4G LTE-Router AVM FRITZ!Box 6840 LTE

WERBUNG


Ebersberg, 16. Dezember 2010: AVM demonstrierte seine FRITZ!Box 6840 LTE beim O2 LTE Friendly User Showcase. Mit  WLAN-11n-450-Mbps, Gigabit-LAN-1000-Mbps, DECT, VoIP und LTE für 800, 1800 und 2600 MHz ist dieser Prototyp ein Feature-Monster. Im neuen LTE-800-Funknetz hinter Ebersberg konnten wir damit High-Speed-Internet auf dem Lande testen.

UPDATE: 4. November 2011: Jetzt ist die LTE-Fritzbox fertig, aber nur für 800 und 2600 MHz. Mitte November soll sie in den ITK-Handel kommen. 1&1 vertreibt sie schon mit einer LTE-SIM-Karte für das Netz von Vodafone, aber nur an Kunden, die kein DSL von 1&1 bekommen können.

Beim O2-LTE-2600-Showcase vormittags in München stand die neue AVM FRITZ!Box LTE noch ohne Anschluss zwischen den anderen LTE-2600-Geräten. So konnten wir nicht prüfen, ob sie auch schon LTE im 2600 MHz Band beherrscht. Aber nachmittags war sie im LTE 800 Netz in Forsting bei Ebersberg voll im Einsatz. Die zwei großen Antennen sind für LTE, die Kleine in der Mitte ist für WLAN konzipiert. Foto: Harald Karcher & Nikon Coolpix S8000, 2010-12-16, 11:28.

Die FRITZ!Box LTE ist laut AVM ein LTE Integrated Access Device, kurz LTE IAD. Sie entspricht dem LTE-Release 8 Category 3 UE, erlaubt somit also Daten-Durchsätze von maximal 100 Mbps im Download und 50 Mbps im Upload, sofern der LTE-Provider die vollen 20 MHz Bandbreite in der Umgebungsluft spendiert.

Die FRITZ!Box 6840 LTE ist ein Release 8 Category 3 UE User Equipment, erlaubt also Durchsätze von max. 100 Mbps im Download und 50 Mbps im Upload. Grafik: AVM, präsentiert von Jan Schöllhammer, Senior Product Manager LTE bei AVM, 2010-12-16.

Laut Vortragsfolien von Jan Schöllhammer, Senior Product Manager LTE bei AVM in Berlin, unterstützt die LTE-FRITZ!Box immerhin drei LTE-Bänder bei 800, 1800 und 2600 MHz, genauer gesagt: Das Frequenz-Band von 791-862 MHz, das Band von 1710-1880 MHz sowie das Band von 2500-2690 MHz. Zum Vergleich: Der stationäre Huawei-Router B390 DD800 funkt derzeit nur bei 800MHz, der mobile Huawei-Stick E398 funkt zurzeit nur bei 2100 und 2600MHz. AVM bringt offenbar alle in Deutschland wichtigen Bänder bei 800, 1800 und 2600 MHz unter eine gemeinsame Haube.

Doch wie kommt AVM an die dazu nötigen LTE-Chips, die selbst für Entwicklungslabore wichtiger Geräte-Hersteller derzeit schwer verfügbar und kaum bezahlbar sind? Laut AVM-Sprecher Urban Bastert stammen die LTE-Chips in der FRITZ!Box von Altair Semiconductor aus Israel, was der ebenfalls anwesende Altair Software Application Engineer Amos Barak aus Hod HaSharon bei Tel Aviv bestätigt. Vermutlich ist der Altair FourGee-3100 3GPP LTE Baseband Prozessor verbaut. Wir konnten die Box aber noch nicht selber öffnen.

