Die Lehre des Dalai Lama für den Westen

Zitate kommentiert von Nils Horn (Buddhismus Grundwissen)

Zitat des Dalai Lama: "Das Bewusstsein wird immer da sein. Das Körperbewusstsein wird aufhören zu existieren, wenn unser Körper stirbt. Aber das grundlegende höchste Bewusstsein wird immer existieren. Es besitzt keinen Anfang und kein Ende. Dieses Bewusstsein wird andauern. Wenn wir die Buddhaschaft erreichen, wird dieses Bewusstsein zum Allwissen erleuchtet."

Nils: Das höchste grundlegende Bewusstsein kann man Gott nennen. Wir verwirklichen es in der Erleuchtung. Dann sind wir eins mit Gott. Dann sind wir eine Gottheit. Wir leben im Licht, haben das Licht in uns und sind das Licht. Wir leben im Frieden, im Glück und in der Liebe. Wir erlangen die Allwissenheit, Allgegenwart und Allmacht. Wir können allen Wesen optimal auf dem spirituellen Weg helfen. Und wir leben ewig.

Dalai Lama: "Wer ohne jegliche spirituelle Ausrichtung ist, dessen Geist wird leichter von negativen Emotionen überwältigt."

Nils: Unser spiritueller Weg gibt uns Halt in unserem Leben. Wer positiv denkt, ist glücklicher. Wir haben positive Ziele, die uns Optimismus und Hoffnung geben. Letztlich wachsen wir alle ins Licht, in eine gute Zukunft.

Dalai Lama: "Alles, was die Menschen an Gutem verwirklicht haben, ist auf eine positive geistige Einstellung zurückzuführen."

Nils: Positives Denken ist wichtig. Es führt zu positiven Gefühlen, positiven Taten und einem glücklichen Leben. Wir sollten jeden Tag das positive Denken pflegen.

Dalai Lama: "Der Friede und die Glückseligkeit des Nirvana ist ein Zustand des völligen Freiseins von Leid. Der spirituelle Weg führt zu Ruhe, Gelassenheit und Glück."

Nils: Erleuchtung ist ein Zustand aus innerem Frieden, Glück, Liebe und Einheitsbewusstsein. Je mehr wir unseren spirituellen Weg gehen, desto mehr nähern wir uns diesem Zustand an. Bis wir eines Tages ein glücklicher Buddha sind und die Welt mit unserem Licht erhellen.

Dalai Lama: ′′ Ich bin ein alter Mann, der in seinem Leben mit allen möglichen Schwierigkeiten konfrontiert ist, aber ich habe nie aufgegeben."

Nils: Wenn wir auf dem spirituellen Weg niemals aufgeben, werden wir eines Tages ein Buddha sein. Wir werden Frieden, Liebe, Kraft und Glück in uns spüren. Wir werden ein Licht für die Welt sein.

Dalai Lama: "Das Ziel des Lebens ist Glück. Glück wird mehr durch den geistigen Zustand bestimmt als durch äußere Bedingungen. Glück kann durch die systematische Schulung unseres Herzens und unseres Geistes erreicht werden. Der Schlüssel zum Glück liegt in unseren Händen. Alle Stufen des Weges können Schritt für Schritt erreicht werden."

Nils: Der buddhistische Weg ist ein Weg der Geistesschulung und der Meditation. Die tägliche Meditation bringt uns zum inneren Frieden. Mit dem Vorbild-Yoga (Gottheiten-Yoga) können wir uns darauf ausrichten ein Buddha (Bodhisattva) zu sein. Wir können die Energien von Liebe, Frieden, Glück, Kraft und Freude in uns erwecken. Wenn wir das jeden Tag tun, werden wir ein glückliches Leben erhalten.

Dalai Lama: "Bei der Wahrheitssuche sollte man nicht blindlings glauben, was jemand sagt. Man sollte jede spirituelle Lehre kritisch überprüfen. Man sollte sich zuerst gründlich informieren, bevor man einer spirituellen Gruppe folgt."

Nils: Es gibt viel Missbrauch in den Religionen. Wie können wir uns davor schützen? Zum Ersten sollten wir uns gründlich informieren. Wir sollten spüren, ob ein spiritueller Lehrer Wahrheit, Liebe und Frieden ausstrahlt. Wir sollten überprüfen, ob eine spirituelle Lehre unseren eigenen Erfahrungen und unserem Verstand entspricht. Letztlich wird uns nur unsere eigene Weisheit davor schützen falschen spirituellen Wegen zu folgen. Wir sollten unseren Verstand nicht an der Tür der Spiritualität abgeben. Wir sollten immer auf unser Herz und unseren Verstand hören. Ein wahrer spiritueller Lehrer führt uns nicht in die Abhängigkeit, sondern zu uns selbst. Er strebt nicht nach Macht, Geld oder Sex, sondern stärkt unseren inneren Frieden, unser Glück und die Liebe zu allen Wesen. Er lehrt nicht Haß und Kampf, sondern Liebe und Harmonie.

Dalai Lama: "Wir haben ein wunderbares menschliches Gehirn und ein wunderbares menschliches Herz. Wenn wir uns mit beiden verbinden, können wir unsere Probleme lösen. Wir brauchen nur Entschlossenheit und Geduld."

Nils: Wir brauchen Entschlossenheit und Geduld für unseren spirituellen Weg. Um zur Erleuchtung zu gelangen, brauchen wir ein gutes Gespür für uns selbst, einen klaren Verstand und den festen Willen unser Ziel zu erreichen. Und dann sollten wir jeden Tag den Schritt tun, den wir tun können.

Dalai Lama: "Wie lässt sich Mut entwickeln? Sage dir immer wieder: 'Ich werde mutig sein. Ich werde mutig sein.'"

Nils: Wozu brauchen wir Mut? Wir brauchen Mut, um die Probleme in unserem Leben zu lösen. Wir brauchen Mut für unseren spirituellen Weg. Unser Ego zu besiegen erfordert viel Mut. Unseren Mitmenschen auch in schwierigen Situation zu helfen, erfordert ebenfalls Mut. Der spirituelle Weg gibt uns den Mut immer weiter voran zu schreiten. Uns erwartet ein großer Gewinn. Wir werden ein Leben der Liebe, des Friedens und des Glücks erlangen. Dazu müssen wir jeden Tag konsequent an unseren Gedanken arbeiten. Wir müssen die Gedanken, die uns schwächen, überwinden. Wir müssen die Eigenschaft Liebe, Gelassenheit, Klarheit und Mut entwickeln. Vorwärts! Den Mutigen gehört die Zukunft!

Dalai Lama: "Liebe ist die Mitte des menschlichen Lebens. Die Erfahrung der tieferen Natur der Wirklichkeit bewirkt, dass die Liebe unbedingt, grundsätzlich und rein wird."

Nils: Liebe ist alles. Ohne Liebe ist alles nichts. Wird die Liebe umfassend, bringt sie uns zur Erleuchtung. Ein Bodhisattva stellt die Liebe in den Mittelpunkt seines Lebens. Er wünscht eine Welt der Liebe, des Friedens und des allgemeinen Glücks. Er möchte, dass alle Mitmenschen zur Erleuchtung finden. Er verzichtet auf das endgültige Eingehen ins Nirwana, um den Menschen auf der Erde dauerhaft zu helfen und sie vom Leid des Lebens befreien zu können. Je weiter wir uns spirituell entwickeln, um so mehr wachsen in uns die Energien von Frieden, Glück und Liebe.

Dalai Lama: "Zu konservativ ist nicht gut. Zu radikal ist auch nicht gut. So wie in der buddhistischen Lehre des mittleren Weges sollte man einen Mittelweg gehen. Wir sollten Extreme vermeiden und unsere Mitte bewahren."

Nils: Ich nenne das den großen mittleren Weg. Buddha gelangte zur Erleuchtung, in dem er weder zu extrem noch zu locker meditierte. Er fand den Weg, auf dem sich die inneren Blockaden lösten und seine Erleuchtungsenergie zu fließen begann. Genau so sollten wir unser Leben leben. Wir sollten unsere spirituellen Übungen so dosieren, dass wir spirituell wachsen. Aber wir sollten gleichzeitig darauf achten, dass es uns auf unserem Weg körperlich und geistig gut geht. Wir sollten jeden Tag genug Liebe, Freude und Genuss in unser Leben bringen. Wir sollten froh und glücklich unseren spirituellen Weg gehen.

Dalai Lama: "Es gibt ganz einfach Naturgesetze. Wenn wir dagegen verstoßen, werden wir keinen Erfolg haben."

Nils: Der Kosmos ist eine Glücksordnung. Das innere Programm jedes Wesens ist es nach Glück zu streben und Leid zu vermeiden. Wenn wir uns an die Gesetze des inneren Glück halten, werden wir glücklich werden. Das höchste Glück ist in der Erleuchtung zu finden. Auch hierfür gibt es bestimmte Regeln. Wenn wir nach den Gesetzen der Erleuchtung leben, werden wir eines Tages die Erleuchtung erfahren. Diese Gesetze lauten: Strebe nach innerem Frieden, hafte an nichts an, meditiere, lebe gesund, denke positiv, liebe alle, erkenne die Einheit in allem.

Dalai Lama: "Negative Gedanken entstehen ohne Unterlass und mit größter Leichtigkeit, heilsame Gedanken hingegen nur selten."

Nils: Positives Denken ist eine wichtige Übung auf dem spirituellen Weg. Wir sollten uns vorstellen, dass wir ein Buddha sind. Wir sollten denken wie ein Buddha, reden wie ein Buddha und handeln wie ein Buddha. Dann werden wir ein Buddha. Wenn wir Gedanken der Liebe, der Gelassenheit und des Glücks pflegen, dann entwickeln sich diese Eigenschaften in uns. Dann erhalten wir ein Leben der Liebe, des Friedens und des Glücks.

Dalai Lama: "Es gibt zwei Arten von Religionen. Der Buddhismus ist eine Religion ohne persönlichen Gott. Im Buddhismus steht nicht Gott, sondern die Erleuchtung im Mittelpunkt. Das Christentum glaubt an einen persönlichen Schöpfer der Welt. Aber alle Religionen stimmen darin überein, dass Liebe und Mitgefühl die Menschen besser machen.

Nils: Aus meiner Sicht geht es bei allen Religionen um die Erleuchtung. Aber es gibt verschiedene Wege zur Erleuchtung. Der Glaube an einen persönlichen Gott ist für manche Menschen hilfreich. Es ist ähnlich wie der Glaube an einen erleuchteten Meister, der einem mit seiner Energie auf dem spirituellen Weg hilft. Viele Menschen glauben lieber an sich selbst und an die eigene Kraft. Auch im Buddhismus gibt es verschiedene Wege. Im Amitabha-Buddhismus vertrauen wir hauptsächlich auf die Kraft Amitabhas (also eines erleuchteten Meisters). Buddha lehrte eher den Weg der eigenen Kraft und der Selbstrettung. Ich persönlich brauche beide Wege. Meistens gehe ich den Weg der eigenen Kraft, aber manchmal hilft mir nur der Glaube an die Kraft meiner Meister (Buddhas, des Dalai Lamas, Amitabhas).

Dalai Lama: "Glücklichsein ist eine der besten Methoden, um gesund zu werden und es auch zu bleiben."

Nils: Die fünf wichtigsten Methoden, um glücklich und gesund zu bleiben, sind 1. gesunde Ernährung 2. regelmäßig Sport (Yoga, Gehen) 3. regelmäßige Meditation (Stress vermeiden) 4. Schadstoffe vermeiden (Rauchen, Alkohol, Drogen) 5. positives Denken. Dadurch können wir unser Leben um durchschnittlich 14 Jahre verlängern. Mögen wir alle gesund und glücklich leben. Ein wenig Selbstdisziplin bewirkt einen großen Effekt.

Dalai Lama: "Wenn wir regelmäßig meditieren, erleben wir eine tiefe innere Wandlung."

Nils: Meditation ist ein Weg zur Beruhigung des Geistes, zur inneren Heilung und zur Erleuchtung. Die einfachste Meditation ist die Zahlen-Meditation. Wir zählen die Zahlen von 1 bis 20 im Kopf, im Brustkorb, im Bauch, in den Beinen und unter den Füßen. Es ist gut die Zahlen beim Zählen zu visualisieren und sie sich real in den entsprechenden Körperteilen vorzustellen. Zum Abschluss können wir noch die Zahlen im ganzen Kosmos um uns herum zählen. Danach verweilen wir einige Zeit einfach in der Ruhe der Meditation.

Ich praktiziere eine Zweistufen-Meditation. Zuerst aktiviere ich mit Visualisierungen (Gottheiten-Yoga, Guru-Yoga), Mantren und Atemtechniken meine Kundalini-Energie. Ich lade meinen Körper mit Energie auf. Dann komme ich zur Ruhe und die Meditation entwickelt sich von alleine weiter. Negative Gefühle lösen sich auf und es entstehen Frieden und inneres Glück.

Wie lange wir meditieren, hängt von unseren Möglichkeiten und Fähigkeiten ab. Anfänger sollten 20 Minuten am Tag meditieren. Wichtig ist es immer genau zu spüren, Welche und wie lange eine Meditation uns gut tut. Wir können auf den Atem meditieren, ein Mantra denken, den Körper durchspüren oder einfach nur unsere Gedanken stoppen. Wenn wir sehr unruhig sind, ist es gut, sich ruhig hinzusetzen und den Geist und die Gefühle zu beobachten. Wir betrachten was in uns ist und was unsere Ziele sind. So besinnen wir uns jeden Tag immer wieder auf uns selbst und unseren spirituellen Weg.

Dalai Lama: "Das Ziel unseres Lebens ist das Glück aller. Echtes Mitgefühl erzeugt ein spontanes Bedürfnis sich für das Wohl anderer einzusetzen."

Nils: Die Erde ist ein zusammenhängendes Ökosystem. Wir hängen körperlich, geistig und energetisch alle zusammen. Wir sind eine Familie. Wir sollten gut für uns selbst, für unsere Mitwesen und für die ganze Welt sorgen. Der beste Glücksweg ist der Weg der Erleuchtung verbunden mit dem Weg der Liebe. Dieser Weg bringt uns spirituell am schnellsten voran. Auf ihm erreichen wir das größte Glück. Je mehr Menschen diesen Weg gehen, desto besser wird es der Welt gehen. Mögen wir alle Buddhas und Bodhisattvas werden. Mögen wir alle dauerhaft im Licht und in der Liebe leben.

Dalai Lama: "Wer mit sich im Reinen ist, ist ein glücklicher Mensch."

Nils: Was bedeutet es mit sich im Reinen zu sein? Innere Reinheit ist ein Ausdruck für innere Harmonie. Die Dinge sind in Harmonie. Ein Mensch ist mit sich, seinen Zielen und seinem Leben in Harmonie. Er ist nicht zerrissen von Wünschen, Schuldgefühlen und äußeren Anhaftungen. Er tut das, was er für richtig hält. Er geht den Weg seiner Wahrheit, Weisheit und Richtigkeit. Er ist im Einklang mit seinem Gefühl und seinem Verstand. Es ist egal, ob wir groß oder klein, schwach oder stark, arm oder reich sind. Wichtig ist nur, dass wir mit uns selbst im Reinen sind. Und wenn wir nicht mit uns im Reinen sind, dann sollten wir alles tun, um unseren Weg der Reinheit, Richtigkeit und inneren Harmonie zu finden.

Dalai Lama: "Es ist wichtig einen Sinn für universelle Verantwortung zu entwickeln. Der Gedanke, andere zu beschützen und zu lieben, muss uns zur Gewohnheit werden."

Nils: Der erleuchtete Meister Atisha lehrte es, sich mit seinen Mitwesen zu identifizieren. Wenn wir uns gedanklich in unsere Mitmenschen versetzen, dann möchten wir ihr Leid überwinden und allgemeines Glück erzeugen. Durch den Weg des Mitgefühls (Tonglen) gelangen wir in ein Einheitsbewusstsein. Es ist ein guter Weg in die Liebe, ins Glück und zur Erleuchtung. Konzentriere dich mehr auf das Glück deiner Mitmenschen als dich mit deinem eigenen Leid zu beschäftigen. Gehe mit den beiden Beinen Gleichmut und umfassende Liebe ins Licht. Was kannst du heute für das Glück deiner Mitwesen tun?

Dalai Lama: "Jeder hat seine eigene Sicht der Wahrheit. Es ist äußerst wichtig, klar zu unterscheiden zwischen der wirklichen Seinsweise (absolute Wahrheit) und ihrem persönlichen Erscheinungsbild (relative Wahrheit)."

Nils: Es ist äußerst wichtig, dass wir in der Wahrheit leben. Auch wenn es zunächst nur unsere persönliche Wahrheit ist. Wenn wir konsequent in der Wahrheit leben, kann Weisheit in uns entstehen. Wir begreifen die Dinge, wie sie wirklich sind. Wir wachsen zur Erleuchtung. Wir erwachen. Wir gelangen von der relativen Wahrheit zur absoluten Wahrheit. Es gibt eine absolute Wahrheit. Sie können wir nur in der Erleuchtung erkennen. Bis dahin trübt unser Ego unsere Sicht. In der Erleuchtung erlangen wir ein Einheitsbewusstsein. Wir denken von der Ganzheit her. Und alle Dinge sind richtig an ihrem Platz.

Dalai Lama: "Wenn man in seinem Alltag die buddhistischen Lehren zur Anwendung bringt, dann wird das von selbst zur Erleuchtung führen."

Nils: Die Grundlage des Buddhismus sind die fünf Silas. Wenn wir in der Wahrheit leben (nicht lügen), gewaltfrei leben (friedfertig, andere Wesen nicht verletzen), äußerlich bescheiden leben (anderen nichts wegnehmen, mit dem zufrieden sind, was wir haben), keine berauschenden Mittel nehmen und richtig mit der Sexualität umgehen, dann erhalten wir ein gutes Karma. Wenn wir jeden Tag spirituell praktizieren (meditieren, an unseren Gedanken arbeiten, achtsam auf unser Verhalten sind, allen Wesen Liebe schenken), dann führt uns das zur Erleuchtung. Wir müssen leben wie ein Buddha, damit wir ein Buddha werden.

