B Dessau

20.04.2024 B* Dessau

01 Dessau ....... Die Stadt wird regelmäßig durch Hochwasser bedroht, da das Wasser der Mulde nach starken Regenfällen nicht mehr in die Elbe abfließen kann  und überflutet.  Im Jahr 1552 fielen viele Einwohner der Pest zum Opfer. Ende des 16. Jahrhunderts erlebte die Stadt einen wirtschaftlichen Aufschwung. Die Elbbrücke bei Roßlau machte die Stadt zum Durchmarschgebiet zahlreicher Truppen aller kriegführenden Seiten und Schauplatz einer großen Schlacht 1626. Erst Ende des 17. Jahrhunderts konnte Dessau an die Vorkriegsentwicklung anknüpfen, auch eine große jüdische Gemeinde wuchs heran. Nach 1945 verlor Dessau seine Hauptstadtfunktion und wurde dem Bezirk Halle zugeordnet.


02 Hauptbahnhof ..... Dessau und Roßlau besaßen bereits früh wegen der Querung der Elbe eine große Bedeutung im Eisenbahnverkehr. Die erste Bahnverbindung wurde 1840 von der Berlin-Anhaltischen Eisenbahn-Gesellschaft eröffnet. Wegen der Ansiedlung mehrerer Industriebetriebe in der Region, beispielsweise der Junkers-Flugzeugwerke, besaß die Eisenbahn eine große Bedeutung für die Logistik.  Im Zuge des Konjunkturpaketes  der Bundesrepublik Deutschland wurde das Empfangsgebäude bis 2011 durch die DB Station&Service AG energetisch saniert. 2015 wurde Dessau an das Netz der S-Bahn Mitteldeutschland angeschlossen.


03 Nebenbahn ....... Sie führt von Dessau über Oranienbaum nach Wörlitz, die weitere Strecke nach Gohrau-Rehsen ist seit 1968 stillgelegt. Die Verkehrs- und Eisenbahngesellschaft ist heute sowohl Besitzer der Infrastruktur als auch Betreiber des Reiseverkehrs auf der Strecke. Die erhaltenen Anlagen der Bahnstrecke stehen insgesamt als Kulturdenkmal unter staatlichem Schutz, darüber hinaus sind mehrere Empfangsgebäude der Strecke als Einzeldenkmal geschützt. Die Deutsche Reichsbahn stellte den Personenverkehr 1965 zwischen Wörlitz und Gohrau-Rehsen ein. Anlässlich von Ausbrüchen des künstlichen Vulkans im Wörlitzer Park wurden 2005 und 2006 Sonderfahrten nach Wörlitz veranstaltet.


04 St. Peter & Paul ...... Der aus Duderstadt stammende Pfarrer baute 1854 bis 1858 die neugotische, dreischiffige Kirche St. Peter und Paul. Die Baukosten betrugen 29.522 Reichstaler, 20 Silbergroschen und 5 Pfennige. Die Höhe des Turms beträgt 38 Meter (mit Kreuz 41 Meter). Nachdem schon 1930 der neugotische Hochaltar entfernt worden war, folgte in den Jahren 1967 bis 1968 eine völlige Umgestaltung im modernen Stil. Beim Bombenangriff 1945 wurde die Kirche schwer beschädigt. Nach dem Zweiten Weltkrieg belebten Heimatvertriebene das katholische Gemeindeleben neu. Katholische Christen machen etwa 3,1 % der Bevölkerung aus. Heute zählt die Gemeinde 2000 Mitglieder und ist die größte in der katholischen Pfarrei .

 

05 Anhaltische Landesbücherei...... hatte 2011 einen Bestand von 212.210 Medieneinheiten sowie 5.026 Nutzer. Es wurden 197.635 Besucher und 316.000 Entleihungen gezählt. Die Bibliothek wurde 1898 als “Städtische Volksbücherei” gegründet und ist seit 1922 “Anhaltische Landesbücherei”. 2012 wurde die neue Roßlauer Stadtbibliothek “Ludwig Lipmann” der Öffentlichkeit übergeben. Sie befindet sich gemeinsam mit der Tourist-Information im Kulturkaufhaus und bietet auf zwei Etagen Freihandausleihe, Kinderbibliothek, Lese- und Veranstaltungssaal sowie Internetarbeitsplätze und Buchklappe. Zeitgemäße und großzügige Ausstattung machen sie zu einer der modernsten Bibliotheken der Region. Das Gebäude, das jahrzehntelang als Kaufhaus diente, wurde durch den Umbau zu einem neuen kulturellen Zentrum des Stadtteils.


