B. Sammelbände Band 13 / B. Collected Volumes Volume 13

Befähigung zu grenzenloser Kommunikation

 Ansätze - Methoden - Verfahren


Unsere heutige Kommunikation ist wohl so grenzenlos wie niemals zuvor. Mit Hilfe von Zoom und Teams, WhatsApp, LINE, LinkedIn, Twitter oder Facebook überwinden wir geographische und kulturelle Grenzen in einer Weise, die uns noch vor zehn Jahren als unmöglich erschienen wäre. Grenzenlose Kommunikation ist inzwischen so normal geworden, dass wir uns ihrer Komplexität oft noch gar nicht bewusst sind. 

Diese Grenzenlosigkeit betrifft in erster Linie das Englische als lingua franca, jedoch durchaus auch andere Sprachen. Unter diesen hat das Deutsche – als meistgesprochene Muttersprache innerhalb der Europäischen Union – eine besondere Stellung. Nicht umsonst steht es daher im Mittelpunkt des vorliegenden Bandes. Ergänzt wird es in einigen Beiträgen durch das Französische, wodurch hier die beiden nunmehr wichtigsten in den Ländern der Europäischen Union gesprochenen Sprachen im Zentrum stehen.

Thematisch im Mittelpunkt stehen dabei Reflexionen zu sprachlicher und kultureller Grenzenlosigkeit, also in erster Linie didaktische Überlegungen, die dazu beitragen können, Kommunikation immer grenzüberschreitender werden zu lassen. Diese Überlegungen sind theoretischer oder auch praktischer Natur; sie beziehen sich auf Fremdsprachenlernende, aber auch auf Lehrende; sie betreffen die reale, aber auch die virtuelle Welt; sie referieren auf die Gemeinsprache, aber auch auf die Fachsprache. Die hier präsentierten Beiträge zeichnen sich also durch eine recht breite Fächerung aus, vereinigen sich zugleich jedoch in dem zentralen Aspekt dieses Bandes: der Befähigung zu grenzenloser Kommunikation.



Herausgeber:

Prof. Dr. Thomas Tinnefeld ist W3-Professor für Angewandte Sprachen an der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes. Seine Forschungsschwerpunkte sind Fachsprachenforschung, Schreibforschung, Fremdsprachen- und Prüfungsdidaktik sowie Multi- und Plurilingualismus. Er ist Herausgeber des Journal of Linguistics and Language Teaching. Zusätzlich ist er Vorsitzender des Sprachenrats Saar, Mitglied des Vorstandes des ICC-The Internatioanl Language Association und deutscher Korrespondent des GERAS (Groupe d'Etude et de Recherche en Anglais de Spécialité).


unter Mitarbeit von Katja Lochtman:

Prof. Dr. Katja Lochtman - Inhaberin des Lehrstuhls für Deutsche Sprachwissenschaft und Fachdi­daktik des Deutschen als Fremdsprache an der Vrije Universiteit Brussel und der Université Libre de Bruxelles. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Varietätenlinguistik, Fremdsprachenforschung und Mehrsprachigkeitsdidaktik


Vorwort


Kommunikation zeichnet sich heutzutage durch eine Überwindung von Zeit und Raum aus, wie dies in der Menschheitsgeschichte wohl kaum jemals zuvor der Fall gewesen ist. Apps wie WhatsApp, LINE, LinkedIn, Twitter oder Facebook Videokonferenzplattformen wie Zoom oder Teams ermöglichen eine Grenzenlosigkeit von Kommunikation, die noch vor wenigen Jahrzehnten unmöglich erschienen und in das Reich der Utopie verwiesen worden wäre. Dennoch ist grenzenlose Kommunikation heute die Realität, und wir leben in ganz natürlicher Weise mit ihr – oft sogar, ohne uns ihrer bewusst zu sein. Diese Entwicklung wurde von der Corona-Pandemie maßgeblich beeinflusst, wäre jedoch wohl auch ohne diese eingetreten, lediglich mit ein wenig Verzögerung.