Dalai Lama: "Einfachheit ist äußerst wichtig, wenn man glücklich sein will. Nur wenige Wünsche haben, zufrieden sein mit dem, was man hat - das gibt sehr viel Kraft. "

Nils: Zur Zufriedenheit gelangt man, wenn man seine Ziele erreicht. Wir sollten uns ein Leben aufbauen, in dem wir uns wohl fühlen. Für die Zufriedenheit ist es aber auch wichtig, dass man seine Ansprüche an das Leben nicht endlos wachsen lässt. Wir brauchen auch die Fähigkeiten der Bescheidenheit, der Genügsamkeit und der Demut. Der Dalai Lama bevorzugt eine einfache Lebensweise. Wir sollten danach streben äußerlich bescheiden und innerlich reich zu sein. Und die Liebe in den Mittelpunkt unseres Lebens stellen. Und dann mit Selbstdisziplin unseren Weg der Wahrheit und Liebe gehen. Das ist der beste Weg zur Erleuchtung. Das ist bereits eine erleuchtete Lebensweise.

Dalai Lama: "Die Quelle für das Glücklichsein ist ein mitfühlendes und liebendes Herz."

Nils: Die Liebe macht unser Leben glücklich. Im Leben gibt es Freude und Leid. Wir sollten allen Menschen Glück, Liebe und Freude wünschen. Und wir sollten einander bei Leid helfen und es gemeinsam tragen. So entsteht eine glückliche Welt. Geteiltes Leid ist halbes Leid. Geteilte Freude ist doppelte Freude. Mögen alle Wesen glücklich sein. Möge es eine glückliche Welt geben. Mögen wir alle in ein erleuchtetes Einheitsbewusstsein gelangen und Liebe in unserem Herzen spüren.

Dalai Lama: "Es ist legitim Schmerz vermeiden zu wollen."

Nils: Das ist ein großer und wichtiger Satz des Dalai Lama. Wir sollten Schmerz vermeiden soweit es geht. Manche Dinge müssen wir annehmen, weil wir sie nicht verändern können. Aber vieles können wir verändern. Wir können für äußere Verhältnisse sorgen, die uns gut tun. Wir können innerlich das Leid des Lebens akzeptieren und es durch Meditation und positives Denken transzendieren, soweit es uns möglich ist. Ein Buddha lebt im inneren Frieden und Glück. In einer Welt des Leidens lebt er in einer Ebene des Lichts. Er hat das Licht in sich und sendet das Licht in die Welt. Sein Weg der Liebe lässt ihn das Leid im Leben vergessen.


Dalai Lama. Art by Venerable Tashi Norbu

Dalai Lama: "Es gibt verschiedene Arten von Meditationsübungen. Eine Meditation besteht darin, den Geist an Qualitäten wie Liebe und Vertrauen zu gewöhnen. "

Nils: Die tägliche Gedankenarbeit ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Erleuchtung. Wir entwickeln Qualitäten wie Liebe, Frieden, Kraft und Glück, indem wir jeden Tag unseren Geist positiv ausrichten. Wir überlegen uns die Eigenschaft, die wir heute verstärken wollen. Und dann finden wir einen Gedanken, der uns hilft. Worauf baust du dein Vertrauen? Auf dich, auf das Leben, auf die Erkenntnis Buddhas, auf die Hilfe der erleuchteten Meister? Welcher Gedanke bringt dich heute in die Liebe? Wünsche allen Wesen Glück und du wirst Glück in dir spüren. Finde deinen Weg deinen Mitwesen Gutes zu tun und es wird dich glücklich machen.

Dalai Lama: "Wenn wir imstande sind jedes aufkeimende negative Gefühl zu erkennen und es genau zu betrachten, wenden wir allmählich zu mehr Ausgeglichenheit finden. "

Nils: Das Zentrum des Buddhismus ist eine Geisteshaltung der Gelassenheit, des Glücks und der Liebe. Wir müssen negative Gedanken im Zeitpunkt ihres Entstehens erkennen. Wenn wir sie sofort stoppen, analysieren und durch positive Gedanken ersetzen, können wir dauerhaft glücklich sein.

Dalai Lama: "In der Meditation können wir lernen, dass der Frieden in uns ist. "

Nils: Es gibt viele Wege der Meditation. Wir sollten spüren, was wir gerade brauchen und was uns persönlich gut tut. Der einfachste Weg der Meditation ist es sich jeden Tag fünf Minuten an einem ruhigen Ort hinzusetzen und sich auf sich selbst zu besinnen. Wir spüren unseren Körper, unsere Gefühle, unsere Umwelt und die Gedanken, die in uns sind. Wir können über unser spirituelles Ziel nachdenken und überlegen, was heute genau unser Weg ist. Wir können uns als Buddha visualisieren und dadurch inneren Frieden finden. Wir denken das Mantra: "Ich bin ein Buddha. Ich lebe in der Ruhe und aus der Ruhe heraus. Ich gehe den Weg der Ruhe." Wir können uns als Bodhisattva visualisieren, der in der Liebe zu allen Wesen lebt. Wir denken das Mantra: "Mögen alle Wesen glücklich sein. Möge es eine glückliche Welt geben." Oder wir achten auf unseren Atem, spüren durch unseren Körper und zählen in uns solange die Zahlen von 1 bis 20, bis wir in uns zur Ruhe gekommen sind.

Dalai Lama: "Der Friede und die Glückseligkeit des Nirvana sind ein Zustand des völligen Freiseins vom Leid. Sie sind unvorstellbar."

Nils: Das Ziel des Buddhismus ist es die Erleuchtung zu erlangen und ins Nirvana zu kommen. Das Nirvana kann man sowohl auf auf der Erde als auch nach dem Tod im Jenseits erreichen. Das Nirvana ist ein Bewusstseinszustand. Man lebt in einem Zustand der Egolosigkeit und in einem Einheitsbewusstsein. In sich erfährt man Frieden und Glück. Aus meiner Sicht gibt es viele Stufen der Erleuchtung. Wir können in unserem Leben etwas Glück, viel Glück und das unermessliche Glück der Erleuchtung. Wobei das Glück der Erleuchtung ein Glück besonderer Art ist. Es ist eine Mischung aus Ruhe, Zufriedenheit, innerer Harmonie und Glückseligkeit. Nach Nyanatiloka Mahatheras ist Nirwana gleichbedeutend mit einem Leben in der Ruhe und im Glück: „Ein Buddha lebt sanftmütig in einer Welt des Kampfes. Er verweilt suchtlos in einer Welt der Süchte. Er ruht leidbefreit in einer Welt des Leidens. Nirwana ist das höchste Glück. Gut ist es, einen Erleuchteten zu treffen. Sein Licht erhellt die Welt. Seine Weisheit weist den Weg zum Glück.“

Dalai Lama: "Zufriedenheit muss von innen kommen."

Nils: Zufriedenheit ist ein wichtiges Ziel im Leben. Wie erreichen wir Zufriedenheit? Wir sollten uns überlegen, was wir von unserem Leben wollen. Was sind unsere Ziele? Wir sollten uns ein Leben aufbauen, in dem wir uns wohl fühlen. Wir sollten uns das geben, was wir brauchen. Aber wir sollten auch unseren Genugpunkt kennen. Wir sollten festlegen, wo unser Genug ist. Sonst wachsen unsere Wünsche ins Unermessliche und wir finden nie zur Zufriedenheit. Wir müssen also unsere Wünsche begrenzen. Wir sollten uns auf das konzentrieren, was wirklich wichtig ist im Leben. Wirklich wichtig im Leben ist unser spiritueller Weg, die Liebe und der innere Frieden. Tägliche Meditation bewirkt inneren Frieden. Tägliche Gedankenarbeit richtet unseren Geist immer wieder positiv aus. Durch unsere spirituellen Übungen können wir inneres Glück erlangen. Erwacht das Glück in uns, entsteht die große Zufriedenheit mit uns und unserem Leben.

Dalai Lama: "Wenn du Hoffnung hast, kannst du deine Probleme überwinden."

Nils: Hoffnung ist eine starke Kraft. Sie ist getragen von der Energie der Liebe zu einem Ziel. Wichtig ist es, dass unsere Ziele vernünftig sind. Wenn wir nach Ruhm, Ehre, Anerkennung und weltlichem Genuss streben, ist das unvernünftig. Wenn wir nach Erleuchtung streben, dann ist das vernünftig. Nur in der Erleuchtung finden wir höchstes und dauerhaftes Glück. Nur die Erleuchtung befreit uns wirklich von dem Leid des Lebens. Nur als Erleuchteter vermögen wir wirklich unseren Mitmenschen zu helfen und die Liebe in die Welt zu bringen. Ein Bodhisattva strebt nach Erleuchtung, um alle seine Mitmenschen ins Glück zu bringen. Er gibt nie auf. Er ist getragen von der Kraft der Hoffnung. Dank der ewigen Unterstützung aller Buddhas und Bodhisattvas wird er eines Tages sein Ziel erreichen. Er wird letztlich alle Probleme auf seinem Weg überwinden.

Dalai Lama: "Alle religiösen Glaubensrichtungen verfolgen trotz philosophischer Differenzen ein ähnliches Ziel. Jede Religion betont die Vervollkommnung des Menschen, Liebe, Achtung des anderen, Teilhabe am Leid anderer. Alle Religionen akzeptieren, dass es eine andere Kraft jenseits der Reichweite unserer gewöhnlichen Sinne gibt."

Nils: Das Zentrum aller Religionen ist die Erleuchtung. Manche nennen es Erwachen, Nirwana, Gott, im Licht leben, Verwirklichung der Buddhanatur. Die Wege sind teilweise unterschiedlich und teilweise ähnlich. Alle Religionen betonen den inneren Frieden und die Liebe. Und alle Religionen arbeiten letztlich mit der spirituellen Energie, egal ob sie es Licht, Heiliger Geist, Chi, Prana oder Atem nennen. Alle Religionen kennen die Kraft der Mantren und der Gebete, mit denen die spirituelle Energie erweckt wird. Ein Erleuchteter ist ein Leuchtender. Er ist mit Licht gefüllt, strahlt Licht aus und bringt das Licht in die Welt. Er erleuchtet die Welt und die Menschen um sich herum.

Dalai Lama: "Ob ein Verhalten gut oder schlecht, heilsam oder schädlich ist, wird grundsätzlich von der dahinter stehenden Motivation bestimmt."

Nils: Unsere Gedanken und unser Handeln bestimmen unser Karma. Wir sollten heilsame Gedanken und heilsames Handeln pflegen. Wir sollten positiv denken und positiv handeln. Wir sollten uns daran orientieren ein Buddha zu werden. Ein Buddha besitzt Eigenschaften wie Gelassenheit, Weisheit, umfassende Liebe und Tatkraft. Er lebt in der Ruhe und handelt es der Ruhe heraus. Er widmet sein Leben dem Glück aller Wesen.

Tod, Erleuchtung und Auferstehung von Mingyur Rinpoche

Yongey Mingyur Rinpoche (*1975) ist ein tibetischer Lehrer und Meister der Karma Kagyu und Nyingma Linien des tibetischen Buddhismus. Er hat zwei Bestseller-Bücher verfasst und beaufsichtigt die Tergar Meditation Community, ein internationales Netzwerk buddhistischer Meditationszentren. Im Alter von zwanzig Jahren wurde Mingyur Rinpoche der Abt von Sherab Ling.

Im Juni 2011 verließ Mingyur Rinpoche sein Kloster in Bodhgaya, um eine Periode des ausgedehnten Rückzugs zu beginnen. Rinpoche ging mitten in der Nacht, nahm nichts mit, sondern hinterließ einen Abschiedsbrief. Er verbrachte vier Jahre als wandernder Yogi. Während der ersten Wochen dieses Retreats hatte Rinpoche eine Todeserfahrung, wahrscheinlich aufgrund einer schweren Form von Botulismus. Dies könnte das Ergebnis der Entscheidung gewesen sein, nur die Mahlzeiten zu essen, die ihm kostenlos und verfügbar waren, nachdem er sich das Geld ausgeht. Diese Erfahrung, so Rinpoche, war eine der wichtigsten und transformativsten Erfahrungen seines Lebens.

Bei seiner Krankheit dachte Mingyur am fünften Tag, dass er jetzt sterben würde. Deshalb praktizierte er die Sterbepraxis des tibetischen Buddhismus. Dort wird der Tod als große Möglichkeit angesehen zur Erleuchtung zu kommen. Als erstes akzeptierte er seinen nahenden Tod. Er ließ die Anhaftung an seine Freunde und seine Familie los. Er opferte seinen Körper in das Sterben. Dadurch kam er in die große Annahme. Er wurde geistig sehr ruhig und klar. Mingyur spürte, wie sein Körper immer schwerer wurde. Das war die Auflösung des Erdelements. Sein Mund wurde sehr trocken. Das Wasserelement verließ seinen Körper. Sein Körper wurde kalt. Das Feuerelement löste sich auf. Nur sein Herz blieb warm. Das ist eine Folge der meditativen Konzentration auf das Herzchakra.

Das Luftelement löste sich auf. Er atmete plötzlich nicht mehr in den Körper, sonden in den ganzen Kosmos. Mit der Auflösung der Luft in den Raum wurde sein Körper vollkommen gelähmt. Er konnte sich nicht mehr bewegen. Die Schädeldecke löste sich auf. Sein Gewahrsam wurde immer klarer. Sein Körper übertrug die sich auflösende Energie auf den Geist. Alle Angst verschwand und es entstand Freude in seinem Geist. Sein Geist wurde glückselig und erweiterte sich, bis er das ganze Universum ausfüllte.

Das Ich-Bewusstsein verschwand. Gewahrsein und Leerheit wurden eins. Das ganze Universum öffnete sich und wurde vollkommen mit dem Bewusstsein vereint. Er war nicht mehr innerhalb des Universums, sondern das Universum war in ihm. Es gab kein getrenntes Ich mehr. Kein innerhalb und außerhalb. Kein Selbst oder Nicht-Selbst. Kein Phänomen existierte getrennt von ihm. Die Lichthaftigkeit des Gewahrseins jenseits von allen Begriffen war sein einziges Bewusstsein. Alles wurde zu Liebe, Leerheit, Glückseligkeit und Ruhe.

Danach kam er in das Leben zurück. Möglicherweise entstand durch die starke Energie der Erleuchtungserfahrung eine innere Heilung. Es war noch nicht Zeit für ihn zu sterben. Sein Lehrauftrag war noch nicht beendet. Er sollte sein Lebenswerk zu Ende bringen. Plötzlich spürte er seinen Körper wieder. Nachdem er vier Jahre lang seinen Rückzug fortgesetzt hatte, kehrte er später in seine Position als Abt zurück.

Zitate aus seinem Buch "Auf dem Weg. Eine Reise zum wahren Sinn des Lebens".

Aus meiner Sicht ist interessant, dass ich während einer Meditation etwas Ähnliches erlebt habe. Wir können aus dieser Erfahrung die wesentlichen Elemente der Erleuchtung herausarbeiten. Erleuchtung entsteht durch die innere Reinigung und damit verbunden durch ein starkes Anwachsen der Energie. Ich nenne es das Erwachen der Kundalini-Energie. Die Kundalini-Energie steigt zum Scheitelchakra auf und verändert dadurch das Bewusstsein. Es entsteht ein Einheitsbewusstsein, die Egolosigkeit, die geistige Verbindung mit allem. Und es taucht das Gefühl von umfassender Ruhe, Liebe, Glückseligkeit und Allgegenwart auf. Man lebt im Licht, ist das Licht und strahlt Licht aus.


Dalai Lama: "Materieller Fortschritt kann den Menschen kein endgültiges und dauerhaftes Glück bringen. Wirkliches Glück muss von innen kommen. "

Nils: Laut Glücksforschung kommen 90 % des Glücks eines Menschen aus seiner Psyche. Wir brauchen eine Glückspsyche, damit wir in unserem Leben glücklich sind. Wie erhalten wir eine Glückspsyche? Laut Glücksforschung genügen dazu einige wenige Übungen am Tag. Wir sollten jeden Morgen unseren Geist positiv einstellen. Was ist heute unser positiver Gedanke? Wofür sind wir dankbar? Was ist das Schöne in unserem Leben? Jeden Abend sollten wir über den Tag nachdenken. Konnten wir unser inneres Glück bewahren? Was können wir besser machen? Wichtig ist es auch jeden Tag 20 Minuten zu meditieren und regelmäßig etwas Sport zu treiben (Yoga, Gehen, Joggen). Wenn wir achtsam auf unsere Gedanken sind, regelmäßig meditieren, Sport treiben und uns gesund ernähren, erhalten wir eine positive Psyche und ein glückliches Leben. Der Dalai Lama ist dafür ein gutes Vorbild. Er achtet auf seine Gedanken, meditiert einige Stunden und treibt jeden Tag etwas Sport, notfalls am Laufband, Und er pflegt auch die Geselligkeit und hat viel Freude am Leben.

Dalai Lama: "Die Entwicklung von Liebe und heilender Hinwendung ist grundlegend. Es ist wichtig, dass wir das im täglichen Leben praktizieren."

Nils: Die Essenz des spirituellen Weges ist es im anhaftungslosen Sein (in der inneren Ruhe, im inneren Frieden, in der Gelassenheit) und im Geben (in der umfassenden Liebe) zu leben. Dadurch entwickelt sich am besten unser inneres Glück. Dadurch kommen wir zur Erleuchtung. Dadurch werden wir ein Buddha. Ein weltlicher Mensch lebt vorwiegend in der Sucht und im Haben-Wollen. Er will Geld, Liebe, Anerkennung, Reichtum und äußeren Genuss. Dadurch blockiert er seine spirituelle Energie. Der erste Schritt ins Licht ist es die Anhaftung an äußere Dinge und andere Menschen loszulassen. Am wichtigsten aber ist es ins Geben zu kommen. Damit lösen wir unsere Suchttendenzen auf und kommen in ein Einheitsbewusstsein. Durch das Geben entstehen Liebe, Glück und Erleuchtung in uns. Wir leben als Bodhisattva und werden so im Laufe der Zeit ein Buddha der Liebe. Damit dies geschieht, müssen wir dies gerade im täglichen Leben praktizieren. Das ist oft nicht einfach. Manchmal müssen wir erst einmal gut für uns sorgen, bevor wir genügend Kraft zu geben haben. Wir praktizieren Yoga, Meditation und Mantras (ein spirituelles Ritual) für unser tägliches inneres Gleichgewicht. Um in die Liebe zu kommen, müssen wir nichts Großes geben. Es genügt oft eine kleine gute Tat, um unseren Geist positiv umzuwandeln. Manchmal genügt es bereits allen unseren Freunden Licht zu senden und zu denken: "Mögen alle Wesen glücklich sein. Möge es eine glückliche Welt geben."

