B Senftenberg 

16.06.2024  B* Senftenberg

01 Bahnhof........Der Name der Stadt leitet sich von mittelhochdeutschen Wort für „sanft am Berg“ ab, umgeben war. Eine ältere, heute aber nicht mehr als gültig angesehene Erklärung für den Namen der Stadt stellt die Ableitung von „sumpftenburg“ dar. Die Teilwörter sumpften und Burg sollten die naturräumlichen Gegebenheiten der Stadtentwicklung erklären. Die Burg, in deren Schutz sich die Stadt entwickelte, war von den Sumpfgebieten umgeben.  Dafür gibt es die beiden möglichen Übersetzungen „Schlimmer Mückenort“ und „Schlimme Kammer“. 


02 Neue Bühne Senftenberg........wurde 1946 als Stadttheater Senftenberg in einer Aula/Turnhalle gegründet. Die Eröffnungspremiere war ein bunter Abend mit Ausschnitten aus Operetten, Opern, Texten von Joachim Ringelnatz. .. Seit 2017 ist die neue Bühne auch als Landestheater tätig und bespielt den südlichen Brandenburger Raum. Es ist ein Ort der Begegnungen, der Aufklärung und der Experimente. Senioren- und Jugendtheaterklubs haben sich hier ebenso etabliert wie der Kinderspielclub, das Nachwuchsmusicalensemble und die Klassenzimmerproduktionen.


03 Walther-Rathenau-Schule....... ist eine sechsklassige Grundschule.. Im 1931 beschloss der Magistrat der Stadt einen Neubau.. Eine Baugenehmigung wurde für den Entwurf des Architekten Bruno Taut erteilt. 1932 wurde das Gymnasium als „Walther-Rathenau-Schule“ eingeweiht. Nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten nach Paul von Hindenburg in „Hindenburggymnasium“ umbenannt. Während des Zweiten Weltkrieges wurde das Schulgebäude zu einem Lazarett umfunktioniert. Nach Kriegsende wurde das Lazarett geräumt und die Schäden am Gebäude wurden notdürftig repariert.  1945 wurde wieder mit dem Unterricht begonnen.


04 Bürgerhaus Wendische Kirche.......Nach der Reformation wurde im Jahr 1540 eine hölzerne Kirche für die sorbische wendische Bevölkerung errichtet. Der vorläufig letzte Gottesdienst in sorbischer Sprache wurde 1881 gehalten. Die Kirche wurde 1934 als Gemeinderaum umgestaltet. Nachdem sie wieder verfiel, sollte sie 1993 abgerissen werden. Sie wurde jedoch unter Denkmalschutz gestellt und zunächst von außen saniert. Am  2010 wurde in der Wendischen Kirche im Rahmen eines zweisprachigen Gottesdienstes erstmals nach 129 Jahren wieder in niedersorbischer Sprache gepredigt. 


05 Evangelische Peter-Paul-Kirche.........Der erste katholische Gottesdienst nach der Reformation wurde 1887 abgehalten. Während des Zweiten Weltkriegs wurde nur das linke Seitenschiff beschädigt. Im Jahr 1957 wurde neue Beleuchtung aus West-Berlin in der Kirche installiert und das Kircheninnere wurde ausgemalt. Von 1977 bis 1981 wurde die Kirche umgestaltet. Dabei wurden Glasbetonfenster eingebaut. Die Kirche erhielt neue Bänke und eine neue Beleuchtung.. Im Jahr 2002 wurde die Kirche erneut ausgemalt und erhielt ihr jetziges Aussehen.


06 Marktplatz .......Mit Gründung der Stadt im 13. Jahrhundert wurde der trapezförmige Markt nordwestlich der Burg abgesteckt. Ursprünglich mündeten fünf Straße auf den Markt:. Der nördliche Zugang zur Bahnhofstraße existierte noch nicht, er entstand erst mit Öffnung der Stadt im 19. Jahrhundert nach Norden. Am Durchgang zur Kirche befanden sich die Fleischbänke. Zu DDR-Zeiten trug der Markt den Namen Platz der Freundschaft.. Im Osten schließt der Bau an den Rathausbau aus dem Jahr 1929 an. Dieser hatte mit einer Neigung von 72,9 Grad das steilste Dach der DDR. 

