VDSL 50.000

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Provider-Wechsel vom alten Telekom-DSL 6.000 zum brandneuen 1&1 VDSL 50.000: Geplatzte Schaltungs-Termine, Internet-Ausfälle, Email-Ausfall, Telefon-Ausfall, Port-Sperrung zur Altkunden-Wiedergewinnung: Ein mühseliges Theater...

 

 

31.08.2009: VDSL 50.000 von 1&1 angekündigt

29.09.2009: VDSL 50.000 von 1&1 bestellt

06.10.2009: Schaltungs-Auftrag 1&1-VDSL: Bei Telekom geplatzt

26.10.2009: Schaltungs-Auftrag 1&1-VDSL: Bei Telekom geplatzt

10.11.2009: Schaltungs-Auftrag 1&1-VDSL: Bei Telekom geplatzt

11.11.2009: Kein T-DSL mehr da, aber auch kein 1&1-VDSL

11.11.2009: Port-Sperrung zur Altkunden-Wiedergewinnung

16.11.2009: T-DSL repariert, T-Online-Postfach ohne Zugriff...

17.11.2009: T-Online-Postfach repariert, aber kein 1&1-VDSL...

19.11.2009: Kommentar der 1&1 Internet AG

20.11.2009: Kommentar der Telekom

27.11.2009: VDSL-Schaltungs-Termin: Schon wieder geplatzt !

04.12.2009: Verzweiflung: Telefonische Bestellung Kabel 32.000

09.12.2009: Juhu: Schaltung Kabel Deutschland mit 34.000 Kbps

10.12.2009: 11:08 Uhr: Kurzfasssung dieser Story auf FOCUS Online

10.12.2009: 16:00 Uhr: Telekom schaltet VDSL2 für 1&1 mit 88.000 Kbps

10.12.2009: T-DSL weg, ISDN-Telefone tot, noch keine 1&1-Hardware da

12.12.2009: 1&1 AVM FRITZ!Box 7570 vDSL findet 1&1 VDSL

 

 

Launchday VDSL 50000

 

31. August 2009, 11:45: Stahlblauer Himmel über München. Mein Mountain-Radl ruft. Ein Biergarten wär jetzt perfekt. Spricht was dagegen? Ja: Punkt 12:00 gibt’s eine PK von 1&1: Launchday VDSL 50.000. Im eleganten Sofitel. Gleich neben dem Hauptbahnhof. Also rein ins triste Business-Jacket, rein in die Pedale, am Friedensengel die Prinzregenten runter, das bringt viel Speed mit wenig Muskelkraft. Kurz nach 12:00: Das Welcome-Buffet hab ich schon verpasst. Der Launch beginnt: Vorstandssprecher Robert Hoffmann (Foto) von der 1&1 Internet AG hat der Tages-, Fach- und Wirtschaftspresse soeben das „Next Generation 1&1 Highspeed Internet“ im edlen Münchner Hotel Sofitel Munich Bayerpost erläutert. „Die 1&1 Internet AG startet im September ihr neues VDSL-Angebot. VDSL bietet im Vergleich zu bisher verfügbaren ADSL-Anschlüssen neben wesentlich höheren Download-Bandbreiten auch bis zu zehn mal schnellere Uploads. Erhältlich sind verschiedene Highspeed-Pakete mit bis zu 25.000 kBit/s und bis zu 50.000 kBit/s. Verfügbar sind sie derzeit schon in 53 kompletten Städten und in Teilen von über weiteren 550 Ortsnetzen. Das entspricht einer Verfügbarkeit von 33 % der deutschen Haushalte.“ Mehr dazu im Pressetext von Ingrun Senft.  

Flatrate-Paket

 

So ein rasantes Highspeed-DSL 50.000 war laut 1&1 Verfügbarkeits-Check Anfang September 2009 auch schon ganz konkret an meiner Münchener Adresse verfügbar

Knapp 50 Euro verlangt 1&1 pro Monat für das umfangreiche High-End-DSL-Komplett-Paket namens 1&1 DSL-HomeNet 50.000: Das klingt für meine Telekom-Altbestands-Kunden-Ohren ja super

günstig. Zugpferd ist die Internet-Flat mit bis zu 51.300 Kbps im Downstream und bis zu 10.000 Kbps im Upstream. Dazu eine Telefon-Flat ins deutsche Festnetz mit zehn ISDN- Komfort-Nummern und vier ISDN-Leitungen. Zum Quadro-Quasseln also, auf vier ISDN-Telefonen gleichzeitig! Dazu eine Homepage, eine de-Domain, 50 E-Mail-Adressen und 1.000 GB Online-Speicher. Oha, das klingt nach einem Online-Parkplatz mit einem TeraByte im Internet. Da passt ja fast mein ganzes digitales Leben drauf. 

 

VDSL-Modem

 

Zu diesem fetten Flat-Paket spendiert 1&1 eine topaktuelle AVM FRITZ!Box Hardware namens 1&1 Home Server im Wert von 289,- Euro, laut Foto aber nicht im knalligen AVM-Rot, sondern für 1&1 schwarz poliert: Unter dieser Haube steckt ein 50.000-Kbps-fähiges VDSL-Modem mit DECT-ISDN-TK-Anlage und 11n-WLAN-Router. Zudem legt 1&1 noch einen UMTS-HSPA-Surf-Stick für den Sofort-Start oben drauf, damit das Warten bis zur VDSL-50.000-Aufschaltung erträglich wird. Wer in einer schnellen Vodafone-Funkzelle lebt, kann mit so einem Stick am Laptop rein theoretisch sofort 7.200 Kbps aus der Wireless-Internet-Mobilfunk-Luft saugen. Laut Ingrun Senft wird dieser „optionale UMTS-Stick der 1&1 Sofort-Start-Option jetzt gratis und ohne Vertragsbindung angeboten. Zudem erhalten Neu-Besteller bei vielen DSL-Tarifen großzügige Startguthaben von bis zu 200 Euro. Bei Online-Bestellung gibt's zusätzlich einen 20-Euro-Bonus“. Zitat Ende. Das rechnen wir mal um: 24 Monate Vertragslaufzeit mal 50 Euro sind 1.200 Euro in zwei Jahren. Minus 220 Euro an Gutschriften sind 980 Euro in zwei Jahren, geteilt durch 24 Monate sind 40,83 Euro pro Monat.

 

Wechsler-Service

 

Was hält mich jetzt noch davon ab, das DSL-50.000-Wahnsinnspaket von 1&1 zu bestellen? Nun ja, das mulmige Bauchgefühl: „Oft ist der Wunsch nach einem Wechsel längst vorhanden. Aber die Angst, in der Umstellungsphase von Internet und Telefon über mehrere Tage oder Wochen abgeschnitten zu sein, hält viele davon ab, den Anbieter zu wechseln“, schreibt Marion Stolzenwald von Vodafone, und gibt gleich sieben gute Tipps, „…damit der Wechsel nicht zum Albtraum wird…“: Der vielleicht Wichtigste: „Nicht selbst kündigen, sondern den neuen Anbieter mit der Kündigung beauftragen“. Auch 1&1 scheint die flauen Ängste von wechselwilligen DSL-Kunden zu kennen: Gottlob gibt es bei 1&1 aber einen Wechslerservice. Und dort las ich im September 2009: „So einfach geht’s: 1. Wählen Sie Ihr gewünschtes 1&1 Komplett-Paket. 2. Geben Sie an, bei welchem Anbieter Sie zurzeit sind. 3. Alles weitere übernimmt 1&1 für Sie!“ Der sehr schön programmierte Kaufentscheidungshelfer serviert Argumente für einen Wechsel auf das VDSL 50.000 von 1&1, speziell für Kunden von Alice, EWE TEL, Kabel Deutschland, M-Net, Netcologne, Unitymedia, Telekom und Vodafone.

  

KÜNDIGUNG T-DSL 6000

 

Als langjähriger Telekom-T-Com-T-Online-DSL-Altbestands-Kunde hatte ich im September 2009 noch einen T-Online DSL 6000 Anschluss, der im echten Leben übrigens nie mehr als 3.000 Kbps Netto-Downstream brachte. Das Positive: Immerhin kamen diese 3.000 Kbps meist stabil und zuverlässig. Das Negative: Ich zahle für meinen T-DSL-6.000-Vertrag samt T-Online-Email-Service und 7 aktiv genutzte ISDN-Telefon-Nummern seit Jahren über 100 Euro pro Monat. Jeder Telekom-Neukunde bekommt wohl einen weitaus besseren Preis. Das riesige DSL-50.000-Paket von 1&1 kostet nicht einmal die Hälfte. Nun gut, ich bin ja selber schuld, ich hätte meinen alten Telekom-Vertrag längst ändern können, und dann einen viel besseren Tarif bekommen. Die stille Hoffnung, dass die Telekom von selber mal den viel zu hohen Preis meines uralten ISDN-DSL-Vertrages kräftig nach unten anpasst, also mindestens halbiert, hat sich bis heute nicht erfüllt.

 

Telekom-Altkunde

 

Stattdessen las ich am 14. Mai 2009 in der „Computer Reseller News“ (CRN) einen Bericht von Folker Lück: „Die Deutsche Telekom streicht ISDN-Komfortanschlüsse aus ihrem Angebot. Kunden, die diese alte Anschlussart noch nutzen, erhalten deshalb ab diesem Monat ein Kündigungsschreiben. Wie viele der rund zwölf Millionen ISDN-Basisanschluss-Inhaber betroffen sind, verrät der Konzern nicht…»Hier handelt es sich um eine Bereinigung im Bereich alter Kundenbestände«, erläutert Telekom-Sprecher Frank Domagala im Gespräch mit CRN. Ähnliche Maßnahmen habe es beispielsweise auch schon bei T-Online gegeben. Hintergrund der Kündigungswelle sei es, die Effizienz und Beratungsqualität der Deutschen Telekom AG zu steigern: ISDN-Komfortanschlüsse werden laut Domagala seit mehreren Jahren nicht mehr aktiv vermarktet, doch die Servicemitarbeiter müssten noch so lange darüber informiert und geschult sein, wie das Produkt genutzt werde. Ziel der Kündigungsaktion ist es, die Kunden nicht etwa zu verlieren, sondern sie mit neuen Angeboten wie »Call & Surf« weiter zu halten, betont Domagala“. Lück-Zitat Ende. Das für die betroffenen Telekom-Kunden und Vertriebspartner heiße Thema schaffte es per 28. Mai 2009 sogar ins Editorial des CRN-Chefredakteurs Markus Reuter: „Gut, dass die Servicemitarbeiter jetzt entlastet sind!“ Reuter-Zitat Ende. Mehr zum Thema: Focus Online: Aus für alte ISDN-Verträge.

 

Nehme ich Call & Surf?

 

Auch ich bekam so ein ähnliches Produkt-Bereinigungs-Schreiben von der Telekom: Auszug: „…Bonn… 6. Juli 2009… um Ihnen stets optimale Leistungen, maximalen Service und die neueste Technologie bieten zu können, entwickeln wir unser Produktangebot kontinuierlich weiter. Dabei kommt es hin und wieder vor, dass wir bestimmte Produkte komplett aus unserem Angebotsportfolio herausnehmen - so auch den derzeit von Ihnen genutzten Anschluss T-Online DSL 6000. Ihren Vertrag über den DSL-Anschluss mit dem zugehörigen Tarif kündigen wir daher zum 10.11.2009. Beachten Sie bitte, dass Ihr DSL-Anschluss zum Vertragsende automatisch abgeschaltet wird. Dies bedeutet, dass beispielsweise auch Ihr E-Mail-Postfach und mögliche eingerichtete Mitbenutzer gelöscht werden. Damit Sie auch in Zukunft von den gewohnten Leistungen profitieren, bieten wir Ihnen den kostenlosen Wechsel auf eines unserer neuen Call & Surf Komplettpakete an - zum Beispiel Call & Surf Comfort… Hinweis: Eine automatische Umstellung Ihres DSL-Anschlusses auf ein neues Produkt ist ohne Ihre Zustimmung nicht möglich“.

 

Diesem Brief aus Bonn lag ein Prospekt bei: Demnach hätte mich das aktuelle Umsteigerangebot „Call & Surf Comfort“ nur 39,95 Euro gekostet. Da wäre aber leider keine ISDN-Telefonie drin gewesen. ISDN klingt aber nach wie vor glasklar, war immer zuverlässig, ausgereift und komfortabel. So etwas gebe ich nur ungern auf.

