Warnemünde  ca. 3,5 km

Führung

01 Warnemünde (Bahnhof) .......... Die Bahnhofsbrücke, eine breite Fußgänger-Drehbrücke, verbindet ihn mit dem westlich gelegenen Ortskern von Warnemünde. Östlich des Gleises 6 steht das ehemalige Stellwerk, das jetzt einem Modellbahnclub als Unterkunft und Raum für eine Modellbahnanlage dient. Auf dem Mittelbahnsteig zwischen den Gleisen 3 und 4 steht ein Gebäude mit dem ehemaligen großherzoglichen Wartesaal. Bis 1903 endete die Strecke in einem Kopfbahnhof etwa 650 Meter südlich des heutigen Personenbahnhofs. Das Areal des alten Bahnhofs diente danach als Güterbahnhof. Im Bereich des ehemaligen Güterbahnhofs liegt der Haltepunkt Warnemünde Werft. Bei seinem Umbau 1903 blieb das Empfangsgebäude des alten Bahnhofs weitgehend erhalten, die Gleise zum neuen Bahnhof Warnemünde weiter nördlich durchquerten es. Hauptanliegen war die Verbindung von Berlin mit Dänemark. Die Reisezeit von Berlin nach Kopenhagen reduzierte sich damit auf 12 Stunden. Der Bahnhof Warnemünde war ein Kopfbahnhof mit einem Empfangsgebäude am Gleisende. Unmittelbar angrenzend und durch einen überdachten Gang zu erreichen lag die Abfahrtsstelle der Dampfer nach Gedser in einem 450 Meter langen Bassin. Anfang des 20. Jahrhunderts wurden die Wasserwege in Warnemünde umgebaut. Der Neue Strom entstand als Verbindung nach Rostock für breitere Schiffe, der Alte Strom verlor die Bedeutung als Zufahrt nach Rostock. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Warnow-Werft aufgebaut. Zum Arbeitertransport entstand 1949 am Areal des Güterbahnhofs ein Haltepunkt zur Erschließung der angrenzenden


02 Warnemünde Cruise Center ......... wurde am 1. Mai 2005 offiziell eröffnet. Das Terminalgebäude ist eine Stahl-Glas-Konstruktion und besitzt eine Gesamtfläche von nahezu 3.000 Quadratmetern. Im Erdgeschoss sind neben einer 1.600 Quadratmeter großen Halle weitere 500 Quadratmeter für Funktions- und Abfertigungsräume vorhanden, u.a. für Zoll und Bundespolizei. Aus Gründen des Hochwasserschutzes befinden sich im Obergeschoss die Technikräume des Gebäudes. Rund 2.500 Kubikmeter Beton, 200 Pfähle für die Tiefgründung, 200 Tonnen Stahl und 1.500 Quadratmeter Glas wurden für den Bau des Kreuzfahrtterminals benötigt. Die Kosten für das Warnemünde Cruise Center betrugen ca. 5,5 Millionen Euro. Das Gebäude besitzt land- und seeseitig je sieben Ein- und Ausgänge. Das Cruise Center ist für einen Passagierwechsel von bis zu 2.500 Personen am Tag ausgelegt.


03 Hohe Düne ........ (staatlich anerkanntes Ostseebad; offizieller Titel: Seebad) Geprägt wird der Ortsteil durch den Marinestützpunkt der Deutschen Marine, durch die 25 Meter hohe Lotsenstation am Seekanal und einen Yachthafen mit Hotelkomplex. Hohe Düne kann mit einer Autofähre erreicht werden. Im Mittelalter befand sich der erste Rostocker Ostseehafen auf dem Gebiet des heutigen Ortsteils. Die Rostocker erhielten schon 1264 das städtische Recht über diesen Hafen. Hohe Düne war in seiner Geschichte seit 1913 stark durch militärische Nutzung, kurzzeitig auch durch zivile Flugplatznutzung geprägt. 1913 wurde der Seefliegerhorst errichtet, von dem aus 1919 eine Fluglinie Berlin–Warnemünde–Kopenhagen–Stockholm ihren Dienst aufnahm. Der Flugplatz wurde 1922 als Verkehrslandeplatz geschlossen. Der Flugzeugkonstrukteur Heinkel mietete eine Flugzeughalle und begann mit dem Bau von Flugzeugen. 1924 wurde der Flugplatz zeitweilig wieder Verkehrsflugplatz. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten wurden der Flugplatz und die 1927 gegründete Deutsche Verkehrsfliegerschule 1934 der Reichswehr unterstellt. Der Flugzeugbau wurde verlagert. In Hohe Düne und in Markgrafenheide entstanden Wohn- und Kasernenbauten. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges war Hohe Düne wieder Verkehrsflugplatz. Die Lufthansa flog bis zum 30. April 1945 noch nach Dänemark, Schweden und Norwegen. Von 1946 bis 1947 wurden die Anlagen auf dem Flugplatz gesprengt oder demontiert. Direkt an der Ostsee wurde 2005 ein großer Yachthafen mit einer Hotelanlage eröffnet. Er bietet 750 Liegeplätze. Der Bau des Yachthafens in Hohe Düne war zusammen mit der Hotelanlage Bestandteil der Olympiabewerbung der Stadt Leipzig für die Olympischen Sommerspiele 2012.


04 Gorch Fock (Schiff, 1958)...........Das Schiff wurde 1958 auf Kiel gelegt. Wie schon die erste Gorch Fock der Reichsmarine wurde sie bei Blohm & Voss gebaut. Vorausgegangen waren aufgrund des Untergangs der Pamir 1957 starke Kontroversen in der Bevölkerung und den Entscheidungsgremien über Fertigstellung und Indienststellung des Schiffes; dabei wurde unter anderem die Zweckmäßigkeit eines Segelschiffes für zeitgemäße militärische Aufgaben infrage gestellt. Der Stapellauf fand am 23. August 1958 statt. Dabei hielt Rudolf Kinau, der Bruder Gorch Focks, die Taufrede auf Niederdeutsch. "Boben dat Leven steiht de Dod, aver boben den Dod steiht wedder dat Leven" (Über dem Leben steht der Tod, aber über dem Tod steht wieder das Leben). Die Taufe selbst vollzog Rudolf Kinaus Tochter Ulli Kinau. 1958 wurde das Segelschulschiff in Dienst gestellt. 1959 trat die Gorch Fock von Kiel aus ihre erste Auslandsreise an. Das Schiff wurde im Laufe der kommenden Jahre als „Botschafter Deutschlands unter Segeln“ weltweit bekannt. 1964 vertrat es Deutschland bei der Weltausstellung in New York. 1974 besuchte die Gorch Fock im Rahmen der Großseglerregatta Kopenhagen–Gdingen als erstes Kriegsschiff der Bundesmarine einen polnischen Hafen.