07 Adler Apotheke....... Das fünfgeschossige Gebäude bricht die überwiegend zweigeschossige Bebauung des Marktes auf. Die Fassade ist reich geschmückt, unter anderem mit Schlangen und Totenschädeln sowie zwei überlebensgroßen Adlern, die der Apotheke den Namen geben. Im Erdgeschoss befinden sich die Geschäftsräume der Apotheke. Von 1949 bis 1951 lebte der Schriftsteller Erwin Strittmatter in dem Gebäude, der als Zeitungsredakteur in Senftenberg arbeitete. Die erste Apotheke wurde 1680 erwähnt.


08 Kursächsische Postmeilensäule ........Die Distanzsäule wurde 1730 angefertigt und auf Kosten des Rates der Stadt auf dem dortigen Marktplatz errichtet. Sie trug Distanzstundenangaben in alle vier Himmelsrichtungen.. Nach mehreren Beschwerden wurde die kursächsische Distanzsäule im Jahre 1847 abgebaut und ihre Steine größtenteils als Baumaterial verwendet. Das geborgene farbige Wappenstück der Säule blieb als einziges Reststück erhalten und gelangte in das Kreismuseum Senftenberg, wo es sich noch heute befindet. (1 Wegstunde/St. = 4,531 km)


09 Sparkasse Niederlausitz........ wies im Geschäftsjahr 2017 eine Bilanzsumme von 1,656 Mrd. Euro aus und verfügte über Kundeneinlagen von 1,4 Mrd. Euro. Gemäß der Sparkassenrangliste 2017 liegt sie nach Bilanzsumme auf Rang 237. Sie unterhält 21 Filialen/Selbstbedienungsstandorte und beschäftigt 313 Mitarbeiter. Die Sparkasse Niederlausitz entstand im Jahr 1994 im Rahmen der Kreisgebietsreform in Brandenburg durch Fusion der Kreissparkasse Calau mit der Kreissparkasse Senftenberg. 


10 Friedrich-Ludwig-Jahn-Denkmal...... ist wieder komplett. 2021 weihte der Bürgermeister das neue Relief ein. Das Relief, das „Turnvater Jahn“ zeigt, ist eine Kopie. Das Original, ein Bronze-Relief, war im August 2020 gestohlen worden. Das Denkmal entstand zu Ehren von Friedrich Ludwig Christoph Jahn 1778 bis 1852, allgemein bekannt als „Turnvater Jahn“ und als Begründer der deutschen Turnbewegung. Die Platte wurde speziell gegen einen erneuten Diebstahl gesichert.


11 Schlosspark Senftenberg.......wurde ab dem Jahr 1912 während der Amtszeit von Bürgermeister Kieback als Kaiser-Wilhelm-Park angelegt. Dazu wurden Reste des ehemaligen Schlossteichs, der das Schloss umgab, trockengelegt. Der Park verfügt noch heute über seinen ursprünglichen Baumbestand. Im Jahr 2009 wurde der Schlosspark für rund 400.000 Euro teilweise umgestaltet. Dabei wurden der Zugang zum Schloss mit Granitplatten und Basalt gepflastert sowie zwei Teiche nach historischem Vorbild angelegt.


12 Mahnmal für die Opfer des Faschismus und Militarismus....... Die Bronzefigur stellt einen aufrecht stehenden, jungen Mann dar. Seine Mimik ist entschlossen, die Arme sind mit geballten Fäusten vom Körper leicht abgestellt.  Der Mann trägt nur eine einfache Hose, die ihn als Angehörigen der Arbeiterklasse darstellt. Der freie Oberkörper und die nackten Füße weisen auf seine nahende Exekution hin.  Der rechte Teil stellt in Reliefs Abschnitte der deutschen Arbeiterbewegung dar. Ausgangspunkt ist der Kapp-Putsch von 1920.  Fünf Senftenberger Arbeiter wurden dabei getötet.