06 Friedensglock ..Im Herbst 1989 fanden in der gesamten DDR friedliche Demonstrationen der Bevölkerung statt. Ausgangspunkt waren Friedensgebete in der Johanniskirche. Unter dem Motto „Keine Gewalt“ demonstrierten erst einige hundert, später zehntausende Bürger. 1989 wurden in der Magnetbandfabrik nach einer Betriebsversammlung die Waffen der hier stationierten Kampfgruppen eingesammelt. 2 Monate später beschloss der Runde Tisch, die eingesammelten Waffen unbrauchbar zu machen.  Anschließend wurde der Waffenschrott in einer Eisengießerei eingeschmolzen. Ende September 2000 konnte eine Glocke aus dem Waffenstahl gegossen werden. Insbesondere zu den Zeiten des Irak-Kriegs und der Anti-Hartz-Demonstrationen fanden hier regelmäßige Treffen statt


07 Das Rathaus ...... ist ein 1910 nach Plänen eines Architekturbüros aus der Stadt Charlottenburg bei Berlin erbautes Wahrzeichen der Stadt Der Rathausturm ist mit einer Gesamthöhe von 73 Metern der höchste Turm in der Stadt. Über 159 Stufen führen auf eine in Höhe gelegene Aussichtsplattform. Am Ort des heutigen Rathauses befand sich im 13. Jahrhundert ein Kaufhaus. Das Gebäude diente damals der Bürgerschaft für ihre Versammlungen genutzt und ist daher als das erste Rathaus anzusehen. 1895 beschloss daher der Gemeinderat die Errichtung eines Neubaus. Der Bau des neuen Rathauses kostete insgesamt etwa 1,25 Millionen Mark. Am 1945 brannte das Obergeschoss des Rathauses im Zweiten Weltkrieg aus, große Teile der Bausubstanz, die Räume des Ratskellers und das Erdgeschoss blieben jedoch erhalten.


08 Schlosskirche St. Marien ..... Die erste romanische Marienkirche wurde 1263 geweiht. St. Marien wurde durch Bombenangriffe im Zweiten Weltkrieg bis auf den Turm, die Umfassungsmauern und die Innenpfeiler zerstört und brannte unter Verlust der Inneneinrichtung aus. Die Ruine wurde 1983 dem Rat der Stadt übereignet und im Zeitraum von 1989 bis 1998 wieder aufgebaut, um seitdem als öffentlicher Veranstaltungsraum für Konzerte, Theateraufführungen, Sonderausstellungen und sonstige kulturelle Zwecke zu fungieren. Als Schlosskirche diente das Bauwerk seit dem 16. Jahrhundert auch als Grablege für die Fürsten von Anhalt-Dessau und deren Familien. Die Hauptgruft wurde 1738 durch Fürst Leopold I. angelegt,   Von den einst zahlreichen Grabmälern und Epitaphien sind nur wenige am Außenbau erhalten geblieben.


09 Museum für Stadtgeschichte (Johannbau) ... Das Residenzschloss wurde ursprünglich 1341 aus den Steinen der vom Mulde-Hochwasser zerstörten Burg Waldeser errichtet. 1945 wurde das Schloss im Zweiten Weltkrieg beim 19. und schwersten Luftangriff durch Spreng- und Brandbomben schwer beschädigt, Ost- und Südflügel nahezu vollständig zerstört. Der Johannbau blieb als schwer beschädigte Ruine erhalten und noch während der DDR-Zeit unter Denkmalschutz gestellt. Er erhielt jedoch erst 1957 ein notdürftiges Dach. Das Landestheater nutzte viele Jahre Teile der Ruine als Lager für Kulissen. Von 1990 bis 2005 wurde der Johannbau mit Mitteln der Stadt des Bundes, saniert und in seiner ursprünglichen Gestalt mit den Rundbogengiebeln wiederhergestellt. Er wird seitdem als Museum für Stadtgeschichte genutzt.