05 Yachthafen - Hanse Sail ........... Die erste Hanse Sail fand vom 22. Juli bis zum 28. Juli 1991 unter dem Namen Hanseatische Hafentage statt. Schon die erste Hanse Sail war ein großer Erfolg, nicht zuletzt durch die Begeisterung der Wende, nach der erstmals auch die Seegrenze als offen empfunden wurde. Auch die Teilnahme des Marineschulschiffs Gorch Fock lockte viele Interessierte an. Bis zu 250 Groß- und Traditionssegler sowie Kreuzfahrtschiffe, Fähren und andere große Seeschiffe kommen aus mehr als zehn Nationen jedes Jahr am zweiten Wochenende im August nach Rostock. Jährlich kommen bis zu einer Million Besucher zur Hanse Sail, deren besonderes Interesse der Besichtigung und der Mitsegelmöglichkeit auf den Windjammern, liebevoll erhaltenen Traditionsseglern, Museumsschiffen und Oldtimern sowie den Regatten mit einigen der größten Traditionsseglern der Welt auf der Ostsee vor Warnemünde gilt.


06 Bahnhofsbrücke Warnemünde........ Im Jahre 1903 als Drehbrücke über den bis Anfang des 20. Jahrhunderts einzigen Seekanal zum Rostocker Stadthafen erbaut, fungiert sie als reine Fußgängerbrücke und in der Sommersaison überqueren täglich mehr als 20.000 Fußgänger und Radfahrer dieses Bauwerk. Die Bahnhofsbrücke ist eines der Warnemünder Wahrzeichen und ein technisches Denkmal aus den Anfangsjahren des 20. Jahrhunderts. Zu dieser Zeit wurden die Wasserwege umfangreich umgebaut und der Neue Strom als Seekanal ersetzte von nun an die Verbindung über das Wasser nach Rostock, dies ermöglichte auch breiteren Schiffen die Zufahrt. Fertigstellung und Inbetriebnahme 1903 Drehung für passierenden Schiffsverkehr bis 1940 möglich. Am 7. August 2000 rammt ein Fahrgastschiff mit technischem Defekt die Brücke und zerstört bei der Havarie den Königszapfen, das „Herzstück“ der Drehbrückenkonstruktion. 2004/2005 erfolgt eine aufwändige Reparatur der Schäden und der Einbau eines neuen, gusseisernen Königszapfens Heutzutage wird das Drehen der Brücke für den Schiffsverkehr nicht mehr genutzt. Lediglich zu bestimmten Anlässen, wie etwa dem jährlichen „Warnemünder Stromerwachen“, wird sie als kleines Schauspiel unter den Augen der Warnemünder Einwohner und Gäste in Betrieb gesetzt.


07 Alten Strom .......... Das Rostocker Ratsarchiv verrät, dass der Alte Strom bereits im Jahr 1423 ausgehoben und dabei mit Bollwerken befestigt wurde. Bis 1903 war er die einzige und somit wichtigste Schiffszufahrt von der Ostsee zum Hafen Rostock. Schon 1288 sorgte die Hansestadt Rostock für die Instandhaltung des Warnemünder Hafens. An der Westseite des Alten Stroms befindet sich Warnemündes Flaniermeile. Sie bietet dem Flaneur in Richtung Westmole und Leuchtturm viele liebevoll renovierte Kapitänshäuser mit Geschäften und Gaststätten.


08 Hotel „Am Alten Strom“ .........Die mehr als 150-jährige Geschichte des Hotels beginnt mit der Entwicklung des Tourismus an der Ostsee. Es beherbergt 79 Zimmer. Direkt neben dem ältesten Haus, der Vogtei, eröffnete 1831 der Gastwirt Burmeister Am Strom 60 sein Hotel. Neben 18 Zimmern gab es auch ein Stallgebäude für Pferde. 1867 zog das Großherzogliche Nebenzollamt in das Haus. Es diente nun als Dienstgebäude und Wohnstätte der Zollbeamten. 1872 wurde Am Strom 61 vom Gastwirt Berthold Kiehn das „Ostseehotel“ betrieben. 1877 wollte Kiehn das Hotel verkaufen, starb aber, bevor es dazu kam. 1942 traf eine Brandbombe das „Hotel“. Die Nähe der Arado Flugzeugwerke GmbH war vermutlich der Grund für den Bombenabwurf an dieser Stelle. Der Dachstuhl des Hauses brannte ab und das Hotel erhielt behelfsmäßig ein neues Dach. Beide Hotels wurden ab 1958 durch den FDGB als „Erholungsheim Am Alten Strom“ betrieben. In dieser Zeit entstand ein Durchbruch im ersten Obergeschoss. Dadurch waren beide Gebäude miteinander verbunden. Als eines der ersten Sondervermögen der Neuen Bundesländer übertrug man 1992 das ehemalige „Hotel Reichshof“ an die Erbengemeinschaft Buggenthin.


09 Warnemünder Vogtei ......... Die Warnemünder Vogtei ist das älteste erhaltengebliebene Haus der Warnemünder Ortsgeschichte. Bereits bevor Rostock das Dorf am 11. März 1323 kaufte, residierte in ein Vogt des Landesherren Fürst Heinrichs des Löwen. Auch der Rostocker Rat setzte einen Vogt ein. Dessen Residenz war ebenfalls die Vogtei, die das einzige Dwarshaus (Querhaus) in Warnemünde war. Alle anderen Häuser standen mit ihrem Giebel zur Warnow hin. Die Hausinschrift Anno 1605 war irreführend, denn die bei der in den 1990er Jahren erfolgten Restaurierung gefundenen Grundfesten dieses Hauses gehen bereits auf die Jahre um 1300 zurück. Die gewaltigen Granitsteine, die man bei der Rekonstruktion freilegte, kamen wahrscheinlich bereits im 13. Jahrhundert auf Schiffen nach Warnemünde. Restauratoren fanden in der Vogtei Farbschichten, die über 300 Jahre alt sind.


10 Das Edvard-Munch-Haus ...........ist eines der wenigen noch erhaltenen Warnemünder Fischerhäuser. Deren Geschichte lässt sich bis ins 17. Jahrhundert zurückverfolgen. Die Straße Am Strom taucht bereits 1623 in den Annalen des Fischerdorfes Warnemünde auf. Bauland ist aufgrund der ausgedehnten Dünen hinter dem Strand knapp, sodass die Grundrisse der Häuser oft nur sieben, acht Meter breit, dafür aber ungewöhnlich tief sind. Durch einen langen Korridor, die Deel, gelangt man in die hintereinander liegenden Räume: Vorstube (Vörstuw), Küche (Kök) und Hinterstube (Achternstuw). Ans Vorderhaus schließt sich der Altenteiler und später häufig ein Hinterhaus an. Der schmale Innenhof wird als Garten und nicht selten auch als Stall benutzt. Um 1906 wird der Lotse Carl Nielsen Eigentümer des Hauses Am Strom 53. Mit ihm wohnt der Bootsfahrer Albert Nielsen und die Witwe Catharina Holtz in dem bescheidenen Heim, in das 1907/08 auch Edvard Munch zieht. 1918 kauft der Fischer Albert Harms das Haus und wohnt mit seiner Frau und Tochter Liselotte bis an sein Lebensende dort. Auch Tochter Liselotte, verheiratete Zander, bleibt dem Haus ihr Leben lang treu. 1990 verstirbt sie hier im Alter von 79 Jahren. Nach Liselotte Zanders Tod wird das schlichte Fischerhaus Am Strom 53 unter Denkmalschutz gestellt und 1994 vom Edvard-Munch-Haus e. V. Warnemünde erworben, der es denkmalgerecht saniert. Seit 1998 dient das Haus dem Austausch und Aufenthalt norwegischer und deutscher Künstler.