Dalai Lama: "Wie lassen sich Weltliches und Spirituelles harmonisch miteinander verbinden? Wenn die Motivation eines Menschen von gutem Willen, positiven Gefühlen und dem Wunsch nach dem Wohl der anderen inspiriert ist."

Nils: Spiritualität und weltliches Denken sind Gegensätze. In der Spiritualität leben wir im erleuchteten Sein und in der umfassenden Liebe. Auf dem weltlichen Weg denken wir vom Ego aus. Wir haften an Genüssen an und lehnen Leid ab. Auf dem weltlichen Weg verspannen wir uns immer mehr durch den Stress des Lebens. Das innere Glück schrumpft. Auf dem spirituellen Weg wachsen wir immer weiter ins Licht, in die Liebe, im Frieden und im Glück. Wir müssen so leben, dass unser Leben ein innerer Wachstumsweg wird. Wir dürfen auch weltlichen Freuden leben. Aber wir müssen den Schwerpunkt unseres Lebens auf die Spiritualität leben. Wie wir das machen, hängt von unserer Person und unserer Situation ab. Unsere Kreativität ist gefordert. Wie können wir positives Denken, Meditation, Ruhe und Liebe in unser Leben bringen? Der einfachste Weg ist ein tägliches spirituelles Ritual. Der beste Weg ist es nach einem spirituellen Tagesplan zu leben und in allen weltlichen Dingen eine spirituelle Motivation und Einstellung zu bewahren.

Dalai Lama: "Qualitäten, die vom Bewusstsein abhängen, können unbegrenzt vermehrt werden."

Nils: Also können wir unbegrenzt in innerem Frieden, Kraft, Liebe, Weisheit und Glück wachsen. Wir müssen uns nur entscheiden, was wir wollen. Und dann das tun, damit sich die jeweiligen positiven Eigenschaften entfalten. Wer Liebe möchte, sollte Liebe geben. Wer Weisheit möchte, sollte über sich und das Leben nachdenken. Wer Frieden möchte, sollte alle Anhaftungen loslassen. Wer Kraft braucht, der sollte Sport treiben, genug Erholungspausen haben, und mit Selbstdisziplin seinen Weg zu einem Ziel gehen. Spirituell gesehen können sich unser Chakren unermesslich öffnen. Wir können unermesslich in unserer Energie wachsen, wenn wir den spirituellen Weg gehen. Bis wir eines Tages ein Buddha sind.

Dalai Lama: "Das Bewusstsein wird immer da sein. Wenn wir die Buddhaschaft erreichen, so wird dieses Bewusstsein zum Allwissen erleuchtet. Dennoch wird dieses Bewusstsein als individuelle Wesenheit weiter existieren."

Mara Tin: "Zuerst: woher will der D.L. das wissen? Und 2. Zitat DL „Dennoch wird dieses Bewusstsein (das der Buddhschaft) als individuelle Wesenheit weiter existieren." - also DAS widerspricht der Lehre Buddhas .... denn auf die Frage, ob ein 'Erleuchteter' wiederkommt sagte Buddha an einer Stelle: Wohin geht die Flamme, nachdem sie erloschen ist? Wo ist hier noch Individualität?

Nils: Das ist die Erkenntnis der erleuchteten Meister des tibetischen Buddhismus. Dort gibt es viele Buddhas, zum Beispiel Padmasambha, den man auch den zweiten Buddha nennt. Als Buddha sieht man seine früheren Leben. Man erkennt, was Buddhaschaft bedeutet. In einer tiefen Erleuchtungserfahrung habe ich das auch gesehen. Man ist allumfassendes Bewusstsein in höchster Glückseligkeit, ewig, ohne Identität, aber mit einem individuellen Bewusstsein, das heißt man kann individuell handeln. Das widerspricht nicht der Lehre Buddhas. Es ergänzt sie. Buddha hat andere Dinge betont. Aber letztlich hat er das Gleiche erfahren. Erleuchtung ist über allen Worten. Man begreift es nur, wenn man es erfahren hat. Insbesondere kann Egolosigkeit und individuelles Bewusstsein gleichzeitig nebeneinander existieren. Auch ein Buddha kann individuell handeln.

Dalai Lama: "Wir müssen die verschiedenen Formen der Leid verursachenden Emotionen erkennen und lernen, sie auf der Stelle zu kontrollieren. Sobald sich eine der Leid verursachenden Emotionen ankündigt, sollte man an die entgegengesetzte Eigenschaft denken, indem man die Vernunft benutzt, um die entgegengesetzte Einstellung zu erzeugen. Wenn du das nicht kannst, dann versuche deine Aufmerksamkeit von der Emotion abzulenken, indem du spazieren gehst oder auf deinen Atem achtest."

Nils: Das ist die Essenz des positiven Denkens. Der Weg der Erleuchtung besteht im Wesentlichen aus Meditation und positivem Denken. Die entscheidende Erkenntnis der Psychologie besteht darin, dass Gefühle und Gedanken zusammenhängen. Wenn wir ein negatives Gefühl wie Wut, Trauer, Sucht oder Angst in uns spüren, dann wird dieses Gefühl meistens durch einen negativen Gedanken verursacht. Ein Gedanke ist dann negativ, wenn er uns schadet, unseren Mitmenschen schadet, unsere Erleuchtung blockiert oder nicht der Wahrheit entspricht. Ein Gedanke ist positiv, wenn er hilfreich für uns und unsere Mitmenschen ist. Auch Gefühle von Wut, Angst, Trauer oder Sucht können auf positiven Gedanken beruhen. Positiv ist eine Sucht dann, wenn wir süchtig nach Erleuchtung sind. Positiv ist Trauer dann, wenn wir damit zum Loslassen und inneren Frieden kommen. Positiv ist Angst dann, wenn sie uns vor Gefahren schützt. Positiv ist Wut dann, wenn sie uns die Kraft gibt uns und die Welt zu retten. Unsere Weisheit sagt uns, wann ein Gedanke positiv oder negativ ist. Positiv ist ein Gedanke grundsätzlich dann, wenn er Frieden, Liebe, Glück, Weisheit und Erleuchtung in uns erzeugt. Positive Gefühle und Gedanken können wir auf verschiedene Weisen erzeugen. Oft genügt schon das klare Nachdenken über eine Situation. Wir können uns auch bewusst auf das wahre Ziel des Lebens, die Erleuchtung und das Leben im Glück und in der Liebe besinnen. Manchmal hilft es auch, wenn wir meditieren, Sport treiben oder uns ablenken. Die Grundtechnik ist es einen negativen Gedanken durch einen entgegensetzen positiven Gedanken zu überwinden. Der Hauptweg ist es individuell herauszufinden, was uns persönlich am besten hilft. Das ist langfristig immer der Weg der Erleuchtung und der Liebe.

Dalai Lama: "Die schwerste Zeit im Leben ist die Periode größten Gewinns an Erkenntnis und Erfahrung. In schweren Zeiten kann man am ehesten lernen, innere Stärke und Entschlusskraft sowie den Mut zu entwickeln, sich Problemen zu stellen."

Nils: Der Buddhismus ist ein Weg der Leidbefreiung. Durch die Erleuchtung erheben wir uns über das Leid des Lebens. In Phasen des Leidens erkennen wir, wie wichtig die Erleuchtung für uns ist. Wir entwickeln das Bedürfnis, den Weg der Erleuchtung zu gehen. Das Leid des Lebens gibt uns die stärkste Motivation den Weg der Befreiung zu gehen. Viele Menschen sind gerade durch Zeiten des Leidens zur Erleuchtung durchgebrochen. Wie können wir das Leid des Lebens überwinden? Durch den achtfachen Pfad Buddhas. Wir entwickeln den festen Entschluss den Weg der Leidbefreiung zu gehen. Wir arbeiten an unseren Gedanken, meditieren und erlangen inneren Frieden. Wir streben nach Erleuchtung, finden unseren Weg und gehen ihn konsequent bis zum Ziel. Wir visualisieren uns als Buddha und werden ein Buddha. Wir wünschen allen Wesen Glück und erwecken so die Kraft der Liebe in uns. Wenn wir konsequent in der Wahrheit und in der Liebe leben, werden wir mit Sicherheit unser Ziel erreichen. Die Buddhas und Bodhisattvas werden uns auf unserem Weg führen und uns helfen, wenn wir uns jeden Tag geistig mit ihnen verbinden.

Dalai Lama: "Wir sollten unserem Leben einen Sinn geben und es nicht vergeuden. Haben wir den Erleuchtungsgeist entwickelt? Sind wir zu Menschen mit Herz geworden?"

Nils: Das Leben hat einen tieferen Sinn. Unsere Aufgabe ist es sich von Leben zu Leben weiter zur Erleuchtung und zur umfassenden Liebe zu entwickeln. Unser Sinn ist, das höchste Glück, dauerhaften Frieden und unermessliche Liebe zu erlangen. Unser Sinn ist es im Licht zu leben, im Paradies, im Nirwana. Wir vergeuden unser Leben, wenn wir den Weg der Dunkelheit gehen. Wir vergeuden unser Leben, wenn sich unser Leben nur um unser Ego und äußere Dinge dreht. Der Hauptsinn des Lebens ist in uns zu finden. Der Hauptsinn ist ein Buddha zu werden. Deshalb strebt ohne Unterlass. Das waren die letzten Worte Buddhas.

Dalai Lama: "Wer auf Buddha meditiert, wird ein Buddha."

Nils: Es ist sehr wichtig, dass wir auf dem spirituellen Weg ein gutes Vorbild haben. Ein Vorbild erweckt die Energien von Frieden, Liebe, Kraft und Weisheit in uns. Ein Vorbild inspiriert uns und gibt uns Kraft und Ausdauer für unseren spirituellen Weg. Ein Vorbild kann die Erleuchtungsenergien in uns erwecken. Wenn wir tief in unserem Inneren an unser Vorbild glauben, dann werden wir im Laufe der Zeit eins mit unserem Vorbild werden. Unser Vorbild wird uns zur Erleuchtung führen. Ein Vorbild programmiert unser Unterbewusstsein auf Sieg. Unser Unterbewusstsein wird uns durch unsere innere Stimme dahin führen, dass wir unser Vorbild in uns realisieren. Mit unserem spirituellen Vorbild sind die Energien der erleuchteten Meister verbunden. Alle Buddhas und Bodhisattvas werden uns helfen, wenn wir auf Buddha oder ein anderes spirituelles Vorbild (Tara, Chenrezig) meditieren. Sie werden uns zur spirituellen Selbstverwirklichung, zur Erleuchtung und in ein Leben im Licht führen. Wir müssen nur beständig den Glauben an unser spirituelles Vorbild bewahren und pflegen. Gut ist es sich jeden Tag durch ein kleines Ritual mit seinem Vorbild zu verbinden und seinen Namen als Mantra zu denken. Gut ist es auch, dass wir achtsam auf unsere Gedanken und Handlungen sind und uns wie unser Vorbild verhalten. Dann ernten wir den größten Segen auf dem spirituellen Weg.

Dalai Lama: "Der Anblick einer Landschaft, ein Spaziergang, bei dem man frische Luft atmet, kann uns inneren Frieden verschaffen. Wir sind eben ein Teil der Natur, wir sind ihre Kinder."

Nils: Erleuchtungsbewusstsein ist Einheitsbewusstsein. Wir erkennen uns als eins mit der Natur und allen ihren Verkörperungen. Wir leben in der Ruhe, in der Einheit, in der Liebe zur Natur und allen Wesen. Wenn wir uns in die Natur begeben, dort meditieren, spazieren gehen, die Natur visualisieren, bringt uns das in ein Einheitsbewusstsein und zum inneren Frieden. Die Energie der Natur tut uns gut. Die Bäume senden Duftstoffe aus, die uns beruhigen. Wer erleuchtet ist, hört die Vögel singen. Wir kommen in uns zur Ruhe. Und plötzlich hören wir den Gesang der Vögel. Unsere Ich-Zentrierung fällt von uns ab. Wenn wir die Natur um uns betrachten, dann öffnen sich unsere Chakren und die Kundalini-Energie erwacht. Es entsteht Glück in uns. Wenn wir uns in die Natur begeben, hat das einen großen Heilungseffekt. Yogis zogen sich in die Natur zurück, um dort zu meditieren. Die Natur ist ein großer Helfer auf dem Weg zur Heilung und Erleuchtung. Die Welt ist eins. Das erkennen wir durch die Betrachtung der Natur. Wir sind ein Teil der Natur. Wir sollten ihren Gesetzen folgen. Ihr höchster Sinn ist der Weg der Erleuchtung. Mögen alle Wesen glücklich sein. Möge es eine glückliche Welt geben. Mögen wir alle zu Buddhas in der Einheit der Natur, im Glück und in der umfassenden Liebe werden.

Dalai Lama: "Wenn ich Feindseligkeit, Zorn oder Hass entwickle, wer ist dann der Leidtragende? Ich selbst! Ich verliere meine Zufriedenheit, meinen Schlaf und meinen Appetit. In der Wut verliert der Mensch seine Intelligenz."

Nils: Darf ein Buddhist wütend sein? Ist es gut wütend zu sein? Oder ist es besser seine Wut zu unterdrücken? Buddha lehrte es an nichts anzuhaften. Wer an nichts anhaftet, kann auch nicht wütend sein. Er nimmt die Dinge wie sie sind. Buddha gibt uns das Beispiel eines Menschen, der auf ihn wütend war. Buddha hat die Wut einfach nicht angenommen. Er hatte kein Ego. Es hat ihn nicht berührt. Der Dalai Lama lebt Gefühle wie Freude und Trauer, aber Wut lehnt er ab. Aus meiner Sicht kann auch Wut manchmal hilfreich sein. Wut gibt uns die Kraft Dinge zu ändern. Sie gibt uns die Kraft negativen Menschen und ihren Handlungen Einhalt zu gebieten. Aber man darf sich nicht von der Wut beherrschen lassen. Sie darf nicht den eigenen Verstand vernebeln. Man muss sie kontrollieren, damit sie nicht schädliche Auswirkungen auf andere oder auf einen selbst hat. Wut in sich hineinzufressen ist ungesund. Besser ist es alle Gefühle zuzulassen. Wir sollten sie aber sozialverträglich ausleben, in einer Meditation, einem Spaziergang oder der Schüttelmeditation. Wichtig ist es, dass wir den Gedanken hinter der Wut betrachten. Was hat uns wütend gemacht? Was ist jetzt das richtige Verhalten? Welcher positive Gedanke hilft uns wieder zum inneren Frieden und zur umfassenden Liebe zu finden? Wir können uns darauf besinnen, dass Menschen nicht perfekt sind. Wir können daran denken, dass Frieden, Liebe und Glück wichtiger sind als Wut, Zorn und Hass.

6.7.2021. Heute hat der Dalai Lama Geburtstag. Er wird 86 Jahre alt. Möge er noch lange leben. Er ist derzeit das wichtigste buddhistische Vorbild auf der Welt. Er tritt für den Weltfrieden, für eine bessere Welt und für das tolerante Zusammenleben aller Menschen ein. Und er ist mein persönlicher buddhistischer Meister. 1991 traf ich ihn das erste Mal in Hamburg. Bei seinem Vortrag saß ich in der ersten Reihe direkt vor ihm. Ich verband mich mit seinem Herzchakra und trat für drei Tage in eine unermessliche Liebe ein. Seit der Zeit bin ich spirituell mit dem Dalai Lama verbunden. Er erschien mir in den Folgejahren oft im Traum und gab mir persönliche Botschaften für meinen Weg. Meine wichtigste Aufgabe ist es am Aufbau eines undogmatischen und toleranten westlichen Buddhismus mitzuhelfen. Dazu habe ich die Facebook Gruppe Buddhismus in Deutschland gegründet. Dazu habe ich viele Bücher über den Buddhismus geschrieben. Mein kostenloses Ebook Buddhismus Grundwissen steht gerade bei Amazon Religion und Glaube auf Platz 1. Es wird viel gelesen. Des weiteren veranstalte ich jedes Jahr bei mir zuhause ein Retreat zum Buddhismus. Dieses Jahr ist der Start. Ich bin gespannt wie es wird. Es haben sich viele Leute angemeldet. Es ist ein Geschenk des Kosmos, dass ich so einen schönen Ort in der Natur mit vielen kleinen Retreathütten besitze.

Botschaft des Dalai Lama für den heutigen Tag: "Der Buddhismus hat viele wirkungsvolle Techniken zur Schulung des Bewusstseins entwickelt. Ein klarer Verstand. ein gutes Herz und ein liebevolles Gemüt sind am wichtigsten. "

Dalai Lama: "Der Dharma wurde uns nicht von den großen Meistern gegeben, damit die Menschen miteinander streiten. Würde ich als Buddhist mit einem Anhänger einer anderen Religion einen Streit anfangen, so würde mich der Buddha gewiss tadeln. Die Lehre muss in unseren Bewusstseinsstrom eingebettet werden, damit er gezähmt wird."

Nils: Ein Buddhist sollte sich durch Liebe, Frieden und Toleranz auszeichnen. Buddha lehrte: "Seid harmonisch, Mönche." Wir sollten untereinander die Harmonie pflegen. Und wir sollten auch im Umgang mit anderen Religionen tolerant und liebevoll umgehen. Natürlich dürfen wir über den Weg der Wahrheit diskutieren, Aber wir sollten es aus dem inneren Frieden heraus tun. Wir sollten es als Weg begreifen gemeinsam zur Wahrheit zu wachsen. Erleuchtung ist über allen Begriffen und spirituellen Systemen. Es gibt viele Wege zur Erleuchtung. Das sollten wir nie vergessen. Besonders schlimm ist es, wenn sich Buddhisten untereinander bekämpfen. Damit sind wir kein gutes Vorbild. Es zeigt nur ein großes Ego. Unser Ziel sollte eine Welt der Liebe, des Friedens und des allgemeinen Glücks sein. Dazu sollten wir bei uns selbst beginnen.

Dalai Lama: "Nach eigenen Träumen und Vorhersagen anderer soll ich 110 Jahre alt werden. Da viele Menschen mir aufrichtig ihre Freundschaft und ihren Respekt schenken, bin ich entschlossen, dass ich 110 Jahre alt werden muss."

