Dr. AGOSSAVI, Simplice

Chef du Département, Maître Assistant, Jahrgang 1968

2002 Promotion an der Universität des Saarlandes, Thema: Fremdhermeneutik in der zeitgenössischen deutschen Literatur. An Beispielen von Uwe Timm, Gerhard Polt, Urs Widmer, Sibylle Knauss, Wolfgang Lange und Hans Christoph Buch.

Forschungschwerpunkte: Interkulturelle Literatur, Didaktik, Literaturdidaktik, Mehrsprachigkeit

Kontakt: agossavis@yahoo.fr

Interview (mit Marina Liebner)

„Wo und was genau haben Sie studiert?“

Agossavi: „Ich habe wie die meisten Kollegen zunächst drei Jahre Deutsch auf dem Gymnasium gelernt und dann hier mit meinem Studium angefangen; bis zur Maîtrise. Während der Maîtrise hatte ich die Gelegenheit, im Rahmen eines DAAD-Stipendiums für ein Forschungssemester nach Deutschland zu gehen. Zuvor war ich 1992 für einen DAAD-Hochschulsommerkurs ebenfalls in Saarbrücken. Nach meiner Maîtrisearbeit habe ich dann die Gelegenheit bekommen, als Praktikant zwei Studienjahre hier an der Deutschabteilung zu arbeiten. Im zweiten Jahr hat es sich ergeben, dass ich ebenfalls im Rahmen des DAAD ein Promotionsstudium beginnen durfte. Ich war wieder drei Jahre in Saarbrücken und habe es dort absolviert. Im vierten Jahr habe ich die Dissertation vorgelegt. Ich habe neuere deutsche Literaturwissenschaft studiert. Dies war auch der Schwerpunkt meiner Doktorarbeit.“

„Was hat Sie dazu bewegt, Germanistik zu studieren?“

Agossavi: „Ich hatte schon immer eine gewisse Vorliebe für Fremdsprachen. Mein Kindheitswunsch war es, Botschafter zu werden oder eine Übersetzerschule zu besuchen. Ich habe sogar versucht, in Genf die Ecole d’Interpretation et de Traduction zu besuchen, es war jedoch zu teuer.

Außerdem hat mich mein literarisches Profil (neuere Zeitgeschichte + Philosophie) dazu gebracht, mich früh für die Rolle von Deutschland in der Welt und für Philosophie zu interessieren. Das hat definitiv meine Neugierde geweckt und ich hatte immer den innigsten Wunsch, Deutschland irgendwann einmal kennenzulernen. Der beste Weg war für mich, die deutsche Sprache zu lernen."

„Was ist Ihr deutsches Lieblingswort?“

Agossavi: „Mein deutsches Lieblingswort ist Pflichtbewusstsein. Man spürt es, wenn man mit Deutschen zusammenarbeitet. Diese Genauigkeit hat mich schon immer fasziniert."

„Welchen Tipp haben Sie für unsere StudentInnen?“

Agossavi: „Wenn ich von meiner Erfahrung ausgehe, ist es wichtig, fleißig zu sein, viel Zeit für das Studium zu investieren und eine gewisse Zielstrebigkeit muss ebenfalls verfolgt werden. Nutzen Sie alle Möglichkeiten, die sich anbieten, um ans Ziel zu kommen. Andererseits, wenn ein Gebet helfen kann, warum nicht?

Ich empfehle den Studierenden sehr flexibel zu sein und das Studium nicht als Selbstzweck zu betrachten. Sie müssen über den Tellerrand hinausschauen und Zusatzqualifikationen erwerben, um für alle Berufswege offen zu sein, schließlich weiß man nicht, welche Türen sich öffnen können."

„Was wünschen Sie sich für die Germanistik?“

Agossavi: „Das Beste natürlich! Die Perspektiven sind gar nicht schlecht. Ich glaube, es tut sich was und ich habe das Gefühl, dass sich das Germanistikstudium in den nächsten Jahren an der UAC noch stärker etablieren wird. Mit Hilfe der Kollegen, v.a. individuellen Initiativen sieht man das bereits. Ein neues Gebäude für die Abteilung wird aktuell gebaut und wir haben ebenfalls seit Kurzem die Räumlichkeiten für ein Sprachlabor und ich hoffe, dass wir mit diesen Möglichkeiten unsere Lehrangebote etwas effizienter und optimaler gestalten können. Auch ein neuer Masterstudiengang wird hoffentlich ab dem nächsten Studienjahrgang implementiert werden."