13 Tierpark Senftenberg........1931 wurde er mit einheimischen Tieren, einem schwarzen Edelhirsch, einem Damwild- und einem Rehpaar sowie einem Schwanenpaar besetzt. Der Eingang bestand aus einem halbrunden Fachwerkbau mit einem Walmdach, welcher während und nach dem Zweiten Weltkrieg als Materiallager genutzt wurde. Im Jahr 1957 wurde das Bärengehege mit den beiden Braunbären Puppi und Moritz besetzt; es kamen hier über 50 Bären zur Welt. Im Mai 2012 wurden die letzten Bären in einen Tierpark im Schwarzwald umgesiedelt.


14 Schloss und Festung ....... die bis in das 18. Jahrhundert militärisch genutzt wurde. Ihre fast vollständig erhaltenen Erdwälle sind aus Sicht des Denkmalschutzes eine Besonderheit. Reste der Vorgängerbauten wurden bei Ausgrabungen unter den Kellerböden des Westflügels in Form von Bodenverfärbungen festgestellt, die von den Spitzen der hölzernen Palisaden stammen. Zum Ende des 19. Jahrhunderts befand sich ein Gefängnis im Schloss. 1907 erfolgte die Errichtung des Heimatmuseums im Pulverturm. 1919 wurde im Schloss eine Schule eingerichtet.  Das Schloss beherbergt später das Museum „Schloss und Festung Senftenberg – 


15 Schwarze Elster...... Mit dem im 12. Jahrhundert entstanden entlang der Schwarzen Elster zahlreiche Burgen und Befestigungsanlagen. Auf Klagen über Schäden durch Überflutungen  erfolgte im Jahr 1559 eine erste Bereisung des Flusses.  Jede der 17 Elstermühlen ab Liebenwerda erhielt die genaue Vorschrift, inwieweit das Wasser einzudämmen sei, wie hoch die Schutzbretter sein durften usw. Jede Mühle erhielt einen Eichpfahl, der für den betreffenden Flussabschnitt die Auslastung und die vorhandene Energiekapazität festlegte. Die Müller handelten jedoch oft weiterhin nach ihrem eigenen Gutdünken.


16 Buchwalde ......... Der Name Buchwalde ist abgeleitet vom sorbischen Wort für Buche buk. . Buchwalde wurde als langgestrecktes Straßendorf an einer Handelsstraße angelegt. Die Buchwalder wurden zu Dienstarbeiten herangezogen; sie mussten Küchenholz schlagen, Getreide auf dem Schlossboden wenden, Wachdienste während der Kriegszeiten leisten und an der Schweine-, Wolfs- und Hasenjagd teilnehmen. Das Mühlenbuch verzeichnete 1609 173 Personen in Buchwalde. Bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts war Buchwalde von sumpfigem Gelände umgeben. Im Zuge der Separation 1860 wurde das sumpfige Gelände in Ackerland umgewandelt. 


17  Stadthafen ........2013 wurde in Senftenberg ein Stadthafen gebaut. Es entstanden eine Marina mit über 100 Boots-Liegeplätzen, eine 80 Meter lange schwimmende Seebrücke und ein Hafengebäude.  2018 kam es gegenüber dem Strandbereich Niemtsch auf Höhe der Anlegestelle für Fahrgastschiffe zu einer Böschungsrutschung. Infolgedessen wurde zunächst der Seebereich westlich des Stadthafens Senftenberg gesperrt, dann der See für die Schifffahrt und schließlich der gesamte Uferbereich. Das Wasser ist so klar, dass man unter günstigen Umständen bis in eine Tiefe von 5 m sehen kann. 