Die beschriebene Entwicklung begünstigt natürlich die weitere Stärkung des ohnehin omnipräsenten Englischen als lingua franca. Dennoch betrifft prinzipielle Grenzenlosigkeit auch andere Sprachen. Unter diesen nimmt das Deutsche als meistgesprochene Muttersprache in der Europäischen Union eine herausragende Position ein – eine Position, die noch dadurch verstärkt wird, dass es von ungleich mehr Menschen als Zweit- oder Fremdsprache gesprochen wird oder irgendwann in ihrem Leben einmal gelernt worden ist. Nicht umsonst steht das Deutsche daher im Mittelpunkt des vorliegenden Bandes. 

Ergänzt wird es in dem vorliegenden Band durch das Französische, das seinerseits – wenn auch nicht auf Europa, so doch auf alle Kontinente bezogen – eine noch weitere Verbreitung als das Deutsche aufweist. Dabei wird es in einigen der in diesem Band enthaltenen Beiträge mit dem Deutschen in Beziehung gesetzt, wodurch gleichsam eine bilaterale Grenzenlosigkeit dokumentiert wird. Es handelt sich dabei auch um die immer weiter fortschreitende Überwindung einer politischen Grenze, die zunächst klar definiert und festgeschrieben war, dann immer mehr aufweichte und mit der europäischen Entwicklung der vergangenen dreißig Jahre gefallen ist – einer Entwicklung, an der mehr oder minder kurzfristige Grenzschließungen im Zuge der Corona-Pandemie dauerhaft nichts ändern konnten.

In dem vorliegenden Band werden somit das Deutsche und das Französische thematisiert und somit die beiden wichtigsten derzeit in den Ländern der Europäischen Union gesprochenen Sprachen. Publikationssprache ist dabei durchweg das Deutsche. Die Autoren und Autorinnen kommen jedoch aus unterschiedlichen Ländern, was einen weiteren Aspekt der hier thematisierten Grenzenlosigkeit darstellt.

Wenn politische Erwägungen angesichts eines Themas wie demjenigen der Grenzenlosigkeit immer eine Rolle spielen und immer im Hinterkopf behalten werden müssen, nehmen sie in den Beiträgen zu diesem Band dennoch keinen zentralen Platz ein. Im gegebenen Kontext von Bedeutung sind in erster Linie didaktische Reflexionen, die es letztlich ermöglichen werden, Kommunikation immer internationaler – immer grenzenloser – werden zu lassen. Diese Reflexionen sind zum einen Teil eher theoretischer, zum anderen doch auch durchaus praktischer Natur; sie beziehen sich einerseits auf Fremdsprachenlernende, andererseits aber auch auf Lehrende; sie nehmen Bezug auf die reale Welt, aber auch auf die Welt, wie sie sich derzeit in ihrer virtuellen Form präsentiert; sie sind schließlich zum einen auf die Gemeinsprache bezogen, zum anderen jedoch auch auf die Fachsprache. Dies bedeutet, dass das hier abgedeckte Spektrum an Themen recht breit gefächert ist, dass es zugleich jedoch fokussiert ist auf den zentralen Gesichtspunkt des Buches, in dem sie sich vereinigen. In diesem Sinne sei nun ein kurzer Blick auf die einzelnen Beiträge geworfen.

Im Beitrag des vorliegenden Bandes fordert Nancy Kontomitrou (Athen, Griechenland), grenzenloser Kommunikation und der Befähigung der Lernenden zu dieser im heutigen Unterricht Deutsch als Fremdsprache (DaF), einen (noch) höheren Stellenwert zuzuweisen. Die Autorin geht dabei von verschiedenen Faktoren aus, die in diesem Zusammenhang von Bedeutung sind, und bezieht sich konkret auf entsprechende didaktische Konzepte und Lernmaterialien. Dabei spielt  die Überwindung möglicher sprachlicher, kommunikativer und interkultureller Schwierigkeiten durch die Lernenden eine – vielleicht sogar die – entscheidende Rolle, da sie die Lernenden direkt zu einer hinreichenden Kommunikationskompetenz in der Fremdsprache führen kann. Die Autorin stellt Überlegungen zu der Entwicklung von Lehrmaterialien an, die dazu beitragen können, die Vermittlung eben dieser Kommunikationskompe- tenz zu ermöglichen. In diesem Kontext werden Plurilingualität und Plurikulturalität – ebenso wie die Sprachmittlung – als wichtige Bereiche identifiziert, wobei auch der Selbstevaluation der Lernenden eine entsprechende Bedeutung zukommt. Die theoretischen Reflexionen werden durch praktische Beispiele im Sinne von Lernszenarien ergänzt.  