Nachtrag: Am 20.12.2010 gab Matthew Krieger von Ruder Finn Israel für Altair Semiconductor via ots/PRNewswire bekannt: "Altair's FourGee-3100/6200 Chipset arbeitet sowohl im Frequenzband der Digitalen Dividende bei 800 MHz als auch im 2.6 GHZ-Band. Dies ermöglichte es AVM, LTE, Wireless LAN und Sprachunterstützung in ein leistungsfähiges Gerät zu integrieren, die Fritz!Box LTE" ... Über die Frequenzbänder der Digitalen Dividende und das 2.6 GHz-Band hinaus, unterstützt Altair's Multi-Band-Lösung in allen Geräten in denen sie Einsatz findet, jedes für LTE in Europa vorgesehene Band. Dieser Vorteil wird in zunehmendem Masse wichtiger, wenn in den kommenden Jahren weitere Länder in Europa eine Vielzahl von LTE Produkten anbieten werden. Altair's FourGee-3100/6200 ist ein Chipset nach dem 3GPP LTE-Standard und unterstützt LTE Datenraten von 100 Mbps im Downlink und 50 Mbps im Uplink. Ausserdem ist es mit einer einzigen Softwareversion imstande, in beiden LTE Modi, FDD (Frequenzduplex) oder TDD (Zeitduplex), zu arbeiten und dies in jedem LTE Band zwischen 700 MHz und 2700MHz... "Wir sind sehr stolz darauf AVM als Partner für dieses Projekt gewonnen zu haben und mit AVM ein weiteres Mal die Marktreife und die Leistungsfähigkeit unserer Chipsets demonstrieren zu können," sagte Eran Eshed, Mit-Gründer und Vice President Marketing und Business Development bei Altair Semiconductor... Altair's umfassendes Produktportfolio umfasst Basisband-Prozessoren, Multi-Band-Hochfrequenz (HF)-Transceiver für FDD und TDD Bänder, eine Palette von Referenzhardware und produktorientierte Protokoll-Software. Basierend auf einem neuartigen und geschützten Software Defined Radio (SDR) Prozessor "O2P(TM)", sind Altair's Produkte die höchstintegrierten, kleinsten und am besten auf Stromverbrauch optimierten Lösungen in der Industrie, die eine nie dagewesene Kombination von Flexibilität und Leistung bieten." Altair Zitat Ende. Nachtrag: Mehr über Altair im Interview mit Siegmund M. Redl, dem neuen General Manager Europe bei Altair Semiconductor, vom 11. Januar 2011.

Rein optisch unterscheidet sich die AVM FRITZ!Box 6840 LTE von ihren bekannten und beliebten Vorgängern wie der AVM FRITZ!Box Fon WLAN 7170, 7270 oder der AVM 7390besonders durch die zwei großen LTE-Antennen rechts und links hinten. Der große Antennen-Abstand schafft laut Schöllhammer gute Voraussetzungen für einen optimalen LTE-Indoor-Empfang mit 2x2 MIMO und 2 Rx Diversity. Sollte das in schwierigen Empfangs-Situationen nicht reichen, kann man die zwei mitgelieferten LTE-Antennen an den SMA-Buchsen der FRITZ!Box LTE abschrauben und stattdessen noch speziellere LTE-Fenster- oder Dach-Antennen installieren.

 

LTE-Beratungs-Chance für AVM-Händler

 

Spätestens an dieser Stelle wird klar, dass die potenzielle Ausrüstung zahlreicher Häuser und Betriebsstätten mit AVM LTE FRITZ!Boxen auf dem Lande eine riesige Beratungs- und Installations-Chance für den lokalen ITK-Fachhändler und -Systemintegrator erschließt: Mit etwas WLAN-Funk-Erfahrung kann sich ein kompetenter Händler nach einem ersten Rundgang durch ein Anwesen schon aus dem Bauch heraus zusammen reimen, an welcher Stelle des Gebäudes er die AVM FRITZ!Box LTE montieren sollte, um die beste Balance zwischen der externen Funkanbindung an das LTE-Netz und der internen Funkanbindung der Internet-Verbraucher über Gigabit-LAN und/oder WLAN-11n-450-Mbps zu bekommen. Kaum vorstellbar, wie groß die Freude im hintersten Dorf sein muss, wenn das Internet in einem Haus dann plötzlich einen Sprung von EDGE auf LTE macht. Die Händler in den künftigen LTE-800-Gebieten sollten sich gleich mal nach guten Lieferanten für passende LTE-Dach- und Fensterantennen umschauen.

 

Heimvernetzung auf dem Dorf dank LTE 800

 

Hier liegt für AVM und deren Händler sicher eine ganz neue Chance, mit so einer LTE-Router-Box den Fuß in die weitere Heimvernetzung von bislang Internet-verwaisten Regionen zu bekommen. Web-TV auf dem Fernsehgerät bringt nämlich schon ab 1 Mbps Datendurchsatz eine brauchbare SD-TV-Qualität und ab 3 Mbps sprechen HD-TV-Streaming-Box-Hersteller wie etwa VideoWeb dank effizienter Kompressions-Techniken schon von HD-Film-Qualität. Wenn also beispielsweise zehn Dorfbewohner gleichzeitig in einer 50-Mbps-LTE-Zelle nonstop HD-Filme aus dem Internet anschauen, könnte es bei jedem Einzelnen noch bestens für eine 3-Mbps-HD-TV-Qualität auf dem Wohnzimmer-Flach-Screen reichen.

Für die Hersteller von Internet-Routern vergrößert LTE das Potenzial der Internet-vernetzungs-fähigen Haushalte ganz erheblich. Hier liegt sicher eine große Chance, mit einem LTE-WLAN-DECT-Router der Oberklasse auch gleich den Fuß in die weitere Heimvernetzung zu bekommen. Grafik: AVM, präsentiert von Jan Schöllhammer, Senior Product Manager LTE bei AVM, 2010-12-16.

