Spinoza tries to unify Descartes with traditional scholastic metaphysics. The meditation that produces a true insight (like the cogito) is also simple. Philosophy should be a coherent system based on this kind of simplicity, it should be "geometrical."  The certainty of the truth of an idea is not external to it. We know that it is true from the idea itself. This means that we grasp truth as one, in an immediate act of comprehension. This is different from laboriously arguing over small distinctions and artificial problems.


1.  Die Substanz ist in sich und wird durch sich begriffen: Gott 

2.  Ausdruck des Wesens der Substanz sind die unendlich vielen Attribute, von denen uns zwei bekannt sind: das Denken und die Ausdehnung. Grund (Denken) und Ursache (Ausdehnung) sind identisch. 

3.  Die Attribute entfalten sich in die Modi: Welt. Die unendlichen Modi sind beim Denken Verstand und Wille, bei der Ausdehnung Bewegung und Ruhe. Die endlichen Modi sind beim Denken die Ideen, bei der Ausdehnung die Körper (Dinge). Die Ordnung der Ideen ist gleich der Ordnung der Dinge. 

4.  Der menschliche Geist ist die Idee eines wirklich existierenden Einzeldings, der menschliche Leib ist das Objekt der Idee, die der menschliche Geist ist. Durch das Fühlen der Affektionen des Leibes gelangen wir zur Erkenntnis des Leibes und des Geistes. Wille und Trieb sind identisch. Selbstbewusstsein und Reflexion stellen die Idee der Idee dar. 


Erkenntnis 

Anders als Descartes’ »Ich denke« gibt es bei Spinoza keinen privilegierten Ausgangspunkt wahrer Erkenntnis. Die Wahrheit der Erkenntnis zeigt sich vielmehr an ihrer inhaltlichen Klarheit und Vollständigkeit. Denn nur ein unvollständiges Erkennen kann irren. Wenn aber das Denken die Wirklichkeit vollständig begreift, indem es alles aus seinem Seinsgrund her versteht, dann kann es nicht mehr fehlgehen. Die logische Grund-Folge-Ordnung eines solchen Denkens wird daher mit der realen Ursache-Wirkung-Ordnung identisch. Wir erfassen die Wirklichkeit in ihrem Ansichsein. Spinoza geht also (wie später Hegel, wenn auch auf andere Weise) davon aus, dass das Wahre das Ganze ist. In seiner »Ethik« drückt Spinoza dies einmal dadurch aus, dass er zu Beginn des zweiten Teils die adäquate Idee als diejenige definiert, die sich allein von ihren Eigenschaften und Merkmalen her als wahr erweist (Eth. II, Def. IV). Und an einer anderen Stelle macht er klar, dass es kein Wahrheitskriterium geben kann, das noch einmal über der Wahrheit stünde, da die Wahrheit selbst über allem steht und somit Kriterium für wahr und falsch ist: »Sane sicut lux seipsam, et tenebras manifestat, sic veritas norma sui, et falsi est.« (Wie nämlich das Licht sich selbst und die Finsternis offenbart, so ist die Wahrheit die Norm ihrer selbst und des Falschen: Eth. II, 43, Schol.) Die niederste Stufe der Erkenntnis ist die inadäquate Erkenntnis der Sinne, von der bislang zumeist die Rede war. Adäquates Erkennen vermitteln erst die zweite und dritte Weise der Erkenntnis. Die zweite Weise ist das Erfassen dessen, was allem gemeinsam ist, wie etwa bei der Materie die Ausdehnung. Dies wird in »notiones communes« (Gemeinbegriffen) ausgedrückt, während die Universalien (Allgemeinbegriffe)und Transzendentalien nur abstrakte und daher vage und unbrauchbare Verallgemeinerungen liefern. Die höchste, intuitive Erkenntnis erfasst alles von Gott her, d. h. aus dem Wesen seiner Attribute heraus und somit »sub specie aeternitatis« (unter dem Gesichtspunkt der Ewigkeit), d. h. in seiner ewigen Notwendigkeit und Wahrheit. Dies ist die Erkenntnis, wie sie in der Natur der Vernunft liegt.


Schöndorf, Harald. Philosophie des 17. und 18. Jahrhunderts: Grundkurs Philosophie 8 (Kohlhammer Kenntnis und Können) (German Edition) (pp. 141-143). Kohlhammer Verlag. Kindle Edition. 

The essence of human nature in Spinoza: desire and passion


Quotes

(From: Ethics. 1677)


AXIOMS

I. Everything which exists, exists either in itself or in something else.

II. That which cannot be conceived through anything else must be conceived through itself.

III. From a given definite cause an effect necessarily follows; and, on the other hand, if no definite cause be granted, it is impossible that an effect can follow.

IV. The knowledge of an effect depends on and involves the knowledge of a cause.

V. Things which have nothing in common cannot be understood, the one by means of the other; the conception of one does not involve the conception of the other.

VI. A true idea must correspond with its ideate or object.

VII. If a thing can be conceived as non-existing, its essence does not involve existence.


PROPOSITIONS.

Proposition 1: A substance is prior in nature to its modifications.

Proposition 2: Two substances having different attributes have nothing in common with one another. (In other words, if two substances differ in nature, then they have nothing in common).

Proposition 3: If things have nothing in common with one another, one of them cannot be the cause of the other.

Proposition 4: Two or more distinct things are distinguished from one another, either by a difference in the attributes [i.e., the natures or essences] of the substances or by a difference in their affections [i.e., their accidental properties].

Proposition 5: In nature, there cannot be two or more substances of the same nature or attribute.

Proposition 6: One substance cannot be produced by another substance.

Proposition 7: It pertains to the nature of a substance to exist.

Proposition 8: Every substance is necessarily infinite.

Proposition 9: The more reality or being each thing has, the more attributes belong to it.

Proposition 10: Each attribute of a substance must be conceived through itself.

Proposition 11: God, or a substance consisting of infinite attributes, each of which expresses eternal and infinite essence, necessarily exists. (The proof of this proposition consists simply in the classic “ontological proof for God’s existence”. Spinoza writes that “if you deny this, conceive, if you can, that God does not exist. Therefore, by axiom 7 [‘If a thing can be conceived as not existing, its essence does not involve existence’], his essence does not involve existence. But this, by proposition 7, is absurd. Therefore, God necessarily exists, q.e.d.”)

Proposition 12: No attribute of a substance can be truly conceived from which it follows that the substance can be divided.

Proposition 13: A substance which is absolutely infinite is indivisible.

Proposition 14: Except God, no substance can be or be conceived.

Discussion