Eng am praktischen Deutschunterricht orientiert ist auch der Beitrag von Andreja Retelj (Ljubljana, Slowenien), die im Sinne der Aktionsforschung zu einem am Blended Learning ausgerichteten Kurs neue Wege für eine Professionalisierung des Berufs des Fremdsprachenlehrers identifiziert. Dabei weist die Autorin der Aktionsforschung berechtigterweise eine erhebliche Bedeutung für die Verbesserung der Qualität des Fremdsprachenunterrichts zu, ermöglicht sie doch – wie wohl kaum eine andere Form der Forschung – eine enge Verzahnung von Theorie und Praxis. Vor diesem Hintergrund wird die Aktionsforschung hier besonders für die Aus- und Fortbildung von Lehrern als bedeutsam ausgewiesen. Auf diese Weise kann sie zu einer immer weiter verbesserten Professionalisierung – und dies im besten Wortsinn – des Lehrerberufs beitragen. Als praktischer Hintergrund wird dabei ein Fortbildungskurs zu diesem Bereich, der in Form des Blended Learning abgehalten wurde, evaluiert. Dabei werden die Vor- und Nachteile dieses Formats herausgearbeitet und dessen potentielle Chancen für die berufliche Weiterbildung diskutiert.

Eine sicherlich ebenfalls zu der Professionalisierung von Lehrern gehörende, zum einen deutlich sichtbare, zugleich aber meist unbewusst ablaufende Ausprägung ist deren Selbstdarstellung. Diese thematisiert Magdalena Rozenberg (Gdańsk, Polen) mit Blick auf die Interaktion zwischen Lehrern und Lernern – und dies im Sinne der Aufzeigung von Grenzen. Die hier angestellten theoretischen Reflexionen – beispielsweise zu Sympathie, Attraktivität, Autorität oder Charisma – können bei der Lektüre der Spiegelung eigenen Verhaltens dienen, die beschriebenen Techniken der Selbstdarstellung können die Bewusstheit hinsichtlich des eigenen Verhaltens fördern. Die hier behandelte Theorie mag dabei empirische Untersuchungen zu diesem Themenbereich inspirieren und könnte dann indirekt zu Ansätzen einer Verbesserung und auch Effektivierung der Interaktion zwischen Lehrern und Lernern beitragen.

Die Überwindung von Grenzen nicht zwischen Individuen, sondern zwischen Sprachen behandelt Sabrina Bertollo (Verona, Italien), die Fragen der Interkomprehension innerhalb der germanischen Sprachen auf die  grenzüberschreitende sprachorientierte Reflexion im Unterricht Deutsch als Fremdsprache bezieht. Dabei wurden Schüler eines italienischen Wirtschaftsgymnasiums mit einem niederländischen Lied konfrontiert, das sie anhand ihrer Deutsch- und Englischkenntnisse so weit wie möglich zu verstehen versuchen sollten. Die hier vorgestellten Ergebnisse verweisen darauf, dass es im Fremdsprachenunterricht nicht immer geraten erscheint, ausschließlich die Zielsprache zu behandeln, sondern vielmehr auch solche Sprachen in das Bewusstsein der Lerner zu rücken, die mit der Zielsprache typologisch verwandt sind. Während dieser Gedanke sich in der Romanistik bereits einer gewissen Anerkennung erfreut, verfügt er in der Germanistik derzeit noch über eine geringere Reichweite. Dies bedeutet jedoch nicht, dass er dort weniger vielversprechend ist.