11 Heimatmuseum ......... Ein Fischer machte 1914 auf die Tatsache aufmerksam, dass immer mehr des alten, vererbten Gutes durch „Berliner und Händlers“ aus Warnemünde für immer verschwinden würde und regte eine Sammlung und Sicherung dieser Gegenstände an. Ein Schuldirektor griff diese Idee auf und verkündete diese auf der Sitzung des Plattdeutschen Vereins von 1914. Der Verein gab dann die Empfehlung, dass „eine Sammlung aller geschichtlich und kulturgeschichtlich wichtigen Sachen“ betrieben werden soll und gab zu bedenken: „Es ist hohe Zeit, daß man jetzt damit anfängt. Von Händlern wird ungemein viel weggeschleppt.“ Es folgte der Aufruf an alle Einwohner, Dinge, die für eine museale Sammlung geeignet waren, abzugeben. Der Beginn dieser Sammlung war die Übergabe einer Reihe von Fischereiarbeitsgeräten, Trachtenstücke und Gebrauchsgegenstände. Schnell waren mehrere hundert Exponate zusammengetragen und die Notwendigkeit einer sachgerechten Unterbringung stand an. Über eine Zeitungsanzeige suchte man nach Räumen für die Unterbringung während der Sommersaison,. Durch das Anwachsen der Sammlung war auch keine dauerhafte Unterbringung gewährleistet, es wurde der Vorschlag gemacht, ein Haus in zu erwerben. Dies scheiterte jedoch an fehlenden Angeboten und finanzieller Ausstattung des Vereins. Nach langen Verhandlungen mit dem Rat der Stadt Rostock, wurde eine zwischenzeitliche Unterbringung der Sammlung in zwei Räumen in einer Schule ermöglicht.


12 Große Haus Nr. 119,......... das im Jahre 1822 als Schule für die Warnemünder Kinder mit einem großen gemeinsamen Klas- 33 senraum und einer Lehrerwohnung gebaut wurde. Später wurde es auch als „Cantorhaus“, als Küsterhaus und als zweites Pfarrhaus genutzt. Heute ist es gepflegt und stilgerecht restauriert mit seinen schönen Rosenstöcken neben der Tür ein Schmuckstück in dieser Straße


13 Die „Wurthen“ Die Alexandrinenstraße ist über die sogenannten „Wurthen“ mit der beliebten Flaniermeile am Alten Strom verbunden. Dabei handelt es sich um kleine Querstraßen, die erst auf den zweiten Blick sichtbar sind und von den Anwohnern in der Sommerzeit liebevoll bepflanzt werden. Insgesamt fünf dieser Querstraßen gibt es


14 Warnemünder Brunnen.......Der Warnemünder Bildhauer Wolfgang Friedrich hat den Brunnen liebevoll und detailverliebt gestaltet und damit ein einmaliges Kunstwerk geschaffen, das einen Moment der Geschichte für immer festhält. Auf einem Granitsockel sind insgesamt 19 Bronzefiguren zu sehen, die sich festlich-traditionell gekleidet haben. Sie verkörpern den Warnemünder „Ümgang“, der als Ortstradition bis heute gelebt wird. In früheren Zeiten versammelte man sich zu diesem Umgang immer dann, wenn das einstige Fischerdorf gegenüber der Hansestadt Rostock einen neuen Vertreter bestimmt hatte. Noch heute treffen sich Einwohner ist historischen Kostümen, Musiker und Vereine am ersten Juliwochenende, ziehen durch die Gassen und öffnen insbesondere in der Alexandrinenstraße für ein paar Momente ein Fenster in eine andere Zeit. Der sogenannte „Niegen Ümgang“ ist Teil der Warnemünder Woche.


15 Guidos Kutter 22...........27.09.2020 Großeinsatz am Strom in Warnemünde: Guidos Fischkutter schlägt Leck und droht zu sinken – Feuerwehr pumpt Zehntausende Liter Wasser ab! Seebad Warnemünde - Am späten Sonntagabend ist es im Seebad Warnemünde zu einem Großeinsatz gekommen. Die Besitzer eines Fischkutters bemerkten gegen 19.15 Uhr einen starken Wassereinbruch in dem am Strom liegenden Boot. Da die schiffsinternen Pumpen nicht in der Lage waren, das eintretende Wasser herauszupumpen, drohte der Kutter unterzugehen. Nach Eingang des Notrufes löste die Leitstelle des Brandschutz- und Rettungsamtes Großalarm aus. Neben allen drei Löschzügen der Berufsfeuerwehr, eilten auch die Freiwilligen Feuerwehren aus Groß-Klein und Warnemünde, der Rettungsdienst, die Wasserschutzpolizei, die Hafenmeisterei, sowie das Feuerlöschboot in das Seebad. Bei Eintreffen stellte sich die Situation mehr als bedrohlich dar. Durch den bereits starken Wassereinbruch sank der Kutter deutlich sichtbar mehrere Zentimeter nach unten. „Durch den sofortigen Einsatz mehrerer Schmutzwasserpumpen konnten wir verhindern das der Kutter sinkt. Die Leckage muss nun geschlossen werden, um einen erneuten Wassereinbruch und dem damit drohenden Sinken zu verhindern. Zu diesem Einsatz wurden rund 100 Einsatzkräfte alarmiert – tätig wurden davon rund 40.





16 Seebestattung..........Der Liegeplatz „Alter Strom, Westmole“ befindet sich nur zehn Gehminuten vom Bahnhof entfernt. Von hier aus startet die „Merkur II“ der Bestattungsreederei Adler-Schiffe regelmäßig zu Seebestattungen im Küstenmeer vor Warnemünde. Die Motoryacht „Merkur II“ ist ein klassisch geschnittenes Schiff, das einen würdigen Rahmen für Seebestattungen im Küstenmeer bietet. In den gediegen eingerichteten Salons haben bis zu 36 Trauergäste Platz. Die Beisetzung wird in einem speziell ausgewiesenen Seegebiet in der Mecklenburger Bucht vorgenommen. Das offene Meer vor Warnemünde bildet hier eine wunderschöne und friedliche letzte Ruhestätte. Die Trauergäste werden auf dem Schiff begrüßt. Im Salon ist bereits die Urne aufgebahrt. Nach Ankunft an der vorgegebenen Position hält der Kapitän eine Trauerrede. Anschließend wird die Schiffsglocke geläutet. Nach einer Gedenkminute für den Verstorbenen wird die Urne ins Meer herabgelassen. Die Angehörigen haben nun die Möglichkeit, Blumen oder Blütenblätter als letzten Gruß ins Meer zu geben. Das Schiff dreht eine Ehrenrunde um die Beisetzungsposition, zur Ehrenbezeugung ertönt das Horn.