Nils: Es ist möglich, dass ein Menschen über 100 Jahre alt wird. Der älteste Mensch wurde 122 Jahre alt. Aber es ist sehr unwahrscheinlich. Vor allem ist fraglich, ob man es selbst bestimmen kann. Man kann gesund leben. Man kann sich gesund ernähren, regelmäßig Sport treiben, auf Schadstoffe verzichten (Alkohol, Drogen, Fastfood), Stress vermeiden und positiv denken. Dann lebt man im Durchschnitt wissenschaftlich erforscht 14 bis 20 Jahre länger. Sein genaues Alter selbst festzulegen, setzt höhere spirituelle Kräfte voraus. Ich wünsche, dass der Dalai Lama diese Kräfte besitzt. Es wäre ein Beweis für höhere spirituelle Fähigkeiten. Und natürlich wäre es sehr gut, wenn uns der Dalai Lama noch lange erhalten bleibt. Er ist wichtig für die Welt. Aus meiner Sicht stärkt es den Lebenswillen, wenn man von seinen Mitmenschen geliebt wird. Der Dalai Lama hat zwar einige Feinde, aber sehr viele Freunde. Es ist normal, dass es Menschen gibt, die anders denken als man selbst. Wichtig sind vor allem die Freunde. Freunde sind das Wichtigste auf der Welt, wie schon der griechische Philosoph Epikur erkannte. Sie machen das Leben lebenswert. Sie bringen Glück und Liebe in unser Leben. Leben wir unsere Freundschaften. Pflegen wir unsere spirituelle Gemeinschaft. Im Buddhismus ist neben Buddha als spirituellem Vorbild und seiner Lehre die Sangha das wichtigste Element für unser spirituelles Wachstum. Möge unsere Sangha ewig bestehen. Möge der Dalai Lama so lange leben wie er es sich vorgenommen hat.

Dalai Lama: "Wir sollten uns in der Entwicklung von Tugenden und in der Überwindung von Lastern üben, damit wir in unserem Glück wachsen. Wenn wir konsequent sind, können wir von Stufe zu Stufe voranschreiten, bis wir ein Buddha sind."

Nils: Die Essenz des buddhistischen Weges sind die tägliche Meditation und die beständige Gedankenarbeit. Wir müssen achtsam auf unsere Gedanken sein, damit wir spirituell vorankommen. Achtsamkeit auf die Gedanken bedeutet, dass wir positive Eigenschaften wie Weisheit, Gelassenheit, Selbstdisziplin, umfassende Liebe und Genügsamkeit in äußeren Dingen üben. Auf die Laster verweisen die fünf Silas (nicht töten, nicht stehlen, nicht lügen, kein sexueller Missbrauch und keine berauschenden Mittel). Diese Laster sind in der heutigen Zeit nicht einfach zu überwinden. Noch schwieriger ist es konsequent in der Weisheit und in der Liebe zu leben. Der buddhistische Weg ist ein Weg der inneren Schulung, damit wir innere Heilung erfahren und zu einem Leben im Glück, in der Liebe und in der Erleuchtung wachsen. Unser Ziel sollte es sein so zu denken und zu handeln wie ein Buddha. Dann werden wir ein Buddha. Nur dann können wir diese Welt des Leidens überwinden. Und als Bodhisattva retten wir dann auch noch unser Mitmenschen.

Dalai Lama: "Der Dharma ermutigt uns zu begreifen, dass wir frei sein können vom inneren und äußeren Leid, das unter den anderen menschlichen Wesen wütet."

Nils: Wie werden wir frei vom Leid des Lebens? Der Buddhismus lehrt uns, dass wir die Anhaftung an die äußeren Dinge loslassen müssen. Wir sollten innerlich abgeschieden von der äußeren Welt sein. Wir sollten uns vor negativen Energien schützen. Wir können unseren inneren Frieden bewahren, wenn wir nicht auf die Aggressionen unserer Mitmenschen einsteigen. Wir sollten eine gewisse Distanz zum äußeren Leben bewahren. Das gelingt uns durch Zeiten der Ruhe, der Erholung und der Meditation. Das gelingt uns durch die Achtsamkeit auf unsere Gedanken. Wir pflegen Gedanken von Gelassenheit, Gleichmut, Weisheit, Mitgefühl und Liebe. Wir leben als Buddha der Ruhe in einer Welt der Unruhe.

Dalai Lama: "Manchmal werde ich gefragt, ob der Buddhismus für westliche Menschen geeignet ist. Solange Menschen unter Geburt, Krankheit, Alter und Tod leiden, sind sie von daher gesehen alle gleich. Im Kern geht es um ebendieses Leid."

Nils: Die grundlegende Aussage des Buddhismus besteht darin, dass Leben leiden ist. Das Leid ist durch den Weg der Erleuchtung zu überwinden. In der Erleuchtung überschreiten wir die Gesetze von Geburt und Tod. Wir leben als Bewusstsein ewig. Als erleuchtetes Bewusstsein können wir uns ewig als Bodhisattva wieder inkarnieren. Wir können uns durch den Kundalini-Yoga in eine Glücksdimension bringen, die das Leid auf der Erde bei weitem überschreitet. Wir lösen unser Ego auf und haften nicht mehr an den Wandlungen des Lebens an. Wir fließen frei und glücklich mit dem Leben, wie es gerade kommt. Auch für nichterleuchtete Menschen ist der Buddhismus ein großer Schatz. Die grundlegenden Techniken erleichtern uns das Leben. Durch die Meditation können wir den Stress überwinden und zu innerem Frieden finden. Durch die Achtsamkeit auf die Gedanken können wir Eigenschaften wie Gelassenheit, Liebe und Glück entwickeln. Wir können uns durch den spirituellen Weg von vielen Krankheiten heilen. Der Buddhismus ist ein großes Geschenk für alle Menschen im Westen. Allerdings sollte der Buddhismus an die Menschen im Westen angepasst werden, damit er für viele hilfreich ist. Im Westen brauchen wir einen undogmatischen Buddhismus, der nur den Grundsätzen Wahrheit und Liebe folgt. Wir brauchen keine übertriebenen Hierarchien. Wir brauchen Gleichberechtigung von Männern und Frauen. Wir brauchen keine Dogmen, sondern sollten mit der Wissenschaft gehen. Und wir brauchen die Verbindung von Buddhismus und westlicher Psychologie. Wir sollten die modernen Erkenntnisse der Wissenschaft nutzen, um daraus eine moderne Form der Spiritualität zu entwickeln.

Dalai Lama: "Wir müssen als Buddhisten die anderen Religionen respektieren. Denn für andere mögen sie durchaus der richtige Weg zu innerem Frieden und letzter Erkenntnis sein."

Nils: Erleuchtung ist über allen Worten und allen spirituellen Systemen. Erleuchtung ist wie die Sonne auf der Spitze eines Berges. Es gibt viele Wege den Berg hinauf, langsame, schnelle, mittlere. Manche Wege führen durch Blumenwiesen, andere durch steiniges Geröll, durch kalte Gletscher oder über steile Felswände. Auf einigen Wegen gibt es kundige Wegbegleiter und auf anderen Strecken müssen wir selbst unseren Weg finden. Manche Menschen werden durch die Vorstellung eines persönlichen Gottes inspiriert und andere durch die Suche nach sich selbst. Manche Menschen suchen vor allem Heilung, inneren Frieden und einen Freundeskreis. Andere suchen nach dem tieferen Sinn, nach Leidbefreiung und Erleuchtung. Für manche Menschen ist das Paradies nach dem Tod ein gutes Ziel, andere wünschen hier und jetzt im Licht zu leben. Manche Menschen wollen vor allem für sich selbst Glück und andere wünschen, dass alle Wesen zur Erleuchtung gelangen. Manche Menschen nennen das höchste Ziel Gott, andere Allah, Brahman, Tao, Nirvana oder Einheitsbewusstsein. Für manche Menschen ist Buddha ein wichtiges Vorbild. Für andere Jesus, Moses, Mohammed, Krishna, Shiva, Odhin oder Zeus. Der Dalai Lama lehrt die Einheit aller Religionen. Alle Religionen sollten sich gegenseitig respektieren und für das Ziel einer friedlichen Welt zusammenarbeiten. Jeder Mensch sollte den spirituellen Weg finden, der ihm persönlich zusagt. Abgrenzen sollten wir uns gegen Menschen, die ihre Religion für ihre persönliche Macht, für Geld, Sex oder ihr Ego missbrauchen. Es ist wichtig, dass wir immer genau auf unser Herz und unseren Verstand hören. Dann werden wir den Weg ins Licht finden, egal welcher Religion wir folgen.

Dalai Lama: "Das Leben ist kurz. Wenn wir uns den negativen Emotionen überlassen, vergeuden wir es. Selbst das kleinste Insekt kann mit Hilfe von Beharrlichkeit die Buddhaschaft erlangen."

Nils: Dieses kleine Insekt bin ich. Ich bin vor etwa 5000 Leben als kleines Insekt gestartet. Etwa 3000 Leben habe in verschiedenen Formen als Kleinstlebewesen verbracht. Dann begann mein Aufstieg von Tier zu Tier, bis ich seit etwa 100 Leben ein Mensch bin. Jedes Leben sah ich klar in meinen Meditationen, Träumen und Visionen. Zuerst war ich ein Mensch in der Steinzeit. Dann war ich ein mongolischer Schamane. Danach inkarnierte ich als chinesischer Mandarin. Ich war eine indische Frau und ein christlicher Mönch. Immer war ich auf der Suche nach dem Glück. Ich ging mit Ausdauer meinen Weg durch die Inkarnationen. Jetzt bin ein Buddhist auf dem mittleren Weg. Ich kenne jetzt mein Ziel und meinen Weg. Wer die Erleuchtung und den dazu gehörigen Weg kennt, für den ist die Zielerreichung nicht mehr weit. Es ist nur noch eine Frage der Ausdauer. Warum sollten wir nicht beharrlich sein? Das Leben im Licht, die Buddhaschaft liegt direkt vor uns. Wir haben das große Geschenk des Wissens erhalten. Unsere Meister helfen uns und zeigen uns den Weg. Wenn wir konsequent den Weg unserer Wahrheit gehen, können wir nur siegen. Erleuchtung ist ein unermesslicher Schatz. Es ist unermesslich schön im inneren Glück, in der Ruhe und in der umfassenden Liebe zu leben. Das Glück der Erleuchtung ist unermesslich. Wer es kennt, weiß, dass man alles dafür tun würde, Bereits ein kleiner Blick ins Licht genügt, um unser Herz für viele Inkarnationen zu erwärmen. Mögen wir alle Trägheit und Mutlosigkeit überwinden. Mögen wir alle jeden Tag einen Schritt ins Licht gehen. Mögen wir alle im Frieden, in der Liebe und im Glück leben.

Dalai Lama: "Nur ein Weg schenkt uns wirklich in umfassendem Sinn die Mittel, uns fest im Glück und Segen zu verankern und uns vom Leid zu befreien: Dharma, religiöse Übung, gelebte Religion."

Nils: Der Buddhismus ist ein großer Schatz. Er ermöglicht uns in diesem und in allen zukünftigen Leben den Weg des Glücks und der Liebe zu gehen und uns vom Leid des Lebens zu befreien. Der spirituelle Weg führt uns zu innerer Heilung, zu dauerhaftem Glück, zur Erleuchtung und zu einem Leben im Licht, im Paradies, im Nirwana. Nirwana ist das höchste Glück, weil wir unser Ego überwunden haben, im erleuchteten Sein leben und die Glücksenergie in uns fließt. Wir erfahren in uns eine unermessliche Dimension von Frieden, Liebe und Glück. Wir brauchen dazu nur eins. Wir müssen den Weg gehen. Lesen alleine genügt nicht. Wir müssen jeden Tag an unseren Gedanken arbeiten, auf unsere Handlungen achten, meditieren, unseren Geist auf das spirituelle Ziel ausrichten und Liebe in die Welt bringen. Dann wird jeder Tag zu einem weiteren Schritt ins Licht.

Dalai Lama: "Die anderen sind wichtiger als man selbst. Wenn eine große Zahl von Menschen glücklich ist, macht mich das mehr zufrieden, als wenn ich selbst glücklich bin. "

Nils: Das ist eine spannende Aussage des Dalai Lama. Sie widerspricht dem westlichen Egodenken. Ein westlicher Mensch würde eher denken: "Hauptsache mir geht es gut. Die anderen Menschen sind mir nicht so wichtig." Im westlichen Konsumkapitalismus wird das Ego des Einzelnen betont. Ein Kapitalist sieht sich im Recht Millionen von Menschen unglücklich zu machen, wenn es seinem eigenen Profit dient. So handeln weltweit die großen Konzerne. Das Ergebnis ist Hunger in Afrika und Indien, Umweltkatastrophen weltweit, massenhaft Burnout und psychische Probleme in den hochentwickelten Industrienationen, eine Welt, die sich auf den Abgrund zubewegt. Ein Bodhisattva konzentriert sich auf das Glück seiner Mitmenschen und der ganzen Welt. Um anderen zu helfen, nimmt er eigenes Leid in Kauf. Und genau das ist der Weg das Egodenken aufzulösen und zur Erleuchtung zu kommen. Es ist das Geheimnis des Weges der Liebe (Mahayana), dass man seine Mitwesen wichtiger nimmt als sich selbst. Der Mahayana-Buddhismus stellt die Liebe in den Mittelpunkt. Dabei empfiehlt der Dalai Lama einen Doppelweg. Wir sollten gleichzeitig den Weg der Ruhe und Liebe gehen. Wir sollten gut für uns sorgen, viel meditieren, unsere Energie bewahren, inneres Glück entwickeln. Wer in sich selbst keinen Frieden und kein Glück hat, kann seine Mitmenschen nur begrenzt zu Frieden und Glück bringen. Aber nur an sich selbst zu denken, Glück und Erleuchtung nur für sich selbst anzustreben, ist letztlich ein Weg des Egos. Auf einer niedrigen Stufe der Erleuchtung gibt es noch ein spirituelles Ego. Deshalb gibt es so viel Missbrauch in den Religionen. Ein Buddha, ein vollständig Erleuchteter, besitzt kein spirituelles Ego mehr. Er zeichnet sich durch Demut, Bescheidenheit, Ruhe und umfassende Liebe aus. Wie der Dalai Lama. Er gibt sein Leben für uns, damit wir den Weg zur Erleuchtung finden können. Mögen wir auch die Liebe in den Mittelpunkt unseres Lebens stellen. Der erste Schritt ist jeden Tag eine gute Tat zu tun. Wir schenken einem Mitmenschen ein Lächeln, ein gutes Wort, eine hilfreiche kleine Tat.

Dalai Lama: "Es bringt wenig Gewinn, wenn wir uns auf die Unterschiede konzentrieren und uns gegenseitig kritisieren. Wir sollten versuchen den eigentlichen Sinn zu verstehen und das Verbindende zu erkennen - die Liebe, die heilende Hinwendung und die Achtung für eine höhere Macht."

Nils: Die höhere Macht kann man Natur, die kosmischen Gesetze, das Karma-Gesetz, Gott, die Wahrheit oder die Liebe nennen. Der Mensch ist ein Teil der Natur. Und in der Natur herrschen bestimmte Gesetze. Wenn wir uns an diese Gesetze halten, geht es uns gut. Wenn wir gegen die Gesetze der Natur verstoßen, geht es uns und unseren Mitmenschen schlecht. So einfach ist das. Damit wir gesund bleiben, müssen wir gesund leben. Damit wir glücklich sind, müssen wir positiv denken, meditieren, das Leben meistern und einen spirituellen Weg gehen. Wir sollten positiv miteinander umgehen. Wir können uns gegenseitig glücklich machen oder uns gegenseitig ins Leid bringen. Als Buddhisten wünschen wir eine Welt der Liebe, des Friedens und des Glücks. Wir sollten jeden Tag die entsprechenden Ursachen setzten, damit wir positive Wirkungen erzielen. Stärken wir uns gegenseitig auf dem Weg des Glücks und der Erleuchtung. Dann wird eines Tages die ganze Welt erleuchtet sein. Wir werden alle im Paradies, im Licht und im Glück leben.

Dalai Lama: "Der Geist ist die ungreifbare subtile Energie, die sich des stofflichen Körpers bedient. Auf der höchsten Ebene kann dieser Geist nicht verschwinden. Er ist der innere Meister, der oberste Guru. Er hat Zeit und Raum überwunden."

Nils: Es gibt eine subtile Energie. Ich nenne sie spirituelle Energie. Als spirituell fortgeschrittener Mensch kann man sie spüren. Durch diese Energie sind alle Wesen miteinander verbunden. Wir leben alle im selben Energiemeer. Diese Energie ist eine Bewusstseinsenergie. Wenn wir sie entwickeln, gelangen wir zur Erleuchtung. Ein schneller Weg zur Erleuchtung ist der Vajrayana, der tibetische Buddhismus, der aus Energiearbeit (Chakren, Gottheiten-Yoga), Meditation und dem Weg der Liebe (Bodhisattva-Weg) besteht. Buddha konzentrierte sich auf die Gedankenarbeit (Achtsamkeit auf das Denken und die Gefühle) und die Meditation. Der tibetische Buddhismus hat die Energiearbeit aus dem indischen Tantra-Yoga übernommen. Die zweite Lehre Buddhas ist die Lehre von der Reinkarnation. Das Bewusstsein ist ewig und kann sich ewig reinkarnieren. Oder es kann als erleuchtetes Bewusstsein im Jenseits verweilen. Es kann durch Mantren angerufen werden. Dann hilft es uns über unsere innere Stimme. Die dritte Lehre des tibetischen Buddhismus ist es, dass wir immer auf unseren inneren Meister hören sollten. Dann führt uns unsere Energiearbeit zur Erleuchtung. Einen äußeren erleuchteten Meister zu haben ist gut. Aber noch wichtiger ist der Kontakt zur eigenen inneren Weisheit.

