Grundeinkommen - wie geht es jetzt weiter, im Jahr 2016?
Die bestehenden Verhältnisse sind menschenunwürdig!
Wer das nicht laut und deutlich sagt und zu diesen schweigt oder gar »im System« erhaltend mitwirkt, es »reparieren« will, »verbessern« will, ist kein Grundeinkommens-Befürworter und wird uns nicht in unserer Sache unterstützen.
Deswegen ist es wichtig, einmal etwas länger auf unsere Gesellschaft zu schauen.
Wer schweigt zu dem Hartz4-Sanktionssystem? Wer duldet es dadurch? Es muss JETZT abgeschafft werden.
Schauen wir doch einfach mal in die gesellschaftlichen Schichten.
Ärzte, Ärzteverbände
Wie äußern sich die Ärzte und die Ärzteverbände? - Ist das Armutssystem gut für die Gesundheit. Führen permanente Mangelsituationen zu gesundheitlichen Beschwerden?
Kirchen, Religionsverbände
Wie äußern sich die Religionsverbände und Kirchen? - Entspricht der brutale Umgang mit den Arbeitslosen durch den Staat, dem Menschenbild, dass die religiösen Menschen haben. Ist das ein gottgerechtes Leben, wenn wir so mit den Leuten umgehen, wie es in den Arbeitsagenturen und Jobcenter passiert?
Sozialarbeiter, Psychologen
Wie äußern sich die Sozialarbeiter und Psychologen zur Hartz4-Gesellschaft? Was sagen die Berufsverbände dieser beiden Berufsgruppen zu den Zuständen durch Hartz4? - Schadet das Hartz4-System, mit seinen Sanktionen den Menschen. Sind sie dadurch noch mehr psychisch belastet und in ihrer sozialen Lebenswelt bedroht, als es eh schon der Fall ist.
Prominente, Schauspieler, Moderatoren, Sänger
Was sagen Prominente, Schauspieler, Moderatoren, Sänger zu dem bundesdeutschen Hartz4-System? Finden sie es gut? Wie stehen Comedians, Kabarettisten zu dem System? - Haben die Bürger noch viel zu lachen und Lust auf Unterhaltung, wenn sie permanent zur Billig-Arbeit genötigt sind, nur weil der Arbeitsmarkt nicht für alle »gute Arbeit« bereithält.
Wissenschaft
Was sagt der Wissenschaftsbetrieb zu Hartz4? - Finden die Professoren und Doktoren es gut, dass die Arbeitslosen bedroht und schikaniert werden, damit sie »irgendwas« arbeiten. - Ist das empirisch und validiert und auch heuristisch so in Ordnung.
Kultur- und Geisteswelt
Wie steht die Kultur- und Geisteswelt zu den Machenschaften der Politik? - Schweigen Schriftsteller zu dieser Zwangsarbeits- und Missbrauchsgesellschaft, um die eigene Finanzierung nicht zu gefährden. Wird in Theaterstücken und Musikaufführungen das Elend dieser Gesellschaft beschrieben?
Wenn wir also zu dem Ergebnis kämen, dass in allen gesellschaftlichen Bereichen die Menschen zu den unwürdigen Verhältnissen in diesem Land schweigen und betreten wegschauen, wen sollen die Grundeinkommens-Befürworter als Verbündete finden?
Vielleicht genügen auch erstmal die mehr als 60% der wahlberechtigten Bürger, die für ein Grundeinkommen sind. Mit diesen lässt sich schon viel erreichen. - Könnt' ihr gerade mal die Hand heben, zur Bestätigung. - Ja, das ist das Problem. Und da müssen wir als erstes ran. - Sie sind zwar da, die Grundeinkommens-Befürworter, aber man hört und sieht sie nicht.
Deshalb gilt es »zuerst«, in den eigenen Reihen anzufangen.
Du arbeitest in einer Grundeinkommens-Initiative? Toll. Wie viele Teilnehmer seid ihr? Sind wirklich alle aktiv. Äußern sich wirklich alle in den Sozialen Netzwerken, unter ihrem Namen, zu den menschenunwürdigen Verhältnissen in Deutschland? Schreiben sie ihre Meinung auf ihrem Blog, auf ihrer Homepage zu den Hartz4-Sanktionen. Nein?
Dann braucht ihr erst gar nicht nach »Verbündeten« Ausschau zu halten. Das erste Problem liegt bei euch!
Ihr wollt lieber im klassischen Sinne, nach Vereinsmeierei, euch organisieren? Als e.V., als Institution, als Organisation, und dann da hineinschlüpfen, euch verstecken, hinter der Organisation, euch am besten gar nicht äußern, sondern nur die Funktionäre machen lassen, wie es früher immer war? - Sorry. Das funktioniert nicht mehr. - Ihr müsst schon als Einzelperson selber aktiv werden. - Die alte Organisationskultur passt nicht zu einer Grundeinkommens-Gesellschaft.
Das bedeutet:
Alle (bitte abzählen), müssen sich als Person öffentlich für ein Grundeinkommen einsetzen und gegen Hartz4 sich äußern. Das ist der erste Schritt. - Und nicht auf die anderen warten, dass die etwas tun.
Wenn alle Grundeinkommens-Befürworter sich öffentlich für ein Grundeinkommen einsetzen und äußern, dann ist das mehr als die Hälfte der Bevölkerung.
Das Problem ist also erstmal »hausgemacht«. - Die Schweiger sind unter uns und nicht bei den anderen zu suchen. - Es bringt nicht viel, wenn immer wieder dieselben Stars der Grundeinkommens-Szene durch die Lande tingeln und die Gruppe der Aktiven wird nicht größer.
Denn nur darum geht es. - Nicht die alten Verhältnisse wieder in neue Kleider packen, Anführer haben und die Masse der Leute trottet hinterher.
Die neuen Gesellschaften müssen vielmehr von einer bedeutend größeren Zahl aktiver Bürger gestaltet werden. Das ist das Neue! - Nicht ein Vortragsredner und alle anderen schweigen zwei Stunden, sondern im Kreis sitzen und alle haben dieselbe Redezeit und dasselbe Stimmrecht und wir sind alle gleich, während der Abstimmung. Mit einer Stimme können wir den Lauf der Dinge beeinflussen.
Und nicht Angeber und Pseudo-Besserwisser herrschen über alle anderen, nur halt jetzt mit dem Etikett »bGE«. - Das ist es nicht!
Die Grundeinkommens-Gesellschaft wird deutlich in der Form der Kommunikation. Diese muss der neuen Gesellschaft angemessen sein. - Und das ist sie nicht, wenn die Grundeinkommens-Vertreter immer noch Vortragsreisende sind, sein müssen, weil niemand die Voraussetzungen für die neue Gemeinschaftsgestaltung in Anwendung bringt.
Die Voraussetzung ist eine egalitäre Gesellschaft in der Kommunikation und auf der Entscheidungsebene. - Wenn wir das haben, kommt das Grundeinkommen von selbst.