 

Am 16. September 2009 rief dann ein Call & Surf Berater an, laut Auskunft sogar direkt vom Direktvertrieb der Telekom. Der verstand nach kurzer Erklärung, dass mir meine sieben ISDN-Nummern wichtig sind, und empfahl mir deshalb die Tarif-Umstellung auf ein Produkt namens „Call & Surf Comfort Universal“. Der Zusatz „Universal“ bedeute, dass da ein ISDN-Anschluss mit 10 Rufnummern dabei sei. Mit so einer Tarif-Umstellung verlängert sich aber die Kündigungsfrist erneut um 24 Monate.

 

Dann habe ich nach VDSL 50.000 von der Telekom gefragt, aber der Call & Surf Berater hat den Ausdruck VDSL per 19.09.2009 offenbar noch nicht gekannt. Vielleicht wars ja sein erster Arbeitstag im Call Center. Die Telekom herself hat VDSL in Germany ja immerhin aufgebaut und vermarktet das teuere Netz nun auch über die Konkurrenten: „Durch die Öffnung des VDSL-Netzes für den Wettbewerb macht Deutschland bei der Verbreitung schneller Internet-Anschlüsse einen großen Sprung nach vorn“, sagt 1&1 Vorstandssprecher Robert Hoffmann. Auch der Verband der Telekom-Konkurrenten VATM begrüßte schon 2006 die absehbare Öffnung des VDSL-Netzes. Zurück zum Selbstversuch anno 2009:

  

BESTELLUNG VDSL 50.000 

29. September 2009 00:15: Ich entscheide mich für VDSL 50.000 von 1&1. Die 1&1-Website führt mich klar und verständlich durch den Bestellvorgang für das sog. „1&1 DSL-HomeNet 50.000“ hindurch: Produkt auswählen, VDSL-Verfügbarkeit an meinem Standort prüfen, diverse Optionen anklicken, Bankverbindung eingeben...: Kurz nach 2 Uhr sende ich die Bestellung per Mausklick ab. Kurz drauf kommt schon Feedback von 1&1. Das schafft gleich mal ein gutes Gefühl.

 

29. September 2009 02:11: Email vom 1&1 Automailer: “Ihr Auftragsformular fuer 1&1 Surf & Phone… Sehr geehrter Herr Karcher, Ihre Bestellung ist bei 1&1 eingegangen! Nun benötigen wir nur noch Ihren unterschriebenen "Auftrag zur Anschluss- und Rufnummernmitnahme", damit wir Ihre Rufnummer auf Ihren 1&1 Komplettanschluss übertragen können…“.

 

Komplettanschluss

 

29. September 2009 02:45:  Email vom 1&1 Leitungsmanagement: „Bestelleingangsbestätigung für Ihren 1&1 Komplettanschluss… Sehr geehrter Herr Karcher, wir haben Ihre Bestellung erhalten und freuen uns, dass Sie sich für 1&1 entschieden haben. Folgende Daten haben wir zu Ihrem Auftrag erfasst...

 

Anmerkung: Zum Lesen auf das Foto klicken.

 

...Im nächsten Schritt prüfen wir die Verfügbarkeit Ihres gewünschten 1&1 Komplettanschlusses an der von Ihnen angegebenen Anschrift und lassen Ihnen hierzu in den nächsten Tagen weitere Informationen zukommen.

Anschließend benachrichtigen wir Sie über den Techniker- sowie Schaltungstermin Ihres 1&1 Komplettanschlusses.

Haben Sie die 1&1 Sofort-Start-Option bestellt? Dann erhalten Sie zeitnah eine separate Bestelleingangsbestätigung.

Einmalige Gutschriften, wie z. B. Startguthaben oder ggf. Online-Bonus, schreiben wir Ihnen ab dem 4. Abrechnungsmonat gut…“

Natürlich habe ich die Sofort-Start-Option gleich mit bestellt: Deshalb kam eine weitere Mail:

 

Sofort-Start-Option

 

29. September 2009 03:10: Email vom 1&1 Leitungsmanagement: „Bestelleingangsbestätigung für Ihre 1&1 Sofort-Start-Option…Sehr geehrter Herr Karcher, wir haben Ihre Bestellung erhalten und freuen uns, dass Sie sich für 1&1 entschieden haben.  Folgende Daten haben wir zu Ihrem Auftrag erfasst... 

Anmerkung: Zum Lesen auf das Foto klicken.

 

...Haben Sie noch Fragen? Wir sind gerne für Sie da. Sie erreichen uns montags bis samstags von 08:00 Uhr bis 20:00 Uhr unter: 0180 5 001 006 (14 ct/Min. aus dem Festnetz, Mobilfunkpreise ggf. abweichend)…“ Auszug Ende.

 

29. September 2009 09:47: SMS von 1&1 aufs Handy: Vielen Dank für die Bestellung! Ihre 1&1 Kundennummer ist… Über Ihren DSL-Einrichtungstermin informieren wir Sie rechtzeitig. Ihr 1&1 Team.“

 

Rufnummern-Mitnahme

 

29. September 2009 14:55: Inzwischen habe ich das PDF mit dem Titel „Auftrag zur Anschluss- und Rufnummern-Mitnahme“ studiert, ausgedruckt, ausgefüllt, unterschrieben und an das 1&1 Leitungsmanagement zurück gefaxt. Insbesondere habe ich meine sieben langjährigen ISDN-MSN-Telekom-Rufnummern in dieses Formular eingetragen, damit sie in den neuen 1&1 Komplettanschluss „portiert“ werden können.

 

Offene Frage: Wie und von wem kann ich die restlichen drei ISDN-Nummern für das neue 10er ISDN-Paket bekommen? Bei der Telekom hatte ich bisher nur 7 Nummern aktiv in Betrieb und kann deshalb auch nur diese 7 in das Portierungs-Formular eintragen. Die Antwort wird hier nachgetragen, sobald ich schlauer bin.

 

Nachtrag vom 16.10.2009: Erst jetzt bemerke ich ein Häkchen vor dem Satz: „Hier nicht genannte Rufnummern (MSN) am gleichen Anschluss kündigen“. Mal sehen, ob ich das noch korrigieren und die restlichen 3 ISDN-Nummern retten kann?

 

Email-Mitnahme?

 

Offene Frage: Wie kann ich meine alte Telekom-T-Online-Email Karcher@t-online.de unterbrechungsfrei in das neue 1&1 Komplettpaket mitnehmen? Oder zumindest noch für 2-3 Jahre an eine neue Email meiner Wahl automatisch umleiten? Ansonsten müsste ich ja viele Kontakte um baldige Änderung meiner Email bitten. Das wäre für alle Beteiligten lästig und aufwändig. Ich empfinde die enge Koppelung der Email an den DSL-Provider, sprich die Kündigung meiner langjährigen Email beim Verlassen des Providers Telekom, als starke Kundenbindung. Im Zeitalter von Facebook, Twitter, LinkedIn, XING und Website-Impressum könnte man eine neue Email-Adresse zwar auch ohne großes Rundmailing kommunizieren, aber nicht jeder meiner Kontakte macht schon in XING und Facebook mit, und auch nicht jeder will dort ständig aktiv nachschauen, ob sich grad mal wieder eine Email eines Bekannten geändert hat. Die Antwort kam am 16.11.2009, siehe weiter unten...

 

Zufriedenheits-Umfrage

 

30. September 2009 02:32: Email von 1&1 Internet AG: „1&1 Kundenfeedback: Sind Sie zufrieden mit uns?...Sehr geehrter Herr Karcher, wir freuen uns, dass Sie sich für 1&1 DSL-HomeNet 50.000 entschieden haben… Heute laden wir Sie ein, an einer ersten Befragung teilzunehmen und uns Ihre bisherigen Eindrücke zu schildern. Klicken Sie einfach auf folgenden Link, um zum Fragebogen zu gelangen… Natürlich begleiten wir Sie durch den gesamten Prozess der Bestellung bis nach der Aktivierung von 1&1 DSL-HomeNet 50.000. In diesem Zeitraum erhalten Sie drei weitere Einladungen. In den Fragebögen können Sie uns Ihre Erfahrungen bei der Hardware-Zustellung, der Anschluss-Schaltung sowie der Nutzung von 1&1 DSL-HomeNet 50.000 mitteilen“. Zitat Ende. 

Da ich vom raschen Feedback auf den Bestellvorgang via Mail und SMS begeistert war, habe ich die umfangreichen Frageformulare sehr zeitnah und sehr positiv ausgefüllt. Hoffentlich war das jetzt kein überstürztes Lob.

 

30. September 2009 08:30: Email vom 1&1 Leitungsmanagement: „Eingang Ihrer Willenserklärung… Sehr geehrte/-r Frau/Herr Karcher, Sie haben uns Ihren "Auftrag zur Anschluss- und Rufnummernmitnahme" unterschrieben zugeschickt – vielen Dank für Ihre Mithilfe! Durch die Zusendung können wir Ihre Bestellung zeitnah bearbeiten…“.

Woow, sind die schnell: Offenbar hat ein OCR-Software-Programm oder vielleicht sogar ein leibhaftiger Mitarbeiter bei 1&1 mein Fax vom Vortag sofort als Portierungs-Antrag erkannt und in Bearbeitung genommen. Ich bin beeindruckt vom schnellen Feedback. Im Ernst, das ist jetzt kein Sarkasmus, so etwas habe ich bei der Telekom ja noch nie erlebt.

 

30. September 2009 09:49: SMS von 1&1 aufs Handy: Ihren „Auftrag zur Anschluss- und Rufnummernmitnahme haben wir erhalten – dafür vielen Dank! Wir freuen uns, Ihnen demnächst Ihren 1&1 Anschluss bereitzustellen. Ihr 1&1 Team“. SMS Ende.

 

UMTS-Lieferung

 

30. September 2009 17:02: Email von 1&1 Internet AG: „Versand Ihrer 1&1 SIM-Karte… Kundennummer… Auftragsnummer… Sehr geehrter Herr Karcher, wir freuen uns, Ihnen mitzuteilen, dass wir Ihre 1&1 SIM-Karte(n) mit folgenden Kartennummern heute an Sie versendet haben… Werden von uns weitere SIM-Karten versendet, informieren wir Sie erneut per E-Mail… Die 1&1 SIM-Karte(n) wurden an Ihre hinterlegte Adresse gesendet… Wenn Sie die SIM-Karten erhalten, sind sie sofort einsatzbereit! Wichtig: Sollten nicht alle oben genannten 1&1 SIM-Karten in den nächsten 3 Tagen bei Ihnen eintreffen, wenden Sie sich bitte an unseren Kundenservice unter 0180 5 001 006 (14 ct/Min. aus dem Festnetz, Mobilfunkpreise ggf. abweichend)…“

 

30. September 2009 17:02: Email von 1&1 Internet AG: “Ihr 1&1 Paket wurde versendet… Kundennummer… Auftragsnummer… Sehr geehrter Herr Karcher, wir haben heute das Paket mit Ihrer 1&1 Hardware an unseren Logistikpartner GLS übergeben. Den Versandstatus Ihres Paketes können Sie jederzeit online verfolgen…“.

 

01. Oktober 2009: Vormittags: Der Kurier bringt einen kartonierten Umschlag: Darin liegt ein 1&1 ZTE HSUPA USB Stick MF110, eine 1&1 Mobilfunk-SIM-Karte, technische Anleitungen, und eine Rechnung über 9,60 Euro für „Aktivierungsgebühr Sofort-Start“. Die Gebühr wurde ruck zuck vom Konto abgebucht. Die schnelle Ankunft des UMTS-Surf-Sticks hat mich beeindruckt. Genug Zeit für einen UMTS-Kurztest fand ich aber erst am 6.10.2009.

 

ProfiSeller

 

1. Oktober 2009 15:44: Email von 1&1 Internet AG: „Für Harald Karcher: Der Schlüssel zum Erfolg… Sehr geehrter Herr Karcher, wussten Sie, dass die 1&1 Produkte so beliebt sind, dass Sie damit ganz leicht Geld verdienen können? Starten Sie nun Ihre eigene Erfolgsstory und empfehlen Sie unsere Produkte einfach weiter! - Sie erhalten für jeden vermittelten Auftrag eine attraktive Provision! Interessiert? Dann registrieren Sie sich jetzt kostenlos als 1&1 ProfiSeller. Als Dankeschön für Ihre Registrierung bis 31.10.2009 schenken wir Ihnen für 3 Monate die Napster Music-Flatrate! Auf Ihre Registrierung freut sich…“ 

Ähm, also, Ich und ProfiSeller? Und das, bevor ich überhaupt einen eigenen 1&1-Anschluss testen konnte? Das kann ich mir auf Anhieb noch nicht vorstellen, obwohl die Nachbarn ja schon ganz gespannt sind, wie sich das rasante VDSL von 1&1 gegen die Alternativen von Telekom T-Home, M-Net und Kabel Deutschland so anlässt. Nein, im Ernst: Einen schlechteren DSL-Vertriebsmann als mich kann es auf diesem Planeten doch gar nicht geben.