10 Mulde ...... Die alte Namensform der Mulde, Milda, wird von Namenforschern als die Wasserreiche übersetzt. Der Wortbestandteil Mel mit Bezug auf Mahlen wird zuweilen angesichts einer Vielzahl früher am Fluss betriebener Mühlen mit dem Namen in Verbindung gebracht. Die Mulde wird mitunter sogar als der am schnellsten fließende Fluss Mitteleuropas bezeichnet. Beim Jahrhunderthochwasser 2002 war das Flussgebiet der Mulde neben denen der Elbe, am stärksten betroffen beim Hochwasser . Im Juni 2013 musste ein an der Mulde zum Seelhausener See führender Damm zur Entlastung des Sees gesprengt werden. Untersuchung wurden 2004 veröffentlicht, wonach in Fischen eine bis zu 18-fach über dem Grenzwert liegende Konzentration gemessen wurde


11 Gedenkstelle Synagoge ...... 1908 wurde die neue Synagoge eingeweiht. Möglich wurde dieser eindrucksvolle Neubau mit angrenzendem Gemeindezentrum. Das Gebäude war in neoromanischen Formen gehalten, der Innenraum wurde neogotisch gestaltet. Die hohe imposante Kuppel mit goldenem Davidstern prägte das Stadtbild . 1938, beim sogenannten Novemberpogrom, wurde die Synagoge geplündert und in Brand gesteckt. Eine große Anzahl von Thorarollen und Kultgeräten aus der gesamten Israelitischen Kultusgemeinde Anhalts, die hier zum Teil gelagert waren, wurden dabei zerstört. Auch wurde der jüdische Friedhof im Dessauer Pogrom verwüstet. 1988 wurde auf dem ehemaligen Synagogengelände eine Gedenkstele errichtet.


12 Museum Für Naturkunde Und Vorgeschichte .... Es wurde 1927 gegründet und beherbergt Sammlungen zur Archäologie, Paläontologie, Geologie, Botanik und Zoologie. Bereits 1875 war eine naturkundliche und vorgeschichtliche Sammlung eingerichtet worden, die durch die Vereinigung der herzoglichen Sammlungen entstanden war. Es kam zu beträchtlichen Verlusten, als das Museumsgebäude 1945 bei einem Luftangriff getroffen wurde und völlig ausbrannte. Nach dem Wiederaufbau konnte bereits 1948 wieder eine Ausstellung präsentiert werden. Das Museum ist aktuell von der Schließung bedroht. Nachdem 2018 der Leiter der vorgeschichtlichen Sammlung in den Ruhestand gingen, wurden die Stelle bislang nicht neu besetzt.


13 Das Alte Theater .... ist eine Theaterspielstätte des Anhaltischen Theaters mit Café-Restaurant am Ort des 1922 durch einen Großbrand vernichteten Hoftheatergebäudes.. Dieser „Empfang“ des Hoftheaters überstand den Theaterbrand von 1855. Die meisten Schauspieler und Helfer überstanden das bei einer Probe ausgebrochene Feuer mit Verletzungen, während eine Sängerin in den Flammen ums Leben kam. Schließlich bot der Stadtumbau ab 2004 die Möglichkeit, in Verbindung mit einer Neugestaltung des umgebenden Stadtquartiers die Arbeiten wiederaufzunehmen. In alten Theaterbau-Grundrissen entstanden Spielstätten für Puppentheater und Schauspiel, die auch von freien Theatergruppen und für theaterpädagogische Projekte genutzt werden können.


