Arbeitswelt nach dem demographischen Wandel

Job thief ?
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Text: Kai H.

Wie wird das Leben nach dem demographischen Wandel aussehen? Über diese Frage zerbrechen sich Experten den Kopf. In einer immer älter und kleiner werdenden Gesellschaft werden die Generationen von morgen die Generationen von gestern finanziell unterstützen. Es werden immer mehr Arbeitsplätze offen sein und immer mehr Rentner geben. Jedoch können die Generationen von heute den Generationen von übermorgen beibringen was sie erlebt haben und vice versa.

Bald müssen die Erwachsenen den Jüngeren ihre Erfahrungen beibringen und die Jüngeren müssten den Älteren beibringen, was man normalerweise im Jugendalter lernen würde, wozu die Erwachsenen aber schon zu alt sind.

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Die Bevölkerungspyramide in der Bundesrepublik Deutschland steht auf dem Kopf. Während der Anteil der Älteren immer größer und der Anteil der Berufstätigen immer kleiner wird, nimmt Deutschlands Bevölkerung drastisch ab. Immer mehr Menschen erreichen ein immer höheres Lebensalter. So sehr diese Tatsache zu begrüßen ist, bedeutet dieser demographische Wandel eine große Herausforderung: eine Herausforderung für jeden Einzelnen, für die Familien, für die Gesellschaft, für die Wirtschaft und den Arbeitsmarkt, für die sozialen Sicherungssysteme wie für die Politik insgesamt.

In der Arbeitswelt zeichnet sich in den letzten Jahren eine scheinbar paradoxe Entwicklung ab: Während die Bevölkerung insgesamt altert, werden die Belegschaften immer jünger. So hat sich etwa in der Industrie gerade in den letzten Jahren der Anteil der Älteren an den Beschäftigten drastisch vermindert.

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Bislang ist die Haltung vieler Unternehmen gegenüber älteren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern eher distanziert. Die Betriebe haben häufig weder ein Interesse an der Aufstockung des Anteils älterer Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, noch verfügen sie über Konzepte zum Umgang mit einer zukünftig alternden Belegschaft.

Ergänzend zu dringenden Reformen im Arbeitswesen und bei der Gesundheit muss auch die Alternsforschung erheblich gestärkt werden, die in Deutschland bislang eine zu geringe Priorität genießt. Den mit dem demographischen Wandel einhergehenden gesellschafts- politischen, ökonomischen und medizinischen Herausforderungen sollte auf der Basis von Ergebnissen einer zukunftsweisenden ausgerichteten Altersforschung adäquat begegnet werden.

Bild: Age old wisdom by John Burfitt