 

8. Oktober 2009 12:07: Email von 1&1 Internet AG: „Für Harald Karcher: 20,- EUR Start-Provision!... Sehr geehrter Herr Karcher, wenn Sie nach einer lukrativen Möglichkeit zum Geldverdienen suchen, sind Sie bei 1&1 goldrichtig! Als 1&1 ProfiSeller können Sie Monat für Monat bares Geld durch die Vermittlung unserer 1&1 Produkte verdienen. Registrieren Sie sich jetzt noch schnell bis 31.10.09 kostenlos als 1&1 ProfiSeller. Ihr Vorteil: Wenn Sie danach einen DSL-Vertrag vermitteln, schenken wir Ihnen zusätzlich zur normalen Provision noch 20,- € Start-Provision…“. Schön, Schön, aber momentan interessiert mich der Schaltungstermin für mein eigenes VDSL 50.000 doch grad viel mehr.

 

TEST 1&1 Sofort-Start-Option HSPA

Der 1&1 Sofort-Start-Surf-Stick ZTE MF110 mit 1&1 SIMcard für UMTS und HSPA traf etwa 30 Stunden nach meinem Online-Bestell-Klick in München ein. Beim ersten Schnell-Test zog der Surfstick aus der China-Boomtown Shenzhen bis zu 1.700 Kbps aus der Vodafone-Mobilfunkluft. Das beruhigt meine Nerven, falls bei der ISDN- und DSL-Umschaltung von der Telekom zu 1&1 doch noch etwas schief gehen sollte.  

 

ZTE HSUPA USB Stick MF110

 

München, 6.10.2009: Ich installiere die Sofort-Start-Option mit dem opulenten Zungenbrecher „1&1 ZTE HSUPA USB Stick MF110“: Zuerst schiebe ich die 1&1-SIM-Karte seitlich in den weißen Surf-Stick. Dann stecke ich den Sofort-Surf-Stab in die USB-Buchse meines Laptops. Die erste Meldung poppt rechts unten auf: „Stromüberspannung am USB-Hubanschluss… Ein USB-Gerät hat den Energiegrenzwert des Hubanschlusses überschritten…“. Aha... es funktioniert aber trotzdem.

 

UMTS-Software aus Shenzhen

 

Ich akzeptiere per Mausklick den Lizenzvertrag mit der „ZTE Corporation“ und als Belohnung wird die „Softwareversion PCW_1&1DEUV1.0.0B02“ von ZTE auf meinem Laptop installiert. Kurz drauf kann ich das UMTS-Bedienprogramm namens Join Air per Mausklick starten: „Gerät wird gestartet… UMTS 1&1 Gerät wird initialisiert… UMTS 1&1 Gerät bereit.“ Also hat der chinesische Zauber-Stick ein UMTS-Netz in der Münchener Luft gefunden. Mit dem will ich mich gleich verbinden. Also kommen die Meldungen: „UMTS 1&1 Verbindung herstellen… Verbindung fehlgeschlagen… UMTS 1&1 Verbindung wurde getrennt“. Wieso getrennt? Ich war ja gar nicht drin, im World Wide Web?

 

APN-Adresse web.vodafone.de

 

Um es kurz zu machen: Die im Surfstick hinterlegten Netzwerkzugangsdaten mit dem Profilnamen 1&1 funktionierten per 6.10.2009 an meinem Standort offenbar noch nicht. Aber ein Beipack-Zettel von 1&1 erklärt, was in diesem Fall zu tun ist:

 

In der 1&1-ZTE-Software „Verbindungseinstellungen“ öffnen.

Ein neues Profil namens „Alternativ“ hinzufügen.

Als Wählnummer die *99# eintragen.

Als APN-Adresse „web.vodafone.de“ verwenden.

Benutzername: freilassen.

Kennwort: freilassen.

Das neu erstellte Profil „Alternativ“ aktivieren.

In der ZTE-Bediensoftware auf „Verbinden“ klicken.

 

Gerät verbunden mit HSPA

 

Juhu, das hilft: Jetzt poppen tatsächlich ruck zuck Meldungen auf wie: „UMTS… HSDPA… 1&1… Gerät ist verbunden… HSPA“. Da heißt: Ich bin jetzt mit dem schnellen Vodafone-Mobilfunknetz verbunden und der Stick surft am meinem Standort je nach Signalqualität und Netzbelastung zwischen UMTS und HSPA. Das Surfen via Vodafone fühlt sich fast so schnell an wie an meinem Festnetz-DSL-6.000 von der Telekom.

 

Downstream bis 1,74 Mbps

 

Im geschlossenen Gebäude kam eine 10 MB große Testdatei auf Anhieb in 59 Sekunden aus dem Internet auf den Laptop herunter. Die Downstream-Spitze lag bei 1,74 Mbps. 10 MB entsprechen etwa zwei mp3-Musikstücken. In verschiedenen Räumen im OG und im DG schwankte der Downstream meist in einer Spanne von 700 Kbps bis 1,6 Mbps.

 

Auf ein paar Sitzbänken im angrenzenden Zamilapark kamen unter freiem Himmel circa 1,5 Mbps. Das ist zwar weit entfernt von den kommunizierten 7.200 Kbps. Aber trotzdem völlig ausreichend zum Surfen auf der Parkbank. 

In der Regel reicht auch schon eine 500- bis 1.000-Kbps-Verbindung bestens, um auch Webvideos aus YouTube oder die Nachrichten aus der ZDF-Mediathek ruckelfrei in mittlerer Web-Qualität zu sehen.

 

Den maximalen Downstream misst man am besten in sehr gut versorgten UMTS-HSPA-Hotspots wie dem Flughafen München, nachts um drei, wenn fast keiner mehr dort surft. Aber in dieser Story geht es ja ganz bewusst um den Durchsatz in ganz normalen Innenräumen, denn der Stick soll ja vor allem als Not-Reserve im eigenen Hause dienen, falls bei der DSL-Umschaltung etwas danebengehen sollte. Oder als Sofort-Start-Option, wenn jemand noch gar keinen DSL-Provider im Hause hat.

 

UMTS-Netz von Vodafone

 

Die maximal mögliche Speed beim Surfen mit dem „1&1 ZTE HSUPA USB Stick MF110“ hängt vor allem von der Qualität des Mobilfunknetzes am jeweiligen Standort ab. Da 1&1 zur Zeit ja offenbar das Mobilfunk-Netz von Vodafone mit nutzt, kann der wechselwillige Interessent den aktuellen Ausbau des Netzes vorab schon mal in der Vodafone-Website nachschauen. 

 

Wer ist ZTE? Auch wenn der deutsche Endverbraucher die ZTE Corporation aus der chinesischen Boomtown Shenzhen vielleicht noch gar nicht kennen sollte: ZTE hat über 60.000 Mitarbeiter und gehört weltweit neben Alcatel Lucent, Ericsson, Huawei, Motorola und Nokia Siemens Networks zu den wichtigsten Telecom Equipment Lieferanten.

 

 

 

WARTEN auf VDSL 50.000

 Nach der sehr schnellen Ankunft des ZTE-Surfsticks am 1. Oktober 2009 habe ich von 1&1 lange nichts mehr gehört. Seitdem finde ich im 1&1 Service-Center einen fast gleichbleibenden Eintrag, Beispiel:

 

16. Oktober 2009: „Wir bearbeiten derzeit Ihren Auftrag. Sobald wir den Schaltungstermin für Ihren 1&1 DSL-Anschluss erhalten, informieren wir Sie unverzüglich über den weiteren Ablauf. Natürlich sind wir auch gern telefonisch für Sie da unter der Rufnummer 01805001006. 14 ct/Min. aus dem Festnetz, Mobilfunkpreise ggf. abweichend, montags bis samstags von 08:00 Uhr bis 20:00. Wählen Sie im Sprachmenü den Menüpunkt "Schaltung" und im folgenden Untermenü nochmals "Schaltung".“ Zitat Ende.

 

Auch in den Folgetagen versuche ich den Status meines VDSL-Auftrages auf den für ganz normale Kunden angedachten Wegen zu erfahren. Die Pressestelle muss ja nicht unbedingt erfahren, dass ich das viel versprechende Produkt vom Launchevent des 31. August 2009 vor lauter Begeisterung gleich regulär bestellt habe. Alle paar Tage schaue ich im Internet nun in das Kundencenter:

 

19. Oktober 2009, nachmittags: „Auftragsstatus… Wir haben für Sie Ihren Auftrag geprüft… Ihre Auftragsnummer… Wir bearbeiten derzeit Ihren Auftrag. Sobald wir den Schaltungstermin für Ihren 1&1 DSL-Anschluss erhalten, informieren wir Sie unverzüglich über den weiteren Ablauf. Natürlich sind wir auch gern telefonisch für Sie da unter der Rufnummer 0180 5 001 006. 14 ct/Min. aus dem Festnetz, Mobilfunkpreise ggf. abweichend, montags bis samstags von 08:00 Uhr bis 20:00. Wählen Sie im Sprachmenü den Menüpunkt "Schaltung" und im folgenden Untermenü nochmals "Schaltung".

 

Also rufe ich so eine kostenpflichtige Service-Nummer an: Ich muss laut Sprachroboter meine Kundennummer ins Telefon eintippen, danach liest mir der Roboter fast das gleiche vor, was ich zuvor schon im Internet gelesen hatte. Schwach, dass ich dafür höchstwahrscheinlich 14 Cent pro Minute bezahlen muss.

 

Langsam verliere ich das Vertrauen in die Sprach-Roboter von 1&1 und nutze nun doch persönliche Kontakte: Das wollte ich eigentlich vermeiden, denn die haben bei 1&1 ja sicher etwas Besseres zu tun, als sich um einen einzelnen VDSL-Kunden zu kümmern: Die erste Presseperson ist gerade im wohlverdienten Urlaub. Bei der zweiten Presseperson geht ein Anrufbeantworter dran. Bei einem 1&1-Manager der gehobenen Ebene, den ich zufällig noch aus seinem früheren Job bei einem großen deutschen VDSL-Netzbetreiber kenne, geht der Anrufbeantworter der Sekretärin dran. Die vierte Person ist wiederum ein Pressesprecher und dieser vermittelt mich zu einer fünften Person, die offenbar an einer Schnittstelle zwischen Presse und Leitungsmanagement sitzt.

 

Diese fünfte Person ist ausgesucht nett, ich kann es wirklich nicht anders sagen. Und sie weiß auch viel mehr, als der Sprachroboter: Ihr Monitor sagt, dass meine VDSL-Schaltung eigentlich einen Wunschtermin zum 23. Oktober hätte, der aber wohl nicht mehr gehalten werden kann. Grund: Mein VDSL-Auftrag bei 1&1 gibt eine Fehlermeldung, weil drei von zehn ISDN-Nummern fehlen, er kann somit nicht weiter bearbeitet werden. Ja gut, dass ich so frech war und mich, an jeder Service-Hotline vorbei, zu fünf Leuten hindurch telefoniert habe. Der Sprachroboter hätte mir das wohl nie gesagt. Die pure Angst hat mich dazu getrieben, dass ich am 11.11.2009 ohne DSL und ohne Telefon-Nummern dastehen könnte. Also werde ich von der sehr netten fünften 1&1-Person gebeten, die fehlenden drei ISDN-Nummern bei der Telekom zu erfragen.

 

Außerdem soll ich bei der Telekom erkunden, ob ich einen ISDN-Anlagenanschluss oder einen ISDN-Komfortanschluss habe. Erst danach könne das Leitungs-Management von 1&1 wieder tätig werden. Der Grund für den Recherche-Auftrag: Bei einem ISDN-Anlagenanschluss lassen sich die ISDN-Nummern angeblich nur schwer oder gar nicht portieren. Bei einem ISDN-Komfort-Anschluss dagegen sei die Portierung generell möglich.

 

Wo genau ich innerhalb des riesigen Telekom-Konzerns die drei niemals erteilten und schon immer fehlenden ISDN-Nummern und die weiteren Daten meines ISDN-Anschlusses erfragen kann, ist mir nicht klar. Außerdem habe ich die Webseiten von 1&1 doch so verstanden, dass ich 1&1 quasi die Vollmacht für den Provider-Wechsel per Internet-Bestellung und per Unterschrift auf dem Portierungs-Antrag erteilt habe und 1&1 mir jetzt doch so etwas wie einen Sorglos-Wechsler-Service bieten würde?