 

WLAN 11n 450 Mbps funkt die LTE-Power durchs ganze Haus

 

Auch der große Rest der FRITZ!Box LTE Funktionen verspricht einen guten All-In-One-Einstieg in die Heimvernetzung: An der Boxen-Rückseite findet man vier Gigabit-Ethernet-Buchsen für die Heimverkabelung mit bis zu 1.000 Mbps. WLAN 11n funkt auf 2,4 und 5GHz, und zwar dank 3x3 MIMO-Technik brutto bis zu 450 Mbps. Dazu sind drei WLAN-Antennen nötig: Zwei 11n-Antennen sind laut Auskunft eines AVM-Entwicklers unter der roten Haube der FRITZ!Box LTE verbaut, die dritte WLAN-Antenne schaut zwischen den zwei wesentlich größeren LTE-Antennen hinten mittig aus der Box heraus. Dazu kommt eine integrierte Telefon-Anlage mit Analog Port für die Einbindung analoger Telefone, mit eingebauter DECT-Funk-Basis-Station samt GAP und CAT-iq für die komfortable Einbindung schnurloser DECT-CAT-iq-Telefon-Handsets in die FRITZ!Box LTE. Zudem hat die neue 4G-FRITZ!Box einen USB-Host-Controller 2.0 für den Anschluss etwa eines Druckers oder eines NAS-Speicher-Laufwerkes.

Mit Gigabit-LAN plus WLAN 11n auf 2,4 und 5GHz kann der 4G-LTE-Router von AVM die LTE-Internet-Power sehr schnell an die hausintern vernetzten Geräte weiter routen. Grafik: AVM, präsentiert von Jan Schöllhammer, Senior Product Manager LTE bei AVM, 2010-12-16.

 

VoIP-Telefonie over LTE by AVM ante Portas

 

AVM-Sprecher Urban Bastert weist darauf hin, dass die FRITZ!Box LTE auch digitale VoIP-Telefonie in das rein paketvermittelte, digitale LTE-Netz integriert. Bleibt abzuwarten, wie Voice-over-IP-over-LTE aus der FRITZ!Box LTE dann bald im echten Leben klingen wird. Rein theoretisch müssten sich die kurzen Pingzeiten von LTE hervorragend auf die VoIP-Sprach-Qualität auswirken. Vielleicht wird das der HD-Telefonie ja einen weiteren Schub nach vorne geben. Keine Frage, das Daten-Sprache-LTE-WLAN-All-In-One-Konzept der FRITZ!Box LTE ist theoretisch kaum zu toppen.

 

AVM FRITZ!Box im LTE 800 TEST

 

Beim O2-LTE-Launch-Event am 16.12.2010 standen nachmittags im LTE-800MHz-versorgten Brauereigasthof zu Forsting zwei rote LTE-Router aus Berlin zur Verfügung. Am ersten Router hing ein Business Laptop über LAN-Kabel. Am zweiten hingen zwei Dell Latitude D620 Laptops an den Gigabit-Kabel-Ports. Da sich nach der Mittags-Pause rasch mehrere User gleichzeitig auf die Laptops stürzten, war zu diesem Zeitpunkt schon kein Solotest mit einer einzigen AVM-Box in einer völlig leeren LTE-800MHz-Zelle mehr möglich.

Die fünf Laptops mit LTE-800-Versorgung an der Fensterfront waren nach der Mittagspause sehr gefragt. Rechts sind zwei Dell Latitude D620 Laptops mit einer AVM FRITZ!Box 6840 LTE verkabelt. AVM-Sprecher Urban Bastert im schwarzen Jackett freut sich über das Test-Interesse. Im Hintergrund kommt zudem noch ein Videostreaming aus dem sächsischen Teutschenthal via LTE 800 in das bayerische Gasthaus herein: Die fünf Laptops am Fenster müssen sich die Kapazität der LTE-800-Funkzelle also redlich teilen. Foto: Harald Karcher & Nikon Coolpix S8000, 2010-12-16, 13:33.

 

Kurz nach der Mittagspause hatten bereits mehrere Tester diverse Mess-Programme gestartet. Einige versuchten mit mehreren parallelen Downloads die Grenzen der AVM-LTE-Box auszureizen. Andere luden Youtube-Videos in Full-HD-1080p-Auflösung über die LTE-Router in die Laptops. Parallel dazu filmten die Experten vom Bayerischen Fernsehen, wie schön die BR-Abendschau aus der BR-Mediathek über einen ebenfalls gerade aktiven LTE-Router von Huawei auf einem HP-Laptop im Brauereigasthof ankam, was für treue BR-Zuschauer, besonders auf dem Lande, ja sicher eine wichtige Botschaft ist: Sie können die BR-Sendungen künftig mit so einem LTE-Router von AVM oder Huawei auch auf dem Lande alternativ zeitversetzt aus dem Internet anschauen. Bei so viel Durchsatz-Traffic bekam zu diesem Zeitpunkt schon kein Tester mehr die volle Leistung aus der LTE-800-Zelle für sich alleine. Das klappt nur in einer völlig leeren LTE-Funkzelle.