Die Interkomprehension in der Romania thematisiert Christina Reissner (Saarbrücken, Deutschland), die auf der Basis von Überlegungen zum sprachvernetzenden Lernen die Konzeption eines virtuellen Selbstlernraumes vorstellt, der es Lernenden gestattet, Interkomprehension unabhängig von Ort, Zeit und Raum zu betreiben. Auf dieser neuen virtuellen Plattform werden Lernern - auf der Basis des seit dem Jahr 2009 an der Universität des Saarlandes entwickelten EuroCom-Konzepts – umfassende Informationen zugänglich gemacht, die nicht nur die entsprechenden theoretischen Grundlagen umfassen, sondern auch Lehr- und Lern- materialien sowie Aktuelles aus Forschung und Praxis. 

Für eine höhere allgemeine und gesellschaftliche Wertschätzung von Mehrsprachigkeit plädieren Nicola Heimann-Bernoussi & Anna Soltyska (Bochum, Deutschland). Vor diesem Hintergrund beschreiben und analysieren sie mögliche Potentiale und Synergieeffekte von Mehrsprachigkeit im Hochschulstudium. Dabei geht es konkret um die Evaluierung einer in den vergangenen Jahren an der Ruhr-Universität Bochum bereits mehrfach abgehaltenen Veranstaltung zur effizienten Nutzung der vier sprachlichen Grundfertigkeiten in multilingualen Kontexten. Der Ort der Untersuchung – das Ruhrgebiet – spielt dabei eine große Rolle, denn bei dieser Region handelt es sich um eine solche, in der Mehrsprachigkeit aufgrund der Bevölkerungsstruktur, die in der neueren und neuesten Geschichte stark von Migrationshintergründen der verschiedensten Art geprägt ist, für einen Großteil der Menschen zum täglichen Leben gehört. In der hier von den beiden Autorinnen vor- gelegten Analyse zeigen sich grundlegende Bedürfnisse und Wünsche der Studierenden, die – zumindest partiell – auch in anderen Hochschulkontexten eine Rolle spielen und deren Kenntnis Professoren und Dozenten im eigenen Lehr- und Unterrichtsalltag durchaus hilfreich sein können.

Das hochschulische Fachstudium ist auch Gegenstand des Beitrags von Karl-Heinz Eggensperger (Potsdam, Deutschland), der den Bau fachsprachlicher Brücken zu deutsch-französischen Doppeldiplomstudiengängen mit Bezug auf das Jurastudium thematisiert. Ziel seines Beitrags ist die Beschreibung der grundlegenden Faktoren für den Aufbau einer studienbezogenen Fremdsprachenkompetenz bei den Studierenden, also letztendlich die hinreichende Beherrschung der Fremdsprache – hier des Französischen – in fachsprachlicher Hinsicht, im vorliegenden Fall bezogen auf die Fachsprache der Jurisprudenz. Dabei propagiert der Autor einen neuartigen Typ von Fremdsprachenkursen für den Übergang von der Schule zur Hochschule, der möglichen Studienanfängern erste Einblicke in das deutsche und das französische Recht vermittelt, und der letztlich auch dazu dienen soll, den Teilnehmern eine möglicherweise falsche Studienwahl zu ersparen. Neben der primären Qualifizierungsfunktion ist dabei also auch die Orientierungsfunktion der fachorientierten Fremdsprachenausbildung von Bedeutung. Der grenzübergreifende Charakter des beschriebenen Kurstyps liegt dabei ganz zentral in der Ausbildung von Studier- und Arbeitsfähigkeit in der (Fach)Fremdsprache.

Im Bereich der Fachsprache der Jurisprudenz ist auch der Beitrag von Sybille Neumann (Saarbrücken, Deutschland) angesiedelt, in dem Chancen und Grenzen juristischer Fachübersetzungen Französisch-Deutsch dargestellt werden. Hierbei handelt es sich um eine Thematik, der aufgrund des nicht allzu seltenen Vorkommens grenzüberschreitender Rechtsfälle aus der Sicht der Autorin ungleich mehr Aufmerksamkeit zukommen müsste, als dies realiter der Fall ist. In sehr anschaulicher Art und Weise werden ausgewählte Übersetzungsbeispiele analysiert, die die hohe fachliche und sprachliche Komplexität verdeutlichen, die sich dann ergibt, wenn zwei unterschiedliche Rechtssysteme aufeinandertreffen. Die Überwindung von Grenzen ergibt sich dabei dann, wenn der Rechtsvergleichung der Weg geebnet wird. 

