Verkehrspolitik
Text: Ilian K.
Mobilität, also die Fähigkeit zur Fortbewegung, und Verkehr, das heißt der Transport von Menschen, Eigentum und Nachrichten, waren im Laufe der Geschichte zentrale Faktoren bei der Herausbildung moderner Staaten. Sie sind auch heute noch Voraussetzung, Motor und Folge wirtschaftlicher Entwicklung in modernen Gesellschaften.
Die Aktivitäten, die laut Tagebuchaufzeichnungen am häufigsten das Motiv für die außerhäusliche Mobilität Älterer bilden, sind alltägliche Einkäufe und Besorgungen, kleinere Spaziergänge sowie persönliche Kontakte, Hilfeleistungen und geselliges Beisammensein. An vierter und fünfter Stelle stehen Gesundheitsversorgung und Erledigungen bei Post, Bank etc..
Das Zusammensein mit Freunden oder Verwandten hat auch erste Priorität bei den außerhäuslichen Freizeitaktivitäten. Erwartungsgemäß sind Ältere, die in ihrer physischen Bewegungsfähigkeit beeinträchtigt sind, aber auch diejenigen, die kein Auto haben oder nicht selbst fahren können, außerhalb ihrer Wohnung weniger aktiv als Personen, die in ihrer Mobilität nicht eingeschränkt sind.
Kinderlose zeigen auch geringere Aktivitätswerte an. Die Möglichkeit und Fähigkeit, mobil und aktiv zu sein, wirkt sich sehr deutlich auf die Zufriedenheit Älterer aus: Diejenigen, die in mehreren Bereichen aktiv sind, äußern sich wesentlich zufriedener über ihre Freizeitmöglichkeiten als Personen, die ein weniger aktives Leben betreiben.
Am unzufriedensten sind Ältere, die kaum noch etwas oder gar nichts mehr außerhalb ihrer Wohnung unternehmen können. Was sich die Älteren für sich persönlich und für ältere Menschen allgemein am meisten wünschen, ist mehr Höflichkeit und Rücksichtnahme im Straßenverkehr. Daneben spielen für Männer wie für Frauen auch Sicherheitsaspekte eine große Rolle, und zwar sowohl im Hinblick auf mehr Verkehrssicherheit als auch bezüglich einer größeren Sicherheit auf öffentlichen Plätzen, Straßen und Unterführungen.
Verkehrspolitische Maßnahmen
Da sich speziell Ältere, die nicht (mehr) selbst Auto fahren, in ihrer Mobilität eingeschränkt fühlen, während Autofahrer und Autofahrerinnen auch mit zunehmendem Alter und bei gesundheitlichen Beeinträchtigungen zufrieden mit ihren Mobilitätsmöglichkeiten sind, wären an erster Stelle Maßnahmen erforderlich, die die Situation für Fußgänger und die Nutzer öffentlicher Verkehrsmittel verbessern.
Dazu gehören...
lange Ampelphasen für Fußgänger
Überquerungshilfen bei breiten Straßen
Geschwindigkeitsbegrenzungen und strenge Verkehrskontrollen
eine deutliche Trennung von Fuß- und Radwegen und Beschränkungen für Inline-Skater und Fahrradfahrer in Fußgängerbereichen
Ausweitung von Tempo-30-Zonen in Wohngebieten und in der Nähe wichtiger Dienstleistungseinrichtungen
zur Verkehrsberuhigung und Erhöhung der Verkehrssicherheit, und
breite und hindernisfreie Fußwege
mehrere Sitzgelegenheiten
Förderung eines gemütlichen Konzeptes bei öffentlichen Verkehrsmitteln
flexiblere Gestaltung von Liniennetzen und Fahrplänen
Einsatz preiswerter öffentlicher Verkehrsmittel auch in verkehrsarmen Zeiten
zur Erleichterung und Unterstützung sozial- und umweltverträglicher Mobilität.
Statisches Bundesamt, Wiesbaden 2016, wissen.nutzen.
Heruntergeladen am 05.02.2021, am https://www.bmfsfj.de/blob/93214/95d5fc19e3791f90f8d582d61b13a95e/aeltere-menschen-deutschland-eu-data.pdf
Polar Electro 2021, Aktivitätswerte der Älteren Menschen in Deutschland. Heruntergeladen am 05.02.2021, am https://support.polar.com/de/support/why-does-my-activity-accumulate-differently-with-the-m430-than-with-my-other-polar-device
Landeszentrum Gesundheit Nordrhein-Westfalen,September 2012.
Heruntergeladen am 05.02.2021, am https://www.lzg.nrw.de/_php/login/dl.php?u=/_media/pdf/ges_foerd/bewegungsfoerderung/faktenblaetter/aeltere_menschen_faktenblatt_lzg-nrw.pdf
Brokow-Loga, A. (04.Februar 2021) Persönliches Interview zum Thema "Demographischer Wandel" in dem Bereich "Freizeit"