Dalai Lama: "Der Welt zu entsagen heißt, nicht an der Welt zu hängen. Es heißt aber nicht, dass man sich von der Welt zurückziehen soll. Der Zweck der Praxis im Mahayana ist, anderen zu dienen. Dazu muss man in der Gesellschaft bleiben. "

Nils: Um dauerhaft sein inneres Glück zu bewahren, muss man abgeschieden von den weltlichen Energien sein. Die weltlichen Energien ziehen einen immer in den Tanz des Lebens aus Freude und Leid, aus Genussanhaftung und Leidablehnung. In einer chaotischen Welt kann man nur dann glücklich sein, wenn seine Anhaftung an äußere Dinge und andere Menschen überwindet. Wir müssen so leben, dass wir unsere Energie bewahren. Das ist der Weg der Erleuchtung. Gleichzeitig hilft ein Erleuchteter aber auch seinen Mitmenschen. Er wünscht, dass alle Wesen glücklich und erleuchtet sind. Er wünscht eine Welt des Friedens, der Liebe und des Glücks. Es bedarf einer großen Lebenskunst das Leben in der Welt mit dem spirituellen Weg zu vereinbaren. Dazu lehrt der Dalai Lama den Weg des Gleichgewichts aus Meditation und tätiger Liebe. Es ist hilfreich, sich immer wieder durch Zeiten der Meditation und des Rückzuges ins innere Gleichgewicht zu bringen. Wir sollten achtsam auf unsere Gedanken und Handlungen sein. Dann können wir auch bei weltlichen Menschen unseren inneren Frieden und unsere Energie bewahren. Eine gute Übung ist es sich jeden Tag morgens und abends positiv einzustimmen, auf den spirituellen Weg zu besinnen und den Tag so zu planen, dass man sich energetisch nicht überfordert. In schwierigen Situationen kann es hilfreich sein sich auf ein Mantra zu konzentrieren oder sich durch einen positiven Satz zu stabilisieren. Was ist wirklich wichtig im Leben? Nur die Erleuchtung! Nur das innere Glück! Nur die Liebe zu allen Wesen! Nur das Leben im Frieden, im Glück und in der Liebe. Nur das Leben im Licht und die Weitergabe von Liebe, Glück und Licht.

Dalai Lama: Was bedeutet das Wort Bodhisattva? Bodhi, das Erwachen oder die Erleuchtung, ist das Ziel. Sattva ist der Geist, der sich entschließt, dieses Ziel zum Wohle aller Lebewesen zu erreichen. Mit Hilfe seiner Weisheit richtet der Bodhisattva all sein Streben auf die Erleuchtung. Erfüllt von tiefem Mitgefühl, wendet er sich den Wesen zu. Ein Bodhisattva wird genannt, wer den Wunsch verspürt, die Erleuchtung zu erlangen, um das letztliche Glück der Lebewesen herbeizuführen. "

Nils: Wer in sich selbst kein Glück und keinen Frieden hat, kann nur schwer für das Glück und den Frieden seiner Mitwesen wirken. Wir sollten also zuerst in uns selbst Frieden und Glück erzeugen. Wir sollten ins erleuchtete Sein gelangen. Wir sollten meditieren und an unseren Gedanken arbeiten. Dann strahlen wir eine gute Energie aus. Dann können wir durch unser positives Vorbild unsere Mitmenschen inspirieren. Grundsätzlich heißt es deshalb im Buddhismus, dass man zuerst die Erleuchtung für sich erreichen und dann seinen Mitmenschen helfen sollte. Aber es ist ein langer Weg zur Erleuchtung. Wer von uns ist schon erleuchtet? Bedeutet das, dass wir nicht positiv in der Welt wirken sollen? Nein. Ein Bodhisattva muss nicht erleuchtet sein. Er sollte den Wunsch nach Erleuchtung haben. Er sollte an seiner eigenen Erleuchtung arbeiten. Er sollte sich auf dem Weg des Gebens nicht überfordern, solange sein eigenes Glück und sein eigener Frieden nicht stabil sind. Er sollte eher kleine gute Taten tun. Er sollte mit den beiden Beinen Arbeit an sich selbst und Arbeit für eine glückliche Welt voranschreiten. Er sollte im Gleichgewicht von Meditation und tätiger Liebe seinen Weg gehen. So verliert er sich nicht auf dem Weg des Helfens. So verstrickt er sich nicht in den leidvollen Energien der Welt. So wird er nicht ein Opfer des Egos auf dem Weg des Helfens. Aber immer sollte er in seinem Geist den Wunsch nach dem Glück und der Erleuchtung aller Wesen aufrechterhalten. Das Glück aller Wesen ist seine tiefste Motivation, die ihn auf seinem Weg der Erleuchtung vorantreibt. Eine gute Übung ist es jeden Tag allen Wesen Licht zu senden und dabei zu denken: "Mögen alle Wesen glücklich sein. Möge es eine glückliche Welt geben."

Dalai Lama: "Wenn man sich bewusst wird, was Erleuchtung tatsächlich bedeutet, dann haben wir auch die Kraft dieses Ziel wirklich zu erreichen."

Nils: Erleuchtung ist ermesslich gut. Es lohnt sich alles dafür zu tun. Erleuchtung bedeutet inneren Frieden, Glück, Liebe und Kraft. Im Zustand der Erleuchtung können wir alles Leid auf der Welt überwinden. Wir können in die höheren Welten aufsteigen und uns vom Zwang zur Wiedergeburt befreien. Wir sind gleichzeitig Nichts und Alles. Wir leben in der Wahrheit. Alle Verschattungen fallen von uns ab. Wir werden innerlich heil und können auch unser Mitmenschen heilen. Mit der Hilfe der erleuchteten Meister kann jeder dieses Ziel erreichen. Wir müssen uns nur geistig jeden Tag mit unserem spirituellen Vorbild verbinden und dann konsequent aus der Stimme unserer inneren Wahrheit (Richtigkeit) handeln. Es gibt viele Wege zur Erleuchtung. Wir sollten den Weg finden, der zu uns passt. Wir können abgeschieden als Yogi, als Mönch oder Nonne in einer Gemeinschaft oder in der Welt in einer Beziehung leben. Wir können für uns selbst nach Erleuchtung streben oder unser Leben in den Dienst an unseren Mitmenschen stellen. Wir können den langsamen Weg über mehrere Leben oder den schnellen Weg der Erleuchtung in einem Leben gehen. Es hängt davon ab, wie viel Kraft wir in unseren Weg investieren wollen. Es hängt letztlich davon ab, wie sehr wir die Erleuchtung wollen. Es gibt im Buddhismus viele Richtungen. Es gibt den Zen-Buddhismus, den Vajrayana, den Theravada, den Amitabha-Buddhismus und den undogmatischen westlichen Buddhismus. Alle Wege führen zum Ziel, wenn wir sie mit innerer Weisheit praktizieren. Mögen wir in unserem Leben gesegnet sein und das große Glück erfahren.

Dalai Lama: "Der Mensch wird im Buddhismus als Teil der Natur betrachtet."

Nils: Was bedeutet es, dass wir ein Teil der Natur sind? Wir sind den Gesetzen der Natur unterworfen. Wenn wir dagegen verstoßen, verlieren wir unsere Gesundheit und unser Glück. Wir sollten deshalb gut für unseren Körper sorgen. Wir sollten unsere Umwelt schützen, damit unser Leben geschützt ist. Im Moment droht die Klimakatastrophe. Der Mensch hat jahrzehntelang mit der modernen Industrie und der globalen Naturausbeutung seine Umwelt zerstört und muss nun die Folgen tragen. Die Natur bestraft gnadenlos die menschliche Dummheit. Auf uns kommt ein Jahrhundert der Umweltkatastrophen zu. Wir sehen den Beginn schon jetzt durch die Erderwärmung, das Abschmelzen des Eises, die Hitze, die Waldbrände und die Flutkatastrophen. Milliarden von Menschen werden daran sterben. Auch unser Geist ist ein Teil der Natur. Es gibt die Gesetze des inneren Glücks. Wir können erleuchtet oder unerleuchtet, weise oder unweise leben. Wir haben die Wahl. Ein vernünftiger Mensch lebt so, dass er seine Gesundheit, seine Umwelt und sein inneres Glück bewahrt. Er fließt positiv mit dem Leben und der Natur. Er erkennt, dass alles auf der Welt vergänglich und seine Lebenszeit begrenzt ist. Er macht das Beste aus seiner Lebenszeit. Er lebt so, dass er am Ende mit sich und seinem Leben zufrieden ist.

Dalai Lama: "In gewisser Weise ist ein Mensch, der den Buddhismus praktiziert, ein Soldat. Er kämpft gegen Unwissenheit, Ärger, Verhaftetsein und Stolz. Seine Waffen sind Weisheit und Konzentration."

Nils: Da gerade die Olympiade in Japan stattfindet, vergleichen wir uns lieber mit einem Sportler. Wer die Erleuchtung erreichen will, muss normalerweise viele Jahre intensiv seinen Geist trainieren. Er lebt Jahrzehnte als Mönch oder Nonne. Oder er zieht sich zum intensiven Praktizieren als Yogi in eine einsame Höhle zurück. Im tibetischen Buddhismus werden Rückzugphasen von drei Jahren praktiziert, manchmal mehrmals. Im indischen Yoga gelten zwölf Jahre als angemessen. Letztlich praktiziert man so lange intensiv, bis man erleuchtet ist. Bei Buddha dauerte das sechs Jahre. Im Zen gibt es das Bogenschießen. Ein Schütze übt so zu schießen, dass er und die Scheibe eine Wirklichkeit werden. Ich habe acht Jahre Karate praktiziert. Dadurch erhielt ich die Selbstdisziplin, die für den spirituellen Weg notwendig ist.

Dalai Lama: "Durch ernsthafte Übung im tägliche Leben erzeugen wir inneren Glanz und erhellen dadurch die Welt. Wir inspirieren die Welt mit dem Erleuchtungsgeist und seiner Liebe und Barmherzigkeit. Das ist das universelle Heilmittel."

Nils: Das Ziel der spirituellen Praxis ist es in uns die Erleuchtungsenergie zu erwecken. Wir erzeugen in uns Licht und strahlen unser Licht in die Welt. So wird die ganze Welt spirituell geheilt. Wir heilen uns selbst, unsere Familie, unsere Freunde, die uns nahen Mitmenschen und auch die fernen Menschen. Durch die tägliche spirituelle Praxis entstehen Frieden, Liebe und Glück in uns. Unser Körper wird gesund, unsere Psyche heil und unsere Beziehungen harmonisch. Frieden, Liebe und Glück sind das universelle Heilmittel. Damit die Welt gesunden kann, brauchen die Menschen den spirituellen Weg. Wir besitzen einen unermesslichen Schatz. Wir kennen den Weg ins Licht. Möge das Licht mit uns sein und unsere Welt erhellen. Wie erzeugen wir Frieden, Liebe und Glück in uns? Durch die tägliche Meditation und die Achtsamkeit auf die Gedanken, Gefühle und Handlungen. Wir müssen uns jeden Tag spirituell besinnen, damit wir eines Tages dauerhaft im Licht leben.

Dalai Lama: "Der Prüfstein des buddhistischen Weges ist, dass man sich um die Verwirklichung über längere Zeiträume hinweg bemüht. Es gibt nichts, was man nicht erreichen kann, wenn man sich an den Weg gewöhnt hat. Alle Stufen des Weges zur Erleuchtung können Schritt für Schritt erreicht werden. Wenn wir das ganze Ausmaß dessen begreifen, was Erleuchtung bedeutet, entsteht eine große Motivation."

Nils: Erleuchtung bedeutet innere Heilung. Wir heilen im Geist und oft auch im Körper. Alle Krankheiten fallen von uns ab. Zumindest belasten sie uns dann nicht mehr. Wir erfahren inneren Frieden, ein unermeßliches Glück und umfassende Liebe. Wir leben im Licht, strahlen Licht aus und können alle Menschen, die mit uns verbunden sind, auch ins Licht bringen. Durch unsere Erleuchtung bringen wir unsere Kinder, unsere Eltern, unsere Partner und unsere Freunde kurz oder langfristig auch ins Licht. Wir erleuchten die Welt um uns herum. Wir verwandeln unsere Welt in ein Paradies. Aus der Hölle des Leidens und der ewigen weltlichen Kämpfe gelangen wir in das Reine Land der Liebe und des Glücks. Und nach dem Tod steigen wir weiter auf in noch unermesslichere Ebenen des Friedens und des Glücks. Wir bekommen einen unermeßlichen Schatz geschenkt. Das Größte, was es auf der Erde zu erreichen gibt. Wir verwirklichen uns selbst. Wir erfüllen den tieferen Sinn unseres Lebens und aller unsere Inkarnationen. Wir erschaffen um uns herum ein unermessliches Feld des Lichts. Und alles beginnt damit, dass wir das Ziel der Erleuchtung begreifen und jeden Tag einen kleinen Schritt darauf zugehen. Wir können etwas lesen, etwas meditieren, ein Mantra denken oder anderen Menschen Licht schicken. Wichtig ist es genau zu spüren, was uns im Moment voranbringt und spirituell wachsen läßt.

Dalai Lama: "Am Anfang ist es am besten kurz, aber häufig zu meditieren. Wenn du träge bist, denke an etwas, was dich erfreut. Wenn du angespannt bist, denke an etwas Ernüchterndes, zum Beispiel an Leid. Es ist gut sich einen Ort der Stille zu suchen. Ohne Stille ist es fast unmöglich, das stetige Ruhen des Geistes in einem Punkt zu erreichen. Zuerst entsteht Wohlgefühl im Körper, dann physische Wonne und zum Schluss geistige Seligkeit."

Nils: Mit diesen Worten gibt uns der Dalai Lama einige Anweisungen zur Meditation. Um die Meditation zu erlernen, sollten wir kurz und häufig meditieren. Gut ist es zwei bis dreimal am Tag fünf bis zwanzig Minuten zu meditieren. So kommen wir immer wieder schnell zum inneren Frieden, erholen uns vom Stress des Lebens und erlangen Stabilität auf dem spirituellen Weg. Wir sollten uns einen Ort der Ruhe suchen. Wir sollten unseren Geist positiv auf die Meditation einstimmen. Wir können an die Vorteile denken, die uns die Meditation bringt. Wir können unseren Geist auf ein positives Objekt konzentrieren. Wir können über die Schönheit des Lebens, über das Glück oder über die uns nahen Menschen nachdenken. Große Motivation erhalten wir auch, wenn wir über das Leid des Lebens nachdenken. Dann wird uns deutlich, wie wichtig der spirituelle Weg für uns ist. Es gibt verschiedene Arten der Meditation. Wir können uns auf den Atem, einen Körperbereich (Chakra) oder ein Mantra konzentrieren. Gut sind auch körperbetonte Techniken wie Yoga (Lu Jong), Bodyscan (den Körper durchspüren) oder die progressive Muskelentspannung (Muskeln anspannen und entspannen). Wir können uns mit unserem spirituellen Vorbild (Gottheiten-Yoga, Buddha, Tara, Chenrezig) oder mit unserem erleuchteten Meister (Guru-Yoga) verbinden. Dadurch erhält unsere Meditation große Kraft und wir gelangen schnell in den Zustand der Ruhe und der Glückseligkeit. Es ist eine große Kunst, die Erleuchtungsenergie in uns zu erwecken. Wir dürfen unsere Meditation kreativ immer weiter entwickeln, bis wir im inneren Glück vollständig zur Ruhe kommen. Dann meditiert unser Geist von alleine und bringt uns von alleine immer weiter ins Licht.

Dalai Lama: "Wenn man zufrieden mit dem ist, was sich ergibt, ist man in allen Fällen glücklich. Wenn der Geist auf dem ruht, worauf er gerichtet wird, kann man ihn auch loslassen. Wenn der Geist in die Erleuchtung eingetreten ist, ist man auch im Tod glücklich. Wenn man das Bewusstsein als ungeboren erkannt hat, gibt es keinen Tod mehr."

Nils: In wenigen Worten beschreibt der Dalai Lama den spirituellen Weg. Wir üben an nichts anzuhaften und nichts abzulehnen. Wir fließen positiv mit dem Leben. Wir sehen alle Situationen als Gelegenheiten spirituell zu wachsen. Wir wachsen an der Freude und am Leid immer weiter zur Erleuchtung. Wir üben es zu meditieren. Wenn wir es schaffen in der Meditation unseren Geist völlig zur Ruhe zu bringen, dann entsteht plötzlich das große Loslassen. Unser Bewusstsein wandelt sich. Dann verändert sich unser Leben völlig. Wir leben ewig als glückseliges Bewusstsein. Es gibt keinen Tod mehr. Dank unseres inneren Glücks können wir glücklich auch durch den Tod des Körpers hindurchgehen. Unser Tod wird ein Aufstieg ins Licht. Der spirituelle Weg gibt uns einen unermesslichen Gewinn. Wir müssen nur eines tun. Wir sollten achtsam auf unseren Geist sein und regelmäßig meditieren. Wenn wir einen erleuchteten Meister haben, ist unser spiritueller Sieg gewiss. Wenn wir zu Buddha Amitabha beten, werden wir nach unserem Tod sicherlich in ein Reines Land gelangen. Wenn wir den Anweisungen Buddhas folgen, erhalten wir sicherlich ein gutes Karma.

Dalai Lama: "Geistiges Glück kann man nur durch Schulung des eigenen Geistes gewinnen. Dabei sollten zwei Techniken angewandt werden. Die eine ist das Durchdenken eines Sachverhalts (analytische Meditation) und die zweite die Beruhigung des Geistes."

Nils: Innerer Frieden, Glück und Erleuchtung kann man nur erlangen, wenn man ausdauernd und konsequent an seinem eigenen Geist, seinen Gefühlen und Gedanken arbeitet. Wir sollten Eigenschaften wie inneren Frieden, Glück, Liebe, Weisheit und Selbstdisziplin entwickeln. Wir sollten beständig achtsam auf unseren Geist sein. Wir sollten unsere jeweilige Situation gründlich analysieren und dann einen Gedanken finden, der diese fünf Eigenschaften in uns fördert. Innerer Frieden und Glück entstehen aber nicht nur aus der Förderung positiver Gedanken und Eigenschaften. Sie entstehen auch aus der Beruhigung des Geistes. Kommt der Geist durch einen schönen Spaziergang, eine Yogaübung oder ein Meditation zur Ruhe, erwachen Frieden und Glück in uns. Es ist wichtig, dass wir jeden Tag mindestens einmal in uns zur Ruhe kommen und uns auf uns selbst und unseren spirituellen Weg besinnen.

Dalai Lama: "Versuchen wir stets bescheiden, zurückhaltend und unauffällig zu sein. Mit allen gut Freund zu sein ist eine wunderbare Sache."