17 Seenotrettungskreuzer........Die ARKONA wurde 1992 in Dienst gestellt. Sie ist in Warnemünde stationiert und sichert unter anderem die viel befahrenen Seeschifffahrtstraßen zu den Rostocker Seehäfen. Benannt ist sie nach der Nordspitze der Insel Rügen. Der Name des Tochterbootes CASPAR erinnert an den Maler Caspar David Friedrich. Die Seenotrettungskreuzer der 27,5-Meter-Klasse verfügen über besonders umfangreiche Ausrüstungen und Einrichtungen für den maritimen Such- und Rettungsdienst (Search and Rescue, SAR) und eine beeindruckende Feuerlöschkapazität. Sie zählen zu den leistungsfähigsten SAR-Einheiten, auch im internationalen Vergleich. Die Seenotrettungskreuzer dieses Typs sind an wichtigen Punkten der deutschen Nord- und Ostseeküste stationiert. Zur Stammbesatzung der 27,5-Meter-Seenotrettungskreuzer gehören jeweils neun Rettungsmänner, von denen jeweils vier „auf Wache“ sind. Sie leben und arbeiten rund um die Uhr an Bord. Die Seenotrettungskreuzer sind jederzeit sofort einsatzbereit.


18 Große Stehende...... Von purer Lebenslust zu tiefer Trauer - Kunst lebt auch vom Kontrast, dieser könnte jetzt zu Werner Stötzers (1931-2010) "Großen Stehenden" (1998) auf der Westmole größer nicht sein: Die trauernde weibliche Skulptur aus bulgarischem Marmor steht für das Gedenken an die auf See Gebliebenen.


19 Westmolenfeuer (Leuchtturm) .......... Feuerträgerhöhe: 12,5 m (Westmole) , 12,1 m (Ostmole) Feuerhöhe: 14 m Die Ansteuerung der Häfen von Warnemünde und Rostock wird seit 1886 durch Leuchtfeuer und Baken bezeichnet. Bereits zehn Jahre später wurde die Hafeneinfahrt für die geplante Eisenbahnfährverbindung nach Dänemark neu gestaltet. Unter der Leitung des Hafenbaudirektors ist die Westmole 1896 um rund 130 Meter verlängert und mit einer Leuchtbake gekennzeichnet worden. Die Ostmole ist zwischen 1897 und 1903 entstanden und erhielt ebenfalls ein Molenfeuer. Anstelle eines Stahlfachwerkturms ist 1963 ein kleiner Leuchtturm auf der Westmole errichtet worden. Das schwarz-weiße Molenfeuer wurde 1985 durch den heutigen Turm ersetzt und steht jetzt auf dem Gelände der Internationalen Gartenbauausstellung 2003. Das aktive Westmolenfeuer ist ein grün-weißer Stahlturm, der 1998 auf einen neuen Arm des Molenkopfes umgesetzt worden ist. Im gleichen Jahr wurde auf der umgebauten und verlängerten Ostmole ein neues Leuchtfeuer errichtet. Der rot-weiße Turm ist nahezu baugleich mit dem Westmolenfeuer. Von 1990 bis 1997 stand auf der nicht mehr vorhandenen Mittelmole ein weiterer Turm. Das gelbe Molenfeuer wurde 1997 abgebaut und steht seit 2009 in der Rathenower Havel.


20 Teepott ......... 1925/1926 wurde am Strand von Warnemünde die Gaststätte „Teepavillon“ errichtet. Nach verschiedenen Planänderungen, unter anderem der Ergänzung durch eine Terrasse an der Seeseite. Der erste Besitzer erhielt eine „Erlaubnis zum Betreiben der Schankwirtschaft“ unter der Bedingung, in bau-, feuer-, sitten-, sicherheits-, gesundheits- und gewerbepolizeilichen Aspekten den Forderungen der Schankgewerbebehörde nachzukommen. Der Besitzer bemühte sich anfangs um die Einhaltung, hatte aber später des Öfteren mit der Polizei zu tun. Seit Juni 1942 wurden Mitarbeiter der l Flugzeugwerke dort untergebracht. Das Gebäude war nun nicht mehr für die Öffentlichkeit zugänglich. Am 2. Mai 1945, einen Tag nach Kriegsende, ging der „Teepavillon“ durch Brandstiftung in Flammen auf und brannte bis auf die Grundmauern nieder. Nach dem Krieg entstand in den 1950er Jahren auf dem Fundament ein Kiosk. Die Hansestadt Rostock bewilligte Mitte der 1960er Jahre die nötigen Mittel für die Wiedererrichtung eines Pavillons auf dem alten Fundament. Der Neubau sollte sich an den zeitgemäßen Stil der West-Berliner Kongresshalle anlehnen. Nach der Wende wurde das Haus geschlossen. Der nahezu 34 Jahre alte Bau wurde im August 2001 eingerüstet, entkernt und im Anschluss komplett saniert.


21 Planetenweg Sonne ........ Sowohl vom Lehrpfad als auch von der Seepromenade kann der Strand von Warnemünde über Strandaufgänge betreten werden. Der Strand ist über drei Kilometer lang, steinfrei und wird in Richtung Steilküste Stoltera immer schmaler. Gewöhnlich werden die Planeten sowie die Sonne maßstabsgetreu in Größe und Abstand entlang der Strecke aufgestellt. Beim häufig angewendeten „planetaren Maßstab“ 1:1 Milliarde befindet sich der äußerste Planet Neptun in knapp 4,5 Kilometer Abstand zur Sonne. Ist der Zwergplanet Pluto noch mit dabei, der bis 2006 als vollwertiger Planet galt, erstreckt sich der Planetenweg über fast 6 Kilometer. Häufig sind an den Planetenmodellen Informationstafeln zu den jeweiligen Planeten angebracht. Attraktiv sind Planetenwege aufgrund der Möglichkeit, sich neben der sportlichen Betätigung auch geistig durch die Informationstafeln anzuregen. Die quasi natürliche Einteilung der gesamten Strecke in die Planetenabstände vermittelt darüber hinaus einen greifbaren Eindruck der Dimensionen im Sonnensystem – mit zunehmendem Abstand zur Sonne wird auch der Abstand der Planeten untereinander größer, daher nehmen die Wanderzeiten zwischen zwei Planeten nach außen hin stark zu. Sind es von der Sonne über Merkur und Venus zur Erde insgesamt nur 150 Meter, hat der Wanderer zwischen den benachbarten Planeten Jupiter und Saturn fast 700 Meter zurückzulegen.


