Hier auf dieser Seite möchten wir in loser Reihenfolge Fragen beantworten, die uns zum Projekt erreichen und von allgemeinem Interesse sind. Wenn Sie selber eine Frage haben, so schreiben Sie uns bitte an info@bvfledermaus.de
Dieser einfache Ansatz sicher nicht. Aber die Idee einer eigenen Plattform hätte doch schon ihren Reiz - weniger zum Datensammeln als vielmehr zur Kommunikation untereinander ....
Es gibt ja schon etliche "Beobachtungsmeldeplattformen" wie ornitho.de oder naturgucker.de usw. und es gibt ja auch bundesweite Arbeitskreise zu diesem Thema. Aber irgendwie steht dabei immer der Gedanke der "eierlegenden Wollmilchsau" im Raum und der Fokus liegt auf dem Archivieren von Funddaten. Aber soweit sind wir im "historisch gewachsenen und heterogenen Fledermausschutz" noch nicht. Die ganze "programmatische Arbeit" (Stichwort: Bundesweites Monitoring für die "schwierigen Arten") liegt ja noch vor uns und bei vielen unserer Mitglieder steht ja das Datensammeln nicht im Vordergrund sondern ist ein Begleitergebnis ihrer Schutzarbeit.
Ein "flexibles digitales Werkzeug", welches vielfältiger und auch für die eigene Arbeit vor Ort genutzt werden kann, gleichzeitig Daten digital anlegt und das doch so viele Mitglieder verwenden, dass man es als gemeinsame Basis für größere, länderübergreifende Projekte verwenden könnte, hätte einen deutlichen Mehrwert.
Das Konzept wie es z.B. vom Imperial College in London, deren App wir hier nutzen, verfolgt wird, erscheint uns hier zukunftsfähiger und deshalb möchten wir es hier vorstellen und in die Diskussion einbringen.
Gute Frage! Der Aufbau eines Bundesmonitorings war ein Beweggrund für die Gründung des Bundesverbands und ist auch eines der Satzungsziele. Und daran möchten wir auch festhalten. Aber das Konzept einer "zentralistischen Datenhaltung" mit all den Vorbehalten (Datenklau / Datengrab), Geheimhaltungsbedürfnis oder Urheberrechtsdiskussionen .... stößt nicht so richtig auf Gegenliebe ...und effizient ist eine zentrale Datenhaltung in der Regel auch nicht.
Deshalb möchten wir auch mit den "öffentlichen" Formularen hier darauf hinweisen, dass man durchaus differenzieren könnte und unterschiedliche Daten auch unterschiedlich behandeln könnte.
Der gedankliche Fokus für all die Bedenken setzt doch in erster Linie bei den "klassischen Erfassungen" in den Winterquartieren oder den Sommerquartieren weniger Arten und den mancherorts dabei entstandenen langen Datenreihen an.
Aber ein Fledermausmonitoring muss sich auch methodisch weiterentwickeln. Wir haben etliche Arten, die wir mit "klassischen Zählmethoden" nicht in den Griff bekommen werden und schließlich liefert doch häufig genug unsere Schutzarbeit an sich schon viele Informationen, aus denen sich Aussagen zur Bestandsentwicklung mancher Arten ableiten lassen würden. Es könnte deshalb der zielführendere Ansatz sein, möglichst viele Menschen, die sich mit Fledermäusen beschäftigen, dazu zu bewegen, ihre eigene Aktivitäten nach Ihrer Interessenlage in digital verwendbarer gegliederter Form so zu dokumentieren, dass sie sich bei Bedarf leicht zusammenführen lassen.
Wir haben die App hier zu Test- und Demonstrationszwecken bereitgestellt - einmal natürlich, um ein "Gefühl dafür zu bekommen", ob so etwas grundsätzlich akzeptiert wird und auch die nötige Masse/Reichweite erreicht um weiter in die Richtung zu denken und zum anderen natürlich in der Hoffnung, damit die Neugier zu wecken, wenn jeder auf der Karte sehen kann, dass es einen Informationswert an sich hat, zu sehen, wie sich etwas räumlich verteilt.
Nach Ende des Projekts (voraussichtlich nach ca. 1,5 Jahren) werden wir die Daten löschen. Es sei denn, es kommt jemand auf uns zu und sagt: "Das funktioniert ja prächtig mit dem Abendsegler, wollen wir da nicht was draus machen ... ". In diesem Fall würden wir die Leute, deren Daten wir identifizieren/zuordnen können (über die Zuordnungsliste der Aliasnamen), anschreiben und fragen, ob Sie zustimmen, dass ihre Daten jetzt als Beginn eines Projekts von xy verwendet werden dürfen. Wir selber haben nicht vor, die Daten aus den Beispielformularen fachlich auszuwerten.
Das kommt darauf an, was man unter "citizen science" versteht ....Es ist nicht unsere Absicht große öffentlichkeitswirksame Projekte à la "Stunde der Gartenfledermaus" zu initiieren. Es ist eher unser Interesse, die mobilisierende Wirkung derartiger medialer Projekte auch für unsere Mitglieder möglich zu machen, z.B. indem wir versuchen, die notwendige Infrastruktur dafür zu schaffen.
Wir verstehen aber unter "citizen science" vor allem die Arbeit der ehrenamtlichen Fledermausschützer - der citizens - an sich, bei der die "science" dann (fast) von selbst entsteht, wenn es gelingt, die Arbeit vieler Menschen so zu organisieren/dokumentieren, dass sie einer späteren Analyse zugänglich ist.
Natürlich. Jeder kann sich einen Epicollect-Account (oder von einem anderen Anbieter- es gibt etliche Organisationen, die so etwas kostenfrei anbieten, z.B. organisieren viele kleine NGOs (Nichtregierungsorganisationen) so ihre Hilfsprojekte in Afrika usw.) zulegen und dann Formulare erstellen. Das ist nicht schwierig und ist auch nicht das Problem bei der Sache. Die eigentliche Schwierigkeit ist, dann mit diesem Formular / dem eigenen Projekt genügend "Reichweite", d.h. eine genügende Anzahl von Leuten zu erreichen, die dort dann etwas eintragen. Da ist zum einen ja häufig eine "gewisse Scheu vor Technik" zu überwinden und zum anderen müssen Sie die Leute ja zu erst einmal informieren, dass Sie dieses Formular/Projekt jetzt anbieten. Das bekommen Sie in Ihrem engeren Umfeld vielleicht noch über den e-mail-Verteiler Ihrer Fledermausgruppe oder über einen schönen Presseartikel / Aufruf in der Presse hin, aber ab einer gewissen Größe, z.B. über ein Bundesland hinaus, wird es schon schwierig. Wir haben im Fledermausschutz in D eben keine Kommunikationsstruktur, über die ich eben mal schnell 1000 Fledermausschützer um Unterstützung bitten kann ... Aber wenn Sie eine schöne Projektidee haben, dann schreiben Sie uns doch. Zumindest diejenigen Leute, die uns Ihre Erlaubnis gegeben haben, sie weiter über den Projektverlauf zu informieren (vgl. Aliasnamenliste ...) könnten wir ja auf Ihr Projekt hinweisen (kein Versprechen! Es hängt von Ihrem Projekt ab).