Nils: Der Dalai Lama ist ein Anhänger der Bescheidenheit. Er tut sich nicht mit seinem Wissen und seiner Erleuchtung hervor. Im Gegenteil behauptet er, nur ein einfacher Mönch zu sein und spricht nie über seine Erleuchtung. Aus meiner Sicht ist das eine mögliche Vorgehensweise. Der Dalai Lama hat dadurch viele Freunde und ist ein großes Vorbild für die Welt. Ich dagegen bevorzuge eine gemischte Strategie. Wenn man bescheiden und unauffällig auftritt, dann spart man Energie. Man verbraucht sich nicht in den Egokämpfen der Menschen. Beim Zusammensein mit meiner Freundin ist das eine absolut notwendige Strategie. Sie ist eine starke Frau mit einer Tendenz zur Dominanz. Wenn ich bescheiden auftrete, harmonieren wir gut. Aber der Weg der Erleuchtung ist über allen Dogmen. Manchmal ist es hilfreich kraftvoll aufzutreten, klare Positionen zu beziehen und klare Grenzen zu setzen. Wer keine Grenzen setzen kann, wird letztlich von seinen Mitmenschen ausgenutzt. Er verliert seinen inneren Frieden. In einer Beziehung ist es notwendig sich auch ausreichend selbst zu leben. Sonst wird man letztlich unzufrieden. Dabei geraten natürlich die Egos der Menschen aneinander. Das ist normal und nicht zu vermeiden. Hier ist es wichtig, einen gemeinsamen guten Weg zu finden und auch Kompromisse zu machen. Und manchmal ist es für einen spirituellen Menschen auch notwendig alle Egostrukturen zu durchschlagen, kompromisslos den Weg der Wahrheit und der Liebe zu gehen.

Dalai Lama: "Dadurch, dass wir selbst von heilsamen Gedanken erfüllt sind, inspirieren wir andere auch zum Positiven. Genügsamkeit bei der Entwicklung des Geistes ist unangebracht. Auf dem Weg der Erleuchtung und der Liebe sollten wir uns niemals mit dem zufrieden geben, was wir bereits erreicht haben. "

Nils: Die Probleme auf der Welt sind groß. Hunger, Krankheiten, Krieg und Umweltzerstörung bedrohen die ganze Welt. Das Überleben der Menschheit ist nicht sicher. Wir sollten niemals aufgeben die Welt zu retten. Wir sollten niemals dabei aufgeben unseren Mitmenschen Liebe, Frieden, Glück und Erleuchtung zu wünschen. Wir sollte auch niemals aufgeben uns selbst Liebe, Frieden, Glück und Erleuchtung zu wünschen. Wir sollten bescheiden im äußeren Konsum und unbescheiden bei unseren spirituellen Zielen sein. Wir können ewig auf dem Weg der Erleuchtung, des inneren Glücks, des Friedens und der Liebe wachsen. Von einem einfachen Erleuchteten können wir zu einem vollendeten Erleuchteten, einem Buddha (einer Gottheit) werden. Ein Buddha besitzt unermessliche übersinnliche Kräfte, mit denen er seinen Mitmenschen helfen kann. So können alle gerettet werden. Mögen wir alle Buddhas, Siddhas, Götter und Göttinnen werden. Mögen die Welt und alle Wesen gerettet werden.

Dalai Lama: "Ist man noch nicht genügend gefestigt, kann man durch auftretende Hindernisse überwältigt werden. Hat man durch Schulung des eigenen Wesens inneren Halt gefunden, dann kann man sich gefahrlos in den verschiedensten Bereichen engagieren und anderen von Nutzen sein."

Nils: Wir müssen erst in uns selbst Halt finden, wenn wir anderen helfen wollen. Wir müssen erst in uns selbst Frieden, Liebe und Glück entwickeln, wenn wir uns für das Glück aller Wesen engagieren wollen. Der oberste Grundsatz auf dem spirituellen Weg ist es zuerst gut für sich selbst zu sorgen. Sonst verbrauchen wir auf dem Weg des Helfens unsere Energie. Dann sind wir letztlich schädlich für uns selbst. Und auch für andere, weil wir inneres Unglück ausstrahlen und ein schlechtes Vorbild sind. Wir sollten auf dem Weg des Helfens immer gut darauf achten, wie viel Kraft wir haben und uns nicht überfordern. Ein in sich gefestigter Bodhisattva kann auch in den Höllen der Sucht, der Wut, der Angst und der Depression für das Glück aller Wesen arbeiten. Ein erleuchteter Meister kann alle Menschen in allen Bereichen bei Leid retten und ins Licht bringen. Deshalb brauchen wir erleuchtete Meister wie den Dalai Lama. Wenn wir uns mit ihm geistig verbinden, werden wir gerettet.

Dalai Lama: "Als Meditationsobjekt sind die verschiedensten Dinge geeignet. Man kann sich auf ein inneres Objekt konzentrieren. Man kann die Konzentration auf die letztliche Natur des Geistes richten. Oder man kann sich einen äußeren Gegenstand im Geiste vorstellen. Es gibt auch die Methode, dass man die Konzentration auf den Atem oder auf die Bewegungen des Körpers lenkt."

Nils: Der Dalai Lama zeigt uns hier die wichtigsten Techniken der Meditation. Die wichtigsten inneren Objekte sind die Chakren und die Energiekanäle, Damit erwecken wir die spirituelle Energie in uns. Die Chakren und Energiekanäle finden wir auf den Thangka-Zeichnungen. Sie verweisen auf den Gottheiten-Yoga, eine der höchsten Stufen der tibetischen Meditation. Wenn wir noch weiter fortgeschritten und bereits die Erleuchtung kennen, können wir uns auch direkt auf die Erleuchtungsenergie, die letztliche Natur des Geistes konzentrieren. Wir können uns als Buddha oder als Gottheit visualisieren und ein dazu passendes Mantra denken. Oder wir verbinden uns mit unserem erleuchteten Meister und treten dadurch in seine Erleuchtungsenergie ein. Wenn wir uns jeden Tag mit unserem Meister oder mit unserem spirituellen Vorbild (Buddha, Tara, Chenrezig) verbinden, dann wird uns das auf die Dauer zur Erleuchtung führen. Wir verschmelzen mit dem Geist unseres spirituellen Vorbildes. Vorbereitende Übungen sind die Meditation auf die Bewegungen des Körpers oder den Atem. Dazu gibt es die tibetischen Niederwerfungen oder den Lu Jong (Heilyoga).

Das tibetische Meditationssystem entspricht dem indischen Hatha-Yoga. Grundlage sind die Körperübungen und die Atemtechniken. Dadurch wird der Körper von seinen Verspannungen gereinigt und die Energiekanäle werden aktiviert. Ergänzend zu den Körperübungen praktiziert man den Gottheiten-Yoga. Man visualisiert sich als Shiva mit dem Manta Shivo Ham oder verbindet sich mit Shiva (dem erleuchteten Meister) als Gegenüber. Dadurch aktiviert man die Kundalini-Energie und verweilt anschließend in einer ruhigen Meditation. Das Ganze darf kreativ und mit innerem Gespür geschehen. Wir finden heraus, wie wir persönlich am besten die spirituelle Energie in uns aktivieren und in ein Erleuchtungsbewusstsein kommen. Diesen Übungsweg hat die indische Meisterin Anandamayi Ma herausgearbeitet. Sie erklärte, dass jeder von ihr gesegnet ist, wenn er regelmäßig 15 Minuten am Tag seine persönlichen spirituellen Übungen praktiziert. Dazu empfehle ich eine Verbindung aus Meister-Anrufung (Gottheiten-Yoga), Körperübungen oder Atemtechniken und einer ruhigen Meditation. Mögen wir alle mindestens 15 Minuten jeden Tag spirituell praktizieren und so von den erleuchteten Meistern gesegnet sein. Ich selbst praktiziere jeden Abend ein spirituelles Ritual aus 5 Minuten lesen (in einem Buch meiner erleuchteten Meister), 5 Minuten- Mantra singen und 5 Minuten oder länger sitzen in einer ruhigen Meditation.

Dalai Lama: "In der Geistesschulung muss man schrittweise vorgehen. Zuerst betrachten wir die Qualen der Wesen in den drei niederen Daseinsbereichen. Daraus entsteht das Verlangen uns von diesen leidvollen Zuständen zu befreien. Danach konzentrieren wir auf unsere weltlichen Hoffnungen. Wir lassen auch davon ab."

Nils: Die drei niederen Daseinsbereiche sind die Höllen der Angst, der Sucht und der Depression. Für die Wesen in diesen Daseinsbereichen ist das Leben überwiegend leidvoll. Auch wir selbst leiden oft an negativen Gedanken und Gefühlen. Der Buddhismus zeigt uns einen Ausweg aus einem Leben im Leid. Wir müssen unseren Geist schulen, positive Gedanken pflegen und inneres Glück entwickeln. Erst durch die Erleuchtung sind wir grundlegend vom Leid des Lebens befreit. Wir sollten deshalb auch nicht an weltlichen Hoffnungen anhaften. Weltliche Ziele bringen uns immer wieder vom Weg der Erleuchtung ab. Der Schwerpunkt unseres Lebens sollte auf der Entwicklung von innerem Frieden, innerem Glück und umfassender Liebe liegen. Dazu brauchen wir unseren spirituellen Weg. Wir sollten jeden Tag unsere spirituellen Übungen machen, damit wir eines Tages im Licht erwachen.

Dalai Lama: "Jeder Schwierigkeit lässt sich eine positive Seite abgewinnen. Es kommt immer auf den Blickwinkel an, unter dem wir unsere Situation betrachten."

Der Dalai Lama ist ein Meister des positiven Denkens. Warum ist das positive Denken auf dem spirituellen Weg so wichtig? Auf dem spirituellen Weg geht es darum positive Eigenschaften und Gefühle wie inneren Frieden, Glück, Liebe und Erleuchtung zu entwickeln. Dafür gibt es grundlegend zwei Techniken. Wir können durch Meditation, Mantren und Visualisierungen zur Erleuchtung und ins Glück gelangen. Oder wir können an unseren Gedanken arbeiten. Jede äußere Situation gibt uns die Gelegenheit Erleuchtungsgedanken zu entwickeln. Tritt Leid in unser Leben. üben wir Gleichmut und Gelassenheit. Wir üben es zielstrebig zu praktizieren, damit wir eines Tages das Leid überwinden und das Glück der Erleuchtung genießen können. Treffen wir auf leidende Mitmenschen, dann entwickeln wir Gedanken der Liebe und des Mitgefühls. Wir sende ihnen Licht und übertragen ihnen Erleuchtungsenergie. Wir nehmen mit der Technik Tonglen geistig alles Leid von ihnen, geben es an die Erde ab und schenken ihnen unsere Glücksenergie. So kommen auf eine geheimnisvolle Weise beide zur Erleuchtung. Was ist heute deine schwierige Situation? Welcher positive Gedanke hilft dir?

Dalai Lama: "Wir sollten uns durch nichts zu Hochmut und Selbstgefälligkeit verleiten lassen."

Nils: Wenn uns jemand lobt, dann sollten wir das Lob auf die Sache und nicht auf die Person beziehen. Wenn uns jemand kritisiert, dann sollten wir überlegen, ob die Kritik berechtig oder unberechtigt ist. Wenn die Kritik berechtig ist, sollten wir uns ändern. Wenn die Kritik nicht berechtigt ist, lassen wir sie einfach an uns vorbeiziehen. Bei jeder Diskussion gibt es unterschiedliche Meinungen. Wir sollten uns nicht mit unserem Ego identifizieren. Vielmehr sollten wir uns überlegen, wie wir uns gemeinsam in der Wahrheit und Liebe weiterentwickeln können. Letztlich geht es um die Erleuchtung. Selbst sehr merkwürdige Meinungen können eine große Hilfe auf dem Weg der Erleuchtung sein. Wir lernen Einheitsbewusstsein und Toleranz. Wir lernen, wie man selbst eine schwierige Welt voller Kampf, Hass und gegensätzlicher Meinungen zu einer Welt der Liebe, des Friedens und des gemeinsamen Glücks entwickeln kann. Das ist eine große und schwierige Aufgabe. Aber mit Hilfe der erleuchteten Meister ist nichts unmöglich. Für die Erde ist ein goldenes Zeitalter geplant. Helfen wir dabei mit. Überwinden wir unsere Egos und lassen die Liebe siegen.

Dalai Lama: "Ich bete dafür, dass das kostbare Licht der Spiritualität für lange Zeit in dieser Welt weiterbestehen und die dunklen Schatten einer nur materialistischen Weltsicht aufhellen möge."

Nils: Die Spiritualität ist etwas sehr Kostbares. Die meisten Menschen glauben an den Weg des äußeren Glücks. Sie glauben an das Glück im beruflichen Erfolg, in der weltlichen Macht, in der Anerkennung durch ihre Mitmenschen, im äußeren Konsum, in Liebesbeziehungen und in schönen Reisen. Das alles sind Irrwege. Buddha hat erkannt, dass das weltliche Leben überwiegend aus Leid besteht. Was wir auch tun, es wird Leid in unserem Leben geben. Und dieses Leid wird alles äußere Glück immer wieder zerstören. Wir müssen das Glück in uns suchen. Das ist der große Schatz der Spiritualität. Und sie findet Unterstützung in der Wissenschaft. Die Glücksforschung hat erkannt, dass 90 % des Glücks eines Menschen aus seiner Psyche kommen. Ist der Mensch in sich glücklich, hat er ein glückliches Leben. Er kann gelassen durch alles Leid hindurch gehen und die äußeren Glücksmoment besser genießen. Es ist aus meiner Sicht in Ordnung auch das äußere Glück auf der Erde zu genießen. Aber wir sollten den Schwerpunkt unseres Glücks auf das innere Glück setzen. Wir sollten uns bemühen eine Glückspsyche zu entwickeln. Wir sollten nach Erleuchtung streben. Erst dann können wir auf einer tiefen Ebene wirklich glücklich ist. Wer erleuchtet ist, ist mit innerem Glück gefüllt. Er lebt in einer Energie aus Glückseligkeit. Er lebt im Licht. Er besitzt dadurch die Eigenschaften innerer Frieden, umfassende Liebe, innere Kraft und Zufriedenheit. Er lebt im Paradies, weil er das Paradies in sich hat. Wenn wir uns auf dieses Ziel orientieren, werden wir es langfristig erreichen. Wir müssen aber auch etwas dafür tun. Wir sollten uns jeden Tag an dieses Ziel erinnern. Wir sollten an unseren Gedanken arbeiten und positive Eigenschaften wie Gelassenheit, Liebe und Glück entwickeln. Wir sollten regelmäßig meditieren, weil nach Buddha der innere Frieden die Basis des inneren Glücks ist.


Nur wer im Leben einmal ganz unten war hat die Kraft und Ausdauer bis nach ganz oben zu kommen. Ich war einmal schwer depressiv. Daraus entstand die Kraft mich befreien zu wollen. Ich habe in meinem Leben das höchste Glück erfahren. Daraus entstand der Wille den Weg bis zur Erleuchtung mit Ausdauer zu gehen.

Dalai Lama: "Frage dich am Abend, was du an diesem Tag wirklich getan hast. Bereue deine schlechten Handlungen. Freue dich über deine guten Handlungen und fasse den festen Entschluss, in Zukunft weiter so zu handeln."

Nils: Die wichtigste Technik des positiven Denkens besteht darin, sich morgens und abends einige Minuten auf sich selbst zu besinnen. So können wir unser Leben positiv steuern. So richten wir jeden Tag unseren Geist spirituell aus, überwinden die negativen Gedanken und pflegen die positiven Gedanken. Morgens sollten wir unseren Tag ansehen, eine positive Strategie entwickeln und einen guten Tagesvorsatz fassen. Wir sollten uns mit einem positiven Wort stärken. Dieses Wort können wir tagsüber als Mantra denken, um immer auf einem guten Weg zu bleiben. Abends vor dem Schlafengehen betrachten wir dann, was gut und was schlecht gelaufen ist. Wir überlegen, was wir am nächsten Tag besser machen können. Wir richten unseren Geist spirituell aus, verbinden uns mit Buddha, unseren erleuchteten Meistern (Vorbildern) und unserer inneren Weisheit. Wir bitten um Führung und Hilfe für den nächsten Tag. So ernten wir ein gutes Karma. So wird unser Leben gelingen.

Dalai Lama: "Mit Hoffnung, Entschlossenheit und dem Mut, es zu versuchen, kann etwas Unmögliches erreicht werden. Mag sein, dass man das Ziel nicht erreicht. Zumindest werden wir keine Reue fühlen, wenn wir alles versucht haben, was zu tun war."

Nils: Für einen spirituellen Menschen ist die Erleuchtung das große Ziel. Wir sollten nie die Hoffnung aufgeben. Die Hoffnung gibt uns die Kraft alles zu versuchen, um zur Erleuchtung zu gelangen. Wir sollten jeden Tag im Rahmen unserer Möglichkeiten meditieren. Wir im Rahmen unserer Möglichkeiten als Bodhisattva allen Wesen helfen. Wir sollten beständig achtsam auf unsere Gedanken sein und Eigenschaften wie innerer Frieden, umfassende Liebe, Weisheit, Glück und Selbstdisziplin entwickeln. Wir sollten das tun, was sich für uns richtig anfühlt. Wenn wir in unserem Leben auf unsere Art konsequent den spirituellen Weg gegangen sind, werden wir bei unserem Tod keine Reue empfinden. Selbst wenn wir bis dahin das Ziel der Erleuchtung nicht erreichen, so können wir doch mit dem Amitabha Mantra nach dem Tod in sein Reines Land aufsteigen und im nächsten Leben unseren spirituellen Weg fortsetzen. Wenn wir uns jeden Tag mit Buddha, Amitabha und unseren erleuchteten Meistern (zum Beispiel dem Dalai Lama) verbinden, werden wir von Leben zu Leben immer weiter zur Erleuchtung wachsen. Die Buddhas und Bodhisattvas und unser Unterbewusstsein (die Stimme unserer inneren Wahrheit) werden uns ins Licht führen. Wir sollten die Hoffnung niemals aufgeben. Dann ist der Sieg eines Tages gewiss. Alles kommt dann zu seiner Zeit. Wir können voller Vertrauen durch unser Leben gehen.

Dalai Lama: "Was auch immer uns zustößt, wir sollten nicht unseren Humor verlieren. Wir sollten nicht zulassen, dass uns das Leid des Lebens innerlich zerrüttet."

Nils: Worüber kannst du heute lachen? In jedem Leben gibt es lustige Momente. Lenke deine Aufmerksamkeit darauf und nicht vorrangig auf das Leid des Lebens. Ein Buddha hat das Glück in sich. Deshalb kann er sich auch über kleine Dinge freuen.

Dalai Lama: "Wenn uns jemand schlecht behandelt, so sollten wir dies nicht mit gleicher Münze heimzahlen, sondern die Dinge gleichmütig hinnehmen und den anderen den Sieg davontragen lassen."