18 Tagebau Niemtsch .......war ein Braunkohletagebau im Lausitzer Braunkohlerevier, der von 1940 bis 1966  betrieben wurde.   Bis  1945 wurden Tagebau, Gleisanlagen und Grubenbagger durch 4,5 Millionen Kubikmeter Wasser überflutet , wegen Stromausfall . Das Wasser erreichte eine Höhe von 16 Metern über der Sohle des Tagebaus.  1945 begann man mit dem Abpumpen des Wassers, im Juni 1947 ging der Tagebau wieder in Förderung.. Diese nahm 1949 die Abraumförderung auf. Der letzte Kohlezug verließ 1966 den Tagebau. Die Abraumbrücke wurde kurze Zeit darauf gesprengt.


19 Senftenberger See ..........  gehört mit einer Fläche von 1300 Hektar zu den größten künstlich angelegten Seen Deutschlands. Der See entstand durch die Flutung des ehemaligen Braunkohle-Tagebau .. Seit der Inbetriebnahme des ersten Strandabschnittes im Jahre 1973 erfreut sich der See als Naherholungsgebiet großer Beliebtheit bei Urlaubern.  Von insgesamt 18 Kilometern Uferlänge sind 7 Kilometer als Badestrand ausgewiesen.  Die Tiefe des Sees betrug zu Anfang 40 Meter, neuere Messungen fanden keine tieferen Stellen als 25 Meter mehr.


20 Mühlendenkmal.........Wo heute der Parkplatz am Dubiner Weg ist, soll bereits im 16. Jahrhundert die ehemalige Amtsmühle gestanden haben. Sie war zeitweise eine Mahl-, Schneide-, Öl-, und Stampfmühle. Das Mühlendenkmal ist ein öffentlich zugänglicher Pavillon. Unter seinem Dach werden nicht die zusammengetragenen Gegenstände aus der ehemaligen Amtsmühle präsentiert, sondern Objekte aus der untergegangenen Lehragksmühle am Schlosspark. Es sind Teile des hölzernen Getriebes wie Zahnräder, die Achse eines Wasserrades, das Stampfwerk zum Wolle filzen oder Flachs brechen und Mahlsteine. 


21 Bergbauhaus........Das Gebäude wurde in den 1920er-Jahren durch den Niederlausitzer Bergbauverein erbaut. Des Weiteren nutzte die Bergbauvorschule das Gebäude für eine zweisemestrige Vorbereitung der Studenten an der Bergschule Eisleben.. Nach 1933 zog die Rechtsberatungsstelle der Deutschen Arbeiterfront in der Haus. Mit dem Vollzug der Verwaltungs- und Gebietsreform wurde das Gebäude im Juli 1952 Sitz des neuentstandenen Kreis Senftenberg. Seit Oktober 1994 ist das Gebäude Sitz des Landratsamts des Landkreis Oberspreewald-Lausitz.


22 Arbeitsgericht Senftenberg........war ein Gericht der Arbeitsgerichtsbarkeit und eines von ehemals sieben brandenburgischen Arbeitsgerichten. Das Gericht ist seit dem 1. Januar 2012 aufgelöst. Seine Aufgaben werden vom Arbeitsgericht Cottbus wahrgenommen. Hier tagen jetzt auswärtige Kammern des Arbeitsgerichts Cottbus.


23 Längengrad 14 ....... verläuft durch die Gebäude mit den Hausnummern 49 und 50 - das sind die Pension von Jörg Frahnow und die alte Schmiede. "Ein trittsicheres Edelstahlband wird in die Gehweg-Bereiche integriert.,. Das Band, wird auf ein blaues Betonpult am  Anger auflaufen. Dort ist eine Tafel vorgesehen, damit verweilende Bürger und Gäste der Stadt sich zu diesem Längengrad und den  Nachbarn auf dem Meridian schlau machen können. Denn auf dem dicht besiedelten Festland der Nordhalbkugel der Erde erfasst dieser Meridian weit weniger größere oder touristisch bedeutsame Orte.