 

22. Oktober 2009, 03:33: Ich schreibe eine Email an die sehr nette fünfte Person von 1&1: „Hallo… Ich sollte ja bei der Telekom in Erfahrung bringen, ob ich einen Anlagen-Anschluss oder einen ISDN-Komfort-Anschluss habe und wie die nie vergebenen 3 ISDN-MSN-Nummern lauten. Das gestaltet sich leider sehr aufwändig und ich möchte Sie daher bitten, mir einfach 10 komplett neue Nummern zuzuteilen. Am 10.11.2009 wird mein uralter Telekomanschluss abgeschaltet. Ich hoffe, ich sitze dann nicht im ISDN- und Internet-Nirvana;-)... Bin heute Donnerstag… den ganzen Tag auf einer PK bei Microsoft… und dann bei Intel. Bin um jede Nachricht dankbar, auch wenn es nur ein halber Satz ist... Der Vorgang ist übrigens auch in dieser Story fast lückenlos dokumentiert: Hoffentlich bekommt die Story dann auch noch ein Happy End…“

 

26. Oktober 2009, 17:33: Weitere Email von mir an die sehr nette fünfte Person von 1&1: „Hallo… vielen Dank für unser nettes Gespräch grad eben. Natürlich bin ich überaus froh, wenn ich meine alten Telefonnummern behalten kann und Ihre Kollegen die Portierung bewerkstelligen können. Wie gesagt, mein Telekomanschluss wird am 10.11.2009 abgeschaltet, weil dieses alte Telekom-Produkt eingestellt wird und ich nutze diese Gelegenheit jetzt einfach mal, um auf das sehr interessante Produkt VDSL 50.000 von 1&1 zu wechseln…“

 

28. Oktober 2009, 10:35: Email von der sehr netten fünften Person von 1&1: „Hallo Herr Karcher, ich danke für das freundliche Telefongespräch. Bedauerlicherweise, kann ich Ihnen heute noch keine neuen Informationen geben zu Ihrem Auftragsstatus. Zur Zeit befindet sich Ihr Auftrag noch in der manuellen Bearbeitung. Ein endgültiger Schaltungstermin ist derzeit noch nicht ersichtlich, da wir noch auf die Rückmeldung von unserem Technologie-Partner warten. Daher bitte ich Sie noch um ein wenig Geduld. Jedoch versichere ich Ihnen, dass ich Ihr Anliegen und die Auftragsbearbeitung weiterhin betreuen werde. Sobald uns der Schaltungstermin übermittelt wurde, werde ich Sie umgehend informieren. Ich wünsche Ihnen noch eine schöne Woche. …“

 

T-DSL 6.000 abgeklemmt

 

10. November 2009, gegen 20 Uhr: Laut Massen-Kündigung der Telekom, siehe oben, siehe CRN, siehe Focus, müsste ich in diesen Stunden ja vom Netz genommen werden. Ich teste deshalb mein DSL 6.000 von der Telekom, vermutlich ein letztes Mal, mit mehreren Speedtest-Tools: Ergebnis: Downloads 2,8 bis 3,0 Megabit, Uploads 350 bis 410 Kilobit, Pingzeiten: 56 bis 73 Millisekunden, Packet Loss: 96 Prozent, Jitter: 1 Millisekunde. Diese Werte sind zwar nicht

berauschend, aber sie kommen, wie schon seit Jahren, extrem zuverlässig. Jetzt bekomme ich fast kalte Füße: War es denn klug, die Telekom zu verlassen?

 

Wenn die Umschaltung von DSL 6.000 auf VDSL 50.000 heute Nacht nicht klappt, werde ich morgen früh vermutlich ohne DSL und ohne ISDN-Telefonie dastehen. Dann muss ich bei den Nachbarn betteln, ob ich täglich zwei Stunden DSL schnorren darf. Oder ich muss mein Büro in ein Internet-Cafe verlegen. Langsam wird mir klar: Ein Leben ohne Internet ist grausam.

 

Außerdem verwenden ja immer noch viele Presse-Agenturen - trotz monatelanger Bitten um Änderung der Mailadresse - meine Uralt-Email karcher@t-online.de. Vermutlich werden ab 11.11.2009 alle Emails vom Telekom-Server zurück gewiesen, oder einfach ins Leere laufen, denn diese Mail-Adresse gehört ja zu meinem Telekom-Anschluss. So etwas nenne ich Kundenbindung!

 

(Nachtrag / Einschub vom 12. November 2009, ab 02:15 Uhr: Ich sende mehrere Test-Mails von Googlemail per UMTS an karcher@t-online.de, es kommt aber keine Benachrichtigung wegen Unzustellbarkeit von der Telekom an mein Googlepostfach zurück. Wer jetzt also immer noch Mails an karcher@t-online.de sendet, muss ja glauben, ich hätte die Mails erhalten und reagiere bloß nicht. Ich kann meinen Telekom-Email-Account ja seit 11.11.2009 nicht mehr selber abfragen. Mit einer Google-POP3-Synchronisierung komme ich seit 11.11.2009 ebenfalls nicht mehr an mein Telekom-Postfach dran. Ich kann mir jetzt schon ausrechnen, wie viele Events und Aufträge mir in den nächsten Monaten durch die Lappen gehen... und die Absender werden sagen: Der Karcher hat es scheinbar nicht mehr nötig, auf Emails zu reagieren...)

 

Kein Telefon, kein DSL – wie steh ich da? So etwas macht im Jahre 2009 einen miserablen Eindruck auf Jeden, der mich kontaktieren möchte. Außerdem bin ich als Betreiber einer Webseite verpflichtet, immer leicht erreichbar zu sein. Also formuliere ich in der Nacht vom 10ten auf den 11ten November noch schnell ein Briefchen an Freunde, Kollegen und Bekannte, dass ich im schlimmsten Falle ab 11.11.2009 nur noch via Google, Facebook, und über mein o2-Handy zu erreichen bin.

 

Weil ein wichtiger Teil meiner Kontakte ihre Adressdaten in XING und Facebook immer selber aktuell einträgt, habe ich mein Outlook schon ganz lange nicht mehr

systematisch gepflegt. Also muss ich just für dieses eine Mailing mein Outlook auch noch mühsam händisch aktualisieren. Immerhin schaffe ich es, die Namen von A bis G über den absehbaren Absturz zu informieren. Die Zeit arbeitet gegen mich, mir fallen bald die Augen zu…

 

11. November 2009, 02:32:49: Oh je, das war’s: Plötzlich verweigert mein Outlook die Synchronisation mit dem Google-Mailserver. Mein WLAN meldet nur noch ein lokales Netzwerk ohne Außenkontakt. Die DSL-6000-Strecke von meinem WLAN-Router bis zum Googleserver ist abgebrochen. Jetzt komm ich nicht mehr via Outlook in meinen Google-Account, auch nicht mehr via Firefox, nicht via Chrome und auch nicht via Internet Explorer: Das war's jetzt also: Nach so viel Jahren: Goodbye Telekom!

 

11. November 2009, gegen 8:30 Uhr: Wer ruft denn so früh an? Es bimmelt nacheinander fast auf allen sieben ISDN-Nummern. Jede Nummer klingelt anders. So merk ich schon am Ton, wer dran sein könnte. Aber wieso funktioniert denn meine ISDN-Telefonanlage überhaupt noch? Die Telekom hat DSL doch in der Nacht grad abgeklemmt? Und wer zum Teufel kennt denn bittschön alle meine sieben Nummern? Juhu, das wird wohl 1&1 sein? Die haben sicher grad die Umschaltung geschafft und testen jetzt die Nummern durch. Qualitäts-Kontrolle so zu sagen. Doch weit gefehlt, das war jetzt meine Freundin, die ruft aus ihrem Büro an und sagt ganz aufgeregt: Glückwunsch: Du hast ja Deine alten Nummern doch behalten! Stimmt irgendwie sogar: Die DSL-Division von der Telekom hat mich zwar abgeschaltet, aber die ISDN-Division lässt mich offenbar am Kupfer dran.

 

11. November 2009, gegen 15:00 Uhr: Eine Mitarbeiterin von 1&1 ruft an: Sie hat gehört, ich wär jetzt ohne DSL in München und versteht nicht ganz, warum in meiner Kundenakte der 27ste November 2009 als Wunschtermin für eine Provider-Umschaltung vermerkt sei? Das verstehe ich jetzt auch nicht. Das höre ich zum ersten Mal. Ich lasse keinen Zweifel: Ich brauch das Internet so schnell es geht.

 

11. November 2009, gegen 16:00 Uhr: Eine Mitarbeiterin vom Geschäftskunden-Vertrieb der Telekom ruft an. Sie sagt, sie habe von ziemlich weit oben den Auftrag, den Geschäfts-Kunden Karcher für die Telekom zu erhalten. Sie könne mir ganz zeitnah ein VDSL 25.000 schalten lassen. Das funktioniere auf alle Fälle an meiner Adresse. Ob auch VDSL 50.000 klappt, müsse sie erst in der Technik prüfen lassen. Ähm, also, Wie? Ich, und Geschäftskunde? Und auch noch zeitnah? Ich frage die Frau ganz schüchtern, ob sie eventuell auch zeitnah dafür sorgen würde, dass 1&1 die Schaltung hinbringt. Die Frau ist ehrlich: Dafür hat sie jetzt von oben keinen Auftrag: Das hätte ich mir denken können. Aber wie käme ich im Falle eines Falles denn überhaupt aus dem Vertrag mit 1&1 heraus? Ich erzähle der Frau noch, dass ich in den letzten zwei Jahren schon zweimal VDSL 50.000 bei der Telekom bestellt habe, die telefonisch zugesagten Auftrags-Bestätigungen dann aber niemals bei mir eintrafen. Hätte die Telekom meine zwei telefonischen VDSL 50.000-Aufträge nicht jedes Mal im Ungewissen hängen lassen, dann wäre ich wohl niemals auf die Idee gekommen, zu 1&1 nach Montabaur fremd zu gehen.

 

11. November 2009, abends: Die Person vom Geschäftskunden-Vertrieb der Telekom ruft noch einmal an und bittet darum, dass ich den Anfangsbuchstaben Ihres Nachnamens aus meinem Testbericht heraus nehme und auch sonst kein weiteres Wort mehr aus den heutigen Telefonaten veröffentliche. Das Erstere ist Ehrensache. Den einen Buchstaben mit einem Punkt dahinter habe ich am gleichen Abend sofort aus meiner Webseite herausgenommen. Trotz defekter Telekom-DSL-Leitung. Das Zweitere habe ich ebenfalls mündlich zugesagt, das wurmt mich aber nachträglich, weil es das Verständnis dieser Story einschränkt. Doch versprochen ist versprochen. Nach diesem Telefonat nahm ich auch gleich den Anfangsbuchstaben der sehr netten, fünften Person von 1&1 vorsichtshalber präventiv ohne erkennbaren Streß seitens 1&1 aus diesem VDSL-Testbericht wieder heraus. Sorry, liebe Leute: Ich wollte hier doch wirklich nur einen ausführlichen VDSL-Testbericht schreiben und wechselwilligen Leuten zeigen, wie so ein DSL-Umzug abläuft und was dabei eventuell zu beachten ist.

 

13. November 2009, 13:00: Email von der sehr netten, fünften 1&1-Person: „…Nach Rücksprache der angegrenzten Abteilungen ist es uns nun gelungen Ihre Rufnummern wieder zu schalten. Unsere Fachabteilung (Leitungsmanagement) wird sich heute noch telefonisch mit Ihnen in Verbindung setzen wegen den weiteren Vorgehensweisen. Wir sind selbst tätig geworden und haben uns direkt mit der Deutschen Telekom AG in Verbindung gesetzt. Wir haben wie versprochen all unsere Kontakte genutzt um Ihnen eine individuelle Lösung anzubieten. Ich hoffe, dass wir doch noch zu einem positiven und abschließenden Ergebnis finden… Vorab wünsche ich Ihnen jedenfalls schon mal ein schönes Wochenende….“

 

Diese Mail habe ich erst abends gelesen, denn zu der Zeit, am Freitag, den 13.11.2009 war ich grad unterwegs. Da kam der per Email avisierte Anruf von einer offenbar sehr handlungsfähigen, nunmehr sechsten 1&1 Person aus dem Leitungsmanagement. Sie (die Person) hat offenbar vom Nürnberger Schaltungszentrum der Telekom erfahren, dass mein DSL-6000-Anschluss noch gar nie abgeschaltet war. Die Nürnberger bekommen offenbar einwandfreie Lebenszeichen von meinem WLAN-Router der Marke AVM FRITZ!Box Fon WLAN 7170 aus meinem Büro in München. Das heißt, die DSL-6000-Leitung scheint rein physikalisch zu funktionieren. Meine AVM-Box dagegen kommt über diese DSL-6000-Leitung aber seit dem 11.11.2009 nicht mehr in das Internet hinaus. Natürlich lese auch ich das Router-Protokoll meiner FRITZ!Box und sehe, dass die AVM-Box am Verbindungsaufbau mit der Telekom scheitert.