Nils: Diese Aussage ähnelt der Lehre von Jesus, dass man jemandem, der einen schlägt, auch die andere Wange hinhalten sollte. Wir sollten auf Hass nicht mit Hass, sondern mit Liebe reagieren. Das ist der Weg eines Bodhisattvas. Ein Bodhisattva lebt in der umfassenden Liebe. Er liebt alle Wesen. Er wünscht eine glückliche Welt. Er hilft allen auf dem Weg zur Erleuchtung. Falsches Verhalten beruht letztlich auf Unweisheit. Wer weise ist, der tut nichts Schlechtes. Schlechtes Verhalten führt zu schlechtem Karma und beeinträchtigt die Erleuchtung. Wie reagiert ein Weiser auf schlechtes Verhalten eines anderen Menschen? Er versucht ihn zu verbessern. Er versucht ihn auf den Weg der Erleuchtung und der Liebe zu führen. Er ist ein Vorbild an Gelassenheit und innerem Frieden. Auf Leid aller Art reagiert er mit Gleichmut. So bleibt er immer in der Erleuchtung und in der Liebe.

Dalai Lama: "Das Problem sind nicht die Menschen, die zu viel lachen, sondern jene, die zu wenig lachen, denn davon gibt es zu viele."

Nils: Es gibt viele Wege zur Erleuchtung. Lachen ist einer der schönsten Weg. Viele Erleuchtete traten mit der Erleuchtung ins große Lachen ein. Sie lachten darüber, dass sie sich und das Leben viel zu ernst genommen hatten. Lachen hat etwas Befreiendes. Lachen löst innere Verspannungen. Lachen ist ein Weg ins Glück. Der Dalai Lama lacht gerne. Gerade deshalb ist er bei den Menschen im Westen so beliebt. Mir wird von verbissenen Dogmatikern oft vorgeworfen, dass ich Lach-Yoga praktiziere. Zugegebenermaßen sind einige meiner Videos eher peinlich. Aber sie haben vielen Menschen geholfen und keinem geschadet. Deshalb habe ich sie nicht gelöscht. Ich stehe zu meinen Jugendsünden. Man muss auch über sich lachen können. Im Laufe der Jahrzehnte habe ich mich verändert. Heute lache ich über andere Dinge als damals. Meistens bringt mich Barbara zum Lachen. Zu einer guten Beziehung gehört das gemeinsame Lachen dazu. Und auch zu einem guten spirituellen Weg.

Dalai Lama: "Der spirituelle Weg ist notwendig, weil man sonst den Geist kaum beherrschen und disziplinieren kann."

Nils: Wenn wir in einem weltlichen Umfeld leben, dann können wir leicht ein Opfer der weltlichen Energien werden. Das Fernsehen bringt uns in die Energie von Sucht, Angst und Aggression. Weltliche Videos und Bücher ziehen uns in die Energie von Anhaftung und Ablehnung. Der Kontakt mit normalen weltlich denkenden Menschen überträgt uns ihre Überzeugungen und Süchte. Je mehr wir in Kontakt mit weltlichen Energien sind, desto mehr schrumpft unser innerer Frieden, unsere umfassende Liebe, unsere Weisheit und unser Glück. Ein Mensch ohne einen spirituellen Weg hat letztlich keine Chance. Er rutscht unweigerlich immer weiter in die Dunkelheit, die Ängste, die Süchte und die Depression. Bis er irgendwann erkennt, dass etwas in seinem Leben schief läuft. Dann hat er die Chance zur Umkehr und zum Wachstum ins Licht. Dazu braucht er aber einen Weg, der ihn in die Heilung und ins Licht führt. Gesegnet sind wir, die wir den spirituellen Weg kennen. Wenn wir mit Ausdauer auf unserem Weg bleiben, ernten wir ein gutes Karma. Und Leben führt uns direkt ins Glück, in die Liebe und zum inneren Frieden. Mögen wir alle im Licht leben und das Licht in die Welt bringen.

Dalai Lama: "Stolz, durch den man sich selbst als höher und die anderen als niedriger ansieht, ist ein Hindernis auf dem Weg der Erleuchtung. Es ist besser eine demütige Haltung einzunehmen und sich selbst als niedriger anzusehen. "

Nils: Wer erleuchtet ist, hat ein Einheitsbewusstsein. Er hat kein Ego mehr. Er sieht sich in allen seinen Mitwesen. Erleuchteter Stolz ist eine Falle auf dem spirituellen Weg. Sie hindert einen an der vollständigen Erleuchtung. Es ist deshalb gut Eigenschaften wie Bescheidenheit und Demut zu entwickeln. Wir sollten uns als spirituellen Helfer, als Diener aller Wesen sehen. Der Dalai Lama ist ein gutes Vorbild für den Weg der Bescheidenheit, der Demut und der umfassenden Liebe.

Dalai Lama: "Für das Überleben der Menschheit brauchen wir eine echte Zusammenarbeit."

Nils: Eine Welt des Friedens, des Glücks und der Liebe können wir nur aufbauen, wenn wir als Menschen positiv zusammenarbeiten. Nur so können wir Probleme wie Klimaschutz, Hunger, Krankheiten und Kriege lösen. Das ist sehr schwierig, weil es weltweit viel Egoismus, Nationalismus und Unweisheit gibt. Bereits in unseren eigenen Gruppen fällt es uns schwer positiv zusammenzuarbeiten. Aber wir sitzen alle in einem Boot. Wenn das Boot untergeht, gehen wir alle unter. Eine positive Zusammenarbeit nützt uns allen. Deshalb betont der Buddhismus Werte wie Liebe, Frieden, Weisheit, Mitgefühl und Harmonie.

Dalai Lama: "Am Anfang ist der spirituelle Weg schwierig, aber mit der Zeit wird es einfacher. Fange mit einer Übung an, die dir zusagt. "

Nils: Es gibt viele Möglichkeiten der spirituellen Praxis. Wir können jeden Tag etwas meditieren, spazieren gehen, Yoga machen, in einem spirituellen Buch lesen, uns mit unserem spirituellen Vorbild verbinden und ein kleines Ritual vor unserem Hausaltar praktizieren. Wir können regelmäßig an einer buddhistischen Gruppe teilnehmen und einmal im Jahr ein spirituelles Retreat machen. Die Grundregel besteht darin, eine tägliche Übung zu finden, die uns gut tut und die wir in unseren Alltag einbauen können. Wir können morgens und abends fünf Minuten meditieren. Dadurch besinnen wir uns auf uns selbst und verankern unser Bewusstsein im spirituellen Weg. Es gibt viele verschiedene Arten der Meditation. Wir dürfen ausprobieren, was für uns hilfreich ist. Sehr gut ist es sich jeden Tag mit Buddha, Amitabha oder einem anderen erleuchteten Vorbild zu verbinden, seinen Namen als Mantra zu denken und so in die Erleuchtungsenergie hinein zu wachsen. Wenn wir mit einem spirituellen Meister gut verbunden sind, wird er uns Leben für Leben auf unserem spirituellen Weg führen. Die Energie seinen Namens wird uns innerlich reinigen und uns Frieden und Glück schenken.

Dalai Lama: "Verfalle nicht in Depressionen, wenn du über das Leiden nachdenkst. Und lasse auch keine Selbstüberschätzung aufkommen, wenn dein Leben gerade glücklich ist. Die Weisheit hilft uns, diesen Gefahren zu entgehen."

Nils: Das Leben besteht aus Freude und Leid. Die Zustände wechseln sich ständig ab. Deshalb sollten wir nicht im Leid versinken, wenn Leid in unser Leben trifft. Und genauso sollten wir nicht bei Glück denken, dass es uns ewig gut geht. Auf der Erde ist alles vergänglich. Nur das Bewusstsein bleibt. Und wir können dieses Bewusstsein mit unseren spirituellen Techniken stabil halten. Wir können es bis zur Ebene der Erleuchtung anheben. Dann sind wir immer immer Glück, im Frieden und in der Liebe, egal wie uns das Leben gerade mitspielt. Wir sind in unserem Inneren verankert und nicht im Äußeren. Wer erleuchtet ist, bei dem ist kein Platz für Stolz. Er erkennt alles als gleich. Er sieht sich in allem. Er hat Mitgefühl mit den Leidenden und freut sich mit den Glücklichen. Er hilft allem sich in die Ebene des Lichts zu erheben.

Dalai Lama: "Alle Tiere - alles was unseren Planeten bevölkert- sind unsere Gefährten. Ich beobachte, dass Menschen, denen das Mitgefühl für Tiere fehlt, auch das Mitgefühl für menschliche Wesen verloren geht. Es ist für mich sehr schmerzhaft, dass man Tiere zu wissenschaftlichen Versuchen missbraucht. "

Nils: Der Buddhismus verbietet das Töten von anderen Wesen. Dazu gehört auch das Quälen und Foltern. Auch Tiere haben Gefühle. Sie leiden wie die Menschen. Deshalb sollten Tiere artgerecht gehalten werden. Massentierhaltung sollte verboten werden. Wir sollten soweit wie möglich auf das Fleischessen verzichten. Wir leben auf einer Erde. Wir sind energetisch alle verbunden. Das Leid unseres Mitwesens ist unser eigenes Leid. Das zu erkennen ist der Weg der Erleuchtung.

Dalai Lama: "Wer die Stufenfolge des spirituellen Weges beachtet, legt ein solides Fundament für die Erleuchtung."

Nils: Welche Stufen gibt es auf dem spirituellen Weg? Zuerst müssen wir Weisheit erwerben. Wir sollten darüber nachdenken, was die Ursachen unseres Leidens sind und wie das Leiden zu überwinden ist. Die Ursachen des Leidens sind meistens in unserer Psyche zu finden. Wir lehnen bestimmte Gegebenheit ab und haften an bestimmten Dingen an. Dadurch entstehen Ängste, Wut, Trauer, Sucht und Depressionen in uns. Wir leben im inneren Leid. Laut wissenschaftlicher Forschung kommen etwa 90 % des Leidens aus uns selbst. Wir brauchen eine Glückspsyche, damit wir in unserem Leben relativ dauerhaft glücklich sein können. Eine Glückspsyche bekommen wir, indem wir jeden Tag konsequent an unseren Gedanken, unseren Eigenschaften und unserem Verhalten arbeiten. Wenn wir bewusst inneren Frieden, Weisheit, Liebe und Glück trainieren, werden diese Eigenschaften in uns wachsen. Wir sollten uns bemühen positiv zu denken. Wir sollten uns darauf orientieren, ein erleuchteter Buddha zu werden und dauerhaft im Licht und in der Liebe zu leben.

Der erste Schritt besteht darin über das Leben nachzudenken, das Ziel der Erleuchtung zu begreifen und alle Zweifel zu überwinden. Der zweite Schritt ist dann der klare Entschluss das Ziel anzustreben. Der dritte Schritt ist es einen täglichen Übungsplan aufzustellen. Dieser Übungsplan sollte eine Meditation, das Lesen eines spirituellen Textes, ein Ritual der positiven Besinnung und eine Bitte an die erleuchteten Meister um Führung und Hilfe enthalten. Der vierte Punkt ist es dann Ausdauer zu trainieren und mit Ausdauer den Weg des Glücks, der Liebe und des inneren Friedens zu gehen. Der fünfte Schritt ist dann die innere Ausrichtung an den fünf Silas (nicht töten, nicht stehlen, nicht lügen, keine berauschenden Mittel und kein sexuelles Fehlverhalten).

Wenn wir diese fünf Schritte in unserem Leben verankert haben, dann haben wir eine solide Basis für unsere spirituellen Entwicklung geschaffen. Alles andere ergibt sich von alleine. Wir müssen nur genau die Situation betrachten und erkennen, was gerade richtig auf unserem spirituellen Weg ist. Grundsätzlich ist es gut, an einer spirituellen Gruppe teilzunehmen, einen erleuchteten Meister zu haben und Zeiten des intensiven spirituellen Übens in das Leben einzuplanen. Wir sollten uns überlegen, was wir zum Aufbau einer Welt der Liebe, des Friedens und des Glücks beitragen können. Wir sollten uns auf unserem Weg weder überfordern noch unterfordern.

Dalai Lama: "Ganz gleich, ob wir an Wiedergeburt glauben oder nicht: Hegen wir wohlwollende Gedanken gegenüber allen Wesen, so wird diese Welt zu einem Ort, wo wir ein glücklicheres Leben führen können. "

Nils: Manche Menschen im Buddhismus glauben an die Wiedergeburt und manche nicht. Aus meiner Sicht gibt es die Wiedergeburt. Aber die Essenz des Buddhismus ist der Weg des inneren Frieden, des Glück und der umfassenden Liebe. Buddha lehrt uns wie eine Mutter ihre Kinder unsere Mitmenschen zu lieben. Ein Bodhisattva hat das Gelöbnis abgelegt, allen Wesen auf dem Weg zur Erleuchtung zu helfen. Wenn wir uns darauf konzentrieren gute Menschen zu sein, dann wird diese Welt ein besserer Ort werden.

Dalai Lama: "Die fünf Hindernisse für eine Meditation sind: Trägheit, Erregung, kein Gegenmittel, keine Stabilität, zu große Anstrengung."

Nils: Meditation und positives Denken sind die beiden Haupttechniken des spirituellen Weges. Sie ergänzen sich. Wenn wir zu träge sind regelmäßig zu meditieren oder in der Meditation von Trägheit überwältigt werden, dann hilft es als erstes über die Wichtigkeit des spirituellen Weges nachzudenken. Nur der spirituelle Weg ermöglicht es uns uns dauerhaft vom Leid des Lebens zu befreien und auf einer tiefen Ebene Frieden, Liebe und Glück zu erfahren. Es ist absolut notwendig, dass wir uns selbst retten. Wir müssen die Zeit unseres Lebens nutzen. Wir müssen gutes Karma anhäufen, damit es uns im nächsten Leben gut geht. Wenn wir uns die Bedeutung des spirituellen Weges klar gemacht haben, dann sollten wir einen positiven Satz finden, der uns Kraft für unseren Weg gibt. Wir können auch zu dynamischen Meditationsformen oder Körperübungen übergehen, durch die wir unsere Trägheit überwinden. Wir können ein Mantra denken, auf den Atem meditieren oder ein Chakra aktivieren. Diese Techniken helfen uns auch, wenn bei der Meditation eine große Unruhe in uns ist. Wenn wir etwas in der Meditation geübt sind, dann reicht ein Gedanke, um uns in einen Zustand der tiefen Versenkung zu bringen.

Dalai Lama: "Der größte Dämon des Menschen ist die Eigenliebe. Alle Probleme sind auf das Haften am Ich zurückzuführen."

Nils: Das sind starke Worte des Dalai Lama. In der heutigen Zeit herrscht eher die Philosophie der Selbstliebe. Ich vertrete einen Mittelweg. Man sollte gut für sich selbst sorgen. Man sollte auf seine Gesundheit achten, regelmäßig meditieren, positiv denken und nach Erleuchtung streben. Aber Erleuchtung bedeutet letztlich, dass man sein Ego überwindet und in ein Einheitsbewusstsein gelangt. Der schnellste Weg in ein Einheitsbewusstsein ist der Weg der Liebe, des Mitgefühls und der Mitfreude. So lehrt es Buddha. Im tibetischen Buddhismus geht man noch einen Schritt weiter und nimmt das Glück der Mitmenschen wichtiger als sich selbst. Man sieht sich selbst im anderen. Man arbeitet für die Erleuchtung aller und bewirkt genau dadurch seine eigene Erleuchtung.

Dalai Lama: "Mitgefühl ist nicht genug. Wir müssen handeln. Wir brauchen Menschen mit Mitgefühl, die sich engagieren und einmischen."

Nils: Buddha lehrt die vier unermesslichen Eigenschaften (Brahmavihara) als Weg zur Erleuchtung. Wir müssen sie jeden Tag trainieren, damit wir in die Erleuchtung wachsen. Diese vier Eigenschaften sind Metta (liebende Güte), Karuna (Mitgefühl), Mudita (Mitfreude) und Upekkha (Gleichmut, Gelassenheit, innerer Frieden, im erleuchteten Sein leben). Durch sie gelangen wir zu Brahma, ins Brahman (buddhistisch: Nirvana, im Licht leben, Erleuchtung). Brahma ist eine indische Gottheit. Sie steht für Weisheit, Erleuchtung, Einheitsbewusstsein. Brahma hat vier Gesichter, die in alle Himmelsrichtungen blicken. Das bedeutet, dass er in alle Richtungen gleichzeitig sieht. Er sieht sich in der Einheit der Natur und hat dadurch ein Einheitsbewusstsein. Vihara bedeutet Wohnstätte. Brahma lebet im Brahman (im Absoluten, in der höchsten Wahrheit). Als Buddhisten können wir Brahma mit Buddha und das Brahman mit dem Nirvana übersetzen. Wir sehen uns als Buddha in der Einheit der Natur (Nirvana, Egolosigkeit, Leere/Einheit, Fülle, Glück). Der Weg der Erleuchtung durch die vier Brahmaviras geht durch das Üben von Güte, Mitgefühl, Mitfreude und Gelassenheit. Gleichzeitig ist es hilfreich sich als Buddha im Nirvana zu visualisieren (Gottheiten-Yoga). Der Dalai Lama betont, dass auf diesem Weg Mitgefühl alleine nicht ausreicht. Als Bodhisattva müssen wir uns auch positiv engagieren. Der Dalai Lama selbst ist ein Vorbild für den engagierten Buddhismus. Dabei sollten wir im inneren Gleichgewicht bleiben. Durch die Eigenschaft der Gelassenheit (Gleichmut) bleiben wir immer in der Ruhe und im Licht. Durch das tätige Mitgefühl gelangen wir in die umfassende Liebe und in ein Einheitsbewusstsein. Wir sollten Meditation und Handeln verbinden, damit wir durch unseren Weg der Liebe optimal spirituell wachsen. Was ist heute deine Tat der liebenden Güte? Wie kannst du dein Herzchakra öffnen? Was bringt dich heute in die umfassende Liebe?

Brahmavihara – Wikipedia


Dalai Lama: "Wenn man in seinem Alltag ehrlich, mitfühlend und uneigennützig ist, wird das von selbst ins Nirvana führen."