22 Leuchtturm ........... Weithin sichtbar ragt der 1897 erbaute Turm etwa 31 Meter in die Höhe. Ein kugelförmiges Kupferdach bedeckt die Spitze. Auch heute wird der Turm noch genutzt: Ferngesteuert strahlt er sein Licht 20 Seemeilen (37km) übers Meer, wobei die menschliche Sichtweite etwa 16 Seemeilen (30km) beträgt. Zuvor, d.h. von 1836 bis 1898, betrieben die Warnemünder noch eine Ziehlaterne als Navigationshilfe für die Schiffe. Der Turm eröffnet übrigens auch Besuchern einen eindrucksvollen Panoramablick auf die Ostsee, . Dafür stehen zwei Aussichtsplattformen von Mai bis September zur Verfügung. – Erwachsene 2,00 € – Ermäßigt 1,00 €


23 Gedenktafel ..........Wilhelm Bartelmann entstammte einer Lübecker Korbmacherfamilie, erlernte den Beruf des Vaters und eröffnete im Alter von 25 Jahren eine Werkstatt in Rostock. Hier wurde er zum Großherzoglich mecklenburg-schwerinschen Hof-Korbmacher ernannt. 1882 verlangte die an Rheuma leidende Elfriede Maltzahn aus Rostock in seiner Werkstatt nach einer „Sitzgelegenheit für den Strand als Schutz vor Sonne und Wind“, was Wilhelm Bartelmann zur Fertigung eines „Strand-Stuhls“ inspirierte, gefertigt aus Weiden und Rohr. Der Strandstuhl erregte bei den anderen Badegästen, die auch bequem am Strand sitzen wollten, großes Aufsehen. Die Nachfrage nach dem neuartigen Möbel stieg sprunghaft an. Handelte es sich bei dem Prototyp um einen Einsitzer, entwickelte Bartelmann im Jahr darauf ein Modell für zwei Personen, das später den Namen Strandkorb erhielt. Im Sommer 1883 eröffnete Bartelmanns Frau Elisabeth in der Nähe des Warnemünder Leuchtturms die erste Strandkorbvermietung. Die Familie erweiterte das Geschäft und errichtete Filialen in mehreren Orten Mecklenburgs. Die dazu zählende Filiale in Kühlungsborn wird heute noch seit über 100 Jahren in Familientradition geführt.


24 Lotsenehrung ...........Stephan Jakob Heinrich Jantzen ( † 1913) war ein Seemann, Lotsenkommandeur und Seenotretter. Nach seiner Konfirmation ging er im Alter von 14 Jahren zur See und musterte als Schiffsjunge an. Bald schon wurde Jantzen zunächst Leichtmatrose, später dann Vollmatrose, und nach sechs Jahren legte er die Prüfung zum Steuermann auf großer Fahrt ab. Im Juni 1863 kam Jantzen mit seiner Bark an der Küste Nordamerikas in die Nähe eines portugiesischen Schiffes, das nach einer Kollision mit einem anderen Schiff zu sinken drohte. Zusammen mit seiner Besatzung gelang es Jantzen, die 14-köpfige Mannschaft zu retten. Für diese Rettungsaktion wurde Stephan Jantzen vom portugiesischen König mit dem „Jesus-Christus-Orden“ ausgezeichnet. Eine weitere Rettung begann gegen 20 Uhr und traf beim Lotsenkommandeur Jantzen ein Telegramm ein: ein kleines Fahrzeug war gestrandet und zeigte Notsignale. Sofort ließ Jantzen Rettungsboot und Raketenapparat bereit machen, jedoch dauerte es bis 22.30 Uhr, bevor die notwendigen Pferde vorhanden waren, da die meisten Besitzer das Wetter fürchteten. Gegen halb 11 Uhr abends konnten die Wagen ihre Fahrt über die verschlammten Wege starten und kamen nach über drei Stunden in der Nähe des Unglücksortes an; in Doberan musste ein Stadttor wegen der zu großen Abmessungen der Wagen verbreitert werden. Die Bedingungen waren derart schlecht, dass die Besatzung sich trotz Jantzens Flehen weigerte, das Boot zu besteigen; man wollte bis Tagesanbruch warten. Am nächsten Morgen waren etwa 175 Meter vom Land entfernt zwei am Mast ihres gesunkenen Schiffes festgebundene Personen zu erkennen, die ständig von Sturzseen überspült wurden. Da der Sturm inzwischen noch stärker geworden war, weigerte sich die Mannschaft weiterhin, das Rettungsboot zu besteigen, und so versuchte Jantzen, mit dem Raketenapparat eine Leinenverbindung zu dem Wrack herzustellen. Da keine der fünf abgefeuerten Raketen das Ziel erreicht, schickte Jantzen seinen Sohn zurück nach Warnemünde, um dort neue Raketen zu holen. Während dessen wurde nun doch der Versuch gemacht, die Unglücksstelle mit dem Rettungsboot zu erreichen. Dies scheiterte jedoch trotz vielmaliger Anläufe. Bei einem fünften Versuch in der Abenddämmerung wurden Ruder und Pinne bei einer Grundberührung so stark nach oben gestoßen, dass Jantzen eine schwere Kopfverletzung erlitt. Trotz einer kurzzeitigen Bewusstlosigkeit gelang es ihm, das Boot an den Havaristen heranzubringen. Einer der Schiffbrüchigen konnte in das Rettungsboot aufgenommen werden, der andere fiel zunächst ins Wasser, konnte dann aber auch ins Boot gezogen werden.


25 Liebespaar......Ein paar Meter weiter wird man auf der Warnemünder Strandpromenade von einem "Liebespaar" überrascht. Wilfried Fitzenreiter (1932-2008) schuf die kraftvoll-elegante Figurengruppe 1979. Fitzenreiter ist zweifellos einer der bekanntesten Bildhauer seiner Zeit, wir finden seine Plastiken u. a. in Berlin, Magdeburg, Chemnitz, Frankfurt (Oder)... Ihm ging es immer um das genaue Hinsehen - also: schauen Sie genau hin! Sehen Sie, wie die junge Dame mit ihrem Liebsten kokettiert! Wie Er hingebungsvoll zu Ihr aufblickt! Wie die beiden in ihrer Liebesglückseligkeit eine feine Erotik ausstrahlen!


26 Strandhotel Hübner ..........1805 wurde Friedrich Gustav Hübner als Sohn eines Fahnenschmieds geboren. Nachdem er in Rostock eine Kaufmannslehre absolviert hatte, erwarb er dort im Jahr 1833 das Bürgerrecht. Er ließ sich als Schiffsausrüster am Burgwall nieder, später war er auch im Bier- und Getreideexport nach England tätig. Um die Mitte des 19. Jahrhunderts besaß er fünf Schiffe. Neben seinen anderen Tätigkeiten war Hübner auch Pächter und Betreiber der Seebadeanstalten. 1853 ergänzte er das Angebot für die Gäste um ein Warmbadehaus, das auch mit Übernachtungsplätze angeboten wurden. Dieses erste Hotel Hübner baute Friedrich Gustav Hübner bis zu seinem Tod im Jahr 1879 immer weiter aus. Seine vier Kinder erbten ein stattliches Vermögen. In den letzten Jahren des Zweiten Weltkriegs wurde das Hotel beschlagnahmt und zum Lazarett umfunktioniert. Nach dem Einmarsch der Sowjetarmee in Rostock gelang es den Eignern des Hotels zwar, eine Zerstörung der Bauwerke zu verhindern, der größte Teil des Mobiliars wurde allerdings zerhackt. Die Rote Armee nutzte die Anlage ein Jahr lang als Soldatenunterkunft. 1946 wurden zwei Etagen des Hotels wieder eröffnet; allerdings mussten die Gäste sowohl ihre Verpflegung als auch ihr Bettzeug selbst mitbringen. Wenig später, 1949, wurde es zum Lehrlingswohnheim der Warnowwerft umfunktioniert, Nach der Enteignung wurde das Hotel 1960 von den HO-Gaststätten übernommen und dann als „Strandhotel“ geführt. Die Söhne Hübners machten ihre Ansprüche als Erbengemeinschaft nach dem Ende der DDR geltend und konnten sie mit Hilfe der geretteten Unterlagen rasch durchsetzen.


