Wasserretter
Voraussetzung:
aktiver Rettungsschwimmmer im Wasserrettungsdienst der BRK-Wasserwacht
abgeschlossene Ausbildung zum Rettungsschwimmer im Wasserrettungsdienst (WRD)
Fortbildungsnachweise gemäß DV WRD (Dienstvorschrift Wasserrettungsdienst)
gültige Rezertifizierung Herz-Lungen-Wiederbelebung (HLW) und/oder mit Automatischer Externer Defibrillation (AED)
Endanwenderschulung Digitalfunk
Ausbildung:
Lehrgangsinhalte und Lehrgangsdauer:
Ein vollständiger Lehrgang ist in vier Module unterteilt und umfasst mindestens 64 Unterrichtseinheiten (UE). Er schließt mit der Prüfung zum Wasserretter.
Die Inhalte der Module sind Pflichtinhalte und können durch regionale und lokale Inhalte ergänzt werden. Das Modul "Regionales Einsatztraining Wasserwacht" ist ein Wahlpflichtmodul.
Die Ausbildung zum Wasserretter ist anwendungsorientiert und praxisnah zu gestalten. Die zeitliche Gewichtung der einzelnen Module muss ausgewogen und schlüssig sein. Ausreichendes Praxistraining (mind. 50 % gemessen an der Gesamtstundenzahl) und vollständige Fallsimulationen sind verbindlicher Teil des Lehrgangs. Ein Training in Kleingruppen ist empfohlen.
Alle Module haben Trainings-Charakter, deshalb müssen die theoretischen und praktischen Kenntnisse vor und nach der Teilnahme am jeweiligen Modul ausreichend und eigenverantwortlich erworben und beübt werden. Zum Erreichen des Ausbildungszieles sind ein Selbststudium, praktische Vorbereitung und Unterstützung der entsendenden Gliederung erforderlich.
Modul 1: "Basisausbildung Notfallmedizin Wasserwacht"
Einsatzgrundlagen, Einsatztaktik und Sicherheitsaspekte
Notfallbilder mit Leitsymptomen
Grundlagen der Trauma-Erstversorgung
sonstige Ursachen für Notfälle
ergänzende Lernfelder: Schnittstelle Landrettungsdienst, Kinder-Notfalltraining Wasserwacht, erweiterte Diagnostik, Rettung und Transport
Teamarbeit und Teamführung
Dokumentation, Übergabe, Assistenzmaßnahmen nach regionalen und lokalen Standards
Modul 2: "Einsatztraining Wasserwacht
Einsatzgrundlagen und Sicherheitsaspekte
Führungs-, Organisations- und Unterstellungsstrukturen in Wasserwacht und Wasserrettungsdienst
Rettung, Erstversorgung und Transport mit dem Motorrettungsboot (MRB)
Rettung und Erstversorgung bei Tauchunfällen
Gerätekunde regionale und lokale Ausrüstung
spezielle Einsatzsituationen, komplexe Einsatzbilder, dynamische Einsatzbilder
Teamarbeit und Teamführung
Dokumentation, Übergabe, Zusammenarbeit mit Einheiten des Land- und Wasserrettungsdienstes
Modul 3: "Basisausbildung Fließwasserrettung"
Fließwasserrettung
Sicherheitshinweise
Schwimmen (aktiv und passiv) im fließenden Gewässer
Gerätekunde (Wurfretter, Leinen, Knoten)
Kontaktrettung
Modul 4: "Regionales Einsatztraining Wasserwacht"
regional bezogenes Einsatztraining, zum Beispiel
Einsätze in der Schnell Einsatz Gruppe (SEG)
spezielles Rettungsmaterial
Hochwasser- und Katastrophenschutz Einsätze
Technische Hilfeleistung bei Wasserfahrzeugen
Nachteinsätze
Zusatzqualifikation Fließwasserrettung
Vertiefung medizinischer Inhalte
Eisrettung
Vertiefung von Inhalten vorangegangener Module
Eingangstest und Abschlussprüfung
Jedes Modul beginnt mit einem theoretischen Eingangstest und schließt mit einer theoretischen Prüfung im Umfang von jeweils 10 Fragen.
Die praktische Prüfung findet unmittelbar im Anschluß an den Lehrgang statt. Sie umfasst mindestens vier komplexe Fallsimulationen, die im Team absolviert werden müssen. Die Prüfungsinhalte müssen sich über alle Module erstrecken. Mindestens eine Fallsimulation muss die Durchführung einer Reanimation mit AED beinhalten.
Zur Abschlussprüfung wird zugelassen, wer die erfolgreiche Teilnahme an allen Modulen nachweisen kann.
Jeder Prüfungsteil muss für sich bestanden werden. Eine einmalige Wiederholung des nicht bestandenen Teils ist möglich. Wird auch diese nicht bestanden, muss der gesamte Lehrgang wiederholt werden.
Die Prüfung gilt als bestanden, wenn der Teilnehmer zwei Drittel des jeweiligen Prüfungsteils bestanden hat.
Gültigkeit:
Die Ausbildung zum Wasserretter ist unbefristet gültig. Eine regelmäßige Wiederholung oder Vertiefung einzelner Elemente der Ausbildung wird im Interesse der eigenen Sicherheit und zum Erhalt der Einsatzfähigkeit empfohlen. Ihr Umfang richtet sich nach der DV WRD. Die Vorgaben zur AED Rezertifizierung richten sich nach den Vorgaben des BRK-Landesverbandes.