Start in unser Projekt

08.09.2023-11.09.2023

Sonntag hieß es dann nicht lange ausschlafen. Wir sind um 6:30  Uhr aufgestanden, weil wir uns um 7:30 Uhr mit unserem Mentor Issiaka getroffen haben, um zur Carfreezone zu laufen. Die Carfreezone liegt in der Innenstadt direkt beim Kigali-Sign. Der Weg ist jedes mal wirklich sehr spannend und führt uns über Sandsäcke und die kleinsten Wege den Berg hinauf. Workout braucht man dann definitiv nicht mehr. Oben angekommen geht es dann noch einen kurzen Weg durch die Innenstadt bis man dann schließlich da ist. Das erste Mal zu sehen, wie viel Skater der Club hat ist wirklich cool. Doch um ehrlich zu sein, weiß ich bis jetzt nicht (drei Monate später),  wie viele Leute aktiv skaten, da immer wieder neue Leute dazu kommen oder nach einer Ewigkeit mal wieder beim Training teilnehmen.

Wir wurden wieder sehr herzlich begrüßt und haben dann auch unsere zwei Skate Lehrer kennengelernt. Als wir dem Großteil erstmal Hallo gesagt haben, hieß es nach einem kleinen Warm Up auch schon ab auf die Skates. Doch sobald Jannik und ich unsere Skates ausgepackt haben, wurden sie uns auch schon gleich aus der Hand genommen und erstmal von allen begutachtet. Wirklich immer sehr spannend. Auch jetzt noch, werden sich zwischendurch unsere Skates von den Kids geschnappt und erstmal die Rollen gerollt. Ob aus Begeisterung zu rollenden Dingen oder aus Langeweile, kann ich nicht sagen.

Nachdem wir uns ein paar Runden eingelaufen sind, wurden wir gefragt, ob wir nicht Lust hätten, beim Carfreeday mitzuskaten. Carfreeday ist alle zwei Wochen Sonntags. Bis 10 Uhr sind die großen Straßen in Kigali gesperrt und die Leute haben die Möglichkeit auf den Straßen zu spazieren, zu laufen, Rad zu fahren oder eben auch zu skaten. Jannik und ich dachten uns natürlich, warum nicht. So sind wir erst einen kleinen Hügel runtergefahren und ich habe schon bemerkt, dass ich im Bremsen ohne Bremse vielleicht doch nicht so gut bin. Spätestens hier hätte mir klar sein sollen, dass vor allem durch die Stadt skaten im Land der 1000 Hügel ohne Bremse einfach eine beschissene Idee ist. Letztendlich bin ich den nächsten Berg mit vollem Speed runtergerast und habe mich in der nächsten Kurve erstmal hingelegt. Elegant auf dem Arsch bin ich ein paar Meter weiter gerutscht und habe mir dabei die eine Arschbacke aufgerissen. Trotzdem sind wir weiter geskatet und haben uns später drum gekümmert.

Im Nachhinein kann ich sagen, einfach dumme Idee von mir und das durfte ich drei Wochen lang auf die harte Tour spüren. Es war jetzt keine tiefe Wunde, aber dafür eine ziemlich große Schürfwunde, wodurch es dann, als sich eine Kruste gebildet hat, wirklich weh tat zu laufen, weil eben bei jedem Schritt die Kruste gespannt hat und teilweise immer wieder aufgerissen ist.

Naja. Genug mit dem Gerede über Wunden. Letztendlich war das erste Training trotzdem echt cool und ist schön endlich eine Beschäftigung zu haben, denn das Rumsitzen in der WG und nichts wirklich zu tun haben, macht auf Dauer einfach nicht besonders Spaß.

Wir haben immer Dienstag, Donnerstag und Sonntags Skaten. Davon sind Dienstag und Sonntag die Tage, an denen wir Training im Speedskaten geben soll. Hier übernimmt vorallem Jannik das Training, während ich mich um das Aufwärmen kümmere. Donnerstag machen dann Dedieu und Theo Training. Hier ist meistens Trickskaten um Hütchen oder andere Tricks auf Skaten angesagt. Um ehrlich zu sein, gefällt mir Trickskaten schon deutlich besser. Vielleicht aber auch nur durch mein Traumata am Carfreeday.

Ein paar Tage später fing dann auch der Englisch Unterricht bei Indaro an. Jannik und ich mussten uns am Anfang entscheiden, wer die Anfänger nimmt und wer sich um die Fortgeschrittenen kümmert. Aufgeteilt wird hier nach Jahrgangsstufen. S1 und S2 sind Anfänger und S3 Fortgeschrittene. Ich war ganz froh die Anfänger zu nehmen, weil ich mir dachte, dass ich eher mit meinem Englisch Level denen besser helfen kann, als den Fortgeschrittenen. Das Problem am Anfang war jedoch, dass Jannik und ich beide nicht wussten, welches Level unsere Schüler haben. Vor allem, weil wir die Aufteilung von S1, S2 und S3 erst vor ein paar Wochen mitbekommen haben, wo wir schon seit zwei Monaten unterrichten. Deswegen waren wir auch ein bisschen am struggeln, wie wir die erste Stunde unterrichten sollten. Die einfachste Option war das Alphabet auf Englisch aufsagen und Spiele spielen. Im Nachhinein eine deutliche Unterforderung, aber uns wurde schließlich nichts gesagt. Wir haben freie Auswahl, was wir mit den Kids machen.

Eine typische Englischstunde besteht daraus, dass wir warten, dass die Kinder aus der Schule kommen. Schule geht hier bis 17 Uhr und der Englischunterricht startet direkt danach. Sobald ein Großteil angekommen ist beginnen wir mit einem kleinen Aufwärmspiel, um den Kindern eine kleine Auszeit nach 8h Schule zu geben. Hier ist es wirklich immer schön zu sehen, dass man denen nur einen Ball geben muss und sie sich selbst beschäftigen. In Deutschland mittlerweile schon sehr selten. Nach dem Spiel geht es dann in den Unterricht.

Bei mir sind immer ungefähr 15-25 Kinder da. Allerdings auf einem ziemlich unterschiedlichen Englisch Level. Mit einigen kann ich mich  gut auf Englisch unterhalten, während ich bei anderen das Gefühl habe, dass sie wirklich nur einen Bruchteil von dem verstehen, was ich sage. Allerdings funktioniert Schule hier auch deutlich anders (genauen Einblick ins Schulleben gibt es bald). Wenn ich frage, ob sie verstanden haben kommt von allen ein lautes "YEESS". Auf die Frage, ob sie es wiederholen kommt, gibt es meistens ein großes Schweigen. 

Trotzdem macht der Unterricht wirklich immer sehr Spaß und ist auch für mich sehr hilfreich. Weil ich jede Stunde selbst erstmal nachschlagen muss, was nochmal genau alle Regeln bei if-Clauses sind oder eben wie die Regeln der unterschiedlichen grammatikalischen Formen sind. 😅

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Weg in die Innenstadt

Ausblick auf Nyamirambo und Kimisagara

Rwandan Hope Club of Skate Style

Nach jedem Training wird zusammen gebetet

Thema: Mainverbs and auxiliaryverbs

Spiel vorm Unterricht

Ausblick beim Englischunterricht

richtig cool: Jannik hat Hockey-Schläger aus Deutschland mitgebracht