27 Sturmfluten ............stellten für den kleinen Küstenort Warnemünde in den vergangen Jahrzehnten mehrfach große Gefahren dar. Besonders schwer traf es den Ort in den Jahren 1825, 1872, 1903 und 1914. Bereits zu Beginn des Jahres 1825 wurde Warnemünde von einer Sturmflut erfasst. die sich über den Bereich der Dünen und der Moorwiesen ihren Weg bahnte. Insgesamt wurden 18 der 150 Häuser komplett zerstört und immerhin 74 zum Teil schwer beschädigt. Das Wasser stieg zu seinem Höhepunkt auf 2,52 Meter über die Normalhöhe und trug gut 80 Prozent der Dünenanlagen ab. Am schlimmsten wurde Warnemünde 1872 getroffen, als das Wasser 2,80 Meter über Normal stieg und in Warnemünde sowie Diedrichshagen große Schäden verursachte. Verheerende Folgen hatte die Sturmflut von 1872 auch für die ortsansässige Schifffahrt, die sich im Winterstand befand und durch das Hochwasser auf den Feldern trieb.


28 Kurhaus Warnemünde..... Am 24. Mai 1928 konnte das Kurhaus eröffnet werden. 1928 begann die offizielle Nutzung durch den Pächter. Durch restriktive Pachtbedingungen beklagte sich dieser schon bald über schlechte Umsätze. So durfte er nur an zwei Abenden pro Woche den großen Saal nutzen und selbst bei schlechtem Wetter mussten die Konzerte im Kurgarten stattfinden, durch schlechte Schallisolierung konnten im Restaurant und im Saal keine Veranstaltungen parallel stattfinden. Große Probleme bereiteten auch von Beginn an diverse Baumängel wie Feuchtigkeitsschäden, die durch die Verwendung billiger Materialien, kurze Bauzeit und Verwendung des lange brachliegenden Rohbaus hervorgerufen wurden. Um die Terrassen nutzen zu können, wurde 1931 an der Ostseite eine Wendeltreppe projektiert, die 1933 gebaut wurde. Eine Überdachung dieser Terrassen mit einem Zeltdach wurde von der Stadtverwaltung mit der Begründung abgelehnt, dass dieses Provisorium „dem Ansehen des Hauses und seiner Lage nicht hinreichend Rechnung trägt“. Die in der Bauplanung vorgesehene Verglasung der Gartenterrassen hatte der erste Pächter abgelehnt, da er eine Aufheizung im Sommer befürchtete. Nach Ausbruch des Zweiten Weltkriegs wurde der Kurhausbetrieb eingestellt. Das Haus wurde von der Marineverwaltung und seit 1941 von den Ernst Heinkel Flugzeugwerken genutzt. Im Keller wurden Munitionsteile gefertigt. Das Haus wurde durch ein Tarnnetz verborgen und so nicht von Bomben getroffen. Die Möbel wurden in den Lagerräumen einer Möbelfabrik deponiert und bei den Bombenangriffen im April 1942 zerstört. Bis auf einige Türen ist durch Krieg und folgende Sanierungen von der gesamten Inneneinrichtung nichts erhalten geblieben. Während der DDR-Zeit war das Kurhaus der kulturelle Mittelpunkt von Warnemünde. Es fanden Kultur- und Konzertveranstaltungen, aber auch Parteiversammlungen und Kongresse im Saal statt. Im Kurhausgarten wurden Konzerte, Kinovorführungen und Sportveranstaltungen durchgeführt. 1999 begann der Wiederaufbau des historischen Kurgartens. Die zum Garten gewandten Arkaden wurden wieder aufgebaut, Putten und Wasserbecken aufgestellt. Neu ist die 200 Quadratmeter große Bühne mit Nebenräumen und moderner Ton- und Lichttechnik in der Konzertmuschel.


29 Hotel Neptun........ Die Architekten hatten den Bau so geplant, dass alle der rund 350 Zimmer einen mindestens seitlichen Meeresblick haben. Zunächst war das Hotel nur für ausländische Touristen, die Devisenausländer, vorgesehen. Nach dem 8. Parteitag der SED und dem Machtwechsel von Walter Ulbricht hin zu Erich Honecker wurden im Rahmen der sogenannten Einheit von Wirtschaftspolitik und Sozialpolitik etwa 80 Prozent der damals circa 700 Betten für einheimische Gäste freigehalten. Nach dem Motto „alle wohnen gleich“ wurden die Zimmer überwiegend durch den FDGB-Feriendienst belegt. Diese Hotelplätze wurden für 310 Mark für zwölf Tage Vollpension über die Ferienkommissionen der Betriebe vergeben, welche die Urlauber nach „sozialistischen“ Kriterien auswählte. Trotzdem hatte das Hotel mit der Preisstufe „S+200“ die höchste Preiskategorie der DDR, was sich vor allem in den gastronomischen Einrichtungen niederschlug, die nicht im Rahmen der Vollpension verfügbar waren. Bemerkenswert für ein DDR-Hotel der 1970er Jahre war neben einem Meerwasserschwimmbad direkt in der 2. Etage des Hotels eine angeschlossene Meerwasserschwimmhalle mit Wellenanlage und die Sky-Bar in der 19. Etage. Neben den einheimischen Urlaubern übernachteten auch Geschäftsleute aus dem Westen gern in dem Prestige-Objekt. Hinzu kamen Staatsgäste wie Fidel Castro, aber auch westdeutsche Politiker wie Uwe Barschel und Willy Brandt. Für die Staatssicherheit der DDR war das eine gute Gelegenheit, Informationen zu sammeln. Es ist daher nicht verwunderlich, dass das Neptun im Volksmund „Stasi-Hotel“ hieß. Im Foyer der SKY-Bar befindet sich eine Fotowand mit vielen Prominenten, die im Neptun weilten.


30 Möwenflug und Windspiel ......... Die allgegenwärtigen Möwen am Strand waren für Reinhard Dietrich sicher Vorbild bei der Gestaltung seiner Plastik "Möwenflug" auf der Strandpromende. Die Bronze-Vögel vor dem Neptunhotel stammen aus dem Jahr 1971. Auf der Strandpromenade befindet sich auch das aus Edelstahl gestaltete "Windspiel" von Gottfried Büttner aus dem Jahr 1979.