Obwohl gerade mehrere Laptops in der O2-LTE-800-Zelle erheblichen Traffic verursachen, attestiert der Vodafone SpeedCheck dem Laptop in Forsting hier einen Download mit knapp 27 Mbps und einen Upload mit 900 Kbps. Foto: Harald Karcher & Nikon Coolpix S8000, 2010-12-16, 13:41.

Aus meiner Perspektive lässt sich festhalten: Das von Huawei aufgebaute O2-LTE-800-Netzwerk rund um Ebersberg-Pfaffing-Forsting hat dem Ansturm mehrerer Tester gleichzeitig standgehalten. In dieser Stress-Situation für das LTE-Netz brachten meine Durchsatztests an einer AVM FRITZ!Box LTE aus der Vorserie noch sehr schwankende Messwerte: Sehr nette 6.000 bis 27.000 Kbps bei den Downloads und sehr schwache 50 bis 900 Kbps bei den Uploads. Auch hier fällt tendenziell etwas ähnliches auf wie schon eine halbe Stunde zuvor beim Test des Huawei-Routers in Forsting: Die Uploads waren deutlich schwächer als die Downloads. Oder anders herum gesagt: Die Downloads waren um ein Vielfaches besser als die Uploads. Aber insgesamt war die gezeigte LTE-Performance doch überaus beeindruckend.

Nachtrag 26.12.2010: Ping- und Download-Peaks

Während ich mich im optimalen Zeitfenster (während der Mittags-Buffet-Pause) in Forsting gerade auf den LTE-Router von Huawei konzentrierte, und dort schöne Messwerte bekam, haben Jürgen Hill von der Computerwoche und Wolfgang Pauler von Chip Online sich ebenfalls bereits im günstigsten Zeitfenster die LTE-Box von AVM vorgeknöpft und dabei folgende, sehr schöne Testergebnisse ermittelt:

Jürgen Hill hat via Citrix testweise von Forsting aus via LTE auf das CW-Redaktionssystem des Münchener IDG-Verlages zugegriffen. Er zeigt sich über das Reaktionsverhalten dieser Business-Anwendung aus der Cloud heraus sehr zufrieden und schreibt wörtlich: „Via LTE ließ sich mit dem Redaktionssystem schneller arbeiten als im Office - und deutlich schneller als vom Home Office mit DSL 18.000. Dabei lag die Latenzzeit meist um die 30 Millisekunden - ein Spitzenwert im Vergleich zu den bisherigen Mobilfunktechniken“. Quelle: Jürgen Hill: „Praxistest mit Fritzbox LTE“: http://www.computerwoche.de/netzwerke/tk-netze/2360513/index3.html

Einen Download-PEAK von 50,51 Mbps attestiert Wolfgang Pauler der AVM LTE Box in Forsting bei Ebersberg in einer Fotostrecke auf Chip Online und kommentiert: „Allerdings verhakte sich die Vorserien-FritzBox noch gelegentlich und unterbrach laufende Downloads für mehrere Sekunden“. Quelle: http://www.chip.de/bildergalerie/O2-startet-LTE-Pilotnetz-Galerie_46285143.html

Zur kompletten Internet-PINGZEIT alias ROUND-TRIP-TIME alias LATENZZEIT in Forsting bei Ebersberg zeigt Wolfgang Pauler auf Chip Online ein Foto mit Werten von 30 bis 34 Millisekunden und kommentiert: „Ein Check der Ping-Zeiten (mit der O2-Website) zeigt, dass sie real eher bei 30 ms und nicht bei gut 10 ms liegen“. Quelle: http://www.chip.de/bildergalerie/O2-startet-LTE-Pilotnetz-Galerie_46285143.html

Zur reinen Funknetz-PINGZEIT in Forsting bei Ebersberg zeigt Wolfgang Pauler auf Chip Online ein Foto mit Werten von 18 bis 54 Millisekunden und kommentiert dazu: „Ein weiterer Check mit dem Knoten, der direkt nach der LTE-Basisstation liegt, zeigt, dass durch das Funknetz etwa 20 ms Verzögerung (10 ms in jede Richtung) entstehen“. Quelle: http://www.chip.de/bildergalerie/O2-startet-LTE-Pilotnetz-Galerie_46285143.html

 Text: Dr. Harald Karcher