 

13. November 2009, 15:11: Email von der sechsten 1&1-Person in meinem Googlepostfach: „…Hallo Herr Karcher, vielen Dank für das nette Gespräch, sehr gerne fasse ich kurz für Sie zusammen wie wir telefonisch verblieben sind. Ihre Rufnummern sind aktuell alle erreichbar, so das gewährleistet ist das sie telefonieren können. Ebenso teilt die DTAG mir telefonisch mit, das ihr DSL Port weiterhin gebucht ist. Somit kann es nur mittels einer Störung festgestellt werden warum sie keine Verbindung zum Internet aufbauen können. Wie besprochen, bitte ich Sie hierzu die kostenfreie Rufnummer 0800 / 330 1000 anzurufen (Störungsstelle der DTAG). Die Kollegen dort sind für sie 24h erreichbar. Die DTAG hat mir auch mitgeteilt, dass der Wechsel zur 1&1 für den 27.11.09 vorgesehen ist. Dies kann ich in unseren Systemen noch nicht erkennen. Werde hierzu am kommenden Montag über eine weitere Eskalationsstufe der DTAG einen früheren Termin erwirken. Hierzu werde ich Sie auf dem laufenden halten. In der Signatur sind auch meine Kontaktdaten aufgeführt, wo sie mich gerne erreichen können. Bin ich nicht am Arbeitsplatz, hinterlassen sie einfach Ihre Rufnummer und ihr Anliegen auf meiner Mailbox, ich rufe sie zurück. Schon jetzt ein schönes Wochenende…“.

 

13. November 2009, 23:10: Meine direkte Antwort, Freitagabend, nach Heimkehr von einer UMTS-Messtour: „Hallo… vielen Dank, das ist jetzt aber ein erfreulich pragmatisches Vorgehen. Sie haben recht: Die Telefon-Nummern laufen noch. DSL ist am 11.11.2009 abgebrochen und kommt seitdem nicht mehr. Danke für den DTAG-Kontakt;-) und das von 1&1…;-) Zum Wechsel: Je früher, desto lieber. Vielen Dank und beste Grüße…“

 

14. November 2009, Samstag Vormittag: Ein riesiger Lichtblick, mitten im hilflosen VDSL-Schaltungs-Desaster: Ich installiere einen winzigen HSPA-to-WLAN-Hotspot von Vodafone in der Größe eines Apple iPhone. Über diesen kann ich binnen weniger Minuten wieder mit mehreren Laptops gleichzeitig Surfen und Mailen. Der Durchsatz im Upload ist dank HSUPA sogar besser als bei meinem (momentan sowieso defekten) DSL-6000-Port der Telekom. Dieser WLAN-Hotspot im Vodafone-Mobilfunknetz ist eine geniale Notfall-Lösung für DSL-Katastrophen, wie ich sie gerade unfreiwillig erleide. Ich nehme mir vor, einen detaillierten Erfahrungs-Testbericht darüber zu schreiben, sobald der VDSL-Stress überstanden ist.

 

16. November 2009, Montag, circa 12 Uhr 56: Eine zweifelsohne freundliche und kompetente, neue Person aus Bonn ruft an und bringt mich auf den neuesten Stand:

 

Die Telekom habe von 1&1 erstmalig am 10. November 2009 einen Antrag zur Portierung meiner sieben ISDN-Rufnummern erhalten. Dass ein zum 10.11.2009 gekündigter Telekom-Anschluss nicht am selben Tage noch zu 1&1 portiert und auf VDSL geschaltet werden kann, sieht natürlich jeder ein, ich sowieso, ich erwarte doch keine Wunder.

 

Meine Telefonleitungen seien nicht unterbrochen worden. Das stimmt: Das kann ich bestätigen, ich telefoniere auch nach meiner Kündigung zum 10.11.2009 am 16.11.2009 immer noch auf den Telekom-Leitungen.

 

Meine Telekom-DSL-Leitung sei bis heute, 16.11.2009, noch gar nicht abgeschaltet und auch nicht unterbrochen worden, sagt die Person aus Bonn. Das verstehe ich nicht, denn ich komme seit dem 11.11.2009 kurz nach Mitternacht nicht mehr in mein DSL-6000 und auch nicht mehr an meine Telekom-Emails.

 

Weiter informiert mich die nette Person aus Bonn: An meinem Standort könnte die Telekom per heute sowohl VDSL 25.000 als auch VDSL 50.000 schalten. Definitive Gewissheit bekäme ich aber erst nach einer verbindlichen Beauftragung der Telekom, weil man erst danach genau sagen kann, ob nach (!) meinem Bestelleingang bei der Telekom überhaupt noch ein VDSL-Port für mich frei wäre. Falls zwischenzeitlich nämlich die gerade freien VDSL-Ports für andere Kunden aufgebraucht würden, könne es auch vorkommen, dass dann kein Port mehr für mich frei wäre. Wenn ich zum Beispiel heute telefonisch bestellen würde, dann wäre eine VDSL-Schaltung binnen 10 Tagen sehr wahrscheinlich. Ich sollte mir dann aber möglichst vorher eine verbindliche Bestätigung von 1&1 besorgen, dass die mich freiwillig aus dem Vertrag entlassen würden.

 

Der Vorteil einer VDSL-Schaltung durch die Telekom wäre, dass meine langjährige Email-Adresse karcher@t-online.de entweder vollautomatisch in den neuen Vertrag hinüber gerettet wird, oder dass bei der Telekom zumindest jemand anderweitig sicher stellen würde, dass meine alte Email in den neuen VDSL-Vertrag mit übernommen wird, versichert mir die ohne jeden Zweifel freundliche und kompetente Person aus Bonn.

 

Kundenbindung per T-Online-Email: Genau hier liegt das vielleicht größte Problem beim Providerwechsel überhaupt: Wer so doof ist wie ich, und seine Emailadresse jahrelang an den Provider gekoppelt lässt, der kann fast nie mehr ohne Schaden wechseln. Heute bin ich (hoffentlich) klüger: Nie wieder werde ich eine Mailadresse auf meine Visitenkarte drucken oder sonst in Umlauf bringen, die so fest an einen Provider gekoppelt ist.

 

Doch die nette Person aus Bonn bleibt mir keine Antwort schuldig: Sollte ich wirklich die Telekom als Kunde verlassen wollen, dann könnte ich meine alte Email dadurch am Leben erhalten, dass ich das kleinste Email-Paket für 4,99 Euro bei der Telekom buche und meine Emails dann mit einer POP3-Schaltung auf eine andere Email-Adresse meiner Wahl umleite. Falls die dazu nötige Konfiguration für mich zu schwierig sei, könne man sicherstellen, dass ein Telekom Techniker mir dabei telefonische Unterstützung gewährt. Kompliment nach Bonn: Im Ernst: Das war jetzt eine hilfreiche Auskunft.

 

Ich gehe jetzt mal davon aus, dass die Telekom Ihren Teil des kleinsten Email-Paketes für 4,99 Euro pro Monat hinbekommen würde. Wie ich selber dann meine Emails via POP3 und IMAP aus funktionierenden Email-Accounts automatisch synchronisieren, umleiten oder einsammeln kann, ist mir

vertraut, weil ich unter anderem just mein Postfach

karcher@t-online.de seit ein bis zwei Jahren von Google auslesen lasse und nach ein paar Tagen der Online-Doppel-Speicherung und der Offline-Mehrfach-Sicherung dann in meinem T-Online-Account automatisch von Google löschen lasse, damit der Account bei der Telekom nicht überläuft. 

16. November 2009, circa 12 Uhr 56: Die freundliche Person aus Bonn meldet sich noch einmal: Sie hat jetzt nochmal alle Leitungen geprüft und einen Fehler gefunden: Der vorübergehende Email-Ausfall entstand dadurch, dass mein gekündigter DSL-Flat-Max-Vertrag tatsächlich zum 10.11.2009 von der Telekom abgeschaltet wurde. Also war der Email-Ausfall seit jener Nacht zum 11.11.2009 weder von mir geträumt, noch durch meine Outlook-Synchronisation, noch durch meinen Google-POP3-Sammeldienst verursacht. Ich wurde von der Telekom heute also wieder in meinen uralten DSL-Flat-Max-Vertrag zurück gebucht, damit ich erstens wieder bald an meine Emails heran komme, und mir zweitens noch einmal in Ruhe mit Bedenkzeit überlegen kann, wie es mit meinem Internet-Zugang denn weiter gehen soll.

 

Die Telekom-Techniker säßen momentan gerade an einem Software-Reset meines alten Telekom-Postfaches und oder des entsprechenden Servers. Ich müsste dann wohl ab heute Abend oder spätestens morgen früh wieder auf mein Postfach karcher@t-online.de zugreifen können. Die Emails seit der Abschaltung vom 10.11.2009 sollen dabei ebenfalls nicht verloren gehen.

 

16. November 2009, circa 14 Uhr: Kurzer Check: Ich komme nicht ins DSL 6000. Ich bin auch kein totaler Netzwerk-Anfänger, ich habe eigentlich schon Dutzende von Routern getestet und darüber sogar mehrseitige Titelstories in der PC-WELT und in der CHIP veröffentlicht.

 

T-DSL 6.000 repariert

 

16. November 2009, 18:12:42 Uhr: Juhu, T-DSL ist repariert: Meine AVM FRITZ!Box Fon WLAN 7170 meldet ein erfreuliches Ereignis: „Internetverbindung wurde erfolgreich hergestellt. IP-Adresse..., DNS-Server:... und ..., Gateway:....“. Das heißt: Die Telekom-DSL-6000-Leitung funktioniert jetzt wieder.

 

17. November 2009, 01:10: Mein Email-Postfach funktioniert noch nicht: „Nachrichten über POP3 prüfen: karcher@t-online.de: Authentifizierungsfehler. Von diesem Konto sind seit dem 10. Nov. keine E-Mails eingegangen… Der Server hat die Fehlermeldung "Zugriff verweigert." ausgegeben.“.

 

Mein Zwischen-Fazit: Wenn Sie den Provider wechseln wollen, nehmen Sie sich ein paar Wochen unbezahlten Urlaub, denn es könnte zu einem Full-Time-Job ausarten. Und lesen Sie den Kommentar von Henning Gajek, denn der wird nun leider mit jeder Stunde richtiger: "Never touch a running system".

 

T-Online-Postfach repariert

 

17. November 2009, 09:32:41: Auf meinem Handy kommt eine SMS der DTAG an: „Lieber Kunde, Ihr Anschluss funktioniert wieder. Für die Störung bitten wir um Entschuldigung. Ihre Deutsche Telekom AG. Bitte antworten Sie nicht auf diese Nachricht, wenden Sie sich bei Fragen bitte an die kostenlose Service-Rufnummer 08003301000. Vielen Dank.”

 

Diese Nachricht will mir sagen: Mein Telekom-Postfach karcher@t-online.de ist jetzt repariert. Also schaue ich sofort in mein Google-Postfach und sehe dort 180 neue Spams im Google-Spam-Sammler. Die hat mir Google jetzt gerade via POP3 aus dem T-Online-Postfach ausgelesen. Diese Spams lösche ich gleich in Google, bevor ich mir den ganzen Schrott auch noch auf mein Outlook 2007 herunter synchronisiere. Leider ist auch eine Einladung eines lieben Freundes aus Australien zwischen den 180 Spams. Mir wird klar: Wenn ich in Kürze zu 1&1 wechsele, dann werden auch solche Einladungen an karcher@t-online.de in Zukunft den unbekannten Nachmieter meiner langjährigen Email-Adresse erreichen. Ob der sich dann die Mühe macht, mir diese wertvollen Mails aus all den Spams heraus zu fischen, und an mich weiter zu leiten, ist fraglich.

 

17. November 2009, vormittags: Die sehr nette Person aus Bonn meldet sich noch einmal und kann folgendes vermelden: Erstens: Mein Email-Postfach funktioniere wieder: Danke, das kann ich sehr gerne bestätigen. Zweitens: Es ist leider richtig, dass ich die nette Person aus Bonn nur mit „Person“ und nicht mit ihrem echten Namen in meinem Erfahrungs-Bericht erwähne, weil sonst zu viele Anrufer namentlich nach ihr fragen würden und ein vernünftiges Arbeiten danach kaum noch möglich wäre. Drittens: Wenn ich die Telekom als Kunde verlasse, aber meine Email karcher@t-online.de trotzdem weiterhin behalten will, um sie zu Googlemail oder zu einer neuen 1&1-Email weiterleiten zu können, muss ich bei der Telekom nicht nur das Email-Paket mit POP3 für 4,99 Euro bestellen, sondern zusätzlich auch noch einen kleinen Internet-Zugang bei der Telekom anmieten: Der Billigste wäre ein „Surf Eco Classic“ für ebenfalls 4,99 Euro. Macht also 2 x 4,99 Euro = 9,98 Euro pro Monat. Diese knapp zehn Euro müsste ich ja als monatliche Wechsler-Strafe auf das 1&1-VDSL-ISDN-Paket gedanklich draufschlagen. Die sehr nette Person aus Bonn hilft mir beim Rechnen: Mit diesem 10-Euro-Strafpaket wäre es sogar billiger, beim teuren VDSL-Marktführer aus Bonn zu bleiben. Das VDSL-Knaller-Angebot von 1&1 verliert nun, finanziell gesehen, jeden Reiz.