Mit den beiden verbleibenden Beiträgen wenden wir uns der virtuellen Welt zu. Beate Lindemann (Tromsø, Norwegen) & Johannes Brinkmann (Oslo, Norwegen) nehmen die Leser gleichsam per Mausklick mit nach Berlin, wobei sie das grundlegende Problem beschreiben, dass die digitale Zugänglichkeit authentischer Materialien noch nicht bedeutet, dass diese gleichsam automatisch und in der im Internet vorgefundenen Form im Unterricht eingesetzt werden können. Die beiden Autoren postulieren dabei die Schulung von DaF-Lehrern mit Blick auf eine sprachliche und interkulturelle Bewertungskompetenz, die diese nicht unbedingt en passant entwickeln, sondern die institutionell – also durch entsprechende Weiterbildungsangebote – ausgebildet werden muss. Die Ausbildung dieser Bewertungskompetenz ist besonders dann vonnöten, wenn die Lehrkräfte nicht unbedingt über exzellente Kenntnisse der zu unterrichtenden Fremdsprache verfügen, wie dies in Norwegen in Bezug auf das Deutsch wohl nicht selten der Fall ist, und / oder, wenn Aufenthalte in einem der Zielsprachenländer eher die Ausnahme als die Regel darstellen. Der prinzipiellen Grenzenlosigkeit des Internets sind aus der Sicht der Autoren also durchaus Kompetenzgrenzen gesetzt. Sind diese jedoch überwunden, verfügen die Fremdsprachenlehrkräfte somit über adäquate didaktische Voraussetzungen für einen kompetenten, onlinebasierten interkulturell ausgerichteten Fremd- sprachenunterricht, dann steht – so mag man hier formulieren – einer erfolgreichen Vermittlung der Fremdsprache kaum noch etwas im Wege.

Die Fremdsprachenvermittlung mit Hilfe des Internets ist auch Gegenstand des Beitrags von Larysa Kovbasyuk (Cherson, Ukraine), in dem Fragen hinsichtlich der Nutzung von Breakout-Räumen für die Realisierung von Interaktion im DaF-Unterricht behandelt werden. Beschrieben und analysiert wird die Interaktion der Studierenden in Phasen der Textarbeit und Aufgabenlösung. Der Beitrag bietet dabei nicht nur einen Einblick in solche Lernprozesse, die in der digitalen Welt ablaufen, sondern enthält zudem praktische Tipps für den Distanzunterricht im Bereich Deutsch als Fremdsprache. Er ist somit ein direktes Ergebnis der Erfahrungen, die sicherlich auch zahlreiche Leser und Leserinnen während der Corona-Pandemie in ihrem eigenen Unterricht machen konnten und weiterhin machen können, denn der virtuelle Unterricht ist gegenwärtig ja nicht verschwunden, sondern wird uns weiter- hin in dieser oder jener Form – gegebenenfalls in hybrider Realisierung – erhalten bleiben. 

Insgesamt wirft der vorliegende Band also einige wissenswerte Schlaglichter auf aktuelle Entwicklungen der Deutschdidaktik und auf relevante Aspekte an ihrer Schnittstelle zum Französischen. Kommunikation ist – wie wir gesehen haben – aufgrund der technischen Entwicklungen in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten immer grenzenloser geworden. Grenzenlose Kommunikation kommt jedoch nicht von allein, sie will durchaus erworben oder auch vermittelt werden. Die Befähigung der Lernenden zu kommunikativer Grenzenlosigkeit stellt somit ein wichtiges Desiderat des Fremdsprachenunterrichts dar. Im Hinblick auf die Füllung dieses Desiderats einen kleinen Beitrag zu leisten, ist das Anliegen des vorliegenden Bandes. 

Im Dezember 2022

Thomas Tinnefeld (Saarbrücken, Deutschland) 

unter Mitarbeit von

Katja Lochtman (Brüssel, Belgien)


[1] In dem vorliegenden Band werden einer besseren Les- und Rezipierbarkeit wegen die maskulinen Formen für alle Geschlechter verwendet – und zwar unter respektvoller Mitberücksichtigung dieser.