Rhythmus Niveau Bronze
der Puls [oder: Schlag/Grundschlag], regelmäßige Pulse oder Schläge, oder: eine Unterteilung der dahinfließenden Zeit durch gleichmäßige Impulse
das Tempo, die Abfolge der Pulse oder die Schnelligkeit von Puls zu Puls (in Metronomsprache ist das oft wieviel Pulse pro minute, oder beats per minute/BPM)
der Takt, eine Gruppe von regelmäßigen Pulsen die eine Einheit bilden und mit Hilfe eines Taktstrichs getrennt werden
die Tonlänge [oder: die Tondauer], eine -- in Pulsen -- messbare Dauer eines Tons. In der Musik haben wir Namen und Zeichen für bestimmte Tonlängen (Viertel-, Achtel-, Halbe- und Ganzenoten, zum Beispiel)
der Rhythmus, die bunte Mischung von verschiedenen Tonlängen in einem Stück
das Rhythmusdiktat, eine Übung für Musiker in der man einen vorgespielten Rhythmus wiedergeben muss
die Zählzeiten, die Pulse innerhalb eines Taktes werden mit Zahlen (Bsp. 1 bis 4) geordnet um einen Überblick haben zu können wo man gerade ist
Wichtig: alle Beispiele hier in beschränken sich auf die einfachen Taktarten (4/4, 2/4, 3/4, usw.). Zusammengesetzte Taktarten (6/8, 9/8, 12/8, usw.) kommen später dran und die Lernseite dafür ist noch in Bearbeitung.
Pulse und Schnellschrift für Diktate
Im Video unten sind 4 Takte mit jeweils 4 Pulsen pro Takt zu hören. 1 Puls entspricht hier der Viertelnote. Ein Taktstrich zwischen jeder 4er Gruppe ist hier nur angedeutet. Der Sprung von Puls zu Puls kann mit dem grünen Zeiger verfolgt werden. Ein 4/4 Takt verteilt 4 Pulse auf die Viertelnoten. Weitere übliche Taktarten sind 2/4, 3/4, usw.
Für Diktate bitte die Schnellschrift im Video lernen und sorgfältig umsetzen: ein Schrägstrich (ähnlich wie der Kopf einer Viertelnote) wird ordentlich und mit viel Platz zwischen den anderen Pulsen geschrieben. Später übertragen wird den Entwurf der Schnellschrift in eine Schönschrift auf die Rhythmuslinie (unter jedem Video ist die Umwandlung in Schönschrift zu sehen).
Das Diktat immer aktiv auf den Schrägstrichen und von Puls zu Puls mit dem Bleistift verfolgen (16x von Puls zu Puls springen, ähnlich wie der grüne Zeiger) als wichtige Hilfe um Tonlängen (=Rhythmus) zu erkennen, im Gedächtnis gut einprägen (ein Bild vom Rhythmus machen), und mit der Schnellschrift dann aufzuschreiben.
Eine Kuhglocke wird immer das Tempo der 4 Pulse angegeben, welches du "hüpfend" mitverfolgen sollst und du musst dieses Tempo unbedingt beibehalten können!

Tonlängen: 2, 3 und 4 Pulse
Lerne hier die Schreibweise für Tonlängen die 2 bis 4 Pulse verbindet, d.h. ein Ton wird länger als ein Puls und bis zum nächsten ausgehalten. Beim Anhören passe wirklich sehr gut auf, wo/bei welchem Puls ein neuer Ton beginnt (am Klavier neu angeschlagen wird), denn du musst dein Gehör trainieren das schnell zu erkennen und dann aufzuschreiben! Diese Tonlängen* kennst du sicherlich schon: 4 Pulse = die ganze Note, 3 Pulse = die punktierte halbe Note (oder: halbe Note mit Punkt), 2 Pulse = die halbe Note, 1 Puls = die Viertelnote
Tonlängen sind auch zwischen den Takten möglich, z. Bsp eine Tonlänge die einen 4. Puls mit dem folgenden 1. Puls verbindet (hier ist leider kein Beispiel davon!).
* Diese Tonlängen (als Zeichen) gibt es schon seit über 1.000 Jahren!


Tönlängen: 2er Gruppe auf einem Puls (Achtelnoten)
Bitte aus dem Videobeispiel entnehmen wie schnell 2 gleichlange Tonlängen innerhalb eines Pulses klingen. In der Schnellschrift braucht es nur einen weiteren Schrägstrich um eine 2er Gruppe anzudeuten!
4 Pulse / / / / Vorbereitung über dem Diktat
mit 2er / // / // (siehe Takt 1 des Videobeispiels)
mit 2er / / // // (siehe Takt 2 des Videobeispiels)
mit 2er / // // / (siehe Takt 3 des Videobeispiels)