 

Ich frage die nette Person, wo ein normaler Kunde diese schlappen 120 Euro Wechsler-Strafe pro Jahr denn im Internet angekündigt finden kann und erfahre quasi indirekt, dass manche Kunden das wohl erst dann bemerken, wenn sie so eine Email-Weiterleitung in ihrem Kundencenter konfigurieren wollen oder von einem Techniker konfigurieren lassen und dann dort den Preis dafür sehen, oder den monatlichen Betrag dann auf der nächsten Telekom-Rechnung entdecken. Direkt anspringbare Internet-Links finden wir trotz gemeinsamer Surfanstrengungen nicht. In der Fußzeile der T-Home-Angebote finden wir aber den Punkt AGB und dort gibt es einen Bereich, in dem man nach PDFs recherchieren kann, die das oben Gesagte in zwei verschiedenen Dokumenten beschreiben.

 

Wer bekommt demnächst meine alte Email karcher@t-online.de?

 

Jetzt mag ich nicht mehr prüfen und rechnen und Juristen fragen. Nur eine Frage noch: Was passiert denn nun mit meiner alten Telekom-Email, wenn ich demnächst zu 1&1 wechsele und die zwei Mail- und Internet-Produkte für 2 x 4,99 = 9,98 Euro pro Monat doch nicht bei der Telekom buchen werde? Die nette Person aus Bonn ist ehrlich: Meine Mailadresse wird dann 40 Tage lang gesperrt und danach an einen anderen Telekom-Kunden weiter gegeben.

 

Dieser neue Telekom-Kunde wird dann wohl den ganzen Spam plus alle Email-Irrläufer für alle Karchers dieser Welt bekommen. Und vielleicht werden auch ein paar sehr persönliche Emails für mich dabei sein: Um die tut es mir leid: Wenn mich der neue Besitzer der Adresse karcher@t-online.de also im Internet finden sollte, wäre es nett, wenn er sich mal bei mir meldet. Meine aktuellen Kontaktdaten stehen im Impressum dieser Webseite. Ich finde sicher eine passende Form des Dankes, wenn wir uns auf eine gelegentliche Weiterleitung einigen können.

 

 

Kommentar von Henning Gajek 

11. November 2009, 10:12: Email von Henning Gajek, Mobilfunk-Experte, CHIP Online Autor: "Hallo Herr Kollege, vor einem Wechsel zu 1&1 wäre ein Besuch in einschlägigen Newsgroups und Foren interessant gewesen (oder einfach mich fragen :-) Auch ein Blick in c't TV zeigt, daß 1&1 auf der "Hitliste" der Problemfälle steht. Die Telekom hat ihre Tücken, aber die privaten Anbieter sind leider leider noch viiiiel schlimmer... Wie gehts jetzt weiter? Merke: Keine Sonderwünsche, nur Standardprodukte, Plan-B vorbereiten und alle wichtigen Kontakte informieren. Und dann "never touch a running system"! ...Gruss, Henning Gajek".

 

Kommentar von Jan-Jürgen Eden

 

11. November 2009, 11:55: Email von Jan-Jürgen Eden, kommentiert hier als Privatperson: „Hallo Harald… Ich fühle voll mit Dir, weil ich auch permanentes Theater mit der 1&1 hatte. Die Telekom war zum Teil sogar über den Rahmen ihrer Möglichkeiten hinaus vergleichsweise entgegenkommend. Von 1&1 fühlte ich mich über Jahre auf den Arm genommen mit Versprechungen, die dann so nie gehalten wurden. Der eklatanteste war die Umstellung meines 2-Mbit-Anschlusses auf „bis zu (!) 16 Mbit“, um dann volle 2,3-Mbit zu haben. 1&1 fühlte sich auch noch im Recht, weil 2,3 Mbit doch unter „bis zu 16 Mbit“ fallen. Sehr ärgerlich fand ich dann die Aussage eines Support-Mitarbeiters, dass auf meinem Anschluss gar nicht mehr Kapazität als eben rund 2 Mbit möglich wäre. Eine Rückabwicklung des neuen Vertrages wurde dann auch abgelehnt und ich hatte höhere Kosten ohne einen echten Gegenwert. Zum Ende der Vertrags-Laufzeit bin ich dann zu Kabel Deutschland gewechselt, um alles in eine Hand zu geben. Die Umstellung lief nahtlos und ohne Probleme ab und von den bis zu 32 Mbit aus deren Paket habe ich real unter www.wasistmeineip.de bis zu 26 MBit gemessen. Und der Spaß kostet mich knapp 30 Euro im Monat. Bezahlen musste ich den Anschluss erst, nachdem ein kostenloser (!) Techniker alles bei mir in Betrieb genommen hat und von mir die Abnahme bekam. Das halte ich für professionell! Auch die Betreuung über die Hotline läuft sehr gut. Z.B. muss ich nicht einmal wie bei 1&1 meine umgezogenen VoIP-Telefonnummern selbst in die Fritzbox eintragen. Das macht Kabel Deutschland ferngesteuert für mich. Ich wünsche Dir alles Gute und dass es mit dem neuen Anschluss bald klappt. Viele Grüße, Jan-Jürgen Eden.

 

Kommentar von Ingrun Senft

 

19. November 2009, 15:02: Email von Ingrun Senft, Pressesprecherin Consumer-Produkte, 1&1 Internet AG: "Hallo Herr Karcher, ...meiner Ansicht nach wird in Ihrem Blog nicht ausreichend deutlich, dass die Fehler im Verantwortungs-Bereich der Telekom liegen. Die Telekom hat Ihre bisherigen Anschlüsse und Ihr Postfach abgestellt und zögert den Schalttermin für 1&1 VDSL hinaus, offensichtlich wurde auch vorübergehend der Port zur Übernahme gesperrt, um eigene Kunden-Wiedergewinnungsmaßnahmen durchzuführen. Mehrere Mitarbeiter von 1&1 kümmern sich seit dem 29.09.09 kontinuierlich um Ihren Fall und haben wesentlich dazu beigetragen, für Sie eine Besserung der Situation zu erzielen - das können wir auf Seiten der Telekom nicht erkennen. Den Sofort-Start von 1&1 haben Sie ebenfalls frühzeitig erhalten. Zudem sind einige Aussagen der Telekom Ihnen gegenüber widersprüchlich, beispielsweise die Behauptung, 1&1 habe erstmalig am 10. November 2009 einen Antrag zur Portierung der sieben ISDN-Rufnummern an die Telekom übermittelt. Dass dies nicht stimmen kann, wird schon allein dadurch deutlich, dass der Auftrag bereits am 19.10.2009 bei der Telekom auf den Fehler lief: "drei von zehn ISDN-Nummern fehlen, er kann somit nicht weiter bearbeitet werden." Es leuchtet ein, dass diesem Fehler ein Portierungsauftrag von 1&1 vorausgegangen sein muss. Das Zitat von Henning Gajek trifft die Lage daher überhaupt nicht: "...vor einem Wechsel zu 1&1 wäre ein Besuch in einschlägigen Newsgroups und Foren interessant gewesen (oder einfach mich fragen :-) Auch ein Blick in c't TV zeigt, daß 1&1 auf der "Hitliste" der Problemfälle steht. Die Telekom hat ihre Tücken, aber die privaten Anbieter sind leider leider noch viiiiel schlimmer..."... Viele Grüße, Ingrun Senft.

 

Kommentar von Bernhard Schoon

 

19. November 2009, 20:26: Email von Bernhard Schoon, Betreiber von 3G-Netzwerke - Newsletter über IP-basierte Highspeed-Netzwerke zur konvergenten Übertragung von Sprache, Daten und Video: „Servus! Die 1&1 Story ist voll hart - aber so kann es einem ergehen. Auf der CeBIT-Pressekonferenz 2009 hat 1&1 öffentlich vor Journalisten bekannt, dass sie mit ihrem Support selbst unzufrieden sind. Der Fokus von 1&1 ist Webhosting - und Schuster, bleib bei deinem Leisten. Ich bleibe der Telekom treu, das schont die Nerven. Und durch die vielen Gratis-Aktionen ist T auch nicht viel teurer“. Besten Gruß, Bernhard.

 

Kommentar von Udo Harbers

 

20. November 2009, 18:34: Email von Udo Harbers,

Deutsche Telekom AG, Pressesprecher Region Süd: „Sehr geehrter Herr Karcher... Unsere Recherchen haben ergeben, dass insgesamt drei Portierungsaufträge gestellt wurden. Die ersten beiden waren falsch, der dritte wird jetzt mit Hochdruck bearbeitet, um die entstandene Verzögerung so gering wie möglich zu halten. Im Detail: Der erste Portierungsauftrag seitens 1&1 vom 06.10.2009 konnte von unserem System nicht ausgeführt werden. Er enthielt den Auftrag, weitere Rufnummern über die sieben vorhandenen Nummern hinaus zu kündigen. Weitere Nummern waren jedoch nicht vorhanden. Zum Verständnis: Solche Aufträge sind weitgehend automatisiert (weil die Vielzahl solcher Vorgänge sonst nicht zu bewältigen wäre) und erfordern den korrekten Austausch von Daten über die entsprechenden Eingabemasken. Andernfalls werden sie - auch aus Gründen der Datensicherheit - abgelehnt. Die Aufforderung des 1&1 Kundenservice, die zusätzlichen drei ISDN-Nummern bei der Telekom zu erfragen, ist irreführend. Vielmehr muss 1&1 die zusätzlichen Nummern vergeben, wenn sie denn vom eigenen Kunden gewünscht werden. Der zweite Portierungsauftrag vom 26.10.2009 wurde von unserem System abgelehnt, weil es erneut zu einer falschen Übermittlung der Daten gekommen war. Jetzt waren die Rufnummern vertauscht worden. Der dritte Portierungsauftrag seitens 1&1 liegt seit dem 10.11.2009 vor, einen Tag, bevor die Umschaltung ursprünglich stattfinden sollte. Hier wird nun anstelle dessen der Wunschtermin 27.11.2009 genannt. Der Auftrag wurde von unserem System akzeptiert, unsere Mitarbeiter versuchen ihn nun "per Hand" weiter zu bearbeiten, um die verspätete Portierung so schnell wie möglich durchzuführen. Die Vorwürfe, die Ingrun Senft in Ihrer Mail erhebt, kann ich daher zurückweisen. Die Fehler müssen vielmehr dem Verantwortungsbereich von 1&1 zugewiesen werden. Ihre Unterstellung, die Telekom habe Anschlüsse und Postfach abgeschaltet, ist falsch - im Gegenteil: Trotz des regulären, rechtzeitig bekannt gegebenen Abschalttermins am 11.11.2009 sind Telefonanschlüsse, DSL-Zugang und E-Mail-Postfach noch, bzw. wieder uneingeschränkt verfügbar. Die Unterstellung, die Telekom würde den Schalttermin für VDSL absichtlich hinauszögern und den Port sperren, um "Kunden-Wiedergewinnungsmaßnahmen" durchzuführen, ist absolut nicht haltbar.

