Umwelterziehungsprojekt Ometepe, Nicaragua


Bericht vom 29. Juli 2020

von Karin Allgeier

Ihr Lieben,

ich kann euch leider nicht viel zu den konkreten Daten des Coronavirus hier auf der Insel oder in Nicaragua sagen, denn es ist alles zu diffus und nebulös, hat teilweise halt auch damit zu tun, dass das ganze politisiert wird, daher will ich auch gar nicht weiter drauf eingehen. Aber trotzdem will ich euch ein paar Eindrücke schicken. Die meisten der Studenten bekommen ja inzwischen den ganzen Unterricht per online oder manchmal auch per WhatsApp. Manche bekommen sogar richtigen Unterricht wo der Lehrer ihnen per Internet eine richtige Unterrichtsstunde abhält. Aber einer der Stipendiaten musste in Jinotepe an der Normalschule persönlich anwesend bleiben, zusammen mit allen anderen um dort weiter als Grundschullehrer ausgebildet zu werden. Hier einige Fotos von seinem Unterricht, die haben sogar Yoga-Unterricht, was ich doch sehr bereichernd finde, auch wenn es mit Mundschutz etwas eigen aussieht. Auch die Lehrer auf Fortbildungen und wo sie auf Fotos zusammenstehen als Andenken, immer tragen sie Mundschutz.


Das eine ist meiner Ansicht sehr schön, aber ihr müsst genau hinschauen, denn ich musste es etwas versteckt und sehr schnell machen. Der Ochsenwagen der wahrscheinlich Wasser in den Fässern auf eine Finca zieht, der Reifen der zum runterrollen der Fässer dient und das Heu als Futter für das Ochsengespann. Und davor dann der Junge mit dem Mundschutz. Ich find das genial.....


Unsere Krankenschwestern hier vom Dorf machen zusammen mit Roberto, der ja Tierarzt studiert, die runde durch Balgüe und impfen die Hunde gegen verschiedene Krankheiten.

Zu guter letzt noch unser lieber Hausarzt, Dr. Chico Hernandez, war früher einer unserer sehr guten Schauspieler der Gueguenses von der Theatergruppe "Cositas que brillan". Er hat inzwischen sein zweites Soziales Jahr als Arzt hinter sich und da ihn das MINSA nicht übernommen hat, ist er jetzt zum beliebten Arzt von Balgue geworden. Bei sich daheim in einem kleinen aber sehr sauberen Zimmer, gibt er Sprechstunde und wenn man sich gar nicht wohl fühlt dann kommt er mit seinem Moped auch zu einem nach Hause gefahren. Auch ich geh zu ihm, denn er erklärt einem ganz toll und ausführlich was man hat, wieso und was man machen sollte und das so dass es jedermann verstehen kann. Er kommt selber aus einer sehr bescheidenen Bauernfamilie und versteht daher die Menschen hier sehr gut, ich bin so stolz auf ihn und glücklich, denn es ist toll wenn man miterleben darf wie sich jemand in nun fast 13 Jahren so entwickelt hat. Ich kenne ihn seit der ersten Oberstufe, da ist er zu uns in die Theatergruppe gekommen und wir haben uns alle gefragt wie er, als bester Schüler, also totaler Nerd, in unsere total "verrückte" Truppe passen würde. Er hat wunderbar zu uns gepasst, weil er Humor hat und menschlich ist und genau das zeichnet ihn auch heute noch als einen sehr gut gebildeten Arzt aus.


Und hier noch ein nettes Foto von Alex und seiner Tochter vor dem Bürgermeisertamt wo sie ein nettes Waschbecken aufgebaut haben und wo drüber ein Schild ist mit allen Grundregeln gegen das Virus.

Wir arbeiten im Moment gerade wieder an der Oberschule in Balgue, der Alex und ich, renovieren die Wandbilder, aber davon demnächst mehr,

ganz herzlich, Karen