Zusammenfassung bisheriger Rhythmen
Mittels einer Schnellschrift über dem eigentlichen Diktat setzen wir Zeichen um die Dauer ausgehaltener oder verkürzter Tonlängen zu zeigen. Erst wenn der Entwurf fertig ausarbeitet und überprüft worden ist nehmen wir uns die Zeit um das Diktat in Schönschrift umzuschreiben. Eine Rhythmustafel hilft uns diese Rhythmen in Schönschrift zu zeichnen, aber eine sorgfältige und saubere Schrift von Anfang ist ist sehr wichtig.
Ein Rhythmusdiktat zu meistern erfordert
ein gut ausgebildetes Gehör welches Tonlängen schnell erkennen und einordnen kann
eine gute Abnahme, Beibehaltung und Verinnerlichung des vorgespielten Tempo
ein gut trainiertes Gedächtnis, je nach länge des Diktats
Tonanfänge und das Aushalten eines Tons kann man sehr gut sprechend und klatschend üben und hilft dir das Rhythmusdiktat noch gründlicher zu verinnerlichen:
klatsche das Resultat ohne Zählzeiten*
spreche das Result mit dir bereits bekannten Rhythmussilben
klatsche und spreche gleichzeitig das Resultat mit Rhythmussilben oder Zählzeiten
spiele das Diktat auf deinem Instrument nach
klatsche und überprüfe das Resultat mit der vorgespielten Aufnahme
* Bei langen Tönen klatschen wir den Moment des Tonstarts, schwingen oder schlagen dagegen die Hände nach vorne fur die weiteren Pulse. In dieser Zeit die Hände gut zusammen halten um die Tonlänge zu zeigen. Erst bei einem neuen Tonstart wieder klatschen! Bei unterteilten Tönen (2 Achtelnoten) dagegen, schnelle aber gleichlange Töne innerhalb eines Pulses klatschen.
Unten ein Beispiel mit allen bisher gelernten Rhythmusvarianten!

NEU - die punktierte Viertelnote (2 Pulse)
Eine Note mit Punkt, oder die Punktierte Note, wird oft gesagt, ist mathematisch einfach zu verstehen. Der Punkt (*) rechts neben dem Ton verlängert die Tonlänge um einen halben Wert, wie unten zu sehen ist:
Viertelnote + * 1 + 0,5 = Viertelnote + Achtelnote = Tonlänge von 1,5 Pulsen
Halbe Note + * 2 + 1 = Halbe Note + Viertelnote = Tonlänge von 3 Pulsen
Ganze Note + * 4 + 2 = Ganze Note + Halbe Note = Tonlänge von 6 Pulsen
Gerade bei der häufigsten Punktierung, der punktierten Viertelnote, wird diese mathematische Formel zum Verhängnis: eine Pulswahrnehmung von 1,5 ist nicht möglich und geht am richtigen Ziel -- die innerliche Pulswahrnehmung von 2 Pulsen -- vorbei!
Mit der Schnellschrift muss man nur 2 Zeichen setzen: eine Bindung von Puls 1 und 2 und einen Notenkopf unmittelbar nach Puls 2.
Das wird tatsächlich auch so wahrgenommen wird: die punktierte Viertelnote beinhaltet 2 Pulse (hat aber einen Notenwert von 1,5 was uns nicht hilft!) und ist gefolgt von einer kurzen Achtelnote (das "und" oder "+" nach dem Puls). Diese beiden ungleichen Tonlängen gehören zusammen und bilden eine erkennbare 2er Gruppe.
Wo ist der 2. Puls in der Schönschrift, wenn ich die punktierte Viertelnote schreibe? Der 2. Puls beginnt auf dem Punkt, also den Bleistift von der Viertelnote zum Punkt mitdenken oder zählen!
In den Beispielen unten, ist auch eine punktierte Viertelnote auf den Pulsen 3 und 4 zu sehen und hören.
NEU - die "normale" Synkope (2 Pulse)
Die "normale" Synkope ist ein Rhythmus innerhalb 2 Pulsen mit absichtlichen Betonungen zwischen den Pulsen. Man hört insgesamt 3 Tonlängen, kurz-lang-kurz (Syn-KO-pa). Im 3. Beispiel sieht man diese absichtliche Betonung zwischen den Pulsen 1 und 2 und 2 und 3. Mit dem 3. Puls endet die Synkope.
Für viele ist die Synkope verwirrend, gerade wegen den Betonungen zwischen den Pulsen
Die kurzen Tonlängen entsprechen einer Achtelnote und die eine lange Tonlänge einer Viertelnote.
In Worte umgesetzt, kann man Syn-KO-pa Ta Ta (extra Betonung auf Ko) sagen, wobei man bei Ta wieder auf den Pulsen sicher gelandet ist. Der 2. Takt hat 2 Synkopen direkt hintereinander: Syn-KO-pa Syn-KO-pa (Achtung: bei pa zu Syn folgen zwei kurz-kurz hintereinander, da verlieren viele sich!)
Umsetzung in Schnellschrift: wie im 1. und 2. Beispiel, zunächst 2er Gruppen auf 2 Pulse verteilen. Danach verbindet man die mittleren Notenköpfe (die 2. und 3. "Achtelnoten"). Erst am Ende schreiben wir diese gebundenen Noten als Viertelnote in Schönschrift um. Beim Rhythmusklatschen müssen wir den 2. Puls nach vorne "schlagen".