RFZ Außenstelle Brück
Die Firma Telefunken errichtete 1939 den Antennenmessplatz in Brück. Mitte der 1950iger Jahre war es zur Entwicklung eines eigenen staatlichen Rundfunks wichtig eigene Forschungs- und Entwicklungskapazitäten zu schaffen. So entstand für die Planer des Bauministeriums der DDR und den Fachleuten aus dem Funkwesen das Objekt eines Antennenmessplatzes. Beabsichtigt war der Bau von 3 etwa 50 m hohen Messtürmen in Holzbauweise. 1956 übernahm die Deutsche Post das Gelände und es wurde zur Außenstelle des RFZ. Die konkrete Vorplanung begann zwischen 1956 und 1958 mit dem Grundstückserwerb, der Beantragung von Baugenehmigungen und Baugrunduntersuchungen. In dieser Zeit wurde ein Laborbetrieb in den noch vorhandenen „Telefunkenbaracken“ betrieben. Im Herbst 1963 konnte der Neubau bezogen werden.
Antennenmeßplatz Brück - Zeichnung des Architekten (Quelle: KH.Schmidt)
Antennenmeßplatz Brück -Realisiertes Objekt (Quelle: KH.Schmidt)
Von 1965 bis 2000 existierte in Brück eine Kurzwellen-Versuchsantenne für den Test der Witterungsbeständigkeit von Antennenmaterialien. Auf dem Antennenmeßplatz wurden 1963 zwei 54 Meter hohe Holztürme ohne Verwendung von Metallteilen errichtet.
Holztürme II und III (Quelle: Brücker Türme e. V. )
Holzturm (Quelle: Brücker Türme e. V. )
Holzturmdetail – Schraube (Quelle: KH.Schmidt)
Ein bereits 1959 errichteter Holzturm, der die Bezeichnung „Messturm I“ trug, wurde 1979 bei einem Brand zerstört.
Turm I brennt (Quelle: KH.Schmidt)
Die Holztürme dienten zur Aufnahme von auszumessenden Antennen. Durch die metallfreie Konstruktion dieser Türme war ein Ausmessen der Antennendiagramme ohne Metallfremdeinwirkung möglich.
Meßaufbau im Winter (Quelle: KH.Schmidt)
Antennenmessung mit Hubschrauber Mi4 in den 60iger Jahren (Quelle: KH.Schmidt)
Mit der politischen Wende war auch ein Neuanfang auf dem Antennenmessplatz unumgänglich. Bis auf die Antennenmitarbeiter wurde alles relativ schnell abgewickelt bzw. aufgegeben. In enger Zusammenarbeit mit dem FTZ in Darmstadt wurden auch die zukünftigen Aufgaben des Antennenlabors neu definiert. Die bei der Telekom zu lösenden Antennenprobleme wurden in Brück konzentriert. Zusätzlich entstand das Referat EMVU (Elektromagnetische Verträglichkeit zur Umwelt).
Antennenmeßplatz 2016 (Quelle: KH.Schmidt)
Antennenmessplatz des RFZ nicht mehr in Betrieb (LINK)
RFZ Außenstelle Kolberg
Die historischen Wurzeln der Nachrichtendienste liegen bis 1945 bei der Reichspost. Im Osten übernahm die Deutsche Post die Neubildung mit ähnlichen Strukturen - in Kolberg für die wissenschaftlich technische Erforschung der Wellenausbreitung.
Zur Installation eines Systems zur Untersuchung der Ausbreitungsmechanismen im UKW-Rundfunkbereich wurde in Kolberg 1953 ein 30 Meter hoher Stahlfachwerksturm errichtet. Diesen Turm demontierte man von seinen alten Standort in Königs Wusterhausen und baute ihn in Kolberg wieder auf.
In den Jahren 1955-1958 erfolgte der Neubau des Forschungszentrums. Weitere Bauten für soziale Belange und Nebenaufgaben waren auf dem Gelände mit dem Hauptgebäude über Arkaden verbunden. Ab 1959 konnten in Kolberg aus erste Untersuchungen mittels Richtfunk- Überhorizont Verbindungen durchgeführt werden.
Das Institut der Deutschen Post in Kolberg wurde 1961 RFZ Außenstelle und beschäftigte sich bis zur Wende mit Aufgaben der Funknetzplanung. Zu Untersuchungen des tropophärischen Fernfeldes wurde im Jahre 1963 ein 10,5 Meter Parabolspiegel errichtet. In den 70er Jahren erweiterte sich der Aufgabenbereich im Richtfunk. 150 Meter westlich vom Hauptgebäude wurde 1974 ein 65 Meter hoher Stahlfachwerkrohrturm gebaut.
(Foto: M.Dummer)
Steinturm auf dem Kolberg an dem alle Antennen zur Messung troposphärischer Überreichweiten montiert waren
Wandertag der Funkmechaniker Lehrlinge aus Königs Wusterhausen 1. Lehrjahr zur Außenstelle nach Kolberg (1961 Foto: Privat)