Modul 1: Grundlagen des Lernens

Der Start in den CAS war für mich sehr speziell und ungewohnt. Sowohl in meiner Lehre als Polymechaniker als auch im Bachelor- und Masterstudium, ging es vorwiegend um das Lösen oder Beschreiben von naturwissenschaftlichen oder technischen Problemen. Naturwissenschaftliche und/oder technische Probleme lassen sich meist in richtig oder falsch einteilen und lassen kaum Raum für Diskussionen. Eine Reflexion kann meist auch nur in begrenztem Ausmass durchgeführt werden. An die “schwammige” Art der Themen, welche im Rahmen des CAS Kurses behandelt wurden, muss ich mich zuerst gewöhnen. Generell und etwas naiv hoffte ich, dass ich den CAS besuchen kann und mir jemand sagt: “Stefan du solltest deinen Unterricht nach Anleitung XY strukturieren und dann wir dein Unterricht gut". Schnell musste ich jedoch feststellen, dass dies nicht der Fall sein wird. Ich würde nach dem CAS-Kurs auch nicht plötzlich ein perfekter Dozent sein. Denn dies benötig Zeit und kontinuierliche Verbesserung sowie stetige Weiterentwicklung. Ich erhoffte mir jedoch, dass ich das nötige Rüstzeug bekommen werde und so meinen Unterricht stetig verbessern zu können. Zu Beginn hatte ich mich gesträubt alle Problemstellungen in Gruppen zu diskutieren und reflektieren. Doch schnell musste ich mir eingestehen, dass dies sehr hilfreich sein kann und habe den regelmässigen Austausch schätzen gelernt. Rückblickend empfinde ich den Austausch als eine der Stärken des CAS Hochschuldidaktik.
Um das zu verdeutlichen habe ich das Ergebnis aus einer Umfrage am ersten Kurstag abgebildet. Es wird klar, dass viele dozierenden mit denselben Problemen zu kämpfen haben. Dies hat mich zum einen beruhigt und in diesem konkreten Beispiel gezeigt, dass das Problem von zu wenig Feedback beim Onlineunterricht nicht ausschliesslich bei mir liegt. Es war jeweils höchst spannend und lehrreich die Ansätze meiner Kolleg*Innen zu hören und das Problem aus anderen Blickwinkeln zu betrachten.
Ziel des ersten Moduls war es, die eigene Lehr-Lern-Philosophie zu beschreiben und sich selbst über eine Kompetenztabelle einzuschätzen. Beides half den ist-Zustand zu Beginn des CAS festzuhalten und zu definieren wohin die Reise gehen soll. Bereits bei der Kompetenztabelle wurde ich auf Themen aufmerksam gemacht welche ich davor nur unterbewusst abgehandelt habe. Bereits diese einfache Übung half mir bewusster zu Lehren.