Beelitz-Heilstätten
Im Frühjahr 1902 wurden von der Landesversicherungsanstalt Berlin in einem wenige Jahre zuvor angekauften Waldgrundstück die Beelitzer Heilstätten mit einer Kapazität von zunächst 600 Betten eröffnet (später waren es über 1.300 Betten). Zwischen 1898 und 1902 entstanden auf dem das den Bahnhof umgebenden Gelände je eine separate Lungenheilstätte für Frauen und für Männer sowie zwei Sanatorien für Erholungsbedürftige. Die Einrichtung war nötig, um der gestiegenen Zahl von Tuberkuloseerkrankten eine Behandlung an frischer Luft (man denke an die Hinterhöfe von Berlin des 19. Jahrhunderts und die Luftverschmutzung durch die Industrialisierung) zu ermöglichen. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde das Gelände von der Sowjetarmee übernommen, welche die einstigen Gebäude bis zum Jahr 1994 als das größte Militärhospital außerhalb Sowjetrusslands nutzen. Nach der Wende gab es immer wieder Bemühungen, dem alten Klinikgelände eine neue Funktion zuzufügen, jedoch scheiterten die Bestrebung meist am Geld, ein Investor meldete 2001 Insolvenz ab. In der alten Männerheilstätte befindet sich heute Rehaklinik, das Areal der Frauenklinik ist Teil eines Baumkronenpfads und wird touristisch genutzt und die beiden Sanatorien südlich der Bahnstrecke werden seit einigen Jahren sukzessive für eine Wohnnutzung restauriert.
Krause, I. & Pawlik, P.
Beelitz-Heilstätten. Heilpalast – Lost Place – Neue Stadt.
Aachen: Geymüller 2021
Preis: 39 EUR
erhältlich direkt bei Amazon, im Buchhandel
Im Buchhandel und in den Heilstätten erhältlich:
Böttger, A. & Jüttemann, A. & Krause, I.:
Beelitz-Heilstätten. Vom Sanatorium zum Ausflugsziel.
Reihe Geschichts- und Erinnerungsorte.
Berlin: Orte der Geschichte, 2016.
Preis: 5 EUR
erhältlich direkt beim Autor, bei Amazon, im Buchhandel und vor Ort in Beelitz-Heilstätten (u.a. bei Baum und Zeit)
Preis: 25 EUR
Lengerich: Pabst, 2016.
Jüttemann, A.:
Die preußischen Lungenheilstätten.
(unter besonderer Berücksichtigung der Regionen Brandenburg, Harz und Riesengebirge)
und:
Die Beelitzer Heilstätten (1997)
herausgegeben vom Landesdenkmalamt Brandenburg:
Sonja Brandt, Marie-Luise Buchinger und Marcus Cante
Die Kapitel "Bauanlage und Architekten" sowie "Denkmalwert" aus dem leider vergriffenen Buchband sind hier zu finden!