Nils: Wenn wir uns jeden Tag in liebender Güte zu allen Wesen, im umfassenden Mitgefühl, in der Mitfreude und im Gleichmut bei eigenem Leid üben, dann entstehen Frieden, Liebe und Glück in uns. Wie kann das sein? Durch die Entwicklung positiver Eigenschaft öffnen sich unsere Chakren. Die spirituelle Energie beginnt in uns zu sprudeln. Wir werden mit Liebe, Frieden, Glück und Erleuchtung gefüllt. Unser Bewusstsein ändert sich allein durch das konsequente Entwickeln positiver Gefühle im Alltag. Wie können wir das erreichen? Grundlegend ist die Arbeit an unseren Gedanken. Negative Gedanken müssen wir stoppen. Positive Gedanken sollten wir fördern. Das geschieht durch das klare Nachdenken und die Konzentration auf unseren spirituellen Weg. Wir sehen hin bei dem Leid unserer Mitwesen. Wir erinnern uns an unser eigenes Leid. Wir begreifen, dass kein Wesen leiden mag. Wir helfen soweit wir können. So entsteht Mitgefühl. Wir wünschen eine glückliche Welt. Wir beginnen im Kleinen, bei uns, unserer Familie, unserem Freunden, unserem eigenen Land. Wir tun jeden Tag eine gute Tat. So entsteht umfassende Liebe. Wir haften weder am Leid noch an den weltlichen Genüssen an. So entsteht innerer Frieden. Wir konzentrieren uns auf das Wesentliche, den spirituellen Weg, die Entwicklung des inneren Glücks. Wir feiern mit unseren Mitmenschen und freuen uns an ihrem Glück. So entsteht auch Glück in uns. Positive Gefühle sind einfach nur eine Frage der Weisheit und der Konzentrationslenkung. Worauf unser Achtsamkeit ruht, dahin entwickeln wir uns.

Dalai Lama: "Der größte Gewinn kommt aus den schwierigsten Lebensabschnitten."

Nils: Keiner mag das Leid im Leben. Wir sollten es vermeiden, soweit wir können. Aber viele Dinge sind nicht zu verhindern. Wir können sie nur annehmen. Wir können uns nur in Gleichmut, Gelassenheit und innerer Ruhe üben. Wir können uns bemühen mit dem Leben zu fließen, so wie es gerade kommt. Und wir können das Leid zu einem Motor des spirituellen Wachstums machen. Letztlich rettet uns nur die Erleuchtung. Wenn wir unser Ego loslassen, dann überwinden wir das psychische Leid. Durch die Energie der Erleuchtung besitzen wir große innere Kraft, inneren Frieden und Glück. Dadurch können wir meistens gut durch schwierige Situationen hindurchgehen. Das Leid des Lebens gibt uns eine starke Motivation die Erleuchtung zu erreichen. Es war auch für Buddha die Hauptantriebskraft. Wenn wir versuchen unser Leid durch spirituelle Techniken wie Gedankenarbeit, Meditation und Kundalini-Yoga (Gottheiten-Yoga, Guru-Yoga, Mantra-Yoga) zu besiegen, können wir dadurch zur Erleuchtung durchbrechen. Wir können in eine spirituelle Energie kommen, die unser Leid übersteigt und uns in eine Dimension des Lichts erhebt.

Dalai Lama: "Wenn wir unser Bestes versuchen, ist es nicht wesentlich, ob wir etwas erreichen."

Nils: Was ist im Leben wesentlich? Es ist wichtig, dass wir genug zu essen haben, gesund sind und gute Freunde haben. Aber wirklich wichtig ist es, dass wir nach Erleuchtung streben und den Weg der umfassenden Liebe gehen. Wir sollten danach streben, eine Welt der Liebe, des Friedens und des allgemeinen Glücks aufzubauen. Und wir sollten im Rahmen unserer Möglichkeiten den Weg der Erleuchtung gehen. Dabei ist es nicht entscheidend, dass wir auf unserem Weg Erfolg haben. Wir können die Erleuchtung nicht erzwingen. Wir können nur unser Bestes tun. Und genauso ist es mit einer besseren Welt. Wir können nur unser Bestes tun. Es kommt vorwiegend auf die Motivation an. Dann entsteht von alleine gutes Karma. Letztlich geht es darum richtig zu handeln. Wenn wir nach dem Prinzip der Richtigkeit leben, dann entsteht Frieden in uns. Wir haben unser Bestes getan, egal ob wir Erfolg haben oder nicht. Mehr können wir nicht von uns verlangen. Wir dürfen mit uns zufrieden sein.

Dalai Lama: "Wenn du merkst, dass du beim Umgang mit anderen Menschen auszubrennen beginnst, wenn du dich entmutigt oder erschöpft fühlst, dann ist es das Beste dich zurückzuziehen und dich zu erholen."

Nils: Es ist gut anderen Menschen zu helfen. Aber wir sollten auch immer gut für uns sorgen. Als Bodhisattva kommen wir zuerst selbst zur Erleuchtung. Dann haben wir genug Energie für unsere Mitmenschen da zu sein. Solange wir noch nicht erleuchtet sind, sollten wir immer darauf achten, dass wir unsere Energie nicht im Kontakt mit unseren Mitmenschen verbrauchen. Wir müssen uns gut abgrenzen können. Wir sollten so leben, dass unsere spirituelle Energie im Laufe der Zeit wächst.

Dalai Lama: "Was versteht man unter Meditation? Es gibt die analytische Meditation, die durch analytisches Untersuchen das Wesen eines Objektes begreift. Die kontemplative Meditation läßt den den Geist in einem Zustand gelassener Klarheit verweilen. Die Visualisierung von Gottheiten wird ebenfalls als kontemplative Meditation bezeichnet, da sie eher meditative Sammlung als analytisches Denken erfordert."

Nils: Es gibt viele Formen der Meditation. Wir sollten herausfinden, was uns persönlich hilft. Die Grundlage für den spirituellen Weg ist das Nachdenken und Verstehen des tieferen Sinns des Lebens. Der tiefere Sinn des Lebens ist es zur Erleuchtung zu gelangen und ein Buddha zu werden. Daran hindern uns vor allem unsere Gedankenstrukturen. Wir müssen sie analysieren und durch spirituelle Gedanken ersetzen. Erst dann können wir langfristig erfolgreich meditieren.

Dalai Lama: "Seine Augen vor dem Leiden zu verschließen ist nicht gut. Weitaus hilfreicher ist es, sich einem Problem zu stellen."

Nils: Es gibt viele Probleme auf der Welt, die Klimakatastrophe, der Hunger, die Kriege, der Egoismus und der mangelnde Gemeinsinn. Wir sollten genau hinsehen und tun, was wir können. Wir können nicht alle Probleme lösen, aber wir können viel Gutes tun, wenn wir es wirklich wollen. Und genauso ist es in unserem Leben. Wir können viel Leid vermeiden, wenn wir klug leben. Wenn wir Leid nicht verhindern können, können wir jedoch lernen im Frieden damit zu leben. Wir können die Dinge annehmen wie sie sind. Wir können uns bemühen positiv mit dem Leben zu fließen. Wir können gutes Karma aufbauen. Wir können nach Erleuchtung streben und unseren Mitwesen Gutes tun. Der spirituelle Weg ermöglicht es uns, an der Freude und an dem Leid des Lebens spirituell zu wachsen und uns letztlich darüber zu erheben. Die beiden wichtigsten Techniken sind die tägliche Meditation und die Achtsamkeit auf die Gedanken.

Dalai Lama: "Wenn durch eine wissenschaftliche Untersuchung etwas definitiv bewiesen wurde, dann müssen wir das Ergebnis akzeptieren."

Nils: Das ist eine sehr wichtige Aussage des Dalai Lama. Der Buddhismus geht mit der Wissenschaft. Der Buddhismus geht mit der Zeit. Es gab seit der Geburt Buddhas viele neue Erkenntnisse. Es wurden viele neue spirituelle Techniken entdeckt. Das betrifft vor allem die Körperübungen des Hatha-Yoga, den Tantra-Yoga und die moderne Psychologie.

Dalai Lama: "Die Buddhisten glauben an die Wiedergeburt."

Nils: Der Glaube an die Wiedergeburt ist ein wichtiger Bestandteil des Buddhismus. Im Buddhismus geht es um die Erleuchtung. Und nur wenige Menschen können die Erleuchtung in einem Leben erreichen. Die Möglichkeit der Reinkarnation ermöglicht es, dass alle Menschen zu ihrer Zeit das spirituelle Ziel erreichen. Wir müssen nur beharrlich und mit Ausdauer unseren Weg gehen. Wenn wir jeden Tag etwas spirituell üben schaffen wir eine energetische Verbindung, die uns von Leben zu Leben auf den spirituellen Weg wachsen lässt. Wir können jeden Tag etwas meditieren, in den spirituellen Schriften lesen oder ein Mantra denken. Ob es real die Möglichkeit einer Wiedergeburt gibt, ist wissenschaftlich umstritten. Wir können auch ein Buddhist sein, wenn wir nicht daran glauben. Bei mir tauchten im Laufe meines spirituellen Weges meine früheren Leben in Träumen und Visionen auf. Für mich ist die Lehre von der Wiedergeburt eine erfahrene Wahrheit. So geht es vielen Menschen, die ich kenne. Der Dalai Lama gilt als eine Reinkarnation des 13. Dalai Lama. Er wurde von einem Suchtrupp gefunden, die Hinweisen auf die Reinkarnation folgten. Und er wurde speziellen Test unterzogen. Im tibetischen Buddhismus gibt es die Praxis der Tulkus, Erleuchtete Meister reinkarnieren sich bewusst, um ihre Aufgabe fortzusetzen.

Dalai Lama: "Buddha Shakyamuni war ein außergewöhnlicher Mensch. Aber selbst zu seiner Zeit wurde er nicht von allen Zeitgenossen als erleuchtetes Wesen anerkannt."

Nils: Brauchen wir die Anerkennung unserer Mitmenschen? Ein Erleuchteter ist ein Erleuchteter. Er spürt es in sich selbst. Er spürt Frieden, Liebe, Glück und Egolosigkeit in sich. Mehr braucht er nicht. Er ist unabhängig von der Anerkennung durch seine Mitmenschen. Es ist nur für die Mitmenschen selbst wichtig, ob sie jemanden als erleuchtet anerkennen. Wem vertrauen sie? Wem wollen sie folgen? Nur wer gut in Kontakt mit sich selbst und seiner eigenen Weisheit ist, kann die Weisheit in einem anderen Menschen sehen. Aus meiner Sicht können wir Buddha vertrauen. Wir können auch dem Dalai Lama vertrauen. Vor allem aber sollten wir uns selbst vertrauen. Wir sollten immer konsequent den Weg der eigenen Wahrheit gehen. Dann verlaufen wir uns nicht auf dem spirituellen Weg. Dann werden wir eines Tages bei uns selbst ankommen. Und darum geht es auf dem spirituellen Weg. Denn das wahre Selbst ist nichts anderes als der Buddha in uns selbst.

Dalai Lama: "Die Erleuchtung lässt sich nicht allein durch Lesen und Nachdenken erschließen. Wir müssen uns auf Menschen verlassen, die die Erleuchtung selbst erfahren haben."

Nils: Auf dem spirituellen Weg ist Vertrauen sehr wichtig. Die höchsten Ebenen der Erleuchtung haben nur wenige Menschen erfahren. Wem können wir vertrauen? Wir können Buddha vertrauen. Wir können Padmasambhava vertrauen, Wir können den erleuchteten Meistern im Zen und im tibetischen Buddhismus vertrauen. Wir können dem Dalai Lama vertrauen. Vor allem aber sollten wir uns selbst vertrauen. Wir sollten genau prüfen, welcher spirituellen Lehre und welchem Meister wir folgen. Wir sollten auf unser Herz und unseren Verstand hören. Wir sollten soweit wie möglich selbst nachdenken. Und ansonsten den erleuchteten Meistern vertrauen. Wo alle ähnliche Dinge sagen, ist der Weg der Wahrheit. Alle vertreten den Weg der Ruhe, des Friedens, der Liebe, der Meditation, der Achtsamkeit auf die Gedanken und der Selbstdisziplin. Daran sollten wir uns orientieren. Wir können darauf vertrauen, dass uns die Meditation und die Entwicklung positiver Eigenschaften zur Erleuchtung führt.

Dalai Lama: "Buddha hat eine Vielzahl verschiedener Wege und Methoden gelehrt. Es ist wichtig herauszufinden, welcher Weg für einen am besten geeignet ist."

Nils: Buddha gab uns der Weg des Laien, den Weg der Mönche und Nonnen, und den Weg des abgeschieden lebenden Yogis. Heutzutage können nur wenige Menschen den Weg eines Yogis, eines Mönches oder einer Nonne gehen. Im Westen dominiert der Laienweg. Als Laie hat man einen Beruf, eine Beziehung und normalerweise wenig Zeit zum spirituellen Üben. Aber auch als Laie kann man zur Erleuchtung gelangen. Wir sollten alle Möglichkeiten zur Meditation nutzen. Wir sollten mindestens uns morgens und abends kurz auf unseren spirituellen Weg besinnen, in einem spirituellen Buch lesen, ein Mantra sprechen oder meditieren. Wir sollten unseren Alltag zur unserem spirituellen Übungsfeld machen. Wir können an den Problemen des Lebens spirituell wachsen. Wir können jeden Kontakt mit unseren Mitmenschen zu einem Weg der Liebe und des Friedens machen. Wir sollten beständig achtsam auf unsere Gedanken und Gefühle sein. Wir sollten in jeder Situation die Eigenschaften Liebe, Frieden, Weisheit, Glück und Gelassenheit üben. Wir sollten zu den Buddhas und Bodhisattvas beten, damit sie uns auf unserem Lebensweg ins Licht führen. Wir sollten immer auf die Stimme unserer inneren Weisheit, Wahrheit und Richtigkeit hören. Wir sollten unser Unterbewusstsein auf das Ziel der Erleuchtung programmieren. Dann werden wir es sicher eines Tages erreichen, wenn dafür die richtige Zeit gekommen ist.

Dalai Lama: "Wir sollten die spirituelle Praxis finden, die für uns am besten geeignet ist."

Nils: Es gibt viele spirituelle Techniken. Ein Leben in der Ruhe bietet die besten Voraussetzungen für ein spirituelles Wachstum. Ebenso ist es mit einem Leben, das wir dem Glück und der Erleuchtung aller Wesen widmen. Der dritte große Weg ist der Weg der Weisheit. Weisheit bedeutet, dass wir uns immer wieder geistig auf den tieferen Sinn des Lebens orientieren und genau spüren, was uns in jedem Moment spirituell voran bringt. Auf dem Weg der Weisheit ist es hilfreich täglich in einem spirituellen Buch zu leben, sich mit spirituellen Menschen zu treffen, ein spirituelles Vorbild zu haben, sich täglich auf den spirituellen Weg und auf sich selbst zu besinnen. Auf dem Weg der Liebe ist es gut jeden Tag Taten der Liebe zu tun, allen Wesen Glück zu wünschen und immer wieder in die umfassende Liebe zu kommen. Dazu können wir jeden Tag das Bodhisattva Gelöbnis denken und die vier Brahmaviharas (Güte, Mitgefühl, Mitfreude, Gleichmut) praktizieren. Auf den Weg der Ruhe sollten wir die Meditationstechnik finden, die für uns am besten geeignet ist. Das kann eine Sitzmeditation mit einem Mantra, eine Atembetrachtung oder einem Durchspüren des Körpers sein. Das kann eine Gehmeditation, eine dynamische Schüttelmeditation, Yoga oder auch ein Kampfsport sein. Das kann aber auch ein Film, ein Buch oder eine Visualisierung (Gottheiten-Yoga, Guru-Yoga) sein, die uns zur Ruhe bringt. Grundsätzlich gilt: Wer auf Buddha meditiert, wird ein Buddha. Wer sich an Buddha orientiert, wie ein Buddha denkt und sich wie eine Buddha verhält, wächst zur Erleuchtung.

Dalai Lama: "Das menschliche Leben ist etwas sehr Wertvolles. Es ist ein große Chance auf dem Weg der Vervollkommnung."

Nils: In jedem Menschen steckt ein Buddha. Jeder Mensch hat die Fähigkeit zu einem Leben im inneren Frieden, Liebe, Wahrheit und Glück. Jeder Mensch kann sich selbst verwirklichen. Wir sollten diese große Chance nutzen. Warum sollten wir ein Leben in der Dunkelheit führen, wenn wir im Licht leben können? Beginnen wir dort, wo wie gerade sind. Finden wir die spirituellen Übungen, die wir jeden Tag praktizieren können. Finden wir heraus, was uns zur Selbstverwirklichung bringt. Der Gewinn wird unermesslich sein. Wenn wir uns jeden Tag geistig mit Buddha, dem Dalai Lama oder einem anderen spirituellen Vorbild verbinden, werden wir ins Licht geführt. Wir müssen nur auf diese Stimme unserer inneren Weisheit hören und konsequent unseren Weg der Richtigkeit gehen.

Dalai Lama: "Unsere eigentlichen Feinde befinden sich in uns selbst. Die Praxis des Dharma besteht im Kampf gegen diese Feinde."

Nils: Unsere wirklichen Feinde sind Unwissenheit, Angst, Sucht, Wut und Trägheit. Durch den spirituellen Weg können wir uns davon befreien. Wir können unsere Ängste auflösen, unsere weltlichen Süchte besiegen und unsere Trägheit überwinden. Wir können inneren Frieden finden, wenn wir es wirklich wollen. Es gibt den Weg der Befreiung. Wir können dauerhaft im Glück, in der Liebe und im Frieden leben, wenn wir es wirklich wollen. Der Weg ist die tägliche Meditation und die konsequente Achtsamkeit auf unsere Gedanken und Gefühle. Negative Gedanken sollten wir durch positive Gedanken ersetzen. Wir sollten unseren Geist darauf orientieren ein Buddha zu werden und für die Erleuchtung aller Wesen zu leben.

Dalai Lama: "Die einzige Möglichkeit herauszufinden, was was für einen am besten geeignet ist, ist ein vergleichendes Studium. Wir sollten uns also umsehen und lernen, und wir werden die zu uns passende spirituelle Praxis finden."

Nils: Ich habe mich zuerst unter den verschiedenen Religionen umgeschaut. Ich habe mich mit dem Hinduismus, dem Taoismus, dem Christentum, der griechischen Philosophie und dem Buddhismus beschäftigt. Dann habe ich die verschiedenen Richtungen des Buddhismus kennengelernt. Ich habe Theravada, Zen, Vajrayana und den Reine Land Buddhismus praktiziert. Ich habe die Übungen herausgefunden, die für mich persönlich hilfreich sind. Diese Übungen praktiziere ich jetzt seit dreißig Jahren jeden Tag. So entsteht spirituelles Wachstum.