31 Ostsee Die Ostsee............ ist ein 412.500 km² großes und bis zu 459 m tiefes Binnenmeer in Europa und gilt als das größte Brackwassermeer der Erde. Der Begriff „Ostsee“ ist sinngemäß primär in den germanischen Sprachen (außer Englisch) verbreitet: Dänisch Østersøen, Isländisch/Färöer Eystrasalt, Niederländisch Oostzee, Norwegisch Østersjøen, Schwedisch Östersjön. Hierfür mag die geografische Sicht aus der Lage dieser Länder wesentlich sein. In Finnland beruht der Begriff (Finnisch Itämeri, Schwedisch Östersjön) dagegen eher auf der Oberhoheit Schwedens vom 12. bis ins 18. Jahrhundert über das heutige Finnland. Im Englischen sowie den meisten anderen Sprachen wird das nordeuropäische Binnenmeer sinngemäß „Baltische See“ bzw. „Baltisches Meer“ genannt. In römischen Quellen wurde die Ostsee in der Regel nach den an seiner Südküste lebenden Sueben als Mare Suebicum bezeichnet. Unter Hinweis auf die Ersterwähnung von mare Balticum bei Adam von Bremen wird argumentiert, dass es sich um eine Übertragung des Namens Belt, Beltessund (verwandt mit englisch belt 'Gürtel' u. a. – als Bezeichnung eines schmalen langgestreckten Gewässers) auf das gesamte Meer handeln könnte.


32 Rostocker Robben ........... Im Jahr 2010 entschlossen sich sechs Freunde, ihre Leidenschaft zum Strand und zum Fußball zu bündeln und zu einem Beachsoccer-Turnier nach Oranienburg zu fahren. Dort konnte das erste Aufeinandertreffen mit anderen Mannschaften in überaus erfolgreich abgeschlossen werden und wir holten uns hier den Titel. Die damit verbundene Qualifikation zum German Masters in Köln konnte in einen respektablen dritten Platz umgewandelt werden. Aus Liebe zur Heimatstadt verzichteten wir in den ersten Jahren auf eigene Trikots und spielten ausschließlich in Hansa-Trikots. Im Laufe der letzten Jahre wuchs die Mannschaft stetig und auch wenn nicht mehr alle „Urrobben“ aus dem Jahre 2010 dabei sind, lebt der Robben-Spirit der Anfangszeit weiter. Beim Strandfußball darf eine Mannschaft von der Küste natürlich nicht fehlen. Die Rostocker Robben versuchen hierbei, die hanseatische Ehre zu verteidigen.


33 SV Warnemünde Fußball........ Am 30. Mai 1949 wurde unter dem Namen BSG Karl Liebknecht der Vorgängerverein als Betriebssportgemeinschaft der damaligen Warnowwerft Warnemünde gegründet. Bekannt wurde dieser Verein nach seiner Umbenennung in BSG Motor Warnowwerft Warnemünde. Unter diesem Namen stieg die 1. Mannschaft erstmals 1954 in die DDR-Liga Staffel Nord, die zweithöchste Spielklasse der Republik, auf. Nach mehreren Abstiegen gelang zuletzt 1981 der Aufstieg in die zweithöchste Spielklasse der DDR. Nach einer kurzfristigen Umbenennung in SV Warnowwerft Warnemünde folgte 1991 die Gründung des SV Warnemünde. Der größte sportliche Erfolg des Traditionsklubs in den 1990er Jahren war die Teilnahme an der 1. Hauptrunde des DFB-Pokal in der Saison 1997/98 gegen Borussia Dortmund (0:8), den damaligen amtierenden Champions League-Sieger. Die Heimstätte des SV Warnemünde Fußball ist der Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark. Dieser umfasst einen Naturrasenplatz sowie zwei Kunstrasenplätze.


34 Stephan Jantzens Grab ......... Stephan Jakob Heinrich Jantzen (* 20. Juli 1827 in Warnemünde; † 19. Juli 1913 ebenda) war ein Seemann, Lotsenkommandeur und Seenotretter. Nach seiner Konfirmation ging Stephan Jantzen im Alter von 14 Jahren zur See und musterte auf der Rostocker Galeasse „Argo“ als Schiffsjunge an. Bald schon wurde Jantzen zunächst Leichtmatrose, später dann Vollmatrose, und nach sechs Jahren legte er die Prüfung zum Steuermann auf großer Fahrt ab. Bereits zu dieser Zeit erwarb sich Jantzen den Ruf der Unerschrockenheit und Kühnheit. So ist überliefert, dass er während einer Fahrt nach New York über Wochen als einziges Besatzungsmitglied dem an Schwarzen Pocken erkrankten Kapitän Hilfe leistete, trotz des Widerstandes der übrigen Besatzung, deren Stimmung hart an der Grenze zur Meuterei lag. 1856 erhielt er das Patent zum Schiffer auf großer Fahrt Jantzen hatte in 10 Jahren von Dezember 1856 bis 1866 insgesamt zweimal die Erde umsegelte, meistens begleitet von seiner Frau und seinem erstgeborenen Sohn Magnus. Der zweite Sohn Varelius wurde auf einer der Reisen an Bord geboren.


35 Stadtbibliothek Lesehalle............ Am 10. Dezember 2018 eröffnete die frisch renovierte Stadtteilbibliothek in Warnemünde wieder ihre Pforten. In der 200 Quadratmeter großen Lesehalle waren seit Oktober 2018 Boden-, Wand- und Deckenbeläge erneuert und die Beleuchtung überarbeitet worden. Auch die Heizungsanlage wurde überprüft. Rund 100.000 Euro wurden in die Instandhaltung investiert. Der letzte Umbau und die Sanierung der in den 1920er Jahren errichtete Lesehalle Warnemünde erfolgten 1993. Die Lesehalle Warnemünde hat montags und donnerstags von 10 bis 12 und 13 bis 18 Uhr geöffnet.


36 Leibniz-Institut für Ostseeforschung .......... ist ein Institut, das sich der Forschung und Lehre auf dem Gebiete der Meereskunde mit „besonderer Hinwendung zum Ökosystem der Ostsee“ widmet. Es wurde 1992 gegründet und gehört zur Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz. Entstanden ist die Einrichtung aus dem Warnemünder „Institut für Meereskunde“, das zur Akademie der Wissenschaften der DDR gehörte. Das Institut hatte 2010 rund 220 Mitarbeiter, davon etwa die Hälfte im wissenschaftlichen Bereich, und einen Haushalt von rund 27,9 Millionen Euro. Es gliedert sich in die vier Sektionen „Physikalische Ozeanographie und Meßtechnik“, „Biologische Meereskunde“, „Meereschemie“ und „Marine Geologie“. Die Forschungsschwerpunkte sind „Transport- und Transformationsprozesse im Meer“, „Marine Lebensgemeinschaften und Stoffkreisläufe“ sowie „Marine Ökosysteme im Wandel“.


