Noi-P. Interview für EF Geschichte

Noi-P. wurde am Freitag, 26. Januar 2018, von Gymnasiasten der Kantonsschule Zürich Nord für ein Interview eingeladen. 

Die Klasse wurde im Rahmen des Ergänzungsfachs Geschichte beauftragt, gruppenweise jeweils ein Land auszusuchen, das gegenwärtig von einer Krise betroffen ist. Unter anderem musste sie Personen einladen, die zu diesem Land und zur Lage vor Ort berichten können. Die Gruppe von Jonas I. entschied sich für die Philippinen, da sie gegenwärtig öfters über dieses Land und ihren Drogenkrieg in den Schlagzeilen lesen, und luden zwei Mitglieder von Noi-P. zum Interview ein. 

Chantal, die u.a. für ihre Feldforschung einige Zeit auf den Philippinen verbracht hat und als Historikerin viel über die geschichtlichen Zusammenhänge versteht, und Lenny, die sich durch ihre hochschulische Lehrtätigkeit und das Engagement in der Diaspora viel mit philippinischen Gesellschaftsfragen auseinandersetzt hat, teilten während zwei Stunden ihre Ansichten zu den gegenwärtigen Geschehnissen auf den Philippinen mit.

Die Schülerinnen, Schüler und ihr Lehrer wollten unter anderem wissen, ob denn für die Leute im Land die Realität so aussieht, wie sie in den hiesigen Medien gezeichnet wird. Dank ihren philippinischen Wurzeln und ihrer zweisprachigen Erziehung konnten sowohl Chantal und Lenny, die beide noch regen Kontakt zum Land wie auch zu Filipinos weltweit pflegen, der Klasse anhand von persönlichen Erfahrungen und Anekdoten nicht nur näher bringen, wie es den Leuten in der Diaspora geht, sondern auch, wie die Leute im Land den Drogenkrieg im täglichen Leben wahrnehmen.

Nebst der Frage, ob das Drogenproblem auf den Philippinen denn tatsächlich so akut ist, zu der Chantal dank ihrer Forschungsarbeit manches zu berichten wusste, erfuhren die Schüler auch vieles, das in den Medien weniger ausführlich thematisiert wird: Wie beispielsweise historische und gesellschaftliche Faktoren zur gegenwärtigen Lage des Landes beigetragen haben, welche andere Probleme ausser Drogen es in der philippinischen Politik noch anzusprechen gäbe, die positiven Seiten von Dutertes Administration, Parallelen zu Trumps USA und wie es eigentlich für philippinische Jungen und Mädchen in ihrem Alter ist. Besonders die Mädchen in der Klasse interessierten sich für Themen, die Frauenrechte und die Stellung der Frau betreffen.

Die Klasse war stets aufmerksam und stellte sehr viele interessierte aber auch interessante Fragen, die die beiden Referentinnen teilweise überraschten. Das gesamte Gespräch wurde aufgezeichnet, damit es als Oral History nachträglich bearbeitet werden kann. Es herrschte eine sehr aufgestellte Stimmung und die Runde fand trotz der ernsten Themen immer wieder Gelegenheit, um gemeinsam zu lachen. Zum Abschluss wurde den Jugendlichen noch beigebracht, wie man standesgemäss ein "Wackie" schiesst! (Na ja, da gäbe es noch Steigerungspotenzial!)