 

Schließlich möchte ich Ihre Fragen beantworten, die sich auf den Verlust Ihrer langjährigen E-Mail-Adresse beziehen. Grundsätzlich ist dies ein ganz normaler Vorgang, den Sie durchaus mit einem realen Umzug vergleichen können. Die alte Wohnadresse bleibt auch nicht ihr Eigentum, der Nachmieter ist nicht verpflichtet, Briefe an seinen Vorgänger weiter zu leiten und auch der Nachsendeauftrag der Post erlischt nach einer gewissen Zeit: Frage Karcher: Was passiert mit einer alten Telekom E-Mail-Adresse, sofern der Kunde keine besondere Vorkehr trifft? Antwort Harbers: Der Zugang wird zum genannten Termin gekündigt, die Adresse bleibt für eine Karenzzeit von 40 Tagen gesperrt. Frage Karcher: Welche Nachricht erhält der Email-Absender, wenn er an eine gekündigte Adresse schreibt? Antwort Harbers: Sinngemäß: „Diese Adresse ist zur Zeit nicht erreichbar bzw. nicht vergeben“. Frage Karcher: Über welchen Zeitraum hinweg bekommt er eine Nachricht? Antwort Harbers: So lange die Adresse gesperrt oder nicht vergeben ist. Frage Karcher: Wann wird eine alte Email-Adresse eventuell wieder an einen neuen Telekom-Kunden weiter gegeben? Antwort Harbers: Frühestens nach Ablauf einer Karenzzeit von 40 Tagen und nur auf konkrete Anfrage eines Kunden. Frage Karcher: Wie genau kann der Wechsler-Kunde sicherstellen, dass er seine Emails auch nach dem Umzug zu 1&1 noch via POP3 abrufen kann? Welche Aktionen sind dazu nötig? Antwort Harbers: Er kann ein E-Mail Basic-Paket buchen, sowie den günstigsten Online-Zugang Surf Eco Classic, für jeweils 4,99 Euro. Frage Karcher: Welche vertraglichen Bindungen geht der Kunde ein? Antwort Harbers: Siehe AGB http://www.t-home.de/dlp/agb/36689.pdf für E-Mail-Basic und http://www.t-home.de/dlp/agb/34196.pdf für Surf Eco Classic. Frage Karcher: Über welchen Zeitraum? Antwort Harbers: Keine Mindestvertragslaufzeit, Kündigungsfristen 6 Tage bei E-Mail Basic und 1 Monat bei Surf Eco Classic. Frage Karcher: Wo sind die Fundstellen im Internet? Möglichst mit Direkt-URLs? Antwort Harbers: E-Mail-Paket: HIER. Surf Eco Classic: HIER. Ich hoffe, Ihre Fragen damit beantwortet zu haben… Herzliche Grüße, Udo Harbers.

 

VDSL-Schaltung platzt erneut

 

26. November 2009, 11:14: Email vom Leitungs-Management von 1und1: „Sehr geehrter Herr Karcher, wie mit Ihnen vereinbart melde ich mich noch mal bei Ihnen, wie der aktuelle Stand zur VDSL Schaltung ist. Nach mehrfacher Rücksprache mit der DTAG kommt es morgen nicht zur Schaltung. Hintergrund ist der, dass diese noch keinen 100% Termin hat und aufgrund der Umstrukturierung intern auf ein Neues System noch Probleme aufgetaucht sind. Natürlich können wir verstehen, dass Ihnen die Probleme der DTAG höchstwahrscheinlich egal sind. Wir möchten Ihnen mitteilen, dass wir im ständigen Austausch stehen um schnell einen Schaltungstermin zu erhalten. Wie vereinbart informieren wir Sie sofort. Haben Sie noch Fragen? Wir sind gerne für Sie da. Mit freundlichen Grüßen…“   Leitungsmanagement 1&1 Internet AG.

 

27. November 2009, 12:02: Email Karcher an 1&1 und Telekom: "Hallo Frau Senft von 1&1, Hallo Herr Harbers von der Telekom, was kann ich denn von meiner Seite noch dazu beitragen, dass die Umschaltung von der Telekom zur 1&1 klappt? Hilft es denn, wenn ich auf meine alten Telefonnummern von der Telekom verzichte und einfach komplett neue Nummern aus dem Verantwortungs-Bereich der 1&1 erhalte? Dann machen Sie es doch bitte einfach so. Damit kann ich leben. Ich habe ja schon vor Wochen zugestimmt, meine alten Telefonnummern beim Provider-Wechsel notfalls zu verlieren. Oder gibt es noch weitere Problem-Stellen? Dann sagen Sie mir doch bitte wo? Damit ich überhaupt einmal weiß, an welcher Stelle ich helfen kann? Vielen Dank und beste Grüße, Harald Karcher."

 

27. November 2009, 20:23: Email von Udo Harbers, Deutsche Telekom AG, Pressesprecher Region Süd: Betreff: Portierung: "Hallo Herr Karcher, Leider können wir noch keinen neuen Termin für die Umstellung benennen. Aktuell besteht das Problem offenbar darin, dass in unseren Datensystemen, die hier zusammen wirken müssen, unterschiedliche Details hinterlegt sind, die nicht zusammen passen, aber auch nicht einfach so korrigiert oder gar gelöscht werden könnten (im Sinne des Datenschutzes). Sie können aber nach wie vor sicher sein, dass wir mit Hochdruck an der Lösung des Problems arbeiten und Sie sofort informieren, sobald es voran geht. Herzliche Grüße und ein schönes Wochenende, Udo Harbers."

 

30. November 2009, 11:12: Email vom 1&1 Leitungs-Management: „Hallo Herr Karcher… Ein Verzicht auf Ihre bisherigen Rufnummern beschleunigt aktuell nicht die weitere Bearbeitung. Heute Morgen habe ich erneut bei der DTAG angerufen und nach dem aktuellen Stand des Auftrages gefragt. Dort teilte man mir leider immer noch mit, dass sich hierzu ein Ticket in der Bearbeitung befindet. Warum, Wieso, Weshalb die Bearbeitung dieses Tickets so lange dauert, konnte mir der Sachbearbeiter nicht mitteilen. Ich halte Sie wie vereinbart auf dem Laufenden, sofern ich Neuigkeiten habe. Freundliche Grüße...“

 

Bestellung: Kabel 32.000

 

Wenn ich die Email richtig deute, dann steht 1&1 genau so ratlos vor der Telekom wie ich: Mit einem Unterschied: Mir bucht die Telekom jeden Monat über 100 Euro Grundgebühr vom Konto ab. Das nenne ich Kundenbindung! Ein paar Freunde haben mir geraten: „Geh doch zu Kabel Deutschland, die legen Dich ruck zuck aufs Fernsehkabel, die sind nicht auf die Telekom angewiesen“. Also habe ich kurz vor der finalen Verzweiflung…

 

...am 4. Dezember 2009 um 12:46 bei Kabel Deutschland via Conrad eine Doppel-Flat für bis zu 10 Telefon-Nummern und bis zu 32 Megabit Internet für 22,90 Euro Grundgebühr pro Monat bestellt, Mindestlaufzeit 12 Monate. Macht 274,80 Euro im ersten Jahr. Abzüglich 200 Euro Waren-Einkaufs-Gutschein für Conrad Electronic als Online-Abschluss-Prämie macht 74,80 Euro für 12 Monate Doppelflatrate. Geteilt durch 12 Monate macht 6,23 Euro Grundgebühr pro Monat für Telefonie und 32-Mbps-Internet. Zur Erinnerung: Bei der Telekom zahle ich über 100 Euro Grundgebühr, für weitaus weniger, sprich für Telefonie und 6 Mbps Internet.

 

Ein paar Sekunden später kam am 4.12.2009 um 12:46 die Beauftragungs-Bestätigung von Conrad. Keine zwei Stunden später haben gegen 14:25 Uhr die Vertrags-Handwerker von Kabel Deutschland angerufen: Sie boten mir einen Schaltungs-Termin binnen drei Werktagen am 9.12.2009 um 12:00 Uhr. Sie wollen die nötige Modem-Hardware gleich persönlich mit bringen und installieren dann alles vor Ort in meiner Wohnung kostenlos. Das glaube ich aber erst, wenn ich es sehe. Bei meinen Freunden hat die Schaltung allerdings auf Anhieb geklappt, da kommen jetzt über 25 Megabit netto aus der 32 Megabit-Fernseh-Dose. Meine sieben alten Rufnummern bei der Telekom habe ich Kabel Deutschland übrigens verschwiegen. Ich nehme lieber völlig neue Nummern.

 

7. Dezember 2009, 15:25: Email von Udo Harbers, Deutsche Telekom AG, Pressesprecher Region Süd: „Hallo Herr Karcher, nachdem meine Kollegen die vergangenen Tage hart daran gearbeitet haben, kann ich Ihnen nun mitteilen, dass alle Daten für Ihren Wechsel von der Telekom zu 1&1 nun korrekt in unseren Systemen hinterlegt sind und die entsprechenden Aufträge bei uns korrekt ausgeführt wurden. Damit kann jetzt die Portierung aller Rufnummern und die Schaltung Ihres VDSL-Zuganges zum 10.12.2009 durch 1&1 vorgenommen werden. Über diesen Vorgang erhalten Sie eine schriftliche Bestätigung. 1&1 wurde bereits direkt über die entsprechenden Schnittstellen der Portierungs-Teams informiert. Ich halte Ihnen die Daumen, dass nun alles reibungslos weiter läuft. Herzliche Grüße, Udo Harbers“.

 

7. Dezember 2009, 17:26:34: SMS von 1&1: „Bald sind Sie online! Ihr Netzanschluss wird am 10.12.2009 geschaltet. Ihre Hardware und 1&1 Zugangsdaten erhalten Sie einige Tage vor der Schaltung. Ihr 1&1 Team“.

7. Dezember 2009, 17:35: Email vom 1&1 Leitungsmanagement: „Betreff: Mitteilung zum Schaltungstermin Ihres 1&1 Komplettanschlusses. Kundennummer:… Auftragsnummer:… Sehr geehrter Herr Karcher, wir freuen uns, dass Sie sich für 1&1 DSL-HomeNet 50.000 entschieden haben. Ihr 1&1 Komplettanschluss steht Ihnen ab dem 10.12.2009 zur Verfügung. Bitte beachten Sie, dass gelegentlich geringe Terminverschiebungen möglich sind. Sollte die Freischaltung Ihres Anschlusses bis 18:00 Uhr nicht erfolgen, wenden Sie sich bitte an unsere Technik unter der unten genannten Rufnummer und melden dies als Störung. Sobald die Freischaltung erfolgt ist, stehen Ihnen folgende DSL-Rufnummern zur Verfügung:… (Anm. 1: Warum DSL? Anm. 2: 1&1 nennt nur 8 statt 10 Rufnummern)… Haben Sie noch Fragen? Wir sind gerne für Sie da. Sie erreichen uns montags bis samstags von 08:00 Uhr bis 20:00 Uhr unter: 0180 5 001 006 (14 ct/Min. aus dem Festnetz, Mobilfunkpreise ggf. abweichend). NEU: Unseren 1&1 DSL-HomeNet Kunden bieten wir jetzt einen besonderen Premium-Service für Fragen rund um Ihren Tarif. Sie erreichen uns montags bis samstags von 08:00 Uhr bis 20:00 Uhr kostenfrei unter: 0800 101 34 52. Übrigens: Sobald Ihr Hardware-Paket unser Lager verlassen hat, erhalten Sie eine E-Mail mit Ihrer Paketnummer, mit der Sie Ihren Versandstatus bei GLS online verfolgen können. Wir wünschen Ihnen viel Freude mit Ihrem 1&1 Komplettanschluss. Mit freundlichen Grüßen, Ihre 1&1 Internet AG“.

 

7. Dezember 2009, 23:47: Email von Karcher ans 1&1 Leitungsmanagement: „...danke für Ihre Emails heute. Um 17.25 kam jetzt auch noch das offizielle Schreiben Ihres Herrn Computer. Das klingt ja echt, als wenn es diesmal klappen würde. Derweil hatte ich bereits den Glauben an die VDSL-Schaltung verloren und am Freitag 32 Megabit bei Kabel Deutschland bestellt. Wie es scheint, habe ich an Sylvester 2009 dann wohl 50 plus 32, sprich 82 Megabit Internet unterm Tannenbaum. Zwei Fragen noch: 1) Ihr Herr Computer hat mir offenbar nur 8 anstatt 10 Rufnummern zugeteilt. Kommen die zwei restlichen Rufnummern dann als Nachzüglern später dazu? 2) Ihr Herr Computer spricht von DSL-Rufnummern? Bekomme ich bei 1&1 denn gar keine echte ISDN-Telefonie mehr, sondern nur VoIP alias Voice-Over-Internet? Im Internet wurde bei meiner Online-Bestellung am 29. September 2009 von 1&1 ja der „ISDN-Komfort“ als Vorteil beworben. Vielen Dank und beste Grüße, H. Karcher“.

 

8. Dezember 2009, 08:28: Email von 1&1-Leitungsmanagement: „Hallo Herr Karcher… Gerne beantworte ich Ihre Fragen… 2 weitere Rufnummern können sie sich im Control Center zuordnen. Wichtig für die Portierung waren im ersten Step die von Ihnen gewünschten Rufnummern ordnungsgemäß zu übertragen… Bzgl. der ISDN Merkmale kann ich Ihnen mitteilen, dass diese über das Voice‐Over IP Netz funktionieren. Hierzu ist es nicht nötig einen ISDN Anschluss zur Verfügung zu stellen. Die genauen Einstellungen, welche mit Ihrer Box im Einzelnen vorzunehmen sind, entnehmen Sie bitte unserem Handbuch… Freundliche Grüße…“.