14 Bauhaus Museum .... 2015 wurde ein offener internationaler Wettbewerb für das neue Museumsgebäude ausgeschrieben. Das Gebäude hat eine Ausstellungsfläche von 2100 Quadratmetern und eine Nutzfläche von 3500 Quadratmetern. Gezeigt werden gut 1000 Exponate Die Eröffnung des Bauhaus-Museums Dessau erfolgte 2019 durch Bundeskanzlerin Angela Merkel. Die Sammlung der Stiftung Bauhaus Dessau umfasst rund 49.000 katalogisierte Objekte. Sie ist damit nach dem Bauhaus-Archiv in Berlin die zweitgrößte Sammlung zum Thema Bauhaus weltweit.


15 Anhaltisches Theater ..... Als direkte Reaktion auf das Obraszowsche Gastspiel in der DDR entschied sich der Stadtrat 1954 für die Gründung einer unter städtischer Leitung stehenden Puppenbühne und übernahm den Puppenfundus. Als feste Spielstätte erhielt das Theater den früheren Saal einer Freimaurerloge. Die Bühne gehörte somit zu den ältesten städtischen Puppentheatergründungen auf dem Gebiet der früheren DDR. Das Repertoire bestand vorwiegend aus kindgerechten Inszenierungen. Neben Handpuppen fanden zunehmend auch Stabpuppen nach sowjetischem Vorbild Verwendung. Im Jahre 1981 wurde das Puppentheater als fünfte Sparte dem damaligen Landestheater zugeordnet.


16 Schloss Georgium ..... Ab 1780 ließ der Prinz Johann Georg nördlich der damaligen Stadt, in einem Auenbruchwald errichten. Sie erhielt ebenso zahlreiche klassizistische und romantisierende Parkbauten, Skulpturen, Kleinarchitektur und Denkmale, die harmonisch in die Landschaft und Natur eingebettet wurden. Zu den wichtigsten gehören das sogenannte Fremdenhaus, die Römische Ruine, ein ionischer Rundtempel sowie zwei Nachbildungen antiker Torbögen und das Denkmal des Fürsten Franz in antiker Kleidung. Das Schloss Georgium beherbergt die Anhaltische Gemäldegalerie. Des Weiteren sind frühe Originalgrafiken von Albrecht Dürer zu bewundern. Einige Kunstwerke wurden von US-Soldaten entwendet und tauchten später auf dem amerikanischen Kunstmarkt auf. Im Juli 1945 beschlagnahmte die Trophäenkommission der Roten Armee den gesamten vorhandenen Bestand. Sie transportierte ihn im 1946 in die Sowjetunion.


17 Mausoleum ...ist eine ehemalige Begräbnisstätte der Herzöge von Anhalt. Das Mausoleum wurde 1898 errichtet. Der Innenraum wurde mit Marmorzement aus dem Harz verputzt. Das denkmalgeschützte Mausoleum ist seit dem Zweiten Weltkrieg Dessaus letzter Kuppelbau. Aus politischen Gründen – die Stadt gehörte als Teil der sowjetisch besetzten Zone zur DDR, die Zeugnisse der Aristokratie meist schlecht unterhielt oder gar beseitigte – wurden die Särge 1958 in einer Nacht-und-Nebel-Aktion aus dem Mausoleum entfernt und die Gebeine in ein Massengrab gebracht. 1986 wurde die völlig marode Kuppel des Mausoleums saniert. In Ermangelung von Kupfer zur Neueindeckung des Daches zu DDR-Zeiten wurde das Dach mit eloxiertem Aluminium repariert und nach der Wende saniert.


18 Tierpark...... Eröffnung: 1958, Der Tierpark liegt im einen großflächigen Landschaftspark, ist aber nicht wie diese Bestandteil der Welterbestätte Dessau-Wörlitzer Gartenreich. Ungefähr 500 Exemplare aus insgesamt 120 verschiedenen Arten werden im Tierpark beherbergt. Die meisten Tiere davon stammen aus dem europäischen Gebiet. Der Tierbestand reicht von Wölfen, Ziegen und Eseln über Kängurus und Lamas bis hin zum Jaguar und Nasenbären. Die neuste Anlage im Park ist die Dünenlandschaft-Wattanlage, welche diversen Säbelschnäblern, Kiebitzen etc. ein Zuhause bietet. Für die artgerechte Tierhaltung wurde der Anlage 2009 der BdZ-Biber verliehen.










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