37 Heinrich-Heine-Straße 5.......Ein Haus mit einem besonders wechselvollen Schicksal ist die Nummer 5, die um 1850/ 1853 als „Heintz’sches Gesellschaftshaus“ gebaut, im Ortsplan von 1867 als „Lahnstein’s Hôtel und Gesellschaftshaus“ und schließlich 1880 als „Stralendorfs Hôtel und Gesellschaftshaus“ geführt wurde. Ab etwa 1930 hieß es Promenaden Hotel“ und erhielt in der DDR-Zeit zu diesem neutralen Namen noch ein vorangestelltes staatliches „HO“. So war es anfänglich zwar enteignet, aber noch gut erhalten und bewirtschaftet, ohne Pflege und erhaltende Investitionen bis zur Wende jedoch vollkommen heruntergewirtschaftet und verfallen, sodass nur noch der Abriss blieb. Ein Neubau mit Ferienwohnungen erfolgte in einer äußeren Form, die an das alte Hotel in früheren Zeiten erinnert


38 Neptunbrunnen ohne Neptun ............ „Da ist sein Dreizack, da ist sein Netz, aber Neptun ist nicht da“, verweist Prechtel auf das leere Podest im Brunnen. Und warum fehlt ausgerechnet der Meeresgott in seinem Brunnen? Vielleicht ist er gerade im Neptun-Hotel oder auf der Neptun-Werft? Bereits jetzt ranken sich viele Mythen um sein Verschwinden. Es lag nicht am Geld, stellt Prechtel jedoch klar. Auch dass vor der Kirche kein anderer, heidnischer Gott stehen soll, ist nicht der Grund, schmunzelt er. Eine Erklärung, auf die viele angebissen hätten, sei, dass die drei Nixen den alten Mann in Zeiten der Frauenpower nicht mehr brauchen. Ganz leer ist das Podest übrigens nicht. Neben Netz und Dreizack stehen dort auch die leeren Sandalen von Neptun, in die jeder hineinschlüpfen darf und soll. „Da werden die Touristen stehen und Neptun sein wollen“, ist sich Prechtel sicher. Hat der Meeresgott im Zeitalter der sozialen Medien seinen Platz für einen Fotopoint geräumt? „Es gibt auf der Welt viele Neptunbrunnen, aber es gibt nur einen ohne Neptun“, ist der Hauptgrund für Prechtel ein anderer: „Der Brunnen ist einzigartig – so wie Warnemünde.


39 Der Wochenmarkt ........... wurde 2005 auf dem Kirchenplatz eröffnet. Der Markt ist bei den Warnemündern sehr beliebt. Aber auch viele Rostocker aus anderen Stadtteilen sind samstags immer häufiger hier. Etliche Stammkunden kennen sich, es herrscht ein familiäres Flair. Man trifft sich gerne auf ein Schwätzchen und tauscht Stadtteilneuigkeiten aus. Die Lage ist zentral, Taxistände und Bushaltestelle sind in unmittelbarer Nähe. Sparkasse und weitere Geschäfte sind vor Ort und in wenigen Minuten ist der S-Bahnhof erreicht. 30 Händler bedienen jeden Samstag von 08:00 bis 13:00 Uhr das gesamte Frischeprogramm eines Wochenmarktes. Die Geschichte des Marktes Vor Tausenden Jahren begann die Geschichte des Marktes. Ein Bauer hatte zu viele Kartoffeln und stellte sich auf einen zentralen Platz, um seine Kartoffeln gegen andere Ware zu tauschen. Bald kamen ein Fischer, ein Korbmacher, ein Müller und ein Weber dazu. Auch die Wahrsagerin, zahlreiche Gaukler, Feuerschlucker und Tänzer und schließlich die „leichten Damen“ witterten das große Geschäft und waren binnen kurzer Zeit zugegen. Der Markt war geboren. Es wurde verkauft und gekauft. Es wurde getratscht und man vergnügte sich. Der Markthandel ist das älteste Geschäft. Die Geschichte der Marktplätze in Deutschland geht bis in das 10. Jahrhundert zurück. Die Märkte waren Zentren städtischen Lebens. Man hielt hier öffentliche Gerichtsverhandlungen ab und Übeltäter wurden auf dem Markt verbrannt oder enthauptet. Besondere Höhepunkte waren neben den Wochenmärkten spezielle Jahrmärkte, auf denen das Vergnügen im Mittelpunkt stand. Auch heute noch sind Marktplätze für das gesellschaftliche Leben von wichtiger Bedeutung. Der Wochenmarkt hat als Handelsform überlebt und erlebt in der jüngsten Zeit sogar einen Aufschwung.


40 Evangelisch-Lutherische Kirche........ Bereits im 13. Jahrhundert ist eine Kirche im Fischerdorf Warnemünde belegt. Während kriegerischer Auseinandersetzungen, zerstörte man im März 1312 die Kirche . Die Rostocker verloren diesen Krieg im Dezember 1312 und mussten die Oberhoheit der Herzöge und des dänischen Königs anerkennen und sich verpflichten, eine neue hölzerne Kirche zu bauen. Die heutige Kirche wurde von 1866 bis 1871 erbaut. Grund für den Neubau waren das immense Wachstum des Ortes sowie der schlechte Bauzustand und die für die Ortsentwicklung des aufstrebenden Seebades ungünstige Lage der alten Kirche. Im Sommer 1872 wurde der alte Kirchbau abgerissen. Während der DDR-Zeit konnten nur wenige Sanierungsarbeiten an der Kirche durchgeführt werden. Nach der politischen Wende konnten unter schwierigen finanziellen Bedingungen umfangreiche Sanierungen an Dach und Fassade durchgeführt werden. Es fanden sich aktive Unterstützer, die im Oktober 2001 einen Förderverein gründeten. Dieser unterstützt die Kirchgemeinde bei den notwendigen Sanierungsarbeiten.


41 Das ehem. Zollfahndungsamt...... am südlichen Ende des Alten Strom wurde als Großherzogliches Nebenzollamt von 1891 bis 1892 erbaut. Es wurde notwendig, als der Fährverkehr nach Dänemark zunahm. Trotz der verschiedenen politischen Gesellschaftsformen stand und steht das Gebäude immer im Zolldienst. Schmuggelware Geschmuggelt wurde in Rostock von jeher. Bei Warnemünde hatten die Behörden die Unterwarnow durch ein langes Querholz verschlossen. Jedes einlaufende schiff musste zuerst am Zollschuppen anlegen und wurde genau durchsucht. Die heiße Ware kam jedoch auf ganz anderem Wege an der Zollabfertigung vorbei in die Stadt. Wo heute Markgrafenheide liegt, befand sich ein zweiter Durchlass zwischen Breitling und Meer, sehr seicht und schlecht zu befahren. Es wurde erst beim Ausbau des Stadthafens zu Beginn des 20. Jahrhunderts zugeschüttet. Mit flachen Booten konnten Ortskundige diese Durchfahrt benutzen und in dunkler Nacht ihre Ware nach Rostock bringen. König aller Schmuggler war zu Beginn des 19. Jahrhunderts Klaus Maes. Er verzollte immer einen kleinen Teil seiner Waren in Warnemünde, verkaufte aber später weitaus mehr – nämlich auch die geschmuggelten Partien. Das fiel nicht auf und er hatte sich für diese Art von Betrug eine Art von doppelter Buchführung eingerichtet.