tagen sind möglich. Manche Eier verpilzen auch sehr stark, was aber in den meisten Fällen nichts ausmacht. Man sollte einfach ab- warten und solange sie nicht komplett zusammenfallen, besteht keine Gefahr. Kurz vor dem Schlupf, fallen die Eier etwas ein und fangen an zu "schwitzen". Als nächstes er- kennt man einen kleinen Einschnitt an der oberen Seite des Eies, der von der Jungschlange herrührt. Diese besitzt einen Eizahn, mit dessen Hilfe sie die Schale aufschneidet. Die Kleine kriecht jedoch nicht sofort aus dem Ei, sondern steckt nur den Kopf heraus. So kann sie noch mehrere Stunden verweilen. In dieser Zeit resorbiert sie die Reste des Eidotters und der Nabel beginnt sich zu schließen. Von dieser Reserve leben sie bis zu ihrer ersten Häutung.
kornis beim Schlüpfen
1 Tag alte kornis und Schönnattern
kurz vor der ersten Häutung
2 Wochen alt nach der ersten Häutung
Die Größe frisch geschlüpfter Kornis variiert zwischen 25-35 cm. Kornnattern zeigen nach dem Schlüpfen nicht ihre endgültige Färbung. Diese wird sich noch stark verändern. Mit Sicherheit haben alle Kornis Unterschiede in Zeichnung und Farbgebung. Keine sieht wie die andere aus. Es kommt darauf an, welche Zuchtform dominante Gene weitergibt. Also ist es immer wieder eine Überraschung. Die erste Häutung erfolgt nach einer Woche. Erst dann nehmen sie die erste Nahrung auf, z.B. kleine nackte Mäuse.
Am häufigsten findet man Zecken oder Milben an einer Schlange (wenn sie Parasiten hat). Da es nachtaktive Parasiten sind, entdeckt man sie oft erst sehr spät. Es gibt eine breite Palette an wirksamen Gegenmitteln zum Einsprühen der Schlange und des Beckens in jedem Reptilien-Fachmarkt. Am besten erkennt man den Befall am Hals- oder Kopfbereich der Schlange. Dort sitzen sie zwischen den Schuppen.
Im November werden die meisten Schlangen inaktiv. Sie suchen Unterschlupf in Höhlen, schrauben ihren Stoffwechsel auf ein Minimum herab, werden einfach träge. Für die größten Erfolgsaussichten auf Vermehrung, sollte man den Tieren eine "Pause" von 2-3 Monaten gönnen, kurz gesagt Winterruhe. Die Temperatur muss zwischen 8-12°C liegen, Trinkwasser muss ebenfalls vorhanden sein. Wichtig ist, die Schlange darf 3-4 Wochen vorher nichts mehr zu fressen bekommen, da die Verdauungsorgane leer sein müssen. Eine kleine Höhle und Torferde zum Eingraben sollte angeboten werden (leicht feucht). Nach Beenden der Winterruhe hebt man die Temperatur wieder langsam an. Es muss nicht unbedingt eine Winterruhe gehalten werden. Aber ich finde, das gehört einfach zu einer artgerechten Haltung dazu.
eine kleine Maus ist das erste Fressen
es kommen immer mal neue Farben bei ein Gelege auf
Mein Becken