 

Email-Tipp von Daniel Behrens

 

Nachtrag: Bereits am 19.11.2009 bekam ich einen wertvollen Tipp von Daniel Behrens zur Rettung meiner langjährigen Telekom-Email-Adresse. Aus aktuellem Anlass habe ich ihn am heutigen 8.12.2009 ausprobiert:

 

19. November 2009, 19:40: Email von Daniel Behrens: „Hallo Harald, ich verfolge Dein VDSL-Desaster mit Interesse. In punkto T-Online-Mailadresse habe ich aber einen heißen Tipp für Dich, den die Telekom-Mitarbeiter offenbar nicht kennen?! Es gibt nämlich seit ein paar Monaten auch für Nicht-Telekom-Kunden die Möglichkeit, ein kostenloses T-Online-eMail-Postfach zu bekommen. Ich beschreibe Dir kurz, wie Du vorgehen musst, um karcher@t-online.de kostenlos weiterführen zu können. Einzige Einschränkung: Du kannst nicht mehr per POP3 (und damit auch nicht mehr per Googlemail) darauf zugreifen, sondern musst die Mails über http://email.t-online.de abrufen. Und so geht's: 1…… 2…… 3…… 4…… 5...… 6…… 7…... (Anm: Der Tipp steht HIER auf PC-WELT)…… unmittelbar danach auf http://freemail.t-online.de gehen und ein kostenloses T-Online-Postfach mit der Mailadresse karcher@t-online.de anlegen… Fertig... Falls Du bis zur endgültigen Abschaltung Deines alten Postfachs nochmal Zugriff auf die alten Mails brauchst, loggst Du Dich mit der NEUEN Mailadresse, die Du in Punkt 5 vergeben hast, bei http://email.t-online.de ein. Werde ich in den nächsten Tagen mal als Tipp auf pcwelt.de veröffentlichen :-) Viele Grüße, Daniel“.

 

8. Dezember 2009, 14:14: Antwort an Daniel Behrens: „Hallo Daniel, Danke! Dein Tipp in der PC-WELT ist ja ein äußerst konstruktiver Lösungsansatz: Ich habe ihn erstmals heute Nacht am echten Account live ausprobiert, da ich seit gestern Abend ernsthaft davon ausgehe, dass die Abschaltung meines alten Telekom-DSL-ISDN-Accounts übermorgen klappen müsste: Deine sieben Schritte habe ich binnen weniger Minuten nachvollziehen können: Juhu, es hat geklappt. Seit etlichen Stunden läuft jetzt Traffic über diese Freemail. In den paar „gefährlichen Minuten“ der Umstellung hat mir heute Nacht auch keiner die kurzfrist freie karcher@t-online.de weg geschnappt;-) Außerdem wirkt die neue Freemail der Telekom ja viel trendiger und „webzwonulliger“ als der biedere Telekom-Email-Account, den ich bis gestern nutzte. Nur die Werbung in der Telekom-Freemail nervt gewaltig.

 

Mir wird Dein Supertipp schlaflose Nächte in den nächsten Jahren sparen, denn so lange wird es wohl dauern, bis meine alte Telekom-Email-Adresse auch aus den letzten Verteilern gelöscht sein wird. Dass ich aus der Freemail-Lösung nicht mehr vollautomatisch Emails mittels POP3 einsammeln lassen kann, ist umständlich, aber verschmerzbar.

 

So richtig wertvoll müsste Dein Tipp aber auch für 1&1 sein. Und warum? Weil just diese verflixte Kundenbindung über das Telekom-T-Online-Postfach mit die größte Hemmschwelle für den Provider-Wechsel weg von der Telekom ist, oder war: Besonders für kleine Betriebe, Praxen, Selbständige, Handwerker und Freiberufler. Dass ich diesen Tipp bisher noch nicht von den T-Kundenberatern und auch noch nicht von den T-Pressesprechern bekommen habe, ist ja halbwegs nachvollziehbar. Aber wenn ich bei 1&1 etwas zu melden hätte, würde ich diesen Deinen Tipp sofort an alle Kundenberater von 1&1 kommunizieren! Was mich betrifft: Nochmal Tausend Dank und Beste Grüße, Harald“.

 

Kabel mit 34.000 Kbps

 

Am 9. Dezember 2009 gegen 12 Uhr kam der Vertrags-Handwerker von Kabel Deutschland , also nur drei Werktage nach der Bestellung: Er hatte Messgerät, Laptop, Kabel-Modem und WLAN-Router unter dem Arm. Kurz vor 13 Uhr war der Anschluss komplett geschaltet und es kamen über 27 Mbps Internet aus dem TV-Kabel. Am späten Abend waren es dann sogar kurz mal 33 Mbps netto. Mehr als in der Werbung versprochen. Ein paar Stunden später war Redaktionsschluss für die Kurzfassung dieser Story auf FOCUS Online.

 

VDSL 2 mit 88.825 Kbps

 

10. Dezember 2009, vormittags: Telefon tot. Die ersten Freunde und Bekannten schicken Emails und SMS mit der Botschaft, ich sei per ISDN nicht erreichbar: „Der gewünschte Gesprächspartner ist zurzeit nicht erreichbar, bitte versuchen Sie es später noch einmal… The Number you have dialed is temporarily unavailable, please try again later…”. Okay, die Rufnummern wurden jetzt offenbar "schon" zu 1&1 portiert, und wenn die am 29. September 2009 bestellte WLAN-DECT-Router-Hardware von 1&1 auch schon da wäre, könnte ich die Nummern ja ruck zuck neu installieren.

 

10. Dezember 2009, nachmittags:

Mein Laptop stockt beim Surfen, das T-DSL-6000 ist weg. Die Erklärung dafür steht ein paar Minuten später vor der Tür: Ein sehr freundlicher und kompetenter Techniker der Telekom klingelt unangekündigt. Er hat meinen Anschluss am 140 Meter Luftlinie entfernten „VDSL-Multifunktions-Schaltkasten“ auf dem Bürgersteig in der Kurve Lüderitzstrasse / Ina-Seidel-Bogen soeben von DSL 6000 auf VDSL 50000 umgeschaltet. Nun prüft er die Qualität der Telekom-Leitungen zuerst in meinem Keller und danach in meiner Wohnung. Der erfahrene Techniker wechselt zwei alte TAE-Dosen gegen zwei neue aus, steckt einen DSL-Splitter für VDSL und ADSL an eine der beiden TAE-Dosen und zückt sein Messgerät Kurth Electronic KE3400: Damit diagnostiziert er: „Link Aktivierung 10.12.09 16:52… Mode: Ping Test… System: VDSL2… Status: Full Initialization“. Die VDSL2-Leitung schafft laut Messgerät maximal 16.316 Kbps im Uplink und 88.825 Kbps im Downlink. Aktuell sei der Durchsatz aber auf 10.040 Kbps im Uplink und 51.592 Kbp im Downlink gedrosselt. Interleave 8 Millisekunden, in beide Richtungen. Diese Werte klingen ja besser als ich zu hoffen wagte. Fehlt nur noch die ISDN-VDSL-Router-Hardware von 1&1. 

10. Dezember 2009, abends: Im Briefkasten liegt ein Abholschein ohne Uhrzeitangabe von GLS: Sehr geehrte Frau/Herr Wiesmeier, durchgestrichen, ersetzt durch Kärcher, mit Ä: „Leider haben wir sie am 10/12 nicht angetroffen“. Okay, entweder sind hier alle taub oder heute waren alle Klingeln defekt…

 

10. Dezember 2009, abends:

Ein mir bis dato unbekannter Vertriebsmann der Telekom ruft mich auf Handy an: Ich sei rein buchhalterisch jetzt kein Kunde mehr bei Telekom und könne daher gerne als Neukunde zurück kommen.  

11. Dezember 2009, 00:56: Email vom Kundenroboter der 1&1 Internet AG: „…In den letzten Tagen haben wir Ihnen 1&1 DSL‐HomeNet 50.000 eingerichtet. Wir wünschen Ihnen viel Freude damit. Ihre Meinung zum Ablauf der Anschluss‐Schaltung ist uns wichtig: Heute möchten wir Sie daher herzlich einladen, einige Fragen zu Ihren Erwartungen und Erfahrungen zur Schaltung von 1&1 DSL‐HomeNet 50.000 zu beantworten…“. Gemach, Gemach, ich habe ja noch nicht einmal die Hardware für 1&1 DSL‐HomeNet 50.000.

 

11. Dezember 2009, 16:59:

Ich hole ein dünnwandiges Paket beim GLS-Shop in der Ostpreussenstrasse 11 ab: Das ist seitlich schon so stark eingerissen, dass ich mit meiner großen Hand tief in die Kiste hinein greifen kann: Ich öffne es gleich im Laden und finde darin ohne weitere Polsterung frei herum liegend: Handbuch, Anleitung, Werbung, Kuvert mit Schreiben, Rechnung, SIM-Karte sowie die falsche 1&1 AVM FRITZ!Box Fon WLAN 7570 vDSL. Die will ich nicht. Das ist die billige Ersatz-Version der von mir am 29.9.2009 bestellten AVM FRITZ!Box Fon WLAN 7390. Ein Begleitschreiben verspricht den späteren, kostenlosen Umtausch der AVM-Hardware, sobald wegen der großen Nachfrage wieder welche verfügbar seien. Sehr schön, soll ich wegen der großen Nachfrage die Hardware also zweimal installieren? Bleibt wohl nichts anderes übrig, denn seit gestern melden meine toten ISDN-Rufnummern: „Der gewünschte Gesprächspartner ist zurzeit nicht erreichbar…“ Das macht auf Dauer keinen guten Eindruck.  

12. Dezember 2009, 15:27:

Nach ausführlichem Studium aller Anleitungen verbinde ich die falsch gelieferte 1&1 AVM FRITZ!Box Fon WLAN 7570 vDSL mit der TAE-Buchse am Slot F. Ein paar Sekunden lang blinkt das grüne Licht, die AVM-Box synchronisiert sich offenbar mit der VDSL-Leitung der Telekom, und dann kommt endlich Dauergrün. Juhuuu, es läuft etwas. Der heiß ersehnte VDSL-TEST kann endlich beginnen… leider mit der falschen VDSL-Box. 

Ein paar Stunden später entnehme ich der FRITZ!Box-Statistik eine VDSL-Leitungskapazität von 96.925 Kbps im Downlink und 16.496 Kbps im Uplink. Die aktuelle Datenrate gibt die FRITZ!Box Fon WLAN 7570 vDSL mit 51.392 Kbps DL und 10.004 Kbps UL an. Dazu Pingzeiten von 7ms im DL und 8 ms im UL. Das klingt nach einer guten VDSL-Leitung.

 

 

Tipps und Quellen

 

VATM begrüßt Öffnung des VDSL-Netzes durch Brüssel, VATM, 2006-08-22

 

CeBIT: Neue Fritzbox mit 5-GHz-WLAN und Gigabit-Ethernet, Joachim Kaufmann, Christoph H. Hochstätter, 2009-01-21

 

FRITZ!Box Fon WLAN 7390, VDSL/ADSL2+-Modem bis 100 MBit/s, AVM, ohne Datum

 

CeBIT: Telekom öffnet VDSL-Netz für Wettbewerber, Christoph H. Hochstätter, 2009-03-02

 

Deutsche Telekom lässt Rivalen ins VDSL, Kathrin Schmitt, 2009-03-02

 

Telekom öffnet VDSL-Netz für Wettbewerber, Focus, dpa, 2009-03-02

 

Deutsche Telekom, Aus für alte ISDN-Verträge, Focus, avs, AP, 2009-05-06

 

Konkurrenz stocksauer, Telekom kündigt ISDN-Kunden, Folker Lück, 2009-05-14

 

Die Kunden bitte einseifen!, Markus Reuter, 2009-05-28

 

Vodafone vermarktet VDSL-Anschlüsse der Telekom, Focus, dpa, 2009-07-08

 

VDSL gibt es ab September auch von Vodafone und 1&1, Kai Schmerer, 2009-07-09

 

1&1 steigt in VDSL-Geschäft ein, 1&1, 2009-07-22

 

Tipps zum Wechsel des DSL-Anbieters, Was man tun kann, damit der Wechsel nicht zum Albtraum wird…, Vodafone, 2009-07-31

 

1&1 Highspeed-Internet, 1&1, 2009-08-31

 

1&1 bringt VDSL-25-Zugänge für 40 Euro, Joachim Kaufmann, 2009-08-31

 

Aufgedeckt: Die Tricks der DSL-Anbieter, Daniel Behrens, Tobias Weidemann, 2009-10-26

 

Geheimtipp: T-Online-Adresse beim Anbieterwechsel behalten, Daniel Behrens, 2009-11-23